Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen (Matthäus 25,1)

Download als PDF

DAS GLEICHNIS VON DEN ZEHN JUNGFRAUEN

Matthäus 25,1 – 13
Leitvers 25,1

„Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.“

Danken wir Gott für die vergangene Young Leaders Sommerbibelkonferenz 2015, bei der die Jugendlichen den Kern des Evangeliums, Jesu Kreuzestod für unsere Sünde und seine Auferstehung, persönlich aufnehmen und in der Liebesbeziehung zu Jesus wachsen durften und sich durch ihre Zusammenarbeit als treue und kluge Knechte und künftige globale geistliche Leiter erwiesen haben. In der vorherigen Lektion aus Matthäus 24 haben wir gelernt, geistlich wachsam zu sein, weil unser Herr Jesus kommen wird wie ein Dieb in der Nacht zu einer Stunde, in der wir es nicht erwarten. Selig sind wir, wenn er uns dann das tun sieht, wozu er uns berufen und auserwählt hat, nämlich seinen Leuten, den jungen Studenten am Campus und der nächsten Generation zu essen zu geben und der Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium in dieser Generation von ganzen Herzen zu dienen.

Kapitel 25 enthält drei Gleichnisse, die die Endzeitrede Jesu beschließen: Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern und das Gleichnis von den Schafen und den Böcken. Es geht dabei um die rechte Lebenshaltung, die Frucht unseres Lebens und um unser ewiges Schicksal im kommenden Gericht. Heute wollen wir zehn Jungfrauen kennenlernen. Fünf waren töricht und fünf waren klug. Die klugen nahmen Öl mit, die törichten nicht. Hier lernen wir, dass es klug ist, sich auf Jesu Kommen vorzubereiten, indem wir uns um unsere persönliche Liebesbeziehung zu Jesus kümmern. Möge Gott uns helfen, zu den klugen Jungfrauen zu gehören, indem wir für seine Gnade danken und seine Vision anziehen und mindestens einem Wort Gottes durch den Glauben gehorchen und dann, wenn Jesus wiederkommt, zum himmlischen Hochzeitsfest mit hineingehen.
1. Siehe, der Bräutigam kommt! (1-10)

Die Verse 1 und 2 lauten: „Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.“ Jesus gebraucht hier als Gleichnis eine Hochzeit. Stellen wir uns diese Hochzeit einmal vor. Der Bräutigam ist feierlich zum Haus der Brauteltern gezogen und hat seine Braut dort abgeholt. Am Abend kehrt er dann mit seiner Braut in sein eigenes Haus zurück, um mit Familie und Freunden das Hochzeitsfest zu feiern. Wenn er kommt, wird er dort von den Brautjungfrauen empfangen. Sie gehen hinaus, zünden ihre Lampen an und leuchten ihm auf dem Weg. Eine Brautjungfrau sein zu dürfen ist eine große Freude. Die Brautjungfrauen bereiten sich sehr sorgfältig darauf vor. Sie schminken sich und kleiden sich selbst feierlich, fast so schön wie die Braut. Viele von ihnen haben die Hoffnung, beim nächsten Mal selbst Braut zu sein. Zur Vorbereitung gehört auch, dass sie ihre Lampen bereit machen. Diese Lampen waren kleine Gefäße oder mit Lappen umwickelte Fackeln, die mit Öl brannten.

