Der Sündenfall (1. Mose 3,15)

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DER SÜNDENFALL

Genesis 3,1-24
Leitvers 3,15

„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“

Im Garten Eden waren Adam und Eva vollkommen glücklich. Dort mangelte es an nichts. Vor allem gab es das Wort Gottes, das ihnen half, in der rechten Beziehung zu Gott zu stehen und Gott aus freien Stücken zu ehren und zu lieben. Doch dieses Glück währte nicht lange. Heute rede ich über die traurigste Begebenheit in der Geschichte der Menschen, den Sündenfall. Die Menschen übertraten Gottes Gebot, und die ganze Welt geriet unter den Fluch des Todes. Wir wollen kennenlernen, warum die Menschen das Paradies verloren haben. Insbesondere wollen wir die unwandelbare Liebe Gottes zu uns, den versündigten Menschen, kennenlernen. In dieser Liebe Gottes finden wir den Weg zurück zum Paradies und zum ewigen Leben.

1. Die Versuchung und der Sündenfall (1-6)

Lesen wir Vers 1a: „Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau:“ Hier tritt die Schlange als der Versucher auf. Der Versucher ist der Satan, der die schöne Gestalt der Schlange als sein Werkzeug ausnutzte. Viele halten den Satan für eine bloße Erfindung. Aber die Bibel lehrt uns klar, dass der Satan existiert. Er wird auch als „Teufel“ bezeichnet (Offb 12,9). Er ist der Feind Gottes, der gegen Gott rebelliert und die Menschen zur Sünde und zum Tod verführt. Einst war er ein Oberengel im Himmel gewesen. Aus Hochmut wollte er so sein wie Gott und wurde verworfen. Jesus nennt ihn einen Mörder und Lügner von Anfang an. (Joh 8,44) Der Satan ist viel listiger als wir. Mit menschlicher Weisheit und Einsicht können wir ihn nicht besiegen. Um die Menschen vor der Versuchung des Satans zu schützen, hatte Gott ihnen sein Gebot gegeben. Mit welcher Methode verführt der Satan die Menschen?

1. Er lässt den Menschen an der Liebe Gottes zweifeln.

Der Versucher stellte der Frau eine einfache Frage: „Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ Nur zwei Worte formulierte er von dem Gebot Gottes um. Mit dieser kleinen Lüge aber säte er Zweifel in das Herz der Frau. Gott hatte den Menschen das ganze Paradies gegeben und ihnen erlaubt: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten.“ (2,16) Allein hatte er geboten: „Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen.“ (2,17a) Solange sie diesem Gebot gehorchten, waren sie frei, alle Früchte im Garten Eden zu genießen und in der rechten Liebesbeziehung und Ordnung mit Gott zu leben. Das Gebot war der Schlüssel zum wahren Glück im Paradies. Aber der Satan lenkte den Blick der Frau auf das eine Verbot und vernebelte ihre Sicht für die unendliche Liebe und den Segen Gottes.

Wie antwortete die Frau? Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!“ Der Segen, alle Früchte frei essen zu dürfen, war für sie schon selbstverständlich. Die Dankbarkeit für die Liebe Gottes verschwand aus ihrem Herzen. An ihrer Stelle wuchsen Zweifel und Unzufriedenheit über das Gebot Gottes. Aus ihrem Gefühl heraus fügte sie zu dem Verbot: „Esset nicht“ ein weiteres hinzu: „Rühret sie auch nicht an!“ Damit wurde sie selber zu einer Lügnerin.

Daraufhin leugnete der Satan Gottes Liebe ganz. Betrachten wir die Verse 4 und 5: „Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ Der Satan behauptete, Gott würde sich davor fürchten, dass die Menschen wie er werden könnten. Er pflanzte den krummen Gedanken in die Frau ein, dass Gott ein eifersüchtiger Gott sei und ihr das Beste vorenthalten würde. Das Gebot zeigt eigentlich, wie sehr Gott den Menschen hochachtet und ihn liebt. Aber gerade durch dieses Gebot verneinte der Satan die absolute Liebe Gottes zu den Menschen. Das Gebot wurde in den Augen der Frau zu einer Fessel, die ihr die Freiheit raubte. Sie kam sich im Paradies vor wie in einem goldenen Käfig. Nun wurde sie rebellisch gegen Gott. Von da an beherrschte der Satan ihr Herz.

