Die Verheissung des heiligen Geistes (Joh 14,15.16)

DIE VERHEISSUNG DES HEILIGEN GEISTES

Johannes 14, 15 – 31

Leitverse 14, 15.16

„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit.“

Wir danken Gott, dass wir heute einen Dankgottesdienst für den Studienabschluss haben dürfen. Wir danken Gott, dass er M. Petrus Chang, M. Maria P. Lee, Ht. Mersina Deliaggellou und Ht. Niko Luther geholfen hat, nicht nur ihr Studium für die Ehre Gottes gut abzuschließen, sondern auch Gottes Wort tiefgehend zu studieren und so im Glauben und in der Liebesbeziehung zu Jesus zu wachsen. Wir möchten für den Segen und das Wirken Gottes in ihrer Studienzeit von ganzem Herzen danken und uns mit ihnen freuen und beten, dass Gott sie weiter als Segen für die jungen Menschen dieser Generation gebraucht.

Im ersten Teil von Johannes Kapitel 14 haben wir gelernt, dass Jesus der Weg und die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand zum Vater kommt außer durch Jesus. Durch die Geschichte hindurch wollten so viele Philosophen und Denker wissen, was der wahre Weg für die Menschheit ist. Aber sie konnten nicht einmal ein Stückchen von dem Weg erkennen, noch „den Weg“ durch eine philosophische Hypothese erklären. Doch Johannes 14,6 sagt, dass Jesus der Weg ist. Jesus ist der einzige Weg, weil er wusste, woher er gekommen war und wohin er zurückging. Jesus ist der einzige, wahre Weg, weil er durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung den lebendigen Weg zum Vater und zum ewigen Leben geöffnet hat.

Im heutigen Text lehrt Jesus seine Jünger, dass sie sich wegen seines Weggangs keine Sorge zu machen brauchen, weil er ihnen einen anderen Tröster senden wird, der in Ewigkeit bei ihnen sein wird. Der „andere Tröster“ oder „Geist der Wahrheit“, der im heutigen Text erwähnt wird, ist der heilige Geist. Durch den Heiligen Geist ist Jesus unabhängig von Zeit und Raum bei uns und wir können überall und jederzeit mit ihm Gemeinschaft haben. Lasst uns heute das Wesen des heiligen Geistes und dessen Wirken kennen lernen. Gott möge Euch helfen, von dem heiligen Geist erfüllt zu sein und allerlei Attacken des Satans zu überwinden und mit Siegeszuversicht und mit dem Frieden Gottes an dem übriggebliebenen Leiden Jesu für das Heil der jungen Seelen dieser Generation aktiv teilzunehmen.

I. Er wird euch einen andern Tröster geben (15-24)

Sehen wir uns die Verse 15 bis 17 an: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ Hier gab Jesus seinen Jüngern die Verheißung des Heiligen Geistes. Warum versprach Jesus seinen Jüngern den heiligen Geist? Die Jünger hatten Jesus sehr lieb, darum konnten sie sich nicht mehr vorstellen, ohne Jesus zu leben. Bei Jesu Weggang waren sie voller Sorge und Angst wegen ihrer ungewissen und unsicheren Zukunft. Sehen wir uns Vers 16 noch einmal an: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit.“ Jesus versprach seinen Jüngern, ihnen den heiligen Geist zu senden. Für die Jünger musste das Wort „der heilige Geist“ schwierig zu verstehen gewesen sein, darum nannte Jesus ihn einen Tröster, was auch mit Fürsprecher und Beistand übersetzt werden kann. Es ist wunderbar, dass Jesus ihnen verheißen hat, ihnen noch etwas Wertvolleres, den heiligen Geist zu senden, der in Ewigkeit bei ihnen sein würde. In der Geschichte gab es niemanden, der seinen Jüngern solch eine wunderbare Verheißung gegeben hat. Man sagt, dass Sokrates der Vater der Philosophie sei. Als er den Becher mit Gift trinken musste, bat er seine Schüler noch einen Hahn zu opfern, den er schuldete. Sokrates vermittelte einen hohen moralischen Standard, aber er konnte seinen Jüngern weder den Weg zum wahren Leben zeigen noch eine begründete, wahre Hoffnung geben. Aber Jesus sagte, dass er seinen Jüngern einen Tröster, den heiligen Geist, senden würde, der ihnen helfen würde, von Gott völlig abhängig zu sein und ein selbständiges Glaubensleben zu führen.