Das Gleichnis spricht von zehn Jungfrauen. Aber nur fünf von ihnen waren klug, fünf dagegen waren töricht. Woran wurde der Unterschied deutlich? Die fünf klugen nahmen Öl mit samt ihren Lampen. Die fünf törichten nahmen kein Öl mit. Lesen wir die Verse 3 und 4: „Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.“ Wir wundern uns über die törichten Jungfrauen. Es ist doch klar, dass die Lampe Öl braucht. Ohne Brennstoff geht sie schon bald aus. Wenn wir zu einer Bibelkonferenz fahren wie neulich nach Rehe und unser Handy und unser Notebook mitnehmen, was nehmen wir dann auch noch mit? Das Ladegerät. Ohne Ladegerät hätte das Handy schon bald keinen Saft mehr und der Akku am Notebook wäre leer. Warum nahmen dann die fünf törichten Jungfrauen kein Öl mit?Vielleicht hatten sie sich gar nichts dabei gedacht. Bestenfalls hatten sie gedacht: „Irgendwie wird’s schon gehen.“ Den Gedanken, dass der Abend lang wird und sie unbedingt Öl besorgen sollten, hatten sie beiseite gewischt und sich gesagt: „Es kommt bestimmt noch eine Gelegenheit.“ Dann hatten sie nur ihre Lampen genommen und waren losgegangen. Eigentlich wollten sie kein Öl mitnehmen, weil es ihnen zu umständlich erschien. Natürlich war das viel einfacher als die Vorbereitung der klugen Jungfrauen. Diese gingen zum Kaufmann und bezahlten und empfingen das Öl und taten es in ihre Gefäße und trugen es bei sich und passten darauf auf und gossen kontinuierlich nach. Die törichten Jungfrauen sparten sich diese Anstrengung. So gesehen handelten diese törichten Jungfrauen pragmatisch und waren nach den Maßstäben dieser Welt klug. Doch die Klugheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Schon bald schon zeigte sich ihre Torheit mitsamt ihren schrecklichen Folgen.

Betrachten wir Vers 5. Der Bräutigam blieb lange aus. Vermutlich musste er viele Hände schütteln und viele Geschenke entgegennehmen. Alle zehn Jungfrauen wurden schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht dann erhob sich lautes Rufen: Der Bräutigam kommt! Lesen wir die Verse 6 und 7: „Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.“ Die Jungfrauen schreckten aus ihrem Schlaf hoch. Jetzt war die Stunde gekommen. Alle zehn machten ihre Lampen fertig. Sie nahmen sie in die Hand und zündeten sie an. Aber was war das? Nur fünf der Lampen brannten hell, nämlich die Lampen derer, die sich um Öl gekümmert hatten. Die Lampen der törichten Jungfrauen erloschen! Die törichten Jungfrauen wurden ängstlich. Sie riefen den klugen Jungfrauen zu: „Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen.“ Doch die klugen Jungfrauen konnten ihnen nichts abgegeben, weil es sonst weder für sie noch für die törichten gereicht hätte. Da rannten die törichten Jungfrauen zum Kaufmann, um sich noch schnell Öl zu besorgen. Doch inzwischen war schon der Bräutigam gekommen. Vers 10 sagt: „Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.“ Der Bräutigam kam und wurde von den fünf Jungfrauen mit ihren hell leuchtenden Lampen begrüßt. Er freute sich, sie auch zu so später Stunde noch bereit zu finden. Er begrüßte jede einzelne von ihnen persönlich. Mit ihnen ging er hinein zur Hochzeit, um zu feiern, und die Tür wurde hinter ihnen verschlossen. Später kamen die törichten Jungfrauen. Sie standen vor der verschlossenen Tür und klopften an und riefen panisch: „Herr, Herr, tu uns auf!“ Doch der Bräutigam antwortete: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.“ So tragisch endet dieses Gleichnis für die törichten Jungfrauen, die kein Öl mitgenommen hatten. Sie konnten nicht mit hinein zur Hochzeit!

Jesus lehrt uns in diesem Gleichnis, dass wir, um mit Jesus bei seiner Wiederkunft zum ewigen Leben eingehen zu können, klug sein und Öl für unsere Lampen dabei haben müssen. Was ist das Öl unseres Lebens? Das Öl unseres Lebens ist die persönliche Beziehung zu unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Jesus will zuallererst eine persönliche Beziehung zu uns anknüpfen. Offenbarung 3,20 sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Eine solche persönliche Beziehung mit Jesus ist es, was wir in der Endzeit brauchen, um klug zu sein. Um an einer bestimmten Universität zu studieren, muss man klug genug sein, das Abitur mit guter Note zu bestehen. Um ins Himmelreich zu gehen, muss man geistlich klug sein. Ohne persönliche Beziehung zu Jesus werden wir, wenn Jesus wiederkommt, die Tür vor uns verschlossen finden und die schrecklichen Worte Jesu hören: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.“ Klug ist es daher, in diese persönliche Beziehung zu Jesus unser Leben zu investieren.

