Jesus, das wahre Licht (Joh 1,9)

JESUS, DAS WAHRE LICHT

Johannes 1, 6 – 18
Leitvers 1, 9

„Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“

In der vergangenen Woche haben wir Jesus als den ewigen Schöpfergott kennengelernt, durch den alle Dinge geschaffen sind und in dem alle Menschen die wahre Daseinsbedeutung und das Licht des Lebens finden. Wir durften Jesu Herrschaft über unser Leben neu aufnehmen und durch den Schöpfungsglauben für die geistliche Neuerweckung und Wiederherstellung in Europa beten. Heute möchten wir die Verse 6 bis 18 des Prologes studieren. Hierin stellt Johannes Jesus als das wahre Licht vor. Jesus ist das wahre Licht, das die Menschen von der Finsternis der Sünde und des Todes erretten und ihnen das wahre und ewige Licht des Lebens geben kann. Möge das wahre Licht Jesu unsere Herzen erleuchten und jeden von uns als Zeugen des Lichtes Jesu in dieser dunklen Generation gebrauchen.

I. Jesus, das wahre Licht (6-13)

Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten.“ Johannes der Täufer kam als der Vorläufer Jesu in die Welt. Das Ziel seiner Mission war es, ein Zeuge für das wahre Licht, Jesus Christus, zu sein. Er war ein einflussreicher Mann Gottes in seiner Zeit, der wegen seines reinen und hingebungsvollen Lebens und seiner klaren Bußbotschaft bis weit über die Grenzen Judäas hinaus bekannt war. Viele Menschen fragten sich, ob Johannes nicht vielleicht der verheißene Messias sein könnte. Aber Johannes kannte seine geistliche Position und er wollte nicht anderes, als ein Zeuge für das wahre Licht, nämlich für Jesus, zu sein.

Sehen wir uns Vers 9 an: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ Johannes bezeugt, dass Jesus das „wahre Licht“ ist. Warum ist Jesus das wahre Licht? Wie wir wissen, gibt es viele kleine Lichter in der Welt. Viele hervorragende Menschen sind über diese Welt gegangen, die ein Licht der Hoffnung angezündet haben. In diesem Sinne können wir Sokrates mit dem Licht einer flackernden Kerze vergleichen, während Buddha mehr dem Licht einer Kerosinlampe gleicht. Aber keiner dieser großen Menschen konnte das wahre Licht sein, weil jeder von ihnen auch nur ein sündiger Mensch war und keiner von ihnen das grundlegende Problem der Menschen, nämlich das Sünden- und Todesproblem, lösen konnte.

Aber Jesus ist das wahre Licht. Nur Jesus ist der Gott selbst, der uns von der Finsternis der Sünde und des Todes errettet hat. Kein Mensch konnte dieses Sünden- und Todesproblem lösen, weil alle Menschen die gleichen Sünder sind. Aber Jesus war der heilige Gott selbst, der ohne Sünde war und sein heiliges Blut am Kreuz vergossen hat. Er nahm alle unsere Sünde auf sich und schenkte uns die vollkommene Erlösung. Darum ist Jesus das wahre Licht für jeden von uns geworden.

In unserer Zeit gibt es auch verschiedene Lichter in der Welt, die die jungen Menschen locken und ihnen scheinbar einen Weg zeigen. Manche suchen nach Anerkennung, manche nach der wahren Liebe, manche nach der vollkommenen Freiheit, manche nach einer weltlichen Sicherheit in einer unsicheren Zeit. Aber alle diese Dinge können kein wahres Licht sein, weil sie uns weder den Sinn noch das wahre Glück des Lebens geben können. Alleine das Licht Jesu gibt uns die wahre Freude und die absolute Daseinsbedeutung des Lebens. Die Lichter der Welt geben uns bestenfalls eine schöne Beerdigungszeremonie. Aber das Licht Jesu gibt uns die wahre Bedeutung des Lebens und den wahren Frieden. Vor allem wird in diesem Licht unser grundlegendes Sünden- und Todesproblem vollkommen gelöst, so dass wir unser neues Leben dafür einsetzen dürfen, das Licht Jesu in dieser finsteren Welt leuchten zu lassen.

