Darum wachet

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DARUM WACHET

Matthäus 24,32 – 51
Leitvers 24,42

„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“

In der vorherigen Lektion haben wir gelernt, was unsere wahre Hoffnung ist. Unsere wahre Hoffnung ist die Wiederkunft Christi. Unser Herr Jesus, der für uns am Kreuz starb und von den Toten auferstand, wird auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit wiederkommen und seine Auserwählten von allen Enden der Erde zu sich nehmen. Wegen dieser Hoffnung dürfen wir, anstatt uns von den falschen Christussen verführen zu lassen, sein Evangelium zum Zeugnis für alle Völker an allen 1.700 Hochschulen in Europa predigen und dafür im Gebet ringen, dass Europa noch einmal als ein Missionare aussendenden Kontinent gebraucht wird.

Im heutigen Abschnitt spricht Jesus über die rechte innere Einstellung seiner Knechte in Erwartung der nahen Wiederkunft ihres Herrn. Das wichtigste ist es, geistlich wachsam zu sein. Gottes Leute wachen, indem sie am Wort Gottes festhalten, im Gebet für seine Gnade danken und ihre anvertraute Mission erfüllen. Lasst uns Jesu Orientierung für diese Endzeit ernsthaft annehmen: „Darum wachet“ und mit dem Wort Gottes und dem Gebet, Gottes Berufung als Bibellehrer für die geistliche Erneuerung in Europa treu erfüllen.

1. Mahnung zur Wachsamkeit (32-44)

Lesen wir die Verse 32 und 33: „An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.“ Die Jünger hatten Jesus gefragt, wann das Ende kommt. Jesus hatte ihnen die Zeichen der Endzeit genannt: Falsche Christusse, Kriege, Kriegsgeschrei, Erdbeben, Hungersnöte, Verfolgung, Hass und das Erkalten der Liebe. Jetzt spricht er darüber, wie man von diesen klaren Zeichen auf sein nahes Kommen schließen kann.

Von unserer Wohnung aus können wir im Winter durch die kahlen Bäume hindurch die Autobahn und die Straße „Auf dem Kirchbüchel“ sehen. Wenn aber die Bäume anfangen, grün zu werden, wissen wir, dass bald der Sommer da ist und wir durch die die dichten Blätter die Straße nicht mehr sehen werden. Das ist sicher und unumkehrbar. Gleiches gilt für das Kommen Jesu: Wenn wir die Zeichen der Endzeit sehen, ist sein Kommen sehr nahe. Wir brauchen nur die Nachrichten zu hören oder die Berichte von Open Doors zu lesen, dann sehen wir dies alles: Kriege, Kriegsgeschrei, Erdbeben, Hungersnöte, Verfolgung der Gläubigen und das Erkalten der Liebe. Sogar sehen wir z. B. beim Klimawandel, dass die Kräfte des Himmels ins Wanken kommen. Die Bedeutung dieser Zeichen ist klar: Jesus wird sehr bald wiederkommen. Sein Kommen steht jetzt schon nahe vor der Tür. Wichtig ist darum nicht die Frage, wann er kommt, sondern: Sind wir bereit? Und wie können wir bereit sein? Wir wollen in zwei Punkten darüber nachdenken.

Erstens: die rechte Haltung gegenüber dem Wort Gottes. Die Verse 35 und 36 sagen: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“ Der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu steht ganz in der souveränen Hand Gottes. Wir brauchen darum eine geistliche Orientierung. In dieser Endzeit gibt es für uns nur eine verlässliche Orientierungshilfe, nämlich das Wort Jesu. Auf nichts anderes ist Verlass. Himmel und Erde werden vergehen. Nur Gottes Wort wird nicht vergehen. Diejenigen, die auf das unvergängliche Wort Jesu vertrauen, sind bereit für die Wiederkunft des Herrn.