Erstens: Danken für die Gnade Gottes. Als die zehn Jungfrauen als Brautjungfrauen für die Hochzeit bestellt worden waren, sah man äußerlich zwischen ihnen keinen Unterschied. Aber von Anfang an gab es eine klare Unterscheidung. Fünf von ihnen waren klug und fünf waren töricht. Fünf waren dankbar für die Gnade, in der sie auserwählt worden waren und waren dem entsprechend bereit, sich sorgfältig vorzubereiten. Fünf waren nicht dankbar und hielten jede Art der Vorbereitung für eine lästige Pflicht. Es war ihnen schon zu viel, Lampen mitnehmen zu müssen. Wahrscheinlich dachten sie, dass andere ihnen genau so gut leuchten könnten. Aber Öl? Nein, danke. Die Haltung dieser törichten Jungfrauen entspricht leider der Haltung vieler Christen im heutigen Europa. Sie haben jede Dankbarkeit für die Gnade Gottes verloren. Der Segen ist für die selbstverständlich, während die Mission für sie nur eine Last darstellt. Wir leben äußerlich in sehr guten Bedingungen. Den jungen Menschen bieten sich durch die Medien immer neue Möglichkeiten, sich von den Fragen ablenken zu lassen, was wirklich wichtig ist im Leben. Demut und Dankbarkeit sind für sie Fremdworte. Dankbare Menschen betrachten sie als dumm. Die entscheidende Frage, ob sie selbst bereit sind, den wiederkehrenden Herrn Jesus zu empfangen, ignorieren sie. Wenn sie sich überhaupt Gedanken über Jesu zweites Kommen machen, dann denken sie: „Irgendwie wird’s schon gehen. Es kommt sicher noch die Gelegenheit.“ Doch solche Menschen sind wirklich törichte Menschen. Sie sind dumm, auch wenn sie menschlich gesehen noch so intelligent sein mögen. Ihr Pragmatismus erweist sich als tödlicher Selbstbetrug. Sie ignorieren, dass es ein „zu spät“ gibt. Wenn der Herr ohne weitere Vorankündigung plötzlich kommt, während sie schlafen, entdecken sie, dass sie gar keine persönliche Beziehung zu Jesus gehabt haben, obwohl sie sich nach ihm „Christen“ genannt haben. Wie könnte der Herr sagen, dass er sie kennt? Sie können nicht hineingehen zum himmlischen Hochzeitsfest, sondern werden in die ewige Verdammnis geworfen.

Wir dürfen nicht damit warten, Buße zu tun und uns um das Öl der persönlichen Beziehung zu Jesus zu kümmern, bis es zu spät ist und unsere Torheit offenbar wird. Jetzt ist die Zeit der Buße; jetzt ist die Stunde der Umkehr. Wenn wir Buße tun, schenkt Gott uns seine Gnade eines gesegneten Lebens in der Beziehung zu ihm, wie er es versprochen hat. Der Maßstab unseres Glaubenslebens ist nicht die Frage, wie wir mit minimalem Einsatz für uns selbst den größten Nutzen herausholen können, sondern, was unserem Herrn gefällt und wie wir ihn erfreuen können. Die fünf klugen Jungfrauen hatten dies verstanden und dem entsprechend ihr Öl vorbereitet.

Wie können wir dann praktisch Öl vorbereiten? Ein Punkt ist unser persönlicher Wortkampf. Zur Vorbereitung der Young Leaders Sommerbibelkonferenz 2015 hatten Gottes Knecht und die Mentoren und Eltern sich besonders für die Prediger und Vortragenden aus dem Esra- und Gideonteam eingesetzt. Die Jugendlichen haben über ihre Grenze hinaus gekämpft, um sich als rechtschaffene Evangeliumsarbeiter und lebendige Zeugen des Kreuzestodes und der Auferstehung Christi zu erweisen. Ihre Botschaften waren herzbewegend und überzeugend. Wenn sie nun von ihren Mitschülern gefragt werden, wie sie die Ferien verbracht haben, können sie Zeugnis davon ablegen, wie sie ihre Zeit einsetzen durften, Öl für ihr Leben in der persönlichen Beziehung zu Jesus bis zu seiner Wiederkunft vorzubereiten. Dadurch durften wir auch Gottes Vision sehen, dass sie als globale geistliche Leiter für die Erneuerung und Wiedererweckung in Europa gebraucht werden.

