Eine feste Abmachung

Nehemia 9,1 – 10,40
Leitvers 10,1

„Und darum wollen wir eine feste Abmachung treffen, sie aufschreiben, und unsere Fürsten, Leviten und Priester sollen sie versiegeln und unterschreiben.“

Wir danken Gott für sein Wort zum Jahresbeginn 2023 aus Hesekiel 37,10, Esra 7,10, Psalm 1,2 und Jesaja 6,13. Wir haben gelernt, dass Gott seinen souveränen Ratschluss durch die Geschichte hindurch erfüllt, nämlich, wie Jesaja 6,13 lehrt, durch die Stümpfe, die wie ein heiliger Same sind. Zu jeder Zeit hat Gott solche heiligen Stümpfe übriggelassen, durch die er sein Werk tut. Nach Gottes souveräner Führung sind in unserer Zeit wir diese heiligen Stümpfe. Auch die Leiter der nächsten Generation und unsere Hoffnungsträger sind heilige Stümpfe. Gott will durch jeden von ihnen die verdorrten Totengebeine an jeweils zwölf Hochschulen lebendig machen und sie als sein überaus großes Heer für die Weltmission einsetzen.

Heute lernen wir durch Nehemia 9 und 10 die Buße und die feste Abmachung der Israeliten kennen. Gott gebrauchte das intensive Bibelstudium Esras und der Leviten, um sein Volk auf diese Buße und Entscheidung vorzubereiten. Durch das Bibelstudium erkannten sie Gottes Güte, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Dann kamen sie mit ihrer geistlichen Sünde zu Gott und entschieden sich, Gottes Wort wieder durch den Glauben zu gehorchen. Gott möge uns helfen, für unsere geistliche Sünde Buße zu tun und uns zu entscheiden, Gottes Wort in allen Bereichen des Lebens zu gehorchen. Möge Gott durch unser Bibelstudium in den Zweierbibelstudium-Teams und für das GLEF und für die Taufe die Buße und Entscheidung der jungen Menschen dieser Generation bewirken.

1. Das Bußgebet des Volkes (9,1-37)

Lesen wir Vers 1: „Am vierundzwanzigsten Tage dieses Monats kamen die Israeliten zu einem Fasten zusammen, in Säcke gehüllt und mit Erde auf ihren Häuptern.“ 13 Jahre vor dieser Versammlung, im siebten Jahr des Königs Artahsasta von Persien (458 v.Chr.), war Esra aus Babel nach Jerusalem zurückgekehrt, und mit ihm einige der Priester, Leviten, Sänger, Torhüter und Tempelsklaven. Was hatte Esra in diesen 13 Jahren getan? Zum einen hatte er akute Anliegen behandelt, zum Beispiel die Mischehen aufgelöst (Esra 10). Zum anderen hatte er die Leviten als Bibellehrer trainiert. Dann, im zwanzigsten Jahr des Königs Artahsasta, kam Nehemia nach Jerusalem. Unter seiner Leitung bauten die Juden in nur 52 Tagen die Mauern wieder auf. Sechs Tage nach Vollendung des Mauerbaus kamen die Israeliten am ersten Tag des siebten Monats (dem Tag des Posaunenblasens) zu einer großen Versammlung zusammen. Esra las ihnen vom frühen Morgen an bis zum Mittag aus dem Gesetz des Mose vor, und die Ohren des ganzen Volks waren dem Gesetzbuch zugekehrt. Die Leviten unterwiesen das Volk und legten das Wort so aus, dass alle es verstehen konnten. Was geschah? Das Wort Gottes erwärmte ihre Herzen. Sie weinten so viel, dass Esra und Nehemia sie ermutigten: „Seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Am nächsten Tag fanden die Sippenhäupter, Priester und Leviten beim Leiterbibelstudium, dass Gott das Laubhüttenfest geboten hatte. Darum hielten sie das Laubhüttenfest vom 15. bis zum 21. Tag des Monats mit sehr großer Freude (8,17). An jedem einzelnen dieser Tage wurde aus dem Gesetz Gottes vorgelesen.

