Das Geheimnis eines vom Heiligen Geist erfüllten Lebens (Gal 5,16-24)

DAS GEHEIMNIS EINES VOM HEILIGEN GEIST ERFÜLLTEN LEBENS

Galaterbrief 5, 16 – 24
Leitvers 5, 16

„Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“

Ein Theologe hat folgendes gesagt: Was ein Ungläubiger dringend braucht, ist die geistliche Wiedergeburt, und was ein Gläubiger braucht, ist ein vom Heiligen Geist geleitetes Leben. Durch den heutigen Text wollen wir das Ge-heimnis lernen, wie wir als Gottes Leute die Kraft des Heiligen Geistes anziehen können. Wir möchten in zwei Punkten darüber nachdenken. Erstens (16-21): Was bedeutet ein Leben im Geist? Zweitens (22-24): Was ist das Wirken des Heiligen Geistes? Möge Gott euch durch diese Botschaft helfen, zu Männern und Frauen Gottes zu wachsen, die die Kraft des Heiligen Geistes angezogen haben.

I. Das Leben im Geist (16-21)

Wir möchten zuerst über den Heiligen Geist nachdenken. Was ist das Wesen des Heiligen Geistes? Der Heilige Geist ist der Geist Gottes (Genesis 1,2) und der Geist Christi (Römer 8,11). Sehen wir uns Vers 16a an: „Ich sage aber: Lebt im Geist.“ Um die Kraft des Heiligen Geistes anzuziehen, sollen wir ein Leben im Geist, nämlich unter der Leitung des Heiligen Geistes führen. Wie können wir vom Heiligen Geist geleitet werden? Wir sollen stets über unsere fleischliche Begierde Buße tun! Vers 17 lautet: „Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, so dass ihr nicht tut, was ihr wollt.“

Der Geist und das Fleisch sind gegeneinander und sie sind Feinde, die nicht zusammen sein können. Die fleischliche Begierde bedeutet die sündige Natur der Menschen und den geistli-chen Abfall von Gott. (Römer 7,18) Aber der Heilige Geist ist der Geist Gottes, der die Menschen dazu befähigt, die geistlichen Werke zu verstehen und sie zu vollbringen. Um ein Leben unter der Leitung des Heiligen Geistes zu führen müssen wir alle Hindernisse beseitigen, nämlich die fleischliche Begierde in uns. Dafür müssen wir täglich aufgrund des Wortes Gottes über die sündige Natur in unserem inneren Wesen und über unseren geistlichen Abfall Buße tun.

1. Johannes 1,9 sagt: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Unser Herr verspricht, dass er uns, wenn wir unsere Sünden bekennen und darüber Buße tun, von aller Ungerechtigkeit reinigen wird. Darum sollen wir über unsere Sünden in unserem täglichen, praktischen Leben Buße tun, indem wir z.B. tiefgehende Stellungnahmen über das Tägliche Brot oder das Zweierbibelstudium schreiben. Wenn wir vom Heiligen Geist geleitet leben, dann sind wir in der Lage, Gottes Gebot zu halten und ein geheiligtes Leben zu führen. (18)

Was sind die fleischlichen Begierden, die ein Leben im Geist hindern? Sehen wir uns dazu Vers 19 bis 21 an: „Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ Fleischliche Begierden kann man in vier Kategorien unterteilen. Was ist die fleischliche Begierde?

Erstens: Sexuelle Übertretungen und Unmoral

Die Werke des Fleisches sind sexuelle Unzucht, Unreinheit und Ausschweifung. Unzucht bedeutet: Ehebruch und sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe. Die Merkmale unserer Zeit sind, dass der Staudamm der sexuellen Moralanschauung gebrochen ist, sodass es keine sexuellen Maßstäbe mehr gibt. Infolgedessen ist unsere Generation wie die Generation von Sodom und Gomorra geworden. Die Ungerechtigkeit nimmt überhand (Matthäus 24,12) und die meisten jungen Leute führen ein Leben in sexueller Unzucht. Die wenigen Leute Gottes, die nach dem reinen Leben trachten, werden von der Welt ausgelacht und verspottet. Die gesellschaftliche Situation in den USA, wo ich z. Z. lebe, ist sehr ernsthaft. Die Partei der De-mokraten, von der der jetzige Präsident kommt, betreibt eine Politik für Homosexualität und Abtreibung. Einige amerikanische Staaten wie Massachusetts und Connecticut haben nach dem demokratischen Prinzip die rechtmäßige Eheschließung der Homosexuellen in Kraft gesetzt. Die absolute Mehrheit der amerikani-schen Bevölkerung befürwortet die Partei, die Ja zur Homosexualität sagt. In dieser Hinsicht sind mehr als die Hälfte der Amerikaner sodomisiert. Meint ihr, dass die Situation in Deutschland und Europa anders ist?

