Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben (Mk 2,5)

MEIN SOHN, DEINE SÜNDEN SIND DIR VERGEBEN

Markus 2, 1 – 17
Leitvers 2, 5

„Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“

In der vergangenen Woche haben wir Jesu geistliche Vision kennengelernt: Die Felder sind reif zur Ernte. Insbesondere sind die geistlichen Felder in Deutschland und Europa reif für eine große geistliche Wiedererweckung. Lasst uns mit dieser geistlichen Vision die kommende internationale ESBK im Eringerfeld in zwei Wochen von ganzem Herzen vorbereiten und alle unsere Hoffnungsträger und Kommilitonen dorthin einladen. Der heutige Abschnitt handelt von Jesus, der einem Gelähmten die Sünden vergibt und ihn heilt und auch den Zöllner Levi als seinen Jünger beruft. Durch diese Begebenheiten lernen wir etwas über die wahre Freundschaft und vor allem über die Vollmacht Jesu, Sünden zu vergeben und die geistliche Lähmung zu heilen. Lasst uns durch diesen Abschnitt Jesu Stimme persönlich hören, seine Vergebungsgnade aufnehmen und Gottes Hoffnung sehen.

1. Vier Freunde und ein Gelähmter (1-4)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war.“ Jesus hatte einige Tage damit verbracht, eine Missionsreise durch einige galiläische Städte zu unternehmen. Nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum zurück, wo er wahrscheinlich im Haus des Petrus übernachtete. Als bekannt wurde, dass er sich dort aufhielt, versammelten sich dort viele Menschen. Was tat Jesus für diese Menschen? Jesus sprach zu ihnen das Wort. Jesus setzte seine Priorität immer darauf, das Wort Gottes zu verkündigen. Trotz seiner Müdigkeit nahm Jesus sich Zeit und pflanzte Gottes Wort in die Herzen der leidenden Menschen ein, so dass sie die Hoffnung auf das Reich Gottes in ihren Herzen haben könnten.

Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Und es kamen einige zu ihm, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag.“ Während Jesus zu der versammelten Menge das Wort Gottes sprach, wurde er plötzlich dabei gestört. Vier Männer brachten einen Gelähmten zu ihm herein. Die Geschichte über vier Männer und einen Gelähmten ist eine wunderschöne Geschichte der Freundschaft. Ein Sprichwort sagt: „Ein Freund in der Not ist ein wahrer Freund“ oder auf Englisch „a friend in need is a friend indeed.“ Diese vier Männer waren wahre Freunde, weil sie Freunde für einen Menschen in seiner Not waren. Wahrscheinlich hatten sie jedesmal Mitleid, wenn sie ihren gelähmten Freund sahen. Während sie nämlich verschiedene Dinge unternehmen konnten, wie z.B. interessante Tänze, Präsentationen und schöne Orchestermusik vorzubereiten, Tennis zu spielen, an der Uni zu studieren und sich mit Freunden zu treffen, so wie unsere Neue Generation Mitarbeiter während der Vorbereitung für die ESBK, lag ihr gelähmter Freund den ganzen Tag hilflos auf seinem Bett und konnte nichts tun und nirgendwo teilnehmen. Freundschaft ist immer eine süße Verantwortung, niemals eine flüchtige Angelegenheit. Jesus sagte zu seinen Jüngern über die Freundschaft: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Joh 15,13) Jesus selbst ist unser wahrer und bester Freund, weil er demütig und sanftmütig ist, um mit uns zu sein und weil er sein Leben für unsere Errettung am Kreuz gelassen hat.

