Lektion 27: Gebt ihr ihnen zu essen (Mt 14,16)

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GEBT IHR IHNEN ZU ESSEN

Matthäus 14,1-21
Leitvers 14,16

„Aber Jesus sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie fortgehen; gebt ihr ihnen zu essen.“

In den vergangenen Wochen haben wir durch Matthäus 13 die Geheimnisse des Himmelreichs kennengelernt. Das Himmelreich beginnt mit dem Aussähen des Samens. Wenn wir Raum für das Wort Gottes in unserem Leben machen, dann kann es mächtig wachsen und viele gute Früchte hervorbringen. Lasst uns das Wort Gottes als den Samen des Himmelreichs in die Herzen der Studenten aussähen, so dass sie auch diesen kostbaren Schatz finden und ergreifen können.

In der heutigen Lektion geht es zunächst um einen ungerechten Herrscher Herodes, der Johannes den Täufer töten ließ und als Folge dessen unter Furcht und Verfolgungswahn litt. Im Gegensatz dazu war Jesus ein guter Hirte für das Volk Gottes, der sich über seine Grenze hinaus um sie kümmerte. Jesus wollte auch seinen Jüngern helfen, eine Identität als Hirten für die Schafherde Gottes zu haben. Lasst uns heute über unsere geistliche Identität tief nachdenken, dass wir mit der Identität als Hirten und Bibellehrer der Schafherde Gottes dienen. Lasst uns unsere 5 Brote und 2 Fische zu Jesus bringen, der sie mit seiner Macht für sein Heilswerk gebrauchen kann. Möge Gott diese Botschaft als meine 5 Brote und 2 Fische für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa annehmen.

1. Der Märtyrertod Johannes des Täufers (1-12)

Kapitel 14 beginnt damit, dass König Herodes über das Wirken Jesu hörte. Jesus predigte das Reich Gottes und heilte viele Kranke. Aber als Herodes davon hörte, wurde er voller Furcht, so dass er ausrief: „Das ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, darum tut er sol-che Taten.“ Herodes war der Herrscher, aber er war voller Furcht, so dass er schreckliche Angst bekam, als er von Jesus hörte.

Der tiefe Grund für seine Furcht war seine Ungerechtigkeit gewesen. Johannes der Täufer war die Stimme Gottes in seiner Zeit, der ohne Furcht die Wahrheit Gottes bezeugte. Er war der einzige, der sogar Herodes zur Buße aufforderte, als dieser die Frau seines Bruders Philippus heiratete. Doch anstatt Buße zu tun, versuchte Herodes ihn zum Schweigen zu bringen, indem er ihn ins Ge-fängnis warf. Eigentlich war Herodes zu furchtsam vor der Reaktion des Volkes, so dass er es nicht wagte, Johannes zum Tode zu verurteilen. Aber für Herodias reichte es nicht aus. Bei der Geburtstagsfeier von Herodes ließ sie ihre Tochter aus der ersten Ehe vor den Gästen tanzen. He-rodes war von ihrer jugendlichen Anmut so betört, dass er versprach, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Vielleicht hatte er gedacht, dass sich ein Teenager schöne Kleider oder ein weißes Pferd wünschen würde. Aber zu seinem Entsetzen wünschte sie sich den Kopf von Johannes dem Täufer. Sie war von ihrer Mutter dazu angestiftet worden. Herodes wusste, dass es ungerecht war, aber er schämte sich vor Herodias und vor den anderen Gästen, sein Versprechen zu widerrufen. Er schämte sich aber nicht, eine grausame Bluttat zu begehen, und den Propheten Gottes im Gefängnis enthaupten zu lassen. Es war ein grausames Spektakel, als der Kopf von Johannes auf einer Schale hereingetragen wurde, auf der sonst leckte Speisen serviert wurden. Er wurde dem Mädchen gegeben und sie brachte ihn zu ihrer Mutter.

