Die königliche Priesterschaft

1. Petrus 2,1-12
Leitvers 2,9

„Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“

Danken wir Gott für die Feiern zum 40. Jubiläum von UBF Bonn. Durch die Zeugnisse, die 12-Steine-Berichte der Hausgemeinden und die Vorträge an drei Sonntagen und vier Abenden wurde offenbar, wie Gott den Glauben seines Knechtes gesegnet und nach seiner Verheißung zahlreiche heilige Samen und ein überaus großes Heer Gottes aufgestellt hat. Danken wir Gott, dass er uns durch sein Wort Vision auch für die kommenden Jahre gegeben hat, dass er durch unseren Glauben an Jesus durch die Bibelforschung, die Jüngererziehung und die Mobilisierung der nächsten Generation Deutschland wieder als Hirtennation und Europa als Missionare aussendenden Kontinent gebraucht und sein Wort bis ans Ende der Erde ausbreitet.

Im heutigen Text geht es darum, wer Jesus ist und wer die Gläubigen sind. Jesus, der sein Leben für die Sünder hingegeben hat, ist der verworfene Stein, der lebendige Stein und kostbare Eckstein. Die Gläubigen folgen durch ihren Glauben dem Beispiel Jesu und erbauen sich als lebendige Steine zum geistlichen, heiligen Hause. Petrus nennt sie das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, das Gott gebraucht, um seine Wohltaten in der ganzen Welt zu verkündigen. Gott segne uns, Jesus zu erkennen, ihm zu folgen und als seine königliche Priesterschaft gebraucht zu werden, seine Wohltaten zu verkündigen.

1. Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein (1-8)

Lesen wir Vers 1: „So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede.“ Petrus beginnt diesen Abschnitt, indem er die Gläubigen auffordert, Bosheit, Betrug, Heuchelei, Neid und üble Nachrede abzulegen. Diese Sünden belasteten sie selbst, die Beziehung zu Gott und die Beziehung der Gläubigen untereinander. Wie konnten sie diese ablegen? Durch den Glauben an Gottes absolute Liebe. Gott erwies seine Liebe zu ihnen darin, dass Christus für sie starb, als sie noch Sünder waren (Röm 5,8). Im Vertrauen auf Gottes Liebe konnten sie zu ihm kommen und wieder mit reinem Herzen sein Wort hören und ihm gehorchen. Lesen wir die Verse 2 und 3: „Und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil, da ihr ja geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist.“ Der Herr hatte sich ihnen gegenüber als freundlich erwiesen. Er hatte ihre Sünde vergeben und sie als seine Kinder angenommen. Er hat für sie auch die beste Nahrung zum Wachstum vorbereitet. Babys wachsen durch Muttermilch. Muttermilch ist voller gesunder Nährstoffe und optimal für das Wachstum der Kinder. Gottes Kinder wachsen durch das Wort Gottes. Das Wort Gottes ist die vernünftige lautere Milch, durch die sie zunehmen zu ihrem Heil. Was bedeutet hier: „zunehmen zu eurem Heil“? Das heißt, dass die Gläubigen ihr Leben lang im Glaubensgehorsam gegenüber dem Wort Gottes wachsen. Gottes Wort stillt nicht nur einmal unseren Hunger, sondern verändert auch unser Denken und unser Tun. Zunehmen zum Heil heißt, das Wort Gottes gierig einzusaugen und im Gehorsam zu wachsen, bis wir das Heil erlangen. Psalm 34,9.10 sagen: „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.“ Ein Leben mit dem Herrn ist ein Leben mit Buße und ein Leben im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Wir dürfen mit unserer Sünde immer wieder zu ihm kommen, Vergebung und Reinigung erfahren und durch das Wort Gottes zunehmen zu unserem Heil.

