Folgt der Demut Christi (Phil 2,5)

FOLGT DER DEMUT CHRISTI

Philipper 2,1-18

Leitvers 2,5

„Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.“

In der vergangenen Woche haben wir durch 1.Samuel 7 gelernt, dass die geistliche Erweckung mit der Buße beginnt. Wir durften unsere falschen Götzen des Materialismus und Hedonismus wegwerfen und Gott neu unser ganzes Herz geben und uns entscheiden, ihm alleine zu dienen. Wir beten, dass Gott uns durch die tägliche Buße geistlich erweckt und uns für die geistliche Wiedererweckung in Europa gebraucht, dass nämlich Europa zu seinem christlichen Erbe zurückkehrt und wieder als ein Kontinent gebraucht werden kann, von dem Missionare in die ganze Welt ausgesandt werden.

Heute möchten wir das 2. Kapitel aus dem Philipperbrief studieren. Die Gemeinde in Philippi war die erste Gemeinde in Europa, die von Apostel Paulus während seiner 2. Missionsreise pioniert wurde, indem er viel litt und Verfolgung, Schläge und Gefängnis erduldete. Die Heiligen in Philippi liebten ihren Hirten Paulus. Als sie hörten, dass Paulus ins Gefängnis geworfen worden war, sammelten sie Geld und sandten es ihm durch Epaphroditus. Paulus nannte sie „Meine Freude und meine Krone“. Dennoch waren auch sie nicht problemfrei. Vor allem war es für sie schwierig eins zu sein. In jeder Gemeinschaft ist es wichtig, eine Einheit zu bilden. Wo zwei oder mehr Menschen zusammen sind, ist Uneinigkeit schon immer ein Problem gewesen. Das war auch in der ersten Gemeinde nicht anders. In der heutigen postmodernen Zeit sind die Menschen extrem individualistisch gesinnt. In diesem Kapitel lehrt und ermutigt Paulus die Heiligen in Philippi, wie sie eins sein können.

I. Seid unter euch so gesinnt wie Christus (1-11)

Betrachen wir Vers 1: „Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit.“ Hier lobt Paulus einige Tugenden, welche die Heiligen in Philippi besaßen. So waren sie in der Lage sich in Christus zu ermutigen und zu ermahnen. Sie ermutigten diejenigen, die schwach im Glauben waren oder mit verschiedenen Problemen zu kämpfen hatten. Sie ermahnten auch diejenigen, die in Sünden gefallen waren. Ihre Ermahnung waren aber nicht nur leere Worte, sondern sie hatten den Trost der Liebe. Sie waren keine Besserwisser, sondern konnten die Schafe in ihrer Schwachheit ermutigen und mit der Liebe Christi trösten. Wahrscheinlich dienten sie ihren Hoffnungsträgern durch das intensive Bibelstudium und sie luden sie nach Hause ein und beteten für sie und dienten ihnen mit leckerem Bul-Gogi oder Spaghetti. Sie hatten auch Gemeinschaft des Geistes. Darüber hinaus gab es herzliche Liebe und Barmherzigkeit.

Doch obwohl die Philipper auf diese Weise viele gute christliche Tugenden besaßen, waren sie nicht perfekt. In Vers 2 sehen wir, dass Paulus ihnen befahl: „so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.“ Dies zeigt uns, dass es den Heiligen in Philippi sehr schwer fiel, in der Gemeinde eines Sinnes zu sein (1,27; 4,2). Hier können wir lernen, dass es sehr schwer ist, die Einheit in einer Gemeinschaft herzustellen. Lasst uns Vers 2 noch einmal lesen: „so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.“ Die Wörter „gleich“ und „eins“ kommen gleich viermal vor. Eins zu sein bedeutet nicht unbedingt Uniformität. Es bedeutet vielmehr, wie ein Orchester eine harmonische Einheit zu bilden. Es bedeutet die gleiche Identität, Berufung, Orientierung und Lebensziel zu haben. Wie aber können wir einmütig sein, wenn doch unsere Nationalitäten, unsere Berufe, unsere Charaktere und Persönlichkeiten ganz unterschiedlich sind? Was sagt Paulus, wie die Gemeinschaft der Heiligen eine schöne Harmonie bilden kann?