Wir dürfen aber nicht verzweifeln. Jesus Christus hat dies bereits als Zeichen der Endzeit, in der die Wiederkunft Jesu Christi nahe ist, prophezeit. (Mt 24,4-14) Wir müssen an der Hoff-nung auf die Wiederkunft Jesu Christi festhalten, inmitten dieser verdorbenen Generation, die wie Sodom ist, den absoluten Evangeliumsglauben pflanzen und wie Abraham priesterliche Fürbitte für sie einlegen. (Genesis 18,32). Was ist die fleischliche Begierde?

Zweitens: Die Sünde des Götzendienstes (20)

Sehen wir uns Vers 20a. „Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen.“ „Götzendienst“ bedeutet, dass man außer Gott andere Geschöpfe anbetet. Darüberhinaus bedeutet es, dass man andere Geschöpfe mehr liebt und ihnen mehr dient als Gott. Wenn wir praktisch z.B. Geld, politische Macht, eigene Ehre oder andere Menschen mehr lieben als Gott, begehen wir dadurch die Sünde des Götzendienstes. Wir leben in einer hochtechnologisierten Informationsgesellschaft, infolgedessen sind unzählige junge Intellektuelle internetsüchtig geworden, abhängig von Computerspielen und gefangen von Pornographie. Viele junge Leute sind abhängig von Popmusik und verschließen beide Ohren mit Kopfhörern, ohne einmal Worte der Menschen oder vielmehr Gottes Wort zu hören. Wie viele junge Menschen sind zudem drogenabhängig und ruinieren ihr eigenes Leben? „Zauberei“ (20a) bedeutet magische Aktivitäten. Das heißt, man bedient sich der bösen Geister, um andere zu täuschen und zu betrügen. Zauberei ist sehr eng mit der Götzenanbetung verbunden. Zauberei war im ersten Jahrhundert im römischen Reich und den angrenzenden Gebieten weit verbreitet, besonders in vielen Städten in Kleinasien, wie Ephesus. (Apg 19,19). Was ist die Begierde des Fleisches?

Drittens: Die Sünde in zwischenmenschlichen Beziehungen (20b)

Sehen wir uns Vers 20b an: „Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen.“ „Feindschaft“ bezeichnet einen äußeren Konflikt, der aus nationalem oder persönlichem Hass kommt. „Zank“ ist das gleiche wie ein Schlagabtausch und wie Streit (Röm 13,13; 2. Kor 12,20). Diese Leute mögen Auseinandersetzungen und Streitereien. Auf Zank folgen Parteibildungen und Spaltungen. Die Bedeutung von „Zwietracht“ weist auf die Arbeit eines Tagelöhners hin. Diese führen ein selbstsüchtiges und niedriges Leben. „Sektiererei“ ist die Folge von Parteibildungen und Spaltungen. Im Christentum sind dies diejenigen, die das Evangeliumswerk hindern und das Kreuz Jesu verneinen. Was ist die Begierde des Fleisches?

Viertens: Die Sünde nach dem Muster der Heiden (21)

Sehen wir uns Vers 21 an: „Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ „Neid“ heißt, etwas haben zu wollen, was der andere hat, bis zu dem Punkt, daß man es ihm mit Gewalt wegnehmen würde. „Saufen“ ist maßloses Trinken. Jesus hat seine Jünger auch vor dem Saufen gewarnt (Lk 21,34). „Fressen“ ist Völlerei bis zur Besinnungslosigkeit, wodurch andere endlos belastet werden. Es heißt, den Götzen des Saufens und der Völlerei, Bacchus, anzubeten.

Es ist wichtig zu wissen, was das letzte Wort „dergleichen“ konkret bedeutet. Es geht um Hass, Depression, Unruhe, Ungeduld, Frech-heit, Bosheit, Untreue, Gewalt, Ausschweifung, Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Mord, Hader, List, Niedertracht, Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, Hochmut, Prahlen, Ungehorsam, Unvernunft, Lieblosigkeit und Unbarmherzigkeit. (Röm 1,29-31) Mit einer oben genannten Sünde zu leben heißt, Gott zu verlassen und gemäß der fleischlichen Begierde maßlos und ohne Ordnung zu leben. Wenn wir auf diese Weise nach der fleischlichen Begierde leben, können wir nicht vom Heiligen Geist geleitet werden.

