Bemüht euch um die Gaben des Geistes (1.Kor 14,12)

BEMÜHT EUCH UM DIE GABEN DES GEISTES

1. Korintherbrief 14, 1 – 40

Leitvers 14, 12

So auch ihr: da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, daß ihr die Gemeinde erbaut und alles reichlich habt.

In der letzten Woche durften wir die Notwendigkeit und die Eigenschaften der Liebe kennenlernen. Ohne Liebe wäre alle unsere Mühe und Hingabe umsonst. Indem wir uns an Gottes langmütige Liebe erinnern, kommt Gottes Liebe in unser Herz, so dass wir mit der Liebe Gottes zum Campus gehen, Hoffnugsträger einladen, das Zweierbibelstudium führen und Gottes Wirken in ihnen erfahren dürfen.

Im heutigen Text geht es um die Gaben des Geistes, insbesondere um die Gabe der prophetischen Rede. Die Korinther Christen mochten es, sich selbst durch die Zungenrede zu erbauen. Paulus ermahnt die Korinther, sich um die Gabe der prophetischen Rede zu bemühen und danach zu streben, was die anderen und die Gemeinde erbaut. Lasst uns lernen, nicht nur danach zu streben, was uns selbst erfreut, sondern danach zu streben, als tüchtige Bibellehrer von Gott vewendet zu werden und dadurch die Gemeinde zu erbauen. Möge Gott jeden von euch mit der Gabe der prophetischen Rede segnen.

I. Wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet (1-25)

Lesen wir Vers 1: „Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede.“ In Kapitel 13 hatte Paulus von der Liebe gesprochen. Als Konsequenz forderte er die Korinther auf: „Strebt nach der Liebe!“ Wenn wir merken, wie mangelhaft unsere Liebe ist, sollen wir ernsthaft danach streben, dass die Liebe Gottes wieder unser Herz erfüllt. Die Liebe ist und bleibt das größte und wichtigste in unserem Leben.

Darüberhinaus sagt Paulus, dass wir uns um die Gaben des Geistes bemühen sollen, am meisten um die Gabe der prophetischen Rede. Was ist die Gabe der prophetischen Rede? Prophezeien heißt vom Wortsinn her so viel wie verkündigen. Ein Prophet ist ein Verkünder. Im Alten Testament verkündigten die Propheten wie Jesaja oder Jeremia den Völkern Gottes Gericht und das künftige Heil. Im Neuen Testament bedeutet prophetische Rede die Verkündigung des Heils durch das Evangelium von Jesu Tod und Auferstehung. Hebräer 1,1.2 sagen: „Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn…“ Das Anliegen des Geistes Gottes ist es, Jesus zu verkündigen (Joh 16,14). Jemand, der die Gabe der prophetischen Rede hat, ist also jemand, der Gottes Wort und damit Christus auf der Grundlage der Gnade Gottes verkündigt. Prophetisch reden heißt nicht nur, die Zukunft vorhersagen, sondern vielmehr die Bedeutung des Evangeliums klar und deutlich weitergeben. Anders gesagt sind die besten Bibellehrer diejenigen, die die Gabe der prophetischen Rede haben.

Wie können wir uns dann um die Gabe der prophetischen Rede bemühen? Vers 1 lehrt uns, dass zwei Dinge wichtig sind, in der Gemeinde und für jeden einzelnen Christen: die Liebe Gottes und das Wort Gottes. Wir brauchen beides. Wo es nur Liebe ohne das Wort Gottes gibt, werden die Menschen mehr und mehr abirren und geistlich krank werden. Wo es nur das Wort Gottes aber keine Liebe gibt, wird es viele Pharisäer geben und das Glaubensleben wird in Gesetzlichkeit erstarren. Darum sagt Paulus: „Strebt nach der Liebe!“ und: „Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede.“

In den Versen 2-25 erklärt er, warum die prophetische Rede so wichtig ist, indem er sie der Gabe der Zungenrede gegenüberstellt. Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht ihn, vielmehr redet er im Geist von Geheimnissen. Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.“ Zungenrede dient der persönlichen Erbauung, prophetische Rede dient der Erbauung der Gemeinde. Jemand, der in Zungen spricht, spricht in einer für andere unverständlichen Weise zu Gott. Wer prophetisch redet, der erbaut, ermahnt und tröstet andere, indem er ihnen Gottes Wort weitergibt. Paulus ermutigte darum die Christen, in der Gemeinde prophetisch zu reden, um die ganze Gemeinde zu erbauen.

