Jesus, das Licht der Welt (Joh 8,12)

JESUS, DAS LICHT DER WELT

Johannes 7, 53 – 8, 30
Leitvers 8, 12

„Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht de Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Durch die letzte Lektion haben wir gelernt, dass Ströme lebendigen Wassers von uns fließen, wenn wir an Jesus glauben. Solange wir nicht an ihn glauben, gleicht unsere Seele einem mageren Hirsch, der in der trockenen Wüste durstig umherwandert. Im heutigen Text geht es um zwei Arten der Sünder. Eine Sünderin wurde wegen ihrer eigenen Sünde hilflos zum Tode verurteilt, während die anderen Sünder sie so selbstgerecht verdammten und kaltblütig zu Tode steinigen wollten. Aber Jesus verdammte die beiden Arten der Sünder nicht, sondern gab ihnen Gelegenheit, Buße über ihre Sünde zu tun und im Licht des Lebens zu wandeln. Obwohl Jesus lebensbedrohlich eingeschüchtert wurde und vor einer listigen Falle stand, rettete er alle Arten der Sünder vor der ewigen Verdammnis, indem er ihnen die Gelegenheit zur Buße gab. Möge Gott jedem von uns helfen, in dieser Stunde Jesus persönlich zu begegnen, der die Sünder nicht verdammt, sondern ihnen das Licht des Lebens gibt. Gott möge jedem von euch helfen, Jesu Aufruf zur Nachfolge persönlich zu hören und im Licht des Lebens zu wandeln.

I. Jesus rettet eine Ehebrecherin (7,53 – 8,11)

1. Jesus betet (7,53-8,1)

Sehen wir uns 7,53 und 8,1 an: „Und jeder ging heim. Jesus aber ging zum Ölberg.“ Als die Zeremonie des Wasservergießens am letzten und höchsten Tag des Laubhüttenfestes vorüber war, fühlten sich die Leute ein bisschen erschöpft und wollten sich von dem anstrengenden Fest erholen. Als die Sonne am westlichen Horizont unterging, ging jeder eilig nach Hause, um sich auszuruhen. Was tat Jesus in dieser Nacht? Während alle anderen Menschen eilig nach Hause gingen und schliefen, ging Jesus zum Ölberg, um dort zu beten. Jesus konnte sich nicht wie die Menge einfach schlafenlegen und ausruhen. Er betete die ganze Nacht hindurch. Er betete für die Schafherde Gottes, die wie Schafe ohne Hirten waren, dass sie an das lebendige Brot vom Himmel glauben und die wahre Erquickung und das ewige Leben empfangen würden. Jesu Gebet nach dem anstrengenden Fest bezeugt seine göttliche Majestät als der Sohn Gottes. Es war Jesu Gewohnheit, sowohl vor einem wichtigen Ereignis, wie z.B. der Einsetzung seiner zwölf Jünger, als auch nach einem wichtigen Ereignis, wie der Speisung der 5000, die ganze Nacht im Gebet zu Gott zu verbringen. Hier lernen wir den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Leben und dem Leben eines Hirten kennen. Ein Bibellehrer und Missionar zu sein heißt, nicht mehr für sich selbst zu leben, sondern ein Leben für das Heil der anderen zu führen. Der beste Ausdruck der Liebe zu der Schafherde Gottes ist unter anderem für sie zu beten, dass sie geistliche Einsicht für ihre Sünden gewinnen und sich mit Buße zu dem Herrn umkehren.
2. Jesus lehrt das Volk das Wort Gottes (2)

Sehen wir uns Vers 2 an: „Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie.“ Jesus machte keine Pause, sondern kam am frühen Morgen wieder zum Tempel, um das Wort Gottes zu lehren. Warum lehrte Jesus vom frühen Morgen an das Volk das Wort Gottes? Es war deshalb, weil er glaubte, dass allein das Wort Gottes ihnen Ströme lebendigen Wassers gibt, und ihre durstige Seele erquickt. Allein das Wort Gottes kann die toten Seelen der Menschen lebendig machen und ihnen das neue, wahre und ewige Leben geben. Johannes 5,24.25 sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben.“

