Der Sohn gibt das ewige Leben (Joh 5,24)

DER SOHN GIBT DAS EWIGE LEBEN

Johannes 5, 16 – 30
Leitvers 5, 24

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“

In der vorhergehenden Lektion haben wir gelernt, wie Jesus mit seiner messianischen Liebe einen 38 Jahre Gelähmten geheilt hat. Jesu Frage: „Willst du gesund werden?“ pflanzte den heiligen Wunsch zur Heilung in seinem Herzen ein. Als er Jesu Befehl „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!“ gehorchte, konnte er aufstehen und ein neues Leben beginnen. Lasst uns auch Jesu Stimme persönlich hören, mit klarem geistlichen Wunsch antworten und ein gesundes, einflussreiches Hirtenleben führen.

In der heutigen Lektion geht es um Jesus, dem Gott Vollmacht gegeben hat, allen Menschen das ewige Leben zu geben, die an ihn glauben. Lasst uns kennenlernen, wer Jesus wirklich ist und wie wir das ewige Leben empfangen können.

I. Jesus, der die Vollmacht des Sohnes Gottes hat (16-23)

Sehen wir uns Vers 16 an: „Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte.“ Die Heilung des 38 Jahre Gelähmten war ein wunderbares Werk der Barmherzigkeit Gottes. Darum sollten die Juden eigentlich ein fröhliches Dankfest veranstalten und Gott für seine Gnade loben und preisen. Aber die gesetzlichen Juden freuten sich gar nicht. Sie fanden sogar in der Heilung etwas Negatives und beschuldigten den Mann, dass Sabbatgebot übertreten zu haben. Sie verfolgten auch Jesus, weil sie die Heilung des Mannes für „Arbeit“ hielten, die ebenfalls am Sabbat verboten war. Sie hatten den Geist des Gesetzes nicht verstanden. Der Kernpunkt des Gesetzes ist Liebe. Durch das Gesetz führt Gott uns dazu, zu seiner Liebe zurückzukommen.

Gott hat uns den Sabbat gegeben, weil die Menschen wahre Ruhe brauchen. Aber ohne die persönliche Beziehung zu Gott können die Menschen nirgendwo in der Welt wahre Ruhe und Zufriedenheit finden. Weder langes Ausschlafen, noch der Besuch der Disko können den Menschen wahre Ruhe geben. Warum sind viele Menschen gerade montags so unmotiviert und kraftlos, obwohl sie das ganze Wochenende nur für sich genutzt haben? Die wahre Ruhe können die Menschen nur in Gott und in seinem Wort finden. Wenn wir am Sonntag Gottes Wort tiefgehend studieren, mit unseren Sünden zu ihm kommen und Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten, dann können wir wahren Frieden und wahre Ruhe erfahren, die die Welt nicht geben kann.

Jesus gebrauchte den Sabbat, um einen Gelähmten zu heilen, um den sich die Juden 38 Jahre lang niemals gekümmert hatten. Aber Jesus half ihm mit seiner messianischen Liebe aufzustehen und ein neues, selbständiges Leben zu beginnen. Die Juden hatten kein Herz für diesen Mann gehabt, aber sie kritisierten und verfolgten Jesus. Jesus hatte ein zerbrochenes Hirtenherz für diese geistlich unwissenden Menschen und lehrte sie Gottes Wahrheit. Sehen wir uns Vers 17 an: „Jesus aber antwortete: Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch.“ Jesus suchte nicht die Zustimmung der Menschen, sondern tat das, was Gott tat und Gott sich wünschte. Obwohl es viele Missverständnisse bedeutete, obwohl sie ihn sogar deswegen verfolgen und töten wollten, tat Jesus das wunderbare Werk Gottes an diesem Sabbat.

Jesus folgte dem Vorbild Gottes und wirkte auch am Sabbat, indem er sich um einen hoffnungslosen Gelähmten hingebungsvoll kümmerte. Gemäß dem Vorbild Jesu dürfen wir uns auch um die Hoffnungsträger kümmern, damit sie das Wort Gottes empfangen und ein neues Leben in Jesus beginnen können. Wir dürfen auch am Sonntag die Hoffnungsträger besuchen und zum Gottesdienst einladen. Gott freut sich, wenn wir uns an diesem Tag mit dem Hirtenherzen um einen Menschen kümmern und ihn zum Wort Gottes führen. Z.B. ist H. Jochen oftmals am Sonntagmorgen früh aufgestanden und nach Koblenz gefahren, um Olaf zu wecken und ihn zum Gottesdienst mitzubringen. Es ist auch sehr ermutigend zu sehen, dass unsere Gymnasiasten sich nach dem Gottesdienst hinsetzen, um Stellungnahme zu schreiben und in der stillen Zeit ihre Liebesbeziehung zu Gott vertiefen.

Wo das Werk Gottes geschieht, gibt es auch immer die Feinde Gottes. Jesus wurde von den Juden sehr verfolgt, bis dahin, dass sie ihn umbringen wollten. Wenn unsere Mitarbeiter die einsamen Hoffnungsträger aufsuchen und einladen, dann werden sie manchmal behandelt, als ob sie ein Verbrechen begangen hätten. Aber sie tun das Werk Gottes, nämlich die jungen Menschen das Wort Gottes zu lehren. In diesem Jahr wurden in Jemen zwei junge Christinnen von radikalen Muslimen entführt und getötet. Aber in vielen deutschen Medien wurden nicht etwa die Mörder, sondern die Opfer beschuldigt, dass sie selber Schuld seien, weil sie Jesus bezeugt hätten. Möge Gott uns helfen, uns nicht vor der Kritik der Menschen zu fürchten, sondern wie Jesus weiter das Werk Gottes zu tun und so mit Gott zusammenzuarbeiten.

