Die Schöpfung

Genesis 1,1-25
Leitvers 1,1

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Seit jeher haben die Menschen die Frage nach dem ersten Grund, nach dem Ursprung der Welt und ihres Lebens gestellt. Diese Frage ist so wichtig, weil sie der Schlüssel ist, um den Sinn und die Daseinsbedeutung unseres Lebens zu finden. Durch das Buch Genesis wollen wir von dieser Woche an die Antwort auf diese Frage finden.

In der ersten Lektion geht es um den allmächtigen Schöpfergott, der Himmel und Erde und das Meer und alles darin erschaffen hat. Wir dürfen hier erfahren, wer Gott ist und was Gott tut. Durch gottlose Philosophien beeinflusst haben viele junge Menschen Gott aus ihrer Vorstellung gestrichen oder betrachten ihn als ein Objekt, das ihre Wünsche erfüllen soll. Aber Gott ist der Souverän, der Schöpfer, der von Ewigkeit her gewesen ist. Er ist über allem. Durch die Schöpfung können wir die Weisheit, Macht, Herrlichkeit und ewige Schönheit Gottes erkennen. Dieser Gott herrscht noch immer souverän über diese Welt. Lasst uns durch diese Lektion kennenlernen, wer Gott ist, und wie wir mit dem Schöpfungsglauben leben können.

1. Gott, der allmächtige

Das Buch Genesis heißt auf Hebräisch „Bereshid“, was so viel heißt wie das Buch der Anfänge. Wir finden hier viele Anfänge: Den Anfang der Welt, den Anfang der Menschheit, den Anfang der Sünde, aber auch den Anfang der Erlösungsgeschichte Gottes. Das Buch Genesis umfasst die Zeit von der Erschaffung der Welt bis zum Umzug der Söhne Israels nach Ägypten. Dieses Buch gibt uns die feste Grundlage für unseren Glauben, ohne den wir die anderen Bücher der Bibel nicht wirklich verstehen können.

Es ist für jeden Menschen sehr wichtig, zu wissen, woher er kommt und wohin er geht. Nur, wenn ein Mensch diese grundlegenden Fragen des Lebens beantworten kann, kann er ein seliges und glückliches Leben führen. Darum haben Menschen seit tausenden von Jahren über diese Frage nachgedacht. Aber aus sich selbst heraus, kann der Mensch keine Antwort auf diese wichtige Frage finden. Darum haben moderne Philosophen sogar behauptet, man sollte diese Frage gar nicht stellen. Es ist eine Philosophie der Verzweiflung und der Sinnlosigkeit. Die gute Nachricht ist, dass es einen Weg gibt, die grundlegenden Fragen des Lebens zu beantworten. Wir bekommen die Antwort von dem, der unser Leben geschaffen hat. Durch die Begegnung mit dem allmächtigen Schöpfergott erkennen wir, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen seine Allmacht, seine Liebe, seinen guten Plan, Ziel und Willen für unser Leben. Lasst uns durch die Genesis die Antwort auf unsere Lebensfragen finden und ein neues und seliges Leben in der richtigen Beziehung zu unserem Schöpfer Gott führen.

Sehen wir uns Vers 1 an: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Das erste Kapitel beginnt mit einer Proklamation des Schöpfergottes. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Das Subjekt dieses Satzes ist Gott. Der Verfasser erklärt, dass Gott der Schöpfer und Eigentümer aller Dinge ist. Alles ist von ihm gekommen und ausgegangen. In Gott findet alles seinen Sinn, seine Daseinsbedeutung und sein letztes Ziel. Gott steht über allem. Er ist souverän und nicht an die Menschen gebunden. Gegenüber Mose bezeugte er von sich selbst. „Ich werde sein, der ich sein werde.“ (2.Mo 3,14) In Offenbarung 1,8 sagt er: „Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ Gott zu kennen ändert unsere Sichtweise von der Welt und von uns selbst. Der Glaube bedeutet, Gott anzunehmen und unser Vertrauen auf ihn zu setzen. Hebräer 11,1 sagt: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“

Lesen wir Vers 2 gemeinsam: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“ Dieser Vers lehrt uns, dass Gottes Schöpfung den Übergang vom Chaos zum Kosmos darstellt. Vor dem ersten Tag war alles wüst, leer und finster, oder wie es im Originaltext heißt: „Tohuwabohu“. Gott aber hat alles geordnet und aus diesem Chaos eine wunderbare Ordnung der Schöpfung geformt. Bevor ein Mensch Gott begegnet, ist seine Leben auch wüst, leer und finster. Aber Gott selbst schafft eine neue Ordnung in unserem Leben, bringt es in Ordnung, macht es herrlich und bedeutungsvoll.

