Das Verzeichnis der Rückkehrer (Nehemia 7,6)

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DAS VERZEICHNIS DER RÜCKKEHRER

Nehemia 7,1-72a
Leitvers 7,6

„Dies sind die Leute der Landschaft Juda, die aus der Gefangenschaft heraufgehzogen sind, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte und die wieder nach Jerusalem und nach Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt.“

Dank sei dem Herrn, dass er unser Nehemia-Bibelstudium mit seinem lebendigen Wort reichlich gesegnet hat und es als unser Gebet für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern in Europa gnädig annimmt. Wir danken Gott, dass er unser Anbauwerk durch unser 1000-faches Gebet segnet und dadurch einen Stützpunkt für die Europa- und Moslemmission aufbaut. In der vergangenen Woche haben wir den entschlossenen Glaubenskampf von Nehemia kennengelernt, der sich nicht durch die Einladung nach Ono ablenken ließ. Wegen seiner klaren Prioritätssetzung und Entschlossenheit ging er den Feinden nicht in die Falle, sondern konnte alle Attacken des Satans zurückweisen und die Mauer fertigstellen. Lasst uns alle Einladungen zum Tal Ono klar zurückzuweisen, indem wir zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit trachten und uns für die Weltcampusmission entschlossen einsetzen.

Durch die heutige Botschaft wollen wir das Geschichtsbewusstsein von Nehemia kennenlernen. Nehemia sicherte zunächst die Stadt gegen mögliche Angriffe der Feinde, indem er den Wachdienst ordnete und Leiter einsetzte. Danach gab Gott ihm ins Herz, ein Verzeichnis der Zurückgekehrten anzulegen. Menschlich gesehen waren die Rückkehrer mittellose und unbedeutende Migranten, aber in Gottes Augen waren sie großartige Knechte Gottes und historische Personen, die Gottes Berufung und Verheißung ergriffen hatten. Es war ein bedeutender geschichtlicher Moment, darum wollte Nehemia sie unbedingt schriftlich festhalten. Wir wollen heute über den Geist und die Qualitäten der Rückkehrer nachdenken. Wir wollen darüber nachdenken, welches geistliche Erbe wir erhalten haben und wie wir selber als Geschichtemacher gebraucht werden können. Lasst uns mit dem Geschichtsbewusstsein das geistliche Erbe ergreifen und dadurch Deutschland und Europa als Hirtennation wiederaufbauen.

1. Die Sicherung der Stadt Jerusalem (1-3)

Endlich war die Zeit gekommen. Nach hingebungsvoller und ermüdender wochenlanger Arbeit, war die Mauer fertiggestellt. Nun kamen die feinen Abschlussarbeiten an die Reihe, wie das Einsetzen der Türen. Der Vers 1 beginnt mit den Worten: „Als wir nun die Mauer gebaut hatten, hängte ich die Türen ein…“ Mit dem Einsetzen der Türen konnte man Jerusalem endlich wieder nachts verschließen. Man konnte sich klar abgrenzen. Man konnte äußere Feinde zurückhalten. Nun würde keiner mehr über die Stadt Jerusalem verächtlich lachen. Man lebte nicht länger in Unglück und Schmach. Jerusalem war nun wieder eine stolze Stadt mit großen, mächtigen Mauern und stabilen Toren, die dem Reisenden schon von weitem Ehrfurcht und Bewunderung abverlangte.

Es war ein großartiger Moment für alle Bauarbeiter und die Einwohner von Jerusalem. 142 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems wurde ihre Schmach endlich getilgt. Doch Nehemia war sich dessen bewusst, dass es nicht der Moment für Gefühlsduseleien war, sondern dass man nun das Leben in der Stadt und ihre Sicherung gut organisieren musste. Eine stabile Mauer alleine macht noch kein Volk Gottes. Eine Mauer alleine gibt noch keine Sicherheit, wenn sie nicht auch entsprechend bewacht wird. Darum machte sich Nehemia nun daran, die Torhüter, die Sänger und die Leviten einzusetzen und den Wachdienst zu organisieren.

Betrachten wir Vers 1b: „…und es wurden die Torhüter, Sänger und Leviten eingesetzt.“ Wer sind die Torhüter? Die Torhüter waren keine Fußballspieler, sondern sie waren für das Öffnen und Schließen der Stadttore und die Kontrolle aller Passanten zuständig, damit nicht jemand ohne Erlaubnis in die Stadt eindringen konnte. Die Sänger waren für den Tempelgottesdienst, also den täglichen Lobpreis Gottes zuständig. Die Leviten waren derjenige Stamm, die stellvertretend für alle Israeliten im Tempel diente. Darüber hinaus waren sie Bibellehrer, die das Volk geistlich erbauten und unterwiesen. Während in den vorhergehenden Wochen alle Leute, sogar die Priester, an der Mauer fleißig gearbeitet und sich darauf konzentriert hatten, wurden nun die verschiedenen Aufgaben wieder neu eingeteilt, so dass das Stadtleben geordnet verlaufen konnte.

