Immanuel (Mt 1,23)

IMMANUEL

Matthäus 1, 18 – 25
Leitvers 1, 23

„»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“

Frohe Weihnachten! Heute feiern wir den gemeinsamen Weihnachtsgottesdienst 2009 mit unseren kostbaren Mitstreitern aus Mainz und vielen Gästen. Wir feiern in diesem Jahr in der schönen winterlichen Umgebung eine weiße Weihnacht. Aber was ist die wahre Bedeutung von Weihnachten? Geht es nur um Schnee, Kerzen, Geschenke unter dem Weihnachtsbaum und leckeres Essen? Die wahre Bedeutung der Weihnachtsfeier liegt in der Geburt Jesu Christi. Durch die heutige Botschaft möchten wir über die tiefe Bedeutung der Geburt Jesu nachdenken, der als unser Retter und Immanuel in die Welt gekommen ist. Möge Gott jeden von Euch segnen, in dieser Weihnachtszeit, Jesus Immanuel persönlich zu begegnen und mit wahrer Weihnachtsfreude erfüllt zu werden.

I. Josef, du Sohn Davids (18-20; 24-25)

Im Matthäus-Evangelium wird die Weihnachtsgeschichte aus dem Blickwinkel Josefs berichtet. Josef war mit Maria verlobt. Aber mitten in der süßen Verlobungszeit kam die Nachricht, dass Maria schwanger geworden war. Obwohl Josef annehmen musste, dass Maria Ehebruch begangen hatte, reagierte er nicht emotional, indem er Maria beschuldigte und anklagte. Im Gegenteil, er wollte sie nicht in Schande bringen. Josef wollte sogar die Schuld auf sich nehmen und so Maria retten.

Als Josef noch im Gebet kämpfte, half Gott ihm durch einen Engel und gab ihm eine frohe Botschaft, Maria als seine Frau zu sich zu nehmen. Der Engel sagte ihm, dass Maria von dem Heiligen Geist schwanger und das Baby in ihrem Bauch der verheißene Messias war, den er Jesus nennen sollte. Als Josef vom Schlaf erwachte, gehorchte er der Anweisung des Engels sofort und nahm Maria als seine Frau zu sich. So gebrauchte Gott ihn als eine Hauptperson für die Erlösungsgeschichte, nämlich um die Umgebung für die Geburt Jesu vorzubereiten.

Durch Josef lernen wir, welche Personen Gott in seiner Heilsgeschichte gebrauchen kann. In dieser postmodernen und pragmatischen Zeit suchen wir normalerweise immer zuerst den persönlichen Vorteil und fragen: „Was bringt es für mich?“ Aber Josef war anders. Er liebte Gott. Er kannte auch Gottes Herz für die Sünder und war bereit, seine eigene Zukunft einzusetzen, um die Schuld der anderen auf sich zu nehmen. In ihm können wir das Bild des Messias sehen, der ohne Sünde war, der aber unsere Schuld und Sünde auf sich nahm und die Strafe an unserer Stelle am Kreuz trug. Lasst uns lernen wie Josef nicht zuerst an uns selbst, sondern zuerst an Gott und dann an die Nächsten zu denken und uns einzusetzen, so dass Gott uns als Hauptpersonen in seiner Heilsgeschichte gebrauchen kann.

II. Jesus wird sein Volk von ihren Sünden retten (21)

Sehen wir uns einmal genauer an, was der Engel über Jesus gesagt hat. Lesen wir den Vers 21 gemeinsam: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ Der Engel nannte Josef den Namen des Kindes, das geboren werden sollte, nämlich Jesus. Jesus heißt übersetzt: „Gott rettet“.

Was bedeutet es, dass Jesus uns von unseren Sünden rettet? In der damaligen Zeit könnten die Menschen gedacht haben, dass sie einen Retter bräuchten, der sie von den Römern befreien würden. Aber Gott sandte Jesus nicht als einen politischen Messias, sondern als geistlichen Messias, weil von Gottes Gesichtspunkt die Sünde das viel dringendere und grundlegendere Problem aller Menschen ist.