Als wir durch den Glauben an Jesus Christus wiedergeboren wurden (Joh 3,5), wurden wir vom Heiligen Geist erfüllt. Da wurden wir mit Gott durch die Rohrleitung des Heiligen Geistes verbunden. Wir durften über diese Verbindung vom Heiligen Geist geführt werden. Es ist aber leicht, dass wir unser Glaubensleben mit der Zeit gewohnheitsmäßig und nur äußerlich fromm führen. Wenn wir Hoffnungsträgern mit dem Zweierbibelstudium dienen und sehr beschäftigt sind, ist es leicht, dass wir das tiefgehende Bibelstudium für uns selbst vernachlässigen und die Buße gemäß dem Wort Gottes versäumen (Röm 2,21). Wenn wir solch ein Glaubensleben führen würden, würde die Rohrleitung des Heiligen Geistes, über die wir mit Gott verbunden sind, langsam verstopft werden.

Es gibt einige, deren Rohrleitung des Heiligen Geistes ganz verstopft ist. Mit ihnen ist es so: Sie haben durch das Wirken des Heiligen Geistes an Jesus geglaubt und wurden wiedergeboren, wuchsen aber geistlich nicht und wurden zu den alten Schläuchen und säkulären Sonntagschristen. Solche Leute sind zwar äußerlich fromm, aber die Kraft der Frömmigkeit kennen sie nicht. Wie ist der Zustand unserer Rohrleitung des Heiligen Geistes? Es gibt diejenigen, deren Rohrleitung des Heiligen Geistes nur bei einer Bibelkonferenz frei wird. Es gibt einige, deren Rohrleitung wöchentlich einmal durch den Sonntagsgottesdienst frei wird. Es gibt einige, deren Rohrleitung des Heiligen Geistes nur beim Bibelstudium mit den Hoffnungsträgern frei wird und danach wieder verstopft; wird frei, verstopft, wird frei, verstopft, und so fort. Es gibt auch diejenigen, deren Rohrleitung des Heiligen Geistes nur einmal in ihrem Leben, bei der Wiedergeburt, frei war und danach niemals wieder frei geworden ist. Wir sollen allezeit wachsam bleiben und uns prüfen, ob die Rohrleitung des Heiligen Geistes von unserer Seite her verstopft ist oder nicht. Wir sollen täglich Gottes Wort studieren und gemäß dem Wort Gottes für unsere Sünde der fleischlichen Begierde Buße tun. Ich bete für euch, dass ihr dadurch ein vom Heiligen Geist erfülltes Leben führen könnt. Wenn wir von dem Heiligen Geist geleitet werden, können wir die Kraft empfangen, als vollmächtige Diener Gottes zu leben (Apg 1,8).

II. Das Werk des Heiligen Geistes und die Früchte des Heiligen Geistes (22-24)

Im vorhergehenden Teil konnten wir lernen, wie wir vom Heiligen Geist erfüllt und geleitet werden können. Gott spricht nun über die Früchte des Heiligen Geistes, die das Gegenteil der Früchte des Fleisches sind. In diesem Abschnitt geht es um das Werk des Heiligen Geistes und um die Früchte des Heiligen Geistes. Was sind die Früchte des Heiligen Geistes?

Sehen wir die Verse 22 und 23 an: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all das ist das Gesetz nicht.“ Hier beziehen sich die Früchte des Heiligen Geistes auf die Innerlichkeit Jesu. Die Früchte des Heiligen Geistes können wir hervorbringen, wenn der Heilige Geist, der der Geist Christi ist, in unseren Herzen lebendig wirkt. Was konkret sind die Früchte des Heiligen Geistes? „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit“