Der Bau der Mauern in 52 Tagen gegen viel Widerstand war ein großer Sieg gewesen. Doch noch wichtiger war für sie die persönliche Beziehung zu ihrem Gott. Darum gebrauchte Gott das wiederholte, intensive, induktive Bibelstudium, um zu ihnen zu sprechen. Als sie das Wort Gottes hörten, überwand es alle Mauern und drang in ihr Herz. Sie erkannten, dass ihr Leben Gott nicht gefiel. Darum kamen sie nun zu einem Fasten zusammen, in Säcke gehüllt und mit Erde auf ihren Häuptern. Sie kamen zusammen zur Buße.

Wie verlief diese Bußversammlung? Lesen wir Vers 3: „Und sie standen an ihrem Platz auf, und man las vor aus dem Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, drei Stunden lang, und drei Stunden bekannten sie und beteten zum Herrn, ihrem Gott.“ Auch die Buße begann mit dem Wort Gottes. Drei Stunden hörten sie aus dem Buch des Gesetzes des Herrn. Danach bekannten sie drei Stunden lang ihre Sünden und beteten zum Herrn.

Dies zeigt uns, dass Buße immer mit dem Wort Gottes beginnt. So wie es keine Entscheidung ohne Buße gibt, gibt es auch keine Buße ohne das Wort Gottes. Was sonst könnte Maßstab unserer Buße sein? Unser Gefühl? Unsere eigenen Gedanken? Wenn wir unsere eigenen Gedanken zum Maßstab machen, tendieren wir dazu, uns zu rechtfertigen. Wir tun dann für Nichtigkeiten Buße und betrügen uns selbst. Wenn wir unser Gefühl zur Grundlage machen, neigen wir dazu, uns selbst zu verdammen und blockieren die reinigende Macht des Blutes Jesu und die Kraft des Heiligen Geistes in unserem Leben. Wir brauchen darum das Wort Gottes als absolute Grundlage für die Buße. Gottes Wort lehrt uns den Maßstab Gottes und zeigt uns klar, wie weit wir davon entfernt sind. Gottes Wort zwingt uns auf die Knie und gibt uns gleichzeitig das klare Ziel, zu dem wir umkehren dürfen.

Ich selbst durfte die Gnade der Buße aufgrund des Wortes Gottes erfahren. Jahrelang dachte ich, ich sei selbst Herr meines Lebens, und dachte, dass mein Charakter und meine Gewohnheiten nicht geändert werden könnten. Gottes Wort öffnete meine geistlichen Augen, dass ich 26 Jahre lang als ein gehorsamer Sklave meiner Begierden lebte, während Jesus der Herr auch in der geistlichen Welt ist. Die Frage: „Willst du Jesus den Herrn sein lassen?“ gemäß Römer 13,14 führte mich zur Buße und gab mir die Entscheidung, nicht mehr für den Leib so zu sorgen, dass ich den Begierden verfalle. Später dachte ich, ich bräuchte bessere Bedingungen, um für Gott etwas tun zu können. Gott führte mich durch Hebräer 11,6 zur Buße, lehrte mich, dass sein Werk durch den Glauben geschieht, und ließ uns in kürzester Zeit erfahren, wie er das Juridicum als Bethaus für alle Völker gebrauchte. Auch als ich mich und meine Hausgemeinde für zu schwach und zu unfähig hielt, führte Gott mich durch sein Wort aus Genesis 15,5.6 zur Buße für meinen Hochmut und lehrt uns, als geistliche Eltern für unzählige Nachkommen zu leben. Zurückblickend durfte ich durch die Buße ein wunderbares neues Leben empfangen, ein Leben mit dem Wort Gottes, ein seliges Leben, das Gott gefällt und das viel Frucht hervorbringt.