Erstens lehrt Paulus uns, dass wir nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen tun sollen. Sehen wir Vers 3a: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen…“ Eigennutz bedeutet, dass man dem Werk Gottes mit einem selbstsüchtigen Motiv dient. Es bedeutet auch, mit anderen zu wetteifern und auf seiner eigenen Sturheit zu beharren. Einige denken, dass nur ihre eigene Meinung immer die richtig wäre. Eigennutz hinterlässt oft unheilbare Wunden in den Herzen der anderen und bringt Spaltung hervor. Eitle Ehre heißt die eigene Herrlichkeit zu suchen. Es heißt, dass man sich selbst größer macht, als man ist. In unserer leistungsorientierten und individualistischen Gesellschaft suchen alle Menschen letztlich nach dem eigenen Nutzen und der eigenen Ehre. Wenn jemand fleißig für das Werk Gottes arbeitet, dann besteht immer die Gefahr, irgendwann stolz auf die eigene vermeintliche „Leistung“ zu werden und Gottes Ehre zu stehlen. Wir müssen jeden Tag Buße tun und das rechte Lebensziel wiederherstellen: „Für die Ehre und den Willen Gottes.“ Eigennutz und eitle Ehre zu suchen sind Sünden, die wir hassen und ablegen sollen.

Zweitens lehrt Paulus uns, andere höher zu achten, als uns selbst. Sehen wir Vers 3b: „…sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst.“ Ist das einfach? Jeder Mensch hat seinen eigenen Stolz. Es ist gar nicht einfach jemand anderen höher zu achten als mich selbst. Vor allem ist es nicht einfach, wenn dieser sich nicht so gerne für Gottes Werk hingeben möchte oder gegenüber Gottes Werk kritisch eingestellt ist. Aber wenn wir lernen die anderen unter allen Umständen höher zu achten, als uns selbst, können wir eins sein. Sogar für Ehepartner ist es nicht immer einfach Eins zu sein, weil jeder seinen eigenen Stolz hat. Wenn aber mindestens einer den anderen höher als sich selbst achtet, kann das Ehepaar eins werden.

Wie kann jemand, der seinen eigenen Stolz hat, andere höher achten als sich selbst? Vers 3b sagt: „in Demut“. Es ist möglich durch Demut. Was ist Demut? Es bedeutet die starke Seite des anderen zu sehen. In unserer menschlichen Sichtweise sehen wir immer zuerst die Schwächen der anderen. Gibt es irgend jemanden, der keine Schwächen besitzt? Wenn wir uns nur auf die Schwächen der anderen konzentrieren, dann verlieren wir den Blick für die eigentliche Person. Wir werden voller negativer Gedanken, bis wir schließlich nichts mehr mit diesem Menschen zu tun haben wollen.

Manche leben mit verstecktem Stolz und falscher Demut. Versteckter Stolz ist eine Art von Stolz, die in unserem Unterbewusstsein existiert. Weil wir das Wort Gottes fleißig studieren, könnten wir unbewusst andere kritisieren. Alle Menschen haben etwas, auf das sie stolz sind, wie gutes Aussehen, gute Noten in der Schule, sportlicher Erfolg, musikalische Begabung oder auch nur der Beste beim Computerspiel zu sein. Dann denken sie, dass sie besser sind als andere. Das ist innerer Stolz. Ein Beispiel für falsche Demut ist es, wenn jemand zwar immer „Ja“ sagt und andere immer freundlich grüßt, aber innerlich nicht gehorcht und sie sogar richtet. Ein anderes Beispiel ist es, anderen zu dienen, aber dann plötzlich das Herz zu verschließen, sobald das eigene Problem oder Schwachheit offenbart wird. Wahre Demut besteht darin, den anderen höher zu achten als mich selbst, sogar dann, wenn sie meine Schwachheit offenbaren. Demut heißt, sogar Spott von anderen zu ertragen. Als Augustinus gefragt wurde, was die wichtigste Tugend für die Heiligen sei, antwortete er ohne zu zögern: „Demut“. Als er gefragt wurde, was die zweitwichtigste Tugend sei, sagte er: „Demut“. Und als er nach der drittwichtigsten gefragt wurde, sagte er wieder: „Demut“.