Auch unser schöner neuer Anbau wird nicht lange schön bleiben, wenn es nicht diejenigen gibt, die abends aufräumen, alle Türen und Fenster zuschließen und die regelmäßig putzen. Vor allem braucht es diejenigen, die die Räume mit vielen Zweierbibelstudien füllen. Unser Ziel besteht nicht darin, ein schönes Kirchengebäude zu errichten, das wie so viele andere Kirchen leer und ohne Leben bleibt, sondern einen Ort zu schaffen, der mit dem Gebet und Bibelstudium und dem Lobpreis Gottes erfüllt ist und ein Stützpunkt für die Europa- und die Moslemmission darstellt. Darum sollen wir bereit sein, jeder mindestens eine Aufgabe verantwortlich zu erfüllen. In Gottes Werk gibt es keine Zuschauer. Gott möchte jeden von uns als einen tüchtigen Bibellehrer gebrauchen.

Betrachten wir Vers 2: „Und ich setzte über Jerusalem meinen Bruder Hanani und den Burgvogt Hananja, der ein treuer Mann war und gottesfürchtig vor vielen andern.“ Nehemia setzte verantwortliche Leiter für die beiden Halbbezirke von Jerusalem ein. Der eine war sein Bruder Hanani, der ihn in Kapitel 1 auf die Lage der Juden aufmerksam gemacht und den Feuereifer für den Wiederaufbau der Mauer im Herzen von Nehemia entfacht hatte. Nehemia wusste, dass er den gleichen Geist und das gleiche Ziel hatte, so dass er ein guter und treuer Verwalter sein würde. Der andere Bezirk wurde Hananja unterstellt. Hananja wird hier als ein treuer Mann mit einer vorbildlichen Gottesfurcht beschrieben. Nehemia suchte nicht unbedingt fähige, intelligente oder ehrgeizige Leute, die scheinbar viel leisten können. Die Qualitäten, die Nehemia schätzte waren Treue und Gottesfurcht. Auch unser Herr Jesus hat keine gebildeten oder fähigen Leute berufen, sondern treue Fischer, die bereit waren, ihm nachzufolgen und hat sie zu den Zeugen der Auferstehung Jesu und den Weltveränderern aufgestellt. Paulus schreibt in 2.Timotheus 2,2: „Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren.“

Gott gebraucht nicht unbedingt die fähigen, sondern die treuen Menschen. Als Dr. John Jun zum Bibelstudium kam, war er nur ein armer Medizinstudent. Er hatte keine besonderen Fähigkeiten und bekam auch nicht viele Gelegenheiten zu predigen. Seine wichtigste Aufgabe war es gewesen, das Zentrum in Ordnung zu bringen, indem er die vor der Tür abgestellten Schuhe der Bibelschüler ordnete. Aber Gott segnete seine Treue für das Werk Gottes und gebrauchte ihn schließlich als globalen geistlichen Leiter für die Campusmission. Lasst uns dafür beten, treue und gottesfürchtige Menschen zu sein, so dass Gott uns als globale geistliche Leiter gebrauchen kann.

Lesen wir den Vers 3: „Und ich sprach zu ihnen: Man soll die Tore Jerusalems nicht auftun, ehe die Sonne heiß scheint; und während sie noch am Himmel steht, soll man die Tore schließen und verriegeln. Und man soll Wachen aufstellen aus den Bürgern Jerusalems, die einen bei ihrer Wachmannschaft, die andern ihrem Hause gegenüber.“ Nehemia etablierte strenge Regeln für das Öffnen und Schließen der Stadttore. Wesentlich weniger als 12 Stunden lang war es möglich, die Stadt zu betreten bzw. zu verlassen. Durch diese strengen Regeln wollte er die Stadt schützen. Wenn alles beliebig ist, kann es keine Einheit und keine Identität geben und die Feinde werden alles übernehmen. Wenn aber eine Gruppe durch strenge Regeln trainiert ist, kann sie stark sein und viele Anfechtungen und Versuchungen zurückweisen. Wenn unsere Jugendlichen nach Belieben morgens lange schlafen und abends lange ausgehen würden, dann werden sie sicher von der Welt aufgesogen werden. Wenn sie aber durch die strenge Ordnung trainiert sind, am Frühgebet treu teilnehmen und zu den Versammlungen gerne kommen, dann können sie als globale geistliche Leiter für diese Generation wachsen.

