Das Wort des Herrn wurde mächtig (Apg 19,20)

DAS WORT DES HERRN WURDE MÄCHTIG

Apostelgeschichte 19, 1 – 22
Leitverse 19, 20

„So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig.“

Paulus’ Werk in Ephesus wurde von Gott sehr gesegnet und brachte viele Früchte in der Aufstellung von Jüngern Jesu. Was war das Geheimnis des Erfolgs im Jüngererziehungswerk des Paulus? Heute bin ich gesegnet, diesen Text mit den Mitarbeitern von UBF Bonn zu studieren, die das Geheimnis des Erfolgs bereits kennen gelernt haben, indem sie als Gastgeber der erfolgreichen und fruchtbaren Europäischen Internationalen Sommerbibelkonferenz gedient haben. Durch die Gnade Gottes gebe ich diese Botschaft nicht weiter, um Euch zu belehren, sondern um von Euch zu lernen, damit ich selbst mein Leben neu der Jüngererziehung widme. Betet darum bitte für mich, dass ich, während ich diese Botschaft weitergebe, mein Leben für das tägliche Bibelstudium mit 12 Jüngern Jesu in New Jersey einsetze.

I. Paulus’ intensives Bibelstudium mit zwölf Jüngern (1-10)

Paulus befand sich nun auf seiner dritten Missionsreise, auf der er die Jünger in der Gegend von Galatien und Phrygien stärkte (18,23). Sehen wir uns Vers 1a an: „Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog…“ Ephesus befand sich an der Handelsstraße zwischen Rom und dem Osten und war ein blühendes Handelszentrum, wie Manhattan, NY, dem Sitz der berühmten New Yorker Börse. Ephesus war eine vielfältige und multikulturelle Stadt. In ihr konzentrierte sich enormer Reichtum, und viele Leute vom Lande kamen in die Stadt mit der Hoffnung, dass sich der „Ephesische Traum“ für sie erfüllen würde. John Park Jr. lernt an der Fakultät für Wirtschaft der NYU, dass das Bargeld der König ist . In der Tat starrten alle Studenten in Ephesus nach draußen auf die herrlichen Gebäude und hofften und sehnten sich danach, dass sie einen Anteil am Ephesischen Traum ergreifen könnten. In den Herzen der Studenten in Ephesus gab es keinen Platz für eine andere Hoffnung. Äußerlich sahen alle Studenten und die anderen Leute stark und hoffnungsvoll aus, aber das verheißungsvolle Äußere verdeckte nur die Sündenkrankheit im Innern. Alle Studenten genossen ihr freies Leben voller Hedonismus und sie sagten: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“ (1. Kor 15,32) Die Folge davon war, dass sich Homosexualität, Prostitution, Kindesmissbrauch, Scheidungen und die Vernachlässigung von Kindern in der Stadt rasant vermehrten. Als sie danach strebten, reich und groß zu sein, wurden viele Leute in Blick auf Zeit und Geld extrem selbstsüchtig. Ihr Lebensstil war so sündig und selbstsüchtig, dass sie in ihrem Terminkalender kein Platz mehr für das Bibelstudium war. Am Ende aber entstand inmitten des stolzen, schnellen und dynamischen Stadtlebens eine tiefe Leere und Ernüchterung unter den hoffnungslosen Menschen der Stadt. In diesem Zustand fand Paulus die Stadt vor, als er dorthin kam, um das Evangelium der Hoffnung zu verkündigen. Es schien in der Tat unmöglich zu sein, das demütige Evangelium der Selbstverleugnung und des Kreuzes in das Herz der stolzen und bequemen Studenten in Ephesus einzupflanzen.

Sehen wir uns die Verse 1b-7 an. Paulus fand in Ephesus einige Jünger, die aber zu ernst aussahen. Sie lachten nie, während Paulus seine Botschaft der Hoffnung Gottes weitergab. Paulus fragte sich, was mit ihnen nicht stimmte. So fragte er sie: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ Sie antworteten: „Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt.“ Dann fragte er sie: „Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: “Auf die Taufe des Johannes.“ Weil sie nur die Taufe der Buße des Johannes kannten, taten sie täglich über ihre Sünden durch eine Bußstellungnahme Buße. Aber sie hatten keine Freude, weil sie Jesus nicht durch den Heiligen Geist persönlich kannten. Paulus erklärte ihnen, dass das Kommen Jesu Christi der Hauptpunkt im Werk des Johannes war. Er verkündigte ihnen, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist und von den Toten auferstanden ist, um uns das ewige Leben und das Reich Gottes zu geben. Dann half Paulus ihnen, eine persönliche Beziehung zu Jesus zu entwickeln, indem sie ihn als Herrn und Heiland annehmen. Sie wurden auf den Namen des Herrn Jesus getauft. Dann legte Paulus seine Hände auf sie, und der Heilige Geist kam auf sie. Sie sprachen in Zungen und weissagten. Sie waren überglücklich und voll der Hoffnung Gottes in ihrem tiefsten Herzen. Durch die Europäische Internationale Sommerbibelkonferenz 2009 wurde ich im tiefsten Herzen vom Heiligen Geist und der Hoffnung Gottes erfüllt. Darum pries ich Gott und sang: „Seit Jesus im Herzen mir wohnt, seit Jesus im Herzen mir wohnt, hab ich Frieden und Freud, o welch seliges Heut, seid Jesus im Herzen mir wohnt!“