Wir sollten kurz einmal darüber nachdenken, was Zungenrede ist. Wir finden dies erstmalig in Apostelgeschichte 2. Nach Jesu Himmelfahrt versammelten sich ca. 120 Jünger zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und blieben einmütig im Gebet. Da kam, wie von Jesus angekündigt, der Heilige Geist auf sie, mit einem Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und mit Zungen von Feuer, und setzte sich auf jeden von ihnen, und sie fingen an, in anderen Zungen zu reden, wie der Geist ihnen gab, auszusprechen. Hier meint „andere Zungen“ vor allem andere Sprachen, denn jeder der Zuhörer hörte die Jünger in seiner eigenen Sprache von den großen Taten Gottes reden. In Apostelgeschichte 10 predigte Petrus in Kornelius’ Haus. Die Zuhörer nahmen seine Botschaft an und empfingen den Heiligen Geist und fingen an, in Zungen zu reden und Gott zu preisen. Auch die zwölf Jünger, denen Paulus in Ephesus begegnete, empfingen den Heiligen Geist und redeten in Zungen und weissagten (Apg 19,6). Die Jünger empfingen also jeweils sowohl die Gabe der Zungenrede als auch die Gabe der prophetischen Rede. In erster Linie ging es aber auch in diesen Beispielen darum, die großen Taten Gottes in verständlicher Sprache zu verkündigen und so die anderen zu erbauen. Manche sagen, dass, wer den Heiligen Geist empfängt, auch in Zungen redet, und wer nicht in Zungen redet, den Heiligen Geist nicht empfangen habe. Doch dem ist nicht so. Die Zungenrede ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Von den Gaben des Geistes, die Paulus in Kapitel 12 erwähnt, ist sie eine der letzten. Hier können wir vermuten, dass in der Gemeinde in Korinth die Gabe der Zungenrede überbewertet, während die Gabe der prophetischen Rede vernachlässigt wurde.

Der Herr hat die Campusmission durch UBF weltweit seit 48 Jahren gesegnet, weil im Mittelpunkt stand, Gottes Wort zu lehren und Gottes Wort zu gehorchen. Unzählige junge Menschen empfingen durch das Bibelstudium das Leben in Christus, gehorchten Jesu Weltmissionsbefehl und begannen an den Hochschulen in mehr als 80 Ländern Gottes Wort zu lehren und den Gehorsam des Glaubens aufzurichten. Wir beten nun, dass das geistliche Erbe von Dr. Samuel Lee, Mother Barry und der Pioniermissionare an die neue Generation gelangt. Wenn wir vom geistlichen Erbe von Dr. Lee sprechen, ist der wichtigste Punkt sicher: „Go back to the Bible!“ Gottes Werk ist ein Werk des Heiligen Geistes. Doch der Heilige Geist wirkt nicht irgendwie, sondern durch das Wort Gottes. In Apostelgeschichte 6,7 heißt es: „Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.“ Apostelgeschichte 12,24 sagt: „Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.“ Paulus widmete sich in Ephesus täglich zwei Jahre lang dem Bibelstudium mit einigen Jüngern, und alle, die in der Provinz Asien wohnten, hörten das Wort des Herrn. Das Wort Gottes breitete sich aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig (Apg 19,20). Viele, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie öffentlich. Wo das Wort Gottes gelehrt wird, gibt es das Wirken des Heiligen Geistes; Menschen sowie ganze Städte und sogar Länder finden zur Buße und werden verändert.

Um unsere Berufung als Bibellehrer zu erfüllen, brauchen wir die Gaben des Geistes, vor allem aber die Gabe der prophetischen Rede. Früher suchte ich nur danach, mich selbst zu erfreuen und zu verherrlichen und zu erbauen, doch Gottes Wort aus 2. Tim 2,15 hat mich an seine Berufung als Hirte und Bibellehrer erinnert und mir den neuen Wunsch geschenkt, die Gabe der prophetischen Rede zu empfangen, damit ich als Segen für die jungen Menschen gebraucht werden kann. In unserer Gemeinde betonen wir nicht viel die Gabe der Zungenrede. Wir sollen aber prüfen, ob wir danach trachten, uns selbst durch geistliche Erfahrungen zu erfreuen oder die Hoffnungsträger und die Gemeinde zu erbauen. Wir brauchen unbedingt die Gabe der prophetischen Rede. Die Gabe der prophetischen Rede öffnet die Tür zu den Herzen der Menschen. Als M. Dr. Peter Chang die Bibel studierte mit dem Anliegen, wie er den jungen Menschen besser helfen könnte, und sich so um die Gabe der prophetischen Rede bemühte, hörten einige junge Studenten Gottes Wort, taten Buße und entschieden sich für die Nachfolge Jesu und wachsen nun ihrerseits zu hervorragenden Bibellehrern heran. Gott hat den Missionaren in den europäischen Ländern die Gabe der prophetischen Rede gegeben und gebraucht sie unabhängig vom kulturellen, sozialen oder familiären Hintergrund als hervorragende Bibellehrer in seinem Erlösungswerk. Gott kann jeden, der nach der Gabe der prophetischen Rede strebt, als hervorragenden Bibellehrer gebrauchen, durch den das Leben der Menschen, einer Gesellschaft und sogar der Verlauf der Geschichte geändert wird. Möge Gott euch segnen, im Herzen die Berufung Gottes zu erneuern, die Gabe der prophetischen Rede reichlich zu empfangen und weltklasse Bibellehrer für das Heil der jungen Menschen dieser Generation zu sein.