Allein das Wort Gottes hat Vollmacht, unverbesserliche, hoffnungslose Sünder in heilige Kinder Gottes zu verändern. Es veränderte einen engherzigen, hochmütigen Sünder wie Saulus zu St. Paulus, der mit aller Demut und Tränen der Weltmission diente. Es veränderte einen selbstsüchtigen und sogar als Volksverräter verurteilten Zöllner Levi zu St. Matthäus, der das Evangelium der Barmherzigkeit Gottes verfasste. Jesus lehrte das Volk das Wort Gottes, weil allein das Wort Gottes der absolute Maßstab und die unerschütterliche Grundlage des Lebens ist. 1. Petrus 1,24.25 sagt: „Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ Das ist der Grund, warum Jesus mit höchster Priorität die Menschen das Wort Gottes lehrte. Er lehrte das Volk sogar vom frühen Morgen an das Wort Gottes. Der beste Weg, Menschen zu helfen, ist es, das Wort Gottes zu lehren, weil allein das Wort Gottes Vollmacht hat, sie von der Macht der Sünde zu befreien und ihnen ein herrliches und ewiges Leben wie Paulus, Petrus und Matthäus zu geben. Lasst uns in diesem Frühjahr den jungen Studenten am Campus zur Zeit oder zur Unzeit das Wort Gottes weitergeben, dass sie die Macht der Sünde besiegen und als ein großes Heer Gottes für die Europamission aufstehen können.

3. Die böse politische Absicht der religiösen Leiter (3-5)

Sehen wir uns Vers 3 an: „Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte.“ Während Jesus den Menschen das Wort des Lebens lehrte, unterbrachen die Schriftgelehrte und Pharisäer das Bibelstudium Jesu, indem sie eine Frau, die beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt wurde, in die Mitte stellten. Die Schriftgelehrten und Pharisäer waren hochgebildete, angesehene Männer in ihrer Gesellschaft, die sich als geistliche Leiter und Hirten um die Schafherde Gottes kümmern sollten. Sie sollten ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk Gottes sein, indem sie das Wort des Lebens Gottes für ihr Volk verkündigten. Aber anstatt ihre Mission hingebungsvoll zu erfüllen und Gott zu erfreuen, missbrauchten sie ihre geistlichen Privilegien. Welch eine Überraschung: Sie kamen in den Tempel und schleppten eine Ehebrecherin herein. Sie hatten wahrscheinlich die ganze Nacht im Prostituiertenviertel herumgeschnüffelt, um eine Frau auf frischer Tat beim Ehebruch zu fassen. Sie brachten die Frau und stellten sie vor das Publikum und forderten Jesus auf, dass er ein Urteil über sie sprechen sollte: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?“

Wenn wir Vers 6 betrachten, so ging es ihnen gar nicht um die Einhaltung des Gesetzes, sondern die Absicht ihrer Frage war es, Jesus eine Falle zu stellen, um ihn verklagen zu können. Wenn Jesus gesagt hätte, dass sie gesteinigt werden sollte, würde er gegen das römische Gesetz verstoßen, weil den Juden nicht erlaubt war, ein Todesurteil auszusprechen. Darüberhinaus würde er seiner eigenen Lehre über die Liebe und Barmherzigkeit Gottes wiedersprechen. Wenn Jesus gesagt hätte, dass sie gesteinigt werden sollte, würde er als Bibellehrer und Hirte dargestellt, der anders handelt als er redet. Wenn aber Jesus gesagt hätte, dass sie nicht gesteinigt werden sollte, würde er das Gesetz des Moses verletzen. So wollten sie Jesus der Gesetzesübertretung überführen. Ihr Plan war so schlau und sogar perfekt, dass Jesus dieses Mal so oder so in die fatale Falle gehen musste. Als die religiösen Leiter Gottes Mission und Einsicht verloren, wurden sie zu Teufeln. Diese Teufel schleppten eine Ehebrecherin zu Jesus und gebrauchten diese hilflose Frau als Köder, um ihm eine Falle zu stellen. Während Jesus die ganze Nacht für das Heil der Herde Gottes betete, hatten diese Teufel einer schwachen Frau, die wie ein Schaf ohne Hirten war, aufgelauert, um sie als Köder auszunutzen.