Deutschland und Europa sind geistlich gesehen wie ein Tohuwabohu von falschen Lehren und gottlosem Humanismus, so dass es fast unmöglich scheint, dem Jüngererziehungswerk zu dienen. Die Herzen und Leben vieler Studenten sind wüst, leer und finster. Aber unser Gott ist der allmächtige Gott, der etwas Neues hervorbringt.

Sehen wir uns nun Vers 3 an: “Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ Wow! Gott schuf durch sein Wort das Licht. In einer finsteren und wüsten Welt hat Gott das Licht geschaffen. Dieses Licht bedeutet Erkenntnis, Wärme und Kraft. Licht ist die Grundlage allen Lebens. Wie Johannes 1,4 sagt: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Dann schied Gott das Licht von der Finsternis und er befand, dass das Licht gut war. Das gleiche passiert, wenn das Licht Gottes in das finstere und wüste Leben eines Menschen kommt. Dann wird sein Leben hell und hoffnungsvoll. Gottes Licht räumt das Chaos der Sünde weg und erschafft eine neue Schöpfung, wie 2.Kor 5,17 sagt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Wenn wir die weiteren Verse betrachten, dann finden wir wiederholt den Ausdruck: „Und Gott sprach … Und es geschah so.“ An jedem Tag sprach Gott etwas Neues und so kam es ins Dasein. Gott ist ein lebendiger, kreativer Gott, der alle Dinge aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat. Unser Gott ist ein lebendiger Gott, der Kommuniziert und dadurch eine neue Schöpfung entstehen lässt. Dies zeigt, dass Gott ein persönlicher Gott ist und dass Gottes Wort die Schöpfungsmacht besitzt. Sobald ein Wort Gottes im Herzen eines Menschen wirkt, bewirkt es eine neue Schöpfung, dass er Gott als seinen Vater aufnehmen und in der Beziehung zu ihm ein neues Leben beginnen kann. Hebräer 4,12 sagt: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Ein Wort Gottes, 1.Petrus 4,13 hat im Leben unserer Täuflinge mächtig gewirkt und ein neues Schöpfungswerk in ihnen begonnen. Sie durften Gott aufnehmen und arbeiten nun mit großer Freude als Hauptpersonen für Gottes Werk zusammen. Gott wirkt durch sein Wort. Gott wird durch unser Genesis-Bibelstudium, durch die Bibelforschung von M. Peter und durch das Bibelstudium unserer nächsten Generation weiter mächtig wirken, so dass sie mobilisiert werden, als hervorragende Bibellehrer, sogar als globale geistliche Leiter aufgestellt und gebraucht werden.

2. Die Ordnung der Schöpfung

Wenn wir die 7 Tage der Schöpfung betrachten, können wir die innere Ordnung und Progression in der Schöpfung kennenlernen. Zum Ersten schuf Gott Ordnung. Am ersten Tag schuf Gott das Licht und trennte Licht und Finsternis. Am zweiten Tag schuf Gott die Feste, die das obere Wasser vom unteren Wasser trennt. Am dritten Tag ordnete Gott das Land und das Meer. Gott ist ein Gott der Ordnung, nicht der Beliebigkeit. Durch diese Ordnung schuf er die Umgebung, in der alle Dinge angesiedelt wurden. Genauso ist es auch die Aufgabe und das Glück des Menschen, Ordnung zu schaffen. Ordnung empfinden wir automatisch als schön, während wir uns in Unordnung eher unwohl und unsicher fühlen. Unser Zuhause oder das Zentrum in Ordnung zu bringen ist keine selbstsüchtige Aktion, sondern dient dazu, eine schöne Umgebung zu schaffen, wo wir selber gut lernen und dem Werk Gottes dienen können.