Abraham lebte in einer Zeit der Unsicherheit, sowohl im sozialen als auch im persönlichen Umfeld. Er erfuhr äußere Bedrängnisse wie die Hungersnot und die Konflikte mit den Bewohnern des Landes. Vor allem wurde er dadurch angefochten, dass er noch immer keinen Sohn hatte. Nachdem er aus seiner Heimat auszogen war, im verheißenen Land wie ein Fremdling lebte und unter Einsatz seines Lebens für seinen Neffen Lot gekämpft hatte, beklagte er sich, dass Gott ihm keinen Erben geschenkt hatte. Gott führte ihn aus seinem Zelt und gab ihm sein Wort: „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.“ 1.Mose 15,6 sagt: „Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.“ Abraham glaubte dem Wort Gottes. Er glaubte der unvergänglichen Verheißung Gottes. Dieser feste Glaube machte ihn zum Freund Gottes, zum Glaubensstammvater für das Volk Gottes und zum Segen für alle Geschlechter auf Erden. Jesus sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Der erste Schritt dazu, geistlich wachsam zu sein ist das Wort Gottes. Geistlich wachsam sind diejenigen, die Gottes Wort in ihr Herz aufnehmen und ihm durch den Glauben gehorchen.

Wenn wir an das Wirken Gottes durch die Hausgemeinde von Gottes Knecht Missionar Dr. Peter und Missionarin Sarah in den vergangenen 35 Jahren denken, finden wir ihr Geheimnis darin, dass sie das unvergängliche Wort Jesu aufgenommen hatten und daran festhielten. Als sie anfingen, den Studenten das Evangelium zu predigen, erfuhren sie, wie Verführungen durch falsche Christusse, Verleumdungen, Verrat und das Erkalten der Liebe in Mitarbeitern und Bibelschülern das Werk Gottes bedrängten. Doch sie hielten am Wort Jesu aus Markus 11,22 fest: „Habt Glauben an Gott.“ Ihr Glaubensgehorsam gegenüber diesem Wort Jesu führte die von den falschen Christussen betrogenen jungen Menschen zur Buße und stellte sie als wahre Anbeter auf. Gott veränderte sogar einen Verfolger der Gemeinde zu seinem auserwählten Werkzeug für die Weltmission. Dazu mobilisierte ihr Glaubensgehorsam in Europa Bibellehrer und Gebetsmitarbeiter über die Gemeindegrenzen hinaus, sodass es nun viele gibt, die Gottes Vision für die Europamission teilen und ihr Leben dafür einsetzen. Um uns herum sehen wir, wie Himmel und Erde vergehen. Aber die Worte Jesu werden nicht vergehen. Jeder von uns hat ein Wort Gottes empfangen. Jeder hat Gnade empfangen, Gottes Wort täglich zu hören, und Gelegenheit, ihm zu gehorchen. Gemeinsam haben wir Hesekiel 37,10 als Leitwort. Möge Gott uns helfen, durch das Wort Gottes geistlich wachsam zu bleiben und durch den Glaubensgehorsam zu erfahren, wie die Totengebeine in Europa lebendig werden, und unser Gott ein überaus großes Heer für die Weltmission aufstellt.