Der Satan versucht uns, wegen eines kleinen Gebotes Gottes absolute Liebe in Frage zu stellen. Er engt unseren Blick ein, so dass wir das Gebot für eine Einschränkung unserer Freiheit halten und dagegen rebellieren. Hören wir auf die Stimme des Satans, werden wir zur leichten Beute. Die Wahrheit ist aber, dass Gott die Liebe ist. Seine Liebe zu uns ist absolut. Wenn er uns etwas nicht gibt oder vorenthält, tut er es aus seiner Liebe. Was würde Gott Adam vorenthalten, den er aus Staub zu seinem Bild geschaffen und zur Krone der Schöpfung gemacht und dem er den vollkommenen Garten Eden geschenkt hatte? Wie könnte Gott uns etwas vorenthalten, der sogar seinen einzigen Sohn für uns nicht verschont hat? (Röm 8,32) Zweifel an Gottes Liebe richtet Schlimmes an. Der Zweifel der Frau an der Liebe Gottes tötete sie, ihren Mann und alle Menschen.

Wie können wir den Zweifel, den der Satan immer wieder in uns sät, überwinden? Wir sollen Gott von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft lieben und ihm für seine Gnade danken. Römer 1,21 sagt: „Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.“ Gott nicht zu danken ist das Tor zur Finsternis und zur Herrschaft des Teufels.

2. Der Satan lässt den Menschen an der Absolutheit des Wortes Gottes zweifeln.

Gott hatte gesagt: „Denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ Aber der Satan log: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ (4) Damit verneinte er das Wort Gottes und behauptete, dass der Gehorsam gegenüber dem Gebot keine Sache auf Leben und Tod sei. Der Satan versucht uns heute auch, dass wir unsere Gedanken und Worte dem Wort Gottes gleichsetzen oder sogar darüberstellen. Er lässt uns mit dem Wort Gottes ohne Ehrfurcht wie mit Menschenworten umgehen. Das Wort Gottes ist absolut. Menschen und ihre Worte vergehen. Aber das Wort Gottes wird nicht vergehen. (Mt 24,35) „An dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ Vor diesem Wort Gottes gibt es keinen Kompromiss und keine Alternative. Isst der Mensch von der Frucht, so muss er sterben. Isst er nicht davon, wird er ewig leben. Egal, ob die Menschen es verstehen oder nicht, ist dieses Wort die Wahrheit.

Die Frau hatte aber keine absolute Haltung vor dem Wort Gottes. Sie hatte nicht genau auf Gottes Wort geachtet und es nicht in ihrem Herzen bewahrt. Sie fügte ihre eigenen Gedanken zu dem Gebot Gottes hinzu. Sie glaubte nicht, dass sie wirklich sterben würde, wenn sie dem Gebot nicht gehorchte. Stattdessen glaubte sie der Lüge des Satans, dass sie wie Gott werden würde. Ihre relative Haltung vor dem Wort Gottes war fatal. Als sie die Absolutheit des Wortes Gottes in Frage stellte, fand sie keinen Grund mehr, nicht von der Frucht zu essen. Als sie die verbotene Frucht sah, verlangte sie danach und überließ sich ihren Begierden. Sie wurde zur Sklavin ihrer Begierde und zur Magd des Satans. Sie nahm von der Frucht und aß. Es blieb nicht dabei, dass sie selber Gott ungehorsam wurde. Sie verführte ihren Mann, der bei ihr war, auch zur Sünde und zum Tod.

Unsere Zeit ist von der relativistischen Grundhaltung geprägt. Nichts ist absolut. Wir halten uns für klug, indem wir alles kritisch hinterfragen und mit unserer Vernunft beurteilen. Aber das Problem ist, dass sich die Menschen sogar zum Richter über das Wort Gottes machen wollen. Der Satan versucht uns, das Wort Gottes, die Liebe Gottes und sogar Gott selbst zu hinterfragen und zu relativieren. Die Frau folgte ihrer Vernunft und der Lüge des Satans und musste sterben. Der Tod ist der Beweis für die Absolutheit des Wortes Gottes und dafür, dass der Satan ein Lügner ist. Gottes Wort ist unser Richter, nicht wir. Wir sollen das Wort Gottes mit Ehrfurcht studieren und in unserem Herzen bewahren. Satans hinterlistige Fragen müssen wir mit dem Wort Gottes zurückweisen, wie unser Herr Jesus es getan hat: „Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht«.“ (Mt 4,4).

