Ihr seid meine Freunde (Joh 15,14)
IHR SEID MEINE FREUNDE
Johannes 15, 11 – 27
Leitvers 15, 14
„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“
Im heutigen Text möchten wir darüber nachdenken, wie sich unsere neue Beziehung mit Jesus auf unser praktisches Leben auswirkt: in Jesus haben wir die wahre und vollkommene Freude; in Jesus haben wir eine persönliche Freundschaftsbeziehung zu ihm; in Jesus haben wir auch die Erwählungsgnade empfangen und in Jesus können wir den Hass der Welt überwinden. Gott helfe uns, das kostbare Privileg, Jesu Freunde sein zu dürfen, tief aufzunehmen und als wahre Freunde Jesu seinen Willen für die Weltmission zu erfüllen.
I. Damit meine Freude in euch bleibe (11-17)
Erstens: Vollkommene Freude in Jesus (11)
Sehen wir uns Vers 11 an: „Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ Wir Menschen setzen Freude oft mit einem schönen Gefühl und mit einem Leben ohne nennenswerte Schwierigkeiten gleich. Für die einen bedeutet Freude, mit vielen Freunden zusammen zu sein; für andere bedeutet Freude zu haben, einen lustigen Film zu sehen, einen schönen Urlaub zu verbringen oder das Studium erfolgreich zu beenden. Einige suchen Freude durch menschliche Liebe, ein ausschweifendes Leben oder durch Selbstverwirklichung. Solche Freude ist kurzfristige, vergängliche, und vor allem keine wahre Freude.
Sehen wir uns Vers 11 noch einmal an: „Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ Die Freude im Vergnügen und Erfolg dieser Welt kann unsere Seele nicht zufriedenstellen und lässt uns innerlich leer. Darum wünscht Jesus seinen Jüngern keine kurzfristige, billige, weltliche Freude, sondern bleibende und vollkommene Freude. Wie können wir solche Freude finden? Jesus sagt, dass in seiner Liebe zu bleiben die wahre und vollkommene Freude ist. Die wahre Freude kommt von Gott und ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Galater 5,22.23a sagen: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“
Ein junger Mann suchte die Freude in der Welt, indem er regelmäßig die Diskothek besuchte. Doch am Ende blieben nur Kopfschmerzen und innere Leere. Gott erbarmte sich über ihn, lud ihn zum Bibelstudium ein und schenkte ihm die Gnade der Sündenvergebung und Berufung zu einem Menschenfischer. In Jesus durfte er die wahre und vollkommene Freude finden, die er an viele junge Menschen am Campus weitergeben darf.
Manche Menschen denken, dass wenn sie ein Glaubensleben führen würden, sie keine Freude mehr haben würden. Sie denken, dass Christen wie Trauerklöße umherlaufen und ein unglückliches Leben führen würden. Doch Vers 11 lehrt uns, dass ein Glaubensleben, in dem wir das Wort Gottes höher achten als das eigene Gefühl, unser Leben nicht leidvoll oder traurig macht, sondern uns ein von der Freude erfülltes Leben erfahren lässt. Je mehr wir unser Leben an Jesus binden und je entschiedener wir ihm nachfolgen, um so größer ist unsere Freude. Wir können morgens rechtzeitig aufstehen, um im Haus Gottes zu beten und uns mit dem Wort Gottes zu erbauen. Wir können mit Freude junge Menschen am Campus ansprechen und ihnen die frohe Botschaft verkündigen. Wir können mit Freude Bibelstudium führen, persönliche Stellungnahmen schreiben und mit Freude unseren 30. Jubiläumsgottesdienst vorbereiten. Wir können auch mit Freude an den übrigen Leiden Jesu teilnehmen und uns sogar in Bedrängnissen freuen. Wer sein Glaubensleben ohne Freude führt und Gott pflichtmäßig oder gewohnheitsmäßig ohne Freude dient, der braucht erneut den Geist Gottes.
