Gottes souveräne Führung für die Rom-Mission

Apostelgeschichte 26,1 – 32
Leitvers 26,22

„Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben.“

Wir danken Gott, dass er uns durch die Frühlingsbibelkonferenz das Leben der Christen gelehrt hat: „Christus ist mein Leben“. Letzte Woche durften wir die geistliche Einsicht bekommen, dass alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, Verfolgung leiden müssen. Gott hat uns als Hirten und Bibellehrer für die Studenten aufgestellt. Lasst uns mit Freude alle Verfolgung und Anfechtung tragen, indem wir dem Zweierbibelstudium zunehmend dienen und für die geistliche Wiedererweckung in Europa beten.

Heute wollen wir die Apostelgeschichte weiterstudieren. Der heutige Abschnitt ist die letzte Verteidigungsrede von Paulus und der Höhepunkt der ganzen Apostelgeschichte. Es geht um Paulus‘ Verteidigungsrede vor dem König Agrippa, in der er sein Glaubenszeugnis weitergab und mit dem Hirtenherzen den König zum Glauben rief. Wir erfahren auch die souveräne Führung Gottes für Paulus, dass Gott durch seine Gefangenschaft wirkte und schließlich Paulus bis nach Rom brachte und so seinen Willen für die Weltmission erfüllte. Lasst uns an die souveräne Führung Gottes glauben und wie Paulus bei jeder Gelegenheit ein klares und herausforderndes Glaubenszeugnis weitergeben und so als Jesu Zeugen sogar vor Königen gebraucht werden.

1. Paulus Verteidigungsrede vor König Agrippa (1-23)

Paulus saß bereits seit mehr als zwei Jahren im Gefängnis, die meiste Zeit davon in Cäsarea. Die Juden hatten mehrfach versucht, ihn durch einen hinterlistigen Anschlag zu ermorden. Doch nun konnte der neue Statthalter Festus nicht mal feststellen, warum er eigentlich angeklagt war. Aus diesem Grunde bat Festus den König Agrippa den Gefangenen Paulus zu verhören. König Herodes Agrippa II war ein von Rom eingesetzter König, der auch für die religiösen Angelegenheiten der Juden zuständig war und z. B. den Hohenpriester einsetzte. So musste er mit den Streitfragen der Juden wohl vertraut sein. Es wurde eine große prunkvolle Versammlung im Palast abgehalten, bei der Agrippa und seine Schwester Berenike und viele Hauptleute und vornehme Männer der Stadt in ihren prächtigen Gewändern zusammenkamen.

Herodes Agrippa zeigte sich sehr interessiert, was der Gefangene Paulus zu sagen hatte und erteilte Paulus das Wort. Paulus war nur ein armer schmutziger Gefangener in Ketten, der nun vor diesen edlen und reichen Herren stehen musste, um von ihnen verhört zu werden. Aber Paulus war nicht furchtsam. Paulus ergriff gerne diese Gelegenheit. Seine Rede war keine Verteidigungsrede, bei der er seine Unschuld beteuerte, vielmehr war es eine Predigt mit einem starken Glaubenszeugnis und er forderte dadurch alle seine Zuhörer zum Glauben auf. Nach über zwei Jahren Arrest sollte Paulus mürbe und kraftlos sein, aber ganz im Gegenteil war er voller Geist und Kraft, sodass sogar König Agrippa fast überzeugt wurde.

Manchmal denken wir negativ wegen unserer schwierigen Lage oder den Bedingungen oder wegen uns selber, dass wir nichts tun könnten. Aber durch Paulus lernen wir, dass er jede Gelegenheit nutzte, das Evangelium zu verkündigen. Obwohl er ein Gefangener war und von den Würdenträgern verhört wurde, konnte er ein klares Glaubenszeugnis ablegen. Lasst uns jede Gelegenheit nutzen, das Evangelium zu verkündigen, insbesondere indem wir unser Glaubenszeugnis weitergeben und dadurch viele Menschen herausfordern, ihre Hoffnung nicht auf die Dinge der Welt zu setzen, sondern zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten.