Erstens: „Liebe“

Liebe hier ist griechisch: „Agape“. Agape wird am besten in Jesu erlösender Liebe offenbar. Diese Liebe ist eine hingebende, bedingungslose und das eigene Leben lassende, rettende Liebe (Röm 5,8). Wenn wir von dem Heiligen Geist geleitet werden, werden wir die rettende Liebe Gottes kennen lernen, und die rettende Liebe Gottes wird in uns aufkeimen und wachsen. Gott spricht in 1. Johannes 3,16: „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen.“ Hier ist es wichtig, die Liebe zu erkennen. Diese Liebe ist die rettende Liebe Gottes, die Agape-Liebe. Wenn wir durch Jesus Christus am Kreuz die Liebe Gottes empfangen und daran glauben, werden wir die Liebe Gottes erkennen. Diese Liebe werden wir nicht nur theoretisch erkennen, sondern sie persönlich erfahren und praktisch erkennen. So können wir auch unseren Brüdern gegenüber solche Liebe ausüben. Apostel Paulus sagte, dass die wichtigste Gabe unter allen Gaben des Geistes die Liebe ist (1. Kor 12,31). Wir sollen vor allem durch den Heiligen Geist dahin gelei-tet werden, die wahre Liebe Gottes zu erken-nen, von der Liebe Gottes stets gestärkt zu werden und die tiefe Liebesbeziehung zu Gott zu entwickeln. So können wir ein glückseliges, fruchtbringendes Leben führen. Darüber hinaus bete ich dafür, dass ihr mit dieser rettenden Liebe Gottes den intellektuellen jungen Men-schen dieser Generation dienen könnt.

Zweitens: „Freude“

Das griechische Wort für Freude ist „chara“. Diese Freude ist die heilige Freude, die ein Mensch durch die Rettungsgnade empfangen kann. Dies ist die wahre und vollkommene Freude. Die Gläubigen, die vom Heiligen Geist geleitet werden, haben immer diese wahre Freude. Wenn wir keine wahre Freude haben, obwohl wir an Jesus glauben und errettet sind, sollen wir Buße tun und unsere Liebesbeziehung zu Gott vertiefen. Darüber hinaus sollen wir ein Leben unter der Führung des Heiligen Geistes führen. Seid ihr wirklich von dieser heiligen Freude erfüllt?

Drittens: „Friede“

Dieser Friede bedeutet, dass Jesus Christus als Mittler am Kreuz gestorben ist und uns mit Gott versöhnt hat (Röm 5,1). Dieser Friede ist sowohl der innere Gewissensfrieden (Phil 4,6.7) als auch Gottes Gabe, Frieden zu stiften (Röm 15,13). Derzeit herrscht Morden und Rächen zwischen den Israelis und den Palästinensern. In dieser Atmosphäre haben wir das Jahr 2009 begonnen. Derartige Hassgefühle und Konflikte können nicht auf menschliche Weise gelöst werden. Wenn sie das Kreuz der Liebe Jesu empfangen und Gott als ihren Vater anbeten und sich als Brüder versöhnen, können sie vollkommenen Frieden haben. Es ist möglich, dass Gott dies zu seiner Zeit vollbringt. Heutzutage begegnen überall in der Welt die muslimischen Länder den Christen mit Hassgefühlen und Neid. Daher gibt es sehr viele Konflikte, und der Friede ist zerbrochen. Wir dürfen aber nicht passiv bleiben. Wir sollen sie durch die Liebe Jesu zur Buße führen. Gott spricht in Römer 12,20.21: „Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“

Viertens: Geduld

Das ist die gute Eigenschaft, anderen Menschen gegenüber ein aufnehmendes und tragendes Herz zu haben, obwohl man selbst Anfechtungen und Leiden erfährt. Unser Gott erduldet uns und wartet geduldig auf die Sünder, die trotz seines reichlichen Segens seine Liebe und Gnade verraten. Gerade diese wartende und langmütige göttliche Haltung ist Geduld. Apostel Paulus betonte in 1.Korinther Kapitel 13, von welcher besonderen Bedeutung die Geduld ist. Wenn wir als Hirten Früchte ernten möchten, müssen wir, so wie eine werdende Mutter die Entbindungsschmerzen bis zum Ende trägt, solche Geduld lernen. Wie lange muss man Entbindungsmühen tragen und Geduld haben, bis ein Kind heranwächst? Durch die notwendige Erziehung und durch das Training werden die Hoffnungsträger zu den guten Hirten heranwachsen. Wir erfahren, dass wir mit viel Mühe und Schmerzen einen Hoffnungsträger zum Wort Gottes einladen und ihm durch viele Tiefen und Höhen hindurch dienen. Wenn wir aber im praktischen Hirtenleben nicht Geduld lernen, auf ihn ärgerlich werden und ihn sogar tadeln, weil er Probleme hat und deswegen einige Male gegen seinen Hirten rebelliert, dann wird er schnell wie Hase von uns weglaufen. Die eigenen Kinder aber laufen trotz des Tadels nicht weg, weil sie kein anderes Zuhause haben. Darum müssen wir, so wie unser Gott Geduld mit den rebellischen Sündern hat, auch solche Geduld mit den Hoffnungsträgern haben. Die Hirten, die gute Früchte im Hirtenleben tragen, kennen solchen Langmut und solche Geduld.