Wir wissen nicht, warum diese Frau auf ihre einzigartige Schönheit als Frau verzichtet hatte und zu solch einer anrüchigen Frau geworden war. Es mag viele Gründe gegeben haben. Vielleicht hatte sie einen Grund, dass sie unbedingt als Prostituierte arbeiten musste. Aber eins ist klar: Ihre Entscheidung war falsch. Es war falsch, nicht nach der Wahrheit Gottes und gemäß der Gnade Gottes zu leben, sondern sich ihrer Begierde und ihrer sündigen Angewohnheit hinzugeben. Die Folge ihres sündigen Lebens war, dass sie hilflos und schmachvoll auf den Boden geworfen wurde um verdammt zu werden. Die Folge des sündigen Lebens ist so ernsthaft und schmachvoll.

4. Jesus rettet die Frau von der ewigen Verdammnis (6-11)

Wie rettete Jesu die Frau aus ihrer ausweglosen Situation? Als Jesus ihr sündhaftes Leben und ausweglos verdammte Situation sah, war sein Herz zerbrochen. Sie war ein Schaf ohne Hirte. Sehen wir uns Vers 6b an: „Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.“ Um die angespannte Situation zu entschärfen, bückte sich Jesus und begann mit seinem Finger auf die Erde zu schreiben. Als die religiösen Oberen Jesus drängten, auf ihre Frage zu antworten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Die Worte: „Wer unter euch ohne Sünde ist“ trafen das selbstgerechte und korrupte Gewissen der religiösen Oberen und hielten ihnen einen Spiegel vor, dass sie sich selbst vor Gott erkennen konnten, was für schlimme Sünder sie waren, die ebenfalls mehr als diese Frau Gottes Strafe verdient hatten. Eigentlich sollte Jesus durch diese Begebenheit so oder so in eine Falle gelockt werden. Aber als Jesus ein zerbrochenes Hirtenherz für die Frau hatte, gab Gott ihm Weisheit von oben. Als die Pharisäer diese Worte hörten, wurden sie von ihrem Gewissen angeklagt. Sie konnten nicht vor Jesus, dem heiligen Sohn Gottes, bestehen. Vers 9 sagt: „Als sie dies hörten, gingen sie weg, einer nach dem anderen, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.“

Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige Hinfort nicht mehr.“ Hier lernen wir zwei Punkte kennen. Zunächst erklärte Jesus weder die Frau für unschuldig, noch relativierte er ihre Sünde. In unserer Zeit versuchen viele Menschen die Sünde des Ehebruchs mit ihrer Schwachheit oder mit ihren Umständen des Lebens zu entschuldigen oder rechtfertigen. Es gibt sogar viele junge Leute, die ohne Einsicht mit der Sünde des Ehrbruchs prahlen. Aber Ehebruch war und ist eine schlimme Sünde vor Gott, die eine glückliche Ehe und Familie zerstört und auch viele Seelen der Kinder endlos traurig macht. Sünde erwirkt immer die Strafe Gottes und die ewige Verdammnis. Sünde bleibt niemals harmlos und folgenlos.
Zweitens, Jesus vergab ihre Sünden bedingungslos und trug an ihrer Stelle die Verdammnis. Diese Frau sollte eigentlich zu Tode gesteinigt werden, weil sie ein sündiges Leben geführt hatte. Weil sie unter der Herrschaft des Satans gelebt hatte, musste sie verdammt werden. Niemand konnte sie von der Verdammnis erretten. Aber Jesus errettete sie von der ewigen Verdammnis, indem er an ihrer Stelle die Verdammnis trug. Galater 3,13 sagt: „Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt.“ Weil Jesus an unserer Stelle und um unseretwillen verdammt wurde, gibt es keine Verdammnis für uns. Paulus verkündigte in Römer 8,1: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Wenn wir mit Buße zu Jesus kommen, so wie wir sind, und um seine Vergebungsgnade demütig bitten, gibt uns Jesus die Zusicherung, dass es in ihm keine Verdammnis gibt. Wenn wir die Tatsache annehmen, dass Jesus an unserer Stelle für unsere Rettung verdammt wurde, können wir von Jahr zu Jahr geistlich sehr gut wachsen und viele gute Früchte des Lebens für Gott hervorbringen.