In den Versen 4 bis 8 hat Paulus zuerst bezeugt, mit welcher Hoffnung er lebte. Er war selber ein Jude, der nach der strengsten Richtung des Glaubens als ein Pharisäer erzogen worden war und ein eifriges religiöses Leben führte. Das Glaubensleben ist ein Leben mit der Hoffnung und Verheißung Gottes (Hebräer 12,1). Gottes Verheißung für Israel war besonders das Kommen des Messias und die Aufrichtung des Reiches Gottes. Auf diese Verheißung hoffen die Juden bis auf den heutigen Tag und dies ist der Grund, warum sie ein Gott dienendes Leben führen. Paulus glaubte, dass die Verheißung des Messias durch Jesus Christus erfüllt war. Gott sandte Jesus als den Messias und Retter in die Welt. Er starb am Kreuz für die Vergebung unserer Sünden und ist am dritten Tage von den Toten auferstanden. Wir werden mit ihm auferstehen und in seinem himmlischen Reich ewig herrschen. Nun fragte Paulus die Anwesenden (8): „Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“ Das Anliegen der Juden war es, dass sie nicht an die Auferstehungsmacht Gottes glaubten. Sie suchten nicht das Reich Gottes, sondern wollten eine irdische Herrlichkeit erlangen. Sie warteten auf einen Messias gemäß ihrer Vorstellung, aber sie wollten nicht annehmen, dass Gott Jesus auferweckt und ihn zum Heiland für alle Menschen aufgestellt hatte. Paulus forderte König Agrippa und alle Anwesenden heraus, dass sie die Auferstehung nicht kategorisch ablehnen, sondern an die Auferstehungsmacht Gottes glauben sollten.

Lesen wir den Vers 8 gemeinsam: „Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“ Wir glauben an die Auferstehung Jesu. Jede Woche sprechen wir im Glaubensbekenntnis: „…am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes des Vaters. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.“ Aber wenn wir die ablehnende Haltung vieler Studenten sehen, dann geraten wir in Verzagung und halten es für unglaublich, dass Gott diese Toten auferweckt. Wir beten zurzeit jede Woche mit Hesekiel 37,10 für die Studenten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Durch dieses Wort dürfen wir unsere Hoffnung und Vision erneuern, dass Gottes Wort die toten Gebeine der jungen Menschen lebendig macht. Wir dürfen daran glauben, dass Gott geistlich tote Studenten lebendig macht, sodass sie das Bibelstudium fleißig führen und als Jünger Jesu aufgestellt werden, von ihnen angefangen Europa geistlich erweckt und als Hirtennation gebraucht werden kann. Lasst uns unsere Hoffnung auf die Auferstehung erneuern.

In den folgenden Versen gab ihnen Paulus sein persönliches Glaubenszeugnis weiter. Sehen wir uns Vers 9 an: „Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun.“ Hier zeigte Paulus sein tiefes Verständnis für die Juden, die den Glauben an Jesus gefühlsmäßig ablehnten und sogar dagegen kämpften. Agrippa und die anderen Zuhörer waren kritisch eingestellt. Paulus stellte heraus, dass er früher ebenso dachte und gegen den Namen Jesu kämpfte. Aber er war nicht nur gegen Jesus, er verfolgte die Christen mit größter Härte, mit Gefängnis, mit Strafen, sogar mit Todesurteilen. Er wurde zu einem internationalen Verfolger.

Dann bezeugte er sein Bekehrungserlebnis. Warum führte er jetzt ein anderes Leben? Paulus hatte mitten am Tag ein helles Licht gesehen. Sein Leben war voller Finsternis und Hass. Wutschnaubend zog er nach Damaskus. Aber er sah das herrliche reine Licht Jesu, in dem es keine Finsternis gibt. Dann hörte er die Stimme Jesu: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Dieser Ruf Jesu war die suchende Liebe Gottes für ihn, der in der Finsternis lebte und Jesus verfolgt hatte. Jesus bestrafte seinen Feind nicht, sondern er leitete ihn zur Buße. Es ist die gleiche liebevolle und suchende Stimme Gottes, die in Genesis 3,9 ruft: „Adam, wo bist du?“ Gott ruft uns. Gott möchte, dass wir zur Selbsterkenntnis kommen und erkennen, wo wir sind und wie wir leben. Lasst uns darum Jesu Stimme persönlich hören: „Saul, was verfolgst du mich?“ und zu seiner Liebe umkehren.