In dieser Welt gibt es viele Anfechtungen. Der Satan schleicht ständig umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Darum ist es absolut notwendig, dass wir immer wachsam sind. Ein Wachsoldat darf niemals einschlafen, sondern muss immer aufmerksam sein und sofort Alarm schlagen, wenn ein Feind angreift. Auf gleiche Weise sollen wir auch Tag und Nacht wachsam sein und uns um die Seelen der anvertrauten Hoffnungsträger sorgfältig kümmern. Missionar Peter dient oft noch bis spät in die Nacht hinein den Mitarbeitern, indem er nicht an sich selbst oder an seine verdiente Nachtruhe denkt, sondern ihre geistlichen Anliegen sorgfältig behandelt und sie vor den Angriffen des Feindes schützt.

Die Aufgabe, über die Seelen der Hoffnungsträger zu wachen, ist die kostbarste Aufgabe. 1.Petrus 5,2 sagt: „Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund.“ Darum sollen wir auch in unserer Wachmannschaft (Gruppe) bzw. unserem Haus gegenüber (Hausgemeinde) verantwortlich zusammenarbeiten, um Gottes Werk und Gottes Kinder zu schützen.

2. Das Verzeichnis der Rückkehrer (4-68)

Sehen wir uns Vers 4 an: „Die Stadt aber war weit und groß, aber wenig Volk darinnen und Häuser waren noch nicht wieder gebaut.“ Die Lage in Jerusalem war trotz der wiederaufgebauten Mauern noch nicht gut. Es war keine blühende Landschaft, sondern eine Ruinenstadt, in der bisher nur wenige Menschen lebten. Ihr Kampf ums Überleben und für die eigene Sicherheit war mehr schlecht als recht. In Gottes Augen aber war es ein kostbarer neuer Anfang des Volkes Gottes.

Betrachten wir Vers 5: „Und mein Gott gab mir ins Herz, dass ich die Vornehmen und die Ratsherren und das Volk versammelte, um sie aufzuzeichnen nach Geschlechtern. Und ich fand das Geschlechtsregister derer, die zuerst heimgekehrt waren, und fand darin geschrieben:“ Nehemia hatte die Idee von Gott, dass er die Rückkehrer alle aufzeichnen wollte. Er wollte alle Familien der Israeliten genau zählen und niederschreiben. Menschlich gesehen hätte er viele andere dringende Dinge tun können. Aber Nehemia hatte Geschichtsbewusstsein und wollte die Liste der Heimkehrer unbedingt schriftlich fixieren. Für ihn waren diese Leute kostbare Männer und Frauen des Glaubens, sie waren historische Personen, die ihr gesichertes Leben in Persien verlassen hatten, um in das Land der Verheißung Gottes zurückzukehren und die unbedingt für zukünftige Generationen festgehalten werden mussten.

Normalerweise verlassen Menschen ihre Heimat, in der sie geboren sind, wenn es ihnen einen materiellen Vorteil verspricht oder wenn sie unter schwierigen Bedingungen leiden oder verfolgt werden. Persönliche Lebensumstände, materielles Wohlergehen, Freiheit und Sicherheit sind die wichtigen Kriterien für moderne Migranten. Aber diese Rückkehrer waren anders. Viele von ihnen konnten in Persien wahrscheinlich besser leben. Persien war die Supermacht jener Zeit und das Zentrum der Kultur, der Wirtschaft und der militärischen Macht. Aber diese Leute hatten sich entschieden, dieses wohlhabende Land zu verlassen und in ein Randgebiet der Weltgeschichte zu gehen, nämlich in die Heimat ihrer Vorfahren. Sie glaubten, dass Gott ihre vergangenen Sünden vergeben hatte, dass Gottes Verheißungen auch ihnen gilt und dass sie einen neuen Anfang machen können. Sie waren bereit, dafür Armut und Entbehrung auf sich zu nehmen. Sie waren – jeder Einzelne – kostbare Helden des Glaubens.

