Die fünf Opfer

3.Mose 1,1- 7,38
Leitvers 1,9

„Die Eingeweide aber und die Schenkel soll er mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Das ist ein Brandopfer, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN.“

Wir danken dem HERRN, dass wir in diesem Sommer, insbesondere während des Global Leadership Empowerment Forums (GLEF 2019) die fünf Bücher Mose (Pentateuch) durch Factual Studies und Botschaften studieren durften. Wir konnten kennenlernen, dass Gott sein Volk treu erzieht und uns aufgrund von Exodus 19,5.6 als Königreich von Priestern und heiliges Volk gebrauchen will. Wir konnten die Hoffnung Gottes sehen, unsere Missionare der Nächsten Generation als exzellente Bibellehrer und globale geistliche Leiter kostbar zu gebrauchen.

Nach zwei Sonderlektionen aus Levitikus und Deuteronomium wollen wir nun das Buch Levitikus (3. Mose) in mehreren Abschnitten tiefer studieren. Im heutigen Abschnitt, den Kapiteln 1 – 7, geht es um die verschiedenen Opfer: das Brandopfer, Speisopfer, Dankopfer, Sündopfer und Schuldopfer. Das Opfer war der Weg, den Gott vorbereitete, damit sein Volk inmitten ihrer Sünde und Verfehlungen zu Gott kommen und zu einem heiligen Gottesvolk heranwachsen konnte. In dieser Stunde wollen wir diese fünf Opfer tiefer kennenlernen und erfahren, welche Bedeutung diese Opfer auch für uns haben. Wir möchten auch über den wahren Hohenpriester nachdenken, den Gott gegeben und alle Opfer vollkommen durch ihn erfüllt hat.

1. Brand-, Speise-, Dank-, Sünd- und Schuldopfer (1,1 – 5,26)

Das Buch Exodus endete mit der Einweihung der Stiftshütte, dem Zelt der Begegnung. Dort wollte Gott seinem Volk begegnen und alle Worte zu ihnen reden. Über der Stiftshütte stand die Wolke Gottes bei Tage und die feurige Wolkensäule bei Nacht. Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Und der HERR rief Mose und redete mit ihm aus der Stiftshütte und sprach: Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wer unter euch dem HERRN ein Opfer darbringen will, der bringe es von dem Vieh, von Rindern oder von Schafen und Ziegen.“ Gott redete zu Mose bezüglich der Opfer. Das Opfersystem würde den Mittelpunkt des zukünftigen Gottesdienstes darstellen. Darum war es wichtig die verschiedenen Opfer zu kennen und sie zu praktizieren. Der Heilige Gott kann und konnte eigentlich zu den versündigten Menschen keine Beziehung haben. Doch durch das Opfer bereitete Gott selbst einen Weg, dass die Menschen Sühnung erfahren und eine persönliche Beziehung zu Gott entwickeln konnten. Der HERR helfe uns, die wahre Bedeutung der Opfer kennenzulernen und zu sehen, wie wir zu Gott kommen, seine Güte, Gnade und Barmherzigkeit erfahren und als heiliges Gottesvolk gebraucht werden können.

Erstens: Das Brandopfer (1,1-17)

Das Brandopfer, auch Ganzopfer genannt, war ein Tieropfer. Die Verse 3-17 beschreiben, welche Tiere beim Brandopfer geopfert werden durften: Ein Rind, ein männliches Tier, ohne Fehler. Es konnte auch anders Vieh, nämlich Schaf oder Ziege dargebracht werden, ebenfalls männliche Tiere ohne Fehler. Darüber hinaus gab Gott die Möglichkeit ein Opfer von Vögeln, nämlich Turteltauben oder andere Tauben, zu opfern. Bei jedem der beschriebenen Opfertiere heißt es: „ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN.“ Beim Brandopfer wurde das Opfertier unter Handauflegung des Opfernden geschlachtet. Dies drückte aus, dass der Opfernde sich mit dem Opfertier identifizierte, welches nun stellvertretend für ihn geopfert wurde. Das Blut des Tieres wurde an die Seitenwände des Altars gesprengt und sühnte symbolisch die Sünde des Opfernden. Dann teilte der Opfernde das Opfertier in Stücke. Der Priester legte diese auf den Altar und verbrannte sie. So ging das ganze Opfer in Rauch und Flammen auf. Das völlige Verbrennen drückt die völlige Hingabe des Opfernden an den HERRN aus.