Aber es gibt um uns herum viele Menschen, die an ihrem Schuldbewusstsein endlos leiden. Viele junge Menschen verdammen sich selbst endlos, nachdem sie an dunklen Orten gesündigt haben, wegen ihrer Schuldgefühle. Depression ist heutzutage eine Volkskrankheit geworden, die durch das selbstsüchtige Leben der Menschen verursacht wird. Nach einer Statistik leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland mehr oder weniger an Depressionen. Viele bekämpften mit Medikamenten diese seelische Krankheit, doch ohne Erfolg. Sie wissen nicht, dass Depression eine geistliche Krankheit ist, die nicht durch Medikamente, sondern durch die Vergebung der Sünden geheilt wird. Wenn wir allein an die Tatsache glauben, dass Jesus am Kreuz an unserer Stelle sein kostbares Blut vergoss, um unsere Verdammnis zu tragen, können wir von dieser fatalen unheilbaren geistlichen Krankheit geheilt werden. Nicht nur das, wir können, wenn wir an die Tatsache glauben, dass Jesus durch seinen Kreuzestod ein für alle Male unsere Verdammnis getragen hat, in jeder Situation ein erfülltes und siegreiches Leben führen. Preiset Jesus, der an unserer Stelle die Verdammnis getragen hat, um uns von der ewigen Verdammnis zu erretten und uns das ewige Leben zu schenken. Lasst uns in diesem Frühjahr diese froheste Botschaft am Campus verkündigen und viele junge Intellektuelle als Geschichtemacher aufstellen. Lasst uns unser sündiges Leben anerkennen und die heilige Gelegenheit zur Buße und zum neuen herrlichen Leben ergreifen. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Lasst uns auf Jesus schauen, der seine eigene Gerechtigkeit als Gott völlig aufgab, um uns zu retten und für uns zum Fluch und Objekt des Spottes wurde. Lasst uns unseren Blick auf Jesus fixieren, der all unsere Sünden bedingungslos vergeben hat, und uns die Sünder absolut liebt.

II. Jesus, das Licht der Welt (12-30)

1. Jesus ist das Licht (12)

Sehen wir uns Vers 12 an: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Am Abend des ersten Tages des Laubhüttenfestes gab es eine Zeremonie, die die Erleuchtung des Tempels genannt wurde. Unzählige Tempellichter leuchteten in die Dunkelheit der Nacht. Aber sie begannen bald zu flackern und gingen aus. Genauso hat es viele Lichter in der Menschheitsgeschichte gegeben, die ihre Generation kurz erleuchteten und wieder erloschen. Aber Jesus ist das wahre Licht, das alle Menschen aller Generationen erleuchtet, die in diese Welt kommen, wie Johannes der Täufer bezeugte.

Lesen wir den Vers 12 noch einmal: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Dieser Vers gibt uns eine neue Lebensorientierung, nicht in der Finsternis zu wandeln, sondern Jesus nachzufolgen. Wenn beispielsweise eine Frau einem stolzen, aber verantwortungslosen Mann folgt, wird sie als unglückliche Hausfrau ihr Leben beenden. Wenn ein Mann einer verführerischen, faulen Frau folgt, wird er bald nutzlos vor Gott sein und wie ein stinkendes Schwein sein Leben beenden. Wenn wir so wie sie in der Finsternis wandeln, wird unser Leben so elend zuendegehen. Wie wir gut wissen, ist die Finsternis eine Macht des Todes. Nichts und niemand auf dieser Welt kann die Macht der Finsternis besiegen. Darum ist die Welt der Finsternis die Welt ohne Hoffnung und ohne Barmherzigkeit. Die Welt der Finsternis ist wie das Meer des Todes, die Welt unter dem Zorngericht Gottes und die Hölle selbst. Sie ist voller Lügen des Satans und Orientierungslosigkeit. Weil sie vom Satan betrogen leben, wissen sie nicht, welchen Weg sie gehen sollen. Sie sind sehr unentschlossen, welchen Weg sie gehen sollen und laufen schließlich auf dem falschen Weg. Sie führen so selbstbewusst und -sicher ein selbstsüchtiges Leben, indem sie nur an ihren eigenen Vorteil denken und keine Rücksicht auf andere nehmen. Sie denken, dass sie richtig handeln würden, aber in Wahrheit wandeln sie in der Finsternis und bereiteten sich selbst viele Schmerzen und auch den anderen. Niemand kann diese Macht der Finsternis besiegen, außer Jesus. Johannes 1,5 sagt: „Und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ In diesem Vers hat das Wort ergreifen die gleiche Bedeutung wie besiegen. Alleine Jesu Licht besiegt die Macht der Finsternis. Weil allein Jesus als Licht der Welt in diese Welt gekommen ist, kann allein er die Macht der Sünde besiegen und seinen Nachfolgern das Licht des Lebens geben, das ihr Leben herrlich fruchtvoll und zum Segen für viele Menschen macht. Lasst uns in dieser Stunde Jesu Einladung zur Nachfolge persönlich hören: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Lasst und nicht länger unentschlossen in der Finsternis der Sünde wandeln, sondern entschlossen Jesus nachfolgen und das Licht des Lebens ergreifen.