Betrachten wir die Verse 4 und 5: „Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.“ Zu jener Zeit wurden die Gläubigen stark bedrängt. Als sie an Jesus glaubten, sonderten sie sich von der Welt ab. Die Folge war, dass sie zunächst verspottet wurden. Als sie mit Freude am Glauben festhielten, erfuhren sie um so mehr Hass und Verleumdungen. Schließlich wurden einige von ihnen ins Gefängnis geworfen und mit dem Tode bedroht, wenn sie nicht ihrem Glauben abschwörten. Doch sie taten es nicht und starben als Märtyrer für ihren Glauben an Jesus. Apostel Petrus war von ihrem Glauben tief bewegt und wollte auch alle anderen ermutigen. Er lud sie ein, zu Jesus zu kommen. Jesus ist der lebendige Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. Jesus wurde zum lebendigen Stein, indem er als der gute Hirte sein Leben für die Schafe ließ. Er betete in Gethsemane und nahm das Verworfenwerden auf sich, indem er sich entschied, die Sünde der Menschen auf sich zu nehmen und sie am eigenen Leib auf das Kreuz zu tragen. Die Sünder verstanden seine Liebe nicht und verachteten, schmähten, schlugen und kreuzigten Jesus. Er widerschmähte nicht, als er geschmäht wurde. Dann wurde er weggeworfen wie ein schäbiger nutzloser Stein. Doch der verworfene Stein war der lebendige Stein. Sein Leben des Dienstes und der Hingabe war voll des Lebens Gottes. Als er starb, besiegte er den Tod und die Sünde. Jesus, der lebendige Stein, wurde der auserwählte, kostbare Eckstein des Reiches Gottes.

Die Gläubigen sind berufen, zu ihm zu kommen, das heißt, seinem Beispiel zu folgen. Vers 5 sagt: „Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.“ Petrus tröstet die Gläubigen nicht mit menschlichen Worten. Er fordert sie auf, zu Jesus zu kommen und ihm zu folgen. Die Christen, die aus Gnade das neue Leben empfangen haben und Jesus aus dem Glauben nachfolgen, sind lebendige Steine. Durch ihr Leben in der Nachfolge Jesu bauen sie ein geistliches Haus und eine heilige Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Es gibt unzählige Beispiel von lebendigen Steinen. Martin Luther wurde ein lebendiger Stein, als er die Gerechtigkeit aus dem Glauben aufnahm und anfing, Jesus nachzufolgen (Röm 1,17). Er hatte ein brennendes Hirtenherz für die Verkündigung der Wahrheit des Evangeliums und für die Jüngererziehung. Sein Glaube an Jesus machte ihn zum lebendigen, verworfenen Stein. Er wurde angeklagt und aus der Kirche ausgestoßen. Doch er folgte unbeirrt seinem Herrn Jesus, der zum Eckstein geworden ist, so dass durch ihn und seine Nachfolger viele zu Jüngern wurden. Missionar Dr. Peter Chang empfing durch Jesus ein brennendes Hirtenherz für die Campusmission in Europa. Sein Glaube brachte viel Frucht in der Bibelforschung, der Lebensgemeinschaft und der Jüngererziehung unter den Studenten und den Leitern der nächsten Generation, wie wir es auch auf den Global Leadership Empowerment Forum sehen durften. Dies rief den Neid des Satans hervor, und er wurde verworfen. Doch er bekannte wie Apostel Paulus mit Phil 1,21: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ Sein Glaube machte ihn zum lebendigen, verworfenen Stein, durch den viele in der entschiedenen Nachfolge Jesu ermutigt wurden. Ein junger Mann strebte nach einem kleinbürgerlichen Leben in Ruhe und Anerkennung der Menschen. Doch in seiner Studienzeit begegnete er Jesus, dem verworfenen Stein, dem Eckstein, der für seine Sünde sein Leben gegeben hatte. Als er Jesus durch den Glauben folgte, erfuhr er unerwartete Bedrängnisse. Doch er hielt an seinem Glauben an Jesus und an der Berufung als ein Vollzeithirte für die Campusmission fest. Sein Glaube machte ihn zum lebendigen Stein, wodurch viele ermutigt und viele herausgefordert wurden, für ihre Kompromissbereitschaft Buße zu tun und Jesus ohne Wenn und Aber nachzufolgen. Unser Glaube an Jesus macht uns zu lebendigen Steinen. Zur Nachfolge gehört es auch, verworfen zu werden. Wir werden verworfen, weil wir Jesus, dem verworfenen Stein, den lebendigen Stein und Eckstein folgen. Wir dürfen als lebendige Steine zu ihm kommen und uns zum geistlichen Haus erbauen.