Das Brandopfer wird in Levitikus als das erste der fünf Opferarten genannt. Es wird zuerst genannt, weil die völlige Hingabe so entscheidend wichtig ist. Wenn wir heutzutage vom Opfern sprechen, dann denken wir in der Regel, dass wir einen Teil von dem, was wir haben, für Gott opfern. Man geht sonntags in den Gottesdienst und bei der Opfersammlung überlegen wir, ob wir 5, 10 oder 20 Euro geben sollten. Doch Gott lehrt uns in seinem Wort, dass das Opfer immer etwas mit der völligen Hingabe zu tun hat. In Genesis Kapitel 22 lesen wir, dass Gott der HERR zu Abraham sprach: „Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.“ Hier forderte Gott Abraham heraus, seinen Sohn Isaak, den Sohn, auf den Abraham so lange gewartet hatte und für den Gott eine so große Verheißung gegeben hatte, als ein Brandopfer zu opfern. War das nicht zu viel verlangt? Wie konnte Gott solch ein großes Opfer fordern? Dieses Brandopfer wurde für Abraham zu einem Prüfstein des Glaubens. Wen liebte Abraham am meisten? Gott oder den Segen Gottes, Isaak? Wie reagierte Abraham? Er zog früh am Morgen los und nahm Esel, Knechte, Holz und seinen Sohn Isaak mit sich, um ihn auf dem Berge als Brandopfer darzubringen. Die Bibel berichtet von Abrahams sofortigem und völligem Gehorsam. Abraham baute einen Altar, legte das Holz darauf, band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete! „Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! … Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts, denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.“ (1.Mose 22,12). Der Hebräerbrief bezeugt über den Glauben Abrahams in Hebräer 11,17-19: „Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißung empfangen hatte und ihm gesagt worden war: Was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden. Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; deshalb bekam er ihn auch als Gleichnis dafür wieder.“ Abraham, Isaak, Jakob und Josef – sie alle gaben ihr Leben als ein Brandopfer für den HERRN und dienten dem Volk Gottes treu und sanftmütig.

Welches Brandopfer wünscht Gott sich von Dir? Und von mir? Gott wünscht sich das Brandopfer unseres Glaubens. Ein Brandopfer der Hingabe unseres Lebens. Er wünscht sich nicht unser Übriges. Er wünscht sich nicht ein billiges oder halbherziges Opfer. Er wünscht sich dein und mein Äußerstes für sein Höchstes! Warum? Weil Gott selbst das allergrößte und allerteuerste Brandopfer, das je geopfert wurde, dargebracht hat. Von diesem Brandopfer Gottes spricht der Evangelist Johannes, als er bezeugte (Johannes 3,16): „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Gott selbst hat seinen eingeborenen Sohn Jesus als ein Brandopfer ganz und gar zu 100% am Kreuz gegeben. Jesus litt und starb den grausamen Kreuzestod, nicht weil er selbst etwas verbrochen hatte, sondern wegen deiner und meiner blutroten Schuld und Sünde! Er starb für meine rücksichtlose Egoliebe, für meinen Stolz, meine Begierde, meinen Hochmut. Weil Jesus sich als Brandopfer restlos hingab und nichts zurückhielt, haben wir das Privileg empfangen und wurden ohne unseren Verdienst freigesprochen und losgemacht von den Banden der Sünde. Wir sind erlöst, errettet und erkauft, um mit unserem neuen Leben nicht mehr unserem alten sündigen Ego, sondern Gott, dem HERRN zu dienen. Diese Gnade hast Du empfangen. Diese Gnade haben wir empfangen. Diese Gnade hatte auch Apostel Paulus empfangen. In Römer 12,1.2 schreibt er: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Ein Leben als Brandopfer ist ein lieblicher Geruch für den HERRN. Unser Herr Jesus brannte ganz und gar als ein Brandopfer am Kreuz. Unsere Krankenschwester-Missionarinnen, die vor genau 50 Jahren nach Deutschland kamen, verbrannten ihr Leben als ein Brandopfer, um einheimischen jungen Menschen zu dienen und sie als Jesu Jünger und Jüngerinnen aufzustellen. Während des GLE-Forums haben wir gesehen, dass einige Senior-Missionare ihr Leben als ein Brandopfer verbrennen, um der Nächsten Generation mit der Hoffnung Gottes zu dienen und sie als künftige globale geistliche Leiter aufzustellen. Lasst uns in diesem bevorstehenden Wintersemester unser Leben als ein Brandopfer verbrennen, um aktiv ZBS- Teams mit den jungen Menschen am Campus zu bilden und so an jedem Campus und jeder Hochschule einen Abraham, eine Sarah, 12 Jünger Jesu aufzustellen und 100.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter für die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa.

