Habt Glauben an Gott!

Markus 11,1 – 13,37
Leitvers 11,22

„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott!“

Wir danken Gott für das Studium des Markusevangeliums mit dem Thema „Jesu Leiterschaft“. Wir durften lernen, woher Jesu Vollmacht als Leiter kam. Mit der Hoffnung Gottes berief er seine Jünger und setzte sie ein. Er half ihnen aus dem jammernden Hirtenherzen, der Menge zu essen zu geben, und lehrte sie Demut und Lebenshingabe. Im heutigen vierten Abschnitt lehrt Jesus den Glauben an Gott als wichtigste Eigenschaft eines Leiters, um sogar in einer feindseligen Umgebung den Willen Gottes zu tun. Möge Gott uns heute helfen, von Jesus Glauben an Gott zu lernen und wie Jesus durch den Glauben an Gott für die Campusmission zu kämpfen, damit die Königsherrschaft Jesu in den Herzen der jungen Menschen an den Hochschulen in Deutschland und Europa aufgerichtet wird.

1. Die Königsherrschaft des Menschensohns als der Retter (11,1 – 12,44)

Betrachten wir die Verse 1 und 2. Jesus befand sich mit seinen Jüngern vor Jerusalem bei Betfage und Betanien am Ölberg. Von dort sandte er nun zwei seiner Jünger in das Dorf vor ihnen. Einer von ihnen war vielleicht Andreas, und der andere Philippus. Jesus sagte ihnen, dass sie dort ein Eselsfüllen angebunden finden würden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hatte. Mit diesem einen Eselsfüllen begann das messianische Werk Jesu in Jerusalem. Sie sollten es losbinden und zu ihm bringen. Wenn jemand fragen würde, sollten sie sagen: „Der Herr bedarf seiner.“ Dies war für die Jünger eine Herausforderung. Der Esel gehörte ihnen nicht. Jesus gab ihnen auch kein Geld, ihn zu bezahlen. Die Leute mussten denken, dass sie den Esel stehlen wollten. Aber sie gehorchten. Sie gingen in das Dorf und banden den Esel los und antworten auf die Nachfrage: „Der Herr bedarf seiner.“ Als sie so gehorchten, geschah es so, wie Jesus es gesagt hatte. Sie erfuhren, dass die Leute ihnen den Esel gerne überließen. Alles war schon vorbereitet. Niemand machte ihnen einen Vorwurf. Sie brachten den Esel zu Jesus, und Jesus gebrauchte ihn, um in Jerusalem einzuziehen.

Hier lehrte Jesus seine Jünger, nicht viel zu berechnen, was die Leute denken könnten, sondern durch den Glauben in Anspruch zu nehmen, was der Herr bedarf. Als Missionar John Park nach New Jersey kam, hatte er nur 100 Dollar. Aber die Gemeinde brauchte für das Heilswerk unter den hirtenlosen Schafen an der Universität Rutgers mit 68.000 Studenten ein Gebäude. So ging er zu dem Makler und sagte, er wolle ein Haus kaufen. Auf die Frage nach einer Sicherheit sagte er: „Mein Vater ist sehr reich“. Er meinte seinen Vater im Himmel. Gott öffnete den Weg, ein Gebäude in hervorragender Lage nahe des Campus zu erwerben, wo die Grundlage für die Jüngererziehung in New Jersey gelegt wurde. Viele Christen in Europa sind sehr furchtsam geworden. Sie trauen sich nicht, um etwas zu bitten, aus Sorge, dass die Leute es missverstehen könnten. Sie vergessen dabei, dass Jesus der Eigentümer aller Dinge ist und dass er mindestens schon ein Eselsfüllen für sein Heilswerk vorbereitet hat. Die Nachfolger Jesu dürfen mit Zuversicht das, was Gott für sein Heilswerk bedarf, in Anspruch nehmen: „Der Herr bedarf seiner.“ Wenn wir durch den Glauben gehorchen, werden wir erfahren, wie Gott alles Notwendige bereitstellt, an unserer Hochschule, an allen Hochschulen in Europa und bis in die muslimischen Länder.