Sehen wir uns Vers 6 an: „Nun aber, liebe Brüder, wenn ich zu euch käme und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht mit euch redete in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der Prophetie oder der Lehre.“ In diesem Abschnitt betont Paulus, dass wir verständlich reden sollen. Er illustriert dies am Beispiel der Musikinstrumente. Wenn M. Maria P. Lee auf ihrer Oboe immer nur das „A“ spielen würde, könnte man nur schwer erraten, ob sie gerade Beethoven oder „Vorwärts Christi Streiter“ spielt. Vers 8 sagt: „Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?“ Gleiches gilt auch für die Sprache. Es gibt so viele Sprachen auf der Welt, und nichts ist ohne Sprache. Wenn man aber die Bedeutung der Sprache nicht kennt, kann man nichts verstehen, und wird auch nicht verstanden. Wenn ich sage: „Igyekezz, hogy Istenelőtt becsületesen megállj, mint olyan munkás, aki nem vall szégyent, aki helyesen fejtegeti azigazság beszédét“, wer wird „Amen“ sagen? Anders wenn ich sage: „Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt.“ Um erbaut zu werden, muss der andere verstehen, was gesagt ist. Lesen wir Vers 12: „So auch ihr; da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass ihr die Gemeinde erbaut und alles reichlich habt.“ Paulus sagt, dass ein Dankgebet oder Lobpreis im Geist noch so schön sein mag; wenn er nicht mit dem Verstand gesprochen wird, wird niemand erbaut. Sogar betont Paulus in Vers 19, dass er lieber fünf Worte mit dem Verstand rede, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in Zungen.

Unser Bibelstudium soll verständlich und deutlich sein. Das heißt nicht nur, dass wir Deutsch oder Englisch oder eine andere Sprache sprechen sollen, die der andere versteht, sondern auch, dass unsere Botschaft klar sein muss. Obwohl die Menschen ihre Herzen schnell verstocken (21), haben wir erfahren, dass Gottes Geist immer dann wirkt, wenn wir die ganze Botschaft Gottes deutlich weitergeben. H. Joachim lehrt beim Bibelstudium nicht nur Gottes Liebe, sondern immer auch die Konsequenzen, die es hat, wenn man Gottes Liebe ablehnt. Darum kommt Jonas gerne und hört Gottes Wort und wächst in der persönlichen Beziehung zu Jesus. Darum kommen auch die Teilnehmer des ABC-Bibelkreises jeden Mittwochabend gerne zum Wort Gottes. Wie Paulus sagt, ist die Zungenrede ein Zeichen für die Ungläubigen, die prophetische Rede aber ein Zeichen für die Gläubigen.

Sehen wir uns Vers 23 an: „Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammen käme und alle redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr seid von Sinnen?“ Paulus sagt nicht, dass Zungenrede schlecht ist. Wenn wir aber unseren Glauben auch in der Gemeinde nur für uns selbst genießen, müssen wir wissen, dass Ungläubige davon abgestoßen werden. Die Ungläubigen kommen nicht zur Gemeinde, um unterhalten zu werden, vielmehr kommen sie mit einem ungelösten Sündenproblem. Wollen wir sie wieder gehen lassen, ohne ihnen zu sagen, warum wir Gott preisen? Lesen wir die Verse 24 und 25: „Wenn aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und von allen überführt; was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.“ Wenn die mühseligen und beladenen Seelen die Botschaft des Evangeliums hören, können sie zu Gott umkehren, niederfallen und Gott anbeten. Im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, eines Bibelstudiums oder einer Gemeinschaft soll darum immer das Wort Gottes stehen. Derzeit bereiten wir uns auf die Europäische Sommerbibelkonferenz 2009 im August in Eringerfeld vor. Wenn wir nur eine große Show abhielten, bei der die menschliche Gemeinschaft, die schöne Umgebung, das gute Essen, die herrliche Musik, die unterhaltsamen Programme im Mittelpunkt stünden, aber das Wort Gottes fehlte, würden viele derer, die mit verwundetem oder müdem Herzen gekommen sind, enttäuscht nach Hause fahren. Eine wahrhaft erbauliche Konferenz kann es nur werden, wenn das Wort Gottes im Mittelpunkt steht. Wir danken Gott für Dr. John Jun, M. Mark Yang und Pastor Ron Ward, die ihr Herz und ihre Zeit geben und extra aus den USA anreisen, um die sechs Hauptprediger mit dem tiefen Bibelstudium zu erbauen. Wir danken Gott für M. Little Sarah Kim, die gekommen ist, um der New Generation mit dem Wort Gottes zu dienen. Sie hat viele interessante und innovative Ideen, das Bibelstudium so zu gestalten, dass es für die New Generation ansprechend ist, aber sie verliert dabei nie den Fokus, nämlich das Wort Gottes. Auf diese Weise pflanzt Gott seine Hoffnung in das Herz der New Generation ein. Lasst uns die Europäische Sommerbibelkonferenz vorbereiten, indem wir uns auf das Bibelstudium und die Verkündigung des Wortes Gottes konzentrieren, so dass durch die Predigten und das Gruppenbibelstudium und die Zeugnisse die Hoffnung Gottes für Europa in das Herz der mehr als 1.000 Teilnehmer kommen kann.