Sehen wir uns Vers 9 noch einmal an: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ Jesus ist das wahre Licht, weil er alle Menschen aller Generationen erleuchtet. Er heilt alle Menschen aller Generationen, die an ihn glauben, von ihren quälenden dunklen Lebensproblemen. Da gibt es keine Ausnahme. Wenn wir unsere heutige Zeit betrachten, dann erkennen wir, dass die Welt voller Probleme ist. Viele sitzen wegen ihrer fatalistischen Lebensbedingungen und ihres Minderwertigkeitsgefühls in der Finsternis des Todes und hadern mit Gott. Viele quälen sich wegen ihrer zerbrochenen Familien, weil sie das verantwortungslose und selbstsüchtige Leben ihrer Eltern nicht vergeben können. Viele sind voller Unruhe und Unfrieden wegen des Konkurrenz- und Neidgeistes, indem sie sich ständig mit den anderen vergleichen. Viele sind wegen des Misserfolgs im Studium oder sogar wegen der Sorge des Versagens ihres Lebens von der Macht der Finsternis überwältigt und leben ganz gelähmt. Viele sind verzweifelt, weil sie die Macht der Begierde nicht überwinden können und tun, was sie hassen. Viele junge Menschen, die eigentlich dynamisch und hoffnungsvoll sein sollten, sind wegen der Macht der Finsternis zu hilflosen Psychopatienten geworden. Die hohe Selbstmordrate und die Kriminalität der Jugendlichen sprechen eine Sprache für sich. Die Macht der Finsternis scheint viele junge Menschen völlig überwältigt zu haben. Aber das ist nicht der Fall. Die Finsternis kann das wahre Licht nicht überwinden. Wenn wir, die Menschen, Jesus in unser Herz aufnehmen, gibt er uns das Licht des Lebens in unser dunkles Herz und die wahre Ruhe und Frieden. Wenn wir, die Menschen, Jesus in unser Herz aufnehmen, befreit er uns von der Fessel der Sünde und von der Macht des Todes und gibt uns die wahre Freiheit. Das Licht des Lebens heilt die Herzen der Menschen, in denen Hass und Neid vorherrschen, und füllt sie mit Liebe, Freude und Frieden. Jeder, der zu Jesus kommt, empfängt ausnahmslos das wahre, glückselige und ewige Leben, gleich welche Sünde er begangen hat. Einige denken in großer Verzweiflung, dass Jesus nur für die anderen Macht habe, aber nicht für sie selbst. Aber das ist nicht so. Jesus ist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet. Lobet Jesus, der allen Menschen, die ihn aufnehmen, ausnahmslos das Licht des Lebens und das Licht der vollkommenen Erlösung schenkt.

Ein junger Mann war sehr fähig. Aber sein Hochmut und Faulheit ließ ihn unter die Macht der Begierde geraten, so dass er in die tiefe Verzweiflung des Lebens geriet und ganz gelähmt wurde. Aber durch das Bibelstudium begann das Licht Jesu in sein finsteres Leben zu scheinen. Da wurde sein Leben sehr hell und fröhlich. Nun spiegelt seine hohe Stirn das große Licht aus der Höhe am Besten wieder. Jesus ist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Sein Licht kann jeden einzelnen erleuchten, unabhängig davon, wo er aufgewachsen ist, wie viel er gesündigt hat oder ob er selber daran glauben kann, dass das Jesu Licht ihn erleuchten könnte. Wenn sie Jesus durch das Bibelstudium kennenlernen, kann das Licht auch in ihnen scheinen und sie verändern. Lasst uns Gottes Wort aus dem Johannesevangelium tiefgehend studieren, an ihn glauben und das ewige Leben empfangen.

Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Hier erfahren wir die verhängnisvolle Geschichte über die Ablehnung Jesu. Obwohl Jesus als das wahre Licht, als der Schöpfer, selber in die Welt kam, wurde er nicht mit Jubelrufen empfangen. Die Welt erkannte ihren Schöpfer nicht. Die Menschen blieben gleichgültig gegenüber Jesus und versanken in geistlicher Unwissenheit. „Sein Eigentum“ bezieht sich auf das Volk Israel. Sie waren diejenigen, die die Bibel gelesen hatten und alle Verheißungen über den Messias kannten. Aber als Jesus kam, nahmen sie ihn nicht auf. Ihr Unglaube war kein intellektuelles Problem. Es war ihre Liebe zur Finsternis, welche sie das Licht ablehnen ließ. Obwohl das wahre Licht zu ihnen kam, bleiben sie in der Finsternis sitzen und gingen verloren.

Lesen wir die Verse 12 und 13 gemeinsam: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“ Alle, die Jesus, das wahre Licht, im Glauben annehmen, werden zu einem neuen Leben als Kinder Gottes wiedergeboren. Wir sind dann Gottes Kinder und können Gott unseren himmlischen Vater nennen. Gottes Kinder können mit der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes ein Leben mit der Hoffnung Gottes führen. Die Wiedergeburt geschieht nicht durch unsere Leistung oder Anstrengung oder unseren guten Willen, sondern alleine durch den Glauben an Jesus Christus. Möge Gott unser Johannesevangelium-Bibelstudium segnen, dass wir sein stellvertretendes Opfer für unsere Sünden annehmen und an den Namen Jesu glauben und zu einem neuen Leben wiedergeboren werden.

II. Jesus, voller Gnade und Wahrheit (14-18)

Lesen wir Vers 14 gemeinsam: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ In diesem Vers bezeugt Johannes die Menschwerdungsgnade Jesu. Jesus, der ewige Gott, wurde Mensch und wohnte unter uns. Wir nennen dies die Inkarnation Jesu. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass Gott selbst zu einem Menschen werden könnte. Es ist noch unvorstellbarer, als dass ein Mensch sich erniedrigen und zu einem Schwein werden sollte, um mit den Schweinen im Schweinestall zu wohnen. Aber Gott tat gerade dies. Er gab seine himmlische Herrlichkeit auf und kam auf unser Level, um unser Freund zu sein, um uns von den Sünden zu erretten und uns zu seinem himmlischen Reich zurückzuführen.

Wie wir gut wissen, wollten alle Menschen in der Geschichte Macht und Herrlichkeit gewinnen und unter allen Umständen ihre eigene Gerechtigkeit behaupten. Aus diesem Grund wurden viele zu Königen, und viele andere wurden erbarmungslos in den Schmutz getreten. Alle Menschen wollen ihr eigener Herr sein und ihr eigenes kleines Königreich aufrichten, und sei es nur in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung. Jeder Mensch will seine Macht und seine Privilegien so umfassend wie möglich nutzen und sie auf keinen Fall aufgeben. Niemand will etwas verlieren. Aber Jesus gab all seine Macht, Herrlichkeit, Gerechtigkeit und sogar seinen himmlischen Thron auf und kam so demütig in die Welt in der Gestalt eines Menschen, um unter uns zu wohnen. Dank sei Jesus für seine initiative Liebe und unendliche Demut.

Der Evangelist Johannes war ein Augenzeuge dieser Gnade. Er war als Jünger 3½ Jahre mit Jesus zusammen gewesen. Er sah die Herrlichkeit Jesu, als eingeborener Sohn Gottes, als er auf dem Berg der Verklärung war. Er sah die Herrlichkeit Jesu aber auch durch sein ganzes Leben, wie Jesus sich selbst in der wahren Liebe erniedrigte, sogar in einer schmachvollen Situation sein eigenes Leben im Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes völlig hingab und so die Liebe Gottes zu allen Menschen offenbarte.