Wie konnte Gott dieses Krippenwerk von UBF Bonn so reichlich segnen und dadurch so mächtig wirken unter den Studenten, in der nächsten Generation, in Europa und weltweit? Es liegt an der Buße aufgrund des Wortes Gottes. Als Gottes Knecht Zeit und Kraft und Herz für das wiederholte, intensive, induktive Bibelstudium investierte, durften wir selbst und auch unsere Hoffnungsträger und die Leiter der nächsten Generation wahre, Leben verändernde Buße erfahren. Gott segnet die geistliche Arbeit der Leiter, Bibellehrer und Eltern, die das Bibelstudium vorbereiten und durchführen, die Botschaft hören, Stellungnahme schreiben, die Stellungnahmen austauschen und – teilweise mehrfach – überarbeiten. Je mehr und je intensiver sie sich mit dem Wort Gottes beschäftigen, desto mehr ist ihr Leben ein fruchtbringendes, Gott verherrlichendes Leben in Buße und desto mehr werden sie als Königreich von Priester und heiliges Volk verändert. Jeden Morgen kommen die Leiter zum Zentrum, um das Wort Gottes zu studieren, zu bekennen und zu beten, und abends wieder zur Wort- und Gebetsgemeinschaft. Wirksame Buße kommt nicht durch eine fünfminütige Zwischenmahlzeit, sondern durch dreistündiges, wiederholtes Hören des Wortes Gottes.

Betrachten wir die Verse 4 und 5. Die Leviten, die von Esra ausgebildet worden waren, leiteten den Lobpreis Gottes: Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani, Haschabneja, Hodija und Petachja. Sie sprachen: „Auf! lobet den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man lobe deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm!“ Dann sprachen sie das Bußgebet in den Versen 6 bis 37. Wir können das Bußgebet in drei Teile einteilen: Gottes Treue, ihre Untreue und ihr Bekenntnis seiner Gerechtigkeit.

Gott ist einzigartig. Er ist der Schöpfer, er hat gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist. Er macht alles lebendig, und das himmlische Heer betet ihn an (6). Dieser Gott machte schon vor der Schöpfung einen Erlösungsplan für die gefallenen Menschen. Er erwählte Abraham und verhieß ihm das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter zum Erbe. Er hielt sein Wort, indem er Israel aus Ägypten führte durch große Zeichen und Wunder, das Meer für sie teilte, sie mit Wolken- und Feuersäule durch die Wüste führte und sie zum Berg Sinai brachte. Dort sprach er zu ihnen vom Himmel und gab ihnen seine guten Satzungen und Gebote. Er gab ihnen Brot vom Himmel, als sie hungerte, und Wasser aus dem Felsen, als sie dürstete, und brachte sie dann in das gute Land, darin Milch und Honig fließt. Auch als sie ein goldenes Kalb machten und als Gott anbeteten, verließ er sie nicht. Er ließ sie mächtige Könige besiegen und trieb ihre Feinde vor ihnen aus. Vers 25: „Und sie eroberten feste Städte und ein fettes Land und nahmen Häuser voller Güter in Besitz, ausgehauene Brunnen, Weinberge, Ölgärten und Obstbäume in Fülle, und sie aßen und wurden satt und fett und lebten in Wonne durch deine große Güte.“ Wie wunderbar ist Gottes Liebe, große Güte, seine Treue und Barmherzigkeit und alles, was er für sein Volk vorbereitet hat. Wie er es verheißen hatte, so handelte er, und keines seiner guten Worte fiel zur Erde (Josua 21,45).

Wie aber reagierte das Volk? Sie waren stolz und halsstarrig. Sie gehorchten seinen Geboten nicht. Sie weigerten sich zu hören und dachten auch nicht an seine Wunder, sondern nahmen sich sogar vor, wieder zu ihrer Knechtschaft in Ägypten zurückzukehren. Als sie dann im verheißenen Land waren, widerstrebten sie ihm, warfen sein Gesetz hinter sich und töten seine Propheten, die er zu ihnen sandte, um sie zu vermahnen. Sie redeten große Lästerungen. Wenn Gott sie durch die Völker des Landes züchtigte, schrien sie zu ihm, aber sobald sie wieder zur Ruhe kamen, taten sie wieder übel vor ihm, viele Male. Vers 29: „Und du vermahntest sie, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen. Aber sie waren stolz und gehorchten deinen Geboten nicht und sündigten an deinen Rechten, durch die der Mensch lebt, wenn er sie tut, und kehrten dir den Rücken zu und wurden halsstarrig und gehorchten nicht.“ Gott warnte sie durch seinen Geist in seinen Propheten, aber sie nahmen’s nicht zu Ohren. Schließlich gab Gott sie in die Hände der Völker in den Ländern, angefangen von der Einnahme Nordisraels durch Assyrien bis zur babylonischen Gefangenschaft, unter deren Folgen sie jetzt immer noch litten.