Paulus war erfreut zu sehen, dass die Jünger weiter im Wort Gottes wuchsen. Er bekam die großartige Vision, ganz Ephesus zu evangelisieren. Zu Beginn ging er für drei Monate einmal die Woche in die Synagoge und sprach mutig mit Leidenschaft und Enthusiasmus, um sie vom Reich Gottes zu überzeugen. Zu welchem Ergebnis kam die Verkündung des Wortes Gottes in der Synagoge? Unerwarteterweise wurden einige der Zuhörer verstockt und weigerten sich zu glauben. Außerdem griffen sie öffentlich den Neuen Weg an. Damals war „der Neue Weg“ eine frühe Bezeichnung für die, die Jesus nachfolgten. Unser christlicher Glaube ist nicht nur ein Glaube an bestimmte Doktrinen. Er ist eine Lebensweise. Jesus zu folgend ist der neue Weg, das Leben in dieser Welt anders zu leben als auf die weltliche Lebensweise. Jesus ist die neue Lebensweise. Dort in Ephesus erzog Paulus Jünger und trainierte sie, auf dem Weg Jesu zu gehen. Als M. Petrus Chang mit dem Beginn des Bonner UBF Werkes zur Welt kam, wurde er den Weg gelehrt, seinen Raum zuhause anderen zu geben, da er Lebensgemeinschaft mit Peter Schweitzer, Joachim Dietzel und vielen anderen führte. Er nannte sie „Onkel“. Als er Jesus durch das Bibelstudium persönlich begegnete, lernte er den Weg kennen, Jesu Worten statt seinem eigenen Verlangen zu gehorchen. Als sein Vater ihn fragte, ob er durch den Glauben heiraten könne, lernte er den Weg der Glaubensheirat für die Weltmission. Auf diesem Weg ist er weltweit ein gutes Vorbild der Nachfolge Jesu für viele UBF 2nd Gens. Dies war definitiv ein anderer Lebensweg als viele Wege, die viele Leute auf der Welt suchen, um ihren selbstsüchtigen und sündigen Bauch zu befriedigen. Dem Weg Jesu nachzufolgen sah auch nicht gerade klug aus. Darum griffen einige den Weg öffentlich an, im Internet und in der Zeitung. Deshalb trennte sich Paulus von ihnen.