2. Jesu Zeugnis über sich selbst (13-20)

Sehen wir uns Vers 14 an: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr; denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.“ Jesus identifizierte sich selbst als das Licht der Welt. Obwohl Jesus wusste, dass sein Zeugnis die aufgebrachten religiösen Oberen noch mehr verärgern würde, identifizierte er sich damit, weil er es ist. In dieser Welt der Finsternis kann nur Jesus das wahre Licht sein, weil er allein die Macht der Sünde besiegt hat und uns das wahre Leben geben kann. Als Petrus erfuhr, dass Jesus das Licht der Welt ist, der sein sündenkrankes Leben in der Finsternis heilte und es herrlich gemacht hat, ermutigte er die ersten Christen, alle Verfolgungen zu überwinden und Gottes Wohltaten zu verkündigen: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ (1.Petr 2,9) Lasst uns, wie Apostel Petrus gesagt hat, mit klarer geistlicher Identität leben und dem Heilswerk Gottes in dieser Generation dienen.

Die religiösen Oberen sollten eigentlich mit ihrem Leben in der Finsternis zu Jesus kommen und ihn als das Licht des Lebens annehmen. Aber sie lehnten Jesu Zeugnis ab, indem sie sagten, dass es nicht genügend Beweise geben würde. Jesus antwortete ihnen, dass sein Zeugnis gültig sei, weil er wisse, woher er komme und wohin er gehe. Aber ihr sündhaftes Herz wollte die Wahrheit nicht erkennen. Lesen wir die Verse 17 und 18: „Auch steht in eurem Gesetz geschrieben, dass zweier Menschen Zeugnis wahr sei. Ich bin’s, der von sich selbst zeugt; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir.“ Jesus führte Gott als seinen Zeugen an, dass er der Sohn Gottes ist. Die religiösen Oberen erzürnten noch mehr und fragten in Vers 19: „Wo ist dein Vater?“

3. Jesu Verheißung und Warnung (21-30)

Obwohl die Juden kein Recht hatten, andere Menschen zu richten, richteten sie anmaßend andere, insbesondere die schwach und hilflos erscheinenden Menschen. Aber Jesus richtete niemanden, obwohl er der Richter war. Jesus ließ himmlischen Sonnenschein auf jeden Menschen leuchten, der zu ihm kam und gab ihm das Licht des Lebens. Sehen wir uns Vers 21 an: „Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.“ Dieser Vers enthält eines der wichtigsten Themen des Johannesevangeliums, dass Jesus Gottes Sohn ist, der kam, um die Menschen von ihren Sünden zu erretten und sie als Miterben den Reiches Gottes zurück zu Gott zu bringen. Dieser Vers ist auch eine Vorhersage seines Todes am Kreuz und seiner Auferstehung für die Errettung der Welt. Dieser Vers ist gleichzeitig eine ernsthafte Warnung, dass diejenigen, die ohne Glauben absichtlich in der Finsternis bleiben, in ihren Sünden sterben und auf ewig verdammt werden.

Als Jesus die frohe Botschaft von seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung für die Errettung des Volkes predigte, missverstanden sie das Evangelium wieder und sagten: „Will er sich denn selbst töten?“ Sie glaubten nicht. Jesus gab sie aber immer noch nicht auf. Jesus lehrte sie in Vers 23: „Ihr seid von unten her, ich bin von oben her, ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.“ Sie wollten ihm immer noch nicht glauben. Deshalb sagte Jesus in Vers 28: „Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern wie mich der Vater gelehrt hat, so redet ich.“ Jesus sah ihre verlorengehenden Seelen mit dem zerbrochenen Hirtenherzen und kündigte wiederholt an, das er am Kreuz sterben würde, um sie von ihren Sünden zu erretten. Jesus gab ihnen wiederholt diese frohmachende lebendgebende Botschaft des Evangeliums, aber sie lehnten diese frohe Botschaft immer wieder ab.