Lesen wir den Leitvers 9 gemeinsam: „Die Eingeweide aber und die Schenkel soll er mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Das ist ein Brandopfer, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN.“ Hier wird das Wort „alles“ betont. Das ganze Brandopfer – alle Stücke, der Kopf, das Fett, die Eingeweide und Schenkel – wurden auf dem Altar verbrannt, komplett und ohne Rest.

In Europa betrügt der Satan viele Christen, indem er ihnen einredet, dass es nicht nötig sei, sich völlig als ein Brandopfer hinzugeben. Der Geist des gottlosen Humanismus und des Relativismus lässt eine völlige Hingabe in diesem Kontinent nicht zu. Wer entschlossen als ein Brandopfer leben will, muss unweigerlich mit Anfeindungen und Verfolgungen rechnen. Aber Europa hat Hoffnung, wenn es zurückkehrt zur Bibel, zum Wort Gottes und vor allem zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Dann werden wir erfahren, dass viele junge Menschen durch das Wort Gottes geistlich lebendig und zu Gottes überaus großem Heer aufgestellt werden, die ihr ganzes Leben Gott weihen und ein Gott wohlgefälliges Brandopfer für die Weltmission sein werden. Dann werden wir erfahren, dass Europa von einem post-modernen Kontinent zu einem Bibel gläubigen und Missionare sendenden Kontinent verändert wird. Im Jahr 2041 werde ich schon 75 Jahre alt sein. Aber bis dahin möchte ich fleißig mein Leben als ein Brandopfer geben, um die Aufstellung von 100.000 Bibellehrern und die Aussendung der 100.000 Missionare vorzubereiten. H.Noah, H.Matthäus und David werden in 2041 rund 43 bzw. 41 Jahre alt sein. Gott gebrauche ihr junges Leben kostbar um ein entschlossenes Brandopfer für die Erweckung Europas und der muslimischen Welt zu sein. Paul Esra und Noa-Marie werden im Jahr 2041 etwa 24 und 22 Jahre alt sein. Wie gnädig, wenn sie zu jener Zeit bezeugen werden, dass Gott das Leben der Missionare, der Hirten und der Nächsten Generation als ein heiliges Brandopfer kostbar gebraucht hat, sodass dieser Kontinent aus den Lügen des gottlosen Humanismus und des Relativismus werden konnte und 100.000 Missionare in alle Länder der Erde ausgesandt wurden.

