Das Jüngererziehungswerk in Ephesus

Apostelgeschichte 19,1-40
Leitvers 19,9

„Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“

Wir danken dem HERRN, dass wir heute den 42. Jubiläumsgottesdienst von UBF Bonn feiern dürfen. Dank sei Gott, der während dieser 42 Jahre seine Hoffnung für die jungen Menschen, ja für jeden von uns persönlich und auch für Deutschland, Europa und die Weltmission offenbart hat. Vor 42 Jahren begannen M. Dr. Peter Chang und M. Sarah Chang dieses Pionierungswerk unter den Bonner Studenten. Vor 42 Jahren wurde auch M. Dr. Petrus Chang als ihr ältester Sohn geboren; er ist also genau so alt (oder jung) wie dieses Werk Gottes. Vor 42 Jahren begann dieses Werk klein und unscheinbar in einer Mietwohnung in der Villemombler Straße. Heute, 42 Jahre später, sehen wir, wie Gott gewirkt hat durch Höhen und Tiefen hindurch. Gott offenbarte seine große Hoffnung durch die Aufstellung von Hirten, Bibellehrern und geistlichen Leiter. In dieser Stunde wollen wir darüber nachdenken, wie Gott und durch wen Gott wirkt – damals in Ephesus – auch hier und heute unter uns. Durch das Werk Gottes in Ephesus wollen wir Gottes Hoffnung finden und lernen, wie Apostel Paulus dem Jüngererziehungswerk durch intensives Bibelstudium einflussreich gedient hat. Lasst uns heute durch den Jubiläumsgottesdienst geistlich gestärkt und ermutigt werden, dem Werk der Jüngererziehung mit der erneuerten Vision und Hoffnung Gottes zu dienen.

1. Paulus redete täglich in der Schule des Tyrannus (1-10)

Unser Text führt uns in die Stadt Ephesus, eine multikulturelle Hafenstadt in der heutigen Westtürkei, etwa 70 km südlich von Izmir gelegen. In Ephesus gab es einerseits starken griechischen Einfluss aufgrund des dort befindlichen Tempels der Göttin Artemis. Andererseits war diese Stadt auch der Sitz des römischen Statthalters. Apostel Paulus kam erstmalig gegen Ende seiner zweiten Missionsreise nach Ephesus. Dort predigte er den Juden das Wort Gottes und viele waren bewegt und baten Paulus, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb aber nicht selbst dort, sondern bat Priszilla und Aquila, eine treue Mitarbeiterhausgemeinde, in der Stadt zu bleiben. Diese dienten fleißig dem Bibelstudium und halfen einem gelehrten und beredten Mann, Apollos, zum persönlichen Glauben an Jesus zu finden. Nun waren etwa zwei Jahre vergangen und Paulus kam nach Ephesus zurück. Sehen wir uns Vers 1 an: „Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand.“ Er fand in der Stadt einige Jünger, die nur auf die Taufe des Johannes getauft waren und noch nie etwas vom Heiligen Geist gehört hatten. Ihnen diente Paulus, indem er sie lehrte, dass Johannes selbst gesagt hatte, dass die Menschen an den glauben sollten, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. Daraufhin ließen sich diese zwölf „Johannesjünger“ taufen. Der Heilige Geist kam auf sie und sie wurden zu Jesusjüngern verändert, die sogar in Zungen redeten und weissagten.

Die Veränderung des Apollos und der zwölf Johannesjünger durch das Bibelstudium, zeigt die Wichtigkeit, denjenigen zu dienen, die zwar etwas von Jesus gehört oder gelesen haben, aber noch keine persönliche Wiedergeburt und Lebensveränderung durch den Heiligen Geist erfahren haben. Auch heute gibt es zahlreiche „halbe oder formale Christen“, die einige Kenntnisse über Jesus besitzen. Ihnen dürfen wir mit dem genauen Bibelstudium dienen und sie als entschiedene und neugeborene Jünger und Jüngerinnen Jesu aufstellen.