Sehen wir uns die Verse 9b.10a an: „Und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus. Und das geschah zwei Jahre lang…“ Paulus änderte seine Strategie der Predigt des Wortes Gottes drastisch, von der wöchentlichen Predigt in der Synagoge für die Öffentlichkeit zu intensivem täglichem Bibelstudium mit seinen zwölf Jüngern. An dieser Stelle habe ich das Geheimnis vom Erfolg des Werkes von Paulus kennengelernt. Jeglicher Erfolg kommt davon, dass man die richtige Strategie verfolgt, um den guten Zweck zu erreichen. Die richtiger Strategien kommt nicht aus dem menschlichen Intellekt, sondern davon, dass man Gottes Herz kennt. Paulus war ein guter Hirte, der eine klare geistliche Strategie hatte, die gesamte Welt mit dem Evangelium Jesu zu erobern. Paulus’ neue Strategie lehrt mich zwei Dinge. Erstens wählte Paulus die Jünger, die ein geistliches Verlangen nach dem Bibelstudium hatten. Zweitens konzentrierte Paulus sich gänzlich auf das allerwichtigste. Das war das persönliche und intensive Bibelstudium mit seinen Jüngern. Dazu mietete Paulus die Schule des Tyrannus. Die Schule des Tyrannus war ein Ort, wo Philosophen und Redner lehrten. Morgens wurden die Räume deswegen für Philosophiekurse genutzt, und in der Hitze des Tages, zwischen 11.00 Uhr und 16.00 Uhr, standen sie leer, während die Leute eine Pause machten. Paulus nutzte diese Zeit zu seinem Vorteil. Denn darum waren es der perfekte Ort und die beste Zeit für das Bibelstudium. Paulus war ein Zeltmachermissionar. Er arbeitete morgens um seine Bedürfnisse und die seine Begleiter zu decken und ging dann nach der Arbeit in die Schule des Tyrannus. Nach der Arbeit mögen es die meisten, sich zu entspannen, indem sie ein Bier trinken oder ins Fitnessstudio gehen. Doch sobald Paulus mit der Arbeit fertig war, lief er zur Schule des Tyrannus und hielt für einige Stunden Bibelseminare ab. Auf diese Weise errichtete Paulus die geistliche Gemeinschaft unter den Jüngern, die dem Weg Jesu folgten. Vielleicht stellte er zwölf Jünger als Gruppenbibelstudiumsleiter auf. Er machte erst Bibelstudium mit den Gruppenbibelstudiumsleitern und dann machte jeder Leiter Bibelstudium mit seiner Gruppe. Paulus predigte nicht, vielmehr ermutigte er alle Teilnehmer, aktiv und begeistert am Bibelstudium teilzunehmen. Menschen reden gerne. Deshalb nutzte Paulus diese Methode, um Bibelstudium zu machen. Viele Leute nahmen an diesen Treffen teil, darunter auch die zwölf Jünger, die im Wort Gottes immer stärker wurden.

Wie viele Jahre lang studierte Paulus die Bibel auf diese Weise? Betrachten wir Vers 10: „Und das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten.“ Paulus hatte in der Tyrannus-Schule zwei ganze Jahre lang täglich Bibelstudium. Das heißt, dass sie insgesamt 730 Bibelstudien hatten. Nehmen wir einmal an, dass Paulus jeden Tag 5 Stunden lang Bibelstudium machte, dann wären es in 2 Jahren 3650 Stunden Bibelstudium. 3650 Stunden Bibelstudium zwei Jahre lang. Das ist ungefähr soviel, als ob man 18 Jahre lang Bibelstudium bei 4 Stunden Bibelstudium wöchentlich. Dies ist ein anderes Geheimnis von Paulus‘ fruchtbarem Werk in Ephesus: intensives Bibelstudium. Dies war nicht Paulus‘ eigene Idee. Paulus lernte dies von Jesus. Jesus lehrte das Wort Gottes täglich vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Durch dieses intensive Bibelstudium wurden Jesu Jünger von weltlichen Menschen zu großen geistlichen Männern Gottes verändert. Während dieser zwei Jahre wurde ganz Kleinasien pioniert. Viele Menschen reisten über Ephesus in alle Städte in Kleinasien. In seiner Offenbarung berichtet Johannes über sieben Gemeinden in Kleinasien, die offenbar die Frucht dieses Werkes waren. Ich bete, dass eine große geistliche Erweckung durch tägliches tiefgehendes Bibelstudium zum Wort Gottes zurückzukehren durch die Jünger Jesu in Europa geschieht, als eine Frucht der Europäische Sommerbibelkonferenz 2009. Ich bete, dass Gott Europa noch einmal als Missionare aussendenden Kontinent gebraucht. Tägliches Bibelstudium ist nicht einfach; es erfordert viel Energie und Kraft. Es ist unmöglich, dies täglich aus Pflicht zu tun. Es ist nur möglich, wenn wir ein Hirtenherz haben. Nach der Europäischen Sommerbibelkonferenz 2009 kam Abraham Kim aus der Universität Rutgers zu mir und sagte zu mir: „M. John, ich möchte ins Gemeindezentrum ziehen und geistliches Training empfangen. Wer kann mir Hirtentraining geben?“ Ich antwortete „Lass uns dafür beten“ statt direkt zu antworten „Ich werde Dir geistliches Training geben.“ Für einen Moment fühlte ich mich überfordert von dem Gedanken, wie viel Zeit ich für ihn würde investieren müssen. Dann sagte Abraham Kim: „M. John, wirst Du mich die Bibel lehren?“ Ich antwortete: „Hmmm….Ja.“

II. Eine große geistliche Erweckungs-bewegung in Ephesus (11-21)

Sehen wir uns die Verse 11 und 12 an. Gott unterstützte Paulus‘ Werk des Wortes mit Wundern. Die Kraft Gottes in Paulus war so stark, dass sie auch Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seine Haut getragen hatte, über die Kranken hielten, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus. Bei jeder Mahlzeit beobachteten die Leute Paulus und passten besonders auf, wann er sich den Mund abwischte, und sobald das Essen vorbei war, kämpften sie um Paulus‘ Servietten, die mit Spuren von Soße und Schokoladenflecken bedeckt waren, und hielten sie auf ihr Gesicht, um geheilt zu werden.

