Bonn UBF – Das verstockte Herz des Pharao – Exodus Lektion 5

Exodus Lektion 5

DAS VERSTOCKTE HERZ DES PHARAO

2. Mose 8,16 – 10,29

Leitverse 10,1.2

„Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue und auf dass du verkündigst vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr.“

Wir danken dem Herrn, dass er am vergangenen Dienstag die Dankesfeier zur Herausgabe der deutschen Übersetzung von Pastor John Oaks Buch „Berufen zur Erweckung der Laien“ reichlich gesegnet hat. Es ging dabei nicht nur um die Veröffentlichung eines Buches, sondern darum, dass Gott unsere Gemeindephilosophie und –strategie bestätigte: Wir sind berufen, die Laien zu erwecken, indem wir durch das Bibelstudium Jünger Jesu erziehen und sie als globale geistliche Leiter aufstellen. Dazu segnete er in den vergangen mehr als 30 Jahren die Hingabe seines Knechts und aller Mitarbeiter. Lasst uns weiter die geistliche Erneuerung in Europa durch die Jüngererziehung mit dem Bibelstudium herausfordern und dazu mit vielen gleichgesinnten Glaubensgeschwistern in dem Herrn weltweit zusammenarbeiten.

In der letzten Lektion hatten wir gesehen, wie Gott Mose half, mutig vor dem Pharao zu stehen. Als Mose und Aaron durch den Glauben gehorchten, erwies Gott seine Allmacht. Heute erleben wir den harten geistlichen Kampf zwischen Mose und dem hartnäckig verstockten Pharao. Doch inmitten dieses Kampfes offenbarte Gott seine Allmacht und Souveränität und stärkte die Identität seines Volkes. Lasst uns nicht wie der Pharao hochmütig sein, sondern Gott und sein Wort hochachten und ihm absolut gehorchen und so wie Mose als Leiter für den geistlichen Exodus dieser Generation gebraucht werden.

1. Gott tat etwas Besonderes an dem Lande Goschen (8,16 – 9,12)

Sehen wir uns 8,16.17 an: „Und der Herr sprach zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao, wenn er hinaus ans Wasser geht, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene; wenn nicht, siehe, so will ich Stechfliegen kommen lassen über dich, deine Großen, dein Volk und dein Haus, dass die Häuser der Ägypter und das Land, auf dem sie wohnen, voller Stechfliegen sein sollen.“ Gott sandte Mose erneut zum Pharao mit derselben Botschaft wie bisher: „Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene“. Mose kündigte dabei die vierte Plage an. Der Biss einer Stechfliege ist besonders schmerzhaft. Eine von meinen frühen Kindheitserinnerungen ist, dass ich im Urlaub in Bayern einmal von einer Stechfliege gestochen wurde und mein Ohr daraufhin sehr anschwoll.

Doch etwas anderes machte diese Plage besonders. Lesen wir die Verse 18 und 19: „An dem Lande Goschen aber, wo sich mein Volk aufhält, will ich an diesem Tage etwas Besonderes tun, dass dort keine Stechfliegen seien, damit du innewerdest, dass ich der Herr bin, inmitten des Landes, und ich will einen Unterschied machen zwischen meinem und deinem Volk.“ Der Herr wollte einen Unterschied machen. Das Land Goschen war der Teil Ägyptens, den die Israeliten auf die Anweisung Josefs hin bewohnten. Dort würden keine Stechfliegen sein. Eigentlich halten sich solche Tiere nicht an politische Grenzen. Auch der Pharao konnte, obwohl er über ganz Ägypten regierte, den Fliegen nichts vorschreiben. Gott aber setzte den Fliegen eine Grenze. Er erwies sich so als der allmächtige Schöpfer, der Urheber der Plage und als derjenige, der sie jederzeit kontrollieren und auch wieder beenden konnte. Gott zeigte, dass er der wahre Herrscher der Welt ist, auch inmitten von Ägypten.

