Das verstockte Herz des Pharao

2.Mose 8,16 – 9,35
Leitvers 9,35

„So wurde des Pharao Herz verstockt, dass er die Israeliten nicht ziehen ließ, wie der HERR durch Mose gesagt hatte.“

Danken wir Gott für die vergangene Global Leaders Conference, auf der wir die fünf Bücher Mose studieren, uns an die Gnade Gottes erinnern und uns entscheiden durften, als sein heiliges Volk nach seinen Geboten zu leben. Danken wir Gott für die Zurüstung als gute Streiter Christi Jesu durch zwei Sonderlektionen aus dem zweiten Timotheusbrief. Gott segne uns, in diesem Wintersemester durch das Zweierbibelstudium das Wort der Wahrheit recht auszuteilen und an jeder Hochschule und Fakultät Gebetsmitarbeiter und Bibellehrer für die geistliche Wiedererweckung in Europa aufzustellen.

In der letzten Lektion aus dem Buch Exodus haben wir gesehen, wie Gott Mose seine Vollmacht als Leiter und Hirten gab, um sein Volk nach seinem souveränen Willen aus der Knechtschaft in Ägypten zu erretten. Wir lernten die unbesiegbare Siegeszuversicht kennen, mit der Mose und Aaron der Berufung Gottes gehorchten und den Pharao herausforderten, Gottes Heerscharen, das Volk Israel, ziehen zu lassen.

Heute lernen wir, dass Gott in seiner Barmherzigkeit und Souveränität den Pharao zur Buße aufforderte, dass dieser aber das Eigentumsrecht und die souveräne Führung Gottes ablehnte und sein Herz verstockte und schreckliche Plagen über sich, seine Familie und sein Volk heraufbrachte. Der heutige Text ermahnt uns, auf Gottes Botschaft mit Buße zu reagieren. Wir lernen auch, wie Mose durch den Glaubensgehorsam Gottes Botschaft, die wir selbst empfangen haben, dieser Generation weiterzugeben.

1. Gott macht einen Unterschied für sein Volk (8,16 – 9,12)

Sehen wir uns Vers 16 an: „Und der HERR sprach zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao, wenn er hinaus ans Wasser geht, und sage zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene.“ Gott sandte Mose wieder zum Pharao mit der Botschaft: „Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene.“ Gleichzeitig drohte er eine weitere Plage an, wenn der Pharao nicht Buße tun und nicht gehorchen würde. Diesmal waren es Stechfliegen. Kennt Ihr Stechfliegen? Als Kind bin ich einmal im Urlaub von einer Stechfliege gestochen worden. Die Stelle schwoll so stark an, dass mein Ohr wie ein Segel abstand. Seitdem waren wir immer alarmiert, wenn wir Stechfliegen sahen. Solche Stechfliegen würden das Land verheeren und in alle Häuser der Ägypter kommen. Bei dieser Plage gab es aber eine Besonderheit. Lesen wir die Verse 18 und 19: „An dem Lande Goschen aber, wo sich mein Volk aufhält, will ich an dem Tage etwas Besonderes tun, dass dort keine Stechfliegen seien, damit du innewirst, dass ich der HERR bin, inmitten dieses Landes, und ich will einen Unterschied machen zwischen meinem und deinem Volk.“ Gott machte einen Unterschied für sein Volk. Fliegen beachten eigentlich keine Landesgrenzen. Aber Gott befahl den Fliegen, nicht nach Goschen zu kommen. Gott erwies sich so als der souveräne Herr. Vers 18 sagt: „… damit du innewirst, dass ich der Herr bin, inmitten dieses Landes.“ Gott war der Herr und Eigentümer, auch mitten in Ägypten. Er regiert und bestimmt den Lauf der Geschichte.

Wir haben erfahren, dass Gott im vergangenen Jahrhundert einen Unterschied machte in Deutschland zwischen Ost und West. Gott offenbarte dadurch, dass nicht das Materielle die Geschichte beherrscht, wie es der Kommunismus lehrt, sondern Gottes souveräne Hand. Gott macht auch einen Unterschied zwischen Afrika und den Ländern des Nahen Ostens und Europa, sodass viele Menschen aus diesen Ländern nach Europa kommen. Er erweist sich als der souveräne Herr auch in diesen Ländern und gibt Europa die Gelegenheit, Hirtennation und Missionare aussendender Kontinent für sie zu sein.