Sobald die vier Männer hörten, dass Jesus in ihre Stadt gekommen war, trugen sie ihren gelähmten Freund zu Jesus. Aber sie konnten ihn wegen der Menge nicht mehr zu Jesus bringen. Jeder in der Menge dachte, dass sein eigenes Problem am dringendsten wäre und wollte niemand anderen vorlassen. Die vier Freunde mussten aufgeben, weil es keine Möglichkeit gab, zu Jesus zu kommen. Aber sie gaben nicht auf. Sie überlegten hin und her, bis sie eine ungewöhnliche Lösung fanden: Sie stiegen auf das Dach des Hauses, wo Jesus war, machten ein Loch hinein, indem sie das Dach abdeckten und ließen das Bett samt dem Gelähmten dadurch direkt zu Jesu Füßen herunter. Es war für sie sicherlich nicht leicht gewesen, diesen ungewöhnlichen Weg zu wählen. Sie mussten ihre Bedenken, ihre gesetzliche Denkweise und ihre Abhängigkeit von der Meinung der Menschen überwinden. Sie mussten auch die Bedenken ihres Freundes überwinden, der nicht wollte, dass man solche Umstände um ihn machte. Dazu gab es einige Umstehende, die ihnen drohten: „Das ist doch verboten, wir werden die Polizei rufen!“ Aber wegen ihrer brennenden Liebe zu ihrem Freund konnten sie alle Hindernisse überwinden und irgendwie einen Weg finden, ihn zu Jesus zu bringen. Durch diese Begebenheit lernen wir: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wo herzliche Liebe ist, da gibt es keine Unmöglichkeit.

Sehen wir uns Vers 5a an: „Als nun Jesus ihren Glauben sah…“ Menschlich gesehen waren die vier Freunde unverschämt. Um ihrem Freund zu helfen, begingen sie das Delikt des Hausfriedensbruchs und dazu der Beschädigung fremden Eigentums. Außerdem drängelten sie sich vor anstatt sich brav hinten anzustellen. Aber in den Augen Jesu war es eine Tat des Glaubens. Jesus sah, dass sie Glauben hatten, dass ihr Freund, wenn sie ihn irgendwie zu Jesus brächten, geheilt werden würde. Ihre Tat aus dem Glauben und aus der Liebe bewegte das Herz Jesu. Ihr Glaube ermöglichte es ihnen, ihrem gelähmten Freund zu helfen, von seinem fatalistischen Problem frei zu werden. Unser Herr Jesus sieht nicht, ob wir alle Regeln und Gesetze perfekt einhalten, sondern ob wir aus dem Glauben und aus der Liebe handeln.

Auch unter uns gibt es viele herzbewegende Geschichten der wahren Freundschaft. Da ist z.B. die Freundschaftsgeschichte von M. Stephanus und M. Maria, die H. Alexander dienten, der unter seinem Drogenkonsum litt. Obwohl er manchmal wegen der Sündenmacht verzweifelte, gaben M. Stephanus und M. Maria ihn nie auf, sondern besuchten ihn und führten ihn stets wieder zum Wort Gottes und zu Jesus, der ihn von seiner Drogensucht heilte. M. Maria Park Senior besuchte ihn sogar, als sie sich selbst wegen einer Krebserkrankung in ärztlicher Behandlung befand. Dies bewegte das Herz von H. Alexander, und er entschied sich in diesem Jahr, allein durch den Glauben als Weltmissionsmitarbeiter und Pionier für die Fachhochschule Remagen aufgestellt zu werden. Der Tag würde mir zu kurz, um z.B. über die Freundschaften von M. Prayer und Ht. Christian, von H. Jochen und Ht. Olaf, von H. Joachim und Ht. Jonas, M. Jeremia und Ht.Niko und M. Debora und H. Ursula zu berichten. Diese geistlichen Freundschaften scheinen nichts Besonderes zu sein, aber vom geistlichen Gesichtspunkt aus offenbaren sie die Hoffnung Gottes für Deutschland und Europa. Ich persönlich glaube, dass Gott durch solche wahre geistliche Freundschaften eine große geistliche Erweckung in Deutschland und Europa beginnen wird und durch sie seine Heilsgeschichte weiter schreiben wird. Ich glaube, dass Gott auch die Freundschaft von H. Warmherz und Ht. Simon und Ht. Wolfgang, M. Peter Lee und Joyce, Jan und Jose und von H. Johannes und Toni kostbar gebrauchen wird, um seine Vision für unser Land und die Weltmission zu erfüllen. Lasst uns unsere Liebe und unseren Glauben erneuern und wahre Freunde für die jungen Menschen sein, die sie zu Jesus führen. Lasst uns insbesondere unsere Kommilitonen, Arbeitskollegen und Hoffnungsträger aufnehmen wie sie sind und ihnen durch die ESBK Gelegenheit geben, Gottes Hoffnung persönlich kennen zulernen.

