Ich schäme mich des Evangeliums nicht (Röm 1,16)
ICH SCHÄME MICH DES EVANGELIUMS NICHT
Römerbrief 1, 8 – 32
Leitvers 1, 16
„»Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“
Wir danken dem Herrn, dass wir durch Esra ermutigt wurden, eine Entscheidung für das tiefgehende Bibelstudium zu treffen, um als Bibellehrer für die jungen Menschen dieser Generation heranzuwachsen. Möge Gott jeden von euch als Reformator für unser Volk gebrauchen, um unser Land zurück zur Bibel und zu einer geistlichen Wiederbelebung zu führen. In der heutigen Lektion geht es um die Kraft Gottes, welche im Evangelium begründet ist. Wir lernen Paulus kennen, der die selig machende Kraft des Evangeliums selbst erfahren hatte, und der sich wünschte, dass allen Menschen das gleiche widerfahren würde. Möge Gott jedem von euch das Schuldnerbewusstsein des Paulus‘, sowie eine großartige Vision für die Weltmission geben. Möge Gott euch helfen, die Kraft des Evangeliums anzuziehen und die Geschichte der Weltmission weiterzuschreiben.
I. Paulus‘ Gebet und Vision für die Weltmission (8-13)
Betrachten wir Vers 8: „Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, das man von eurem Glauben in aller Welt spricht.“ Zu Beginn seines Briefes bringt Paulus seine Dankbarkeit gegenüber Gott für die Gemeinde in Rom zum Ausdruck. Einige jüdische Christen waren als Missionare nach Rom gegangen, um dort das Evangelium zu verkündigen. Paulus dankte Gott dafür, dass durch dieses Werk einige Römer zum Glauben gekommen waren und diese ihren Glauben bisher festgehalten hatten. Rom war damals die Welthauptstadt, die voller Götzenanbetung, Hedonismus und Unmoral war. Die Christen in Rom wurden sehr stark verfolgt. Trotzdem waren sie Jesus treu geblieben. Ihr unbeugsamer Glaube und Gehorsam wurden schließlich in der ganzen Welt bekannt. In den Versen 9 und 10 bezeugte Paulus, dass er ohne Unterlass an diese Gemeinde dachte und für sie betete. Darüber hinaus hegte er das große Verlangen, diese Gemeinde einmal persönlich zu besuchen. Warum lag Paulus diese Gemeinde in Rom so sehr am Herzen?
Als erstes wollte Paulus Frucht unter ihnen schaffen. Sehen wir uns die Verse 11-13 an: „Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile an geistlicher Gabe, um euch zu stärken, d.h., damit ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen Glauben, den wir miteinander haben. Ich will euch aber nicht verschweigen, liebe Brüder, das ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – wurde aber bisher gehindert -, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden.“ Während seiner dritten Missionsreise hatte Paulus Gottes mächtiges Wirken in Ephesus kennengelernt. Als er in der Schule des Tyrannus mit einigen lernwilligen Bibelschülern täglich für zwei Jahre lang die Bibel studierte, breitete sich das Wort Gottes in der ganzen Provinz Asien, das dem heutigen Kleinasien entspricht, aus. Damals hatte Paulus die große Vision bekommen, auch nach Rom zu gehen und dort das Evangelium zu predigen. In Rom wollte Paulus keine großangelegte Massenevangelisation veranstalten, sondern er wollte, wie er es auch damals in Ephesus getan hatte, einigen Christen in Rom durch das Bibelstudium helfen und sie im Glauben stärken. Diese hatten bisher geistlich gut gekämpft, um ihren Glauben zu bewahren. Aber Paulus wollte mehr. Er wollte sie als Hirten und Bibellehrer und auch als Missionare aufstellen. Alle Straßen führten damals nach Rom. Aber Paulus dachte umgekehrt, dass man von Rom aus die ganze Welt erreichen kann. Seine Strategie und Vision waren es, die römische Gemeinde zum geistlichen Hauptquartier zu machen, um von dort aus das Evangelium in der ganzen Welt verbreiten zu können.