Sehen wir uns Vers 8 an: “Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.“ Paulus diente zunächst den jüdischstämmigen Menschen, indem er in der Synagoge vom Reich Gottes predigte. Das Reich Gottes meint, Gottes Königsherrschaft aufzurichten und den Ratschluss Gottes zur Erlösung der Menschheit und sein Rettungswerk durch Jesus Christus. Paulus war einst ein strenggläubiger und gesetzlicher Jude und Pharisäer gewesen. Er dachte, aufgrund seiner Abstammung und durch das Halten der Gebote vor Gott bestehen zu können. Sogar hatte er als ein Oberer der Juden die Christen, die sogenannten Anhänger des neuen Weges, hart verfolgt und viele ins Gefängnis werfen lassen. Doch durch die Begegnung mit Jesus wurde er um 180 Grad verändert. Er erkannte, welch ein Sünder er war, voller Stolz, Hochmut und Selbstgerechtigkeit. Er tat Buße und nahm Jesu vergebende, bedingungslose Liebe an. Jesus berief ihn als ein Licht für die Heiden. Dass Paulus sowohl seinem Volk, den Juden, als auch den ungläubigen Heiden so hingebungsvoll diente, war ein Ausdruck seines brennenden Hirtenherzens für alle Arten der Menschen. Er wusste, dass der Glaube an Jesus die Erlösung und Veränderung eines Menschen bewirkt. Paulus wirkte drei Monate in der Synagoge und predigte, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes. Die Predigt des Wortes Gottes ist ein sehr wichtiger Anfang. Aber es ist nicht alles. Nach der Predigt kommt das Lehren und Überzeugen. Durch das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams und durch die Lebensgemeinschaft dürfen auch wir die jungen Menschen lehren, überzeugen und mobilisieren und vielen den Weg zur Gerechtigkeit weisen. Wir dürfen sie mit der Wahrheit des Wortes Gottes von der Liebe, Gnade und Hoffnung Gottes in Christus Jesus überzeugen.

Alles, was Paulus tat, entstammte seinem brennenden Hirtenherzen für die Menschen. Sehen wir uns einmal in Kapitel 20 die Verse 18b-21 an: „Ihr wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe, wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind. Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.“ Paulus diente hingebungsvoll mit Tränen und unter Anfechtungen den anvertrauten Jüngern. Er hatte einst selbst erfahren, wie geistlich unwissend er gewesen und als ein Feind Gottes fungiert hatte. Paulus vergaß die Gnade Gottes nie. Darum diente er mit seinem neuen Leben umso entschlossener sowohl den Juden als auch Heiden (Griechen), um sie für Christus zu gewinnen. Drei Monate lang predigte er frei und offen in der Synagoge der Juden. Doch wo es das Wirken Gottes gibt, schläft der Widersacher nicht! Sehen wir uns Vers 9 an: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Hier lernen wir zwei Punkte.

Erstens: Verstockung und Unglauben geben sich die Hand und lehnen das Evangelium ab. Es gibt immer diejenigen, die statt Buße zu tun ihr Herz verstocken und sogar übel reden. Dies haben wir auch während der 42 Jahre dieses Jüngererziehungswerkes erfahren. Ein Knecht Gottes diente den jungen Menschen aus dem brennenden Hirtenherzen. Doch verstockte und einsichtslose Menschen verleumdeten ihn und traten sein Hirtenherz mit Füßen. Einige verließen Gottes Werk und säten sogar Missgunst. Für uns alle waren diese Zeiten sehr schmerzhaft. Aber wir durften auch zugleich die Hoffnung Gottes sehen, dass Gott Großes vorhat. So hat Gott durch seine Übriggebliebenen sein Werk gesegnet und geführt, wie wir es heute sehen.

Zweitens: Paulus machte einen positiven Schritt. Er versuchte nicht, die Widersacher zu besänftigen oder gar zu einem Kompromiss zu bewegen. Vers 9b sagt: „… trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Paulus kämpfte keinen menschlichen Kampf gegen die Widersacher, sondern entschied sich, die Synagoge der Juden zu verlassen. Er wechselte in ein Schulgebäude, die Schule des Tyrannus, vermutlich eine Art Philosophenschule. Lernen wir dieses Werk der Jüngererziehung von Paulus in der Tyrannusschule noch tiefer kennen.