Sünde ist das universale Problem aller Menschen, wie Römer 3,23 sagt: „Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.“ Sünde bedeutet Trennung von Gott und Abgeschnittensein. Die Sünde macht das Leben der Menschen elend und sinnlos und bedeutungslos. Viele Menschen sündigen nach dem Motto: „Einmal ist keinmal“. Sie denken, dass sie danach alles wieder vergessen könnten. Aber der Satan lässt sie nicht alleine und quält sie Tag und Nacht und lässt sie im Sumpf der Sünden versinken. Weil die Liebesbeziehung der Menschen zu Gott durch die Sünde zerbrochen ist, quälen sie sich endlos unter dem Schuldbewusstsein und ihrem sündigen Verlangen. Wegen der Sünde führen die Menschen ein elendes und friedloses Leben und müssen schließlich zur ewigen Verdammnis gehen. Aber Gott gedachte an den Menschen und sandte seinen einzigen Sohn in die Welt, um uns von unseren Sünden und den Folgen der Sünde zu erretten. Niemand kann sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Sünde herausziehen. Aber Jesus kam und bezahlte das Lösegeld, um uns, sein Volk, von der Sklaverei des Satans zu erlösen. Gott selbst gab aus seiner einseitigen großen Liebe seinen einzigen Sohn hin, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Obwohl ich in einer gläubigen Familie aufwuchs, ignorierte ich Gott und wollte mein Leben führen und mein eigener Herr sein. Ich war so selbstsüchtig, dass ich mich nicht einmal um einen Freund kümmerte, der beinahe an Magersucht gestorben wäre. Gott hätte mich aufgeben und zur ewigen Verdammnis laufen lassen können. Aber Gott suchte mich zuerst, indem er mich durch seine Leute zum Bibelstudium einlud und mir seine vergebende Liebe offenbarte. Er fragte mich durch Johannes 5,6: „Willst du gesund werden?“ Da durfte ich die Heilungsmacht Jesu empfangen, der gekommen ist, Sünder zu rufen und sie selig zu machen. Preiset Jesus, der sein heiliges Blut für viele am Kreuz vergossen hat, um sie von der Sklaverei der Sünden zu erretten und zu seinem ewigen Reich zu führen.

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Joh 1,8.9) Möge Gott jeden von uns segnen, in dieser Weihnachtszeit mit all unseren Sünden zu Jesus zu kommen und die wahre Weihnachtsfreude durch die Vergebungsgnade Jesu zu empfangen.

III. Jesus, Immanuel (22-23)

Lesen wir die Verse 22 und 23: „Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben“, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“ Hier erwähnte Matthäus einen weiteren Titel Jesu, indem er die Prophezeiung aus Jesaja 7,14 über Immanuel zitierte. Der Name Immanuel bedeutet: Gott mit uns.

Eigentlich ist es für den heiligen Gott unmöglich, mit den sündigen Menschen zu sein. Wir wissen, wie schwer es ist, mit dem Problemkindern zusammen zu sein. Aber Gott entschied sich, die Menschen in Sünden zu lieben und mit ihnen zu sein. Im Alten Testament war Gott mit seinem Volk Israel. Er errettete sie aus der Sklaverei Ägyptens und führte sie in das verheißene Land. Obwohl sie oftmals ungläubig und rebellisch waren und seine Liebe verworfen hatten, gedachte er an sie und sandte schließlich den verheißenen Messias, Jesus, aus dem Volk Israel.

Der Verfasser Matthäus mußte von der Immanuelsgnade sehr bewegt worden sein. Er war ein selbstsüchtiger einsamer Zöllner gewesen, mit dem niemand zusammen sein wollte, obwohl er sehr fähig war und hervorragende Leistungen bringen konnte. Aber Jesus nahm ihn auf und berief ihn zu seinem Jünger. Jesus trug all seine Schwachheit und Sünde und war immer mit ihm und auf seiner Seite, bis er zu dem Evangelisten Matthäus verändert wurde.

Die Gnade von Immanuel offenbart sich am Besten in der Geburt Jesu. Der Schöpfergott selbst erniedrigte sich auf die Stufe der sündigen Menschen, um mit uns zu sein und uns, den Sündern, zu dienen. Er nahm selber die Gestalt eines Menschen an, um mitten unter uns zu wohnen und unser Freud zu sein. Wir können diese Immanuelsgnade Jesu nicht gut verstehen, weil sie über unsere Vorstellungskraft hinaus geht. Dass Gott Mensch wurde, um mitten unter uns, den schmutzigen und unliebenswerten Sündern zu wohnen, ist in der Tat unvorstellbar.

Ein junger Mann litt unter der Gewohnheit des Drogenkonsums, von dem er nicht herauskommen konnte und der sein Leben elend und bedeutungslos gemacht hatte. Aber Immanuel-Jesus war mit ihm und half ihm durch 1.Korinther 15,22 an die Auferstehungsmacht Jesu zu glauben, so dass er von dem Drogenkonsums herauskommen durfte. Nun darf er ein neues Leben in der Heiligkeit ohne Furcht für die Ehre Gottes führen und sogar ein Segen für die Studenten in Remagen werden.