Zweitens: Das Speisopfer (Kapitel 2,1-16)
Sehen wir uns die Verse 1.2 an: „Wenn jemand dem HERRN ein Speisopfer darbringen will, so soll es von feinstem Mehl sein, und er soll Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen und es bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Und der Priester soll eine Handvoll nehmen von dem Mehl und Öl samt dem ganzen Weihrauch und es als Gedenkopfer in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN.“ Während das Brandopfer ein „blutiges“ Opfer war, handelte es sich beim Speisopfer um Nahrungsmittel des täglichen Lebens, wie Mehl und Öl. Im täglichen Leben sind wir oft mit unseren eigenen Dingen sehr beschäftigt und denken nicht einmal daran, diese Zeit Gott zu weihen! Aber das Speisopfer lehrt uns, gerade im Alltagsleben unser Bestes und die Früchte des durch die Macht des Blutes Jesu veränderten Lebens zu Gott zu geben. Kein gewöhnliches Mehl, sondern feinstes Mehl, verfeinert mit Öl und mit aufgelegtem Weihrauch. Das neue Leben mit den Früchten des Heiligen Geistes. Alles darf dienen zum lieblichen Geruch für den HERRN.

Sehen wir uns Vers 13 an: „Alle deine Speisopfer sollst du salzen, und dein Speisopfer soll niemals ohne Salz des Bundes deines Gottes sein; bei allen deinen Opfern sollst du Salz darbringen.“ Alle Opfer waren mit Salz darzubringen. Auch unser neues Leben in Christus soll ein „salziges“ Leben sein. Unser Herr Jesus sagte: „Ihr seid das Salz der Erde; ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,13.14). Salz hält Speisen frisch und macht sie geschmackvoll und bewahrt die Speisen vor Fäulnis. Wie sehr haben wir Christen darum das „Salz“ nötig, damit wir in dieser gottlosen Welt als Salz fungieren. Für uns ist das „Salz“ das lebendige Wort Gottes und das Wort der Verheißung Gottes. Wenn das persönlich empfangene Verheißungswort Gottes und unser gemeinsames Wort aus Hesekiel 37,10 in uns lebendig ist, können wir salzige Christen sein, die Gott gebraucht, um unsere Generation vor dem geistlichen Verderben zu bewahren und sie zu Gottes königlicher Priesterschaft aufzustellen.
Gott gebrauche uns als salzige Christen am Campus und in den Schulen, dass wir guten geistlichen Einfluss ausüben, unseren Glauben bezeugen, Freunde einladen und Gottes Wort durch zahlreiche Bibelstudienteams weitergeben. Dann werden wir im kommenden Semester ein lieblicher Geruch für den HERRN sein, statt faule Namenschristen. Gott gebrauche uns an jedem Ort als ein liebliches Speisopfer für den HERRN, durch das viele andere Menschen Gott erkennen, zu ihm kommen und ihn anbeten.

Drittens: Das Dankopfer (3,1-17)

Beim Dankopfer, auch Friedensopfer und im Englischen „fellowship offering“ genannt, konnte ein Rind, Schaf oder eine Ziege geopfert werden; ein männliches oder weibliches Tier. Das Dankopfer unterscheidet sich vom Brandopfer, vor allem darin, dass nicht das gesamte Tier, sondern nur sein Fett (also das Beste des Opfers) verbrannt wurde. Das Dankopfer diente insbesondere dazu die Liebesbeziehung zu Gott und auch zu den Nächsten zu entwickeln. Der Höhepunkt des Dankopfers war das Mahl, wobei der Opfernde selbst und seine Angehörigen das Fleisch des Opfertiers aßen. Im Lukasevangelium Kapitel 5 lesen wir von Jesus, der den Zöllner Levi als seinen Jünger berief. Als Levi das neue Leben begann, richtete er ein großes Mahl in seinem Hause aus und viele Zöllner und Freunde saßen mit ihm zu Tisch. Auch unser neues Leben in Jesus darf ein solches Dankopferfest sein, indem wir eine tiefe Liebesbeziehung zu Jesus entwickeln und mit unseren kostbaren Glaubensgeschwistern die geistliche Einheit und den Leib Christi bilden.