Von Paulus lernen wir, dass auch wir unser Glaubensleben mit einer Vision führen und für die Weltmission von ganzem Herzen beten sollen. Deutschland liegt im Herzen Europas. Unser Land hat das dichteste Straßennetz der Welt. Seit vielen Jahren ist Deutschland Exportweltmeister. Vor gut 20 Jahren erfuhren wir das Wunder der friedlichen Wiedervereinigung. Im vergangenen Jahr waren wir Gastgeber der internationalen Europäischen Sommerbibelkonferenz. Wir haben erfahren, wie mächtig Gott durch unser 1000maliges gemeinsames Gebet gewirkt hat und 1200 Teilnehmer zu unserer ESBK geführt hat. Lasst uns weiter mit der Vision dafür beten, dass Gott durch unser Bibelstudium sein mächtiges Werk in und durch Deutschland tut. Lasst uns weiter dafür beten, dass Gott Deutschland zu einer Hirtennation und zur Exportnation Nr. 1 für das Evangelium verändert, dass an 1700 Universitäten Europas je eine Hausgemeinde aufgestellt wird und deutsche Missionare in die ganze Welt, sogar bis nach China, Nordkorea und in die moslemischen Länder ausgesandt werden.
II. Paulus‘ Schuldnerbewusstsein (14.15)
Was motivierte Paulus dazu, der Gemeinde in Rom mit dem Evangelium dienen zu wollen und sich so hingebungsvoll für die Weltmission einzusetzen? Sehen wir uns die Verse 14 und 15 an: „Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.“ Paulus betrachtete sich selbst als ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen. Kurz gesagt betrachtete er sich als ein Schuldner aller Menschen. Was schuldete Paulus den Menschen? Er schuldete ihnen vor allem das, was Jesus ihm unverdient zuteil werden ließ, nämlich das Gnadengeschenk der Sündenvergebung, der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes und des seligen Lebens in Christus. Einst hieß Paulus Saulus und er war, wie er selbst immer wieder bezeugte, einer der größten Sünder. Aus seinem religiösen Ehrgeiz heraus verfolgte er die erste Gemeinde und brachte viele Christen ins Gefängnis. Als der gerechte Stephanus gesteinigt wurde, stand Saulus dabei und hatte Gefallen an seinem Tod. Aber als er auf dem Weg nach Damaskus war, begegnete ihm der auferstandene Jesus. Jesus vergab diesem Saulus alle seine Schuld und Sünde und nahm ihn bedingungslos an. Joh 3,16 sagt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Die Gnade der Sündenvergebung galt jedoch nicht nur Paulus, sondern sie gilt allen Menschen, die Jesus als ihren Herrn und Erlöser im Glauben annehmen. Weil Paulus sich der großen und unverdienten Gnade Gottes an seinem Leben stets bewusst war, entwickelte er ein Schuldnerbewusstsein gegenüber denen, die diese Gnade noch noch nicht kannten und die ohne diese Gnade in die ewige Verdammnis gehen würden. Darum sagte er auch in 1. Kor 9,16: „Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!“ Es macht einen großen Unterschied aus, ob ein Christ ein Schuldnerbewusstsein hat oder nicht. Ohne Schuldnerbewusstsein wird man über kurz oder lang selbstzufrieden und selbstgerecht. Ohne Schuldnerbewusstsein verliert man die geistliche Betrachtungsweise der Menschen. Man wird gegenüber seinem Nächsten gleichgültig und fängt an, die Menschen zu verurteilen und sich mit ihnen zu streiten. Wegen seines Schuldnerbewusstseins konnte Paulus alle Arten der Menschen annehmen, sogar die nichtliebenswerten, und diente ihnen mit dem Evangelium. Wegen seines Schuldnerbewusstseins wurde sein Leben wahrhaft großartig und einflussreich. Weil die gefallenen Menschen hochmütig und dem Evangelium gegenüber feindlich gesinnt sind, musste Paulus viel leiden. Trotzdem konnte er alle Arten der Menschen, ungeachtet ihrer Reaktion, lieben und für sie sein Leben einsetzen, da er in jedem einzelnen einen kostbaren Menschen sah, für den Jesus sein Blut vergossen hatte. Lasst uns in diesem Jahr das Schuldnerbewusstsein anziehen und unseren Nächsten hochachten. Lasst uns aus dem Schuldnerbewusstsein heraus allen Arten der Studenten am Campus dienen, indem wir ihnen durch unsere Einladung zum Bibelstudium und Gottesdienst die Gelegenheit geben, Gottes Wort zu hören und dadurch Jesus persönlich zu begegnen.
