Die Erschaffung des Menschen

Genesis 1,26 – 2,4a
Leitvers 1,31

„Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“

Wir danken Gott für das Junior Leadership Camp 2021. Gott hat den Glauben seines Knechtes M. Dr. Peter Chang gemäß Markus 10,45 gesegnet und die Mitarbeiter der nächsten Generation und Hoffnungsträger als Prediger seines Wortes gebraucht. Wir lernten Jesu geistliche Vollmacht mit der Hoffnung Gottes, dem jammernden Hirtenherzen, der Dienerschaft und Lebenshingabe, dem Glauben und dem Gehorsam bis zum Tod am Kreuz kennen, und dürfen mit Jesu geistlicher Vollmacht dem Werk der Jüngererziehung und der Weltmission dienen.

Vor dem Junior Leadership Camp und dem Abiturgottesdienst haben wir mit dem Genesis-Bibelstudium begonnen. Gott lehrt uns durch das Genesis-Bibelstudium, wer er ist und wie er in der Geschichte wirkt: Er ist der allmächtige Schöpfergott, der aus Nichts alle Dinge durch sein Wort erschaffen hat. Er ist der Gott der Verheißung, der die Geschichte bestimmt und durch die Glaubenspatriarchen sein Erlösungswerk souverän führt.

Nach der Erschaffung von Himmel und Erde vollendete Gott seine Schöpfung, indem er den Menschen erschuf. Gott schuf den Menschen am sechsten Tag und urteilte dann über sein Werk: „Es war sehr gut.“ Am siebenten Tag ruhte er, und segnete und heiligte diesen Tag. Wir lernen heute die Schöpfungsordnung: Gott – Mensch – alle Dinge und das Schöpfungsziel: Gott zu verherrlichen. Wir lernen auch, sechs Tage alle unsere Werke zu tun und den siebenten Tag zu heiligen und wahre Ruhe zu genießen.

1. Gott schuf ihn zu seinem Bild (1,26 – 30)

Bis zum sechsten Tag hatte Gott Himmel und Erde und alle Dinge und Lebewesen geschaffen: Jeder Teil der Schöpfung hatte eine bestimmte Funktion: Gott schuf das Licht, damit es die Finsternis verdrängt. Gott schuf die Feste, um die Wasser darüber und darunter zu trennen. Gott schuf die Sammlung der Wasser unter der Feste, damit das Trockene erscheine. Darauf wuchsen dann die Pflanzen, die Samen bringen und zur Nahrung dienen. Gott schuf Sonne, Mond und Sterne, damit sie auf die Erde scheinen und die Zeiten anzeigen. Dann schuf Gott die Tiere, damit sie sich mehrten und Wasser, Luft und Land füllten. Damit war die beste Umgebung bereitet. Doch die Schöpfung war damit noch nicht vollendet. Im Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn heißt es an dieser Stelle: „Doch war noch alles nicht vollbracht. Dem ganzen fehlte das Geschöpf, das Gottes Werke dankbar sehn, des Herren Güte preisen soll.“ Bisher war nur die Umgebung bereitet. Es fehlte noch die Hauptperson. Lesen wir die Verse 26 und 27: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ Diese zwei Verse helfen uns zu verstehen, wie und in welcher Ordnung der Mensch geschaffen worden ist: nämlich zum Bilde Gottes und als Herrscher über die Schöpfung.

Erstens: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Gott schuf den Menschen am sechsten Tag, an dem er auch die Tiere des Feldes, das Vieh und das Gewürm des Erdbodens schuf (25). In der Tat hat der Mensch Gemeinsamkeiten mit den Tieren wie Atmung, Körperbau, Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung. Dennoch sind wir keine Tiere. Den wichtigsten Unterschied finden wir in diesen Versen. Dreimal heißt es: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Das heißt, dass der Mensch Gottes Eigenschaften in sich hat. Welche Eigenschaften kennen wir von Gott?

Gott ist Geist (Johannes 4,24). Der Mensch ist darum auch ein Wesen mit Geist. Wir haben einen Leib, aber gleichzeitig auch den Geist Gottes in uns. Darum leben die Menschen als Geschöpfe Gottes nicht nur nach ihren tierischen Begierden. Apostel Paulus ermahnt die Christen im Korintherbrief, nicht Hurerei zu treiben und erinnert sie daran, dass sie zum Bild Gottes geschaffen sind (1. Korinther 6,19): „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“ Menschen sind Träger des Geistes Gottes, der in ihnen ist und der durch sie Gott auf der ganzen Welt offenbart. Gottes Knechte, Gottes Kinder, Gottes Leute sind Menschen des Geistes Gottes.

