Die Anbetung der Weisen (Matthäus 2,10.11)

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DIE ANBETUNG DER WEISEN

Matthäus 2,1 – 12
Leitverse 2,10.11

„Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“

Frohe und gesegnete Weihnachten! Dank sei dem Herrn, dass wir unseren gemeinsamen Weih-nachtsgottesdienst 2014 in diesen schönen Räumen feiern dürfen. Vor einem Jahr waren an dieser Stelle noch Gras und Pflastersteine. Aber durch die Gnade Gottes durften wir in diesem Jahr einen Stützpunkt für die Europa- und Weltmission aufbauen und Gott hat dieses Werk reichlich gesegnet. Nun dürfen wir in einer schönen, warmen und weihnachtlichen Umgebung den Geburtstag unseres Herrn zusammen mit unseren Familienangehörigen, Freunden und Hoffnungsträgern feiern. In unserem heutigen Text geht es um die Weisen, die aus dem fernen Morgenland kamen, um das Baby Jesus anzubeten. Wir wollen heute darüber nachdenken, warum Jesus der wahre Gegenstand unserer Anbetung ist und was wahre Anbetung bedeutet. Lasst uns an diesem Weih-nachten unsere Herzen öffnen, Jesus als unseren König und Erretter persönlich zu begegnen und anzunehmen. Lasst uns ihn von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit all unserer Kraft anbeten.

1. Die hohe Freude der Weisen

Matthäus Kapitel 2 berichtet von den Weisen, die eine weite Reise unternahmen, um den neuge-borenen König der Juden zu finden und anzubeten. Sie waren hoch gebildete intellektuelle Leute, die aus dem Osten, vermutlich aus Persien, stammten. Sie hatten vieles erreicht und waren reiche und angesehene Menschen in ihrer Gesellschaft. Sie sollten glücklich sein. Aber vielmehr erkann-ten sie, dass weltlicher Erfolg, menschliche Liebe oder materielle Sicherheit sie nicht glücklich ma-chen konnten. Eines Tages entdeckten sie durch die Führung Gottes den Stern des Messias am Himmel. Sie unternahmen eine weite, entbehrungsreiche und gefährliche Reise in das Land Israel, um den König, der unter diesem Stern geboren worden war, anzubeten. Sie waren Heiden gewe-sen, aber sie glaubten dem Stern der Verheißung Gottes, dass der lang ersehnte Christus auch für sie geboren war. Nun war ihnen kein Weg zu weit, um diesen Christus zu finden und anzubeten. Es ist die beste Entscheidung des Lebens, Jesus durch das tiefgehende Bibelstudium und das Gebet zu suchen, bis wir ihn finden und anbeten.

Die Weisen unternahmen ihre Pilgerreise, alleine aus dem Grund, das Baby Jesus anzubeten und ihm ihre besten Geschenke darzubringen. Sie suchten nach der Wahrheit und waren bereit, alles dafür einzusetzen. Es scheint so, dass die modernen Menschen ohne Ruhe nach allen möglichen Dingen streben, aber niemals ankommen. Manche Philosophen behaupten, dass es gar kein Ziel gäbe. Die Weisen waren weise Menschen, die wussten, dass das wahre Ziel unseres Lebens nicht in uns selbst zu finden ist, sondern wenn wir unserem Schöpfer persönlich begegnen und ihn an-beten.

Sehen wir uns einmal an, was die Weisen fanden, als sie endlich an dem Ort ankamen, wo der Messias geboren war. Vers 10 sagt: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“ Als sie den Stern sahen, erfuhren sie eine hohe Freude, die über das menschliche Gefühl hinausgeht. Es war keine kurzfristige Freude, wie bei einem gewonnenen Fußballspiel. Es war eine selige, himmlische und bleibende Freude. Als die Weisen nach langer Suche endlich erfuhren, dass die Verheißungen Gottes wahr sind, dass Gott den Erretter gesandt hatte und sie ihn nun persönlich treffen durften, gab es ihnen eine hohe und überschwängliche Freude, die ihr Leben veränderte und ewig in ihren Herzen blieb.