Es ist auch unser Gebet für Europa, dass unter den jungen Menschen kluge Jungfrauen aufgestellt werden, die gegen den Zeitgeist des Pragmatismus und Humanismus kämpfen und genug Öl für die Endzeit vorbereiten. Wir erfahren derzeit Anzeichen einer geistlichen Erneuerung durch diejenigen, die ihr Leben für die biblische Wahrheit einsetzen wie Professor Beyerhaus und viele andere. Europa braucht solche klugen Menschen. Ein Mensch, der klug ist und Öl vorbereitet, hat großen Einfluss auf eine ganze Generation. Leider gibt es noch viele, die rein äußerlich folgen. Aber Christ zu sein ist niemals eine Modeerscheinung, der man nur folgt, weil andere das auch tun. Wir folgen Christus wegen seiner absoluten Gnade aus der persönlichen Liebesbeziehung zu ihm.

Einige sagen nun auch, dass doch die klugen Jungfrauen den törichten etwas von ihrem Öl hätten abgeben können. War es nicht unfair, dass die klugen die törichten wegschickten, obwohl der Bräutigam schon kam? Irgendwie hätten doch alle zur Hochzeit hineingehen können. Ist Gott nicht die Liebe? Sie sagen dies aber nur, weil sie selber die Verantwortung für ihre eigene Sünde nicht tragen wollen. Sie wollen sündigen und ihr selbstsüchtiges Leben genießen und dann doch irgendwie sich ins Himmelreich einschleichen. Doch Jesu Wort „Ich kenne euch nicht“ sagt klar, dass wir ohne persönliche Beziehung zu Jesus nicht ins Himmelreich hineingehen können. Von seiner eigenen Beziehung zu Jesus kann auch niemand einem anderen etwas abgeben. Der einzige Weg zum Himmelreich ist es, selber durch Buße jetzt zu Jesus zu kommen, solange es noch möglich ist.

Zweitens: Die Pflege der Beziehung durch Gebet, Bibelstudium und Gehorsam. Es genügt nicht, einmal die Gnade Gottes zu empfangen und danach wieder nach der eigenen Vorstellung zu leben. Auch das sind törichte Jungfrauen, die sich nicht täglich um die Beziehung zu Jesus kümmern. Dies geschieht durch das Gebet, das Bibelstudium und den praktischen Gehorsam gegenüber der Berufung Gottes. Wir haben das Privileg bekommen, vom frühen Morgen an durch das Gebet unsere Beziehung zu Jesus pflegen zu können, indem wir uns geistlich zurüsten und Gottes Vision gemäß Hesekiel 37,10 für diese Generation anziehen und danach suchen, was der Wille Gottes für uns ist. Für Hesekiel war es Gottes Wille, den Totengebeinen zu predigen, und er gehorchte aus der Liebe zu Gott heraus. Oftmals, nachdem wir gerade Gottes großes Wirken erfahren haben, verlieren wir Gottes Vision aus dem Herzen und werden kleinmütig und fangen an, uns über kleine Dinge zu beklagen. Ein junger Mann folgte Jesus nach und hatte seine Gnade geschmeckt. Er hatte aber den Willen Gottes für sein Leben noch nicht tief aufgenommen und hatte noch kein Öl dabei. So begann er, Gottes Vision aus dem Herzen zu verlieren, mit Gottes Führung zu hadern und sogar Gottes Werk zu verleumden. Seine Hirtin betete in jener Zeit inbrünstig dafür, dass sein Glaube erneuert und er auf einer neuen Grundlage als ein Hirte für die geistliche Erneuerung in Europa aufgestellt würde. Dazu kam sie, obwohl sie eine vielbeschäftigte Wissenschaftlerin ist, wiederholt von Korea nach Deutschland und kämpfte, die geistliche Umgebung für seine Veränderung zu bereiten. Schließlich wirkte Gottes Wort in seinem Herzen. Er nahm gemäß Apostelgeschichte 9,15 auf, dass Gott ihn als sein Werkzeug für die Weltmission auserwählt hat. Er hat jetzt immer Öl dabei, ist bereit, den Herrn Jesus zu jeder Stunde zu empfangen und teilt seine Hoffnung und Vision als ein Prediger und Bibellehrer mit den jungen Menschen dieser Generation.

