Daniels Gebet und Zukunft Israels

Daniel 9,1-27
Leitverse 9,18.19

„Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und säume nicht – um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt“

Wir danken dem Herrn für seine wunderbare Gnade durch Jesus Christus. Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er hat die Reinigung von den Sünden durch sein Blut ein für alle Mal vollbracht und uns eine vollkommene ewige Erlösung erworben. Nun dürfen wir durch den Glauben zu Jesus aufsehen und an dem Bekenntnis der Hoffnung festhalten. Wir danken dem Herrn, der durch GLEF 2022 in und durch unsere nächste Generation mächtig gewirkt hat, nämlich sie als Diener des Wortes, tüchtige Bibellehrer und globale geistliche Leiter für sein Werk der geistlichen Wiedererweckung aufgestellt hat. Wir dürfen sehen, dass Gott durch unser Zweierbibelstudium und die Jüngererziehung wirkt, in Europa, in Amerika, in Russland und bis in die M-Welt.

Heute wollen wir unser Daniel-Bibelstudium fortsetzen. In Kapitel 8 haben wir Daniels Vision vom Antichristen kennengelernt. Durch Kapitel 9 wollen wir das Gebet von Daniel kennenlernen, der die Sünde seines Volkes als eigene Sünde annahm und mit Buße und Flehen zu Gott kam. Gott freute sich sehr über sein Gebet und sandte den Engel Gabriel, um ihm die rechte geistliche Einsicht für die Geschichte Gottes zu geben. Lasst uns wie Daniel mit den Anliegen unseres Volkes, unserer Familien und der jungen Menschen zu Gott kommen und an dem geistlichen Kampf für die Wiedererweckung aktiv teilnehmen.

1. Daniels Gebet im Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes (1-19)

Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros, aus dem Stamm der Meder, der über das Reich der Chaldäer König wurde, in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft achtete ich, Daniel, in den Büchern auf die Zahl der Jahre, von denen der Herr geredet hatte zum Propheten Jeremia, dass nämlich Jerusalem siebzig Jahre wüst liegen sollte.“ Das erste Jahr des Darius deutet auf das Jahr 538 v.Chr. hin, in dem eine Zeitenwende stattfand. Nach der Eroberung Babylons hörte das babylonische Weltreich auf zu existieren und das Reich der Meder und Perser wurde die neue Hegemonialmacht im Nahen Osten. Wahrscheinlich gab es jeden Tag neue Nachrichten und neue Maßnahmen, mit denen Darius seine Macht sichern wollte. Darum schauten alle gebannt darauf, was Darius tat und jeder versuchte in dieser veränderten Welt irgendwie zu überleben.

Doch Daniel schaute in dieser Lage nicht auf die Menschen, sondern hatte seine Augen fest auf Gott fixierte. Er widmete sich dem intensiven Bibelstudium. Wir sehen, dass er vor allem den Propheten Jeremia und auch die Mosebücher studiert hat. Gemäß Vers 2 achtete er auf Jeremias Vorhersage über die 70 Jahre dauernde Zerstörung Jerusalems bewegt. Jeremia hatte dies in einem Brief an die Gefangenen in Babel geschrieben. Jeremia 29,11 sagt: „Denn so spricht der Herr: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe.“

Was bewirkte Daniels tiefgehendes Bibelstudium? Daniel konnte sich ausrechnen, dass die 70 Jahre der Gefangenschaft nun fast erfüllt waren. Die babylonische Gefangenschaft endete nur wenige Monate später mit dem Edikt des Kyros, der den Juden erlaubte, in ihre alte Heimat zurückzukehren und den Tempel wieder aufzubauen. Daniel geriet aber angesichts dieser Tatsache nicht in ein Jubelgeschrei oder Enthusiasmus. Stattdessen trieb ihn diese Erkenntnis über die Geschichte Gottes ins Gebet und zur Buße. Er wusste, dass Gott verheißen hatte, dass Israel befreit werden sollte, wenn sie Buße taten und sich von ganzem Herzen zu Gott bekehrten (3.Mose 26,40-45; 5.Mose 4,27-31). Gottes Geschichte war für ihn kein Selbstläufer, sondern es war etwas, an dem er aktiv teilnahm, indem er Gottes Herz für die Wiederherstellung Jerusalems, aber auch für die Umkehr seines Volkes verstand, das eine tiefgehende Buße brauchten.