Eine Frau aus Samarien erfuhr solche Freude, als sie Jesus als ihren wahren Mann und Anbe-tungsgegenstand persönlich traf. Levi erfuhr diese Freude, als Jesus ihn vom einsamen Zöllnerle-ben errettete und als seinen Jünger berief. Durch Jesus erfuhren die Weisen wahre Freude, Frieden und Zuversicht in ihren Herzen. Äußerlich gesehen sahen sie nur ein gewöhnliches Baby in einer ärmlichen Umgebung. Aber mit den Augen des Glaubens konnten sie in diesem kleinen Kind Gott persönlich begegnen und ihn von ganzem Herzen anbeten. Wahre Freude können diejenigen erfahren, die Jesus von ganzem Herzen suchen, und ihm schließlich durch die Gnade Gottes per-sönlich begegnen.

2. Die reine Anbetung

Der Vers 11 sagt uns, dass die Weisen vor Jesus niederfielen und ihn anbeteten. Lesen wir Vers 11 gemeinsam: „und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ Es war eine ungewöhnliche Szene, dass diese weisen betagten Männer sich vor einem Baby auf den Boden warfen. Es war ihre Anbetung für das Jesuskind. Sie wollten ihn allein ehren und ihm die höchste Stelle in ihrem Herzen geben. Dann packten sie ihre Geschenke aus und gaben ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese Geschenke sollten nicht ihren Reichtum zeigen, vielmehr offenbarten sie dadurch, wer Jesus für sie ist. Gold ist das Geschenk für einen König. Jesus ist unser König, der Herrscher, dem alle Ehre, unser Leben und letztlich die ganze Welt gehört. Weihrauch ist für den Hohenpriester, den Mittler zwischen Gott und den Menschen, der uns, die Sünder, durch seine Vergebungsgnade wieder zu Gott zurückführt. Myrrhe schließlich deutet auf Jesu Leiden und seinen Kreuzestod hin. Jesus ist das Lamm Gottes, das für unsere Sünden geschlachtet wurde, indem er sich selbst als Sühneopfer am Kreuz hingegeben hat.

Als die Weisen das Baby Jesus sahen, konnten sie nicht anders, als sich vor ihm niederzuwerfen und ihn so als den König ihres Lebens anzubeten. Sie erwarteten nicht, von Jesus etwas zu be-kommen. Sie waren glücklich, ihr Bestes für Jesus zu geben und dann gingen sie wieder in ihr Land zurück. Heutzutage beobachten wir oft, dass sogar viele Christen etwas von Jesus erwarten. Wenn sie etwas für Gott tun, dann wollen sie von Gott gesegnet werden oder einen Vorteil bekommen. Aber das ist nur eine Business-Beziehung. Die wahre Anbetung hat nichts mit Leistung und Gegenleistung zu tun. Die wahre Anbetung bedeutet, dass wir Jesus die Königsherrschaft in unserem Leben geben und uns ihm unterordnen. Die wahre Anbetung bedeutet, dass wir unser Leben aus der Dankbarkeit für seine Gnade ihm völlig hingeben. Wir haben schon das größte Ge-schenk erhalten, dass Jesus sich selbst für uns, die Sünder am Kreuz hingegeben hat. Er hat uns von der Macht der Sünde errettet und als seine geliebten Kinder wiederhergestellt. Wegen dieser Gnade dürfen wir unser neues Leben ihm mit Freude und aus der Dankbarkeit geben. Wir dürfen ihn von ganzem Herzen anbeten und ihm unser Bestes geben.

Einige junge Menschen beneiden Herodes. Sie möchten selber der König sein. Aber wir müssen wissen, dass Menschen wie Herodes keinen Frieden haben, sondern von der Furcht getrieben werden. Wenn wir Buße tun und uns der Königsherrschaft Jesu unterordnen, empfangen wir wah-ren Frieden und können fröhliche Weihnachten feiern.

Unsere Zeit ist von Individualismus und Humanismus geprägt. Viele Menschen beten ihr eigenes Ego an und wollen sich selbst erfreuen. Aber sie leiden unter der Herrschaft des Egos und ihrer eigenen Ansprüche. Jesus hat sich völlig für uns erniedrigt und ist in die Welt gekommen. Ihn an-zubeten macht uns frei von der Herrschaft des Egos. Die Herrschaft unseres demütigen Königs, Jesus, gibt uns wahren Frieden, Freude und Geborgenheit. Wahre Anbeter sind die einflussreichen Menschen, die Gott als geistliche Leiter für ihre Generation gebraucht.