Gott sagte: „Ich will einen Unterschied machen zwischen meinem und deinem Volk.“ Gott machte gegenüber dem Pharao klar, dass die Israeliten sein eigenes Volk waren. Sie gehörten nicht dem Pharao. Sie gehörten Gott. Gott konnte sie schützen und bewahren, selbst inmitten des fremden Landes. Hier begann Gott, sein Volk zu erhöhen. Sie waren menschlich gesehen Sklaven. Doch weil der allmächtige und souveräne Gott sie schützte, konnte ihnen niemand etwas anhaben und sie auch nicht festhalten. Sie waren sein Erbbesitz, sein Eigentum vor allen Völkern, sein kostbarer Augapfel.

Unser Gott ist der souveräne Gott, der einen Unterschied macht. Dieser Gott hat sich in den vergangenen 31 Jahren der Campusmission durch UBF in Bonn als der souveräne Gott erwiesen. Inmitten des gottlosen Humanismus hat er den Glauben seiner Knechte gesegnet und sein Werk geschützt, bewahrt und gesegnet und ist immer dabei, unsere geistliche Identität als sein Volk zu stärken. In der Welt leiden die Menschen unter vielen Sorgen um das materielle Überleben, die Gesundheit oder die Kindererziehung. Doch Gott erweist sich unter seinem Volk als der souveräne Herr, wenn wir auf ihn vertrauen. Die Hausgemeinde von M. Dr. Peter und M. Sarah Chang legten das Anliegen der Erziehung ihrer Kinder in die Hand Gottes und widmeten sich mit Priorität der Jüngererziehung und gaben sich dafür völlig hin. Da tat Gott etwas Besonderes in ihrer Hausgemeinde und nicht nur in der Haus­gemeinde, sondern in seinem Werk und in unserem Land und ließ ihre Kinder als Mit­arbeiter wachsen, ließ sogar H. Johannes sein Abitur als Stufenbester bestehen und stärkte ihre Identität als Gottes Volk. Wir sollen nicht wie die weltlichen Menschen berechnen und Opfer verschiedener Plagen werden, sondern unsere Identität als das Volk Gottes erneuern und auf den souveränen Gott vertrauen, der zwischen uns und der Welt einen Unterschied macht.

Wie reagierte der Pharao auf den offensichtlichen Erweis der Souveränität Gottes? Der Pharao machte ein vernünftig klingendes Angebot: Die Israeliten könnten ja auch im Lande bleiben und hier opfern. Doch Mose ging gar nicht auf diesen Vorschlag ein. Er lehnte ab und sagte: „Das geht nicht, denn was wir dem Herrn, unserm Gott, opfern, ist den Ägyptern ein Gräuel. Siehe, wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen ein Gräuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen? Drei Tagesreisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, opfern, wie er uns gesagt hat.“ Mose war ein Leiter, der klar auf dem Wort Gottes stand. Sein Maßstab war nicht das, was menschlich vernünftig klingt, sondern das, was der Herr gesagt hatte. Als der Pharao merkte, dass sein Vorschlag nicht ankam, gab er schnell das Versprechen, das Volk ziehen zu lassen. Mose ahnte, dass das Herz des Pharao anders war, darum warnte er ihn: „Täusche uns nicht abermals, dass du das Volk nicht ziehen lässt, dem Herrn zu opfern.“ In der Tat: Kaum nahm der Herr die Stechfliegen weg, verhärtete der Pharao sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.

Betrachten wir 9,1-3. Gott sandte Mose erneut zum Pharao und half ihm, den Pharao mit einer klaren Botschaft herauszufordern: „Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Wenn du dich weigerst und sie weiter aufhältst, siehe, so wird die Hand des Herrn kommen über dein Vieh auf dem Felde, über die Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, mit sehr schwerer Pest.“ Die Viehpest richtete sich gegen die materielle Lebensgrundlage der Ägypter. Der Pharao rechnete vielleicht, dass es billiger wäre, das Vieh zu opfern und die Israeliten als Sklaven zu behalten. Er wusste nicht, dass er am Ende alles verlieren würde. Das gilt auch für die geistliche Welt: Satan ist immer der große Verlierer. Wer auf Gott vertraut, ist am Ende immer ein Sieger. Wir sollen bereit sein, menschlich gesehen auch Verlustgeschäfte zu machen, weil Gott uns am Ende den Sieg schenken wird.