Erstens: Er sonderte die Jünger ab

Vers 9b: „… sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Paulus folgte der Führung Gottes, indem er die zwölf Jünger absonderte und mit ihnen in der Tyrannusschule auf täglicher Basis die Wortgemeinschaft führte. Wie können wir uns diese Gemeinschaft vorstellen? Zum einen hatte Paulus erkannt, dass die Aufstellung von Jüngern Jesu der absolute Wille Gottes war. Jesus selbst hatte bei seiner Himmelfahrt den Aposteln die Orientierung gegeben: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker…“ (Mt 28,19). Paulus Ziel war, in Ephesus einen Missionsstützpunkt aufzurichten, durch den Jesu Jünger nach ganz Kleinasien als Pioniere ausgesandt werden könnten. Obwohl Paulus für sein selbständiges Leben als Zeltmacher arbeitete, dachte er nicht, dass es ausreichend sei, wenn sie am Sonntag Gottesdienst feierten und am Mittwoch zum Bibelstudium kämen. Paulus entschied sich, täglich die Wortgemeinschaft mit den Jüngern zu haben. Dies war keine einseitige Belehrung, sondern ähnlich wie Gruppenbibelstudium, Masterkurs und Leadership-Seminar zusammen. Auf diese Weise stellte Paulus Jünger Jesu auf, die wiederum dem Werk der Jüngererziehung dienen und so das Werk Gottes fortsetzen würden. Von Paulus lernen wir, einer Person von ganzem Herzen mit der Vision und Hoffnung Gottes zu dienen. Dann vermag diese Person wiederum anderen zu dienen, sodass eine ganze Stadt, eine Nation und sogar ein Kontinent durch das Wort Gottes verändert werden.

Gott hat seinem Knecht in den zurückliegenden 42 Jahren stets seine Vision und Hoffnung für die jungen Menschen geschenkt. Er diente jedem von uns, den Missionarinnen, Hirten und der Nächsten Generation wie einer ganzen Nation und einem Kontinent. Inmitten von Verfolgungen durfte er sogar seine Vision erweitern für Europa und bis in die M-Welt. Jeden Einzelnen der Nächsten Generation betrachtet er als globalen geistlichen Leiter bzw. Leiterin, als SEBT, Coach, Trainer, Facilitator, um Gottes Geschichte für die Weltmission mitzuschreiben.

Ich durfte auch selbst erfahren, dass mir mit solcher Hoffnung Gottes von Beginn meines Glaubenslebens an gedient wurde. Ich war nur ein rücksichtsloser, kaltherziger Egoist. Ich wollte meinen eigenen Namen als Verkäufer von Glühlampen und Staubsaugern groß machen. Ohne ein Abitur konnte ich nicht einmal davon träumen, eine Universität zu besuchen. Aber als ein Knecht Gottes mich mit der Hoffnung Gottes betrachtete und mich in die Lebensgemeinschaft einlud, durfte ich Gottes Wirken und Veränderungsmacht erfahren. So konnte ich die renommierte „UBF-Bonn-Universität“ absolvieren und Gottes Hoffnung finden, als ein Bibellehrer für intellektuelle jungen Menschen – wie D. L. Moody – gebraucht zu werden. Ich lernte auch, einer Seele mit der Hoffnung Gottes ohne aufzugeben zu dienen. Gott vertraute mir einen Studienanfänger an, der nach wenigen Semestern an eine andere Uni wechselte. Nach vielen Jahren durfte er allein durch die Gnade Gottes und mit der treuen Gebetsunterstützung der ganzen Gemeinde, sein Studium erfolgreich abschließen. Durch ihn lernte ich, Gottes Hoffnung festzuhalten und ihm mit dem Zweierbibelstudium zu dienen. Kürzlich konnte er eine Fortbildung erfolgreich absolvieren. Er betet, eine passende Arbeitsstelle in Bonn zu finden und für das Werk Gottes als Bibellehrer zusammenzuarbeiten. Wir durften sehen, wie Gott ihn als Prediger gebrauchte, um jungen Menschen mit dem Wort Gottes zu dienen. Beten wir, dass er als Jesu Jünger wächst und bei der Global Leaders Conference als ein vollmächtiger Prediger des Wortes Gottes gebraucht wird.