Viertens: Das Sündopfer (4,1 – 5,13)

Während das Brand-, Speis- und Dankopfer jeweils ein freiwilliges Opfer darstellt, bei dem der Gläubige seinen Dank und seinen Glauben ausdrückt und zu Gott kommt, stellt das Sündopfer (und Schuldopfer) ein vorgeschriebenes Opfer dar, dass aufgrund einer erkannten Schuld und Sünde darzubringen war. Sehen wir uns Kapitel 4,1-3 an: „Und der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Israeliten und sprich: Wenn jemand aus Versehen gegen irgendein Gebot des HERRN sündigte und täte, was er nicht tun sollte: wenn etwa der Priester, der gesalbt ist, sündigte, sodass er eine Schuld auf das Volk brächte, so soll er für seine Sünde, die er getan hat, einen jungen Stier darbringen, der ohne Fehler ist, dem HERRN zum Sündopfer.“

Ein Sündopfer wurde dargebracht, um die aus Unwissenheit, d. h. versehentlich begangene Sünden, zu sühnen. Es wurde beim Sündopfer unterschieden nach dem, wer die Sünde begangen hatte: der Hohepriester opferte einen jungen Stier. Die Gemeinde brachte ebenfalls einen Stier, ein Stammesfürst opferte einen Ziegenbock, und alle übrigen Personen eine Ziege.

Beim Sündopfer wurde die reinigende Kraft des Blutes herausgestellt, indem nämlich der Hohepriester siebenmal das Blut des Opfertieres gegen den Vorhang zum Allerheiligsten sprengte und siebenmal um Gnade zur Sühnung der Sünde bat und auch die vier Hörner des Räucheraltars mit dem Blut bestrich. Beim Sündopfer war es Voraussetzung, dass ein klares Sündenbekenntnis durch den Versündigten abgelegt wurde. Sehen wir uns Kapitel 5,5.6 an: „wenn’s also geschieht, dass er sich so oder so schuldig gemacht hat, so soll er bekennen, womit er gesündigt hat und soll als Buße für diese seine Sünde, die er getan hat, dem HERRN darbringen von der Herde ein Muttertier, Schaf oder Ziege, zum Sündopfer, dass der Priester die Sühnung für ihn vollziehe wegen seiner Sünde.“

Gott kannte das sündige Wesen der Menschen und öffnete für die Sünder den Weg der Errettung durch das Opfer. David war König von Israel. Aber obwohl er so mächtig war, kam er immer als ein bußfertiger Sünder zu Gott. In Psalm 40,13b sagte er: „Meine Sünden haben mich ereilt; ich kann sie nicht überblicken. Ihrer sind mehr als Haare auf meinem Haupt, und mein Herz ist verzagt.“ 1. Johannes 1,8-10 mahnt uns: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ Buße bedeutet ein klares Sündenbekenntnis vor Gott und Umkehr zu Gott im Vertrauen auf die Gnade der Sündenvergebung. Wir dürfen im absoluten Vertrauen darauf, dass Jesus sein Leben für uns gegeben hat, zu ihm kommen wie wir sind. Er wird uns nicht hinausstoßen, sondern annehmen, sodass wir die reinigende, vergebende und versöhnende Macht des Blutes Jesu erfahren und das neue Leben in Christus empfangen.

Fünftens: Das Schuldopfer (5,14-26)

Während das Sündopfer aufgrund der eigenen Schuld gegenüber Gott dargebracht wurde, ist der Grundgedanke des Schuldopfers die Wiederherstellung der Beziehung zu den Mitmenschen. Das Schuldopfer betont die Notwendigkeit, den Schaden, der dem Betroffenen entstanden ist, völlig zu ersetzen und sogar 1/5 (20 %) über den Wert des Schadens hinaus zu erstatten.