Betrachten wir die Verse 13-16. Viele Leute wurden neidisch auf Paulus‘ Werk. Unter ihnen waren sieben Söhne eines gewissen Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters. Eines Tages wurden sie gerufen, einen besessenen Mann zu heilen. Sie bildeten einen Kreis um ihn, erhoben ihre Hände und riefen gemeinsam: „Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt.“ Der böse Geist antwortete ihnen: „Jesus kenne ich wohl und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr?“ Dann stürzte sich der Mann, der die bösen Geister hatte, auf sie und überwältigte sie alle. Er richtete sie so übel zu, dass sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen. Diese Verse lehren uns, dass wir ohne die Hilfe des Heiligen Geistes das Werk des Wortes Gottes nicht nachmachen können.

Betrachten wir Vers 17. „Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie alle und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt.“ Als sich die Nachricht von diesem Ereignis in der ganzen Gegend verbreitete, wurden alle von einer tiefen Furcht ergriffen. In Vers 18 sehen wir, dass viele kamen und ihre Vergehen offen bekannten. Diejenigen, die sich während jener zwei Jahre geweigert hatten zu glauben, kamen schließlich mit Tränen der Buße zu dem Herrn, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt. Es war das Werk des Heiligen Geistes.

Diese Bußbewegung war von konkreten Taten begleitet. Nach Vers 19 brachten viele, die Zauberei getrieben hatten, die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich und berechneten, was sie wert waren, und kamen auf fünfzigtausend Silbergroschen. Fünfzigtausend Silbergroschen entspricht mehr als drei Millionen Euro. Götzenverehrung war in Ephesus so verbreitet, dass viele Leute Bücher über Zauberei hatten und in ihren Häusern Zauberei trieben. Damals waren Bücher von Hand geschrieben und sehr teuer. Die große Menge an Büchern zeigt, wie wichtig den Leuten diese okkulten Praktiken waren. Aber durch die Gnade Gottes verbrannten sie ihre Zauberbücher öffentlich. Sie wollten nun ein neues Leben in Jesus führen.

Lesen wir Vers 20. „So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig.“ Die Leute in Ephesus hielten Zauberei und Götzendienst für normale Praktiken. Sie meinten, dass dies ein Teil ihrer Kultur und ihres Lebensstils wäre. Sie hatten kein Sündenbewusstsein. Sie wurden von bösen Geistern gequält. Als sie aber durch intensives Bibelstudium Jesus Christus als ihren Retter annahmen, erkannten sie, dass sie vor Gott Sünder waren. Als sie ihre Sünden bekannten, wurden ihre Sünden vergeben. Ihre Herzen wurden mit himmlischer Freude erfüllt. Sie wurden von der Macht der bösen Geister befreit, sodass sie keine Furcht mehr hatten und all ihre Zauberbücher verbrannten. Dies war eine mutige Glaubenstat. Es war nur durch die Macht des Wortes Gottes möglich. Auf diese Weise breitete sich das Wort des Herrn weit aus und überwand alle Arten von bösen Mächten und es war ein großartiger Sieg in Gott.

Betrachten wir Vers 21: „Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Als Paulus sich auf das intensive Bibelstudium mit seinen Bibelschülern konzentrierte, bekam er eine große Vision für die Weltmission. Er konnte Gottes mächtiges Wirken in der heidnischen Welt sehen. Seine Vision für sein Missionsleben wurde erneuert. Gottes Plan war es, in seiner Geschichte ein großes Werk der Erlösung zu vollbringen. Während seines intensiven Bibelstudiums traf Paulus eine wichtige Entscheidung und nahm sich vor, nach Rom zu gehen, um dort eine strategische Basis für die Weltmission zu legen und dann weiter nach Spanien, das Ende der Erde, zu gehen.