Sehen wir uns Vers 14b an: „Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken.“ Früher wurden Arbeitstiere oft mit einem spitzen Stecken angetrieben. Wenn sie rebellierten und versuchten, nach dem Stecken auszutreten, machten sie sich selbst nur viele Schmerzen. Jesus forderte Saulus auf, nicht länger gegen die Souveränität Gottes zu rebellieren, sondern sich dem besten Willen Gottes für sein Leben zu ergeben. Dies impliziert, dass Saulus bereits wusste, dass er nicht im Recht war und sein schlechtes Gewissen ihn drückte. Vielleicht konnte er das Gebet von Stephanus und sein friedliches Engelsgesicht niemals vergessen. Er hatte sich dann immer wieder selber eingeredet, dass er doch im Recht wäre und alle Christen bestraft gehörten. Aber in seinem tiefen Herzen hatte er keinen Frieden. Erst durch die persönliche Begegnung mit Jesus wurden seine geistlichen Augen geöffnet. In dem hellen Licht Jesu erkannte er die Wahrheit, was für ein schlimmer Sünder er war und dass er wie ein störrischer Esel gegen Jesus gekämpft hatte. Er tat Buße und unterstellte sein Leben der Herrschaft Jesu.

Einige sagen, sie würden glauben, wenn sie wie Paulus ein helles Licht sehen würden. Aber das ist eine Ausrede, die die Verantwortung auf Gott abschiebt. Jesus begegnet nicht allen in einem hellen Licht. Jesus selbst betete für die, „die durch ihr Wort an mich glauben werden“ (Johannes 17,20). Wenn wir Buße tun und an Jesu Worte glauben, vergibt er unsere Sünden und wir werden Jesu Licht und seine Liebe in unserem Leben erfahren.

Die Bekehrung von Paulus ist hier noch nicht zu Ende. Gnade und Apostelamt gehören untrennbar zusammen. Jesus erwählte Paulus sofort nach seiner Bekehrung zu seinem Diener und zu seinem Zeugen, sowohl für die Juden, als auch für die Heidenmission. Jesus versprach ihm, dass er ihn bei seiner Mission bewahren würde. Er würde den Heiden die geistlichen Augen öffnen und sie von der Finsternis zu Gottes wunderbarem Licht führen. Gottes Aufgabe für uns ist auch die gleiche. Er hat uns in seiner wunderbaren Gnade von der Macht der Sünde und des Todes errettet und nun zu seinem wunderbaren Licht geführt. Er möchte uns gebrauchen, die Studenten aus ihrem finsteren und orientierungslosen Leben zu erretten und sie als ein überaus großes Heer Gottes aufstellen. Die Aufgabe der Weltmission ist die wichtigste und seligste Aufgabe, die Gott jedem von uns anvertraut hat.

Lesen wir den Vers 19: „Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam.“ Paulus sagte nicht, dass er etwas Großartiges getan hätte. Vielmehr bezeugte er Gottes Gnade für ihn und dass er dieser souveränen Führung Gottes nicht ungehorsam war. Als er der Führung Gottes folgte, gebrauchte Gott ihn, das Evangelium in Damaskus, Jerusalem, Antiochia und in der ganzen Welt zu verkündigen. Ein Leben der Mission Gottes bedeutet in diesem Sinne, der Berufung Gottes nicht ungehorsam zu sein. Wenn Gott uns erwählt und berufen hat, dann sollen wir seiner Führung nicht ungehorsam sein, sondern uns von ihm für sein Heilswerk gebrauchen lassen.

Als Missionar Peter der Berufung Gottes für die Europamission nicht ungehorsam war, sondern ihr mit absoluter Haltung folgte, gebrauchte Gott dieses Jüngererziehungswerk als einen Stützpunkt für die Weltmission kostbar. Hirte Jochen war der Berufung für die Rhein-Sieg-Hoch-schule nicht ungehorsam, sondern betete dort fleißig und so vertraute Gott ihm einen Gebetsraum und einige kostbare Gebetsmitarbeiter unter den Studenten an. Was Gott sich wünscht ist, dass wir seiner Berufung nicht ungehorsam sind, dass wir uns von ihm gebrauchen lassen, indem wir im Gehorsam seiner Berufung und Führung folgen.