Gott macht auch einen Unterschied in dieser Generation in unserem Land. Der gottlose Humanismus beansprucht die uneingeschränkte Herrschaft schon an den Schulen. Doch am Leben unserer Kinder sehen wir, dass Gott einen Unterschied macht. Er lenkt sogar Lehrpläne, Schulkommissionen und Behördenentscheidungen, um sein Volk zu schützen und zu bewahren und sich selbst dadurch als der souveräne Herr zu erweisen. Gott ist der Herr inmitten dieses Landes. Er macht einen Unterschied für sein Volk, um ein überaus großes Heer von Bibellehrern an jeder Schule und jeder Fakultät aufzustellen

Sehen wir uns Vers 20 an. Die Stechfliegen kamen über Ägypten. Das Land der Ägypter wurde verheert von ihnen. Wie reagierte der Pharao? Gemäß Vers 21 sprach er zu Mose und Aaron: „Geht hin, opfert eurem Gott hier im Lande.“ Der Pharao machte Mose und Aaron den Vorschlag, dass Israel im Lande bleiben und Gott opfern könne. Doch Mose lehnte ab. Lesen wir die Verse 22 und 23: „Mose sprach: Das geht nicht an, denn was wir dem HERRN, unserm Gott, opfern, ist den Ägyptern ein Gräuel. Siehe, wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen ein Gräuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen? Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserm Gott, opfern, wie er uns gesagt hat.“ Der Pharao ließ nicht locker und sagte: „Zieht nicht zu weit und bittet auch für mich“. Doch Mose ging nicht darauf ein. Er blieb dabei: „Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserm Gott, opfern, wie er uns gesagt hat.“

Die Worte des Pharao sind die Versuchung, in die gerade junge Christen leicht geraten: „Opfert eurem Gott hier im Lande“. Dieses Wort behauptet, dass ein Leben nach den Begierden auch ein Glaubensleben sein könnte. Schon haben einige auf diese Worte gehört und ihnen geglaubt. Sie ziehen nicht aus ihrem alten Leben aus und reden sich ein, sie könnten Gott in einem kleinbürgerlichen Leben nach dem Muster der Welt dienen. Der Teufel aber lacht nur darüber. Die Gnade Jesu macht einen klaren Schnitt in unserem Leben. „Was wir dem Herrn, unserm Gott, opfern, ist den Ägyptern ein Gräuel“. Wir haben Gnade gefunden, Gott zu dienen und unsere Leiber als ein lebendiges, heiliges Gott wohlgefälliges Opfer hinzugeben und unsere Familien als gott- und missionszentrierte Hausgemeinden. Das ist nicht möglich im alten Leben. Wir dürfen ausziehen und Gott mit wohlgefälligen Opfern dienen.

Die zweite Versuchung lautet: „Zieht nicht zu weit.“ Diese Versuchung sagt, ein Leben im völligen Vertrauen auf Gott sei unvernünftig und zu extrem. Doch Gottes Wort sagt klar: „Drei Tagereisen weit wollen wir ziehen.“ Nur das völlige Vertrauen auf Gott macht uns frei, ihm zu dienen. Wir können Gott nur gefallen, wenn wir durch den Glauben seiner Führung folgen. Wir dürfen darum weit ausziehen und die humanistische Denkweise weit hinter uns lassen.

Hirte Jochens und Missionarin Priskas Hausgemeinde erfuhren die Versuchung, nicht zu weit zu ziehen in der Jüngererziehung, der Kindererziehung, der Dienerschaft für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Doch sie zogen durch den Glauben weiter, und Hirte Jochen wurde mit Matthäus 28,18-20 zu einem Mann, der keine Grenze kennt und der den Pharao des gottlosen Humanismus bis ans Ende der Erde siegreich herausfordert.