III. Das Evangelium ist die Kraft Gottes (16.17)
Sehen wir uns Vers 16 an: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“ Die Griechen waren stolz auf ihr Wissen und ihre Kultur. Die Römer rühmten sich ihrer Macht und ihres Reichtums. Jeder Mensch findet irgendetwas an sich, auf das er stolz ist. Paulus aber war einzig und allein auf das Evangelium stolz. Einige Christen in Rom schienen sich jedoch wegen des Evangeliums zu schämen. Was mögen die Gründe dafür gewesen sein? Rom befand sich damals in der Blütezeit und auf dem Höhepunkt seiner Macht. Israel dagegen war besetzt und nur eine römische Kolonie. Der Gedanke daran verleitete einige dazu, sich gegenüber den Römern minderwertig zu fühlen. Solche Gedanken lähmten ihr Glaubensleben und sie wussten nicht, wie sie den Römern das Evangelium weitergeben sollten. Die Römer lebten in großem Wohlstand. Sie hatten luxuriöse Häuser und gingen jeden Tag auf Parties und genossen das Leben. Aber die jüdischen Christen waren arme Einwanderer die in armseligen Behausungen lebten und eng zusammengedrängt ihre Gottesdienste feierten. Es schien so, als ob die reichen Römer das Evangelium nicht bräuchten. Jesus selbst war unter ärmlichen Bedingungen aufgewachsen und hatte nur eine Ausbildung als Zimmermann. Vom römischen Statthalter wurde er zum Tode verurteilt und mit zwei anderen Verbrechern schamvoll gekreuzigt. Vom menschlichen Gesichtspunkt aus betrachtet, war es für die jüdischen Christen schamvoll, den reichen und stolzen Römern dieses Evangelium zu predigen.
Was aber sagte Paulus zu diesen Christen? Lesen wir Vers 16 nochmal: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“ Paulus rühmte sich des Evangeliums, weil es die Kraft Gottes ist, die alle, die daran glauben, selig macht. Das Evangelium ist die einzige Kraft Gottes, die alle Menschen von ihren Sünden errettet und ihnen neues Leben und die lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes gibt. Die Römer waren gebildet und stolz und lebten in Luxus und Vergnügen. Aber Paulus sah sie mit geistlichen Augen. Er sah, dass gerade sie das Evangelium brauchten. Er sah, dass ihr inneres Leben wie das des mächtigen Kaisers Augustus war, der am Ende seines Lebens sprach: „Habe ich meine Rolle gut gespielt? Wenn ja, so klatscht Beifall; denn die Komödie ist zu Ende!“ Paulus sah, dass das Leben der Römer wie das des Kaisers Nero war, der durch nichts mehr in der Welt zufrieden gestellt werden konnte, der sich innerlich unter der Bedeutungslosigkeit und Fruchtlosigkeit seines Lebens gequält und schließlich viele verrückte Dinge getan hatte.
Paulus hatte die selig machende Kraft des Evangeliums selbst erfahren. Er war ein intellektueller und disziplinierter Mensch gewesen. Er wurde ein Pharisäer, der er es in der jüdischen Gesellschaft zu etwas gebracht hatte. Aber er musste schließlich seine Hilflosigkeit vor der Sünde, besonders vor der Macht der Begierde zugeben. Die Menschen sind so schwach vor der Macht der Sünde, so dass sie tun, was sie eigentlich nicht tun wollen und was sie hassen. In Römer Kapitel 7 beschrieb Paulus seinen hoffnungslosen Kampf mit der Sünde: „Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ Als Paulus jedoch das Evangelium von Jesus Christus persönlich annahm, erfuhr er die Rettung von der Macht der Sünde. Er erfuhr die Kraft Gottes, die sein Leben neu und selig machte, die ihn von einem Christenverfolger zu einem der einflussreichsten Apostel der Geschichte Gottes veränderte.