Anfangs wollte ich mein Glaubensleben gemäß meiner eigenen Meinung und Vorstellung führen und hielt die Berufung für die Campusmission für unpassend. Aber Gottes Wort Genesis 12,1 wirkte in meinem Herzen, bis ich ihm nicht länger ungehorsam bleiben konnte und die Berufung Gottes annehmen durfte. Ich durfte Gottes Führung in die Lebensgemeinschaft folgen und das geistliche Training durch den Knecht Gottes Missionar Peter bekommen. Dadurch gab Gott mir seine Gnade, zu einem Hirten und Bibellehrer und sogar verantwortlichen Leiter für die Campusmission zu wachsen. Wenn ich Gott nicht ungehorsam bin, sondern an Gottes Berufung unter allen Umständen festhalte, wird Gott mich und meine Hausgemeinde sicher segnen und uns für das Werk der geistlichen Wiedererweckung in Europa und den Bau eines Stützpunktes für die Moslem-Mission gebrauchen.

Ein junger Mann hat viel für seine Abitur-Prüfungen gebetet und Gottes Hilfe erfahren. Menschlich gesehen stehen ihm nun viele Wege offen. Weltliche Menschen denken zuerst an sich selbst, ihre Zukunft, ihren Erfolg oder ihr Vergnügen. Aber von Gottes Gesichtspunkt ist es eine Zeit, Gott zu danken. Er durfte sich entscheiden, der Berufung Gottes nicht ungehorsam zu sein, sondern zuerst die geistliche Grundlage zu legen und sich so vorzubereiten, um in der Zeit Gottes als ein Missionsdirektor gebraucht zu werden.

Lesen wir Vers 22: „Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben.“ Hier bezeugt Paulus, dass er immer die Hilfe Gottes erfahren hatte. Obwohl die Juden mehrfach versuchten, ihn durch Anschläge und Tricks umzubringen, hat Gott ihn immer wieder bewahrt. Obwohl die Römer nicht auf seiner Seite standen, bewahrte Gott ihn davor, an die Juden ausgeliefert zu werden. So sah Paulus schließlich seine ganze Gefangenschaft als eine Zeit der Hilfe Gottes an. Gott hatte ihm die Inspiration gegeben, sich auf den Kaiser zu berufen, sodass nun die Überführung nach Rom zum Greifen nahe war. Doch diese Hilfe und Führung Gottes war für Paulus keineswegs ein Selbstzweck, sondern er gebrauchte diese Zeit und jede Gelegenheit, um das Evangelium von Christus zu verkündigen, sei es gegenüber den Juden, sei es gegenüber den römischen Statthaltern, sei es gegenüber dem König Agrippa. Paulus lebte mit dem klaren Ziel und Orientierung, dass er nicht sich selber versuchte zu retten, sondern bei jeder Gelegenheit – vor Klein und Groß – das Evangelium von Jesu Leiden und Auferstehung bezeugte und so das Licht der Hoffnung Gottes sowohl zu den Juden als auch zu den Heiden brachte.

2. Gottes Ratschluss für Paulus (24-32)

An dieser Stelle wurde Paulus von Festus unterbrochen. Lesen wir den Vers 24 gemeinsam: „Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das große Wissen macht dich wahnsinnig.“ Festus war durch die vollmächtige Botschaft und das Glaubenszeugnis von Paulus geschockt. Er musste Paulus nun stoppen oder ihm beipflichten. Darum tat es das, was viele Ungläubige tun, um nicht ihr Leben ändern zu müssen, nämlich die Gläubigen für verrückt erklären. Paulus gebrauchte diese Unterbrechung mit Weisheit, indem er sich erneut an den König Agrippa wandte, dass dieser seiner Ausführungen sehr wohl als vernünftig anerkennen und verstehen musste. Er sprach in Vers 27 den König direkt an: „Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst.“ Gott hatte im Herzen von Agrippa gewirkt und er musste Paulus Worte annehmen. Aber er war noch nicht bereit eine persönliche Entscheidung zu treffen, so antwortete er ausweichend: „Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.“ Mit anderen Worten wusste Agrippa, das Paulus Recht hatte, aber er konnte und wollte sich nicht dafür entscheiden.