Matthäus Grigoriadis wurde in diesen Tagen achtzehn Jahre alt. Auch er wurde in der Schulzeit versucht, nicht so weit zu ziehen und Kompromisse einzugehen. Doch er hat eine Entscheidung getroffen, allein Gottes Wort aus Matthäus 6,33 und Markus 9,23 zu gehorchen und als ein untadeliger und rechtschaffener Evangeliumsarbeiter Glaubensgeschichte zu schreiben, koste es, was es wolle.

Das Leben für Gott ist ein völlig neues Leben und nicht die Fortsetzung des alten Lebens, auch nicht teilweise. In der klaren Trennung gibt es einen neuen Anfang mit allem geistlichen Segen.

Betrachten wir Vers 25. Mose kündigte an, wegen der Stechfliegen zu Gott zu beten. Der Pharao sollte sein Wort nicht schon wieder brechen. Doch kaum waren die Stechfliegen verschwunden, verhärtete der Pharao sein Herz und ließ Israel nicht ziehen (28).

Die Verse 9,1-12 beschreiben die beiden nächsten Plagen. Zunächst drohte Gott durch Mose dem Pharao eine Viehpest an. Die Ägypter gebrauchten Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe als Nahrungs- und Transportmittel. Als der Pharao unbußfertig blieb, kam eine sehr schwere Pest. Wieder machte Gott einen Unterschied. Vom Vieh der Israeliten starb kein einziges. Doch alles Vieh der Ägypter kam um. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen für das Volk waren furchtbar. Es gab weder Fleisch noch Milch noch Transportmittel. Bestimmt kam es zu Unruhen und Plünderungen. Das ganze Volk litt. Doch der Pharao in seinem Palast kümmerte sich nicht darum. Vers 7 sagt: „Und der Pharao sandte hin, und siehe, es war von dem Vieh Israels nicht eins gestorben. Aber das Herz des Pharao wurde verstockt und er ließ das Volk nicht ziehen.“ Obwohl er sehen musste, dass dies das Werk Gottes war, redete er sich ein, dass es ein Zufall sei. So verstockte er wieder sein Herz. Verstocktheit ist keine Charakterschwäche, sondern absichtliche Ablehnung des Eigentumsrechts Gottes. Diejenigen, die trotz des offensichtlichen Wirkens Gottes absichtlich ihr Herz verschließen und sein Eigentumsrecht ablehnen, bringen über sich selbst und ihre Familien und ihr Volk mehr und mehr bitteres Leid.

Saulus war solch ein verstockter Mensch gewesen. Als die Christen den Tod und die Auferstehung Jesu verkündigten, hielt er es für seine Pflicht, dagegen zu argumentieren. In seiner geistlichen Blindheit dachte er, er diene Gott, wenn er sie und ihre Lehre verfolge. Als Stephanus gesteinigt wurde, sah Saulus in ihm die vergebende Liebe Gottes, aber wieder verstockte er sein Herz und wütete noch heftiger gegen die Gemeinde Gottes und verbreitete Angst und Schrecken. Doch Saulus fand Gnade bei Gott. Der auferstandene Jesus besuchte diesen verstockten Menschen und umleuchtete ihn und fragte ihn: „Was verfolgst du mich?“ Saulus ergriff die Gelegenheit zur Buße. Sein verstocktes Herz öffnete sich. Er empfing Vergebung und neues Leben und wurde vom Christenverfolger zum weitherzigen Apostel verändert.

Gott schenkt sogar verstockten Sündern Gelegenheit zur Buße, aber wir dürfen diese Gelegenheit nicht leichtfertig versäumen. Pilatus hatte die Gelegenheit zur Buße, als Jesus, der König der Wahrheit, vor ihm stand. Doch Pilatus versäumte diese Gelegenheit und ging ein in die Geschichte als derjenige, der den Sohn Gottes kreuzigen ließ. Wir dürfen vor dem Wort Gottes Buße tun für unsere Begierde und Rebellion und Gottes Eigentumsrecht annehmen, ehe es zu spät ist.