Sehen wir uns Vers 18 an: „Darum trachteten die Juden noch viel mehr danach, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch sagte, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich.“ Hier wird klar, warum die Juden Jesus verfolgten, nämlich weil sie ihn nicht als den Sohn Gottes annahmen. Sie dachten, es wäre eine Gotteslästerung, wenn einer sich als der Sohn Gottes bezeichnete. Sie wussten nicht, wer Jesus wirklich ist. Aber Jesus gab sie nicht auf, sondern lehrte sie mit dem Hirtenherzen, was das Werk Gottes ist. Vers 19 sagt: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Jesus tut das Werk Gottes. Er tut das, was er Gott tun sieht. Der Vater hat den Sohn lieb, darum zeigt er ihm alle seine Werke. Die Heilung des 38 Jahre lang Gelähmten war ein wunderbares Werk Gottes, das niemand leugnen konnte. Das größere Werk Gottes ist, dass er Tote auferweckt und lebendig macht. Jesus macht geistlich tote Menschen lebendig und verändert sie zu heiligen Kindern Gottes. Unser Herr Jesus hat auch über den Tod Vollmacht.

Jesus ist der Richter, dem Gott alles übergeben hat, weil er der Menschensohn ist. An Jesus geht kein Weg vorbei, wie er selber in Johannes 14,6 bezeugte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ Möge Gott jedem von uns helfen, Jesus als den Sohn Gottes zu ehren, anzuerkennen und das ewige Leben in ihm zu ergreifen.

II. Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat (24-30)

Sehen wir uns Vers 24 an: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Welch eine wunderbare Verheißung! Hier lehrt Jesus uns, wie wir das ewige Leben erhalten können. Wir sollen Jesu Wort annehmen und an ihn glauben. Es ist nicht davon abhängig, dass wir ein perfektes und heiliges Leben führen. Es ist auch nicht an besondere geistliche Übungen geknüpft. Wenn wir Jesu Worte annehmen und an den Glauben, der ihn gesandt hat, dann haben wir das ewige Leben. Wir haben eine lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes und sind vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Dies alles geschieht nicht aus unserer Kraft, sondern durch den Glauben an das Wort Gottes, wie auch Römer 3,24 bezeugt: „…und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“

Lesen wir Vers 25 gemeinsam: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben.“ Es ist erstaunlich, dass das Hören des Wortes Gottes solch eine große Auswirkung hat. Die Menschen interessieren sich für alle Arten von Neuigkeiten, sei es aus Politik, Wirtschaft oder Fußball. Zur Zeit gibt es viele Jugendliche, die den ganzen Tag die Kopfhörer ihres iPods im Ohr haben, um jederzeit die aktuellen Musikhits hören zu können. Im Informationszeitalter gibt es tausend Ablenkungen und es ist nicht so leicht, das Wort Gottes zu hören.

Darüberhinaus betrachten viele Menschen – beeinflusst durch Aufklärung und Bibelkritik – das Wort der Bibel sehr relativ als ein Wort von Menschen. Sie denken, dass man es je nach der Zeit anpassen könnte. Sie hören nur noch, was sie hören und folgen wollen. Aber sie irren sich darin. Gottes Wort ist absolut. Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Hebräer 4,12 sagt: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Wenn wir nicht Gottes Wort mit dem gottesfürchtigen Herzen hören, und dem folgen, was wir hören wollen, werden wir letzten Endes alles verlieren und in die ewige Verdammnis gehen.

Als aber Martin Luther Römer 1,17 hörte und annahm, konnte er die Gerechtigkeit empfangen, die alleine aus dem Glauben kommt. Als H. Alexander 1. Korinther 15,22 hörte und ihm gehorchte, konnte er von der Drogensucht frei werden und ein neues Leben in Jesus beginnen. Lasst uns Gottes Wort mit dem bußfertigen Herzen tiefgehend studieren, bis wir es aufnehmen und das ewige Leben in unserer Seele empfangen können.

Gottes Wort ist nicht irgendein Wort, sondern das Wort des Lebens, dass den Menschen das ewige Leben gibt. Alle Worte dieser Welt vergehen, aber das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit. Darum sollen wir Gottes Wort mit höchster Priorität studieren und das wahre und ewige Leben empfangen.

Jesus hat die Vollmacht vom Vater bekommen, das Gericht zu halten. Anders gesagt ist es Jesus, der über unser ewiges Schicksal entscheidet, ob wir zum ewigen Leben im Reich Gottes lebendig werden oder zur ewigen Verdammnis in der Hölle gehen. Die Verse 28 und 29 sagen: „Wundert euch darüber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Am jüngsten Tage werden alle Toten durch die mächtige Stimme Jesu auferweckt werden. Gemäß diesem Vers gibt es zwei Auferstehungen. Diejenigen, die Gutes getan haben, die Jesus bezeugt und seine Gnade festgehalten haben, werden zum ewigen Leben auferstehen. Sie werden mit Jesus zusammen durch die herrlichen Perlentore in das Neue Jerusalem einziehen. Aber für diejenigen, die Böses getan haben, die gegen Gott rebelliert und nur für ihr eigenes Ego gelebt haben, gibt es eine Auferstehung zum Gericht. Sie müssen gerichtet und ewig verdammt werden. Die Auferstehung ist die wahre Hoffnung aller Gläubigen.

In der heutigen Lektion haben wir gelernt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, dem Gott Vollmacht gegeben hat, das Gericht zu halten. Vor allem haben wir gelernt, dass wir das Wort Gottes mit der bußfertigen Haltung zu hören und anzunehmen. Dann haben wir das ewige Leben und kommen nicht in das Gericht. Lasst uns das Wort Gottes mit der klaren Buße hören, an Jesus glauben und das ewige Leben empfangen.

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