Jesus lehrt die Wahrheit der Wiedergeburt (Joh 3,3)

JESUS LEHRT DIE WAHRHEIT DER WIEDERGEBURT

Johannes 3, 1 – 21
Leitvers 3, 3

„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Im heutigen Text lehrt Jesus Nikodemus die Wahrheit der geistlichen Wiedergeburt. Ohne dass jemand von neuem geboren wird, kann er oder sie die geistliche Welt nicht sehen. Wir lernen auch Gottes absolute Liebe zu den Sündern kennen. Gott schenke jedem von euch Gottes Liebe zu den verlorengehenden Menschen. Möge der Herr den geistlich unwissenden jungen Menschen in unserem Land durch das Bibelstudium die Gnade der Wiedergeburt schenken, so dass Deutschland als Hirtennation und Europa als missionareaussendender Kontinent bis in die moslemischen Länder gebraucht wird.

Sehen wir uns Vers 1 an: „Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden.“ Nikodemus war ein Pharisäer. Die Pharisäer waren zu Jesu Zeit diejenigen, die sich am meisten darum bemühten, nach den Geboten Gottes zu leben. Ihre Ausbildung war sehr streng. Sie mussten sogar die fünf Bücher Mose von klein auf studieren und auswendig lernen. Dazu befolgten sie viele religiöse Praktiken, wie Fasten, Reinigung und Gebet. Nikodemus war einer von ihnen, sogar einer der vornehmsten. Moralisch war er unangreifbar und galt im Volk als Autorität. Dazu war er Mitglied im Hohen Rat, dem höchsten jüdischen Entscheidungsgremium, das aus nur 71 Mitgliedern bestand. So gesehen gab es für Nikodemus keinen Grund, zu Jesus zu kommen. Und doch kam er in der Nacht zu Jesus. Denn trotz all seiner Bemühungen und dem, was er erreicht hatte, hatte er keinen Frieden im Herzen und keine Zuversicht auf sein Heil. Lesen wir Vers 3: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Hier lehrte Jesus die absolute Notwendigkeit der geistlichen Wiedergeburt. Nikodemus konnte das Reich Gottes nicht sehen. Obwohl er religiös aktiv war, hatte er keine persönliche Beziehung zum lebendigen Gott. Jesus sagte ihm, dass er von neuem geboren werden müsste, um das Reich Gottes sehen zu können. Was heißt dann, das Reich Gottes zu sehen? Es heißt, in eine ganz neue Welt, nämlich in die geistliche Welt einzutreten. Die Menschen, die das Reich Gottes sehen, können himmlische Freude und wahren Herzensfrieden erfahren. Sie können frei werden von den menschlichen Sorgen der Welt und sich an der lebendigen Hoffnung auf das unvergängliche Erbe erfreuen, das Gott im Himmel für sie aufbewahrt. Bist du von neuem geboren? Kannst du das Reich Gottes sehen? Ist Gott dein liebevoller Vater und identifizierst du dich als sein geliebtes Kind? Oder sind deine geistlichen Augen noch geschlossen für diese wunderbare geistliche Realität? Möge Gott jedem von euch die Gnade der geistlichen Wiedergeburt schenken, so dass ihr das Reich Gottes sehen könnt.

Sehen wir uns Vers 4 an. Nikodemus fragte: „Wie kann dies geschehen?“ Er zog Jesu Lehre ins Lächerliche, aber Jesus lehrte ihn geduldig, dass die Wiedergeburt durch die Taufe mit dem Heiligen Geist geschieht. Der Heilige Geist kommt in das Herz eines Menschen, der seine eigenen fixierten Vorstellungen ablegt und die Wahrheit des Wortes Gottes annimmt. 1. Petrus 1,23 sagt: „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt.“ Martin Luther führte als Mönch und Doktor der Theologie ein religiöses Leben, aber er wurde wiedergeboren, als er Römer 1,17 annahm, dass der Gerechte aus Glauben leben wird. Sein Leben änderte sich 180° und Gott gebrauchte ihn, die Menschen in Deutschland und Europa zur biblischen Wahrheit zurückzuführen. Eine junge Frau kam als Missionarin nach Deutschland, doch sie vertraute auf ihr gutes Herz und ihre vielen Fähigkeiten. Schließlich stieß sie an ihre Grenze und erfuhr ihre völlige Hilflosigkeit gegenüber der Macht der Sünde. Da nahm sie Römer 3,24 auf und empfing die Gnade der geistlichen Wiedergeburt und wurde zu einer fröhlichen Zeugin und tüchtigen Bibellehrerin verändert. Die Wiedergeburt öffnet unsere Augen für die geistliche Welt und macht uns zu einem Teil der Geschichte Gottes.