Zweitens: Darum wachet. Lesen wir die Verse 37-39: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“ Jesus beschreibt den geistlichen Zustand der Welt, indem er ihn mit der Zeit Noahs vergleicht. Die Menschen der Endzeit sind damit beschäftigt, zu essen, zu trinken, zu heiraten und sich heiraten zu lassen. In Lukas 17 heißt es weiter: Sie kaufen, verkaufen, bauen und pflanzen. Natürlich essen, trinken, heiraten auch die Gläubigen, dazu kaufen, bauen und pflanzen sie. Gerade haben wir den Anbau errichtet und im Garten fleißig gepflanzt. Hier aber geht es um das Lebensziel. Für die gottlosen Menschen sind diese Dinge nicht nur eine Beschäftigung, sondern ihr Lebensziel. Gegenüber den geistlichen Dingen sind sie völlig gleichgültig. Viele derjenigen, die heute Studenten sind, streben nach einem guten Abschluss und einer sicheren Arbeit mit gutem Einkommen. Dann wollen sie eine Familie gründen, einen Bausparvertrag abschließen und ein Haus bauen. Schließlich kümmern sie sich im Alter nur noch um ihren Garten und ihre Enkel. Jesu Worte sind eine klare Warnung. Die Menschen zur Zeit Noahs sahen, wie Noah die Arche baute, und wunderten sich nur. Noah baute die Arche der Errettung, doch noch bis zu dem Tag, als er in die Arche ging, beachteten sie es nicht. Dann kam die Sintflut und raffte sie alle dahin. So wird auch die Wiederkunft Jesu unsere geistlich gleichgültige Generation völlig unvorbereitet treffen.

Wir sollen früh genug zu Gott umkehren und unser Lebensziel erneuern. Unser Lebensziel ist die Ehre Gottes und die Erfüllung seiner Mission. In 1.Mose 1,28 sagt Gott: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Wir arbeiten, essen und heiraten auch, aber unser Ziel ist die Mission Gottes. Darin unterscheiden sich die Kinder Gottes von denen, die ohne Mission leben. Wir sollen nicht aufhören, wie Noah dieser geistlich gleichgültigen Welt das Evangelium von Jesu Tod und Auferstehung und seine nahe Wiederkunft zu predigen. Vor genau 600 Jahren, am 6. Juli 1415 wurde Jan Hus in Konstanz auf dem Scheiterhaufen als ein Ketzer verbrannt. Er war als junger Mann durch die Lehren des Reformators John Wyclif bewegt worden, der die Bibel ins Englische übersetzt hatte. Jan Hus entschied sich, nicht auf Latein, sondern auf Tschechisch zu predigen und so die Menschen seiner Heimat vor dem drohenden Gericht Gottes zu warnen. Er tadelte auch die Kirchenoberen, dass sie sich der Welt gleichstellten und ihre Mission verlassen hatten. Sein konsequentes Glaubensleben gemäß der Wahrheit brachte ihm den Märtyrertod ein. Doch sein Einfluss war mit entscheidend, die geistliche Umgebung für die Reformation durch Martin Luther 100 Jahre später zu bereiten. Unser Leben in dieser Endzeit muss ein Leben der Mission sein. Möge Gott jede unserer Glaubensfamilien als gott- und missionszentrierte Hausgemeinde gebrauchen und auch diesen Anbau als ein Missionszentrum, durch das die Umgebung für die geistliche Wiedererweckung und Erneuerung in Europa und bis in die muslimischen Länder bereitet wird.

Lesen wir die Verse 40 und 41: „Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.“ Jesus sagt hier, dass der Maßstab des Gerichts Gottes das Lebensziel ist. Obwohl zwei Menschen das Gleiche tun, sieht es in ihrem Herzen völlig unterschiedlich aus. Diejenigen, die Buße getan und Jesus als den Heiland und Herrn im Glauben angenommen haben und für ihn, seine Herrlichkeit und seine Mission leben, werden angenommen in seine ewige Herrlichkeit. Alle anderen werden preisgegeben, d.h. sie gehen in die ewige Verdammnis.

Lesen wir Vers 42: „Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ Der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht, unerwartet. Ein Dieb sagt natürlich nicht vorher Bescheid, wann er kommt. Wüsste der Hausbesitzer, wann der Dieb kommen wird, bliebe er wach und ließe nicht einbrechen. Jesus aber kommt an einem Tag, den wir nicht kennen. Daher lautet unsere Orientierung für die Endzeit: Wachet. Wer wachsam ist, ist immer bereit. Er fängt nicht erst im letzten Moment an, nach seinen Sachen zu suchen oder sich anzuziehen. Er ist die ganze Zeit bereit und ist es auch in der entscheidenden Stunde. Die Gläubigen sind hier wie Soldaten in einem Krieg. Soldaten im Krieg sind immer wachsam. Auch wenn sie alltägliche Dinge erledigen, tun sie es mit dem Bewusstsein, dass sich ihr Land im Krieg befindet. Genau so, sagt Jesus, müssen die Gläubigen wachen und die geistliche Waffenrüstung anlegen und die Waffen des Geistes ergreifen.