Betrachten wir die Verse 8-12. Die sechste Plage war böse Blattern. Diese brachen sowohl am Vieh als auch an den Menschen aus. Selbst die Zauberer waren betroffen, sodass sie nicht vor den Pharao kommen konnten. Auch die Zaubermacht, auf die sich der Pharao so lange gestützt hatte, war als das entlarvt, was sie war, nämlich als ein leerer Trug. Lesen wir Vers 12: „Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, wie denn der HERR zu Mose gesagt hatte.“ Gott ist der Gott der Gnade für diejenigen, die bereit sind, zu hören und sein Eigentumsrecht anzunehmen. Aber er ist der Gott des Gerichts für diejenigen, die seine souveräne Herrschaft absichtlich ablehnen und ihr Herz verstocken.

2. Moses kompromissloser Kampf (9,13 – 35)

Lesen wir die Verse 13 und 14: „Da sprach der HERR zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene; sonst werde ich diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über deine Großen und über dein Volk, damit du innewirst, dass meinesgleichen nicht ist in allen Landen.“ Mose ging erneut zum Pharao und gab Gottes Botschaft weiter. Auch diesmal war die Warnung sehr ernst. Dazu offenbarte Gott auch sein Herz. Die Verse 15 und 16 sagen: „Denn ich hätte schon meine Hand ausrecken und dich und dein Volk mit Pest schlagen können, dass du von der Erde vertilgt würdest, aber dazu habe ich dich erhalten, dass meine Kraft an dir erscheine und mein Name verkündigt werde in allen Landen.“ Gott ist der Schöpfer, der Pharao war sein Geschöpf. Vor Gott waren der Pharao, seine Großen, sein Volk und seine Armee nur ein Staubkorn, das er einfach hätte wegpusten können. Aber Gott tat es nicht, aus zwei Gründen. Erstens wollte er dem Pharao helfen, innezuwerden, dass seinesgleichen nicht ist in allen Landen. Gott kannte das Herz des Pharao. Gott ließ sich nicht täuschen. Dennoch vernichtete er den Pharao nicht, sondern gab ihm vor jeder Plage die Botschaft der Buße. Zweitens wollte Gott die Verstocktheit des Pharao für das Heil seines Volkes und darüber hinaus für das Heil aller Völker gebrauchen. „Dazu habe ich dich erhalten, dass meine Kraft an dir erscheine und mein Name verkündigt werde in allen Landen.“ Ein Mensch ist entweder ein Gefäß der Barmherzigkeit oder ein Gefäß des Zornes Gottes. Beide aber werden von Gott gebraucht. Der verstockte Pharao war ein Gefäß zu unehrenhaftem Gebrauch, weil er sich hartnäckig weigerte, Gott zu gehorchen. Gott würde seine Gemeinde davon reinigen und dadurch seine Macht offenbaren.

Mose arbeitete hier mit Gott zusammen. Dies war nicht einfach. Er musste wiederholt zum Pharao gehen und zu diesem hochmütigen Menschen sprechen. Doch Mose nahm Teil am Herzen und am Kampf Gottes. Er gehorchte Gottes Anweisung und ging hin und gab dem Pharao Gottes Botschaft weiter. Betrachten wir die Verse 17-18. Gott kündigte für den nächsten Tag einen sehr großen Hagel an. In Vers 19 gab Gott dem Pharao sogar einen Rat: „Und nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und das Vieh, alles, was auf dem Felde gefunden und nicht in die Häuser gebracht wird, muss sterben, wenn der Hagel auf sie fällt.“ Das Sprichwort sagt: „Guter Rat ist teuer.“ Selbst unter Freunden sind die Menschen mit guten Ratschlägen sparsam. Gott aber gab dem Pharao einen guten Rat ohne jede Vorbedingung. Dies zeigt uns Gottes Herz. Gott hat nie ein Interesse daran, dass ein Mensch zu Schaden kommt. Er freut sich nicht über den Tod des Sünders, sondern über seine Rettung. Doch die Verantwortung, ob wir diese Gnade annehmen, liegt bei uns. An Gott lag es nicht, dass der Pharao zum unbrauchbaren Gefäß wurde. Gott hatte dem Pharao sein Wort gegeben, dazu auch sich selbst als der Herr der Welt offenbart. Doch der Pharao verstockte sein Herz. Er dachte, er sei im Recht, genau so viel wie Gott oder ein bisschen mehr. Er sah sich auf der Seite der Vernunft. Dabei hatte er längst den Boden der Vernunft verlassen. Wenn wir Vers 20 sehen, wirkte Gottes Botschaft bereits in einigen der Oberen unter den Ägyptern. Diese fürchteten das Wort des Herrn und ließen ihre Knechte und ihr Vieh in die Häuser fliehen. Diejenigen aber, die dem Beispiel des Pharao folgten und sich nicht an des Herrn Wort kehrten, ließen ihre Knechte und ihr Vieh auf dem Feld (21).