Durch das Sünd- und Schuldopfer lernen wir Gott als den gnädigen, gütigen und auch gerechten Gott kennen. Unsere Sünde trennte uns von Gott. Doch durch das Opfer öffnete Gott selbst den Weg zur Vergebung und zum Neuanfang. Nicht wir selbst konnten oder könnten etwas zu unserer Errettung tun. Gott hat selbst den Weg für jeden Menschen geöffnet: nämlich Buße zu tun und die Vergebungsgnade im Glauben anzunehmen. Dennoch konnte das Opfer von Opfertieren das Sündenproblem der Menschheit nicht dauerhaft lösen. Darum mussten diese Opfer immer wieder neu dargebracht werden. Der Hebräerbrief fragt in Hebräer 10,2: „Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für alle Mal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über die Sünden?“ Und weiter heißt es dort (3.4): „Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.“ Doch Gott selbst bereitete durch das Kommen des Messias, Jesus, die vollkommene Erlösung der gesamten Menschheit vor. Hebräerbrief 10,13.14 sagt dazu: „Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden. Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.“ Jesu stellvertretender Kreuzestod hat den Weg zu Gott ein für allemal frei gemacht. Den Weg des Glaubens an das stellvertretende und vollbrachte Erlösungswerk Jesu am Kreuz. Dank sei Jesus, den Gott hoch erhöht hat am Kreuz und der zum Urheber des ewigen Heils für alle Menschen geworden ist.

Dieser Jesus, ist unser wahrer König, Christus und HERR. Er ist der, dem alle Ehre gebührt im Himmel und auf Erden. Ihm dürfen wir dienen als sein mit Jesu Blut teuer erkauftes Eigentum, als ein Königreich von Priestern, als ein heiliges Volk. Seine rettende Gnade und sein lebengebenes Wort teilen wir mit den jungen Menschen an den Hochschulen in Deutschland, Europa, in der muslimischen Welt, ja bis an das Ende der Erde. Jesu Weltmissionsbefehl richten wir aus, denn wo ist ein Mensch, der keine Gnade bräuchte; wo eine Seele, die Jesus nicht mit seinem Blut teuer erkauft hätte!
Ich lebte selbstzufrieden mit meiner eigenen Errettung und wurde nachlässig und verantwortungslos gegenüber den Hoffnungsträgern. Nun darf ich neu beginnen und mich als ein Brandopfer dem HERRN weihen, das heilig, lebendig und Gott wohlgefällig ist. Mit der Gnade Gottes darf ich mein ganzes Leben einsetzen, um einer Seele bis zum Ende zu dienen und mit den jungen Menschen ZBS-Teams zu bilden. Durch Jesu stellvertretendes und vollkommenes Opfer sind wir ein für alle Mal geheiligt worden, dass wir nicht mehr mit eigener Kraft und eigenen Werken versuchen, den Willen Gottes zu erfüllen. Jesus hat den Willen Gottes erfüllt und sich für unsere Erlösung am Kreuz gänzlich dargebracht. Darum gehört unser neues Leben nicht uns selbst. Wir sind zu Gottes Eigentum geworden. Wir sind errettet, geheiligt und erkauft, ein Königreich von Priestern und heiliges Volk Gottes zu sein (Exodus 19,5.6). Wir sind auch berufen, unser neues Leben dem HERRN zu weihen. Gott schenke uns eine persönliche Entscheidung und gebrauche unser neues Leben als ein heiliges, lebendiges, ihm wohlgefälliges Opfer, dass völlig verbrennt und ein lieblicher Geruch für den HERRN sein darf zur Rettung der verlorenen Seelen in Bonn, Mainz, Rhein-Sieg, Koblenz, Aschaffenburg, in Deutschland, Europa und bis in die muslimische Welt.