Der Vers 29 zeigt uns Paulus‘ Gebet dafür, dass Agrippa und alle anderen, die ihm zuhörten, doch noch zur Umkehr kamen: „Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“ Paulus pflanzte mit diesen Worten sein Gebet in das Herz von Agrippa ein, dass er sich doch eines Tages noch bekehren möge.

Als Ergebnis dieses Verhörs stellten alle fest, dass Paulus eigentlich unschuldig war und freigelassen werden könnte. Sie versteckten sich aber hinter ihrer politischen Position und trafen keine Entscheidung für die Wahrheit, die sie durch Paulus gehört hatten. Stattdessen zogen sie sich zurück und bestätigten, dass man Paulus nach Rom senden sollte.

Menschlich gesehen hatte Paulus nicht viel erreicht und er musste nun auf eine lange und gefährliche Fahrt als Gefangener nach Rom überstellt werden. Aber geistlich gesehen war es Gottes Führung und Gottes Ratschluss, ihn auf diese Weise nach Rom zu senden. Gott erfüllte dadurch seine Verheißung, die er Paulus gegeben hatte, sein Zeuge in Rom zu sein (Apostelgeschichte 23,11). Vor allem wurde dadurch der Weltmissionsbefehl weiter erfüllt, dass nämlich das Evangelium zunächst nach Rom und von dort bis an das Ende der Erde gepredigt würde (Apostelgeschichte 1,8). Die Rom-Mission war Gottes Ratschluss für Paulus. Wir können hier lernen, dass Gott souverän ist und seinen Willen sicher erfüllt, unabhängig von den Bedingungen und von dem Handeln der Menschen. Darum brauchen wir nicht gegen die Menschen oder gegen die Bedingungen zu kämpfen, sondern dürfen auf Gottes souveränen Ratschluss vertrauen, der uns gemäß seinem Plan am besten führt. Weil Gott Paulus nach Rom senden wollte, konnten weder die jüdischen Attentäter, noch die römischen Stadthalter dies verhindern, sondern Gottes Wille wurde erfüllt.

Josef im Alten Testament ist ein gutes Beispiel, dass Gott ihn gemäß seinem souveränen Ratschluss führte. Sein Leben schien wegen der bösen Absicht seiner elf Brüder und der Intrige von Potifars Frau sehr fatalistisch zu verlaufen. Aber Gott führte ihn souverän und erfüllte schließlich seinen Plan, nämlich ihn zu einer großen Errettung für das Land Ägypten und auch für seine ganze Familie zu gebrauchen.

Es ist bemerkenswert, dass die fünf Verteidigungsreden von Paulus den Höhepunkt der Apostelgeschichte darstellen. Diese Verhandlungen erscheinen wie die aufeinanderfolgenden Schlachten eines wichtigen Krieges. Hier wurde der Glaube von Paulus exemplarisch verteidigt. Wahrscheinlich war es für die ersten Christen, die sich in ständiger Verfolgung durch Juden und Römer befanden, eine große Ermutigung und Kraftquelle, durch die sie die Überlegenheit des Evangeliums, die Kraft des persönlichen Zeugnisses und die beste Führung Gottes erfuhren.

Heute haben wir Gottes beste Führung für Paulus in jeder Lage kennengelernt. Gott selbst führte sein Leben gemäß seinem Plan, bis er in Rom das Evangelium verkündigen konnte. Wir haben von Paulus gelernt, dass er in jeder Lage ein klares Zeugnis des Glaubens abgelegt hat und für die Umkehr eines Menschen gebetet und gekämpft hat. Lasst uns wie Paulus auf die souveräne Führung Gottes absolut vertrauen, dass er uns gemäß seinem Plan führt, um durch unser Zweierbibelstudium und die Jüngererziehung Europa geistlich wiederzuerwecken und sein Werk der Weltmission zu erfüllen.

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