Sehen wir uns Vers 17 an: „den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ Jesus lehrte hier seine Jünger weiter, dass die Welt den heiligen Geist nicht empfangen kann, während die Jünger ihn empfangen können. Weil die Welt Gottes Herrschaft durch den Weg des Kreuzes Jesu ablehnt, kann sie weder den heiligen Geist wahrnehmen noch die geistliche Welt kennen. Weil die weltlichen Menschen es ablehnen, eine tiefe Beziehung zu Jesus anzuknüpfen, können sie weder den heiligen Geist empfangen noch geistlich gesinnt sein. Radiowellen sind immer uns herum, obwohl sie unsichtbar sind. Wir brauchen ein richtig eingestelltes Radio, um sie hörbar zu machen. Genauso können wir den Heiligen Geist erst empfangen, wenn unser „inneres Radio“ auf die Wellenlänge der Liebe Jesu eingestellt ist. Weil die Jünger eine persönliche Beziehung zu Jesus haben und ihn kennen, wird der heilige Geist bei ihnen bleiben und in ihnen sein. Der Tröster, der heilige Geist, würde die Jünger beraten, was sie tun sollten. Er wird sie trösten und ihnen helfen, die Welt und alles, was geschieht, geistlich zu verstehen, und vom Ziel Gottes her zu betrachten. Vers 18 sagt: „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.“ Jesus kam tatsächlich zu seinen Jüngern, indem er ihnen den heiligen Geist sandte, der uns als Fürsprecher im Gebet bei Gott vertritt. Menschlich gesehen sind die Christen absolut in der Minderheit. Aber sie sind wegen der Anwesenheit des heiligen Geistes eine absolute Mehrheit, weil der heilige Geist uns als unser Beistand hilft und uns Kraft, Weisheit und alles, was wir brauchen, schenkt, um Gottes Werk zu erfüllen.

Wer ist dann berechtigt, den Heiligen Geist zu empfangen? Die einzige Qualifikation dafür, den heiligen Geist zu empfangen, ist die Liebe zu Jesus. Wie Gottes Liebe sich in der praktischen Hingabe seines Sohnes zeigt, handelt die Liebe zu Jesus hier nicht von einem Gefühl, auch nicht von einer Leistung, sondern davon, aus der praktischen Liebe zu Jesus zu leben, indem wir ihm und seinem Gebot gehorchen. In Johannes 13,34 gab Jesus uns das neue Gebot: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.“ Darum sollen wir, wenn wir den heiligen Geist empfangen wollen, ohne Wenn und Aber diesem neuen Gebot gehorchen und uns untereinander und unsere Nächsten lieben, wie Jesus uns geliebt hat. Wenn wir durch die Liebe zu Jesus und den praktischen Gehorsam unsere Herzen vorbereiten, kann der Heilige Geist in uns wohnen.

Sehen wir uns Vers 16 noch einmal an: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit.“ Jesus beschrieb den heiligen Geist nicht ausführlich, sondern als Tröster, der in Ewigkeit mit uns sein wird. Für die Jünger war vermutlich der Begriff „ein anderer Tröster“, „Fürsprecher“ oder „Beistand“ – in Englisch „Counselor“ noch verständlicher, weil sie einen besten Tröster und besten „Counselor“ brauchten, wenn Jesus in das Reich Gottes zurückgehen würde. Nicht nur die Jünger Jesu damals, sondern auch wir brauchen einen wahren Tröster und Beistand. Wenn wir in dieser sündhaften und abtrünnigen Zeit als Gottes Kinder leben wollen, fühlen wir uns manchmal sehr einsam und trostlos. Es scheint, als ob uns niemand versteht und wir im Stich gelassen werden. Manchmal wissen wir nicht, was wir in unserer Lage tun sollen. Aber wir sind nicht allein; der heilige Geist wohnt in uns, tröstet uns und leitet uns mit der Weisheit Gottes.