Gott ist die Liebe (1. Johannes 4,8). „Liebe“ meint hier „Gottes Liebe“ (gr.: agape). Der Mensch ist nicht zufrieden, wenn seine Gier, sein Verlangen oder sein Gefühl gestillt wird. Ohne Gottes Liebe ist ein Mensch kein Mensch. Gottes Liebe ist rein, selbstlos und hingebend (Johannes 3,16). Mit dieser Liebe hat Gott uns, seine Geschöpfe, geliebt, als wir in die Sünde gefallen sind, und hat seinen eingeborenen Sohn für uns dahin gegeben, damit alle, die glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Mit dieser Liebe lieben Gottes Leute selbst die unliebenswertesten Sünder, wie Jim Eliott und seine Freunde die Huaorani-Indianer geliebt haben, und offenbaren so Gott, der die Liebe ist.

Gottes Eigenschaft ist auch die Heiligkeit (Jesaja 6,3; Offenbarung 4,8). Gott nennt die Gläubigen in 2. Mose 19,5.6 „das heilige Volk“. Gottes geschaffene Menschen sind durch Gottes Heiligkeit von allem Unheiligen abgesondert. Wir können noch weitere Eigenschaften Gottes nennen, wie Treue, Wahrhaftigkeit, den Sinn für Schönheit und Kreativität. Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Das Bild Gottes macht den Menschen zu etwas Besonderem in der Schöpfung. Das Bild Gottes macht den Menschen unendlich kostbar. Wie kostbar kann Gott die Menschen gebrauchen, die nach dem Bild Gottes geschaffen sind. Apostel Petrus dachte an das Bild Gottes, als er an die bedrängten und verstreuten Christen schrieb (1. Petrus 2,9): „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“

Zweitens: Gott schuf den Menschen in einer bestimmten Ordnung. Vers 26 sagt, dass Gott den Menschen schuf, und dass dieser über alles andere herrscht. Die Schöpfungsordnung hat drei Ebenen. Gott ist der Schöpfer, er ist auf der höchsten Ebene. Der Mensch ist darunter, auf der zweiten Ebene. Alle anderen Dinge sind auf der dritten Ebene. Gott herrscht über den Menschen, und der Mensch herrscht über diese Welt. Diese Schöpfungsordnung ist fest und absolut, auch wenn sie in dieser gefallenen Welt ständig angegriffen wird. Wir brauchen nicht auf Lügen zu hören, die uns sagen: „Ihr werdet sein wie Gott“. Kein Geschöpf kann wie der Schöpfer sein. Gott wirkt in dieser Welt durch jeden Menschen, der in der absoluten Schöpfungsordnung lebt.

König David war der zweite König von Israel. Er war sehr fähig, begabt, gutaussehend und beliebt. Nachdem er seine Feinde geschlagen hatte, herrschte er unangefochten. Die Kronen der besiegten Könige wurden ihm zu Füßen gelegt. Doch er lebte in der Schöpfungsordnung. In Psalm 139,13-14 sagt er: „Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Und in Psalm 8 staunt er: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“ David erkannte an, dass er ein Geschöpf war, niedriger als Gott. Er nahm an, dass er allein durch die Gnade Gottes über alle Dinge herrschen durfte. Als er in der Schöpfungsordnung lebte, wurde er nicht nur ein guter König und Hirte für sein Volk. Er wurde auch ein glücklicher Mann und ein Mann nach dem Herzen Gottes, der die Eigenschaften Gottes widerspiegelte. Sogar wurde David zu einem Bild des Messias.

Dem gegenüber lesen wir die Geschichte Nebukadnezars im Buch Daniel. Auch er war von Gott geschaffen worden. Er hatte auch einen hervorragenden Bibellehrer, den Propheten Daniel. Daniel ermahnte den König, nicht hochmütig zu sein. Aber Nebukadnezar vergaß die Ermahnung schnell wieder. Als er das prächtige Babel vom Dach seines Palastes aus sah, pries er sich selbst für sein herrliches Werk. Im selben Moment wurde er aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen und zu einem Wesen niedriger als die Tiere. Er lag draußen im Regen auf dem Feld und aß Gras wie die Rinder. Ein hochmütiger Mensch, der sich selbst für Gott hält, ist dümmer als ein Tier. Er wird nicht herrlich, sondern niedriger als Schweine und Kühe. Er spiegelt auch nicht die Eigenschaften Gottes wider, sondern nur das entstellte Bild der Sünde. Nebukadnezar erinnerte sich schließlich an Daniels Worte. Er tat Buße und erkannte Gott als seinen Schöpfer an (Daniel 4,31-34). Er pries Gott und wurde wiederhergestellt in der Schöpfungsordnung Gottes, erlangte auch seine Herrschaft wieder und empfing noch größere Herrlichkeit.