In Europa haben viele Christen dieses Bewusstsein verloren und haben sich geistlich schlafen gelegt. Epheser 6 ermahnt uns zur Buße und zum Kampf mit dem Wort und dem Gebet. So sollen wir den Panzer der Gerechtigkeit und den Helm des Heils anlegen, d. h. uns an die Gnade Gottes erinnern. Wegen unserer Sünde der Rebellion gegen Gottes Souveränität waren wir nicht würdig, im Gericht Gottes zu bestehen. Niemand von uns hatte es verdient, bei der Wiederkunft Jesu angenommen zu werden. Doch Gott hat sich in seiner Güte entschieden, durch Jesus Christus einen lebendigen Weg für die Sünder zu öffnen. Jesus starb für unsere Sünde stellvertretend am Kreuz. Es ist einseitige Gnade, dass wir durch seinen Tod das neue Leben empfangen durften. Wir haben durch die Wiedergeburt die lebendige Hoffnung und dürfen nun im Gericht Gottes angenommen werden und mit unserem Herrn Jesus ewig regieren. Zu wachen bedeutet, sich an diese Gnade Jesu zu erinnern und dafür zu danken. Wenn wir die Gnade Gottes aus dem Herzen verlieren und alles für selbstverständlich erachten und selbstgerecht werden, verlieren wir auch die Wachsamkeit und fallen in ein gesetzliches Leben ohne Freude, das von Furcht und Ungewissheit bestimmt ist. Lasst uns uns darum an die Gnade Gottes in Christus erinnern und Jesus dafür danken und auf ihn mit großer Freude warten.

Zum Zweiten heißt wachen zu beten. Lukas 21,36 sagt: „So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.“ Neben dem Festhalten am ewigen Wort Jesu und dem Danken für seine Gnade ist das Gebet der beste Schutz vor dem geistlichen Einschlafen. Gebet heißt dabei nicht nur das Gebet für uns selbst und für unsere Bedingungen und unsere Gesundheit und unsere Kinder. In Epheser 6,18-19 schreibt Apostel Paulus der Gemeinde: „Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen.“ Frühmorgens kommen viele Mitarbeiter zum Gebet zusammen. Wir lesen ein Wort aus dem Täglichen Brot und beten mit diesem Wort zu Gott. Wenn wir dies aber nur als eine morgendliche Ermutigung und Zurüstung für uns selbst betrachten, besteht die große Gefahr, dass wir vom Alltag in der Schule, an der Uni, bei der Arbeit oder zu Hause überwältigt werden und nicht mehr missionszentriert und gottgefällig leben. Wachen heißt, im Gebet für die Knechte Gottes, für die Hoffnungsträger und für Europa zu bleiben. Auch unser Zeugnis in der Schule, im Studium, bei der Arbeit oder zu Hause dient dazu, Gottes Mission der geistlichen Wiederherstellung Europas zu erfüllen. Ein junger Mann schließt in diesen Tagen sein Bachelorstudium ab. Menschlich gesehen könnte man verstehen, wenn er sich Sorgen um seine weitere Zukunft machen würde. Doch Jesu Wort aus Markus 9,23 hält ihn geistlich wach. Er brachte durch den Glaubensgehorsam seinen Kommilitonen zum Gottesdienst, um ihn als Gebetsmitarbeiter zu gewinnen, und entschied sich, für das Heil der Studenten an seiner Hochschule zu beten und zu kämpfen und für die Europamission bis zum Ende zusammen zu arbeiten.