3. Der Satan pflanzt Hochmut in die Herzen der Menschen ein.

Betrachten wir Vers 5: „Sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ Der Satan lockte die Frau, dass sie wie Gott werden könnte, wenn sie nur die verbotene Frucht äße. „Du bist dein eigener Herr! Dein Leben gehört dir! Du kannst tun, was du willst! Du weißt doch selber, was gut für dich ist!“ Welche Anziehungskraft haben diese Gedanken auf uns! Aber sie sind teuflische Lügen. Ein Geschöpf kann niemals wie Gott werden, genauso wie eine Uhr niemals zu einem Uhrmacher werden kann. Gott ist Gott, und Geschöpf ist Geschöpf. Verlässt der Mensch seine Position, wartet auf ihn nur der Tod.

Hochmut ist satanisch und tödlich. Wer hochmütig ist, wird geistlich blind. Er kann weder Gott noch Gottes Knechte, weder Gottes Autorität noch Gottes Gnade sehen. Er denkt, dass er tut, was er will; in Wirklichkeit tut er aber das, was der Satan will. Er ist vom Satan betrogen. Wer von Gott weiß, aber ihn nicht als Gott ehrt und ihm nicht dankt, begibt sich unter die grausame Hand des Satans (Röm 1,21). Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Wir müssen uns vor Hochmut hüten. Wir sollen Gottesfurcht im Herzen haben und Gott von Herzen anbeten. Denn Sprüche 16,18 ist wahr: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

2. Die Folgen des Sündenfalls und die erlösende Liebe Gottes (7-24)

Die Menschen wollten frei von dem Gebot und frei von Gott sein. Sie übertraten das Gebot, um wie Gott zu werden. Was waren aber die tatsächlichen Konsequenzen ihres Ungehorsams?

1. Die unmittelbaren Folgen (7-13)

Lesen wir Vers 7a: „Da wurden ihnen die Augen aufgetan.“ Diese Augen sind die Augen des gottlosen Selbstbewusstseins. Vor dem Sündenfall betrachteten die Menschen alles aus der gleichen Sicht wie Gott. Aber nun sahen sie alle Dinge ohne Gott. „Gott ist Gott, und ich bin ich.“ Heute denken wir, dass solch eine Denkweise normal sei. Gemäß der Bibel ist das gottlose Selbstbewusstsein die direkte Folge der Sünde und der Beginn aller Tragödien der Menschheit. Mit diesen neuen Augen veränderte sich ihre Sichtweise über die Welt, über sich selbst und über Gott.

Wie unglücklich wurden die Menschen mit diesen neuen Augen? Als erstes konnten sie sich nicht mehr annehmen, wie sie waren. Sehen wir uns Vers 7b an: „und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.“ Als sie sich ohne Gott betrachteten, konnten sie nicht mehr auf sich stolz sein. Sie schämten sich und versuchten, ihre Blöße hinter Feigenblättern zu verstecken. Sie begannen, sich zu verachten und zu hassen.

Als zweites verloren sie die harmonische Beziehung zu Gott. (8.10) Gott hatte die Menschen zu seiner Ehre und Freude geschaffen und sie mit der Mission und dem Paradies gesegnet. Vor diesem Gott finden die Menschen die absolute Daseinsbedeutung und das wahre Glück. Nun aber versteckten sie sich vor dem Angesicht Gottes. Sie fürchteten sich sehr vor Gott. In ihren Augen war Gott nicht mehr ihr liebevoller Vater, sondern ihr Feind. Die Sünde schaffte eine unüberwindbare Mauer zwischen Gott und den Menschen. Die Trennung von Gott verursachte Ängste, Sinnlosigkeit und Grausamkeit, wie sie unsere Gesellschaft kennzeichnen.

Als drittes verloren sie die Liebesbeziehung zueinander. Als Gott die Frau zu Adam geführt hatte, war er begeistert: „Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“ Nun aber schob Adam alle Schuld auf seine Frau. Er konnte sie nicht mehr als einen Teil von sich selbst betrachten und machte sie für sein Unglück verantwortlich. Er konnte sie nicht mehr lieben und ihr vergeben. Zank, Streit, zerbrochene Ehen, Feindschaften, Kriege, all diese Beziehungsprobleme sind die Folge der Sünde. Das gottlose Selbstbewusstsein zerstört alle Beziehungen der Menschen. Darum müssen wir lernen, Gott-zentriert zu sehen, zu denken und zu handeln.