2. Weitere Opfergesetze für die Priesterschaft (6,1 – 7,38)

In den Kapiteln 1 bis 5 sprach Gott zu den Nachkommen der Israeliten. Nun, in Kapitel 6 und 7 spricht er zu den Nachkommen Aarons, des Priesters. Sehen wir uns Kapitel 6,5.6 an: „Das Feuer auf dem Altar soll brennen und nie verlöschen. Der Priester soll alle Morgen Holz darauf anzünden und oben darauf das Brandopfer zurichten und das Fett der Dankopfer oben darauf in Rauch aufgehen lassen. Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen.“ Das Opfern ist für Gottes Volk keine einmalige Aktion. Das Feuer sollte ständig brennen und nie verlöschen. Das Feuer zum Morgenopfer wurde an den noch glimmenden Kohlen des Abendopfers entzündet. Dieses nie verlöschende Feuer auf dem Altar zeigt an, dass Gottes Volk Tag und Nacht dem HERRN dienen soll.

Durch GLEF und YLC haben wir die Hoffnung Gottes für unsere Nächste Generation gesehen. Gott möchte durch sie das Feuer des Morgenopfers und das Feuer des Frühgebets mächtig entzünden, auch das Feuer des Gebets an ihren Schulen. Gott helfe uns allen, das Feuer der ZBS-Teams an jedem Campus und jeder Hochschule zu entfachen, bis Europa wieder für Christus brennt.
Durch den kommenden 39. Jubiläumsgottesdienst dürfen wir uns daran erinnern, wie Gott durch die Hingabe der Pioniermissionare das Feuer für die Campusmission in Bonn als auch während der letzten 50 Jahre in Deutschland und Europa, entfacht hat. Dieses Feuer soll nicht verlöschen, sondern weiterhin brennen und sogar noch stärker werden, dass der Geist Gottes und das Wort Gottes in jedem einzelnen Mitarbeiter, auch in der Nächsten Generation kräftig brennt. So wird das Werk der geistlichen Erneuerung und der Wiedererweckung an allen 1700 Unis in Europa und bis hin in die muslimische Welt geschehen.

Sehen wir uns Kapitel 7,7-10 an: „Wie das Sündopfer, so soll auch das Schuldopfer sein; für beide soll ein und dasselbe Gesetz gelten; sie sollen dem Priester gehören, der damit die Sühnung vollzieht. Dem Priester, der jemandes Brandopfer opfert, soll das Fell des Brandopfers gehören, das er geopfert hat. Und alle Speisopfer, die im Ofen oder im Tiegel oder in der Pfanne gebacken sind, sollen dem Priester gehören, der sie opfert. Aber alle Speisopfer, die mit Öl vermengt oder trocken sind, sollen allen Söhnen Aarons gehören, einem wie dem anderen.“ Die Priester erhielten ein ewiges Anrecht an den Speis-, Dank-, Sünd- und Schuldopfern. Gott sorgt für seine Knechte, die am Heiligtum dienen. Wenn sie sich ganz für den Dienst hingeben, versorgt Gott sie zu jeder Zeit und lohnt es ihnen reichlich.

Durch den heutigen Text über die fünf Opfer durften wir uns an die Gnade Gottes erinnern, der uns gefallenen Sündern durch das Opfer einen Weg gegeben hat, Sühnung zu empfangen und eine neue Beziehung zu ihm anzuknüpfen. Vor allem hat Gott in unserem wahren Hohenpriester, Jesus, alle diese Opfer vollkommen erfüllt, sodass wir durch das ewig gültige Opfer Jesu am Kreuz zu Gott kommen und das neue Leben in ihm führen dürfen. Dieses neue Leben gehört nicht uns selbst. Wir sind durch Jesu Blut teuer erkauft, um unser ganzes Leben als ein heiliges, lebendiges und Gott wohlgefälliges Opfer völlig ihm zu weihen. Gott segne und gebrauche dieses heilige Opfer, um Deutschland und Europa aus den Lügen des gottlosen Humanismus und des Relativismus zu erretten und bis 2041 ein überaus großes Heer von 100.000 Missionaren auszusenden. Gott stelle uns zum heiligen Volk und zur königlichen Priesterschaft auf, die das Feuer des Gebets, das Feuer des Zweierbibelstudiums, das Feuer der Jüngererziehung und das Feuer der Weltmission nicht verlöschen, sondern noch heller, heißer und hingebungsvoller brennen lässt.

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