Wie war es für Jesus möglich, für solche willig am Kreuz zu sterben? Sehen wir uns Vers 29 an: „Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Jesus lebte durch den Glauben, dass Gott immer mit ihm war. Die ganze Welt schien gegen ihn zu sein. Er hätte sich oft einsam fühlen können, so einsam, als wäre er in der Welt ganz auf sich allein gestellt. Aber das war nicht der Fall. Gott war immer mit ihm und ermutigte ihn, seine heilige Mission für die Welterlösung zu erfüllen. Jesus glaubte, dass Gott mit ihm war, wie er mit Gott war. Paulus sagte: „Ist Gott für uns, wir kann wieder uns sein?“. Ein anderer Grund, dass Jesus nicht einsam war, lag daran, dass Jesus einen einzigen Herzenswunsch hatte, Gott zu gefallen. Weil er unbedingt Gott gefallen wollte, konnte er sich freuen, alle Ablehnungen, Verleumdung und Verfolgung zu ertragen und auf dem Weg des Leidens bis zur Kreuzestod entschlossen zu gehen.

Heute haben wir gelernt, dass es in Jesus keine Verdammnis gibt und dass wir allein in der Nachfolge Jesu das Licht des Lebens haben können. Preiset Jesus, der uns, obwohl er Recht und Macht hatte, uns zu verdammen, uns doch nicht verdammte, sondern an unserer Stelle wegen unserer Sünde verdammt wurde. Gott möge uns helfen, das Leben des Sündigens aufzuhören, und Jesu Einladung zur Nachfolge anzunehmen. Gott möge Euch mit dem Licht des Lebens segnen, jeden von Euch als einen Segen für viele junge Menschen in dieser Generation kostbar gebrauchen.

Bekanntmachungen:

Jesus führte kein selbstsüchtiges Leben für den eigenen persönlichen Vorteil, sondern ein Leben für die anderen. Inwiefern führe ich ein Leben für die anderen und lebe ich im praktischen Alltag als ein Hirte?

Jesu Haltung gegenüber der Sünde. Jesus verharmloste oder relativierte die Sünde nicht. Wer sündigt, zieht den Zorn und das Gericht Gottes auf sich und muss verdammt werden. Welche Haltung nehme ich gegenüber meiner und der Sünde der anderen ein?

Jesus kam in die Welt, nicht um uns zu richten und zu verdammen, sondern um uns zu vergeben und uns das Licht des Lebens zu geben. Jesus allein hat die Macht, unsere Sünden zu vergeben und uns aus der Finsternis herauszuholen. Wer seine Sünde als Sünde anerkennt und damit zu Jesus kommt und um Vergebung bittet, der empfängt die Gnade der Vergebung seiner Sünden.

Jesus gibt uns eine neue Lebensorientierung. Wenn wir Jesu Zeugnis ablehnen, werden wir in unseren Sünden sterben und müssen in Ewigkeit verdammt werden. Aber wenn wir Jesu Zeugnis annehmen und uns dafür entscheiden, unser Leben in der Finsternis zu verlassen und Jesus nachzufolgen, werden wir das Licht des Lebens haben. Welche Entscheidung habe ich getroffen? Welche Sünden will ich nicht mehr begehen? Welche konkreten Schritte mache ich, um Jesus nachzufolgen?

Gebetsanliegen:

1. Für M. Dr. Peter Changs klare Leitung der Campusmission in Deutschland und Europa;für die Erschließung von 360 Hochschulen in Deutschland und die Aussendung von je einer Hausgemeinde an alle 1700 europäischen Campusse. Danken wir Gott für die Aussendung der Hausgemeinde von M. Josua u. Ester Kang nach Spanien und beten wir besonders für die Erschließung der noch nicht pionierten Nationen: Niederlande, Finnland, Italien, Slowenien.
2. Vorbereitung des Ostergottesdienstes mit Osterbotschaft aus dem Johannesevangelium und 1.Korinther 15; und für die FBK in Prüm. Das Thema der Konferenz ist: „Das neue Leben in Christus“.
3. Weltmission: Nahost-Direktoren-Konferenz (9.-12. April); Aussendung von 100.000 Missionaren bis 2041; für M. Dr. John Jun
4. Staatsexamen von M. Petrus Chang und M. Maria P. Lee

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