M. Peter hat sich auch erniedrigt, um die Wohngemeinschaft mit Mitarbeitern und Hoffnungsträgern zu führen. Lange Zeit wohnte er selber im Kellerzimmer und gab die besseren Räume für die Mitarbeiter. So wohnte er im wahrsten Sinne des Wortes „unter“ uns. Hudson Taylor erniedrigte sich, indem er selber wie ein Chinese wurde, sich einen langen Zopf wachsen ließ, um den Chinesen das Evangelium zu verkündigen. Pater Damian erniedrigte sich zu den ausgestoßenen Aussätzigen, um mit ihnen zu sein und ihnen zu dienen, bis er sich schließlich selber mit Aussatz infizierte. Jesus erniedrigte sich selbst, obwohl er doch der heilige Gott war, um mit den Sündern zu sein, mit ihnen zusammen zu wohnen und sie aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht zu führen. Möge Gott uns helfen, in diesem Sommersemester Jesu Menschwerdungsgnade tief kennenzulernen und mit den Studenten zu sein und sie durch das Bibelstudium zum Licht Jesus zu führen. Gott möge uns helfen, uns selber hinzugeben und als geistliches Hauptquartier alle Vorbereitungen für die EU-SBK 2009 zu treffen, insbesondere nächste Woche den sechs Hauptpredigern zu dienen.

Lesen wir Vers 14 noch einmal: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Jesus ist sowohl voller Gnade als auch voller Wahrheit. Jesus ist voller Gnade der Sündenvergebung, um die Sünden und Schwachheiten aller Arten von Menschen vollkommen zu vergeben. Gleichzeitig ist er aber auch voller Wahrheit, die allen Arten von Menschen hilft, den Weg der wahren Rettung zu erkennen. Jesus gibt uns den Weg der wahren Erlösung und das wahre und ewige Leben, damit wir als seine geliebten Kinder leben und ein fruchtbringendes, glückliches Leben führen können. Dass Jesus voller Gnade und Wahrheit ist, wird in Johannes 8 gut verdeutlicht. Jesus war voller Gnade gegenüber einer Ehebrecherin, die auf frischer Tat ertappt worden war und rettete sie vor der verdienten Strafe. Aber er war auch voller Wahrheit, als er zu ihr sagte: „Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Jesus relativierte ihre Sünde nicht, sondern zeigte ihr den Weg zur Buße und zu einem neuen, wahrhaft glücklichen Leben in Jesus. Unser Bibelstudium sollte voller Gnade und voller Wahrheit Gottes sein. Obwohl die Wahrheit die Studenten herausfordert, ist dies der beste Weg, dass sie Buße tun und wachsen und ihr Leben auf die Wahrheit Gottes aufbauen können.

Sehen wir uns Vers 15 an: „Johannes gibt Zeugnis von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war ehre als ich.“ Johannes der Täufer bezeugte, dass Jesus der ewige Gott ist und dass wir von seiner Fülle Gnade um Gnade genommen haben. Mose hat den Menschen das Gesetz gegeben. Das Gesetz offenbart die Ernsthaftigkeit der Sünde und unsere Erlösungsbedürftigkeit. Aber durch Jesus ist die Gnade und Wahrheit geworden, so dass wir alle Anforderungen der Gesetze erfüllen und Gottes Gerechtigkeit erlangen können, auch wenn wir noch sehr sündig sind. Das Gesetz ist gut, aber es konnte uns nicht retten, weil niemand das Gesetz vollständig einhalten kann. Aber die Gnade und Wahrheit Jesu bedeckt durch die völlige Hingabe und das Blut Jesu all unsere Sünden und befreit uns zu einem neuen Leben. Möge Gott jeden von euch durch das Johannesevangelium reichliche Gnade und Wahrheit geben.

Vers 18 sagt: „Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.“ Wir, die begrenzten Menschen, können Gott nicht sehen. Aber Jesus hat uns durch sein Leben, seinen Tod, seine Auferstehung und seinen Geist Gott vollkommen offenbart. Wer Jesus sieht, der sieht Gott und wer Jesus begegnet, der begegnet Gott.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen, weil nur Jesus unser Sünden- und Todesproblem 100%ig gelöst hat und das wahre glückliche ewige Leben gaben kann. Wir haben auch die Menschwerdungsgnade Gottes gelernt, dass Jesus sich völlig erniedrigt hat, um mit uns den Sündern zu sein und uns zu erretten. Lasst uns alleine dem wahren Licht, Jesus, folgen und nicht den verschiedenen Truglichtern dieser Welt. Lasst uns mit der Inkarnationsgnade Jesu das wahre Licht, Jesus, am Campus von ganzem Herzen verkündigen, so dass viele junge Menschen aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht kommen.

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