Zum Zweiten hat Gott eine überwältigende Vielfalt geschaffen. Die Anzahl der Pflanzen-Arten auf der Erde wird auf 330.000, die Zahl der Tierarten auf 1,3 Millionen geschätzt. Schon alleine diese Zahlen zeigen, dass Gott keine Eintönigkeit oder Uniformität geschaffen hat, sondern eine herrliche Vielfalt, welche die Weisheit, Schönheit und Allmacht unseres Schöpfergottes offenbart. Am dritten Tag schuf Gott die Pflanzen. Er schuf kräftige Eichen, Birken, die sich im Wind biegen, herrlich duftende Rosen, Löwenzahn und Gänseblümchen. Diese Pflanzenwelt ist die Nahrungsgrundlage für alles Leben. Gott schuf Apfelbäume, Bananenstauden und Brombeerbüsche für unsere abwechslungsreiche und ausgewogene Müsli-Ernährung. In den Früchten finden wir die Vitamine, die wir nicht selber herstellen können. Dabei sind auch die kleinsten Pflanzen so komplex, das man den Prozess der Photosynthese, wie er in jede Pflanze Tag für Tag stattfindet, bis heute nicht komplett verstanden hat oder nachstellen kann.

Am vierten Tag schuf Gott Sonne, Mond und Sterne und gab damit der Welt eine Ordnung und Zeiten. Er ordnete alles so, dass das Leben auf der Erde möglich ist, dass Gezeiten entstehen, dass Sommer und Winter, Tag und Nacht geregelt sind. Wenn wir das mächtige Firmament und seine perfekte Ordnung betrachten, können wir nicht anders, als Gottes Herrlichkeit und Größe zu loben, wie der Psalm 19,1 sagt: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“

Am fünften Tag schuf Gott die Fische und Vögel. So wurde das Meer besiedelt mit wimmelnden Fischen und auch die Luft mit den vielen Vögeln. Gott schuf mächtige Greifvögel, die elegant in der Höhe kreisen, genauso wie kleine Spatzen, die mit atemberaubender Geschwindigkeit überall umhersausen. Gott schuf die Singvögel, die uns jeden Morgen mit ihrem herrlichen Gesang erfreuen. Er schuf mächtige Walfische, die kilometertief tauchen können. Er schuf den Lachs, der auf seinen Wanderungen sogar Wasserfälle überwindet und kleine Myeolchi, die unsere Suppe würzen. Jedes dieser Lebewesen für sich ist ein herrliches Wunderwerk Gottes.

Am sechsten Tag dann hat Gott die Landtiere und das Vieh geschaffen. Er schuf die riesigen Elefanten, genauso wie die kleinen Mäuse. Er schuf den majestätischen Löwen und die sanften Schafe. Er hat alles für seine Ehre und für seine Herrlichkeit geschaffen und schließlich den Menschen hineingesetzt, damit er über alle Dinge herrschen sollte. Gott hat jedes Lebewesen individuell und anders geschaffen, dennoch ist jedes perfekt und gut. Wir können in der Schöpfung Gottes ewige Kraft und Gottheit erkennen, so dass es keine Entschuldigung für den Unglauben mehr gibt (Röm 1,20).

Wiederholt finden wir hier den Ausdruck „Gott sah, dass es gut war.“ Das Licht war gut. Die Trennung von Land und Meer war gut. Die Pflanzen und Tiere waren gut. Dies zeigt, dass Gott die gesamte Schöpfung ansieht und beurteilt. Alle Dinge dienen der Freude und der Ehre Gottes. In Gott findet sowohl der Regenwurm, als auch der Mensch den Sinn und die Daseinsbedeutung seines Lebens. In dem Schöpfergott finden wir den wahren Anker und die Grundlage unseres Daseins.

