Die Kraft des Geistes (1. Kor 2,1-16)

DIE KRAFT DES GEISTES

1. Korinther 2, 1 – 16

Leitvers 2, 4

Und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.

Dank sei Gott, dass er am letzten Sonntag den Einweihungsgottesdienst für 28 Jahre seines Wirkens unter den Bonner Studenten gesegnet und uns den Gott wohlgefälligen Glauben gelehrt hat, den Glauben, der Gottes Hoffnung mit einschließt und der auf Gottes Belohnung vertraut. Dank sei Gott für den Glaubenssieg von M. Ester Ju bei der Approbationsprüfung, durch den viele angehende Ärzte und Medizinstudenten ermutigt worden sind, Gottes Berufung anzunehmen und dem Willen Gottes in ihrer Generation zu dienen.

In der letzten Lektion haben wir gelernt, dass das Kreuz Jesu Gottes Kraft und Gottes Weisheit zum Heil der gefallenen Sünder ist. Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden, uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft. Möge Gott uns segnen, in diesem goldenen Herbst durch das Zweierbibelstudium die Botschaft des Kreuzes zu verkündigen und die Umgebung für die Verdoppelung des Werkes Gottes bis 2010 zu bereiten.

In diesem Abschnitt bezeugt Paulus, wie Gott durch ihn in Korinth gewirkt hat. Seine Predigt geschah nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft. Paulus lehrt auch, wie der Geist Gottes uns durch das Bibelstudium geistliche Einsicht, Unterscheidungskraft und den Sinn Christi schenkt. Möge Gott Euer Bibelstudium in diesem Wintersemester segnen, dass die Kraft des Geistes in Euch und durch Euch in Euren Hoffnungsträgern wirksam wird.

1. Wie wir die Botschaft vom Kreuz weitergeben sollen (1-5)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Und ich, liebe Brüder, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu verkündigen.“ Hier erinnerte Paulus die Korinther daran, dass und wie er die Gemeinde in Korinth pioniert hatte. Paulus war auf seiner zweiten Missionsreise nach Korinth gekommen und hatte angefangen, als ein Zeltmacher zu arbeiten. Zugleich lehrte er in der Synagoge an allen Sabbaten vom Reich Gottes und überzeugte Juden und Griechen (Apg 18,4). Zu jener Zeit erwartete man, dass ein Redner hohe Worte und hohe Weisheit verwendete wie Seneca oder Cicero: „Salvete, auditores! O tempora, o mores!“ (Seid gegrüßt, Zuhörer! O Zeiten, O Sitten!) Aber Paulus sprach anders. Er sprach nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, sondern mit den einfachen, klaren Worten des Evangeliums, wie sie auch ein Kind verstehen konnte.

Wir wissen von Paulus, dass er sehr gebildet war. Er war ein Pharisäer, im Gesetz gelehrt, ein Elitestudent von Gamaliel, vergleichbar heute mit einem Studium an der Harvard University oder Jura an der Uni Bonn. Er stammte aus Tarsus, einer Stadt, die mit Athen und Alexandria darum wetteiferte, Zentrum der griechischen Kultur und Wissenschaft zu sein. Paulus war sicher beredt und verfügte über große Weisheit. In Korinth aber hatte er all das abgelegt. Sehen wir uns Vers 2 an: „Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.“ Es wäre für Paulus ein leichtes gewesen, seine menschliche Weisheit und Redekunst einzusetzen. Doch um der Korinther willen hielt es Paulus für richtig, unter ihnen nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. Warum konzentrierte er sich auf Jesus Christus, den Gekreuzigten.

Ein Grund war sicher seine vorhergehende Erfahrung in Athen. Bevor er nach Korinth gekommen war, hatte er in Athen Gelegenheit, auf dem Hauptplatz der Stadt, dem Areopag zu reden (Apg 17,16-21). Paulus bereitete eine ausgeklügelte Predigt vor. Er stellte bildhaft den Schöpfergott vor, zitierte griechische Dichter und sprach vom unbekannten Gott. Es war eine sehr interessante und wohlüberlegte Rede. Aber er sprach nicht über das Kreuz Jesu. Einige mochten seine Botschaft, aber niemand ließ sich taufen und es entstand keine Gemeinde. Paulus’ Predigt in Athen war ein Fehlschlag. Doch er suchte den Fehler nicht bei seinen Zuhörern, sondern lernte vielmehr aus dieser Begebenheit und entschied sich, bevor er nach Korinth kam, unter ihnen nichts weiter zu wissen als Jesus, den Gekreuzigten.