Die auf Jan Hus zurückgehenden Böhmischen Brüder im heutigen Tschechien hatten über 200 Jahre lang trotz Verfolgungen im Untergrund überlebt. Schließlich bekamen diese Übriggebliebenen die Chance aus Mähren auszuwandern und in der benachbarten Oberlausitz, in dem Städtchen Herrnhut einen neuen Anfang zu machen. Viele wagten die Flucht über die Grenze zu dem ihnen wohlgesonnen Fürsten Zinzendorf. Ihr Ziel war es nicht, ihre wirtschaftlichen Bedingungen zu verbessern, sondern endlich in Freiheit ihren Glauben leben zu dürfen. Sie hatten eine klare Identität und Geschichtsbewusstsein. Darum waren sie nicht damit zufrieden, ihre Errettung zu genießen, sondern entwickelten ein brennendes Hirtenherz für die Weltmission. Viele von ihnen waren bereit, als Missionare bis ans Ende der Erde zu gehen, obwohl es bedeuten würde, im Missionsfeld zu sterben. So wurde diese kleine Gemeinde in der Geschichte als die Gemeinde mit den meisten ausgesandten Missionaren bekannt.

Wenn wir nach der Qualität dieser jüdischen Rückkehrer fragen, dann erkennen wir vor allem ihren Glauben und ihre Entscheidung für ein Leben mit der Berufung und Verheißung Gottes. Sie waren großartig, weil sie bereit waren, ihr bequemes und angenehmes Leben in der persischen Hochkultur zu verlassen und ein einfaches Leben ohne Luxus oder kulturelle Errungenschaften zu beginnen. Sie waren auch großartig, weil sie daran glaubten, dass Gottes Berufung und Verheißung immer noch gilt. Sie glaubten, dass sie trotz des Versagens ihrer Vorfahren einen neuen Anfang mit der Berufung und Vision Gottes machen dürften.

Unsere Missionare haben ihre geliebte Heimat verlassen und sind durch den Glauben in ein Land gezogen, von dem sie bis dahin nur gehört hatten, indem sie Gottes Berufung und Verheißung vertraut und persönlich angenommen haben. Sie haben sich vollkommen hingegeben, indem sie eine neue Sprache lernten, sich in eine neue Kultur einlebten, fleißig arbeiteten, ihre Kinder erzogen und dabei das Kreuz des Einladungswerkes und des Zweierbibelstudiums mit höchster Priorität getragen haben. Sie haben sich hingegeben, einigen jungen Menschen durch das Zweierbibelstudium zu helfen, zu entschlossenen Jüngern Jesu heranzuwachsen. Wir haben die Namen der Missionare und ihre großartigen Glaubensgeschichten in dem Buch „Five loaves and two fish“ niedergeschrieben. Der Glaube dieser Glaubensvorfahren ist unser geistliches Erbe und unser leuchtendes Vorbild. Wir möchten auf gleiche Weise für unser Land und für Europa beten, damit ihr angefangenes Werk vollendet wird, Europa geistlich wiedererweckt und als eine Hirtennation gebraucht werden kann. Lasst uns zu den geistlichen Rückkehrern gehören, die mit Entschlossenheit das bequeme Leben verlassen und das Kreuz auf sich nehmen, durch das Zweierbibelstudium Deutschland und Europa geistlich wiederaufzubauen.

In unserer Zeit herrscht der Zeitgeist des Individualismus vor. Es ist für unsere Neue Generation nicht einfach, ihre eigene Vorstellung und eigenen Ziele zu verleugnen und die Berufung und Vision ihrer Eltern anzunehmen, obwohl sie von Kindheit an mit solch einem großen geistlichen Erbe aufgewachsen sind. Wie schwer musste es für die Israeliten gewesen sein, die Berufung Gottes anzunehmen, die ihre Eltern und Großeltern verlassen hatten. Aber sie entschieden sich dennoch, dies zu tun, indem sie sich völlig an Gott banden.

Könnt ihr euch noch an den Vortrag von Hirten Samuel A. Lee erinnern? Hirte Samuel wuchs als 2. Generation in einer Missionsfamilie in USA auf. Nach der guten Ausbildung und dem Doktortitel hätte er an sich selbst denken und seinen eigenen Weg gehen können. Aber er verzichtete auf seine eigenen Pläne, um in den Fußtapfen seiner Eltern zu gehen und der Campusmission zu dienen. Er bemüht sich sehr, den Glauben seines Vaters kennenzulernen, wie wir durch seinen Vortrag erfahren haben. Zur Zeit kämpfen Missionar Petrus und Hirte Johannes als Zeltmachermissionare mit der Berufung und Vision Gottes, mit den Glaubensvorgängern zusammenzuarbeiten und als globale geistliche Leiter zu wachsen. Wir danken Gott, dass er unserer Neuen Generation hilft, das geistliche Erbe ihrer Eltern, ihre Berufung und Mission für die geistliche Wiedererweckung in Europa von ganzem Herzen anzunehmen und als geistliche Rückkehrer, als globale geistliche Leiter für ihre Generation zu wachsen.