Wir sehen einige Menschen, die nicht als Herrscher leben, sondern als Bettler. Weil Gott den Menschen als Herrscher geschaffen hat, ist das kein normales Leben. Der Grund dafür liegt nie in den Umständen, sondern in ihrer Sünde. Sie leben nicht in der Schöpfungsordnung Gottes. Wegen ihres Hochmuts haben sie irgendwann versucht, den Schöpfergott von seinem Thron zu stoßen und selber Gott zu sein. Die Folge ihrer Sünde ist, dass sie tief fallen und zu Sklaven der Dinge werden.

Gott schuf den Menschen als Herrscher. Um wieder als Herrscher in der Schöpfungsordnung zu leben, müssen wir Buße tun und unseren Platz einnehmen: Unter Gott und über dieser Welt. In meiner Studienzeit lebte ich in besten äußeren Bedingungen, aber ich erhob mich in der Fantasie über Gott. Mein Anliegen war nicht, dass Gott mich nicht als Herrscher geschaffen hätte, sondern dass ich gegen Gottes Herrschaft rebellierte, um mein Leben in der Begierde zu rechtfertigen. Erstmals mit Römer 13,14 durch die Hilfe meines Bibellehrers durfte ich Buße tun und Gottes Herrschaft annehmen. Ich durfte Schritt für Schritt meine Position in der Schöpfungsordnung wieder einnehmen und wurde von einem elenden Bettler zu einem Herrscher verändert, durch den nun sogar andere Gottes Bild sehen können. Als ein Herrscher unter Gottes Herrschaft darf ich nun auch anfangen, anderen zu helfen, aus ihren Abhängigkeiten herauszukommen und in der Schöpfungsordnung geistlich, liebevoll, heilig und kreativ zu werden und das wunderschöne Bild Gottes zu offenbaren.

Betrachten wir Vers 28: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Nachdem Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hatte, segnete er sie. Er segnete sie, fruchtbar zu sein, sich zu mehren, die Erde zu füllen, sie sich untertan zu machen und zu herrschen. Dieser Segen Gottes für den Menschen entspricht dem Weltmissionsbefehl Jesu. Nachdem Jesus am Kreuz gestorben war, stand er von den Toten auf, fuhr auf zum Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Er setzte auch seine Jünger, die sich noch vor einer kleinen Maus fürchteten, als Herrscher ein und sagte zu ihnen (Matthäus 28,18-20): „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Das Leben in der Schöpfungsordnung ist ein gesegnetes Leben der Mission, fruchtbar zu sein, die Erde zu füllen, sie sich untertan zu machen und zu herrschen.

Für die Mission zu leben, ist der Segen Gottes. August Hermann Francke geriet im Alter von 24 Jahren in eine Glaubenskrise auf der Suche nach Gott. Dann bekehrte er sich mit 2. Korinther 4,7 zu einem Leben in der Schöpfungsordnung: „Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.“ Er fing an, die Waisenkinder, dann auch Erwachsene, Lehrer und Beamte ein Leben in der Schöpfungsordnung zu lehren. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. erkannte den Segen in Franckes Leben, erließ ihm die Steuern und sandte seine Offiziere auf Franckes Schulen. Durch Franckes Leben mit der Mission lernten unzählige Leiter, in der Furcht Gottes zu herrschen, und Gott machte Preußen zum gesegneten Land und zur herrschenden Macht in Deutschland und Europa.

