Lektion 25: Das Gleichnis vom Sämann

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DAS GLEICHNIS VOM SÄMANN

Matthäus 13,1-23
Leitvers 13,23

„Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.“

Durch die vergangene Lektion lernten wir, dass der Geist Gottes stärker als alle bösen Geister ist. Durch seinen Gehorsam bis zum Tod am Kreuz hat Jesus den Satan schon besiegt und gefesselt. Wer mit demütigem und bußfertigem Herzen zu Jesus kommt, den befreit Jesus von der Macht des bösen Geistes und das Reich Gottes kommt in sein Herz. Jesus ermahnte uns auch, nicht neutral zu bleiben, sondern uns klar zu entscheiden, aktiv an seiner Seite für das Reich Gottes zu kämpfen. Lasst uns klar auf Jesu Seite stehen und mit ihm die Übriggebliebenen sammeln, indem wir täglich mit dem Wort Gottes, dem Gebet und dem Bibelstudium kämpfen, um die Umgebung für die geistliche Erneuerung Deutschlands und Europas vorzubereiten.

Kapitel 13 handelt von insgesamt acht Gleichnissen, durch die uns Jesus den Charakter und die Eigenschaften des Himmelreichs lehrt. Weil das Himmelreich durch menschliche Worte allein nicht zu fassen ist, lehrte Jesus es in Gleichnissen. Der heutige Text geht über das Gleichnis vom Sämann. Gott helfe uns, dadurch die richtige Haltung gegenüber seinem Wort anzuziehen. Möge er unsere Ohren öffnen, damit wir viele Früchte des Lebens hervorbringen und ein glückseliges Leben führen können.

1. Das Gleichnis vom Sämann (1-17)

Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Menge bei ihm, so dass er in ein Boot stieg und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer.“ Während Jesus mit Vollmacht die bösen Geister austrieb und die verstockten jüdischen Oberen zur Buße aufrief, versammelte sich eine große Menge Menschen um ihn herum. Einige kamen aus Neugier, andere hofften, von ihrer Krankheit geheilt zu werden und wiederum andere glaubten, ihr ganz persönliches Lebensproblem durch Jesus gelöst zu bekommen. Weil es so viele waren, lieh sich Jesus von einem der Fischer ein Boot aus, setzte sich hinein und predigte der Menge das Wort Gottes vom See aus. Jesus lehrte die Menschen zur Zeit und zur Unzeit. Er lehrte sie in ihren Häusern, auf dem Feld, auf dem Berg oder am Ufer des Sees. Jesus predigte den Menschen unentwegt das Wort Gottes, weil er glaubte, dass allein das Wort Gottes das grundlegende Lebensproblem der Menschen löst und ihnen das wahre und ewige Leben gibt.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen.“ Wahrscheinlich hatte Jesus gerade einen Bauern dabei beobachtet, wie er Samen auf das Land streute. Mit diesem Gleichnis wollte Jesus den Menschen das Geheimnis des Reiches Gottes lehren. Sehen wir uns die Verse 4 bis 8 an: „Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s auf. Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und erstickten’s. Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.“

In diesem Gleichnis steht der Same für das Wort Gottes. So wie jeder Same ein großes Potential hat, eine neue Pflanze mit vielen Früchten hervorzubringen, so hat auch das Wort Gottes ein großes Potential, das Leben eines Menschen sehr fruchtbar zu machen. Entscheidend dabei ist, auf welche Art von Boden der Same fällt. Fällt der Same auf einen nährstoffreichen, feuchten und weichen Boden, ist es warm genug und gibt es genügend Licht, dann kann ein Samenkorn keimen und zu einer großen Pflanze heranwachsen, die viele Früchte hervorbringt. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass wenn das Wort Gottes auf einen guten Herzensboden fällt, es unbegrenzte Möglichkeiten hat, das Leben eines Menschen sehr fruchtbar und ihn zu allem guten Werk geschickt zu machen.