Das Tragische war, dass der Pharao mit seiner Verstocktheit und Unbußfertigkeit seiner Familie und seiner ganzen Umgebung so viel Leid zufügte. Seine Angehörigen zitterten schon, wenn sie Mose und Aaron kommen sahen. Sie wünschten sich, dass diese Plagen endlich ein Ende hätten. Doch solange die Unbußfertigkeit des Pharao anhielt, mussten sie weiter leiden.

Gott ist der Gott der Barmherzigkeit. Gott zeigt in allem seine rettende Liebe. Dass er die Welt nicht richtet, sondern seine Knechte wieder und wieder aussendet, der Welt das Evangelium zu predigen, dürfen wir nicht als Schwäche missverstehen. Es ist kein Zeichen von Nachgiebigkeit, sondern ein Ausdruck seines Wesens. Ein Knecht Gottes erfuhr wiederholt die Verstocktheit und Rebellion im Herzen einer jungen Frau. Er aber diente ihr wieder und wieder mit der frohen Botschaft des Evangeliums, auch wenn sie sich unmöglich verhielt. Er tat dies mit dem Gebet, dass diese junge Frau, ihre Familie und Kinder und durch sie viele junge Menschen von der Herrschaft des Satans befreit werden und ein überaus großes Heer Gottes für die Weltmission aufgestellt wird. Hier lernen wir, welchen Kampf Mose führte. Mose brachte diese Botschaft im Glaubensgehorsam zum Pharao, bis zum Ende: „Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene.“ Hast Du wegen der Entmutigung aufgehört, Gottes Botschaft weiterzugeben? Dies ist die Gelegenheit, Gottes Herz zu lernen und im Glaubensgehorsam wie Mose die Botschaft der Gnade und Wahrheit Gottes zu verkündigen. Lasst uns unaufgiebig zum Campus gehen und durch das Zweierbibelstudium das Evangelium Gottes lehren, sodass Gott die Totengebeine am Campus lebendig macht und sein Name durch die Gefäße der Barmherzigkeit und die Gefäße des Zorns an 1.700 Hochschulen in Europa, in der Türkei, in Ägypten und bis an das Ende der Erde verkündigt wird.

Die Verse 22 bis 26 schildern den unvorstellbar grausamen Hagel, der über Ägypten niederging. Alles, was auf dem Feld war, wurde zerschlagen: Menschen, Tiere und Pflanzen. Nur im Lande Goschen hagelte es nicht. Lesen wir die Verse 27-28: „Da schickte der Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal hab ich mich versündigt; der HERR ist im Recht, ich aber und mein Volk sind schuldig. Bittet aber den HERRN, dass er ein Ende mache mit diesem Donnern und Hageln, so will ich euch ziehen lassen, dass ihr nicht länger hier bleiben müsst.“ Des Pharao Worte klingen zunächst gut. Er bekannte seine Sünde und Schuld und sagte, dass der Herr im Recht sei. Gleichzeitig versprach er, das Volk ziehen zu lassen, wenn der Hagel enden würde. Doch Mose ließ sich nicht täuschen. Er sagte klar (29.30): „Wenn ich zur Stadt hinauskomme, will ich meine Hände ausbreiten zum HERRN, so wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen, damit du innewirst, dass die Erde des HERRN ist. Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott dem HERRN.“ In der Tat: Kaum war der Hagel vorbei, vergaß der Pharao sein Versprechen und verhärtete wieder sein Herz. Lesen wir die Verse 34 und 35: „Als aber der Pharao sah, dass Regen, Donner und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Großen. So wurde des Pharao Herz verstockt, dass er die Israeliten nicht ziehen ließ, wie der HERR durch Mose gesagt hatte.“ Der Pharao sah nur auf die verbesserten Bedingungen. Für ihn waren auch seine Zusagen kein Versprechen vor Gott, sondern nur leere Worte Mose gegenüber gewesen. Er sagte sich: Das war schlimm, aber jetzt ist es vorbei. Vers 35 sagt: „So wurde des Pharao Herz verstockt, dass er die Israeliten nicht ziehen ließ, wie der HERR durch Mose gesagt hatte.“