Vor allem aber predigte Paulus alleine Jesus aus seinem Herzen. In einer philosophisch orientierten Umgebung schien die Botschaft des Evangeliums auf den ersten Blick unpassend zu sein. Einige schämten sich des Evangeliums, wenn sie es mit der Weisheit jener Zeit verglichen. Nicht so Paulus. In Römer 1,16 sagte er: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“ Paulus selbst hatte diese selig machende Kraft des Evangeliums erfahren. Nicht uns niemand konnte ihn von der Schuld seiner Sünde befreien. Als er aber auf dem Weg nach Damaskus dem auferstandenen Jesus begegnete, der ihn mit seiner vergebenden Liebe umarmte, erfuhr er die seligmachende Kraft des Evangeliums. Diese Liebe veränderte ihn von einem Verfolger der Gemeinde zu einem Apostel für die Heiden. Paulus erkannte, dass das Evangelium, so einfach es auch war, aller Weisheit jener Zeit und allen Philosophien weit überlegen war.

Ich kenne einen jungen Mann, der sehr fähig war. Aber er fand keine Antwort auf die Frage, warum er sich für etwas hingeben sollte. Als er aber durch Lukas 23,34a das Gebet Jesu am Kreuz hörte: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ erfuhr er die seligmachende Kraft des Evangeliums. Er wurde ein zuversichtlicher Mann des Glaubens, führt sein Studium mit Verantwortungsbewusstsein und dient einigen jungen Menschen mit der klaren Botschaft des Evangeliums. Das Sündenproblem eines Menschen kann nicht durch Philosophie gelöst werden, sondern nur dadurch, dass er Jesus, der für die Sünder stellvertretend am Kreuz gestorben ist, als Heiland persönlich annimmt. Durch das Kreuz Jesu Christi sind wir erlöst und haben das ewige Leben und die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes. Als Paulus dies erkannte, war er fest entschlossen, um der Seligkeit der Korinther willen unter ihnen nichts mehr zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. Später bezeugte er, dass ihm alles Schaden und Dreck geworden sei, wenn er nur Jesus gewinnen könnte und in ihm gefunden würde. Er bekannte: „Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.“ (Phil 3,10.11) Nichts zu wissen als Jesus Christus war für Paulus nicht nur eine einmalige Entscheidung in einer bestimmten Situation, es war vielmehr sein ganzes Leben.

Lesen wir Vers 3: „Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern“. Was bedeutet es, dass Paulus dem Werk Gottes in Schwachheit und Furcht und mit Zittern diente? Nach der Erfahrung in Athen war er desillusioniert. Auch in Korinth widerstrebten und lästerten die Juden über seine Predigt. Menschlich gesehen hatte er nichts mehr, worauf er bauen konnte. Er musste sich schwach fühlen und vor Furcht zittern. Doch inmitten seiner Schwachheit vertraute er auf den Herrn. Apostelgeschichte 18,9 berichtet: „Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ Als die Juden widerstrebten, predigte Paulus weiter in einem anderen Haus. Als er inmitten der menschlichen Schwäche auf den Herrn vertraute und das Evangelium verkündigte, wirkte Gott durch seine Predigt sehr mächtig. Der Synagogenvorsteher Krispus und auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen, und die Kraft des Geistes wurde offenbar (Apg 18,8).

Lesen wir Vers 4: „Und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.“ Paulus’ Predigt mag auf der menschlichen Ebene nicht eindrucksvoll oder überredend gewesen sein. Aber auf der geistlichen Ebene hatte sie große Macht, weil die Kraft des Geistes Gottes durch sie wirkte. Durch die Kraft des Geistes drang das Wort Gottes in die Herzen der Hoffnungsträger ein. Die Kraft des Geistes ließ den Samen des Wortes Gottes im ihrem Herzen wachsen. Die Kraft des Geistes Gottes zerstörte alles, das sich gegen die Erkenntnis Gottes erhob und veränderte schließlich das Leben der Korinther. Lesen wir die Verse 4 und 5 gemeinsam: „Und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.“