Sehen wir uns Vers 9 an: „Wer Ohren hat, der höre!“ Nachdem Jesus die Menge das Gleichnis vom Sämann gelehrt hatte, sagte er: „Wer Ohren hat, der höre!“ Hier meint Jesus nicht, dass wir Gottes Wort mit unseren Ohren nur akustisch hören, sondern es auch zu Herzen nehmen sollen. Wir brauchen geistliche Ohren. Wer keine geistlichen Ohren hat, der kann Gottes Wort nicht von Herzen verstehen und erkennen, auch wenn er es akustisch wahrnimmt. Wer keine geistlichen Ohren hat, der schläft oft ein, wenn er Gottes Wort hört, und vergisst es auch schnell wieder. Wer aber geistliche Ohren hat, der hört Gottes Wort, denkt darüber nach und bezieht es auf sein eigenes Leben. Er kann die verändernde Macht des Wortes Gottes erfahren und alle Segnungen und kostbaren Schätze des Reiches Gottes empfangen. Gott schenke jedem von uns geistliche Ohren, auf dass wir Gottes Wort hören können.

Sehen wir uns Vers 10 an: „Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?“ Sie fragten Jesus: „Warum gibst du dir so viel Mühe und redest in Gleichnissen? Warum sagst du ihnen nicht offen, wer du bist?“ Wegen der geteilten Reaktionen des Volkes auf Jesu Predigt waren sich die Jünger nicht sicher, ob Jesu Methode immer die richtige war. Betrachten wir Vers 11 und 12: „Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist’s gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist’s nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ Jesus sagt hier, dass diejenigen, die ein geistliches Verlangen haben, von Gott gesegnet werden. Menschen mit geistlichem Wunsch, deren Herzen für das Wort Gottes offen und empfänglich sind, können immer tiefer in die Geheimnisse des Reiches Gottes eindringen. Wer aber kein geistliches Interesse hat, kann Jesu Gleichnisse nicht verstehen. Darüber hinaus wird ihm das, was er bereits empfangen hat, wieder weggenommen werden. Die Geheimnisse des Reiches Gottes sind für all jene offen, die sie ergreifen wollen. Es ist keine Frage der Fähigkeit, der Kenntnisse oder der Intelligenz, sondern allein eine Frage des Herzens und des Wollens.

Das heißt auch, dass es in der geistlichen Welt keinen neutralen Boden gibt: „Wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ Diejenigen, die sich mehr für die Dinge der Welt als für das Wort Gottes interessieren, werden am Ende alles verlieren. Denen, die ihre Priorität auf ihren Erfolg, auf die Anerkennung bei den Menschen oder auf ihr Vergnügen in der Welt setzen, wird am Ende alles weggenommen werden.

Lesen wir die Verse 13 bis 15: „Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es nicht. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt: »Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt: ihre Ohren hören schwer, und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.«“ Obwohl Jesaja mit seiner Botschaft die Menschen seiner Zeit mit einfachen und deutlichen Worten zur Umkehr zu Gott aufrief, interessierten sie sich nicht dafür, sondern machten absichtlich ihre Ohren und Augen zu und verstockten ihre Herzen. Wegen ihrer Verstocktheit und Unbußfertigkeit hätte Jesaja von vornherein verzweifeln und aufgeben können. Doch er verzweifelte nicht, sondern glaubte an den allmächtigen Gott und setzte seine ganze Hoffnung auf ihn. Auch Apostel Paulus hatte diesen Glauben. Er sah, dass sich der größte Teil seines Volkes nicht zu Jesus bekehrte, obwohl sie Jesus aufgrund der Schrift und aufgrund seines Wirkens als den Messias hätten erkennen müssen. Aber er verzweifelte nicht, sondern glaubte an die Überlegenheit des Evangeliums und predigte es den Heiden. In einer scheinbar hoffnungslosen Situation sahen Jesaja und Paulus, dass Gott selbst seinen Heilsplan für die ganze Welt ausführt. Für uns bedeutet das, dass unser Glaube und unser geistlicher Kampf nicht von der Reaktion einzelner Menschen oder von dem geistlichen Zustand unserer Nation abhängig sein soll. Wir sehen derzeit, dass wegen des Einflusses des gottlosen Humanismus und des Relativismus das geistliche Erbe unserer Glaubensvorfahren aus Deutschland immer mehr abbröckelt und verschwindet. Aber deswegen dürfen wir nicht resignieren. Vielmehr müssen wir uns daran erinnern, dass nicht wir Gott erwählt haben, sondern dass Gott uns erwählt und bestimmt hat, dass wir hingehen und Frucht bringen (Joh 15,16).