Betrachten wir die Verse 6-8: „Darum steht in der Schrift: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden. Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist, ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses; sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind.“ Petrus sagt hier, indem er aus Jesaja und den Psalmen zitiert, dass die ganze Schrift von Jesus als dem Eckstein zeugt. In den vergangenen Jahren durften wir durch das Studium der fünf Bücher Mose und der Prophetenbücher erkennen, dass Jesus der allmächtige Schöpfer und der heilige Gott ist, der seinen Ratschluss durch den heiligen Stumpf erfüllt. Der Glaube gemäß der Schrift lässt uns nicht zuschanden werden. Die Ungläubigen aber stoßen sich am Eckstein Jesus, weil sie nicht an das Wort glauben. Nicht an das Wort zu glauben, ist eine sehr ernsthafte Sache, weil es das Gericht Gottes nach sich zieht. Jesus sagt in Johannes 12,48: „Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.“ Glaube muss unbedingt auf das Wort Gottes gegründet sein. Wenn wir unseren Glauben durch die Bibelforschung auf das Wort Gottes gründen, wird Jesus, der Eckstein, für uns immer kostbarer werden als unser Heiland, Erlöser, guter Hirte und ewiger König.

2. Die königliche Priesterschaft (9-12)

Betrachten wir Vers 9: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Im vorherigen Abschnitt hatte Petrus bezeugt, dass Jesus der lebendige Stein, der kostbare, auserwählte Eckstein ist, und dass die Gläubigen berufen sind, durch den Glauben an Jesus seinem Beispiel zu folgen. Jetzt bezeichnet er die Gläubigen als das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, die berufen sind, die Wohltaten Gottes zu verkündigen.

Erstens: Das auserwählte Geschlecht. Sie hatten menschlich gesehen nichts, was sie gegenüber anderen besonders heraushob. Doch Gott hatte sie auserwählt. Amos 3,2 sagt: „Aus allen Geschlechtern auf Erden habe ich allein euch erkannt.“ Kürzlich wurde in Bonn eine neue Oberbürgermeisterin gewählt. Aber das hat keine große Bedeutung gegenüber der Auserwählung Gottes. Wer von Gott auserwählt ist, wird von Gott gebraucht und gesegnet, egal, in welchen widrigen Umständen er sich befindet. Der blind geborene Mann in Johannes 9 empfing Jesu Gnade. Jesus machte einen Brei, strich ihn auf seine Augen, ließ ihn sich waschen und machte ihn sehend. Gottes Gnade machte diesen Mann von einem Bettler zu einem König. Sofort wurde er von den Oberen verhört, geschmäht und ausgestoßen. Doch er hielt an der Gnade Gottes fest, weil er Gottes auserwähltes Geschlecht war, und verkündigte die Wohltaten Gottes, der ihn berufen hatte von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Auch die ersten Christen erfuhren viele Bedrängnisse, oft von ihren Angehörigen oder den Oberen, doch sie verzagten nicht. Sie waren Gottes auserwähltes Geschlecht. Als auserwähltes Geschlecht dienten sie dem Herrn Jesus voller Freude, auch inmitten der Leiden. Es gibt keine größere Gnade als die besondere Gnade, Gottes auserwähltes Geschlecht zu sein.

Zweitens: Die königliche Priesterschaft. Königlich meint hier, im Gefolge des Königs Jesus. Priesterschaft beschreibt die Auserwählung und Identität aller Gläubigen. Alle Gläubigen gehören zur königlichen Priesterschaft. Die Priester haben das Amt, für das Volk zu beten und das Wort Gottes zu lehren. Gemäß 2. Mose 30,7.8 durften sie täglich morgens und abends das Räucheropfer des Gebets für das Volk zu Gott bringen. Und gemäß 3. Mose 10,10.11 durften sie dem Volk Gottes alle Ordnungen Gottes lehren. Warum taten sie es? Weil sie die von Gott geweihten Priester waren. Solange das Salböl auf ihnen war, verließen sie auch Stiftshütte nicht (3. Mose 10,7). Ihre Identität als königliche Priesterschaft bestimmte ihr ganzes Leben und sonderte sie ab von der unheiligen Welt.