Manchmal fragen wir uns, wie wir die intellektuellen jungen Menschen ansprechen können, wenn sie uns fragen: „Warum sollte ich an Jesus glauben?“ „Was ist mit den anderen Religionen?“ Je mehr wir uns damit beschäftigen, desto mehr erkennen wir, dass wir mit unseren eigenen Worten und menschlicher Gemeinschaft gar nichts erreichen. Wenn wir Jesu Schafe weiden, erkennen wir mehr und mehr, wie schwach und hilflos wir in Wirklichkeit sind. Dies ist dann die Zeit, in der Gottes Geist wirken kann. Als M. Sarah Barry nach Korea kam, hätte sie auf ihrer Position als Amerikanerin beharren und die armen koreanischen Studenten von oben herab lehren können. Sie aber erkannte an, dass sie gar nichts tun konnte angesichts der großen Aufgabe, auch nur einem Menschen zu helfen, sein Leben Jesus zu übergeben. Als sie mit dieser Haltung Bibelstudium führte, wirkte Gottes Geist durch sie. Noch immer führt sie das Bibelstudium so, sogar mit jungen Hoffnungsträgerinnen. Man sagt, dass es kaum ein wirksameres Bibelstudium gibt als das von Mother Barry. M. Dr. Peter Chang entschied sich, unter den intellektuellen Studenten nichts zu wissen als allein Jesus, den Gekreuzigten. Obwohl er an der Uni Bonn promoviert hat, predigte er in den vergangenen 28 Jahren nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und die Kraft, und Gott stellte unter den intellektuellen Studenten entschiedene Jünger Jesu, verantwortliche Hirten und hervorragende Bibellehrer auf. Wisst ihr, warum der ABC-Bibelkreis am Mittwoch abend so beliebt ist? Weil H. Joachim niemanden mit überredenden Worten menschlicher Weisheit belehrt, sondern Gottes Wort in Erweisung des Geistes und der Kraft weitergibt. So können H. Christoph, H. Martin, Alexander und Wolfgang als Jünger Jesu wachsen. Früher wollte H. Warmherz immer den Menschen gefallen, durch nette Gemeinschaft und überredende Worte, aber mit seinen Worten konnte er nicht einmal einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Gott aber schenkte ihm Buße durch Hebräer 11,6 und 2. Timotheus 2,15. Seitdem geschieht seine Predigt nicht mehr nur mit Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, er erfährt das Wunder, dass die Herzen der Hoffnungsträger lebendig und verändert werden. Woher kommt dann die geistliche Vollmacht? Sie kommt von der völligen Hingabe und einem Leben nach dem Wort Gottes.

Wir leben in einer vom Humanismus geprägten Gesellschaft. Der Humanismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Das ist nicht schlecht, wenn es um soziale Dinge und materielle Hilfe geht, doch der Humanismus erreicht darin seine Grenze, einen Menschen zu verändern. Gottes Werk geschieht durch seine Diener in Erweisung des Geistes und der Kraft. So hatte Paulus’ Leben die Vollmacht, und die Kraft des Geistes erwies sich nicht nur in Korinth, sondern in ganz Griechenland, in der ganzen Provinz Asien bis hin nach Illyrien und bis nach Rom. Gott gebrauchte seine Knechte, so dass sich die Kraft des Geistes im Leben eines fähigen Informatikers erwies, seinen geistlichen Horizont und seine Vision weit machte und ihn nun als verantwortlichen geistlichen Leiter, Hirten und Bibellehrer für die Campusmission in Deutschland und Europa gebraucht. Lasst uns in diesem neuen Semester auf den Herrn vertrauen, und die Kraft des Geistes anziehen, so dass Gott sein Werk bis 2010 verdoppelt und an jeder Hochschule in Europa eine gott- und missionszentrierte Hausgemeinde aufstellt.

2. Wie wir die Botschaft vom Kreuz verstehen sollen (6-16)

Als Paulus sich nicht auf menschliche Weisheit verließ, bedeutete das nicht, dass es in seiner Botschaft keine Weisheit gab. Paulus meinte vielmehr eine andere Art von Weisheit. Die Verse 6 und 7 sagen: „Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergehen. Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit…“ Die Weisheit der Welt ist zu vielem nutze. Wir brauchen diese Weisheit, um schwierige Prüfungen in Mathe oder Physik zu bestehen. Wir brauchen die Weisheit der Welt auch, um die Geheimnisse der Politik oder der Wirtschaft zu ergründen. Doch weltliche Weisheit hilft uns gar nicht weiter, wenn es darum geht, Gott näher zu kommen und sein Herz und seinen Willen zu verstehen.

Gott aber will von uns erkannt werden. Vor allem sandte er seinen einzigen Sohn in diese Welt, damit die Welt dadurch seine Liebe erkennen und durch den Glauben an ihn gerettet werden würde. Jakobus 3,17 sagt: „Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.“ Gottes Weisheit besteht darin, dass er seinen einzigen Sohn als ein Sühneopfer für die Sünden der Welt hingegeben hat. Gottes Weisheit ist seine Liebe. Gottes Weisheit ist das Evangelium. Kein Auge hat es gesehen und kein Ohr hat es gehört und in keines Menschen Herz ist es gekommen; nun aber hat Gott es denen bereitet, die ihn lieben (8.9). Wie dann können wir Anteil an der Weisheit Gottes haben? Sehen wir uns die Verse 10-11 an: „Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.“ Wenn wir viel Gemeinschaft mit einem Menschen haben, lernen wir ihn oder sie etwas kennen. Um seine oder ihre Gedanken kennen zu lernen, müssen wir aber den Geist des Menschen kennen lernen. Darum hören wir jeden Freitag abend die Stellungnahmen unserer jungen Hirten, Hoffnungsträger und Missionare der zweiten Generation, um etwas über ihren geistlichen Kampf, ihr geistliches Wachstum und auch ihre geistlichen Anliegen zu erfahren.