Als Europäer besitzen wir ein großes geistliches Erbe. Europa war über viele Jahrhunderte hinweg als christliches Abendland bekannt. Wir wissen, dass es so viele großartige geistliche Leiter wie Bonifatius, Luther oder Wesley gegeben hat, die das Gesicht unseres Kontinents geprägt haben. Wir haben in der Tat ein großartiges geistliches Erbe zu verwalten. In unserer Zeit scheint Europa in einer Anti-christlichen Ära angekommen zu sein, wo die Christen in der Minderheit sind, wo Humanismus und Individualismus vorherrschen und die Expansion des Islam uns große Sorgen bereitet. Aber gerade in dieser Zeit dürfen wir an der Hoffnung Gottes festhalten, dass er Europa wiedererwecken und noch einmal als einen Missionare sendenden Kontinent gebrauchen möchte. Lasst uns zum Glauben, zur Berufung und zur Mission Gottes zurückzukehren und für den Wiederaufbau der geistlichen Mauern in Europa gebraucht werden.

In den Versen 8 – 24 berichtet Nehemia von achtzehn Großfamilien, die wieder in Jerusalem siedelten. In den Versen 25 – 38 schreibt er über die Bewohner von achtzehn Städten in Juda und drei weitere Großfamilien. Danach werden separat die Priester, die Leviten, die Sänger, die Torhüter und die Tempelsklaven aufgelistet. Schließlich gab es auch einige, die sich zwar als Israeliten fühlten, aber keinen schriftlichen Stammbaum finden konnten (Verse 61-65). Sie durften in Israel siedeln, aber wurden nicht für geistliche Ämter zugelassen. Wie kostbar war jeder einzelne dieser Rückkehrer. Wie ermutigend musste es für spätere Generationen sein, den eigenen Urgroßvater in dieser Liste der Rückkehrer zu entdecken.

Vers 6 sagt: „Dies sind die Leute der Landschaft Juda, die aus der Gefangenschaft heraufgezogen sind, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte und die wieder nach Jerusalem und nach Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt.“ Keiner der Rückkehrer handelte eigenwillig oder für seinen eigenen Vorteil. Sie suchten sich nicht die schönste Gegend aus, sondern jeder kehrte in die Stadt zurück, die Gott seinen Vorfahren ursprünglich gegeben hatte. Sie wollten Gott gehorchen und an die Berufung Gottes als ein Volk Gottes anknüpfen.

3. Freiwillige Opfergaben für Gottes Werk (69-72)

Die Verse 69 – 72 berichten von einer freiwilligen Opfergabe, die für den Bau des Tempels eingesammelt wurde. Der Statthalter ging selber mit einem hingebungsvollen Opfer als gutes Beispiel voran. Auch die Sippenhäupter spendeten einen großen Betrag. Schließlich nahm das ganze Volk an dieser Sammlung teil. Sie waren eigentlich nur arme Migranten, die weder materiellen Reichtum noch irgendeine Sicherheit hatten. Die meisten hatten nicht einmal ihre eigenen Häuser gebaut. Aber sie gaben dennoch hingebungsvoll und Gott gebrauchte ihre vorbildliche Hingabe um den Tempel für die kommenden Generationen wiederaufzubauen.

Es ist sehr kostbar, dass unsere Mitarbeiter nicht nur mit Zeit und Hingabe, sondern auch mit ihrem Material an dem Aufbau des Werkes Gottes teilnehmen. Jesus sagte einmal: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Das Herz der Israeliten war bei dem Tempel Gottes und so konnten sie fröhlich und ohne zu berechnen für dieses Werk Gottes geben und ihn auf die beste Weise aufbauen, auch wenn er nicht mehr die gleiche Pracht wie der salomonische Tempel erreichen konnte. Lasst uns unser ganzes Herz für das Werk Gottes geben, sodass Gott durch uns 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellt und die geistliche Wiedererweckung in Europa bewirkt.

Heute haben wir gelernt, dass Gott die treuen und gottesfürchtigen Menschen gebraucht. Wir haben auch gelernt, dass wir das geistliche Erbe unserer Glaubensvorfahren mit dem Geschichtsbewusstsein annehmen und als wahre Rückkehrer zur Mission Gottes leben sollen. Lasst uns das große geistliche Erbe von UBF und das geistliche Erbe in Deutschland und Europa schätzen und ergreifen und als globale geistliche Leiter für das Werk des Wiederaufbaus der geistlichen Mauern in Europa gebraucht werden.

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