Genauso ist es mit unserer Identität als königliche Priesterschaft. Wir sind die königliche Priesterschaft. Als königliche Priesterschaft haben wir die priesterliche Aufgabe als Mittler, für die hoffnungslosen Menschen zu beten und sie Gottes Wort zu lehren. Wir haben als königliche Priesterschaft den Lebensinhalt, Jesu Weltmissionsbefehl zu erfüllen (Mt 28,19-20): „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Unser ganzes Leben steht unserem Herrn und Heiland Jesus dafür zur Verfügung.

Ein Beispiel der königlichen Priesterschaft ist Esra. Esra wuchs als ein Israelit der nächsten Generation in besten äußeren Umständen in Persien auf und hätte wie viele andere sich der Umgebung anpassen und die persische Hochkultur genießen können. Doch er hatte die Identität als Gottes auserwähltes Geschlecht und königliche Priesterschaft. Seine Identität als königliche Priesterschaft führte ihn dazu, eine Lebensentscheidung zu treffen. Er richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Satzungen in Israel zu lehren. Mit dieser Lebensentscheidung ging er nach Jerusalem und widmete sein ganzes Leben der Bibelforschung und der Jüngererziehung unter den Leviten. Darüber hinaus erforschte und verzeichnete er die Geschichte des Volkes Gottes in den Büchern der Chroniken. Gott bewirkte durch ihn und durch die Bibellehrer, die von ihm lernten, die geistliche Erneuerung und Wiederherstellung Israels.

„Die königliche Priesterschaft“ ist die Identität derer, die an Jesus glauben. Eine junge Frau hörte die Zeugnisse von UBF Bonn und verglich sie mit denen ihrer Kirche, in der sie aufgewachsen war. Sie wunderte sich, wie viele Mitarbeiter es hier gibt. Dies kommt daher, da unser Hirte jedem von uns jahrelang geholfen hat, anzunehmen, wie Gott uns betrachtet: „Ihr seid die königliche Priesterschaft.“ Wir sind keine Mietlinge, sondern die königliche Priesterschaft.

Hier durfte ich selbst annehmen, dass das Leben der Gläubigen ein Leben mit der Identität als königliche Priesterschaft ist. Ich schien äußerlich im Werk Gottes mitzuarbeiten, aber ich führte noch mein eigenes Leben aus der eigenen Gerechtigkeit. So offenbarte auch das, was ich tat, nicht Jesus, sondern mein eigenes gottloses Wesen. Doch hier durfte ich erkennen, dass Jesus mir zuerst ein neues Leben, nämlich die neue Identität gegeben hat als die königliche Priesterschaft. Ich darf Buße tun für mein Leben für mein sündiges Ego und in Jesus die Identität als königliche Priesterschaft annehmen. Als königliche Priesterschaft wird in allen, was ich tue, Jesus geehrt. Als königliche Priesterschaft darf ich mich wie Esra mit klarer Lebensentscheidung dem Bibelstudium und der Jüngererziehung widmen und darf wissen, dass Gott dadurch geehrt wird und zur rechten Zeit Frucht bringen wird.

Beim Jubiläumsgottesdienst haben wir die Zeugnisse derer gehört, die bereit sind, der Weltmission zu dienen, sei es in Saudi-Arabien, Ägypten, Kambodscha, Nordkorea. Sie sind die königliche Priesterschaft, die ihr Leben nicht schonen, sondern bereit sind, es für den Willen Jesu hinzugeben. Jim Elliot und seine Freunde waren die königliche Priesterschaft, die ihr Leben für die Mission unter den Indianern in Ecuador ließen. Die königliche Priesterschaft ist die Gemeinschaft derer, die für Jesus leben und seinem Weltmissionsbefehl gehorchen und dadurch alle Völker zu Jüngern machen.

UBF Bonn hat in den vergangenen Jahren Gottes reinigende Gnade erfahren. Dadurch durften vor allem auch die Leiter der nächsten Generation ihre Identität als königliche Priesterschaft klar machen. Nach Gottes souveränem Ratschluss sind wir als geistliches Hauptquartier für die Weltcampusmission berufen. Die Mitarbeiter des Gideon- und Hesekielteams sind nun berufen, durch das induktive Bibelstudium wie Esra ihre und die nächste Generation geistlich zu erneuern. Gott wirkt, wie er verheißen hat, durch den heiligen Samen und durch die Totengebeine, die sich als ein überaus großes Heer auf ihre Füße stellen und verkündigt dadurch Gottes Wohltaten in der ganzen Welt.