Die sechste Plage waren böse Blattern. Diesmal gab es keine Vorwarnung. Gott ließ Mose vor dem Pharao Ruß gen Himmel werfen, der stäubte über ganz Ägyptenland und ließ die Blattern an Menschen und Vieh ausbrechen. Selbst die Zauberer konnten nicht mehr vor Mose treten, weil auch sie von den Blattern geschlagen waren. Gott offenbarte auf herrliche Weise die Machtlosigkeit der ägyptischen Götzen. Trotzdem blieb der Pharao hartnäckig. Vers 12 sagt: „Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, wie denn der Herr zu Mose gesagt hatte.“ Er erkannte Gottes Allmacht nicht an. Darum kam nun weiter Plage über Plage über ihn.

2. Mose ging keinen Kompromiss mit dem Pharao ein (9,13 – 10,29)

Sehen wir uns 9,13.14 an: „Da sprach der Herr zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene; sonst werde ich diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über deine Großen und dein Volk; damit du innewirst, dass meinesgleichen nicht ist in allen Landen.“ Der Pharao sollte erkennen, dass der Gott der Hebräer der Herrscher der ganzen Erde ist. Der Herr hätte den Pharao und seine Großen und sein Volk schon längst vernichten können. Gott handelte aber nicht so. Er wollte vielmehr, dass der Pharao seine Herrschaft anerkennen und das Volk ziehen lassen würde. Gott wollte zudem, dass sein Name auf der ganzen Welt verkündigt wird. Jetzt kündigte er einen sehr großen Hagel an. In seiner Güte gab er den Ägyptern Gelegenheit, sich selbst, ihre Knechte und ihr Vieh in Sicherheit zu bringen. In den Versen 20 und 21 lesen wir, dass einige von den Großen des Pharao des Herrn Wort fürchteten. Sie ließen ihre Knechte und ihr Vieh in die Häuser fliehen. Andere aber, die sich nicht am Wort Gottes kehrten, ließen Knechte und Vieh auf dem Feld. Auf das Zeichen Moses hin brach ein Hagel los, wie er noch nie gewesen war, und erschlug alles, was auf dem Felde war, Menschen, Vieh, Bäume und alles Getreide.

Wie reagierte nun der Pharao? Betrachten wir die Verse 27 und 28: „Da schickte der Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal habe ich mich versündigt; der Herr ist im Recht, ich aber und mein Volk sind schuldig. Bittet aber den Herrn, dass er ein Ende mache mit diesem Donnern und Hageln, so will ich euch ziehen lassen, dass ihr nicht länger hier bleiben müsst.“ Diesmal schien es der Pharao mit der Buße wirklich ernst zu meinen. Er schrieb eine Stellungnahme, in der er sich selbst als schuldig bezeichnete und seinen Willen bekundete, Israel ziehen zu lassen. Was aber geschah? Mose wusste schon, was passieren würde und sagte in Vers 30: „Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott dem Herrn.“ In der Tat: Als der Pharao sah, dass Donner und Hagel und Regen aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz.

Hier lernen wir, dass wir nicht hochmütig sein dürfen. Buße ist das große Privileg der Sünder und der Weg zurück zu einem seligen Leben unter der Herrschaft Gottes. Wenn wir aber hochmütig bleiben und Gott insgeheim verachten, wird unsere Buße nur eine Notbuße wie die des Pharao ohne Wirkung sein. Römer 2,4.5 warnt uns: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.“ Wir dürfen Gott und sein Wort nicht verachten. Wir müssen vielmehr Gott und das Wort Gottes fürchten. Dann werden wir durch die Buße den Heiligen Geist empfangen (Apg 2,38). Eine junge Frau war wegen ihres rücksichtslosen Verhaltens ein Problemkind. Durch das Bibelstudium empfing sie Ermutigung und Gnade. Doch lange Zeit konnte sie einer Person, die an ihr übel gehandelt hatte, nicht vergeben. Ihr Herz war darum verschlossen. Durch Römer 5,8 aber schenkte Gott ihr wahre Buße vor dem Wort Gottes und Gottes Geist und Friede. Sie wächst nun als eine tüchtige Bibellehrerin und globale Leiterin. Wahre Buße heißt, den Herrschaftswechsel zu vollziehen. Es heißt, von der Herrschaft des Egos befreit zu werden und unter der Herrschaft des Herrn ein seliges und wahrhaft verändertes Leben führen. Lasst uns Gott hochachten und bußfertig auf sein Wort hören, damit nicht Plagen über uns kommen, sondern Gottes Segen, Heilung und Wiederherstellung und er uns für die geistliche Erneuerung in Europa gebrauchen kann.