Dieser Abschnitt beschreibt, warum die Sünder unbedingt Buße tun müssen. Nicht Gott muss seine Haltung ändern, sondern die Sünder, damit sie nicht verloren gehen. Gott ist bereit zu vergeben. Auch wenn die Sünder noch so sehr sündigen, wird er sie nicht vernichten, denn er ist ein gnädiger und barmherziger Gott (9,31). Wenn aber ein Sünder die Vergebung bis zum Ende ablehnt, wird er verdammt werden, wie wir es auch durch den Hebräerbrief gelernt haben (Hebr 10,26.27; 12,25). Gott gibt uns das Privileg der Buße. Lasst es uns ergreifen und uns wieder Gott zuwenden, damit wir nicht verloren werden, sondern das ewige Leben empfangen.

Die Israeliten taten Buße. Sie erkannten Gottes Gerechtigkeit und ihre Ungerechtigkeit und kamen zu ihm. Lesen wir Vers 9,33: „Du bist gerecht in allem, was du über uns gebracht hast; denn du hast recht getan, wir aber sind gottlos gewesen.“ Hier finden wir in der Buße den Weg zum Leben. Buße bedeutet nicht, dass wir uns selbst schlecht machen, sondern dass wir anerkennen, dass wir abgrundtief verdorbene Sünder sind, dass wir aber einen Gott haben, der uns wieder annimmt und wiederherstellt. Wir können uns kein Stückchen selbst besser machen. Alles, was wir tun können, ist unsere Sünde zu bekennen: „Du bist gerecht in allem, was du über uns gebracht hast; denn du hast recht getan, wir aber sind gottlos gewesen.“ Solange wir Gottes Liebe ablehnen, verstockt, rebellisch, selbstgerecht und überheblich bleiben, bleibt das Leben fern. Sobald wir aber vor dem gerechten Gott unsere völlige Verdorbenheit anerkennen, kommt Gottes Gnade in unser Herz und macht unsere verdorrten Gebeine lebendig und macht uns zu Gottes großem Heer. 1.Johannes 1,8.9 sagen: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Dank sei Gott für Jesus, das ultimative Opfer für unsere Sünde, der uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Er hat unsere Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Wer zu ihm kommt, wird durch seine Wunden heil (1.Petr 2,24) und führt ein völlig verändertes, seliges Leben in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Gottes Augen und bringt viel Frucht zur Ehre Gottes.

Derzeit werden einige Junior-Leiter durch das Bibelstudium auf ihre Taufe vorbereitet. Sie lernen durch das Bibelstudium unter Leitung der Missionsmitarbeiterinnen verschiedene biblische Wahrheiten kennen über die Taufe und das neue Leben, Jesus, den Christus, die Gemeinde Gottes, das Ziel des Lebens, die Nachfolge, die geistliche Materialanschauung, die geistliche Heirats- und Familienanschauung und das Hirtenleben. Gottes Wille für sie ist es nicht, dadurch nur Kenntnisse anzusammeln, sondern ihre Sünde zu erkennen und zu bekennen und zu ihm zu kommen und dadurch die Leben verändernde Macht des Heiligen Geistes zu erfahren. Möge Gott sie und uns lehren, durch Buße zu Gott zu kommen und als wahrhaft selige Menschen zu leben und als globale geistliche Leiter zu wachsen.

2. Die Glaubensentscheidung des Volkes Gottes (10,1-40)

Lesen wir 10,1: „Und darum wollen wir eine feste Abmachung treffen, sie aufschreiben, und unsere Fürsten, Leviten und Priester sollen sie versiegeln und unterschreiben.“ „Und darum“ bezieht sich hier auf die Gnade Gottes, die die Israeliten durch die Buße und durch den Glauben angenommen hatten. Weil sie sich gerechterweise in der Notlage befanden, ihr Gott aber treu und barmherzig war, ihre Sünde weggenommen hatte und seine Verheißung an ihnen wahr machen wollte, trafen sie nun eine Glaubensentscheidung. Dieser Gott war für sie wie eine feste Burg, darum wollten sie auch eine feste Abmachung treffen. Sie wollten sie aufschreiben und von den Fürsten, Leviten und Priestern versiegeln und unterschreiben lassen. Glaube ist etwas Festes. Glaube lässt keine Hintertür mehr offen. Sie banden sich durch ihren Glauben fest an ihren Gott und an sein Wort.