Fünftens: Freundlichkeit.

Das bedeutet zwischenmenschliche Güte und ein aufnehmendes und offenes Herz den anderen gegenüber. Dieser Ausdruck wird auch gebraucht, um Gottes Barmherzigkeit zu beschreiben. (Lk 6,35)

Sechstens: Güte

Das ist ein Herz für die Menschen, die unsere Dienerschaft brauchen. Auch mit diesem Wort wird Gottes Barmherzigkeit beschrieben. (Röm 2,4)

Siebtens: Treue

Im Griechischen ist „Treue“ „pistis“. Das bedeu-tet Loyalität und festes Vertrauen Gott gegenüber. In diesem Vers bezeichnet Treue eine Eigenschaft, durch die andere Menschen im Vertrauen auf die Zuverlässigkeit einer Person sogar zum Glauben an Gott geführt werden können. Als Gottes Knechte müssen wir diese Treue haben.

Achtens: Sanftmut

Das ist die Tugend der Gutmütigkeit und des Dienens den anderen gegenüber. In der Tat soll man, wenn jemand in die Sünde fällt oder widerspenstig bleibt, ihn sanftmütig zurechtweisen und mit Selbstkontrolle sprechen. (2.Timotheus 2,25) Im Alten Testament heißt es, dass Mose der demütigste unter allen Menschen war.

Neuntens: Keuschheit

Das ist die innere Kraft, mit der man gegen die Begierden des Fleisches kämpfen kann. In der Zeit von Paulus war dies die wichtigste Tugend.

„Gegen all dies ist das Gesetz nicht.“ (23b) Diejenigen, die nach der Führung des Heiligen Geistes leben, können die Tiefe des geistlichen Lebens erfahren und können so die Forderun-gen des Gesetzes erfüllen. Was ist das Werk des Heiligen Geistes?

Erstens: Die Wiedergeburt. (Joh 3,3.5)

Das ist das wichtige Werk des Heiligen Geistes, durch das die Menschen wiedergeboren und zur Rettung geführt werden.

Zweitens: Der Heilige Geist gibt den Knechten Gottes alle nötige Fähigkeiten. (Apg 1,8: „aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“)

(1) die Fähigkeit, in fremden Sprachen zu reden (Apg 2,4: „und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“),

(2) Jünglinge sollen Visionen sehen und Alte sollen Träume haben (Apg 2,17: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgeißen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben.“),

(3) die Vollmacht des Predigers (Apg 2,41: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.“),

(4) geistliche Einsicht für das Wort Gottes (Joh 14,26; „Aber der Tröster, der Heiligen Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“; 16,13),

(5) Heilungskraft (Apg 3,6.7: „Petrus aber sprach Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest,“),

(6) die Fähigkeit, klar zu widerlegen (Apg 6,9.10: „Da standen einige von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz und stritten mit Stephans. Doch sie vermochten nicht zu wiederstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete.“),

(7) die Fähigkeit, andere zu lehren als Apostel, Propheten und Lehrer und die Gabe, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. (1.Kor 12,28-31: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenreden. Sind sie alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Sind sie alle Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen? Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.“)

Zum Schluss: Wir haben durch den heutigen Text das Geheimnis gelernt, wie wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen können. Das Geheimnis ist, dass wir über die fleischlichen Begierden Buße tun, die die Rohrleitung des Heiligen Geistes verstopfen. Wir sollen täglich unsere fleischlichen Begierden und Sünden durch die Buße ablegen und ein von dem Heili-gen Geist geleitetes Leben führen. Auch sollen wir Gott täglich um den Heiligen Geist bitten. Gott möge jeden von uns segnen, den Heiligen Geist zu empfangen und zu den Knechten Gottes heranzuwachsen, die die guten Lebensfrüchte hervorbringen. „Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen. (16)“

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