In Johannes Kapitel 3 begegnen wir Nikodemus, einem Oberen der Juden und Lehrer Israels. Obwohl er auf der Karriereleiter bis ganz nach oben geklettert war, fehlte im die Freude und alle seine religiösen Aktivitäten waren bloß eine Last. Dieser Nikodemus kam heimlich in der Nacht zu Jesus. Und Jesus lehrte ihn die Notwendigkeit der geistlichen Wiedergeburt. Die vollkommene und wahre Freude kommt von Gott und aus der persönlichen Beziehung mit Gott. Die ersten Christen waren sehr glücklich, als sie Jesus als ihren Retter angenommen hatten. Von Seiten der Juden und der Römer aber erfuhren die Christen Verleumdungen und unerträgliche Verfolgungen. Viele mussten ihre Familien und ihre Heimat verlassen und ein Leben als Fremdlinge führen. Apostel Petrus war aber ihretwegen nicht traurig, sondern wurde wegen der lebendigen Hoffnung von Freude erfüllt und ermutigte sie, indem er ihnen in 1.Petrus 4,13 sagte: „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“
Gott helfe uns, die wahre und vollkommene Freude in Jesus anzunehmen und mit Freude dem Werk Gottes zu dienen. Lasst uns an Jesu übrigen Leiden teilnehmen und die vollkommene Freude eines Schafe weidenden und Gottes Mission erfüllenden Missions- und Hirtenleben erfahren.
Zweitens: Ihr seid meine Freunde (12-15)
Sehen wir uns die Verse 12-15 an: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.“ Jesus würde nur noch kurze Zeit bei seinen Jüngern sein. Sein Herzenswunsch war es, dass die Jünger Gewissheit und Zuversicht darüber haben würden, dass Jesus ihr bester Freund ist – auch wenn er nicht mehr leiblich sichtbar bei Ihnen sein würde. Er machte seine Jünger zu seinen Freunden, indem er ihnen alles offenbarte. Er zeigte ihnen seine Liebe, indem er für seine Freunde, die ihn liebten und ihm gehorchten, am Kreuz starb. Auch für uns ist es sehr wichtig, welche Beziehung wir zu Jesus haben. Ist Jesus dein bester Freund? Hast du eine persönliche Freundschaftsbeziehung zu Jesus? Oder nur eine Knechtschaftsbeziehung?
Im Alten Testament der Bibel wird Abraham als Freund Gottes bezeichnet. In 2.Chronik 20,7 heißt es: „Hast du, unser Gott, nicht die Bewohner dieses Landes vertrieben vor deinem Volk Israel und hast es den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben für immer?“ Eine Freundschaftsbeziehung ist eine vertraute Liebesbeziehung zu Gott. In einer wahren Freundschaft gibt es keine Geheimnisse. So offenbarte auch Gott seinem Freund Abraham seine Absichten, z. B. über Sodom und Gomorrha oder über die 400 Jahre in Ägypten und dass er ihn zu einem Vater vieler Völker gemacht hatte. Und Abraham liebte Gott von ganzem Herzen. Er achtete Gottes Verheißung höher als sein eigenes Gefühl und er gehorchte Gottes Wort. Er unterhielt sich auch mit Gott wie mit einem engen Freund. Wir sehen Abrahams Gehorsam, z. B. als Gott ihn im Alter berief, alles zu verlassen und in ein Land zu ziehen, dass Gott ihm zeigen wollte. Auch bei der Austreibung des Ismael und bei seiner Bereitschaft, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, sehen wir Abrahams Gehorsam gegenüber Gott.
Sehen wir uns die Verse 12.13 noch einmal an: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ Jesus gab hier seinen Jüngern noch einmal das neue Gebot „Liebt einander!“ Warum sagte Jesus den Jüngern dieses Gebot immer wieder? Jesus wusste, dass die Jünger sich noch nicht untereinander liebten. Wenn wir an Petrus denken, stellen wir fest, dass es eine Sache gab, die er nicht lernte: die anderen zu lieben. Er glaubte, dass er der Spitzenjünger und zukünftige erste Minister in Jesu irdischem messianischen Reich sein würde und konkurrierte deshalb mit Johannes und Jakobus. Jesu Jünger mussten lernen, wie sie einander lieben konnten, um die tiefe Bedeutung des Todes und der Auferstehung Jesu zu verstehen und das Welterlösungswerk Jesu fortzusetzen. Darum lehrte Jesus sie, dass die größte Liebe darin besteht, dass man sein Leben lässt für seine Freunde.