2. Der Fluch Gottes (14-19)

Von nun an musste der Mensch unter dem Fluch Gottes leben. Doch zuallererst verfluchte Gott die Schlange. Lesen wir die Verse 14 und 15: „Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Gott sagte dem Satan den Kampf an, indem er eine ewige Feindschaft zwischen der Schlange und dem Nachkommen der Frau setzte. Im Kampf gegen den Satan haben wir Menschen keine Chance, weil unser Gegner viel klüger und mächtiger ist als wir. Doch Gott verhieß den Menschen den endgültigen Sieg durch den Erlöser, der als Nachkomme der Frau kommen würde. Der soll den Kopf des Satans zertreten und den Feind vernichten. Das ist die Hoffnung für die versündigten Menschen.

Danach verfluchte Gott die Frau (16). Das Kindergebären wurde für die Frau etwas sehr Schmerzhaftes. Der Mann würde gewaltsam über seine Frau herrschen, und sie würde emotional von ihm abhängig sein. Zuletzt verfluchte Gott den Mann (17.18). Die gesegnete Mission, den Acker zu bebauen, wurde zur sinnlosen und mühseligen Arbeit um das bloße Überleben. Der größte Fluch steht in Vers 19: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde, und sollst zu Erde werden.“ „Du bist Erde“ bedeutet den geistlichen Tod, und „du sollst zu Erde werden“ meint den physischen Tod. Geistlicher Tod ist die Trennung von Gott. Er bedeutet, dass der Mensch das vollkommene Bild Gottes und allen geistlichen Segen verloren hat. Nach dem physischen Tod geht der Mensch in die Hölle zur ewigen Verdammnis. Der Tod ist kein natürlicher Vorgang, sondern die Strafe Gottes für die Sünde.

Gott vertrieb die versündigten Menschen aus dem Paradies (22-24). Die Menschen verloren das Paradies, die Beziehung zu Gott und das ewige Leben. Wir erkennen hierdurch klar, dass die Sünde etwas Absolutes ist. Viele sind der Meinung, dass man Gottes Wort nach dem Zeitgeist interpretieren sollte. Wer glaubt noch an das Himmelreich und an die Hölle. Scheidung, Ehebruch, Abtreibung, Homosexualität, Geschlechtsverkehr vor der Ehe, Selbstmord betrachtet man längst nicht mehr als Sünde. Gedankensünden werden nicht ernstgenommen. Aber die Bibel lehrt uns das gerechte Gericht Gottes (Hebr 9,27) und die Hölle (Offb 21,8). Ob die Menschen daran glauben oder nicht, die Sünder werden von Gott gerichtet und verdammt werden. Ob Sünde bewusst oder unbewusst begangen wird, die Sünde ist absolut und wird von Gott bestraft werden.

3. Die unwandelbare Liebe Gottes

Gott hätte die Menschen, die sein Gebot übertreten hatten, sofort töten können. Doch Gott liebte sie und wartete geduldig bis zum Abend, dass sie von sich aus zu ihm kommen würden. Die versündigten Menschen kamen aber nicht zu Gott. Darum suchte Gott selbst Adam und rief ihn liebevoll: „Adam, Adam, wo bist du?“ Durch diesen Ruf sollte sich Adam an die Liebe Gottes erinnern. Unser Gott ist ein suchender Gott. Er sucht die Sünder und ruft mit dem zerbrochenen Herzen: „Wo bist du?“ Die Menschen suchen ihre Daseinsbedeutung unter den Feigenbäumen wie Erfolg, Anerkennung, Karriere, Geld, Sicherheit, Freund/Ehepartner, Vergnügen, aber dort gibt es nur den Schatten des Todes. Gott ruft auch heute, wie ein Vater seine Kinder ruft: „Wo bist du?“

Adam tat nicht Buße und suchte eine Ausrede, dass er sich wegen seiner Nacktheit versteckt hätte. Als Gott ihn direkt fragte, ob er von der verbotenen Frucht gegessen hätte, schob er alle Schuld auf seine Frau und schließlich auf Gott. Adam war wirklich unverschämt. Gott aber liebte diesen unbußfertigen Adam und gab ihm das Evangelium der Errettung und des Sieges. Lesen wir Vers 15: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Gott wollte die Macht des Satans durch den Nachkommen der Frau zerbrechen und die Menschen von seiner Herrschaft erretten. Unabhängig von der Sünde Adams und seines unbußfertigen Herzens liebte Gott ihn und verhieß ihm die Erlösung.

