Esras Identität und Lebensentscheidung

Esra 7,1-28
Leitvers 7,10

„Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“

Zu Beginn des neuen Jahres wollen wir über Esras Lebensentscheidung nachdenken. Esra war ein Priester und Schriftgelehrter, der in Babylon während der babylonischen Gefangenschaft geboren wurde. Er traf eine Entscheidung des Lebens, sein Herz auf das Erforschen, Tun und Lehren des Wortes Gottes zu richten. Gottes gnädige Hand war mit Esra und bewirkte durch Esra die geistliche Wiedergeburt seines Volkes. Lasst uns dieses Jahr mit der Lebensentscheidung von Esra beginnen. Lasst uns die gnädige Hand Gottes über uns und das Werk Gottes in diesem Jahr erfahren.

1. Esras Identität (1-9)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Nach diesen Geschichten zog unter der Regierung des Artahsasta, des Königs von Persien, Esra herauf…“ Die Worte „Nach diesen Geschichten” beziehen sich auf die Kapitel 1-6, in denen Esra über die erste Rückkehr der Juden unter Serubbabel (538 v.Chr.) und den Tempelbau in Jerusalem berichtet. Gott hatte den Geist des persischen Königs, Kyrus, erweckt, so wie der Prophet Jeremia es vorausgesagt hatte. Kyrus erließ ein Edikt, so dass ca. 50.000 Israeliten von Babel nach Jerusalem hinaufziehen (1,1-2,70) und mit dem Tempelbau beginnen konnten (3,8-13). Aber wegen der Behinderung durch die Samariter mussten die Tempelarbeiten fast 18 Jahre lang ruhen (4,1-24). Durch die Ermutigung der Propheten Haggai und Sacharja nahmen die Israeliten den Tempelbau 520 v.Chr. wieder auf (5,1.2). Der neue persische König schaffte die Umgebung für die Vollendung des Tempelbaus (6,1-12). So wurde der Tempel 515 v.Chr., d.h. nach ca. 23 Jahren Bauzeit, fertiggestellt (6,15). Die Israeliten weihten den Tempel, den sogenannten 2. Tempel wieder ein (6,16) und begannen auch den Tempeldienst, indem sie das Passafest und das Fest der ungesäuerten Brote feierten (6,20.21). Das war der Beginn der 2. Tempel-Periode.

Zwischen den Kapiteln 6 und 7 liegen ca. 67 Jahre. Die Juden waren aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt, hatten den Tempel wieder aufgebaut und führten die Gottesdienste und die religiösen Feste wieder durch. Oberflächlich betrachtet schienen sie wieder das Niveau vor der babylonischen Gefangenschaft erreicht zu haben. Aber war das genug? Konnten sie damit zufrieden sein? Was war ihre Vision? Durch Esras Wirken in Kapitel 9 und 10 erfahren wir, dass sie wieder in dieselbe Sünde ihrer Vorfahren gefallen waren, indem sie Mischehen mit den fremden Völker eingingen (9,1.2). Es war sehr traurig, dass die zurückgekehrten Israeliten, die Gottes wunderbare Gnade durch die Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft und durch den Tempelbau erfahren hatte, wieder in den Götzendienst gefallen war. Sie konnten das geistliche Niveau und die Fehler ihrer Vorfahren nicht überwinden und fielen immer wieder in dieselbe Sünde zurück. Es war ein Teufelskreis der Sünde, der immer weiter ging, sogar trotz der Erfahrung der babylonischen Gefangenschaft. Die Geschichte der Israeliten vor und nach der babylonischen Gefangenschaft lehrt uns, dass die oberflächliche, organisatorische Wiederherstellung uns nicht von unseren alten Sünden erretten noch uns zu einem besseren Volk Gottes wachsen lassen kann. Aber in dieser geistlich hoffnungslosen Zeit bereitete Gott einen Mann, Esra, einen hervorragenden Bibellehrer, der eine Lebensentscheidung für das Erforschen, Gehorchen und Lehren des Wortes Gottes getroffen hatte, für die geistliche Wiedererweckung seines Volkes vor.