Die zwölf Jünger betrachteten Jesus als ihren Meister und Lehrer. Sie selbst waren Jesu Schüler und sollten das Herz Jesu kennenlernen. Doch in der Tat kannten sie es nicht. Deshalb sprach Jesus in den Versen 14.15 zu ihnen: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, das habe ich euch kundgetan.“ Ein Knecht ist ein Diener, der keine persönliche Beziehung zu seinem Herrn hat. Er tut, was ihm gesagt wird, ohne das Herz seines Herrn unbedingt zu verstehen. Wir sollen aber nicht gezwungenermaßen gehorchen, sondern mit Freude und aus der reinen Liebe zu Jesus!
Wir sind Gott sehr dankbar für unsere koreanischen Missionare, die durch den Gehorsam gegenüber Gottes Wort ihr gesichertes Leben in Korea aufgaben und als Missionare in fremde Länder gingen, wo sie in einer völlig anderen Kultur ein selbständiges Leben aufbauen mussten. Einige begannen als Putzhilfen, Zeitungsboten, Pizzafahrer oder Tellerwäscher zu arbeiten. Wegen ihrer Liebe zu Jesus konnten sie ihre Lebenssicherheiten und guten Bedingungen aufgeben und ein selbstlos dienendes Leben auf ihrem Missionsfeld führen. Gott freut sich über ihr hingebendes Missionsleben und nennt sie seine Freunde.
In seiner Geschichte hat Gott zahlreiche wahre Freundschaften kostbar für sein Weltmissionswerk gebraucht. Z.B. Priska und Aquila, die herzlich mit Apostel Paulus zusammenarbeitende Hausgemeinde. Sie reisten mit Apostel Paulus von Korinth nach Ephesus, wo sie als Missionare wirkten und u.a. Apollos, den späteren Mitarbeiter von Paulus, in ihrem Haus aufnahmen. Sie waren auch bereit, in einer Krisensituation ihren Hals für Apostel Paulus hinzuhalten, d.h. ihr Leben zu riskieren, um Paulus zu schützen. Die Freundschaft und Zusammenarbeit von Martin Luther und Philipp Melanchthon hat Gott auch kostbar für die Übersetzung der Heiligen Schrift in die deutsche Sprache gebraucht. Mutter Sarah Barry, die im jungen Alter als eine Missionarin in das vom Bruderkrieg zerstörte Korea ging, wurde zu einer Freundin der koreanischen Studenten, indem sie wie die Koreaner Reis und scharfes Kimchi aß, auf dem harten Fußboden schlief und ihr Leben ohne an sich selber zu denken für die geistliche Erweckung in Korea hingab. Gott segnete sie, indem sie unter den koreanischen Studenten viele wahre Freunde für Jesus gewinnen und zahlreiche Missionare als Weltmissionsmitarbeiter aussenden durfte. Die Hausgemeinde von M. Peter und M. Sarah Kim in Kiew wurden wahre Freunde für die ukrainischen jungen Menschen, indem sie trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als Missionare in die Ukraine gingen, um den einheimischen Studenten zu dienen und sie als Jünger und Jüngerinnen Jesu aufzustellen.
Als „Universität Bibel FREUNDSCHAFT“ sollen wir auch gute Freunde Jesu sein, durch die Gott in unserer Generation viele wahre Freundschaften unter den jungen Menschen stiften und Deutschland zu einer priesterlichen Nation für die Weltmission verändert wird.
Sehen wir uns Vers 14 noch einmal an: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ Wie kostbar ist es, dass wir, die wir in unseren Sünden hoffnungslos verloren und sogar die Feinde Gottes waren, durch das teure Blut Jesu mit Gott versöhnt worden sind. Weil unser Herr Jesus sein Leben am Kreuz restlos hingab und sein Blut für uns vergoss, dürfen wir Freunde Gottes genannt werden.