Wir lernen von Daniel, uns nicht mit Nachrichten, mit verschiedenen Social-Media-Kanälen und Videos zu beschäftigen, sondern mit Priorität das Wort Gottes tief zu studieren, so dass wir geistliche Einsicht in Gottes Geschichte bekommen.

Als UBF in den 60er Jahren in Korea gegründet wurde, war es eine sehr unruhige Zeit, in der es viele Studentendemonstrationen gab. Aber M. Dr. Samuel Lee und M. Sarah Barry widmeten sich dem tiefgehenden Bibelstudium. Durch ihr Bibelstudium mit Jüngererziehung kamen viele Studenten zur Umkehr zu Jesus und konnten als Missionare für die Weltmission gebraucht werden. Das tiefgehende Bibelstudium bewirkte, dass Korea von einem armen Land der dritten Welt zu einem Missionare-sendenden Land verändert wurde.

Als M. Peter sich dem geistlichen Wiedererweckungswerk in Europa durch das Jüngererziehungswerk widmete, indem er einige junge deutsche Studenten am Campus und Mitarbeiter der nächsten Generation vom gottlosen Humanismus zum lebendigen Glauben an Gott führte und sie zur globalen Leiterschaft aufstellte, erfuhr er harte Attacken des Satans. Er hielt aber an dem Bekenntnis der Hoffnung und der Vision Gottes mit Philipper 1,21 fest: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Als wir gemäß der Führung Gottes unsere erste Priorität auf das tiefgehende Bibelstudium und auf die Mobilisierung der nächsten Generation setzten, durften wir sogar inmitten der unmöglichen Lage das mächtige Wirken Gottes in der nächsten Generation erfahren, die zu den globalen geistlichen Leitern heranreifen. M. Petrus, H. Johannes, Peter Ryu und unser Gideon-Team wurden als hervorragende Diener des Wortes Gottes und verantwortliche Leiter gebrauch. Das Hesekiel-Team hat hervorragende Vorträge ausgearbeitet und gehalten. Das Josia-Team ist durch tiefgehendes Factual Study zu Experten und Bibellehrer für die fünf Büchern Mose gewachsen. Gott hat Darüber hinaus auch zahlreiche Mitarbeiter der nächsten Generation weltweit durch das GLEF-Programm mobilisiert.

Wie sollen wir uns in dieser Zeitenwende verhalten? Anstatt nur auf die Nachrichten der Hauptmedien zu schauen und uns von Sorgen überwältigen zu lassen, dürfen wir zuerst das Wort Gottes tiefgehend studieren. Durch das tiefgehende Bibelstudium können wir geistliche Einsicht in den Lauf der Geschichte Gottes und in seinen Plan und sein Ziel haben. Wir dürfen mit Buße zu Gott kommen, alleine auf Jesus zu vertrauen und mit der Zuversicht seines endgültigen Sieges für das geistliche Wiedererweckungswerk beten und kämpfen.

Sehen wir uns nun das Gebet von Daniel an. Lesen wir die Verse 3 und 4: „Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche. Ich betete aber zu dem Herrn, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten!“ Daniel begann sein Gebet mit einer Haltung der Buße, indem er fastete, einen Sack anzog und Asche auf sein Haupt streute. Es war der Ausdruck seiner inneren Zerschlagenheit. Er bekannte Gott als den großen, heiligen und treuen Gott, der seinen Bund mit seinen Leuten nicht bricht, die ihn von Herzen lieben. Scheinbar hatte Gott sie verlassen und verstoßen, als Jerusalem zerstört wurde. Aber es war nur Gottes Training, damit sie Buße tun und zu ihm zurückkehren konnten. Gott lässt diejenigen, die ihn lieben, nicht fallen, sondern bewahrt ihnen den Bund. Er wartete darauf, dass sie zu ihm kamen, damit er sie wiederherstellen konnte.