Ein anderer junger Mann lebte gemäß seiner Habgier und versuchte, alles für sich zu bekommen. Als er sogar versuchte Gott auszunutzen, wurde er geistlich so schwach, dass er nicht einmal mehr sein Studium treu führen konnte. Aber Immanuel-Jesus war treu mit ihm und half ihm, sich vor Gott zu finden und durch Markus 3,5 seine verdorrte Hand zu Jesus auszustrecken. Da durfte er seine Vergebungs- und Heilungsgnade erfahren und einen neuen Anfang als ein Hirte und Bibellehrer machen.

Ich danke Immanuel-Jesus, dass er auch trotz all unserer Schwachheit im vergangenen Jahr mit uns war. Als wir durch den Glauben unser 1000-faches Gebet zu Gott brachten, durften wir erfahren, dass Gott mit uns ist und unser Gebet erhört. Wir durften die Europäische Sommerbibelkonferenz mit mehr als 1.100 Teilenehmern feiern und Gott offenbarte seine Hoffnung für Deutschland und Europa, als eine Hirtennation und als ein missionaresendender Kontinent für die Weltmission gebraucht zu werden. Ich preise Jesus, dass er Immanuel ist. Gott ist treu mit uns und gebraucht jeden von uns in seiner wunderbaren Gnade als einen Segen bis hin nach China, Nord-Korea und in die moslemische Welt. Laßt uns heute an die Immanuelsgnade Jesu zu uns erinnern und ihn mit wahrer Freue von ganzem Herzen anbeten.

Auf der Hawaii-Insel Molokai gab es im 19. Jahrhundert eine Leprakolonie. Alle, die sich mit Aussatz infizierten, wurde dorthin verbannt und sich selber überlassen, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen ausgestoßen dahinzuvegetieren. Aber der Pater Damien erniedrigte sich zu diesen Aussätzigen. Er nahm das Risiko der Ansteckung auf sich und ging in diese Leprakolonie. Er praktizierte die Immanuelsgnade Jesu, indem er den Leprakranken diente, sie versorgte und ihr Leben wieder ehrbar und menschenwürdig machte. Nach einigen Jahren infizierte er sich selber an Lepra und starb schließlich daran.

Der Missionar Ludwig Nommensen ging auf die Insel Sumatra zum Volk der Batak. Diese waren bis dahin als Kannibalen gefürchtet, die schon 2 Missionare vor ihm getötet hatten. Aber mit der Immanuelsgnade Jesu ging Nommensen zu ihnen und lebte mit ihnen zusammen. Durch ihn konnten diese Menschen Gottes Liebe kennenlernen und dieses ganze Volk wurde zu einem christlichen Volk verändert, die noch heute die größte christliche Kirche in Südostasien bilden.

Wir kennen alle die Geschichte von dem koreanischen Pastor Sohn. Seine beiden Söhne wurden von Kommunisten getötet. Aber er vergab dem Mörder seiner Söhne. Um ihn vor der Todesstrafe zu retten, adoptierte er ihn wie seinen eigenen Sohn und wohnte mit ihm zusammen. Er sagte selber, dass er dies nicht mit eigener Kraft tun konnte, sondern weil er Jesu Liebe und Vergebung zu ihm erfahren hatte.

Wie groß ist die Immanuelsgnade Gottes! Dass Gott Mensch wurde, um mitten unter uns Sündern zu leben, ist noch unvorstellbarer, als dass ein Mensch zu einem Schwein werden und mit den Schweinen im schmutzigen Schweinestall leben sollte. Der heilige Gott erniedrigte sich völlig, um mit uns zu sein, all unsere Sünden zu vergeben und uns zu seinem ewigen Reich zurückzuführen.

Wir preisen Jesus, der Immanuel ist – Gott mit uns. Lasst uns an die Immanuelsgnade Jesu tief erinnern und dafür von ganzem Herzen danken. Möge Gott uns helfen, mit dieser Immanuelsgnade auch mit den Studenten am Campus zu sein, so dass sie auch durch das Zweierbibelstudium Jesus als ihrem Retter und Immanuel persönlich begegnen und ein neues, seliges Leben in ihm beginnen können. Gott möge Euch helfen, in dieser gesegneten Weihnachtszeit Jesus als Retter und Immanuel persönlich zu begegnen und mit reichlicher Weihnachtsgnade erfüllt zu werden.

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