Kapitel 10 berichtet ausführlich von der achten Plage, den Heuschrecken. Lesen wir die Verse 10,1 und 2: „Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue und auf dass du verkündigst vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr.“ Dass der Exodus von Kapitel 5 bis zum Auszug in Kapitel 12 so ausführlich beschreiben ist, liegt daran, dass die Israeliten zu allen Zeiten sich daran erinnern und ihren Kindern und Kindeskindern davon erzählen sollten. Sie sollten ihren Kindern diese lebendige Geschichte Gottes so ins Bewusstsein bringen, dass sie in ihr Herz drang, und ihre Söhne, Töchter und Enkel die Macht und Größe ihres Gottes erkennen konnten.

Bei der vergangenen Young Leaders Conference haben wir uns auch an das geistliche Erbe der Glaubensvorgänger und an die Geschichte Gottes erinnert. Viele der jungen Leiter sind Kinder von Missionaren oder einheimischen Mitarbeitern. Sie müssen wissen, dass Gott schon seine Geschichte mit ihren Eltern und den Glaubensvorgängern geschrieben hat und wie er mit seiner mächtigen Hand und großen Zeichen gewirkt hat. Wir sollen unseren Kindern mindestens unser eignes Zeugnis von der Macht Gottes verkündigen, dazu auch das geistliche Erbe, das uns die Glaubensvorgänger hinterlassen haben. Dieses Zeugnis muss in ihr Bewusstsein eindringen, so wie sich die Israeliten in der Zeit der Buße an den Exodus erinnerten (Psalm 78; Jeremia 32,20.21). Nehemia wuchs als neue Generation in der babylonischen Gefangenschaft auf. Doch weil seine Vorfahren ihm die Macht Gottes verkündigt hatten, erinnerte er sich im Bußgebet an die Wunder Gottes an seinem Volk in Ägypten und half den Israeliten als der verantwortliche Leiter, eine neue feste Abmachung zu treffen, Gottes Gebote zu halten und sein Volk zu sein (Nehemia 9,9.10). Wenn unsere Kinder Geschichtsbewusstsein haben, werden sie sich allezeit an die Macht und Größe Gottes erinnern, auf ihn vertrauen und als globale Leiter eine neue und noch größere Geschichte des Glaubens schreiben können.

Hier lernen wir auch, welchen harten geistlichen Kampf Mose führte. In 10,3 sehen wir, dass Mose und Aaron erneut zum Pharao gingen und ihn herausforderten und tadelten: „So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene!“ (10,3) Die Großen des Pharao redeten nun auf den Pharao ein: „Wie lange soll dieser Mann uns Verderben bringen? Lass die Leute ziehen, dass sie dem Herrn, ihrem Gott dienen. Willst du erst erfahren, dass Ägypten untergegangen ist?“ Der Pharao aber wollte nur die Männer ziehen lassen und stieß Mose und Aaron hinaus. Als die Heuschrecken kamen, rief er sie schnell zurück und bekannte erneut seine Sünde, doch wieder verstockte er. Als nächstes kam die Finsternis. Der Pharao, der als Sohn des Sonnengottes galt, stand nun selber im Dunkeln. In den Häusern der Israeliten aber war es hell. Der Herr, der durch sein Wort der Allmacht das Licht geschaffen und die Sonne an den Himmel gesetzt hatte, erwies sich noch einmal klar als der Herrscher aller Welt. Doch immer noch erkannte der Pharao diese Herrschaft nicht an. Wieder versuchte der Pharao zu tricksen und bot Mose an, dass nur das Volk ziehen könnte, Schafe und Rinder aber in Ägypten bleiben sollten. Mose aber blieb hart. Er sagte klar: „Auch unser Vieh soll mit uns gehen – nicht eine Klaue darf dahinten­bleiben…“ (26) Schließlich bedrohte der Pharao Mose mit dem Tod. Doch Mose antwortete mutig: „Wie du gesagt hast: Ich werde dir nicht mehr vor die Augen kommen.“