Genau so ist es mit dem Geist Gottes. Wir können nicht wissen, was Gott denkt und was sein Wille für diese Generation ist, weil seine Gedanken so viel höher sind als unsere Gedanken. Doch der Geist Gottes kann uns offenbaren, was das Herz und was der Wille Gottes ist. Betrachten wir die Verse 13 und 14: „Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich beurteilt werden.“ Wenn wir die jungen Menschen unserer Zeit sehen, meinen wir manchmal, dass sie ganz gedankenlos leben. Auf der geistlichen Ebene aber sehnen sie sich nach Antworten auf die Fragen: „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Welche Bedeutung hat mein Leben?“ Die Bibel gibt uns durch den Geist Gottes die Antworten auf diese Fragen. Der Geist Gottes offenbart uns Gottes Allmacht und seine Souveränität in der Schrift, so dass wir glauben können, dass auch wir selbst von ihm sehr gut nach seinem Willen geschaffen sind und von ihm zum Besten geführt werden. Der Geist Gottes offenbart uns auch die Wahrheit des Evangeliums, so dass wir Zuversicht auf das ewige Leben und auf unser unvergängliches Erbe im Himmel haben. Der Geist Gottes offenbart uns auch, mit welcher Priorität wir leben sollen. Markus 13,10 sagt: „Und das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern.“ Als der Geist Gottes auf der vergangenen Purdue Konferenz wirkte, entschieden sich über 500 junge Leute, dem Weltmissionsbefehl Jesu konkret zu gehorchen.

Ein junger Mann lebte früher mit der Weisheit eines Kaufmannes. Sogar stand er früh am Morgen auf, um die Börsenkurse zu studieren, und konnte so viel Geld verdienen. Durch das Bibelstudium aber offenbarte ihm der Geist Gottes zuerst, dass Jesus der Christus ist, der ihn von seinen Sünden erlöst (Mk 8,29). Durch den Geist Gottes wurde ihm auch offenbar, dass Gott sich von ihm wünscht, ein Weizenkorn zu sein, das in die Erde fällt und erstirbt, um viel Frucht zu bringen. Als der Geist Gottes in ihm wirkte, änderte sich seine Lebenspriorität; nun dient er mit Hingabe den Hoffnungsträgern und der Weltmission und steht frühmorgens auf, um im Wort Gottes noch tiefer nach dem Willen und der Hoffnung Gottes zu forschen.

Sehen wir uns die Verse 15 und 16 an: „Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen. Wir aber haben Christi Sinn.“ Wir können nie wirklich sagen, dass wir den Sinn Christi erfasst hätten. Wenn aber Gottes Geist in uns wohnt, haben wir nicht nur Einsicht in Gottes Gaben und Unterscheidungskraft, sondern auch Christi Sinn. Christi Sinn ist die Weltmission. Christi Sinn ist das Heil aller Menschen. Dass wir Christi Sinn haben, bedeutet, dass wir unser ganzes Leben für den Willen Gottes zur Verfügung stellen. Möge Gott Euch segnen, durch das Bibelstudium Gottes Willen zu erkennen und Christi Sinn anzuziehen, am 1.000maligen Gebet für die Europäische Sommerbibelkonferenz teilzunehmen, dass Gott mehr als 1.000 Teilnehmer zur Konferenz führt und Europa noch einmal als missionareaussendenden Kontinent verwendet.

Heute haben wir gelernt, dass das Evangelium die Kraft Gottes ist, die selig macht alle, die daran glauben. Wir haben gelernt, dass Gottes Werk nicht durch überredende Worte menschlicher Weisheit geschieht, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft. Durch das Bibelstudium hilft uns der Geist Gottes, diese Welt, unsere Daseinsbedeutung und den Willen Gottes geistlich zu verstehen und sogar den Sinn Christi anzuziehen. Möge Gott das Bibelstudium segnen, daß sich die Kraft des Geistes in diesem Wintersemester an allen Fakultäten der Bonner Uni und an allen Hochschulen in Deutschland und Europa erweist.

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