In der heutigen Zeit ist der Glaube an die Evolutionshypothese sehr populär. Obwohl die meisten Menschen diese Theorie nicht durchblicken, sind viele fest von deren Wahrheit überzeugt. Die Evolutionshypothese ist eine atheistische Entwicklungstheorie, nach der sich alles Leben aus einer einzigen Zelle zufällig entwickelt hat. Vom Kindergarten an wird diese Lehre uns ständig als eine absolute und wissenschaftlich bewiesene Wahrheit beigebracht, so wie sich Erde und Mond um einen gemeinsamen Schwerpunkt drehen. Sie ist aber nicht wissenschaftlich und es tun sich immer mehr Probleme auf, die damit überhaupt nicht erklärbar sind. Prof. Werner Gitt zeigt in seinem Buch „Information“, dass Information nicht aus sich selbst entstehen kann, sondern immer von einem intelligenten Sender ausgeht, dass es also einen allmächtigen Schöpfergott geben muss. Das Problem ist vor allem, dass die Evolutionstheorie uns keine Antworten auf die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung geben kann. Vielmehr betrachtet sie alle Dinge nur als zufällige Zwischenprodukte in einem ziellosen Prozess. Als Folge dessen leiden viele junge Menschen unter Ängsten, Fatalismus und Depressionen. Der Grund ist, dass sie Gott verworfen haben. Wer Gott verwirft und sich der Lüge zukehrt, der muss sich nicht wundern, wenn Lieblosigkeit, Habgier, Identitätskonflikte und Selbsttötungen immer mehr zunehmen.

Heutzutage wird der Schöpfungsglaube oft als überholt oder rückständig dargestellt. So haben auch nicht wenige Gläubige den Kompromiss mit dem Zeitgeist geschlossen und versucht, Evolution und Gott irgendwie miteinander in Verbindung zu bringen. In der Tat ist der Schöpfungsglaube die heilsame Lehre, die uns gesund macht und den rechten Platz im Leben finden lässt. Die Bibel sagt, dass wir durch den Glauben erkennen, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. (Hebr 11,3)

Der Schöpfungsglaube ist die felsenfeste Basis unseres Lebens. Einmal geriet unser Glaubensvater Abraham in eine tiefe Krise, als er nur auf sich selbst schaute und darauf, dass er noch immer keinen Sohn hatte. Er war so verzweifelt, dass er sich sogar bei Gott beklagte und über einen menschlichen Ausweg durch die Adoption seines Knechtes Elieser nachdachte. In dieser Lage half Gott Abraham, seine Augen auf die herrliche und majestätische Schöpfung zu richten. Er gab ihm die Anweisung, aus seinem engen Zelt hinauszugehen und sich die Sterne am Himmel anzusehen. Durch diesen Anblick und den misslungenen Zählungsversuch musste Abraham anerkannt haben, dass Gott so viel größer, mächtiger und weiser als er selbst war. Gott gab ihm die Verheißung: „So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.“ Abraham nahm sie an und vertraute darauf, dass dieser allmächtige Gott ihn bis zum Ende führt und seine Verheißung sicher erfüllt. So wurde er der Stammvater des Glaubens. Die Bibel sagt: „Abraham glaubte dem Herrn, und dass rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.“ (Gen 15,6)

Auch wir werden in unserem Glaubensleben öfters mit Krisen konfrontiert, wo wir nicht weiter wissen. Aber hier lernen wir den Schöpfungsglauben kennen, dass unser Gott ein allmächtiger, ewiger und allwissender Gott ist, der sich um alle unsere Angelegenheiten am Besten kümmert und uns am Besten führt. Gott, der das Licht schuf, hat einen hellen Strahl in unser Herz gegeben, so dass wir die Kenntnis Gottes zu den jungen Menschen in der Finsternis und Hoffnungslosigkeit bringen dürfen. Gott, der die unzählbaren Sterne schuf, wird auch 10.000 Bibellehrer wie hell leuchtende Sterne für die 1.700 Campus in Europa aufstellen. Gott, der die Tiere nach ihren unterschiedlichen Arten schuf, wird auch durch uns drei Stützpunkte für die Menschen in der M-Welt errichten.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Gott ist das Subjekt. Er ist über allem. Er ist der souveräne Schöpfer und Herrscher aller Dinge. So wie Gott am Anfang alles erschaffen hat, das Licht, das Land und alle Lebewesen, die herrliche, geordnete und vielfältige Welt, so wirkt Gott auch heute im Leben jedes Menschen, der ihn als den Schöpfergott annimmt. Durch den Schöpfungsglauben dürfen wir das herrliche Schöpfungswerk, sowohl in uns selbst als auch in unseren Hoffnungsträgern, erfahren. Lasst uns annehmen, wer Gott ist, und durch den Glauben an ihn leben.

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