Wie konnte Mose so kompromisslos bleiben? Wie wir gesehen haben, bezog sich Mose immer wieder auf das, was Gott gesagt hatte. Mose stellte den Pharao und den Herrn nicht auf eine Stufe. Was der Pharao sagte, war für ihn nicht relevant. Er schaute auf Gott und gehorchte Gottes Wort absolut. Gott half ihm nicht nur, die Anfechtung zu überwinden, sondern durch den Kampf zum starken und todesmutigen Leiter zu wachsen.

Wir werden ständig versucht, Kompromisse einzugehen. Die härteste Versuchung ist oft nicht die direkte Konfrontation, sondern das Angebot, einen kleinen Kompromiss einzugehen und Gottes Gebot etwas zu relativieren. Wir müssen aber wissen, dass wir, wenn wir einen kleinen Kompromiss eingehen, unser Ziel nicht erreichen werden. Wir werden dann nicht Gott dienen, sondern dem Satan. Unser Ziel ist die geistliche Erneuerung in Europa. Unser Ziel ist es, Jesu Gebot zu gehorchen: „Darum gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker.“ Die spezifische Mission von UBF ist die Aufstellung von globalen geistlichen Leitern durch das Bibelstudium. Wie kann es zur geistlichen Erneuerung und zum geistlichen Exodus kommen? Dieses Werk hängt vom kompro­miss­losen Gehorsam seiner Knechte gegenüber dem Wort Gottes ab. Dieser Gehorsam erfordert einen harten geistlichen Kampf. Es erfordert, dass wir uns selbst entäußern und uns völlig dem Willen Gottes unterordnen. Mose war so ein Leiter, der Gott und sein Wort mehr liebte, als sein eigenes Leben. Dr. Samuel Lee war so ein Leiter, der ohne Kompromiss die Erneuerung unter den koreanischen Studenten und später die Pionierung Europas, Amerikas und der GUS herausfordern konnte. M. Dr. Peter Chang lebt auch als ein Leiter, der Gott und sein Wort mehr liebt als sein Leben, so forderte er die geistliche Erneuerung in Europa heraus und gewinnt dafür auch immer mehr Mitkämpfer. Bei jeder geistlichen Erneuerung, die wir untersuchen, finden wir diejenigen, die beten und diejenigen, die Gottes Wort ohne Kompromiss gehorchen. Lasst uns von Mose lernen, Gott und sein Wort mehr zu lieben als unser Leben und niemals einen Kompromiss einzugehen. Gott möge jeden von euch als einen Leiter wie Mose für den geistlichen Exodus dieser Generation gebrauchen.

Lesen wir die Verse 10,1.2: „Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue und auf dass du verkündigst vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr.“ Im heutigen Abschnitt lernen wir, dass unser Herr der allmächtige Gott ist. Inmitten der feindseligen Umgebung sollen wir auf den souveränen Gott vertrauen, der einen Unterschied mit seinem Volk macht. Wir lernen auch, unser Zeugnis und das Glaubenserbe der Glaubensvorfahren an Kinder und Kindeskinder weiterzugeben, damit sie wissen, dass Gott der Herr ist. Und wir haben gelernt, unser Herz nicht aus Hochmut zu verstocken, sondern durch die Buße Gottes Herrschaft anzunehmen und Leiter zu sein, die Gott mehr lieben als ihr eigenes Leben. Möge Gott durch das siegreiche Zweierbibelstudium in diesen Semesterferien und im kommenden Wintersemester zahlreiche junge Menschen aus der Knechtschaft der Sünde führen und als geistliche Leiter aufstellen.

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