Ursprünglich hatte Herodes nur seine Schwägerin begehrt. Er dachte, dass es nicht so schlimm wäre. Aber als er gemäß seiner Begierde handelte, wurde es immer schlimmer, bis er schließlich sogar einen gerechten Menschen grausam und erniedrigend töten ließ. Vielleicht dachte er, dass er alles schnell vergessen und Johannes nun endlich schweigen würde. Aber das war nicht der Fall. Johannes der Täufer verfolgte ihn bis in seine Träume hinein. Als er von Jesus hörte, dachte er sofort, dass Johannes der Täufer wieder auferstanden wäre. Er lebte als ein Sklave seiner Furcht und litt unter Verfolgungswahn, so dass er nicht mehr ruhig schlafen konnte. Römer 2,9 sagt: „Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen.“ Herodes war ein typischer Vertreter der ungerechten Menschen, die unter der Furcht und Schizophrenie leiden. Obwohl er in einem schönen Palast wohnte und eine attraktive, raffinierte Frau geheiratet hatte, war er nicht glücklich, sondern wurde wie Kain von seiner Furcht hin und her getrieben.

Heutzutage sehen wir auch viele junge Menschen, die unter Furcht leiden und keinen wahren Frieden finden können. Der Grund für ihre Furcht sind aber nicht die anderen Menschen oder die Bedingungen, sondern der Grund ist ihre Ungerechtigkeit. Die Sünde macht die Menschen unruhig und furchtsam. Die Sünde ist wie ein Brandmal auf ihrer Seele, dass sie nicht geheilt bekommen können, so dass sie sich vor allen möglichen und unmöglichen Dingen fürchten. Nur in Jesus gibt es wahre Heilung und wahren Frieden.

Ein Sprichwort sagt: „Tote reden nicht.“ Aber die Bibel lehrt uns, dass Abel weiter redete und dass auch Johannes der Täufer weiter redete, besonders zum Gewissen von Herodes. Wir sollen uns entscheiden, entweder wie Herodes in Ungerechtigkeit zu leben und als Sklaven der Furcht elend zu sterben oder aber wie Johannes der Täufer als Prediger der Gerechtigkeit zu leben, die sogar über ihren Tod hinaus den guten Einfluss ausüben.

2. Die Speisung der Fünftausend (13-21)

Sehen wir uns Vers 13 an: „Als das Jesus hörte, fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein. Und als das Volk das hörte, folge es ihm zu Fuß aus den Städten.“ Als Jesus von dem gewaltsamen Tod Johannes des Täufers hörte, wollte er sich in eine einsame Gegend zurückziehen um zu beten. Jesus musste kämpfen, die Finsternis jener Zeit zu überwinden und auch eine klare Orientierung von Gott finden. Vor allem wollte er für seine Jünger beten, sie als Hirten für jene hirtenlose Zeit aufzustellen.
Sehen wir uns Vers 14 an: „Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn und er heilte ihre Kranken.“ Jesus war durch die Menge nicht belastet, die ihm keine ruhige Minute gönnte, sondern er sah sie mit einem jammernden Hirtenherzen. Jesus sah, dass sie geistlich ver-schmachtet waren und einen guten Hirten brauchten. Weder die Pharisäer noch Herodes konnte Hirten für sie sein, weil sie sich nur um sich selber kümmerten. Aber Jesus entschied sich, ein Hirte für sie zu sein. Er diente ihnen den ganzen Tag lang und heilte ihre Kranken.

Wenn wir die jungen Menschen in unserer Zeit betrachten, dann erkennen wir, dass es nur noch sehr wenige Christen gibt und das viele von den falschen Lehren des Atheismus und des Huma-nismus irregeführt sind. Viele junge Menschen leiden unter Depression oder Selbstmordgedanken. Es gibt viele junge Menschen, die wegen der Irrlehre des Genderismus nicht mehr wissen, was ihre Identität ist. Es gibt viele, die geistlich völlig orientierungslos sind, weil sie noch nie die gute Botschaft von Jesus gehört haben. Sie sind wie Schafe, die keinen Hirten haben. Möge Gott uns helfen, nicht gleichgültig gegenüber den Anliegen der jungen Menschen zu bleiben, sondern Jesu jammerndes Hirtenherz kennenzulernen und mit der Identität als Hirten und Bibellehrer den jungen Menschen zu dienen.