Betrachten wir die Verse 16 und 17: „Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören. Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt, zu sehen, was ihr seht, und haben’s nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben’s nicht gehört.“ Diese Verse sagen, wie glückselig wir sind, weil wir Jesu Worte des Lebens hören und das Reich Gottes empfangen dürfen. Wir sind die seligsten Menschen. Jeder von uns ist privilegierter als Abraham, Mose und Jesaja, weil wir Jesu Worte hören, weil wir ihn persönlich kennen und an ihn glauben dürfen.

2. Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann (18-23)

Sehen wir uns Vers 19 an: „Wenn jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist.“ Wenn der Sämann die Körner ausstreut, fällt immer ein Teil der Saat auf den Weg. Dieser Same bringt keine Frucht, weil die Vögel ihn bei der nächstbesten Gelegenheit sofort aufpicken. Menschen, die Jesus mit dem Weg vergleicht, sind die, deren Herzen hart wie ein Weg sind. Zwar hören sie das Wort Gottes, aber sie verstehen es nicht. Warum verstehen sie es nicht? Weil sie sich für das Wort Gottes keine Zeit nehmen und immerzu mit ihren verschiedenen eigenen Angelegenheiten beschäftigt sind. So klammern sie Gott aus ihrem Denken, ihrem praktischen Handeln und Alltag aus. Wenn sie einmal Gelegenheit haben, Gottes Wort zu hören, tun sie es meist als Menschenwort ab und kümmern sich nicht mehr darum. Aber Jesus sagt, dass diese Menschen nicht Herren ihrer selbst sind. Der Böse, der Satan, hat Zugriff auf ihr Herz und raubt ihnen das kostbare Wort Gottes. Sie sind die Menschen, denen die geistliche Welt verschlossen bleibt, da sie nur für den Genuss der augenblicklichen Freude leben. Sie sind Menschen, die wegen ihrer fixierten irdischen Vorstellung und menschlichen Erwartungen niemals die überschwängliche und geistliche Freude des Reiches Gottes erfahren werden.

Betrachten wir die Verse 20 und 21: „Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab.“ Diese Menschen, deren Herz wie ein felsiger Boden ist, sind sehr schnell für etwas zu begeistern. Sie nehmen die Einladung zum Bibelstudium gerne an. Wenn sie Gottes Wort hören und ihre Gefühl positiv angesprochen wird, bekommen sie große Freude. Sie freuen sich auch sehr darüber, dass jeder in der Gemeinde sich für sie interessiert und ihnen die Hand schüttelt. Doch sie sind wetterwendisch. Sobald sich der Wind dreht, ändert sich auch ihr Gefühl. Sobald sie um des Wortes Gottes willen schief angeschaut werden oder Ablehnung erfahren, ändert sich ihr Gefühl und ihre Einstellung gegenüber Jesus. Wenn sie durch das Wort Gottes etwas herausgefordert werden, wenn sie Bedrängnis oder Verfolgung erfahren, fallen sie sogleich vom Glauben ab. Weil ihr Glaube oberflächlich ist und sie keine Wurzel im Wort Gottes haben, sind sie wie Spreu, die der Wind alsbald verstreut.