Dies sind die Leiter, die dafür verantwortlich zeichneten: Der Statthalter Nehemia, die Priester, die Leviten und die Oberen. Gemäß Vers 29 sollte sich auch das übrige Volk, Priester, Leviten, Torhüter, Sänger, Tempelsklaven, und alle, die sich von den Völkern der Länder abgesondert hatten und sich zum Gesetz Gottes hielten, samt ihren Frauen und Kindern, alle, die es verstehen konnten, der festen Abmachung anschließen. Lesen wir in Vers 30 die Hauptaussage ihrer festen Abmachung: „Sie sollen sich … mit einem Eid verpflichten, zu wandeln im Gesetz Gottes, das durch Mose, den Knecht Gottes, gegeben ist, und alle Gebote, Rechte und Satzungen des HERRN, unseres Herrschers, zu halten und zu tun.“ Das Volk verpflichtete sich, dem Wort Gottes zu gehorchen. Wie kann man allen Geboten Gottes gehorchen? Durch den Glauben. Sie waren durch die Buße ermutigt und gestärkt, allen Geboten Gottes, ihres Herrschers, durch den Glauben zu gehorchen und ihm durch ihr praktisches Leben zu gefallen.

Sehen wir, mit welchen konkreten Schritten sie Gott gefallen wollten:

Erstens wollten sie ihre Töchter und ihre Söhne nicht mit den Völkern des Landes verheiraten (31). Gott hat Gefallen daran, dass sich sein Volk mit den Völkern des Landes nicht vermischt und warnt sie auch ausdrücklich davor, da diese sie sonst zum Abfall verleiten würden (5. Mose 7,3.4). Sie trafen die klare Entscheidung, auch ihre Kinder gottzentrierte Familien gründen zu lassen.

Zweitens: Sie wollten den Sabbat und die Festtage heiligen und von den Völkern des Landes nichts kaufen, auch wenn diese sie am Sabbat bedrängten und mit günstigen Angeboten lockten (32). Indem sie den Sabbat und die Festtage hielten, bezeugten sie auch gegenüber den Heidenvölkern, dass sie Gott gehören und ihm untertan sind (3. Mose 21,1-3).

Drittens: Sie wollten eine jährliche Tempelsteuer für den Dienst am Haus Gottes geben, nämlich ein Drittel Silberstück pro Person für die Schaubrote, das tägliche Speis- und Brandopfer, die Opfer an den Festtagen, das Hochheilige, das Sündopfer und für alle Arbeiten am Hause Gottes (33-34). Die Israeliten waren nicht reich. Sie mussten hart arbeiten, aber den Gewinn hatten die fremden Könige, die über sie herrschten (9,36.37). Doch trotz ihrer Lage war es für sie am wichtigsten, dass der Gottesdienst ungehindert abgehalten werden konnte. Darum entschieden sie sich gerne für diese regelmäßige Abgabe, unabhängig von ihrer jeweiligen Lage.

Viertens wollten sie für Brennholz für das Haus Gottes sorgen, damit man es auf dem Altar verbrenne, wie es im Gesetz geschrieben steht (35). Gott schrieb in 3.Mose 6,5.6 vor, dass das Feuer auf dem Brandopferaltar nie verlöschen sollte. Sie wollten ihre Verbindung mit Gott am Brennen halten, indem sie jährlich sippenweise abwechselnd für Brennholz sorgten.

Fünftens wollten sie die Erstlinge ihrer Früchte und des Landes zum Haus des Herrn bringen (35). Sie bekannten dadurch: Die ersten Früchte meiner Arbeit gehören dem Herrn, weil ich selbst dem Herrn gehöre.

Sie wollten auch sechstens ihre Erstgeburt zum Haus des Herrn bringen und opfern bzw. auslösen (36). Kinder sind der Segen Gottes. Sie sind aber auch eine Prüfung. Manchmal ist die Geburt gerade des ersten Kindes eine Versuchung, im Dienst für das Werk des Herrn nachzulassen, um den Kindern den Weg in der Welt zu ebnen. Aber wie wir selbst, so gehören auch unsere Kinder dem Herrn. Eltern wollen für ihre Kinder das Beste, darum entschieden sie sich, ihre Erstgeburt zu heiligen und sie für die Mission Gottes zu weihen (2. Mose 13,2).