Jesus lehrte Nikodemus nun geduldig auf eine einfache Weise, die selbst ein Kind verstehen kann, was es mit dem geistlichen Leben und der geistlichen Welt auf sich hat: „Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Der Wind bläst wo er will und du hörst sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“ Wir haben nicht nur dieses physische Leben, sondern auch ein geistliches Leben. Wie ein Mensch im Fleisch geboren wurde, muss er auch im Geist geboren werden. Das geschieht allein durch den Geist. Nikodemus war geistlich unwissend. Jesu Lehre muss für ihn geklungen haben wie Goethes „Faust“ für eine Schildkröte. Doch Jesus wünschte sich, dass sich seine geistlichen Augen öffnen würden und Nikodemus wahrhaft ein Lehrer Israels sein könnte. Alles, was Nikodemus tun musste, war, Jesu Worte anzunehmen und den Heiligen Geist in sich wirken zu lassen. Bruder Andrew, der Begründer von Open Doors, berichtet in seinem Buch „der Schmuggler Gottes“, wie er im Kriegslazarett in Indonesien vom Zeugnis einiger gläubiger Schwestern bewegt wurde. Doch er nahm das Zeugnis nicht direkt an, sondern widerstrebte lange Zeit, bis er eines Nachts sein Ego loslassen und sein Leben im Gebet dem Willen Gottes anvertrauten konnte und geistlich neu geboren wurde. Bruder Andrew wurde und wird von Gott bis heute als ein Segen für unzählige in der Verfolgung leidende Glaubensgeschwister und als Zeuge der Liebe Gottes gebraucht.

Nikodemus kannte diese Liebe Gottes noch nicht. Darum lehrte Jesus ihn jetzt den Weg der Errettung und was Gott in seiner Liebe für die Sünder getan hat. Sehen wir uns die Verse 14-15 an: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ Die Geschichte aus 4. Mose 21, auf die hier Bezug genommen wird, veranschaulicht sehr gut den Weg der Errettung. Als die Israeliten in der Wüste gegen Gott und gegen Mose murrten, sandte Gott feurige Schlangen unter sie, so dass viele starben. Gott erhörte ihr Schreien, doch nahm er nicht die Schlangen weg, sondern ließ vielmehr Mose eine eherne Schlange an einem Stab hoch aufrichten. Wer gebissen wurde und sah auf die Schlange, starb nicht (4. Mose 21,4-9). Genauso musste Jesus am Kreuz erhöht werden. Die Menschen werden von den Schlangen der Sünde gebissen und sterben. Gott aber hat einen Weg der Errettung geschaffen: Wie er Mose die Schlange aufrichten ließ, so ließ er Jesus am Kreuz aufrichten, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht stirbt, sondern das ewige Leben hat. Durch den Blick im Glauben auf den gekreuzigten Jesus hat das Gift der Sünde keine Wirkung mehr. Preis sei Gott, der in Jesus den Weg der Errettung aufgerichtet hat!

Lesen wir Vers 16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Dieser Vers fasst die Liebe Gottes und den Inhalt der ganzen Bibel am besten zusammen. Gott hat diese Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Wir lernen hier, dass das Motiv Gottes die Liebe ist. Wir lernen auch, dass das Ziel Gottes die Rettung der verlorengehenden Sünder ist (17-18). Und wir lernen, welchen Preis Gott dafür bezahlt hat. Er gab seinen einzigen Sohn am Kreuz dafür hin. Könnte ich meinen einzigen Sohn als Missionar dorthin senden, wo ich weiß, dass er leiden oder gar sterben müsste? Gott gab seinen einzigen Sohn, den er liebhatte, für die Sünder. Diese Liebe Gottes ist absolut, sie hat keine Grenze. Die Liebe Gottes ist universal, sie gilt allen Menschen. Die Liebe Gottes ist hingebend, Gott liebt nicht nur mit den Worten, sondern durch seine Tat. Er erwies seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Wir haben unsere Erlösung dieser Liebe Gottes zu verdanken. Wegen dieser Liebe Gottes geben sich die Laien-Missionare von UBF in Europa seit 40 Jahren für die Verkündigung des Evangeliums und die Aufstellung von Jüngern Jesu hin. Als M. Dr. Peter Chang diese Liebe Gottes aufnahm, stellte er sein Leben für das Heil der jungen Menschen in Deutschland und für die Europa- und Weltmission vorbehaltlos zur Verfügung. Diese Liebe soll auch für uns die treibende Kraft sein, als Bibellehrer, Hirten und Missionare uns für das Heil der verloren gehenden Menschen einsetzen. Möge diese Liebe Gottes in unser Herz kommen, dass wir gemeinsam für die Europäische Sommerbibelkonferenz 2009 die beste Umgebung bereiten, in der jeder der mehr als 1.000 Teilnehmer als ein Zeuge der Liebe Gottes aufgestellt wird, durch den Gottes Liebe zu den verloren gehenden Menschen an alle Hochschulen in Europa und alle Länder der Erde gebracht wird.

Heute haben wir die absolute Notwendigkeit der geistlichen Wiedergeburt kennen gelernt. Durch die Wiedergeburt öffnet Gott unsere geistlichen Augen, so dass wir die geistliche Welt sehen und das Reich Gottes als unsere wahre Hoffnung annehmen können. Wir haben auch gelernt, dass Gott diese Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen eingeboren Sohn gegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Lasst uns diese Liebe Gottes annehmen und mit dieser Liebe Gottes im Herzen unser Leben und auch das Leben unserer Kinder für das Heil der verlorengehenden jungen Menschen an den Hochschulen in Deutschland, Europa und bis hin in die moslemischen Länder zur Verfügung stellen.

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