Sehen wir uns die Verse 1-5 an. Esra stammte aus einer priesterlichen Familie, aus der viele Hohepriester und leitende Priester für die israelitische Nation hervorgegangen sind. Seine Vorfahrenschaft ließ sich bis auf den ersten Hohenpriester Aaron, den Bruder von Mose, zurückführen. Esra wurde in Babylon geboren. Durch großartige Männer und Frauen des Glaubens wie Daniel, Esther und Mordechai, die trotz der Lebensgefahr ihren Glauben an den einzigen und lebendigen Gott bezeugten, hatte die Juden ein sehr gutes Standing in der persischen Gesellschaft. Esra hatte viele Möglichkeiten. Aber er hielt an dem geistlichen Erbe fest. Als Esra seinen eigenen Stammbaum erforschte, lernte er den Gott seiner Vorfahren kennen. Er wurde durch das Glaubensbeispiel seiner Vorfahren ermutigt, die nicht die Götzen anbeteten, sondern als Priester dem Gott Israels dienten und sein Volk zur Umkehr leiteten, z.B. wie der Priester Hilkiah zur Zeit des Königs Josias oder wie sein Onkel Jeremia. Durch seinen Stammbaum erkannte er Gottes souveräne Führung für sein Leben. Er nahm auf, dass der Gott seiner Glaubensvorfahren auch sein Gott war, der ihn in seinem Ratschluss vorbereitet hat, in der Zeit nach der babylonischen Gefangenschaft für die geistliche Leitung und Wiederherstellung Israels gebraucht zu werden. Durch dieses Glaubenserbe fand Esra seine geistliche Identität als Gottes auserwähltes Volk. Esra lebte nicht singulär und beziehungslos, sondern er lebte, indem er auf den Schultern von Riesen stand.

Wir dürfen auch durch das Studium der Bibel, der Kirchengeschichte und unserer Vorfahren unsere geistliche Identität und Gottes besten Ratschluss, Vision und Führung für unser Leben finden. Meine Eltern, M. Dr. Peter Chang und M. Sarah Chang sind als Missionare in dieses Land gekommen. Sie trafen eine Lebensentscheidung, dem Werk Gottes vollzeitig zu dienen seit 42 bzw. seit 50 Jahren dem Missionswerk durch das Zweierbibelstudium, Lebensgemeinschaft und Jüngererziehung trotz mancherlei Anfechtungen bis heute treu. Sie sind wiederum die geistlichen Nachkommen von Dr. Samuel Lee und M. Sarah Barry, die ihr Herz und ihr Leben dafür hingegeben haben, Gottes Wort unter den Studenten am Campus in der ganzen Welt zu verkündigen und sie als Jünger Jesu und Missionare aufzustellen. Durch sie wurde Korea von einem ärmsten Land der Welt zum Land, das die meisten Missionare im 20. Jahrhundert ausgesandt hat. Ich, auch meine Kinder, die nächste Generation, dürfen, indem wir auf diesem großartigen geistlichen Erbe und auf den Schultern von geistlichen Riesen stehen, mit klarer geistlicher Identität als Missionare, Bibellehrer und geistliche Leiter und Eroberer der nächsten Generation leben.

Lesen wir Vers 6: „Dieser Esra zog von Babel herauf. Er war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der HERR, der Gott Israels, gegeben hatte. Und der König gab ihm alles, was er erbat, weil die Hand des HERRN, seines Gottes, über ihm war.“ Esra war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose. Esra war kein Amateur oder ein Traditionsgläubiger. Das Wort “kundig” meint, ein Experte in einem Gebiet zu sein. Esra war ein Experte im Gesetz des Mose, so wie unsere Mitarbeiter vom Josia-Team, die Factual Studies zu den ersten fünf Büchern Moses präsentiert haben. Man sagt, dass er ein Schüler von Baruch war, der selbst wiederum ein Jünger des Propheten Jeremia war. Esra studierte nicht nur die fünf Bücher Moses, sondern, er schrieb auch selber Teile der Schrift. Gemäß der rabbinischen Tradition war es Esra, der die verschiedenen Schriften der Juden zusammensuchte und diese zum heutigen Alten Testament zusammenstellte. Er gilt als der Verfasser der Bücher 1./2. Chronik, Esther, Esra, Nehemia, Ester und von Psalm 119. Esra war in der Tat der Bibellehrer für das Gesetz des Herrn in Persien und in seiner Zeit. Daher wurde er als Beauftragter für das Gesetz des Herrn vom persischen König Arthasasta berufen (7,12). Gott gebrauchte diesen kundigen Bibellehrer Esra, um sein Volk geistlich wiederzuerwecken und ihm eine neue geistliche Identität zu geben.