Ein junger Student war erfolgreich und beliebt. Er führte ein vergnügungssüchtiges Leben in Selbstherrlichkeit und Begierden. Äußerlich gesehen sah es so aus, als ob er er alles hätte und nichts weiter bräuchte. Aber innerlich quälten ihn seine Begierde und die Sinn- und Bedeutungslosigkeit seines Lebens. Doch auch er erfuhr durch das Bibelstudium die selig machende Kraft des Evangeliums, die sein Leben in Gott frei und fröhlich machte und ihn als einen Bibellehrer und Hirten für die Studenten aufstellte. Eine junge Studentin war wegen der Todesmacht in ihrem Herzen wie gelähmt, so dass sie in vielen Bereichen ihres Lebens nicht mehr weiter kam. Aber als sie Joh 11, 25.26 annahm, erfuhr auch sie die Kraft des Evangeliums, die sie in eine fröhliche Zeugin der Auferstehung Jesu und eine hingebungsvolle Bibellehrerin veränderte. Gott helfe uns, inmitten unserer Wohlstandsgesellschaft uns nicht des Evangeliums zu schämen, sondern allezeit an die Überlegenheit des Evangeliums zu glauben und den intellektuellen und stolzen Studenten mit dem Evangelium zu dienen, damit sie dadurch die verändernde Kraft Gottes erfahren und ein wahrhaft seliges Leben in Gott beginnen können.
Betrachten wir Vers 17b: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Hier fordert Paulus uns auf, durch den Glauben an das Evangelium zu leben. Doch wie soll das funktionieren? Jeder Mensch hat seinen eigenen Lebensstil. Jeder Mensch versucht nach seiner eigenen Façon glücklich zu werden. Aber Paulus glaubte, dass alle Menschen durch den Glauben leben sollten, weil allein das Evangelium die Kraft Gottes für die Errettung aller Menschen ist. Lesen wir Vers 17 nochmal gemeinsam: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«“ Hier bezieht sich „die Gerechtigkeit Gottes“ auf Jesus. Gott hätte gerecht gehandelt, wenn er die ganze Menschheit wegen ihrer Sünden vernichtet hätte. Aber Gott verdammte die Menschen nicht. Stattdessen verdammte er seinen einzigen Sohn am Kreuz. So wurde seine Gerechtigkeit erfüllt. Durch den Glauben an Jesus sind wir vor Gott gerecht geworden, obwohl wir überhaupt nicht gerecht sind. Deswegen bedeutet durch den Glauben zu leben, absolut zu glauben, dass wir durch die Gnade Gottes gerettet sind und dass wir Errettung allein in Jesus haben. Durch den Glauben zu leben bedeutet, dass ich anerkenne, dass ich ein hilfloser Sünder bin, aber dass Jesus für meine Sünden am Kreuz vollkommen bezahlt hat. Durch den Glauben zu leben heißt, dass ich durch die Kraft des Blutes Jesu gerecht gesprochen und gereinigt bin. Durch den Glauben an die Kraft des Blutes Jesu zu leben bedeutet, dass ich nun für die Ehre Gottes leben und seinen Willen für die Errettung aller Menschen erfüllen darf. Das Evangelium ist die Kraft Gottes, die uns rettet, uns heiligt und unser Leben kraftvoll und fruchtbar macht. Das Evangelium kann eine Stadt oder ein ganzes Land völlig verändern. Das Evangelium rettet sogar die ganze Schöpfung.