Lesen wir Vers 5: „Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen.“ Hier bekannte Daniel die Sünde der Israeliten und ihren Ungehorsam. Sie hatten gesündigt, Unrecht getan, waren gottlos und abtrünnig, abgewichen und ungehorsam. Ihre Rebellion, ihr Ungehorsam gegenüber Gott war eine schwere Sünde. Die Bücher 1. und 2. Chronik berichten davon, wie Gott die beste Umgebung für sein Volk geschaffen hatte. Aber sie gehorchten Gott nicht. Sie wollten gemäß ihrer eigenen Meinung und Maßstab autark und wie die ungläubigen Völker um sie herum leben. So gerieten sie immer tiefer in den Götzendienst und die Sünde, bis Gott sie in die babylonische Gefangenschaft führen musste. Vers 6 sagt: „Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten.“ Gottes Knechten nicht zu gehorchen ist gleich wie Gott nicht zu gehorchen und bewirkte ihren Untergang.

Schließlich bekannte Daniel, dass Gott gerecht ist, aber dass die Israeliten sich wegen ihrer Sünde schämen müssen. Lesen wir die Verse 7 und 8: „Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind, und die zerstreut sind in allen Ländern, wohin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. Ja, Herr, wir, unsre Könige unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, dass wir uns an dir versündigt haben.“

Daniel beschuldigte nicht die Elterngeneration, nicht die Könige und nicht die anderen Israeliten, sondern erkannte die Sünde Israels als seine eigene Sünde an und bekannte sie vor Gott. Daniel benutzte die 1. Person plural („wir“), indem er sich selbst einschloss in die Gottlosigkeit und den Ungehorsam. Es ist einfach, die Sünde der anderen zu kritisieren und sich dabei selber für etwas besser zu halten, so wie der Pharisäer im Gleichnis. Einige suchen die Schuld bei den anderen, bei der Gemeinde, bei ihrem Hirten, bei ihrem Ehepartner oder bei ihren Kindern. Aber die anderen zu beschuldigen bringt uns gar nicht weiter. Wir dürfen wie Daniel zuerst die Sünde bei uns selber finden und sie im Gebet zu Gott bringen. Buße ist der Weg der Heilung und der Besserung. 1.Johannes 1,8.9 sagen: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Wo wir wie Daniel mit Buße und Bekennen zu Gott kommen, dürfen wir Gottes wunderbare Veränderungsmacht erfahren.

Das Unglück von Deutschland liegt nicht an Gott, sondern darin, dass wir Gott verlassen haben, dass wir dem Humanismus gefolgt sind und unser eigenes Ego zum Maß der Dinge gemacht haben. Die meisten Menschen versuchen ohne Gott nur mit ihrer eigenen Kraft ihr Leben zu meistern. Anstatt Gottes Geboten zu gehorchen denken sie, dass sie selbst am besten wüssten. So folgen wir nur dem eigenen Gefühl und machen unser Ego zum Götzen. Weil wir das eigene Gefühl zur neuen Wahrheit gemacht haben, gibt es sogar eine große Mehrheit dafür, das eigene Geschlecht selbst zu wählen. So wird Gottes Wille, sein guter Plan und sein Schöpfungsziel vollkommen ausgeblendet. Als Folge dessen sehen wir immer mehr Menschen mit psychischen Problemen, und wir leben mit verschiedenen Ängsten vor Inflation, Krieg oder sogar vor einem kleinen Virus. Ich habe in meinem Humanismus auch immer versucht die Meinung der Menschen zu achten, sie nicht zu stören oder herauszufordern. Dann konnte ich oft Gottes Wahrheit nicht klar sagen. Aber mein Humanismus ist im Grunde genommen nur eine Selbstliebe und Verantwortungslosigkeit. Wegen meiner Verantwortungslosigkeit konnte ich den Bibelschülern nicht helfen, als Jünger Jesu zu wachsen. Wegen meiner Verantwortungslosigkeit konnte ich auch meiner Hausgemeinde nicht gut helfen. Darum darf ich mich mit Buße zu Gott kehren, darf den Attacken des bösen Geistes fest im Glauben widerstehen und für die geistlich Wiederherstellung beten.

In den Versen 9 bis 14 erinnert sich Daniel an 5.Mose Kap. 28, wo Gott schon vorhergesagt hatte, dass er die Israeliten in die Fremde wegführen würde, wenn sie nicht seinen Geboten gehorchten und ungehorsam und rebellisch sein würden. Daniel bezeugte, dass die Ursache ihres Unglücks ganz klar in ihrer Sünde und ihrem Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten liegt, während Gott selbst gerecht ist, weil er nur das getan hat, was er schon vorher angekündigt hatte. Gott hat sein Wort gehalten und sie gerechterweise bestraft. Aber er erinnerte sich auch an Gottes Barmherzigkeit, der versprochen hatte, sie wieder zurückzuführen, wenn sie mit Buße zu ihm kommen würden.