Dem Werk der Jüngererziehung zu dienen, ist kein Geschäft. Es ist, wie uns das Beispiel von Apostel Paulus zeigt, ein intensives Bibelstudium und Lebensgemeinschaft auf täglicher Basis. Es bedeutet, einer Seele bis zum Ende ohne aufzugeben zu dienen, um ihn oder sie als Jünger bzw. Jüngerin Jesu aufzustellen. Die „Jünger abzusondern“ ist Gottes Weisheit bis auf diesen Tag. Im Alten Testament musste Isaak von Ismael getrennt werden. Auch in unserer Zeit müssen diejenigen, die Gott und Gottes Wort lieben und die bereit sind zu wachsen und geistliches Training zu empfangen, abgesondert werden. Dann wird Gott sie durch die Lebensgemeinschaft und durch intensives Bibelstudium trainieren und als Globale geistliche Leiter und Leiterinnen aufstellen.

Zweitens: Tägliche Wortgemeinschaft in der Tyrannusschule

Vers 9c sagt: „…. und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“ Das „tägliche Reden“ meint hier mehr als nur einmal täglich 5 Minuten eine kurze Andacht abzuhalten. Es meint vielmehr eine intensive Wortgemeinschaft. Kein einseitiges Reden oder Vortragen, sondern interaktiver Austausch, Fragen, Antworten, persönliche Reflektion durch Stellungnahmeschreiben und praktische Zusammenarbeit. Man sagt, dass Paulus, der als Zeltmacher beruflich tätig war, die Mittagszeit, die heißeste Zeit des Tages für seine Wortgemeinschaften in der Tyrannusschule nutzte, also vielleicht die Zeit von 12 bis 16 Uhr. Wenn er zwei Jahre lang, täglich 4 Stunden diese Gemeinschaft mit den Jüngern führte, kommt man auf knapp 3000 Stunden. In unserer Zeit gibt es viele Christen, die – wenn überhaupt – einmal pro Woche für 1 Stunde den Gottesdienst besuchen. So kommt aber selbst ein treuer Kirchgänger in zwei Jahren gerade einmal auf etwa 100 Stunden!

Ihre Wortgemeinschaft war eine lebendige Gemeinschaft mit praktischer Anwendung. Das Wort Gottes wirkte lebendig in ihnen. Ihre Herzen brannten, das gelernte und aufgenommene Wort Gottes weiterzusagen. Wir können uns vorstellen, dass einige, ähnlich wie Paulus, als Zeltmacher arbeiteten. Wenn sie unterwegs waren, erzählten sie immer von der großartigen Wortgemeinschaft in der Tyrannusschule. So machten sie die Leute neugierig, durch intensives Bibelstudium und Erforschen des Wortes Gottes als Jesu Jünger heranzuwachsen. Gottes Wort zu studieren ist keine theoretische Ansammlung von Wissen, sondern es muss gelebt und geteilt und verbreitet werden. Paulus bezeugte in Kapitel 20,31 wie sehr er Tag und Nacht geistlich kämpfte, um jedem Einzelnen der Jünger zu dienen: „Denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.“