Wir sind gesegnet, der Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium und der M-Mission zu dienen, um die Erde mit den Kindern Gottes zu füllen. Die Hausgemeinde von Missionar Peter und Missionarin Sarah dient seit über vierzig Jahren der Weltcampusmission in der Furcht Gottes und füllte die Erde mit Gebetsmitarbeitern und Bibellehrern. Gott diente uns durch sie und stellte uns für sein Missionswerk in dieser Generation auf. Wie können wir in dieser verkehrten Generation Gottes Mission dienen? Wir können fruchtbar sein und herrschen, indem wir selbst in der Schöpfungsordnung Gottes bleiben. Gott hat uns geschaffen, damit wir an den Fakultäten der Bonner Universität, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Uni Koblenz, an den Schulen, an 1.700 Hochschulen in Europa und darüber hinaus sogar in den M-Ländern herrschen. Herrschen heißt hier, als Bibellehrer und Hirten die Wohltaten Gottes zu verkündigen und dadurch diese Länder mit geistlichen Nachkommen zu füllen.

Betrachten wir noch die Verse 29 und 30: „Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.“ Diese Verse sagen, dass Gott für seine Kinder sorgt. Gott schuf uns als Herrscher, das heißt auch, dass wir uns nicht zu Sklaven der materiellen Dinge machen lassen dürfen. Gott sorgt für uns. Ein Arbeiter ist seiner Speise wert. Matthäus 6,31-33 sagt: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

2. Es war sehr gut (31 – 2,4a)

Lesen wir Vers 31: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“ Im ersten Kapitel sagt Gott sechsmal: „Es war gut.“ Nachdem er nun den Menschen geschaffen hatte, sah sich Gott die ganze Schöpfung noch einmal an. Er sah alle Dinge und den Menschen, der nach seinem Bild dazu geschaffen war, über die Welt zu herrschen. Gottes Urteil lautete: „Sehr gut!“ „Sehr gut“ ist Gottes Werturteil über den Menschen. Der Mensch war vollkommen, perfekt in den Augen Gottes. Gott war sehr erfreut und begeistert von dem, was er geschaffen hatte. Dieser Vers lehrt uns das Schöpfungsziel: Jeder Mensch ist Gottes Meisterwerk, dazu geschaffen, Gott zu verherrlichen. Epheser 2,10 sagt dies so: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Dieses Wort befreite einen jungen Mann, der in einem armen Land im Bürgerkrieg aufwuchs, von seinen Minderwertigkeitsgefühlen und seinem Fatalismus und machte ihn zu einem General des Glaubens für die Weltmission, der Gott durch sein einflussreiches Leben verherrlichte. Ein junges ländliches Mädchen hielt sich selbst für nicht gut, indem sie ihr Aussehen mit dem der anderen verglich. Dann hörte sie Gottes Werturteil: „Es war sehr gut“, tat Buße und wurde von ihren gottlosen Gedanken befreit. Sie wurde zu einer wunderschönen Glaubensmutter und verherrlichte Gott durch ihr Missionsleben durch das viele Menschen weltweit gesegnet wurden. Gott hat uns sehr gut zu seiner Herrlichkeit geschaffen. Fanny Crosby erblindete als Kind. Sie hätte sich selbst als „sehr schlecht“ ansehen können. Doch ihre Mutter und ihre Großmutter halfen ihr, auf den Schöpfer zu sehen und zu hören. Ihre Großmutter lehrte sie: „Gott nimmt manchmal etwas, um etwas Besseres zu geben.“ Fanny beschäftigte sich nicht mehr mit sich selbst. Obwohl sie ihr Leben lang blind blieb, war sie voller Freude über Gott, der sie sehr gut geschaffen hatte: „Welch sel‘ge Seele darf ich sein, auch wenn ich nichts kann sehn. Ich will zufrieden gerne sein und glücklich mit ihm geh‘n. Was bin ich für ein Segenskind, dass ich darf sehn sein Licht. Zu seufzen, weinen, weil ich blind, das kann und will ich nicht!” Sie wurde durch ihre Lieder zur Quelle der Ermutigung für Generationen grundlos trauriger und deprimierter Menschen.

Warum gibt es so viele junge Leute, die in besten Bedingungen aufwachsen und dennoch denken, ihr Leben sei elend und hoffnungslos? Sie haben sich verleiten lassen, Gott aus ihrem Leben auszuklammern. Gott ist sehr traurig, weil sie mehr auf die gottlosen Stimmen der Welt hören als auf sein absolutes Urteil. Oftmals steckt hinter ihrer Minderwertigkeit und Zuversichtslosigkeit, dass sie den sündigen Begierden Raum geben und deswegen keine Verantwortung für ihr Leben tragen wollen. Doch dadurch werden sie immer elender, weil Gott sie nicht dazu geschaffen hat, ihre Begierde zu füttern, sondern dazu, ihn zu verherrlichen. Gott ist unser Schöpfer. Er sagt zu uns: „Du bist sehr gut.“ Jede und jeder von uns ist von Gott sehr gut geschaffen mit dem Ziel, ihn zu verherrlichen. Gott allein hat das Recht, über uns zu urteilen. Er allein kann uns offenbaren, was unser Schöpfungsziel ist. Gott hat uns geschaffen, damit wir ihn verherrlichen, in allem, was wir tun. Lesen wir Vers 31: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“