IV. Die Gottlosigkeit der Heiden (18-32)
Betrachten wir Vers 18: „Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.“ Die Menschen in Rom sahen so aus, als ob sie frei und problemlos leben und ihr Leben genießen würden. Aber Paulus sah, dass sie Gottes Zorn auf sich luden, weil sie die Wahrheit Gottes absichtlich niederhielten. Vers 19 sagt: „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.“ Gott gab dem Menschen eine angeborene Kenntnis von Gott. Alle Menschen wissen durch das von Gott gegebene Gewissen Gutes von Bösem zu unterscheiden. Warum haben alle Völker oder Volksstämme irgendeine Religion? Alle Menschen haben ein natürliches Verlangen nach Gott und suchen ihn, weil sie von Gott geschaffen sind und in ihrem tiefsten Inneren wissen, dass Gott existiert. Vers 20 sagt: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben.“ Durch die Schöpfung erkennen wir die Schöpfungsmacht Gottes.
Warum lehnen die Heiden Gott dennoch ab? Vers 21 sagt: „Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.“ Sie wussten von Gott, aber sie wurden stolz und undankbar. Nach Gott zu suchen, hätte für sie bedeutet, sich an Gott zu binden und seinem Wort zu gehorchen. Aber das lehnten sie ab. Also verdrängten sie Gott aus ihrem Leben und wollten ihr eigener Herr sein und selber wie Gott geehrt und gepriesen werden. Sie dachten, weise zu sein, aber in der Tat sind sie zu Narren geworden. So vertauschten sie die Herrlichkeit Gottes in ihnen mit dem Bild eines vergänglichen Menschen, von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren. Menschen, die Gott absichtlich ablehnen versuchen innerhalb dieser vergänglichen Welt einen Sinn für ihr Leben zu finden. Aber es gelingt ihnen nicht, ganz gleich, ob sie viele Bücher lesen, in ihre Phantasiewelt fliehen oder ein vergnügungssüchtiges Leben führen. Weder Geld, noch Macht noch Ruhm können das Herz eines Menschen wahrhaft glücklich machen oder ihm einen absoluten Lebenssinn geben. Wenn ein Mensch Gott ablehnt, degradiert er sich selbst vom geistlichen auf ein tierisches Niveau. Vers 24 sagt, dass Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingibt. Sie werden Götzenanbeter und Lügner. Um ihr sündiges Leben zu rechtfertigen belügen sie sich selbst und andere. Ihre Sexualität entartet. In den Augen Gottes ist Homosexualität widernatürlich und schändlich. Die sexuelle Unmoral zerstört die Familien. Familien aber sind die Bausteine unserer Gesellschaft. Sind die Familien kaputt, so geht auch unsere Gesellschaft unweigerlich kaputt. Die Verse 28-32 beschreiben die moralische Verdorbenheit einer gottlos gewordenen Gesellschaft: „Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, so dass sie tun, was nicht recht ist, voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig. Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.“ Wenn die Menschen nicht in der rechten Beziehung zu Gott leben und ein aktives, Gott dankendes Leben führen, wächst die Sünde immer weiter an und verdirbt eine ganze Gesellschaft. Statt Buße zu tun, versuchen sie ihre Sünden irgendwie zu rechtfertigen. Viele Menschen von heute betrachten ein unmoralisches Leben als normal und ein normales Leben als unnormal. Aber 1. Korinther 6, 9-10 sagen: „Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben.“
Heute haben wir gelernt, dass das Evangelium die Kraft Gottes ist, die jeden Menschen selig macht, der daran glaubt. Im Evangelium hat Gott uns einen neuen Weg geöffnet, dass wir aus dem Glauben leben und dadurch vor Gott gerecht werden können. Das Evangelium hat die Macht, unsere sündigen Wünsche in heilige Wünsche zu verändern. Es hat die Kraft, aus jedem Menschen eine neue Kreatur zu machen. Gott helfe uns, uns des Evangeliums nicht zu schämen, sondern uns allezeit seiner Überlegenheit bewusst zu sein und es aus dem Schuldnerbewusstsein heraus freimütig unserem Nächsten weiterzugeben.