Vierzig Jahre lang diente M. Dr. Samuel Lee dem Werk der Weltcampusmission hingebungsvoll und sandte mehr als 1.200 Missionare in die ganze Welt aus. Doch dann erfuhr er unerwartet viele Missverständnisse und persönliche Angriffe, sogar von engen Mitarbeitern. Als er aber über das Kreuz Jesu tief nachdachte, tröstete ihn der heilige Geist, und er empfing die Kraft und Weisheit Gottes, Gottes Werk weiter zu dienen. Gott gebrauchte ihn, viele Weltmissionsmitarbeiter in den USA und viele Missionare aus der ganzen Welt zu trösten und sich neu zu entscheiden, gemäß der Hoffnung Gottes als Laienmissionare durch das Zweierbibelstudium und die Jüngererziehung an den übriggebliebenen Leiden Jesu teilzunehmen. Wenn der heilige Geist in uns wohnt und uns hilft zu erkennen, wie kostbar und groß Gottes Gnade und Liebe des Kreuzes Jesu an uns ist, können wir alle Attacken des Satans überwinden und andere Menschen trösten und ihnen sogar mit der Weisheit Gottes helfen, dass sie eine tiefe Liebesbeziehung zu Gott entwickeln können.

Apostel Paulus sagt in 2.Kor 1,3-5: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.“ Lasst uns einander herzlich lieben und das Werk des heiligen Geistes tun, indem wir die Schmerzen und Leiden der anderen zu unseren eigenen machen und Gottes Trost weitergeben, den wir selber empfangen haben.

Sehen wir uns die Verse 20 und 21 an: „An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“ Der heilige Geist bleibt bei denjenigen, die Jesus lieben. Wie wir wissen, geht es im Christentum hauptsächlich um die Liebe – um die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Gott offenbarte uns seine Liebe durch Jesu göttliche Erniedrigung und Demut in einer Krippe eines Tierstalls und seinen stellvertretenden Tod am Kreuz für unsere Sünde. Wenn wir die Liebe Gottes haben möchten, sollen wir Jesu Demut und Hingabe kennen lernen, sonst kann der heilige Geist nicht in unserem Herzen bleiben. In diesem Sinne ist es für uns, die Jünger Jesu, sehr wichtig, Jesu neuem Gebot ohne Wenn und Aber zu gehorchen: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (13,34.35)

Obwohl die Jünger Jesu in vielen Hinsichten mangelhaft und unzulänglich waren, waren sie in einer Sache klar, dass sie Jesus liebten. Johannes bezeichnete sich selbst als den Jünger, den Jesus lieb hatte. Früher hatte Johannes auf Leben und Tod mit Petrus konkurriert, um sich die Premierministerposition im messianischen Reich Jesu zu sichern. Aber nach Jesu Tod und Auferstehung tat er Buße und lernte mit Petrus in der Liebe zusammenzuarbeiten. Später ermutigte er die ersten Christen, in der Liebe Gottes zu bleiben, koste es, was es wolle, in 1.Joh 4,7-10: „Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.“ So bildeten die Jünger Jesu das Gefäß des heiligen Geistes. Als sie Jesu Gebot von ganzem Herzen gehorchten und sich wahrhaftig untereinander liebten, konnten sie voll des heiligen Geistes sein.