Jesus sagte: „Ihr seid meine Freunde.“ Wir müssen also nicht mit unserer eigenen Anstrengung versuchen, Jesu Freunde zu werden. Jesus hat uns durch seinen Kreuzestod teuer erkauft und uns durch seine völlige Hingabe schon zu seinen Freunden gemacht. Was sollen wir als seine Freunde tun? Jesus wünscht sich, dass wir ihm treu sind und unser neues Leben hingeben, um die jungen Menschen als Freunde in Jesus zu gewinnen. Wir leben in einer Generation, die nur Freundschaft und Liebe ohne Bindung kennt. Viele sagen, dass sie sich lieben, doch sobald diese Liebe erkaltet ist, gehen sie wieder auseinander. Jesus wünscht sich von uns, dass wir auf seine bedingungslose Liebe reagieren, indem wir uns an Jesus binden und als seine Freunde ihm treu sind und unser Leben für ihn hingeben. Dies bedeutet, dass wir als Freunde Jesu unserem Herrn gehorsam sind und seine Gebote und sein Wort halten. Als Freunde Gottes müssen wir auch Gottes Herz verstehen und gerne nach dem Herzen Gottes hingehen, um die frohe und rettende Botschaft des Evangeliums in der ganzen Welt zu verkündigen.
Wir sind Jesu Freunde, weil wir eine persönliche Liebesbeziehung zu ihm haben dürfen. Jesu Liebe trägt uns und stärkt uns, so dass wir unseren Herrn Jesus über alles lieben, ihm vertrauen und stets wissen dürfen, dass er uns in seiner Liebe und Gnade erwählt hat. Ich durfte hier Jesu bedingungslose und unfassbar große Liebe auch zu mir neu aufnehmen. Oft war Jesu Liebe in mir erkaltet und ich arbeitete nur geschäftsmäßig, um irgendetwas für Jesus zu tun. Aber Jesus wünscht sich nicht meine äußere Leistung. Vielmehr wünscht er sich, dass ich seine Liebe in mir trage und dass ich mit dieser Liebe, Jesu Schafe weide und mein Leben ihm ganz zur Verfügung stelle.
Gott helfe uns, als Jesu Freunde und mit seiner Liebe erfüllt vielen jungen Menschen, die nur die vergängliche, kurzfristige und bindungslose Liebe der Welt kennen, mit der wahren Liebe Jesu zu lieben und sie als Freunde für Jesus zu gewinnen. Lasst uns mit der Liebe Jesu 500 Bibellehrer zu unserem 30. Jubiläumsgottesdienst einladen und viele wahre Freundschaften mit den jungen Menschen dieser Generation anknüpfen.
Drittens: Ich habe euch erwählt (16)
Sehen wir uns Vers 16 an: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Hier spricht Jesus über die Erwählung. Jesus erinnerte seine Jünger daran, dass nicht sie ihn, sondern er sie auserwählt hatte. Selbstgerechte und hochmütige Leute behaupten, dass sie Gott auserwählt hätten. Solche Menschen denken auch, dass sie Gott jederzeit loslassen könnten, wenn Gott ihr Gebetsanliegen erfüllt hat. Darum brauchen wir ein klares Bewusstsein dafür, dass Gott uns als seine Jünger auserwählt hat. Dass wir von dem heiligen Gott erwählt sind, ist allein Gottes Gnade und Gottes Souveränität. Wie Vers 16b sagt, sind wir nach Gottes souveränem Plan erwählt, damit wir hingehen, das Evangelium predigen und bleibende Früchte bringen. Gottes großer Herzenswunsch für unser Leben ist es, dass wir viele Früchte hervorbringen. Dies können wir aber nicht mit unserer eigener Kraft und Anstrengung tun. Wenn wir in Jesu Liebe bleiben und andere lieben, wie er uns geliebt hat, dann bringt Jesus durch unser Leben viele Früchte hervor.
Als Apostel Paulus diese Gnade und Souveränität Gottes, dass der Herr ihn von einem Verfolger der Gemeinde zu seinem auserwählten Werkzeug für die Heidenmission berief, aufnahm, diente er dem Werk Gottes lebenslang mit dem Schuldnerbewusstsein und bezeugte immerzu die Größe der Liebe Gottes. In Römer 5,5b schreibt Paulus: „denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“
Sehen wir uns Vers 16c an: „damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Hier verheißt Jesus uns, dass er unsere Gebete, die wir im Namen Jesu vor ihn bringen werden, erhören wird. Lasst uns dafür beten, dass Gott die Balkan-Sommerbibelkonferenz an diesem Wochenende in Sofia/Bulgarien bis zum Ende mit seinem lebendigen Wort segnet, so dass alle Teilnehmer das Geheimnis des Reiches Gottes erkennen und als Botschafter des Reiches Gottes gebraucht werden dürfen.