Sehen wir uns Vers 7 an: „Und mit ihm zogen herauf einige von den Israeliten und von den Priestern und Leviten, von den Sängern, Torhütern und Tempelsklaven nach Jerusalem im siebenten Jahr des Königs Artahsasta.“ Als Esra das Gesetz des Mose studierte, gab Gott ihm eine große Vision, gemäß 2. Mose 19,5.6: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“ Getrieben von der Vision Gottes, verließ er Babylon und machte sich auf den gefährlichen Weg nach Jerusalem. Dabei zog er nicht alleine hinauf, sondern mit vielen Sippenhäuptern, Priestern, Leviten, Sängern, Torhütern und Tempelsklaven. Er mobilisierte die Leviten und Tempeldiener mit der Vision Gottes, für die geistliche Wiederherstellung des Volkes ihr etabliertes Leben in Babylonien zu verlassen und mit nach Jerusalem zu kommen (8,15-20). Der Bibellehrer Esra, der kundig im Gesetz des Mose war, bildete in seiner Zeit in Babylonien mit der Vision Gottes viele Leiter und Mitarbeiter geistlich aus und mobilisierte sie schließlich, die Vision Gottes in die Tat umzusetzen. Sie waren zahlenmäßig viel weniger, ca. 40 mal weniger, als die erste Rückkehrerwelle. Aber sie waren ein „überaus großes geistliches Heer“, mit dem Esra für die Wiederherstellung seines Volkes gebraucht werden konnte.

Sehen wir uns die Verse 8 und 9 an: „Und er kam nach Jerusalem im fünften Monat, im siebenten Jahr des Königs. Am ersten Tage des ersten Monats nämlich hatte er beschlossen, von Babel heraufzuziehen, und am ersten Tage des fünften Monats kam er nach Jerusalem, weil die gnädige Hand Gottes über ihm war.“ Esra hatte den größten Teil seines Lebens in Babylon verbracht und schon viel geleistet und erreicht. Als der geistliche Lehrer der Juden in Babylonien und als persönlicher geistlicher Beauftragter des Königs hätte er bis zum Ende seines Lebens in Babylon bleiben und dort ein schönes Leben in Rente genießen können. Aber trotz seines Alters entschied er sich, sein Leben in Babylon zu verlassen und nach Jerusalem heraufzuziehen, um dort das Gesetz des Mose zu lehren und Gottes Vision für sein Volk in die Tat umzusetzen. Esra war nicht nur der Mobilisierer, sondern auch der Leiter der Missionsreise. Gottes gnädige Hand war über ihm, so dass das Reiseteam trotz Feinden und Nachstellungen auf dem Wege (8,31) unbeschadet in Jerusalem ankamen, obwohl sie auf einen militärischen Geleitschutz verzichtet hatten. Man kann sagen, dass Esra, der kundig im Gesetz des Mose war, ein Lehrer und Leiter wie Mose in der 2. Tempelperiode war. Es gibt viele Parallelen zwischen ihren Leben bis hin zum Auszug aus Ägypten bzw. aus Babylonien in das verheißene Land. Die jüdische Tradition lehrt sogar, dass Esra im selben Alter wie Mose mit 120 Jahren gestorben sei.

Von Esra, der von Babel heraufzog, lernen wir, unsere geistliche Identität in der Geschichte Gottes und im Wort Gottes zu finden und wie unsere Eltern und geistlichen Vorfahren als kundige Bibellehrer, Jüngererzieher und Missionare für die Campusmission und die Weltmission bis an das Ende der Erde gebraucht zu werden. Gott gebrauche in diesem Jahr weiter unsere Masterkurse, Leadership-Seminare und GLEF, um kundige Bibellehrer und geistliche Leiter der Nächsten Generation aufzustellen.

2. Esras Lebensentscheidung (10-28)

Lesen wir Vers 10: „Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“ Das war Esras Lebensentscheidung. Es war in seiner Bedeutung und in seinem Einfluss gleich wie der Entscheidung von Mose. Nicht die Bedingungen, Erziehung, usw., sondern die Lebensentscheidung definiert das Leben eines Menschen und seinen geistlichen Einfluss.

Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen. Er ließ sich nicht von seiner Lust und seinen Begierden und von den Möglichkeiten antreiben. Ein so begabter Mann wie Esra hatte wahrscheinlich viele Interessen und viele Angebote. Aber Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen, indem er bewusst und aktiv andere Interessen und Möglichkeiten ausließ, jeden Tag. Man sagt, dass er nicht unter den ersten Rückkehrern nach Jerusalem war, weil ihm das Bibelstudium mit seinem Lehrer Baruch wichtiger war und weil er nicht mit seinem Onkel Jozadak bzw. Neffen Jeschua um das Amt des Hohenpriesters konkurrieren wollte. Stattdessen erforschte er das Gesetz des Herrn von ganzem Herzen und von ganzer Kraft. Das Gesetz des Herrn ist die Grundlage. Der Mensch, der über Gottes Wort nachsinnt, ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist und gute Frucht bringt (Ps 1,3). Aber der Gottlosen Weg vergeht (Ps 1,6).

Zweitens entschied Esra sich, nach dem Gesetz des Herrn zu tun. Seine Bibelforschung war nicht theologischer oder geschichtswissenschaftlicher Natur. Er kämpfte, um dem Wort Gottes zu gehorchen bzw. um den Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Herrn aufzurichten. Nachdem Esra in Jerusalem angekommen war, erkannte er, dass die Juden sich nicht an das Gesetz des Herrn gehalten hatten, sondern mit heidnischen Frauen Mischehen eingegangen waren (9,1.2). Aber Esra nahm dies nicht hin, indem er dachte, dass sich die Zeiten geändert hätten. Er kämpfte, um das Volk zu ermahnen und zur Buße zu führen. Gott erbarmte sich über seinen Glaubenskampf, so dass er viele einsichtige und bußfertige Menschen unter dem Volk erweckte, die mit ihm wegen der Sünde des Volkes trauerten und zu Gott beteten und Esra ermutigten, den Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Herrn im Volk wiederherzustellen (10,1-4). Die ganze Gemeinde der Israeliten entschloss sich, die Mischehen aufzulösen, bis dahin, dass sie die fremden Frauen und sogar Kinder entließen (10,44). Bei den Gläubigen damals und heute war solcher Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Herrn undenkbar. Man kann sich vorstellen, dass Esra sich dadurch nicht zu einer beliebten Person machte. Esras Entscheidung, dem Gesetz des Herrn zu gehorchen, war ein harter Kampf war, jeden Tag, auf Leben oder Tod.

Schließlich entschied Esra sich, Gebote und Rechte in Israel zu lehren. Er tat dies in seiner Zeit in Babylonien. Er tat dies auch in Jerusalem nach seiner Ankunft bis zum Ende seines Lebens. 13 Jahre kämpfte er trotz vielen Anfechtungen Gebote und Rechte in Israel zu lehren. Er kämpfte auch, um die Priester und Leviten der Nächsten Generation zu trainieren und auszubilden, indem er sie als selbstmotivierte Bibelforscher und kundige Bibellehrer aufstellte. Manchmal sah Esras Arbeit vergeblich und hoffnungslos aus. Aber dann kam der Tag des Herrn. Nach dem Wiederaufbau der Jerusalemer Mauer in nur 52 Tagen unter der Leitung von Nehemia versammelte sich das Volk auf dem Platz vor dem Wassertor und rief Esra, um von ihm die Gebote Gottes zu hören. Esra lehrte das Wort Gottes vom Morgen bis zum Mittag. Zusammen mit den Leviten, die Esra ausgebildet hatte, legte er Gottes Worte dem Volk verständlich aus (Neh 9,1-8). Das Wort Gottes zeigte den Israeliten die Hoffnung Gottes und öffnete ihre geistlichen Augen für die unwandelbare Treue und große Liebe Gottes (Neh 9) trotz ihrer Sünden. Es war der Ausgangspunkt der geistlichen Wiedererweckung. Die Israeliten hielten das Laubhüttenfest, bekannten ihre Sünden, sonderten sich von allem fremden Volk ab und trafen eine Abmachung, alle Gebote des Herrn zu tun (Neh 10). Als eine Person, Esra, sich dafür hingab, das Wort Gottes zu lehren, erfuhr ein ganzes Volk schließlich die geistliche Wiedererweckung und Wiedergeburt.