Diese Liebe Gottes können wir egoistische Menschen nicht verstehen. Die Liebe Gottes ist einseitig, unverdient und geht über die Grenze unserer Vernunft hinaus. Wie Gott verheißen hatte, sandte er seinen einzigen Sohn als Messias in die Welt. Weil die Welt voll von Sünde war, ließ Gott seinen geliebten Sohn unsere Sünde tragen und am Kreuz als das Opferlamm sterben. Aber Jesus erstand am dritten Tage von den Toten auf und zertrat den Kopf der alten Schlange. Das unschuldige Tier in Vers 21, das Gott schlachtete, um aus seinem Fell Kleidung für die Menschen zu machen, ist ein Schatten Jesu. Durch Jesu Tod und Auferstehung öffnete Gott den Weg zur Erlösung für alle Menschen weit.

Ich preise Gott für seine unveränderliche Vaterliebe zu den unbußfertigen Sündern. Ich war von Satans Lügen betrogen, dass die Begierde etwas Verlockendes sei und ich mein eigener Herr sein und mein eigenes Reich bauen könnte. Doch als ich dem ersten Gebot nicht gehorchte und Gott nicht mit ganzem Herzen liebte, zerbrachen meine Beziehungen zu Gott und den Menschen. Ich musste ein verfluchtes Leben als eine Sklavin der Begierde und Magd des Satans führen, sterben und ewig verdammt werden. Aber Gott liebte mich so sehr, dass er seinen Sohn Jesus an meiner Stelle an das Kreuz genagelt hat. Durch das mächtige Wort aus Johannes 19,30 habe ich die Vergebung der Sünden, die Rechtfertigung allein aus dem Glauben und das ewige Leben empfangen. In Jesus Christus wurde ich frei, Gott zu dienen und ihn von Herzen zu lieben. Jesus Christus schenkte mir den Sieg nicht nur in meinem Studium, sondern auch über Sünde und Tod. In Jesus bin ich frei, mich als Bibellehrerin und Hirtin für die Rettung der Sünder hinzugeben und allen Menschen die große Liebe Gottes in Jesus bezeugen. Johannes 19,30 ist mein Evangelium des Sieges.

Lesen wir Vers 24: „Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.“ Warum vertrieb Gott den Menschen aus dem Paradies? Würde der Mensch von dem Baum des Lebens essen und ewig in seinem sündigen Zustand leben, wäre das die Hölle. Aber Gott vernichtete den Baum des Lebens nicht. Er bewahrt das Paradies bis auf den heutigen Tag für uns auf. Durch Jesus Christus hat Gott den Weg zurück zum Baum des Lebens weit geöffnet. Wer die Liebe Gottes annimmt, wird frei von der verfluchten Herrschaft der Sünde und des Todes. Wer zu Jesus kommt und an ihn glaubt, empfängt die Vergebung der Sünden, Frieden mit Gott und er darf ins Paradies eintreten, vom Baum des Lebens essen und ewig leben. Unser jetziges Leben ist nun eine Pilgerreise zu unserer wahren Heimat, wo es keine Tränen, keine Schmerzen, kein Leid, keine Sünde und keinen Tod mehr geben wird.

In diesem Text haben wir den Sündenfall und seine Folgen kennengelernt. Wir haben gesehen, dass der Satan sehr listig ist, die Menschen zu verführen und sie von der absoluten Liebe Gottes zu trennen. Wir haben aber auch gesehen, dass Gottes suchende und erlösende Liebe zu den in Sünde gefallenen Menschen unveränderlich ist. Gott sandte seinen Sohn Jesus als den Nachkommen der Frau in die Welt. Jesus zertrat den Kopf des Satans und öffnete den Weg zurück ins Paradies. In Jesu Sieg sind wir frei, Gott anzubeten, seinem Wort zu gehorchen und für die Wiederherstellung des Paradieses zu leben. Unsere Generation, die von den Lügen des Satans betrogen ist, braucht diese frohe Botschaft der Erlösung und Hoffnung. Lasst uns heute Gottes absolute Liebe zu uns annehmen und sie unserer Generation bezeugen, damit sie in Jesus Christus vom Fluch der Sünde und des Todes befreit wird und zurück zum Vater ins Paradies kommen darf. Lasst uns alle listigen Versuchungen des Satans mit dem absoluten Wort Gottes überwinden und mit Jesus Sieger sein.

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