II. Lasst alles ehrbar und ordentlich zugehen (26-40)

Sehen wir uns Vers 26 an: „Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung!“ In der Gemeinde gab es verschiedene Formen der Anbetung und der Lehre. Wichtig ist, dass alles zur Erbauung geschieht. Zungenrede sollte immer von Auslegung gefolgt sein, damit alle wissen, was gesagt war. Auch von den Propheten sollten zwei oder drei reden, aber auch nicht alle auf einmal. Besser ist, dass einer nach dem anderen aufsteht und sagt, was er zu sagen hat. Auch sollen es nicht zu viele sein, damit Zeit bleibt, über das Gesagte nachzudenken und darüber zu urteilen. „Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.“ In vielen Gemeinden ist es inzwischen üblich, alle Programme frei zu gestalten. Wenn wir aber alles frei laufen lassen, verlieren wir leicht die Kontrolle über die Geister. So etwas kann Gott nicht gefallen. Vers 33 sagt: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ Beim Gottesdienst und bei allen Zusammenkünften in der Gemeinde soll es ordentlich zugehen. Dann können alle Teilnehmer lernen und ermahnt und erbaut werden.

In Vers 34 sagt Paulus, dass die Frauen schweigen sollen in der Gemeindeversammlung. Es ist unwahrscheinlich, dass Paulus damit alle Frauen meinte. Wie wir wissen, achtete er Bibellehrerinnen wie Priszilla sehr hoch. Hätte Priszilla beim Bibelstudium nur geschwiegen, hätte ein begnadeter Prediger wie Apollos nie das Heilswerk Gottes tief verstanden und öffentlich verkündigt und erwiesen, dass Jesus der Christus ist. Hätte Mother Barry in den über 50 Jahren ihres Missionslebens beim Gruppenbibelstudium nur geschwiegen oder gar nicht teilgenommen, wären nie so viele geistliche Leiter hervorgegangen und wären nie so viele Missionare in alle Welt ausgesandt worden. Was meinte Paulus dann? Wenn wir Vers 34 lesen, können wir zumindest vermuten, dass Paulus Frauen meinte, die die geistliche Ordnung nicht einhielten. Ließe man solche Frauen viel zu Wort kommen, brächte dies schnell Unfrieden und Unordnung in die Gemeinde. Solchen Menschen, die die geistliche Ordnung nicht halten, steht es in der Tat besser an, in der Gemeinde zu schweigen, zuerst zuzuhören und zu lernen und, wenn sie eine Frage haben, diese zuerst persönlich ihrem Mann oder ihrem Bibellehrer zu stellen. Mother Barry hat, obwohl sie nicht geschwiegen hat, sich dennoch nie in den Vordergrund gedrängt. Möge Gott allen Frauen der Gemeinde helfen, dem Beispiel von Mother Barry zu folgen, sich in der geistlichen Ordnung demütig unterzuordnen und gleichzeitig als große Bibellehrerinnen gebraucht zu werden.

Nach diesen Ermahnungen sagt Paulus, dass sie seine Worte annehmen sollten, weil es des Herrn Gebote sind. Wer dies nicht anerkannte, würde selber nicht anerkannt werden. Lesen wir die Verse 39-40: „Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede. Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen.“

Heute haben wir gelernt, dass wir unbedingt die Gabe der prophetischen Rede brauchen, mit der wir Gottes Wort an die jungen Menschen unserer Generation weitergeben können. Anders gesagt müssen wir uns darum bemühen, Gottes Wort zu verkündigen und auf diese Weise die Gemeinde zu erbauen. Lasst uns nach der Gabe der prophetischen Rede streben und jeder als tüchtiger Bibellehrer die Gemeinde erbauen und eine Hauptperson für den geistlichen Wiederaufbau Deutschlands und Europas sein.

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