Manche mögen denken, dass sich Bedrängnisse und Verfolgung negativ auf das Glaubensleben der Hoffnungsträger auswirken könnte. Aber das ist nicht wahr. Zum einen ist die Verfolgung für jeden Christen etwas ganz normales. 2.Timotheus 3,12 sagt: „Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“ Zum anderen sind Bedrängnis und Verfolgung für das Heranreifen eines Christen unentbehrlich. Bedrängnis und Verfolgung reinigen uns von allen trügerischen falschen Hoffnungen und stärken unseren persönlichen Glauben an Jesus, so dass wir tiefe Wurzeln des Glaubens im Wort Gottes schlagen können. Pflanzen, die in einem Gewächshaus aufwachsen, sind schwach und anfällig. Aber ein Baum, der im Freien unter widrigen Bedingungen wächst, entwickelt starke Wurzeln und wächst zu einem großen Baum heran. Christen, die in einer Wohlstandsgesellschaft aufwachsen, sind oft von trügerischen Hoffnungen verführt. Ihr Glaube ist in der Regel schwach und einflusslos. Aber Christen, die viele Entbehrungen erdulden und große Verfolgung leiden, sind sehr stark. Die Gemeinde Jesu wuchs und wächst noch immer dort am stärksten, wo es große Verfolgungen und Bedrängnisse gibt.

Wir müssen unseren Hoffnungsträgern bei jeder Gelegenheit helfen, Wurzeln im Wort Gottes zu schlagen und dadurch zu einflussreichen Bibellehrern zu wachsen. Kolosser 2,6.7a sagen: „Wie ihr nun den Herrn Jesus Christus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet.“ Nachdem St. Augustinus über seine Selbst- und Weltliebe Buße getan und seine Glaubenswurzel in dem Wort Gottes, Römer 13,12-14, geschlagen hatte, konnte er als ein einflussreicher Verteidiger des Christentums und Glaubensvater für zahlreiche Christen gebraucht werden. Als Martin Luther seine Wurzeln im Wort Gottes aus Römer 1,17, schlug, konnte er trotz der widrigen geistlichen Situation die Kirche reformieren und die Weltgeschichte verändern. Wenn wir unsere Glaubenswurzeln im Wort Gottes schlagen wollen, finden wir, dass es in unserem Herzen viele Steine gibt; z. B. Steine verborgener Sünden, Steine schlechter Angewohnheiten oder Steine der starken Egoliebe. Durch die Buße können diese Steine zermalmt und der Boden unseres Herzens neu aufbereitet werden. Gott möge uns helfen, im Wort Gottes zu verwurzeln und im Glauben groß zu wachsen.

Lesen wir Vers 22: „Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.“ Die Menschen, bei denen unter die Dornen gesät ist, haben eigentlich einen guten Herzensboden. Sie sind lernwillig, haben Gottes Wort empfangen und nehmen am Werk Gottes teil. Aber ihr Problem ist, dass ihr Herz geteilt ist. In ihrem Herzen wachsen auch die Dornen der Sorge und des betrügerischen Reichtums. Diese Dornen können früher oder später so mächtig werden, dass sie das Wachstum des Wortes Gottes nicht nur behindern, sondern das geistliche Leben ganz abtöten werden.

Die Menschen machen sich vor allem wegen der ungewissen Zukunft Sorgen. Aber Sorgen wegen der zukünftigen Lebenssicherheit sind nichts anderes als ein Ausdruck des mangelnden Vertrauens auf Gott. Sorgenvolle Menschen haben ihr Leben nicht in die Hand Gottes gelegt. Die grundlose Sorge über die Zukunft können wir überwinden, indem wir über unseren Unglauben Buße tun und an Gottes beste Führung für unser Leben glauben. Jesus hat uns in Matthäus 6,33 seine Verheißung gegeben, dass wenn wir zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit trachten, uns alles andere zufallen wird.

Die zweite Art von Dornen ist der betrügerische Reichtum. Weltliche Menschen denken, dass Geld sie glücklich macht. Geld steht für alle Arten der Begierden, für ein bequemes, luxuriöses, materiell gesinntes Leben. Aber kann die Welt unseren inneren Seelendurst stillen? 1.Timotheus 6,9.10 sagen: „Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!“ Wer danach strebt, reich zu werden, kann sein Herz Gott nicht geben. Abraham und sein Neffe Lot fingen ihr Glaubensleben zur gleichen Zeit an. Aber Lot entschied sich für die fruchtbare Gegend im Gebiet um Sodom und Gomorra herum und entfernte sich nicht nur von seinem Onkel, sondern auch von Gott. Weil er über die weltliche Hoffnung in seinem Herzen nicht Buße tat, wurde sein Leben elend und einflusslos. Die Nachkommen seiner Töchter wurden sogar zu den Feinden Gottes.