Ab Vers 15 finden wir, wie Daniel sich mit Bitten und Flehen an Gott wendet. „Und nun, Herr“ und „Ach Herr“ wiederholen sich in diesen Versen gleich 6-mal. Daniel erinnert Gott daran, wie er einst die Israeliten aus Ägypten geführt und sich selbst als der allmächtige und gnädige Gott offenbart hatte. Er bittet, dass er nun von seinem Zorn ablässt, das Gebet hört, sein Antlitz leuchten lässt, sein Ohr neigt und hört, seine Augen auftut und sieht, dass er gnädig ist, aufmerkt und nicht säumt. Aus der Haltung der Buße heraus und sich dessen bewusst, dass er keine eigene Gerechtigkeit vorweisen kann, bittet Daniel Gott immer wieder um seine Gnade und sein Eingreifen.

Dabei geht es nicht nur um das Volk, sondern es geht um Gott selbst, nämlich um die „Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist“. „Um deinetwillen, mein Gott!“ bittet und fleht er um Gottes Wirken. Letztlich soll Gottes Ehre wiederhergestellt werden. Lesen wir die Verse 18 und 19 gemeinsam: „Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und säume nicht – um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.“

Habt ihr einmal mit solch dringlicher Buße und Flehen zu Gott gebetet? Die Psalmen sind voll von Gebeten, die mit Flehen zu Gott gebraucht werden. Wir dürfen auch mit dieser Haltung Daniels für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa zu dem Herrn flehen. Gott möchte die toten Gebeine, die jetzt ganz verdorrt sind, wieder lebendig machen durch sein Wort und durch seinen Geist (Hes 37,10). Er hat angefangen, unsere nächste Generation, die oft wie verdorrte Gebeine aussahen, lebendig zu machen. Er hat durch das Zweierbibelstudium, durch die Jüngererziehung und durch das GLE-Forum mächtig gewirkt. Wir durften sehen, dass sie nun sogar als Diener des Wortes Gottes und Bekanntmachende gebraucht werden durften. Gott will durch sie weiter sein Erweckungswerk führen, dass die geistlich toten Studenten am Campus lebendig werden, dass wir 10.000 ZBS-Teams mit ihnen bilden und so Deutschland und Europa noch einmal als eine Hirtennation für die Weltmission gebraucht werden darf.

Menschlich gesehen sehen unsere Bitten und Flehen oft unverschämt aus. Aber Gott hat versprochen, unser flehentliches Gebet zu hören. So wie der ungerechte Richter auf das Flehen der Witwe hörte, so will Gott unsere Bitten gerne erfüllen. Indem Sarah jeden Frühmorgen zu Gott betet und fleht, darf sie erfahren, wie sie die Berge des Abiturs ins Meer versetzen darf. Indem Olaf treu zum Bibelstudium kommt und zu Gott fleht, darf er den geistlichen Sieg für das Finden einer Arbeitsstelle erfahren. Wir glauben, dass Gott die Fürbitte des Missionsreise-Teams für Norwegen und für Europa segnet, und eine geistliche Wiedererweckung bewirkt. Indem wir jeden Morgen zu Gott beten, dürfen wir erfahren, wie Gott durch uns die jungen Studenten und nächste Generation erweckt, nun sogar die Stützpunkte für die M-Mission aufrichtet.

Gott hat uns durch Jesaja 6 gefragt: „Wen soll ich senden?“ Er möchte durch die heiligen Stümpfe, die nicht dem gottlosen Zeitgeist folgen, sondern sich für das Wort Gottes und die Mission Gottes einsetzen, sein mächtiges Werk tun. Mit dieser Vision dürfen wir weiter die Mobilisierung der Nächsten Generation durch GLEF und Jüngererziehung, sowie die geistliche Wiedererweckung durch die 10.000 Zweierbibelstudium-Teams herausfordern und erfahren, dass Gott nicht säumen wird, seine Verheißung zu erfüllen. Lasst uns wie Daniel mit Buße und Flehen zu Gott kommen, dass er unser Land geistlich wiedererweckt und noch einmal als ein Hirtennation für die Weltmission gebraucht.