Esras Lebensentscheidung hatte noch eine weitere Auswirkung: Die Verse 11-28 bezeugen, dass die gnädige Hand Gottes über Esra war. Insgesamt kommt im Buch Esra der Ausdruck „weil die Hand des HERRN über mir war“ sechsmal vor (7,6.9.28; 8,18.22.31). Der König gab Esra alles, was er erbat. Esra bekam die Vollmacht, mit seiner Gruppe, mit Silber und Gold für die Opfer auf dem Altar, mit den Geräten für den Dienst im Hause Gottes und mit allem nötigen Material nach Jerusalem zu ziehen. Sehen wir uns die Verse 27 und 28 an: „Gelobt sei der HERR, der Gott unserer Väter, der solches dem König eingegeben hat, dass er das Haus des HERRN in Jerusalem so herrlich mache, und der mir die Gunst des Königs und seiner Räte und aller mächtigen Oberen des Königs zugewandt hat! Und ich ward getrost, weil die Hand des HERRN, meines Gottes, über mir war, und sammelte aus Israel Sippenhäupter, dass sie mit mir hinaufzögen.“ Obwohl Esra sehr viel Unterstützung von dem persischen König und seinem Reich erfuhr, pries er nicht den König. Esra war nicht von dem persischen König abhängig. Vielmehr lobte und pries er Gott. Er glaubte, dass Gott, der die Welt regiert, sein Gebet erhört und das Herz des Königs bewegt hat, um Gottes Ratschluss und Heilsplan zu erfüllen. Weil Esra mit Konsequenz für das Erforschen, Gehorchen und Lehren des Wortes Gottes lebte, war die gnädige Hand Gottes über ihm, wie Psalm 1,3b sagt: „Und was er macht, das gerät wohl.“

Durch den heutigen Text bin ich durch die klare geistliche Identität und historische Lebensentscheidung von Esra sehr ermutigt. Ich danke Gott für das großartige geistliche Erbe von meinen Eltern und vielen Glaubensvorfahren, dass ich auf den Schultern von geistlichen Riesen stehen darf. Meine Identität ist nicht ein Arzt zu sein, sondern als ein Missionar, Bibellehrer, Jüngererzieher und geistlicher Pionier, wie meine Eltern und wie meine Glaubensvorfahren zu leben. Ich darf hier meine Lebensentscheidung für das Wort Gottes wie die von Esra erneuern. Ich bin ein Mensch mit verschiedenen Interessen und Fähigkeiten. Das Problem ist, dass viele Menschen meine Hilfe gebrauchen können, und ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch. Aber ich darf mein Herz und mein Interesse in diesem Jahr darauf richten, das Wort Gottes zu erforschen. Konkret: angefangen von dem Frühgebet und der treuen geistlichen Zusammenarbeit für das Bibelstudium bzw. die Bibelforschung. Ich entscheide mich, dass ich in diesem Jahr mehr als ein Bibelforscher bzw. Bibellehrer arbeiten darf, v.a. durch die Zusammenarbeit für die Mobilisierung der nächsten Generation und Wednesday-Bible-Seminar. Ich bete, auch 12 Zweierbibelstudium-Teams an der medizinischen Fakultät zu bilden. Ich danke Gott, der auch unserer Nächsten Generation hilft, mit klarer geistlicher Identität und Lebensentscheidung zu leben. H. Johannes wird dieses Jahr Privatdozent. Ht. Samuel wird das Physikum ablegen. Ht. Peter Josef macht Abitur. Das sind alles wichtige Meilensteine. Ich bete, dass sie mit klarer geistlicher Identität und Lebensentscheidung für das Wort Gottes leben dürfen, dass ich ein gutes Beispiel für sie sein darf.

In der heutigen Lektion haben wir Esras Identität und Lebensentscheidung kennengelernt. Gott segne uns am Anfang dieses Jahres mit einer Lebensentscheidung für das Wort Gottes und gebrauche eure Lebensentscheidung für die geistliche Wiedererweckung wie die Lebensentscheidung von Esra. Lasst uns in diesem Jahr unser Herz darauf richten, das Gesetz des HERRN zu erforschen, danach zu tun und Gottes Gebote in Deutschland, Europa, in der M-Welt und Online-Welt und bis an das Ende der Erde zu lehren.

Share