2. Deine Sünden sind dir vergeben (5-12)

Wir wissen nicht genau, warum der Mann, den seine Freunde zu Jesus gebracht hatten, gelähmt wurde. Vielleicht hatte er einen Schlaganfall oder eine Querschnittslähmung erlitten. Vielleicht war er wegen seiner Gichtkrankheit behindert und arbeitsunfähig geworden. Jedenfalls war der Gelähmte in diesem Text behindert und auf die Hilfe seiner Umgebung angewiesen. Jemand sagte einmal, dass es in der Welt drei Arten von Menschen gebe: Diejenigen, die die Welt lebenswerter machen, diejenigen, deren Leben keinen Einfluss ausübt, und diejenigen, die die Welt verschlimmern. Dieser Gelähmte gehörte leider zu der dritten Art von Menschen.

Wie half Jesus diesem Gelähmten? Sehen wir uns Vers 5 an: „Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Jesus bezeichnete ihn aus seiner großen Barmherzigkeit als seinen Sohn. Wisst ihr, dass die Beziehung zwischen Vater und Sohn eine besondere Beziehung ist? Es gibt viele herzbewegende Geschichten von Beziehungen zwischen Vater und Sohn, wie z.B. die Geschichte von einem Vater und einem verlorenen Sohn. Aber mit diesem Gelähmten wollte niemand etwas zu tun haben, vielmehr fühlten sich alle wegen ihm belastet. Jesus jedoch nahm diesen gelähmten und nutzlosen Mann als seinen Sohn an. Jesus nimmt auch jeden von uns unabhängig von unserem Zustand als seinen Sohn bzw. seine Tochter an. In dieser Liebe Jesu sehen wir die Hoffnung Gottes. Möge Gott uns helfen, auch die jungen Menschen unserer Zeit als unsere geistlichen Söhne und Töchter anzunehmen.

Danach sagte Jesus zu dem Gelähmten: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Was für eine Überraschung! Alle Beteiligten dachten, dass der Mann unbedingt von seiner Lähmung, die ihn zu einem bemitleidenswerten Behinderten machte, geheilt werden müsste, so dass er wieder arbeiten und sich selbst versorgen könnte. Aber für Jesus war nicht seine Lähmung, sondern sein Sünden- und Schuldproblem sein dringenderes und grundlegenderes Problem. Jesus wusste, dass es die Sündenschuld war, die ihn krank, nutzlos und hoffnungslos machte. Darum sprach Jesus zuerst zu ihm: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Hier sehen wir, dass für Jesus das Sündenproblem das grundlegende Problem der Menschen ist und nicht ihre äußerlichen Bedingungen.