Drittens: Das heilige Volk. Gottes Volk ist das heilige Volk. Wir sind unverbesserliche Sünder. Doch wir sind geheiligt durch das Blut Jesu. Eph 5,25-26 sagen, dass Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie dahingegeben hat, um sie zu heiligen. Durch Jesus sind wir heilig geworden und damit abgesondert von der gottlosen Welt. Als heiliges Volk haben wir das Privileg, den vernünftigen Gottesdienst abzuhalten, indem wir unsere Leiber hingeben als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist (Römer 12,1). In der Welt gilt der Individualismus und Egoismus als normal. Darum werden diejenigen, die Fürbitte einlegen, die Lebensgemeinschaft pflegen und einander helfen, als Jünger Jesu zu leben, als verrückt angesehen. Doch wir sind Gottes heiliges Volk, abgesondert, um ein heiliges Leben zu führen und den Willen Gottes zu tun.

Viertens: Das Volk des Eigentums. Wir sind Gottes Eigentum und sein wertvollster Besitz auf dieser Erde. Er achtet uns für so kostbar wie seinen Augapfel oder wie ein Vater sein Kind. Als Gottes Eigentum haben wir das Privileg seiner Erziehung. Hebräer 12,7 sagt: „Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?“ Als Gottes Eigentum erfahren wir auch seinen Schutz. In Nahum 1,7 heißt es: „Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen.“ Und als Volk des Eigentums erfahren wir wahren Trost (Ps 34,19.20): „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der Herr.“ Gott schützt, erzieht und tröstet uns und schenkt uns noch viele Privilegien mehr, weil wir sein Volk des Eigentums sind.

Lesen wir Vers 9 noch einmal: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Gott hat uns mit einem bestimmten Ziel auserwählt und privilegiert, dass nämlich seine Wohltaten verkündigt werden. Gottes Wohltaten werden durch alle Gläubigen verkündigt. Gott führte sein Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten zum Berg Sinai. Vierzig Tage vorher waren sie noch Sklaven gewesen, die nur an Essen und Schlafen dachten. Doch Gott sprach zu ihnen (2. Mose 19,6): „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Niemand ist zu jung, Gottes Wohltaten zu verkündigen. Auch Kinder und Glaubensanfänger können Gottes Wohltaten verkündigen, der sie berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Beim Jubiläum haben sieben Hausgemeinden durch ihre Zeugnisse über jeweils zwölf Steine Gottes Wohltaten verkündigt. Die global leaders aus dem Josia-Team haben durch das Frühgebet, das Bibelstudium, die Lebensgemeinschaft Glauben gelernt und verkündigen durch ihre Glaubenszeugnisse Gottes Wohltaten. Gottes Wohltaten werden schon verkündigt an allen Fakultäten der Bonner Uni, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Uni Koblenz, an allen 1700 Hochschulen in Europa, in Istanbul, Kairo und Dubai.

Betrachten wir noch die Verse 11 und 12: „Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.“ Petrus wusste, dass das Leben der Gläubigen nicht einfach war. Sie wurden in der heidnischen Umgebung als Übeltäter verleumdet. Doch bei Gott waren sie sein auserwähltes Geschlecht, seine königliche Priesterschaft, das heilige Volk und das Volk des Eigentums. Sie sollten sich von fleischlichen Begierden enthalten, die gegen die Seele streiten, und unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben führen. Ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden ist ein mächtiges Zeugnis. Sogar werden dann einige derer, die uns jetzt als Übeltäter verleumden, unsere guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.

Heute lernen wir, wer Jesus ist und wer wir sind. Jesus, der sein Leben am Kreuz für die Sünder gab, ist der verworfene Stein, der lebendige Stein und kostbare Eckstein. Wir als lebendige Steine sind berufen, durch unseren Glauben an ihn seinem Beispiel zu folgen. Wir lernen auch, dass wir aus Gottes souveräner Gnadenwahl das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk und das Volk des Eigentums sind. Lasst uns zu Jesus kommen und durch den Glauben an ihn in den kommenden vierzig Jahren als die königliche Priesterschaft einflussreich dem Werk des Bibelstudiums und der Jüngererziehung dienen.

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