Sehen wir uns Vers 22 an: „Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?“ Judas lebte immer noch mit der falschen Erwartungshaltung und Vorstellung von Jesus und seinem Reich. Er hatte in seinem Herzen immer noch den verborgenen Wunsch, dass alle Welt Jesus als den Messias erkennen und annehmen und er das messianische Reich schon jetzt aufrichten sollte. Judas liebte Jesus, aber es war für ihn sehr schwer, dem neuen Gebot Jesu zu gehorchen und sich selbst verändern zu lassen. Darum sagte Jesus zu ihm: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Ein Mensch kann grundlegend verändert werden, wenn er den heiligen Geist in seiner Seele wohnen lässt. Wenn wir durch das Werk des heiligen Geistes verändert werden möchten, müssen wir die geistliche Herrschaft Jesu annehmen und den Herrschaftswechsel vollziehen. Der heilige Geist wohnt nicht bei denen, die den Herrschaftswechsel in ihrem Leben nicht vollziehen wollen und im Ungehorsam verharren. Der heilige Geist wohnt nicht bei denen, die Gottes Gnade nur genießen, ein gutes Gefühl und ruhiges Gewissen haben wollen, aber sich Gott und dem Evangelium nicht unterwerfen. Wir müssen uns darauf vorbereiten, den heiligen Geist zu empfangen, indem wir den Herrschaftswechsel in unserem Leben vollziehen. Jesu Reich ist ein geistliches Reich und seine Herrschaft ist nicht von dieser Welt. Den geistlichen Herrschaftswechsel zu vollziehen, ist für uns, die Nachfolger Jesu, viel wichtiger, als fleißig zu arbeiten und etwas zu leisten zu versuchen. Wenn wir ohne den Herrschaftswechsel in unserem neuem Leben etwas zu leisten versuchen, werden wir uns schließlich elend wie Waisenkinder fühlen. Gott möge Euch helfen, Jesu Gebot in der praktischen Selbstverleugnung und Hingabe zu gehorchen und den Herrschaftswechsel zu vollziehen und die Veränderungskraft des heiligen Geistes zu erfahren. Gott möge Euch helfen, durch die Hilfe des heiligen Geistes Gottes Hoffnung zu ergreifen und fröhlich und mit Siegeszuversicht in diesem Sommer an dem übriggebliebenen Leiden Jesu teilzunehmen.

II. Der wird euch alles lehren (25-31)

Sehen wir uns die Verse 25 und 26 an: „Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Hier versprach Jesus seinen Jüngern, dass der heilige Geist sie an die Lehre Jesu erinnern würde. Das ist wirklich eine großartige Verheißung für die Jünger, die so vergesslich waren. Die Jünger Jesu müssen gedacht haben, dass sie ohne Jesus wie Waisen allein durch alle Schwierigkeiten und Trübsal gehen müssten. Aber das war nicht der Fall. Statt dessen würden sie sich an die Worte erinnern, die Jesus sie gelehrt hatte, und sie verstehen, weil der heilige Geist uns die Worte Jesu ins Gedächtnis ruft und uns auch hilft, sie zu verstehen. Wir sollen Gottes Wort fleißig studieren und auswendig lernen und darüber nachsinnen, so dass wir später die Hilfe des heiligen Geistes bekommen können.

Beispielsweise behauptete Petrus, indem er Jesu Wort ignorierte: „Ich will mein Leben für dich lassen.“ (Joh 13,37) Aber in der Tat verleugnete er seinen Herrn Jesus dreimal, sogar vor einer kleinen Magd. Dann krähte der Hahn zweimal. Es war der Moment, an dem sich Petrus an die Worte Jesu erinnerte: „Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.“ (13,38b) Es war kein Zufall. Der heilige Geist führte ihn dazu, dass er sich an die Worte Jesu erinnerte. Petrus ging nach draußen und weinte bitterlich und tat für seine Untreue Buße. Seitdem wurde er ein neuer Mensch mit der Hoffnung Gottes und der wichtigste Leiter der ersten Gemeinde und diente dem Erlösungswerk Gottes bis zum Ende seines Lebens. Er war nicht mehr furchtsam. Er ermutigte die ersten Christen, die sich in feuriger Verfolgung befanden, sich zu freuen und an dem übriggebliebenen Leiden Jesu teilzunehmen. (1. Petr 4,13) Später ging er selber mit dem Evangelium nach Rom, wo er kopfüber gekreuzigt wurde. Doch selbst im Moment des Todes war er durch die Anwesenheit des heiligen Geistes voller Frieden und Hoffnung Gottes.