Bestimmt hielten sie auch fröhliche und erbauliche Essengemeinschaften, bei denen sie die Gnade Gottes miteinander teilten und sich über das Gelernte austauschten. Jeder der Beteiligten erfuhr, wie kräftig und lebendig das Wort Gottes war und unter ihnen mächtig wirkte. Hebräer 4,12 sagt: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Wo es Gottes Wort gibt, d.h. wo es lebendig gelehrt, studiert und gelebt wird, da gibt es – ohne Ausnahme – das mächtige Wirken Gottes. Damals in Ephesus. Auch hier und heute unter uns. Wir erinnern uns, wie Gott in den zurückliegenden fünf Jahren in unserer Nächsten Generation durch GLEF gewirkt hat. Am Anfang kannten die meisten von ihnen das Wort Gottes nur vom „Hörensagen“. Dann aber durften sie beginnen, das Wort Gottes aufgrund der IBS-Methode (induktives Bibelstudium) zu erforschen. Sie bereiteten tiefgehende Factual Studies zu den Büchern der Bibel vor, angefangen von den 5 Büchern Mose, den Geschichts- und Prophetenbüchern und auch Vorträge z. B. zur Philosophie und Kirchengeschichte, Bibelkartenvorträge uvm. Wir haben mit unseren eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört, wie sie zu den vollmächtigen, vom Geist Gottes erfüllten Dienern und Dienerinnen des Wortes wuchsen. Gott gebrauchte z. B Samuel Abraham, Josua, Sarah Sch., Peter Josef und Sarah Grace sehr kostbar als Prediger und Vortragende. Seit diesem Jahr rüsten sie sich auch wöchentlich durch das Internationale Bibelseminar, sowie durch Leadership Seminare zu. Dieser „neue Wein“ des Wortes Gottes ist sehr lebendig und wirkt in vielen jungen Menschen und schenkt ihnen die geistliche Einsicht, um dem Zeitgeist und den Irrlehren dieser Generation zu widerstehen und zu geistlichen Leitern heranzuwachsen.

Heute blicken wir auf das 42-jährige Jubiläum des Werkes Gottes in Bonn zurück. Dieses Werk ist das Werk der Jüngererziehung. Der Knecht Gottes redete auf täglicher Basis die Worte Gottes zu den Mitarbeitern, Hoffnungsträgern und zur nächsten Generation. Durch das Reden des Wortes Gottes wurden geistlich tote Gebeine lebendig. Durch das tägliche Frühgebet und die Wortgemeinschaft in der Lebensgemeinschaft wurden Einheimische verändert und als Jesu Jünger, als geistliche Leiter und Diener des Wortes Gottes aufgestellt. Vor 42 Jahren, in der Anfangsphase des Werkes Gottes, betete Missionarin Sarah, dass ihre beiden Söhne, die gerade erst geboren waren, einst als Hirten und Bibellehrer für die Bonner Uni gebraucht werden würden. Heute sehen wir, wie Gott ihre Gebete gesegnet hat, indem beide an der Uni Bonn studierten und jetzt als Ärzte an der Uniklinik tätig sind. Einer steht sogar kurz vor seiner Habilitation. Wir sehen, dass Gott sie als globale geistliche Leiter und Bibellehrer kostbar gebraucht. Gott hat durch dieses Jüngererziehungswerk seine große Vision und Hoffnung offenbart, alle 1.700 Unis in Deutschland und Europa zu erschließen. Gott wird 10.000 Zweierbibelstudium-Teams segnen, um ein überaus großes Heer Gottes von 100.000 Bibellehrern aufzustellen und 120 Missionsstützpunkte bis in die M-Welt zu errichten.

Dass Gott durch Apostel Paulus in Ephesus so mächtig wirkte und sich das Wort Gottes nach ganz Kleinasien ausbreitete war kein Zufall. Dort, wo Gottes Wort ohne Kompromiss gelehrt und junge Menschen durch das Jüngererziehungswerk trainiert und im Glauben an das Wort Gottes erzogen werden, wirkt Gott mächtig – damals und auch heute. Durch die Geschichtsvorträge haben wir auch gesehen, dass Gott nicht durch den Mainstream der oftmals verdorbenen Amtskirche wirkte, sondern vielmehr durch seine übriggebliebenen, heiligen Stümpfe, Männer und Frauen des Glaubens wie Bonifatius, Kyrill, Method, Jan Hus, Martin Luther, Augustus Hermann Francke, Charles Studd, John Wycliffe, Dr. Lee, M. Peter Kim um nur einige Beispiele zu nennen. Während es in der allgemeinen Amtskirche keine Jüngererziehung gab und gibt, wirkte Gott durch diejenigen Knechte Gottes, die ihr Leben selbstlos für die Aufstellung von Jüngern Jesu hingaben. Mit ihrer Lebenshingabe bereiten sie das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung vor. Folgen wir ihrem Vorbild, indem wir Gottes Wort auf täglicher Basis mit den jungen Menschen teilen. Erfahren wir das Werk der geistlichen Wiedererweckung in dieser Generation.