Hier lernen wir, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen Reue und Buße gibt. Reue ist das ungute Gefühl wegen der negativen Folgen der Sünde, aber es ist keine Haltungsänderung gegenüber Gott und kein Herrschaftswechsel.

Solch ein Mann der Reue war Judas Iskariot. Er sündigte, indem er Jesus für dreißig Silbergroschen an die Hohenpriester verriet. Hinterher bereute er seine Tat. Doch seine Reue führte ihn nicht zu Gott zurück. Saul war auch ein Mann, der bereute. Als Samuel ihn wegen seines Ungehorsams tadelte, bereute er, weil er so das Ansehen des Volkes verlor. Dies war keine Buße. Der Zorn Gottes blieb über Saul. Er wurde verworfen und ein besessener Mann voller Furcht.

Buße ist etwas anderes. Buße ist ein zerschlagenes Herz wegen der Sünde. Buße ist Betrübnis, dass ich mit meiner Sünde Gott traurig gemacht habe, und der Herrschaftswechsel durch den Glauben. David tat Buße, als er durch den Propheten Nathan mit seiner Sünde konfrontiert wurde. Seine Buße bestand darin, dass er sich als Sünder vor Gott anerkannte. Seine Sorge war nicht sein Ansehen vor den Menschen, sondern seine Beziehung zu Gott. Seine Buße war echt und brachte als Frucht Vergebung und ein verändertes Leben. Auch Simon Petrus tat Buße. Er hatte seinen Meister drei Mal verleugnet. Als er dies erkannte, weinte er wegen der zerbrochenen Beziehung zu Jesus. In seiner Betrübnis erinnerte er sich an Jesu Worte. Seine Buße gab ihm Vergebung seiner Sünden und führte ihn dazu, Jesu Herrschaft für sein Leben anzunehmen und stellte ihn völlig wieder her. Nach der Führung Gottes wurde er der Fels der Gemeinde und ihr Leiter in der Zeit der Bedrängnisse.

Es genügt nicht, dass wir unsere Sünde bereuen. Die rechte Reaktion auf die rettende Liebe Gottes ist die Buße. Das heißt anzuerkennen, wie böse wir sind und in welcher elenden geistlichen Lage wir uns befinden, und gleichzeitig unsere Hoffnung auf seine Gnade in Jesus Christus setzen. Buße bringt immer rechtschaffene Frucht hervor, nämlich ein verändertes Leben in der Kraft Gottes, im Gehorsam des Glaubens gegenüber der Führung Gottes und für seine Ehre. Reue führt zum Tod. Buße führt zum Leben.

Heute lernen wir, dass Gott der barmherzige Gott und der souveräne Herr der Geschichte ist. Er gibt sogar den verstocktesten Sündern Gelegenheit zur Buße. Doch sein Zorn kommt über die, die seine Herrschaft ablehnen und weiter sündigen. Wir dürfen auf Gottes rettende Botschaft der Liebe mit Buße reagieren. Wir dürfen auch wie Mose nicht aufhören, die rettende Botschaft an den Schulen, am Campus, überall weiterzugeben und zu erfahren, wie Gott die Totengebeine lebendig macht und ein überaus großes Heer von Bibellehrern und Gebetsmitarbeitern für die geistliche Erneuerung in Europa aufstellt.

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