Ehrlich gesagt, hatte ich nicht im Geringsten damit gerechnet, dass ich hier und heute in Bonn eine Botschaft weitergeben sollte. Mein eigentlicher Plan war es, direkt nach der Europäischen Sommerbibelkonferenz nach New Jersey zurück zu fliegen. Wegen der Kosten für die ESBK und der Tour nach der Konferenz für H. John, Joel, M. Grace, meiner Schwiegermutter und für mich selbst war ich sehr belastet. Ich wollte viel arbeiten, um das nötige Geld für alle Kosten aufbringen zu können. Aber M. Grace drängte mich dazu, ihrem Plan zu folgen und nach der Konferenz dem Missionsreiseteam aus New Jersey zu dienen. Widerwillig folgte ich ihrer Anweisung, weil sie mich heftig tadelte und sprach: „M. John, denk nicht an Geld, sondern konzentriere dich darauf, während der Konferenz das Wort Gottes zu hören und nach der Konferenz den Mitarbeitern während der Tour zu dienen.“ Ich widerstrebte ihrem Tadel und sagte: „Ach… Die Frau redest zu viel… nutzloses Zeug… Ein Haus kann nicht bestehen, wenn die Frau zu viel redet!“ Als ich nach der Tour wieder in Bonn war, dachte ich nur noch daran, so schnell wie möglich zurück nach New Jersey fliegen zu können. Aber dann, während des Abendessens am Freitag, sprach mich M. Sarah Cang an und sagte zu mir: „M. John du hast große Gnade bei Gott gefunden.“ Ich fragte mich selbst: „Worüber spricht sie? Welche Gnade habe ich bei Gott gefunden? Vielleicht bekomme ich etwas Unterstützung für die Reisekosten! Hmmm…!“ Aber dann fuhr sie fort und sagte: „Du hast Gnade vor Gott gefunden, am Sonntag die Botschaft über Apostelgeschichte 19 weitergeben zu dürfen.“ Ich war zutiefst schockiert und auch blamiert. Woher wusste sie, dass ich mich schon seit längerer Zeit nicht mehr intensiv mit der Bibel auseinandergesetzt hatte. Jeder weiß, dass M. John Park nicht treu ist, ja, dass er noch nicht einmal das Tägliche Brot treu schreibt, obwohl er sogar seine beiden Söhne darum gebeten hat, ihm ihre Täglich Brot Stellungnahmen täglich per e-mail zuzuschicken. Ich aber hielt hartnäckig an meiner Ausrede fest, um meine geistliche Faulheit und mein gegenüber dem Wort Gottes verstocktes Herz zu entschuldigen und sagte: „Mach dir keine Sorgen. Du musst ja wegen des selbstständigen Lebens so viel auf Reisen sein. Du hast ja ein Wort Gottes im Herzen: ‚Gebt ihr ihnen zu essen!’„ Nachdem ich M. Dr. Peter Chang’s Gnade durch M. Sarah Chang angenommen hatte, wollte ich es allen Bonner Mitarbeitern beweisen und eine vollmächtige Predigt vorbereiten. Also blieb ich am Freitag die ganze Nacht wach, um die Botschaft zu schreiben. Aber in der Tat war es mir nicht möglich, die Botschaft bis Samstag 15 Uhr fertigzuschreiben. Als M. Dr. Peter Chang meine Botschaft hörte, sagte er, dass sie nicht fertig und nur wie ein Haufen Müll sei. Dann fügte er hinzu und sagte: „Denke mehr über das persönliche Bibelstudium und das Bibelstudium mit den Bibelschülern von 5 Uhr früh bis 9 Uhr vormittags nach.“ Wiederum spürte ich eine große Last auf mir liegen.

Herr, ich habe mich an dir und an meinen Mitarbeitern versündigt. Ich komme nun zu dir mit all meiner Scham. Einst dachte ich, dass ich dich von Herzen lieben würde. Aber ich habe mein Herz an das Geld verloren. Einst dachte ich, dass ich ein Hirtenherz für die mir anvertraute Herde Gottes hätte. Aber ich habe meine Liebe für sie verloren. In meiner Seele litt ich sehr darunter, dass ich mein Hirtenherz verloren habe. Dr. Peter Chang sagte zu mir: „Einst warst du ein liebevoller Mann nach dem Herzen Gottes, aber nun stinkst du nach Liebe zum Geld.“ Ja Herr, ich habe gesündigt; geh weg von mir! Während der Konferenz sagte Jesus zu dem Gelähmten: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ Danke Jesus, dass du mir meine Sünden vergeben hast. Bitte erneuere meinen Geist, dass ich dich und deine Schafherde in New Jersey wieder von ganzem Herzen liebe, indem ich täglich 4 Stunden lang dein Wort studiere. Oh Herr, verändere mich, dass ich die Hoffnung Gottes durch die Weltmission sehen kann. Oh Herr, ich bete, dass Amerika mit der Hoffnung Gottes als ein Königreich von Priestern und als heiliges Volk gebraucht wird.

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