Sehen wir uns Vers 15 an: „Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Gegend ist öde und die Nacht bricht herein; lass das Volk gehen, damit sie in die Dörfer gehen und sich zu essen kaufen.“ Bis dahin hatten die Jünger gut mit Jesus zusammengearbeitet, indem sie als Ord-ner für die Menge fungierten und dafür sorgten, dass sich niemand vordrängeln würde. Aber als es Abend wurde, erreichten sie ihre Grenze und forderten Jesus auf, die Leute nach Hause zu schi-cken. Scheinbar hatten sie Verantwortungsbewusstsein für die Leute, damit sie etwas essen wür-den. Aber in der Tat dachten sie zuerst an sich selbst und dass sie einmal Pause machen wollten. Sie wollten die Leute schicken, damit sie in den Dörfern schauten, ob es einen Griechen oder Itali-ener gab, wo sie etwas zu essen bekommen könnten.

Doch sehen wir uns an, wie Jesus auf ihren vernünftigen Vorschlag reagierte. Vers 16 sagt: „Aber Jesus sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie fortgehen; gebt ihr ihnen zu essen.“ Hier wollte Jesus seinen Jüngern helfen, nicht wie Angestellte zu handeln, sondern Verantwortungsbewusst-sein zu haben und mit der geistlichen Identität als Hirten für die Herde Gottes zu leben. Ein Ange-stellter erfüllt seine Aufgabe und wenn seine 8 Stunden um sind, geht er nach Hause. Aber ein Hirte trägt die Herde Gottes 24 Stunden in seinem Herzen. Er kann nicht gleichgültig bleiben, sondern muss irgendwie einen Weg finden, der Schafherde zu essen zu geben.

In unserer Zeit sehen wir, dass viele Christen keine klare geistliche Identität besitzen. Sie sind damit zufrieden einmal in der Woche zur Kirche zu gehen und ansonsten ihr eigenes geistliches Leben einigermaßen aufrecht zu erhalten. Bei ihnen steht ihr eigenes Ich im Mittelpunkt ihres Lebens. Aber Jesus möchte, dass wir eine klare Identität als Hirten und Bibellehrer haben und uns mit dieser geistlichen Identität um die Schafherde Gottes von ganzem Herzen kümmern.

Weil Georg Müller eine klare Identität und ein brennendes Hirtenherz für die vielen Straßenkinder in Bristol hatte, konnte er seine Lage überwinden und viele Waisenhäuser für sie bauen. Obwohl er kein Geld hatte, konnte er bis zu 2000 Waisen dort versorgen und ihnen eine schulische Ausbildung geben.

Martin Luther hatte eine klare Identität, als Verkündiger der Gerechtigkeit, die alleine aus dem Glauben kommt. Obwohl er von der offiziellen Kirche verfolgt und mit dem Tode bedroht wurde, gab er niemals auf, diese Wahrheit des Glaubens zu verkündigen. Er übersetzte die Bibel ins Deutsche, so dass jede Familie die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen konnte. Er kämpfte, die geistliche Reformation der Kirche in Europa zu bewirken.

Als Gott die Israeliten aus Ägypten führte, hatten diese keine klare Identität, sondern lebten und handelten wie Sklaven nach ihrem Gefühl. Aber Gott erzog sie 40 Jahre lang in der Wüste mit der Hoffnung sie als ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk aufzustellen. Als sie eine klare Identität als Gottes Volk hatten, konnten sie das verheißene Land mit der Hilfe Gottes erobern. Als sie eine klare Identität hatten, konnte Gott aus diesem Volk den Messias Jesus Christus senden.