Wir sind klug, wenn wir den Pragmatismus und Humanismus durch das Gebet und das Bibelstudium überwinden und durch den Glaubensgehorsam gegenüber seiner Berufung als Bibellehrer und Hirten leben. Lasst uns nicht töricht sein, indem wir ohne Mission leben und schließlich geist- und nutzlos werden. Gottes Leute sind diejenigen, die vom Geist getrieben werden. Lasst uns täglich durch das Frühgebet und das Bibelstudium unsere Beziehung zu Jesus entwickeln und als Bibellehrer und Hirten für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung in Europa gebraucht werden.

2. Darum wachet! (11-13)

Vers 10 sagt, dass der Bräutigam mit denen, die bereit waren, zum Hochzeitsfest hineinging. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Doch der Herr kannte sie nicht, so wie sie die Beziehung zu ihm aus ihrer Selbstsucht heraus verachtet hatten. Die Tür war verschlossen. Was bedeutet es dann, zur Hochzeit geladen zu sein? Es bedeutet ewige Seligkeit. Offenbarung 19,7.9b sagen: „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. … Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind.“ Wahre Seligkeit besteht darin, zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen zu sein. Auf dieser Welt finden wir solche Seligkeit nicht. Auch ein faules Leben ohne Mission gemäß dem Pragmatismus, bei dem wir immer wieder unseren eigenen Vorteil suchen, macht uns nicht selig. Seligkeit kommt allein aus der engen Verbindung zu Christus. Wir erfahren schon hier auf dieser Erde seinen Trost und seine Stärkung inmitten der Leiden um seines Namens willen. Wenn er aber wiederkommt, werden wir unaussprechliche Freude und Herrlichkeit beim himmlischen Hochzeitsfest erfahren.

Das Fazit Jesu findet sich in Vers 13: „Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.“ Hier wiederholt Jesus, was er in 24,42 gesagt hatte. Dieser Vers lehrt uns die rechte Haltung in der Endzeit. Im Endeffekt kommt es darauf an, in Jesus gefunden zu werden. Diese Generation krankt daran, dass die jungen Menschen immer wieder Neues hören wollen. Paulus sagt in 2.Timotheus 3, dass solche Menschen immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Sie sind Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. Aber am Ende wird ihre Torheit jedermann offenbar werden. Als wir in den Osterferien nach der Young Leaders Conference nach Spanien fuhren, mussten wir eine lange Strecke zurücklegen. In unserem Auto lief dabei immer wieder dieselbe Musik, ein Stück von Joseph Haydn. Ich fragte mich, wie man immer wieder das selbe Stück hören könnte. Als ich aber während der Fahrt der Musik immer wieder zuhörte, kam der Friede dieser Musik in mein Herz und gab mir Kraft, sicher nach Hause zu fahren. So ist es auch mit dem Wort der Gnade Gottes. Als Missionar Dr. Peter Chang begann, dem Werk der Jüngererziehung unter den Bonner Studenten zu dienen, hielt er jahrelang an einem Wort aus Markus 11,22 fest: „Habt Glauben an Gott“. Er lebte nicht menschenzentriert, sondern dachte vorrangig daran, was dem Werk Gottes dient und fragte auch in der Zeit der Bedrängnisse nach dem Willen Gottes. Dadurch erwies er sich als ein kluger Mann, der immer Öl dabei hat. Er ist nicht deswegen klug, weil er an der Uni Bonn promoviert hat, sondern weil ein Wort Gottes in seinem Herzen brennt. Gott erbarmte sich inmitten der verschiedensten Anfechtungen über dieses Krippenwerk und machte es zu einem geistlichen Hauptquartier. Europa braucht solche kluge Jungfrauen, die Jesus lieben und kennen und bereit sind, seinem Wort zu gehorchen, koste es, was es wolle.

Heute haben wir gelernt, zu wachen, indem wir immer genug Öl vorbereitet haben, und in der persönlichen Beziehung zu Jesus zu leben, bis unser Herr wiederkommt. Lasst uns zu den klugen Jungfrauen gehören, indem wir durch das Gebet und Bibelstudium unsere Beziehung zu Jesus entwickeln und mindestens einem Wort, unserem persönlichen Leitwort und dem gemeinsamen Leitwort Hesekiel 37,10 gehorchen, durch das Bibelstudium am Campus den Totengebeinen predigen, sodass Gott sie lebendig macht und ein überaus großes Heer Gottes für die geistliche Erneuerung in Europa aufstellt.

share

Schreibe einen Kommentar