Zurzeit hören wir oft darüber, dass immer mehr eigentlich fähige junge Menschen, vor allem unter den Studenten, unter Depressionen leiden. Als Mediziner weiß man, dass die Depression die Volkskrankheit Nr. 1 ist und unter allen Krankheiten die größte Behinderung noch ernsthafter als körperliche Behinderung verursacht. Wegen der Depression können viele Menschen nicht ihr Potential entfalten, sondern sind kraftlos und müssen sogar psychiatrisch behandelt werden. Viele sind wegen der unvergebenen Sündenschuld und wegen des ungelösten Sündenproblems geistlich gelähmt und depressiv. Die Sünde liegt wie eine schwere Last auf ihrem Leben und „blockiert“ ihr weiteres praktisches und geistliches Wachstum. Mit unserer eigenen Kraft können wir das Sündenproblem und die geistliche Lähmung nicht überwinden. Aber Jesus hat Vollmacht, Sünden zu vergeben und uns von der geistlichen Lähmung und Depression zu heilen. Jesus spricht heute auch zu uns: „Mein Sohn, meine Tochter, deine Sünden sind dir vergeben!“ Wir brauchen uns nicht selbst zu rechtfertigen oder zu verteidigen, sondern wir dürfen zu Jesus kommen, wie wir sind, und seine Liebe und die Gnade der Sündenvergebung empfangen und einen neuen Anfang machen. Wir dürfen auch unsere Hoffnungsträger zu Jesus bringen, so dass sie von Jesus, der die Sünden vergibt, das Sündenproblem gelöst bekommen und ein neues Leben für die Ehre Gottes beginnen können. In der letzten Zeit war ich wegen meines Versagens sowohl in geistlicher als auch in menschlicher Hinsicht verzagt. Ich verlor die Zuversicht, von Gott gebraucht zu werden, und hoffte nur noch, als ein normaler Arzt und Familienvater zu leben. Aus meiner eigenen Kraft konnte ich aus dieser geistlichen Depression nicht herauskommen. Durch die Vorbereitung der Botschaft durfte ich aber Jesu Stimme persönlich hören: „M. Petrus, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ Obwohl ich wegen des Hochmutes, des Ungehorsams und der Begierde gegen Gott und Menschen Unrecht getan habe, darf ich Jesu Sündenvergebung empfangen und die neue Liebesbeziehung zu Gott und Gottes Leuten anknüpfen. Nun kann ich Gottes Hoffnung sehen, als ein verantwortlicher geistlicher Leiter für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa und ferner als ein Glaubensvater für die Medizinstudenten und für die Missionare der 2. und 3. Generation gebraucht zu werden.

Sehen wir uns die Verse 10 und 11 an: „Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!“ Als einige Schriftgelehrten Jesu Vollmacht zur Sündenvergebung anzweifelten, entschied sich Jesus, seine messianische Vollmacht zu offenbaren, indem er dem Gelähmten gebot, aufzustehen. Da geschah ein großes Wunder: Auf Jesu Befehl hin stand er auf, nahm sein Bett und ging heim. Jesu Heilungsmacht ist der klare Beweis dafür, dass Jesus die göttliche Autorität hat, die Sünden der Menschen zu vergeben. Jesus gibt uns wahres Glück, indem er uns vom Schuldgefühl und vom bösen Gewissen befreit, weil er Vollmacht hat, den Menschen ihre Sünden zu vergeben.

3. Folge mir nach! (13-17)

Sehen wir uns Vers 14 an: „Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.“ In diesem Abschnitt geht es um die Berufung des Levi. Im Gegensatz zu dem Gelähmten, der ein passiver Sünder war, war Levi ein aktiver Sünder. Levi war ein Zöllner. In der damaligen Zeit wurden die Zöllner zusammen mit Ehebrechern und Prostituierten für öffentliche Sünder gehalten. Es mag verschiedene Gründe gegeben haben, warum Levi ein Zöllner geworden war. Wie die meisten Menschen seiner Zeit lebte er auch als ein vom Römischen Reich unterjochter Mann. Aber er wurde nicht durch diese traurige Realität zermalmt. Vielmehr machte er das Beste daraus und wurde ein Zöllner. Er hoffte, auf diese Weise ein gesichertes und geruhsames Leben führen zu können, indem er dachte, dass Geld alle seine Probleme lösen würde. Um Geld zu verdienen, verschloss er seine Augen und erpresste erbarmungslos Steuern von seinem leidenden Volk.

Aber war er wirklich glücklich mit seinem Geld? Nein! Er war gar nicht glücklich. Er war elend wie Kain. Nachdem Kain seinen jüngeren Bruder Abel ermordet hatte, wurde er zu einem ruhelosen Wanderer, der wegen der Furcht und des Schuldgefühls nicht mehr ruhig schlafen konnte. Die Macht der Sünde, die durch die Selbstsucht in das Herz Levis kam, quälte ihn bei Tag und Nacht. Wegen seiner Selbstsucht wurde er wie ein Aussätziger, mit dem niemand mehr etwas zu tun haben wollte.