In dem Film „Die Stunde des Siegers“ stand der schottische 100-Meter-Sprinter Eric Liddell kurz vor einem historischen Sieg bei der Olympiade 1924. Weil aber ein Vorlauf am Sonntag stattfinden sollte, sagte er seine Teilnahme ab, um an diesem Tag viel lieber Gott anzubeten. Menschlich ge-sehen sah er wie ein Verlierer aus. Aber in Wahrheit war er ein Sieger, der seinen wahren Anbe-tungsgegenstand gefunden hatte. Er verzichtet auf kurzfristigen Ruhm und Erfolg, um vielmehr Gott durch sein Leben zu ehren. Gott segnete ihn, sodass er überraschend auf der 400-Meter-Strecke Weltrekord lief und doch noch ein Olympiasieger wurde. Seine wahre Freude war es aber, Gott anzubeten, sodass er sein ganzes Leben später für die Chinamission einsetzte.

Elisabeth Eliot ging mit ihrem Mann Jim Eliot nach Südamerika, um dort der Mission unter den Waorani-Indianern zu dienen. Als ihr Mann bei einem tragischen Angriff der Indianer getötet wurde, und sie als junge Witwe mit einer Tochter zurücklies, hätte sie Gott anklagen können. Aber aus der reinen Anbetung entschied sie sich, ihr Leben noch mehr für die Mission Gottes einzusetzen. Sie zog mit ihrer Tochter zu den Indianern und lebte mit ihnen zusammen. Ihr Leben war eine reine Anbetung, die viele Indianer beeindruckte, sodass dieser Volksstamm heute zu einem christlichen Stamm und zu einem der friedlichsten Stämme geworden ist.

Wir danken Gott für unsere koreanischen Missionare, die ihre Heimat verlassen haben, indem sie nicht berechneten, sondern ihr ganzes Leben unter die Königsherrschaft Gottes gestellt haben. Aus der reinen Anbetung haben sie ihr Leben für die Campusmission eingesetzt und Gott hat dadurch sein Werk der Jüngererziehung unter den Studenten begonnen. Es ist sehr ermutigend, dass viele Mitarbeiter, sogar einige Jugendliche und Kinder, treu zum Frühgebet kommen. Anstatt sich im warmen Bett noch einmal umzudrehen, wollen sie als erste Tat des Tages Gott anbeten. Gott wird ihr Gebet für die geistliche Wiedererweckung in Europa sicher segnen. Wir sind der Kräfte aufreibenden Arbeit als Arzt, seine beste Zeit für Gott gibt, nämlich junge Menschen für Gott zu mobilisieren, ohne etwas dafür zu erwarten.

Europa wurde auf dem christlichen Bekenntnis aufgebaut durch Männer und Frauen des Glaubens, die ihr Leben als eine Anbetung Jesu hingegeben haben, wie Apostel Paulus, Bonifatius oder Martin Luther. Auf diese Weise wurde Europa zu einem christlichen Kontinent, der großen Einfluss auf die ganze Welt ausübte. Aber in der heutigen Zeit sehen wir, dass die meisten Menschen Gott gleichgültig gegenüberstehen und nur noch an ihren persönlichen Vorteil und individuelle Freiheit denken. Möge Gott unser Zweierbibelstudium und Frühgebet gebrauchen, dass die jungen Menschen in Europa geistlich wiedererweckt werden, dass sie Jesus anbeten und Europa wieder als Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden darf.

Anbetung heißt nicht einmal auf die Knie zu fallen und ein Gebet zu sprechen oder einmal einen Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Anbetung heißt, dass wir Jesu Königsherrschaft annehmen und unser ganzes Leben aus der Dankbarkeit für die Gnade Gottes fröhlich hingeben. Anbetung heißt, dass wir Gott mit unserem ganzen Herzen, ganzer Seele und all unserer Kraft anbeten. Gott hat sich selbst völlig erniedrigt und kam als ein kleines Kind in diese Welt. Dieser Jesus ist unser König, unser Mittler, unser Erretter von der Sündenmacht. Wenn wir Jesus wie die Weisen anbeten und unser Bestes geben, werden wir wahre, hohe Freude erfahren, die über unseren Verstand hinausgeht. Möge Gott uns helfen, wahre Anbeter zu sein, die ihr ganzes Leben Gott geben und die Gott für sein Werk der geistlichen Wiedererweckung in Europa gebrauchen kann.

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