Siebtens wollten sie es im Haus ihres Gottes an nichts fehlen lassen und dazu ihre Abgaben und den Zehnten zum Haus des Herrn bringen (38-40). Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Versorgung der Priester, Leviten, Torhüter und Sänger. Diese waren für die Zeit, in der sie vollzeitig dem Werk des Herrn dienten, auf Abgaben für ihre Versorgung angewiesen. Die Israeliten entschieden sich, ihre Abgaben treu in die Kammern am Haus des Herrn zu bringen, so dass Gottes Diener ungehindert ihre Aufgaben erfüllen konnten. Hier sehen wir ihren Glauben. Sie glaubten, dass, wenn es im Haus ihres Gottes an nichts fehlte, es auch ihnen selbst an nichts mangeln würde. Ihr Glaube entspricht Jesu Wort aus Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Lesen wir Vers 40: „Denn die Israeliten und die Leviten sollen die Abgaben von Getreide, Wein und Öl herauf in die Kammern bringen. Dort sind die heiligen Geräte und die Priester, die da dienen, und die Torhüter und Sänger. So wollen wir es im Haus unseres Gottes an nichts fehlen lassen.“

Lesen wir auch noch einmal Vers 1: „Und darum wollen wir eine feste Abmachung treffen, sie aufschreiben, und unsere Fürsten, Leviten und Priester sollen sie versiegeln und unterschreiben.“ Die Israeliten trafen eine feste Abmachung, weil sie Gott gefallen wollten. Sie banden sich an ihren Gott, der sich auch gebunden hatte und sie durch das Blut des Bundes aus allen Völkern erkauft und zu seinem Eigentum gemacht hatte. Sicherlich war es für sie nicht einfach und kostete auch Überwindung und geistlichen Kampf, aber sie verpflichteten sich, in allen Bereichen des Lebens Gottes Wort durch den Glauben zu gehorchen. Viele von uns haben eine feste Abmachung getroffen und ihre Zukunft und Lebenssicherheit Gott anvertraut. An diesem Wochenende feierten wir H. Jochens Geburtstag. Er ist ein Mann des Glaubens. Wegen der Berufung Gottes wollte er nach Bonn ziehen. Er kündigte seine Stelle in Siegen und fand eine Arbeit. Doch kündigte er auch dort und wechselte auf eine niedriger bezahlte Stelle, weil er näher an der Uni sein wollte. Durch den Glauben traf er eine feste Abmachung für die Campusmission, und wird von Gott als kräftiger Zeuge Jesu und hervorragender Bibellehrer für die intellektuellen Studenten gebraucht. Ein Diener Gottes erfuhr, als Gott sein Missionswerk segnete, unerträgliche Verleumdungen und Angriffe von den neidischen Menschen. Doch er traf eine feste Abmachung gemäß Phil 1,20.21, in allen Dingen Christus zu verherrlichen, auch durch diese Leiden. Da wurde er mit der Kraft und Freude erfüllt und konnte viele mitreißen und mobilisieren, sogar fünf Jugendliche dazu bringen, gemäß 1. Petrus 4,13 eine feste Abmachung zu treffen, mit Freude an den Leiden Christi teilzunehmen. Diejenigen, die eine feste Abmachung getroffen haben, sind voller Kraft, Freude und Vision von Gott, und Gott gebraucht sie als Mobilisierer und Weltveränderer. Welche feste Abmachung hast du getroffen?

Unser Gott ist treu, gütig und barmherzig. Seine unvorstellbare Güte gegenüber den Sündern lädt uns ein, in Buße für unsere Sünde zu ihm zu kommen und als sein Königreich von Priestern und heiliges Volk zu leben. Wir lernen auch, eine feste Abmachung zu treffen, in allen Bereichen unseres Lebens dem Wort Gottes zu gehorchen. Möge Gott das Bibelstudium in den Zweierbibelstudium-Teams am Campus, zur Vorbereitung der Taufe und des GLEF segnen, die jungen Menschen zur Buße und zur Glaubensentscheidung zu führen und sie als globale geistliche Leiter zu gebrauchen.

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