2. Ich muss auch Rom sehen (11-40)

In diesem Abschnitt wollen wir das weitere Wirken Gottes in Ephesus kennenlernen und welch große Vision Paulus dadurch sehen konnte. Betrachten wir die Verse 11.12: „Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus.“ Weil Paulus ohne Kompromiss Gott diente, auf die Macht des Wortes absolut vertraute und ein brennendes Hirtenherz für die Menschen hatte, wirkte Gott mit ihm und durch ihn, sodass sogar Krankenheilungen geschahen. Doch zugleich wurde dadurch der Neid einiger Menschen erregt. Sehen wir uns die Verse 13-17 an: „Es unterstanden sich aber einige von den Juden, die als Beschwörer umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen über denen, die böse Geister hatten, und sprachen: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, stürzte sich auf sie und überwältigte sie alle und richtete sie so zu, dass sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen. Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie alle und der Name des Herrn Jesus wurde hochgelobt.“ Es gab in jener Zeit viele Besessene und auch viele, die für ihre eigene Ehre lebten und sogar für ihr Geschäft den Namen Gottes missbrauchten. Der böse Geist lachte solche geistlich unwissenden Leute aus, wie z.B. die sieben Söhne des jüdischen Hohenpriesters. Ihr Beispiel zeigt uns, dass man das Wirken Gottes nicht kopieren kann – schon gar nicht mit eigener Kraft. Letztlich gebrauchte Gott aber auch diese schändliche Begebenheit, indem er Gottesfurcht über Juden und Griechen kommen ließ. So wurde der Name des Herrn Jesus hochgelobt.

Wo das Wort Gottes gepredigt wird, geschieht wahre Veränderung, Heilung, Wiederherstellung. Es gab damals viele Menschen, die ihr ganzes Geld in Zauberbücher investierten, dadurch aber nur betrogen wurden und zu Besessenen der bösen Geister wurden. Paulus predigte ihnen das Wort Gottes und die wahre Freiheit in Christus. Das lebengebende Wort Gottes wirkte in ihnen und schenkte wahre Buße und Lebensveränderung. Sehen wir uns die Verse 18-20 an: „Es kamen auch viele von denen, die gläubig geworden waren, und bekannten und verkündeten, was sie getan hatten. Viele aber, die Zauberei getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich und berechneten, was sie wert waren, und kamen auf fünfzigtausend Silbergroschen. So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig.“ Viele warfen ihre Zauberbücher weg! Nicht in den Müll, sondern ins Feuer, damit niemand mehr solche abscheulichen Praktiken nachlesen konnte. Sie machten ganze Sache mit Jesus und erzählten fortan an allen Ecken von ihrem neuen Leben durch das Wort Gottes. Die „Zauberbücher“ des 21. Jahrhunderts sind z. B. esoterische Literatur, Fantasiebücher oder Computerspiele, die viele junge Menschen in ihren Bann ziehen und verführen. Das „Zauberbuch“ der Genderlehre wird sogar in den Schulen gelehrt und verführt junge Menschen. Gott hat uns als Bibellehrer berufen, um das Wort Gottes als das Wort des Lebens zu verkündigen und es zu weissagen. Mit der Verheißung Gottes aus Hes 37,10 beten wir, in diesem Jahr 10.000 ZBS-Teams zu bilden, sodass geistliche tote Gebeine lebendig werden durch des HERRN Wort. Als Paulus sah, wie sich das Wort Gottes durch die Kraft der HERRN ausbreitete und mächtig wirkte, wurde er groß ermutigt. Sehen wir uns Vers 21 an: „Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Gott schenkte Paulus noch größere Vision: Mazedonien und Achaja – das ist das ganze heutige Griechenland. Und Rom, die Hauptstadt des römischen Weltreiches! Er sah, dass Gott durch ihn mindestens drei weitere geistliche Stützpunkte für die Europamission errichten würde. Paulus folgte stets der Führung Gottes und hatte klare Einsicht in den weiteren Heilsplan Gottes für die Weltmission. Deshalb konnte er mit Zuversicht sagen: „ich muss auch Rom sehen!“ Das war keine vage Hoffnung, sondern eine feste Zuversicht!