Die genannten Beispiele lehren uns, was es praktisch heißt, Gott zu verherrlichen. ein „sehr gutes“ Leben für die Herrlichkeit Gottes ist ein Leben des Glaubens im Gehorsam gegenüber seinem Wort, bis zum Ende. „Sehr gut“ heißt nicht „sehr einfach“. Ein „sehr gutes“ Leben ist vielmehr ein sehr spannendes Leben voller geistlicher Kämpfe und Bedrängnisse. Aber es ist das Leben, das Gott gefällt. Und Gott ist mit denen, die für seine Herrlichkeit leben, und schenkt ihnen seine Gnade. Paulus schreibt (Römer 8,18): „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ Petrus sagt (1. Petrus 4,13): „Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“ Die Herrlichkeit, die offenbart werden soll, ist Gottes Herrlichkeit durch diejenigen, die im Glauben angenommen haben, dass sie von Gott sehr gut geschaffen worden sind.
An diesem Wochenende haben wir das Junior Leadership Camp abgehalten. Gott stellte durch den Glauben seines Knechtes die Mitarbeiter der nächsten Generation und Hoffnungsträger als Prediger und Vortragende auf. Die Welt sagt zu ihnen: „Du bist sehr mangelhaft. Gib auf.“ Gottes Wort sagt zu jedem von ihnen: „Du bist sehr gut geschaffen. Auch du darfst Gott verherrlichen.“ Gott wirkte in ihnen und offenbarte seine Herrlichkeit. Weil Gott sie sehr gut geschaffen hat, wird Gott durch das Bibelstudium und das Glaubenstraining weiter wirken und wird sie sogar als globale geistliche Leiter gebrauchen, bis nach Kambodscha, China, Nordkorea.

Sehen wir uns 2,1.2 an: „So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“ Gott schuf Himmel und Erde in sechs Tagen. Am siebenten Tag ruhte er. Was tat Gott mit dem siebenten Tag? Lesen wir 3: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“ Der siebente Tag ist ein wichtiger Teil der Schöpfung. Gott segnete und heiligte ihn. Heiligen heißt absondern. Das vierte Gebot lautet (2. Mose 20,8-10): „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun …“ Hier lernen wir, wie wir die sieben Tage einer Woche verbringen dürfen. Sechs Tage sollen wir arbeiten. Den siebenten Tag sollen wir heiligen. Das heißt, dass wir sechs Tage der Woche Gott verherrlichen, indem wir fleißig arbeiten und alle unsere Werke tun. Den siebenten Tag dürfen wir für Gott absondern. Wir heiligen ihn, indem wir ihn mit Gott verbringen. Praktisch heißt das: zum Gottesdienst zusammenzukommen, Gott zu danken, im Wort und Gebet Gemeinschaft mit ihm zu haben und in der Stellungnahme mit konkreten Anliegen und klarem Plan für die neue Woche zu Gott zu kommen. Die Gemeinschaft mit Gott gibt wahre himmlische Ruhe. Ruhe kommt nicht aus der Pause. Ruhe kommt aus der Buße. Indem wir einmal in der Woche diesen Tag für unseren Schöpfer geben, dürfen wir wahre Ruhe empfangen und zugerüstet werden für den geistlichen Kampf für sein Werk der Campusmission, zu dem wir berufen sind.

Heute lernen wir, dass wir von Gott sehr gut geschaffen sind. Unser Lebensziel ist es, Gott zu verherrlichen. Wir dürfen Gott verherrlichen, indem wir in der Schöpfungsordnung bleiben und herrschen. Wir lernen auch, den siebenten Tag der Woche für Gott abzusondern und wahre Ruhe zu empfangen. Möge Gott in Deutschland und Europa die Schöpfungsordnung wiederherstellen, dass sie Gott als Hirtennation und Missionare aussendenden Kontinent verherrlichen. Lesen wir den Leitvers 31: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“

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