Lesen wir noch einmal Vers 42: „Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ Wachen bedeutet, einem Wort Jesu zu gehorchen, Gott für seine Gnade zu danken und im Gebet für die Europamission zu kämpfen. Wenn wir dies in diesem heißen Sommer tun, wird der Herr, wenn er kommt, uns in seiner ewigen Herrlichkeit willkommen heißen.

2. Vom treuen und vom bösen Knecht (45-51)

Lesen wir Vers 45: „Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe?“ Jesus veranschaulicht hier in einem Gleichnis den Unterschied in der Haltung derer, die auf Jesu Wiederkunft warten. Diese Knechte hatten jeder eine besondere Gnade empfangen. Der Herr hatte sie über seine Leute gesetzt, damit sie ihnen zur rechten Zeit zu essen gäben. Danach ging der Herr fort. Jesus beschreibt nun zwei Reaktionen: Der treue und kluge Knecht tat, was ihm aufgetragen worden war. Vers 46 sagt: „Selig ist der Knecht, den der Herr, wenn er kommt, dies tun sieht.“ Dieser Knecht arbeitete mit großer Freude. Auch als der Herr nicht direkt wiederkam, tat er es weiter mit der Freude, für seinen geliebten Herrn arbeiten und die einzig bedeutungsvolle Arbeit in der Welt tun zu dürfen. Jesus nennt ihn nicht nur treu, sondern auch klug. Dieser Knecht wusste, dass es dumm war, gegen den Willen des Herrn zu rebellieren, weil dies nur zum Unglück führt. Was geschieht nun mit einem solchen treuen und klugen Knecht?

Lesen wir die Verse 46 und 47: „Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.“ Dieser treue Knecht empfängt großen Lohn, den der Herr für ihn bereitet hat. Dem gegenüber steht der böse Knecht. Lesen wir die Verse 48-51: „Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen: dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ Dieser böse Knecht handelt sehr kurzsichtig und verantwortungslos. Eigentlich hat auch er die Aufgabe empfangen, den Leuten zur rechten Zeit zu essen zu geben. Doch er verwirft diese Gnade. Er sagt sich: „Ach, mein Herr kommt noch lange nicht.“ Seine Begierde, andere zu schlagen und sich zu betrinken, macht ihn geistlich blind. Plötzlich kommt sein Herr wieder. Der böse Knecht versucht noch schnell, seine Taten zu verbergen, aber das ist unmöglich. Seine Sünde ist schon offenbar. Er wird in Stücke gehauen und in die höllische Verdammnis geworfen. Die Vorstellung, dass wir nach unseren kurzfristigen Begierden leben und dann doch noch rechtzeitig Buße tun könnten, ist eine große Lüge.

Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Herde an den Hochschulen in Europa gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit geistliche Speise zu essen gebe? Es ist derjenige, der durch das Zweierbibelstudium den jungen Menschen das Evangelium predigt und unter ihnen den Gehorsam des Glaubens aufrichtet. Wir haben dieses große Privileg und die seligste Aufgabe empfangen, dem Wort Jesu zu gehorchen und einem Menschen zu helfen, bis er oder sie als Glaubensvater / Glaubensmutter für die Europa- und Weltmission von Gott gebraucht wird. Wie schön wäre es, wenn Jesus, wenn er wiederkommt, jeden von uns dies tun sieht!

Im heutigen Text haben wir gelernt, dass Jesus sehr bald wiederkommt. Bis dahin sollen wir wachen, indem wir seinem Wort gehorchen, ihn im Gebet für seine Gnade danken und unsere Aufgabe vor Gott treu erfüllen. Möge Gott durch das Zweierbibelstudium und die Jüngererziehung Deutschland und Europa geistlich wiederherstellen und es noch einmal als Hirtennation und als Missionare aussendenden Kontinent gebrauchen.

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