2. Daniels Vision von der Zukunft Israels (20-27)

Was geschah, als Daniel mit Buße und Flehen zu Gott betete? Der Engel Gabriel wurde zu ihm gesandt. Gott hatte sich über Daniels Gebet so gefreut und wollte ihm nun zum „rechten Verständnis“ verhelfen. Er wollte ihm helfen, über die Wiederherstellung Jerusalems hinaus auf die große Heilsgeschichte Gottes zu blicken.

Lesen wir Vers 24: „Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden.“ Hier berichtet Gabriel über 70 Wochen, womit 70 Jahrwochen zu je 7 Jahren gemeint, also insgesamt 490 Jahre. Es war eine herrliche Verheißung, dass die Sünde abgetan wird, die Schuld gesühnt und ewige Gerechtigkeit gebracht wird. Es bezieht sich auf Jesus, der durch seinen Tod am Kreuz die Sünde besiegt und für die Schuld der Menschen vollkommen bezahlt hat. Wie wir im Hebräerbrief studiert haben, ist Jesus durch sein Blut in das Allerheiligste hineingegangen und hat für uns eine ewige Erlösung erworben hat. Das Edikt von Artaxerxes wurde im Jahre 458 v.Chr. erlassen. Wenn man nun 490 Jahre nach vorne rechnet, so kommt man auf 33 n.Chr., das Jahr, in dem Jesus in Jerusalem gekreuzigt wurde. Gottes Verheißung ist so genau! Die 70 Wochen teilen sich auf in 7 Jahrwochen für den Aufbau des Tempels und 62 Jahrwochen unter Kummer und Verfolgung, bis Gottes Verheißung erfüllt wird.

Lesen wir Vers 26: „Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist.“ Der Gesalbte Jesus Christus wurde grausam ausgerottet. Die Stadt Jerusalem und das Heiligtum wurden in 70 n.Chr. durch die Armee der Römer zerstört.

Lesen wir Vers 27: „Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.“ Dieser Vers bezieht sich auf die Endzeit, nämlich die große Bedrängnis, wenn der Bund schwer gemacht wird und im Heiligtum ein Gräuelbild der Verwüstung steht.

Wir sehen hier, dass Gott die Geschichte kennt und in seinem weisen Ratschluss vorherbestimmt hat. Er ließ Daniel mehr als 550 Jahre zuvor schon auf das Erlösungswerk durch Jesus Christus und auf die Zeit des Endes vorausblicken. Daniel wartete auf die Wiederherstellung Jerusalems. Aber Gott hatte mehr als das, nämlich die Erfüllung des gesamten Heilswerk Gottes im Sinn. Er wollte durch Jesus das wahre Heiligtum im Himmel salben und durch ihn den Weg der Errettung für alle Menschen öffnen. Gott wollte hier keien exakten Fahrplan bis zur Wiederkunft Jesu geben, der die Menschen zu Spekulationen und Berechnungen anregt. Diese endzeitliche Schau will uns vielmehr wie Daniel zur Buße und zur Fürbitte führen. Sie ermahnt uns dazu, wachsam zu sein und bis zum Ende in Geduld auszuharren. Sie ermutigt uns, sogar mitten unter Verfolgungen das Evangelium bis an das Ende der Erde zu verkündigen. So dürfen wir als Hauptpersonen in der Heilsgeschichte Gottes gebraucht werden.

Heute haben wir Daniels Buße und Flehen für die Wiederherstellung von Gottes Volk und die Stadt Gottes kennengelernt. Daniel nahm die Sünde seines Volkes als eigene Sünde an und kam mit dem Bußgebet und herzlicher Fürbitte zu Gott. Gott erhörte dieses Gebet und gab ihm Einsicht in die Zukunft Israels, nämlich das Heil durch den Gesalbten Jesus. Lasst uns heute lernen, wie Daniel mit Buße und Flehen für unser Volk, für Europa und für die Weltmission zu Gott zu kommen. Lasst uns 10.000 Zweierbibelstudium-Teams bilden und die nächste Generation durch geistliche Mobilisierung als globale geistliche Leiter aufstellen. Gott möchte uns von dem gottlosen Humanismus erretten und wieder als eine Hirtennation für die Weltmission, sogar bis in die M-Welt kostbar gebrauchen.

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