II. Wenn euch die Welt hasst (18-27)
In Vers 18 sagt Jesus: „Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.“ Manchmal wundern wir uns und fragen wir uns, warum wir von der Welt gehasst oder doch zumindest missverstanden und für „seltsame Leute“ gehalten werden. Wir werden von der Welt gehasst, nicht weil wir etwas Falsches oder Schlechtes getan haben, sondern weil wir durch den Gehorsam des Glaubens ein geheiligtes Leben führen. In Vers 18 meint „die Welt“ die Gott feindlich gesinnte Gesellschaft oder Menschen, die unter dem Einfluss und der Herrschaft des Satans stehen. Diese Feindschaft erfahren die Jünger Jesu meist unerwartet. Doch als Jünger Jesu sollen wir uns daran erinnern, dass auch unser Herr Jesus vom Zeitpunkt seiner Geburt an bis zu seinem Tod am Kreuz von der Welt gehasst wurde.
Wenn wir am Campus Studenten treffen und ihnen mit Freude das Evangelium verkündigen und Jesu Gnade, die wir selber empfangen haben, bezeugen, sollen wir uns nicht wundern, wenn wir für religiöse Fanatiker oder verrückte Menschen gehalten werden. Ja, wir sind verrückt für Jesus! Statt auf uns selbst zu schauen, dürfen wir auf Jesus blicken, der unvergleichlich mehr Hass der Welt erfuhr und der uns ins Vers 20 sagt: „Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.“ Jesus wünscht sich, dass wir bis zum Ende tun, was Jesus uns gesagt hat und dass wir mit einer positiven Haltung gegenüber Leiden und Hass der Welt dem Werk Gottes dienen. Während der vergangenen 30 Jahre des Werkes Gottes in Bonn erfuhr Gottes Knecht Missionar Peter wiederholt den Hass der Welt durch Missverständnisse und Verleumdungen. Er ließ sich aber dadurch nicht entmutigen, sondern entschied sich, noch entschiedener dem Werk Gottes und der Weltmission zu dienen. Gott segnete ihn und vertraute ihm die geistliche Leitung für das Werk Gottes in Deutschland und Europa an und gebraucht unsere Gemeinde als ein geistliches Hauptquartier für die Europamission.
Vers 23 sagt, dass die Welt Jesus hasst, weil sie Gott nicht kennt. Gemäß Vers 25 hasst die Welt Jesus ohne Grund. Wir sollen Verfolgungen nicht als persönliche Angriffe werten, sondern vielmehr unsere Feinde und Verfolger segnen und für sie beten, damit sie umkehren, Buße tun und gerettet werden.
Sehen wir uns die Verse 26.27 an: „Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. Und auch ihr seid meine Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen.“ Obwohl wir den Hass der Welt erfahren, haben Gottes Kinder das Privileg, dass wir im Gebet zu ihm kommen dürfen. Gott schenkt uns den Heiligen Geist, der uns Leitung, Trost, ein klares Zeugnis und die geistliche Einsicht schenkt. Gott helfe uns, stets an Jesu Wort zu erinnern und der Führung des Heiligen Geistes zu vertrauen, so dass wir lebendige Zeugen für Jesus inmitten dieser gottlosen Welt sein können.
Heute durften wir kennenlernen wie sich unsere neue Beziehung zu Jesus, unserem wahren Weinstock, auswirkt. Dank sei Jesus, dass er uns ein Leben in vollkommener Freude schenkt und uns zu seinen Freunden gemacht hat, die Gottes Herz verstehen und seinen ganzen Willen erkennen und tun dürfen. Gott hat uns als seine Jünger und als seine Freunde auserwählt. Er hilft uns auch, den Hass dieser Welt zu überwinden und bleibende Frucht für ihn zu bringen. Möge Gott jedem von uns helfen, als Jesu Freunde zu leben, seinen Willen für die Weltmission zu erfüllen und junge Menschen in Bonn, in Deutschland, an 1.700 Unis in Europa und bis hin nach China, Nordkorea und in den moslemischen Ländern als Freunde für Jesus zu gewinnen.