Paulus war mit dem Erreichten nie zufrieden. Er dachte nicht: „Genug getan. Jetzt sind andere dran.“ Weil er Gottes Herz verstand, war er bereit für die Ehre und Verherrlichung Gottes weiter zu wirken und auch Rom zu pionieren. Gottes Knecht M. Peter könnte menschlich gesehen in den verdienten Ruhestand gehen. Aber auch sein Hirtenherz brennt für die jungen Menschen bis hin in die muslimischen Länder. Statt Deutschland, Europa und die M-Welt den Irrlehrern und bösen Geistern zu überlassen, dürfen auch wir bis zum Ende mitkämpfen und die geistliche Wiedererweckung der 1700 Unis und die Errichtung von 120 Missionsstützpunkten herausfordern.

Ich darf auch wie Paulus bekennen: „Wenn ich in Bonn und Rhein-Sieg gewesen bin, muss ich auch Ostdeutschland sehen; (auch Ost-Europa und die M-Welt)!“ Weil es nicht um uns selbst, sondern um das Werk Gottes und um die Ehre Gottes geht, dürfen wir mutig für Gott wirken und mit Gott allezeit zusammenarbeiten. Heute beim 42. Jubiläumsgottesdienst dürfen wir auch unsere Vision erneuern und erweitern und uns gegenseitig ermutigen, nicht selbstzufrieden sitzen zu bleiben, sondern aufzustehen. Wir wollen heute unseren Horizont erweitern und Gottes weltweite Vision aufnehmen, zumindest für die 1700 Unis in Deutschland, Europa und für die M-Welt. Einige sogar für Cartagena, Kambodscha, Nordkorea und sogar bis zum Mars!

Die Verse 23-40 berichten von einem Aufstand der Goldschmiede und ihrer Zuarbeiter. Ihr Vorsitzender, Demetrius, sah die Geschäfte zugrunde gehen, weil die Leute keine Silbertempel der Göttin Diana mehr kauften, sondern nur noch an Bibeln interessiert waren. So zettelte er einen Aufruhr an. Gott aber war mit Paulus, schütze ihn sogar durch weltliche Verantwortliche und ließ schließlich durch den weisen Rat des Kanzlers die Menge beruhigen. Wenn Gott und Gottes Wort mächtig wirken ist der Satan immer aktiv und arbeitet fleißig dagegen. Dass müssen wir wissen, aber wir brauchen uns deswegen nicht zu fürchten. Gott ist mit uns. Sein Wort ist stärker und hat Macht. Wir dürfen bis zum Ende – wie Paulus und wie die zahlreichen Männer und Frauen des Glaubens – mit Märtyrergeist und Lebenshingabe dem Werk Gottes dienen. Gott wird solch eine Entscheidung für die Ausbreitung des Reiches Gottes durch intensives Bibelstudium, Lebensgemeinschaft und Jüngererziehung reichlich segnen.

Heute haben wir das Jüngererziehungswerk durch Apostel Paulus in Ephesus kennengelernt. In einer Zeit des Widerstands sonderte Paulus die Jünger ab und hatte auf täglicher Basis mit ihnen eine intensive Wort- und Lebensgemeinschaft. Dadurch geschah das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung. Jünger Jesu wurden aufgestellt und verbreiteten die frohe Evangeliumsbotschaft in der ganzen Provinz Asia. Dank sei Gott, der in den zurückliegenden 42 Jahren dieses Werk wie einst die Schule des Tyrannus gebraucht und die selbstlose Lebenshingabe und Zusammenarbeit der Missionare, Missionarinnen, Hirten und der Nächsten Generation reich gesegnet hat. Danken wir Gott, der heute unsere Vision und Hoffnung erneuert, damit wir nicht mit dem Erreichten zufrieden leben, sondern vielmehr mit dem Hirtenherzen dem Zweierbibelstudiums- und Jüngererziehungswerk einflussreich dienen. So wollen wir die geistliche Wiedererweckung an den 1.700 Unis in Deutschland und Europa und die Errichtung von 120 Missionsstützpunkten bis in die M-Welt herausfordern.

Lesen wir den Leitvers 9: „Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus.“

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