Drittens lehrt Paulus uns auf das zu sehen, was dem anderen dient. Sehen wir uns Vers 4 an: „Und ein jeder sehen nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient.“ Wir sollen unsere anvertrauten Aufgaben treu erfüllen, statt andere zu belasten. Darüber hinaus befielt Paulus uns, auch auf das Werk der anderen zu sehen. Viele Mitarbeiter leiden unter dem Humanismus, Rationalismus, Individualismus, Materialismus und Hedonismus. Jeder Tag ist ein geistlicher Kampf. Darüber hinaus leben wir in einer Zeit der Geschwindigkeit. Alle sind so beschäftigt. Darum ist es sehr schwer Zeit zum entspannen zu finden. Es überfordert uns schon, uns nur um unsere eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Wie schön ist es, diejenigen zu sehen, die nicht nur an ihr eigenen Anliegen denken, sondern sich auch um die anderen kümmern.

Viertens lehrt Paulus uns, die Gesinnung Christi Jesu zu haben (5-11). Ein alter Pastor sagte einmal, dass man, um ein Hirte zu werden, viele eklige Würmer essen und herunterschlucken muss. Dies bedeutet, dass wir viele schmerzliche und ärgerliche Dinge erdulden müssen, um ein Hirte zu werden. Das macht Sinn. Aber es gibt auch eine Grenze. Wenn wir immer nur erdulden und erdulden, leiden wir irgendwann unter Kopfschmerzen, Stress, Muskelschmerzen und Schlaflosigkeit. Paulus sagt, dass um eine wirklich demütige Person zu werden, wir die Gesinnung Christi anziehen müssen, der unser Herr und die ultimativ demütigste Person ist. Sehen wir uns Vers 5 an: „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.“ Die gleiche Gesinnung zu haben bedeutet, dass man seine Art zu denken ändert. Wenn unsere Gesinnung selbstzentriert ist, können wir uns noch so anstrengen, wir werden immer selbstzentriert handeln. Ursprünglich ist die Hardware unserer Gesinnung auf Egoismus konfiguriert. Wir müssen diese Hardware neu konfigurieren als Christus-zentriert. Ein einfacher Reset reicht dazu nicht. Wenn wir morgens aufwachen ist unsere Gesinnung schon wieder auf selbst-zentriert zurückgesetzt worden. Darum müssen wir unsere Gesinnung täglich neu konfigurieren. Wir müssen unsere Gesinnung auf die Haltung Christi einstellen.

Was ist dann die Gesinnung Jesu? Es bedeutet erstens, dass wir uns selber leer machen. Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“ Gemäß Johannes 1,1-4 ist Jesus der selbst-existente Gott, der schon vor der Ewigkeit da war. Er ist der Schöpfer, der das Universum und alle Dinge geschaffen hat. Durch Johannes 17,5 lernen wir, dass Jesus bei Gott Herrlichkeit hatte, ehe die Welt war. Jesus ist Gott, der allmächtig, ewig, herrlich, heilig, majestätisch und das Alpha und das Omega ist. Er gab seine Rechte als Schöpfergott auf. Normalerweise hängen die Leute an ihren Titeln, Positionen und Errungenschaften und möchten entsprechend behandelt werden. Sie kleben an ihrem Recht. Aber Jesus machte sich selbst zu nichts.

Zweitens bedeutet es, sich selbst zu erniedrigen. Jesus, der Schöpfergott, wurde ein Mensch und ein Diener für alle Menschen. Er sah nicht nur wie ein Knecht aus, er verhielt sich auch wie ein Knecht und machte sich selbst zu einem Knecht, indem er allen Arten von schmutzigen und stinkenden Sündern diente.