Einmal kam ein junger Mann zu Jesus und fragte ihn: „Was muss ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe?“ Es war ein reicher Jüngling, der sich auch bemühte, alles zu tun, was das Gesetz forderte. Jesus forderte ihn heraus: „Eins fehlt dir noch: Geh hin und verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen; und komm und folge mir nach!“ Jesus forderte ihn auf, über seine weltlichen Hoffnungen Buße zu tun und lud ihn damit zum Himmelreich ein. Doch der junge Mann ging traurig weg und nahm Jesu Einladung nicht an. Er vertraute sich selbst und seiner vergänglichen Habe mehr als Gott. Er blieb ein trauriger Mensch, der am Ende doch alles verlor.

Sehen wir uns Vers 23 an: „Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.“ Welche Menschen sind wie gutes Land? Jesus sagt, dass sie hören und verstehen und Frucht bringen. Sie hören nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Sie hören mit dem Wunsch, das Gehörte zu verstehen. Wenn sie es nicht sogleich verstehen, schalten sie nicht einfach ab, sondern hören es immer wieder, bis sie es verstehen.

Gottes Wort zu hören und zu verstehen, bedeutet nicht nur, dass wir es mit unserem Verstand begriffen haben, sondern dass wir dem Wort Gottes in erster Linie auch gehorsam sind. Jesu Verheißung aus Matthäus 6,33 „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ können wir mit unserem Kopf oft überhaupt nicht verstehen. Aber wenn wir dieses Wort in unserem praktischen Leben in die Tat umsetzen, können wir erfahren, dass es nicht Menschenworte, sondern Gottes Worte sind. Wenn wir dem Wort Gottes, das wir gehört haben, durch den Glauben gehorchen, wird Gott durch uns viel Frucht hervorbringen, hundertfach, sechzigfach und dreißigfach.

Petrus war ein erfahrener Fischer, der viel von sich selbst hielt. Eines Morgens kam er mit leeren Netzen zurück. Da stieg Jesus in sein Boot und predigte dem Volk am Ufer. Danach sagte Jesus zu Petrus: „Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!“ Petrus antwortete ihm: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ Obwohl Petrus ein stolzer Fischer war und wusste, dass es bei Tageslicht und im tiefen Wasser nichts zu fangen gab, hörte er mehr auf das Wort Jesu und gehorchte ihm. Als er einmal seine eigene Meinung verleugnete, machte er den Fang seines Lebens und verstand, wer Jesus ist. Dieselbe Haltung machte Petrus später zu einem fruchtbaren Menschenfischer, der mit einer einzigen Predigt 3.000 Menschen für Jesus gewann (Apostelgeschichte 2,14-41). Gott möge uns helfen, uns vor dem Wort Gottes zu demütigen und ihm zu gehorchen.

Lesen wir noch einmal Vers 23: „Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.“ Heute haben wir gelernt, wie wir gutes Land werden und hundertfach, sechzigfach und dreißigfach Früchte bringen können. Wir müssen den Boden unseres Herzens kultivieren. Wenn wir verstockt sind, müssen wir über unseren Stolz und unsere fixierten Gedanken Buße tun. Wenn unser Herz wie felsiger Boden ist, müssen wir durch die Buße die Steine des Unglaubens und der Bequemlichkeit zermalmen. Wenn auf unserem Herzensboden nicht nur Gottes Wort, sondern auch Dornen der Sorgen, der Begierde und allerlei weltlicher Hoffnungen wachsen, so müssen wir diese durch die Buße so schnell wie möglich ausreißen. Gottes Wort hat das Potential, dass unser Leben hundertfach, sechzigfach und dreißigfach Frucht hervorbringt. Lasst uns in diesem Jahr Gottes Wort mit der richtigen Haltung hören, ihm von Herzen gehorchen und tiefe Wurzeln darin schlagen. Möge Gott dies segnen und dadurch 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellen.

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