Weil die Menschen nach dem Bilde Gottes und mit einem Ehrgefühl geschaffen wurden, wünschte sich auch Levi, ein edler Mensch zu werden. Aber er wurde zum Gegenstand der Verachtung seines Volkes, weil er ein Zöllner war. Seine Strafe und sein Schamgefühl waren so schlimm, dass er es nicht mehr ertragen konnte. Er war sehr einsam, nicht nur weil er keinen Freund hatte, sondern auch weil er sich selbst nicht mochte. Wie half Jesus ihm?
Erstens: Jesus machte ihn zu seinem Freund. Niemand wollte sich mit Levi unterhalten, außer in Finanz- und Steuerangelegenheiten. Aber Jesus bot ihm seine Freundschaft an, indem er zu ihm sagte: „Folge mir nach!“ Levi konnte Jesu Einladung nicht ablehnen. Es war der Moment, in dem ein sündhafter Mensch dem heiligen Gott begegnete. Dies war der Moment, in dem die Errettung Gottes Levi zuteil wurde. Und dies war der Moment, in dem neue Hoffnung wie der Sonnenschein in sein Herz strömte.

Zweitens: Jesus half Levi, indem er in ihn die Hoffnung Gottes einpflanzte, ein großer Mensch zu werden. Als Jesus zu ihm sagte: „Folge mir nach!“, meinte er damit, „Komm und lerne von mir und sei mein Jünger.“ Jesus sah seine Fähigkeit. Er sah in ihm die Größe Gottes. Jesus berief ihn und half ihm geduldig, bis er zu einem neuen Menschen verändert wurde. Er half ihm, bis Levi ein Mann wurde, der das Matthäusevangelium aufschrieb. Wenn wir selbstsüchtige Menschen sehen, bekommen wir Magenschmerzen. Aber wir müssen die Tatsache aufnehmen, dass der Messias einen selbstsüchtigen Zöllner zu einem seiner Jünger berufen hat. Wenn wir Menschen, die wie Levi sind, ignorieren würden, würde es in der Zukunft keinen Matthäus mehr geben.

Levi konnte seine Freude über die Begegnung mit dem Messias nicht für sich behalten. Darum lud er alle seine Zöllnerkollegen zu sich ein und veranstaltete ein großes Fest, weil er ein neues Leben in Jesus empfangen hatte. Levi, Jesu Jünger und noch viele andere Zöllner setzten sich zu Tisch, um Essensgemeinschaft mit Jesus zu haben. (15) Aber die fröhliche Essengemeinschaft wurde gestört, weil die Schriftgelehrten unter den Pharisäern Jesus genau beobachtet hatten. Sie fragten die Jünger Jesu in einem verächtlichen Ton: „Isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?“ Sehen wir uns Vers 17 an: „Als das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.“ Dieser Vers zeigt uns klar, dass Jesus der Messias ist, der in die Welt kam, um die Sünder zu retten. In der Tat gibt es keinen einzigen gerechten Menschen in dieser Welt. Alle sind Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Röm 3,23) Gott hasst die Sünde, aber er liebt die Sünder absolut. Jesus kam, die Sünder zu rufen und zu retten und vergoss dafür sein heiliges Blut am Kreuz. Preiset Jesus, der gekommen ist, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten. Lasst uns dieses Herz Gottes für die Sünder kennenlernen und in diesem Sommer viele selbstsüchtige Sünder zum Wort Gottes einladen und ihnen geduldig dienen, bis sie zu den tüchtigen Jüngern Jesu wie Levi verändert werden.

In der heutigen Lektion haben wir gelernt, dass Jesus Vollmacht hat, unsere Sünden zu vergeben und uns von der geistlichen Lähmung und Depression zu befreien. Wir haben auch gelernt, dass Jesus durch diejenigen wirkt, die aus dem Glauben und aus der Liebe inmitten der Unmöglichkeit einen Weg finden, ihre Hoffnungsträger zu Jesus zu bringen. Lasst uns Jesu Einladung hören und Jesu Vollmacht der Sündenvergebung persönlich empfangen und die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa herauszufordern. Gott möge die ESBK 2009 als Meilenstein für die Europamission kostbar gebrauchen.

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