Drittens bedeutet es, sich selbst zu opfern. Sehen wir Vers 8: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Jesus machte sich nicht nur zu nichts und demütigte sich selbst, sondern er opferte sich selbst, um am Kreuz zu sterben. Kreuzigung war die Hinrichtungsart für die schlimmsten Verbrecher. Es gab keine größere Schande und Schmerzen. Es war ein Zeichen des Verfluchtseins. Warum opferte er sich selbst auf solch eine Weise? Es war, weil er die Welt so sehr liebte. Es war, weil er die Sünder so hoch achtete und sie erretten wollte and sie als Gottes Kinder erhöhen wollte. Ja, das ist wahr. Aber was sagte dieser Abschnitt? Er sagt, dass Jesu Tod Gehorsam gegenüber Gott war. Dies bedeutet, dass wahre Demut aus dem absoluten Gehorsam gegenüber Gottes Willen kommt. Absoluter Gehorsam gegenüber Gottes Willen ist die wahre Demut. Wie können wir, die wir von unserer sündigen Natur aus stolz sind, demütig werden und die starken Seiten der anderen sehen, statt ihre Schwachheiten? Wie kann ich andere höher achten als mich selbst? Wir müssen uns selbst vor dem heiligen und allmächtigen Gott finden. Wir müssen erkennen: „Was für ein schrecklicher Sünder bin ich! Was für eine ungeeignete Person bin ich!“ Wahre Demut bedeutet Demut vor Gott, nämlich meine Position zu kennen und anzuerkennen, wie gering ich bin.

Die Pioniere und Glaubensvorgänger hatten keine Titel, Geld oder Visitenkarten, die sie vor der Welt zeigen konnten. Aber sie hatten Liebe zum Wort Gottes, Evangeliumsglauben und absoluten Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Sie entleerten sich selbst, demütigten sich und gaben sich hin. Auf diese Weise wurden sie eins in Geist und Sinn. Und Gott gebrauchte dies.

Können wir ehrlich sagen, dass wir wie Jesus sind? Wie können wir wie Jesus sein, der am Kreuz starb? Selbsterniedrigung, Demut und Hingabe bedeutet nur, dass wir Jesus ein klein wenig nachahmen. Und nur wenn wir dies täglich praktizieren, können wir Jesus ein bisschen nachahmen und ihn ein bisschen kennenlernen. Bis wir zum Himmelreich gehen, müssen wir uns weiter entniedrigen, demütigen und hingeben. Darüber hinaus müssen wir Demut vor Gott lernen und absoluten Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes haben. „Seid so unter euch gesinnt wie Jesus!“ Möchtet ihr viele Hoffnungsträger weiden? Möchtet ihr wie Jesus sein? Wir müssen uns fragen, was unser größter Herzenswunsch ist. Geistliche Erweckung in Europa ist wichtig. Aber es ist am wichtigsten, dass wir von Jesus lernen und seine Demut nachahmen. Wenn wir solch eine Umgebung vorbereiten, wird Gott selber Europa erwecken und viele Hirten durch uns aufstellen.

Verlor Jesus alles, als er sich selbst zu nichts machte und dem Willen Gottes sogar bis zum Tod gehorchte? Nein. Sehen wir uns die Verse 9 bis 11 an: „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ Gott erweckte Jesus von den Toten auf und erhöhte ihn auf den höchsten Platz und gab ihm einen Namen über allen Namen. Er lässt jedes Knie sich vor dem Namen Jesu beugen und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters.