Bisher hatten die Jünger als Begleiter Jesu gelebt. Sie waren ihm irgendwie hinterher gegangen, aber sie hatten noch keine Identität, dass es ihre Aufgabe war, der Herde Gottes zu dienen. Jesus wünschte, dass sie die Identität als Hirten für Gottes Schafherde aufnehmen würden. Darum sagte er: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Was ist unsere geistliche Identität? Lassen wir die Schafe Gottes einfach gehen, damit sie sich selber etwas zu Essen suchen sollen? Oder haben wir ein tiefes Verantwortungsbewusstsein für die Aufgabe, ihnen die geistliche Speise des Wortes Gottes zu ge-ben? Weil Missionar Dr. John Jun eine klare geistliche Identität als ein Hirte besitzt, kann er nicht einfach zu Hause sitzen bleiben, sondern besucht viele Mitarbeiter in der ganzen Welt, um ihnen durch die CME-Mission zu dienen, sie im Glauben zu erbauen und für das Jüngererziehungswerk zu stärken. Weil Mutter Sarah Barry eine klare geistliche Identität als Glaubensmutter für die Cam-pusmission hat, nimmt sie viele Mitarbeiter immer wieder auf und dient ihnen durch das Bibelstudi-um, bis ihre Anliegen gelöst werden. Lasst uns unsere geistliche Identität als Hirten und Bibellehrer für die Schafherde Gottes ins Herz tief aufnehmen, so dass wir nicht länger gleichgültig bleiben, sondern unsere Aufgabe erfüllen und so für die geistliche Heilung und Wiederherstellung der Stu-denten und von unserem ganzen Land gebraucht werden.

Sehen wir uns Vers 17 an: „Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei Fi-sche.“ Die Jünger argumentierten, dass sie selbst wenn sie wollten, keine Ressourcen hätten, um der großen Menge zu dienen. Aber Jesus ließ ihr Argument nicht gelten, sondern befahl ihnen: „Bringt sie mir her!“ Menschlich gesehen waren die 5 Brote und 2 Fische in der Tat viel zu gering. Damit konnten sie ja selber nicht einmal satt werden. Aber in den Händen Jesu sind diese 5 Brote und 2 Fische so kostbar und er kann damit etwas Großartiges bewirken. Jesus ließ zuerst das Volk auf das Gras lagern. Dann nahm er die Brote und die Fische und sah auf zum Himmel. Er dankte seinem himmlischen Vater dafür. Dann brach er die Brote und gab sie den Jüngern und die Jünger teilten sie an das Volk aus. Es war ein überwältigendes Werk Gottes. Als Jesus die Brote brach, wurden es immer mehr, so dass die ganze Menge der 5000 Menschen davon satt wurde und man am Ende sogar noch 12 Körbe voll übrig behielt. Es war das wunderbare Werk Gottes.

Wir denken oft, dass wir nicht viel tun könnten. Alles was wir haben sieht so gering wie 5 Brote und 2 Fische aus. Aber wir dürfen wissen, dass diese 5 Brote und 2 Fische in den Händen Jesu sehr kostbar sind und er sie für sein Werk gebrauchen kann. Unser Zweierbibelstudium mit den Studen-ten sieht oft sehr klein aus. Aber indem wir unser Zweierbibelstudium zu Jesus bringen, will er es reichlich segnen, um 10000 Bibellehrer aufzustellen. Das morgendliche Gebet unserer Kinder und Jugendlichen sieht auch gering aus, wie 5 Brote und 2 Fische; aber Gott wirkt dadurch mächtig für die Aufstellung von 5 Millionen Gebetsmitarbeitern. Lasst uns täglich unsere 5 Brote und 2 Fische finden, sie im Glauben zu Jesus bringen, so dass er sie gebrauchen und die geistliche Wiederer-weckung in Europa bewirken kann.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus seinen Jüngern half, eine klare Identität als Hirten für die Schafherde Gottes zu haben, so dass sie mit dem Verantwortungsbewusstsein und dem 5 Brote und 2 Fische Glauben dem Werk Gottes dienen könnten. Gott hat uns in seiner Hoffnung als Hirten und Bibellehrer berufen, um uns für die geistliche Wiedererweckung in Europa zu gebrauchen. Lasst uns mit der geistlichen Identität als Hirten und Bibellehrer täglich unsere 5 Brote und 2 Fische des Zweierbibelstudiums und des Frühgebets zu Jesus bringen und für die geistliche Wie-dererweckung in Deutschland und Europa beten.