Es gibt viele Geschichten über Leute, die im kritischen Moment voll des heiligen Geistes waren. Unter den sieben Diakonen gab es einen Mann, der Stephanus hieß. Er verkündigte mutig das Evangelium von Jesus Christus mit hervorragendem Geschichtsbewusstsein. Dann wurden die Juden, die Jesus gekreuzigt hatten, wütend und knirschten mit ihren Zähnen und steinigten ihn zu Tode. Aber Stephanus betete im Moment seines Todes, genau wie Jesus am Kreuz gebetet hatte: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apg 7,59.60) Dass Stephanus durch Steinigung sterben musste, musste eine fürchterliche Sache gewesen sein. Aber Stephanus war voll heiligen Geistes und sah auf zum Himmel, und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes. Als er sich an Jesu Worte erinnerte, konnte er sogar seinen Mördern vergeben. Der Friede Gottes herrschte über ihn.

Sehen wir uns Vers 27 an: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Der Friede Gottes ist ganz anders als der Friede, den die Welt uns anbietet. Der Friede Gottes ist nicht der äußerliche Friede einer verbesserten Situation oder Bedingung, sondern ein innerer, der unabhängig von der Situation, vom Handeln der Menschen an uns, unabhängig vom Lauf der Geschichte und unabhängig auch von unserer Schwachheit ist. Er ist ein Friede, wie eine Unterströmung des tiefen Meeres, der in Jesus einen felsenfesten Grund hat. Der heilige Geist wirkt in uns und gibt uns solchen inneren Frieden. Wenn wir auf Jesus vertrauen und seine Vergebungsgnade und geistliche Herrschaft annehmen, haben wir solchen Frieden Gottes, mit dem wir alle Furcht vor dem Tod und vor der Zukunft überwinden können. Durch solchen unerschütterlichen Frieden dürfen wir bis zum Ende in dem Weltmissionsauftrag Jesu treu bleiben und ihn erfüllen.

Sehen wir uns die Verse 28 und 29 an: „Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Und jetzt habe ich’s euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es nun geschehen wird.“ In diesen Versen sagt Jesus seinen Jüngern noch einmal, dass er zum Vater zurückgeht, dass er aber wieder zu ihnen kommen wird. Jesus betont hier, dass nichts geschieht, was nicht Gottes Wille ist, auch wenn für kurze Zeit der Fürst der Welt kommen wird. Der Fürst der Welt ist der Satan. Als Jesus am Kreuz gekreuzigt wurde, sah es so aus, als ob der Satan die Oberhand gewonnen hätte. Aber der Satan hatte keine Macht über Jesus. Vielmehr ließ Jesus sein Leben freiwillig, indem er dem Willen Gottes gehorchte. Dies gibt uns auch die Siegeszuversicht, dass der Satan keine Macht über uns hat, wenn wir Gottes Werk tun.

Manchmal scheint der Satan zu mächtig zu sein, so dass wir versucht sind, den Kampf für die Ausbreitung des Evangeliums aufzugeben. Aber wir müssen glauben, dass der Satan keine Macht über Jesus hat. Weil Jesu viel stärker ist, wird er uns verwenden, die jungen Menschen zum Glauben zu führen, Deutschland geistlich wiederzuerwecken, so dass es als Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden kann.

In der heutigen Lektion haben wir die kostbarste Verheißung des heiligen Geistes gehört. Obwohl Jesus nicht mehr sichtbar bei uns ist, wohnt er durch den heiligen Geist in unserer Seele. Er tröstet uns in allen Schwierigkeiten und erinnert uns an das Wort Gottes, so dass wir ein überwindendes und siegreiches Leben führen können. Lasst uns durch Liebe und Gehorsam unser Herz vorbereiten, so dass der heilige Geist in uns wohnen und uns für sein ewiges Heilswerk gebrauchen kann.

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