Einige Leute mögen fragen: „Warum muss nur immer ich ersterben?“ Aber diejenigen, die wirklich erstorben sind, geben keine Widerworte mehr. Wenn wir uns selber zu nichts machen, demütig werden, unser Leben hingeben und gehorchen, wird Gott selbst uns mit Frieden, Freiheit und dem Geheimnis der Freude von oben erfüllen. Durch diese Gnade können wir Jesus und andere Mitarbeiter erhöhen. Wir können andere groß machen. Der größte Schmerz ist nicht der Schmerz zu sterben, sondern der Kampf, nicht sterben zu wollen. Ein Missionar sagte, dass seine größten Schmerzen nicht von den Schwierigkeiten im selbständigen Leben kommen oder von den Hoffnungsträgern, sondern durch die Probleme in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern. Wenn wir ersterben, können wir mit anderen zusammenarbeiten. Wir können eins werden. Wenn wir dafür kämpfen, nicht zu sterben, verschwenden wir unsere Kraft und die Kraft der anderen; aber wenn wir ersterben, können alle leben. Als Paulus Gott gehorchte und alle Dinge, die er in der Welt erreicht hatte, für Müll erachtete und Jesus in seinem Leiden und sogar in seinem Tod kennenlernen wollte, wurde er ein großer Knecht Gottes mit dem Bild Jesu. Das Leben der Gläubigen besteht darin, Jesus nachzuahmen und wie er zu werden. Wenn wir Jesus nachahmen und wie er werden, können wir Gott gefallen. Wir können wie Paulus kostbar von Gott gebraucht werden. Lasst uns beten, dass wir, indem wir uns selber zu nichts machen, und demütigen und sterben und Gott gehorchen, wir Jesus nachahmen und ihm immer ähnlicher werden können.

II. Schaffet, dass ihr selig werdet (12-30)

Erstens: Schaffet, dass ihr selig werdet mit Frucht und Zittern (12-13). Sehen wir uns Vers 12 an: „Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.“ Der Anfang unserer Errettung besteht darin, dass wir die Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus bekommen haben, ganz ohne unseren Verdienst. Die Erfüllung der Seligkeit besteht darin, wie Jesus zu werden. Dies bedeutet wie Jesus zu sein, oder anders gesagt ein kleiner Jesus zu werden. Paulus befielt uns, dass wir dafür fleißig arbeiten sollen, mit Furcht und Zittern. Wir müssen Gottesfurcht haben. Ohne einen geistlichen Kampf zu kämpfen, können wir nicht wie Jesus werden.

Sehen wir uns die Verse 13 an: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ Der eine, der das gute Werk in uns und in unserer Gemeinschaft beginnt, ist Gott und es ist auch er allein, der es vollendet. Dies zu glauben bedeutet an Gottes Souveränität zu glauben.

Zweitens: Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel (14-16). Sehen wir uns die Verse 14 bis 16 an: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, sodass ich nicht vergeblich gelaufen bin, noch vergeblich gearbeitet habe.“ Wenn wir Glauben an die Souveränität Gottes haben, können wir alles ohne zu murren oder zu zweifeln tun. Wenn wir alles ohne Murren tun, können wir als Lichter Gottes in dieser Welt scheinen. Wir können Gottes Kinder ohne Makel sein und das Licht Jesu in der Welt hell leuchten lassen. Solch ein geheiligtes Leben wirkt sehr anziehend auf die Ungläubigen, weil dann der Friede, den wir in Jesus haben, in unserem Leben sichtbar wird.

Drittens: Auch wenn ich geopfert werde, so freue ich mich (17-18). Sehen wir uns die Verse 17 und 18 an: „Und wenn ich auch geopfert werde bei dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Darüber sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen.“ Während die Philipper ihr Geld und ihre Zeit Gott durch den Glauben opferten, opferte Paulus voller Freude sein Blut als ein gesundes Opfer zu Gott. Hier sehen wir, dass Paulus das Bild Jesu hatte, dass er nicht nur ohne Murren und ohne Zweifel lebte, sondern sogar sein ganzes Leben für den Herrn und für die Gemeinde opferte.

Lasst uns zum Schluss noch einmal die Verse 5 bis 8 lesen: „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Heute haben wir gelernt, unsere Gesinnung auf Jesus als den Kern zu richten, indem wir uns selbst jeden Tag zu nichts machen, demütigen und hingeben, Gott sogar bis zum Tode gehorchen, indem wir Jesus nachahmen und wie er werden. Lasst uns beten, dass wir auf diese Weise ohne Murren und Zweifel alles tun, andere höher achten als uns selbst und zu Leuten werden, die das Werk der anderen sehen und aktiv eine Gemeinschaft als Leib Christ bilden.

share

Schreibe einen Kommentar