Sehen wir uns Vers 11 an. Jesus ging in den Tempel und besah alles. Schon jetzt sah er die große Verdorbenheit, die dort herrschte. Doch er reagierte nicht sofort, sondern ging noch einmal hinaus nach Betanien. Am nächsten Tag verfluchte er auf dem Weg einen Feigenbaum, auf dem keine Frucht zu finden war. Es war nicht die Zeit für Feigen, aber die „Zeit“ ist keine Entschuldigung, wenn der Herr Frucht verlangt. Der Feigenbaum ist hier ein Bild für die Verdorbenheit der Leiter, die sich dem Zeitgeist angepasst hatten und nur noch Blätter trugen und keine Frucht.

Lesen wir die Verse 15-17: „Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, auszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler stieß er um und ließ nicht zu, dass jemand etwas durch den Tempel trage. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker»? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.“ Jesus fing an, den Tempel zu reinigen. Er stieß die Tische der Geldwechsler und der Taubenhändler um und trieb Käufer und Verkäufer hinaus. Er tadelte sie, aus dem Tempel, der ein Bethaus für alle Völker sein sollte, eine Räuberhöhle gemacht zu haben. Als die religiösen Oberen davon hörten, wollten sie Jesus umbringen, doch sie fürchteten sich vor ihm und dem Volk.

Durch die Tempelreinigung offenbarte Jesus den gerechten Zorn Gottes. Der Tempel sollte ein Bethaus sein. Als er wegen der Gier der Menschen und der Verdorbenheit der Leiter zur Räuberhöhle wurde, reinigte Jesus das Haus Gottes mit dem heiligen Zorn und mit der Vollmacht Gottes.

Hier lehrte Jesus, als ein Leiter nach dem Willen Gottes zu handeln. Das Herz eines jeden Menschen ist der Tempel Gottes. Unser Herz soll ein Ort des Gebets sein mit viel Raum für die ganze Welt (Jesaja 56,7). Gleichermaßen soll die Gemeinde und auch jede Hausgemeinde ein Ort des Gebets für die Weltmission sein. Doch die Herzen vieler Gläubiger, sogar viele Gemeinden und Hausgemeinden sind Räuberhöhlen voller egoistischer Begierden und der Suche nach dem eigenen Vorteil. Jesus lehrt, einen solchen Ort zu reinigen. Dazu bedarf es der Vollmacht Gottes. Doch viele Leiter trauen sich nicht, das Anliegen auch nur eines Menschen anzusprechen, der für sich selbst lebt und Gottes Tempel verunreinigt. Sie fürchten die heftige Reaktion derer, die dem Zeitgeist des Humanismus dienen. Jesus fürchtete die religiösen Oberen nicht, sondern tat, was ein Leiter tun soll. Ein Leiter darf solche Verdorbenheit nicht hinnehmen, sondern darf wie Jesus mit Vollmacht das Haus Gottes, die Gemeinde, eine Hausgemeinde und das Herz der Menschen reinigen und dadurch das heilige Gefäß des Gebets für die Weltmission aufrichten.

Sehen wir uns Vers 20 an. Wieder gingen sie von Betanien nach Jerusalem. Dabei kamen sie an dem Feigenbaum vorbei, den Jesus verflucht hatte. Der Baum war verdorrt bis zur Wurzel. Simon Petrus sagte zu Jesus: „Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.“ Was antwortete Jesus? Lesen wir die Verse 22-24: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass geschehen werde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden.“ Jesus sagt hier, dass ein Leiter Glauben an Gott haben muss. Glaube an Gott ist der Schlüssel dazu, auch in einer feindseligen und widrigen Umgebung das Werk Gottes zu tun. Der Glaube an Gott ist die Quelle der Vollmacht, um dem Heilswerk Gottes in jeder Lage siegreich zu dienen.

Denken wir in drei Punkten über diesen Glauben nach.
Erstens: Der Glaube an Gott versetzt Berge. Lesen wir dazu Vers 23: „Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass geschehen werde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen.“ Jesus gebrauchte zur Illustration einen Berg, um zu zeigen, was der Glaube alles vermag. Berge sind unbeweglich. Es ist scheinbar leicht, vor einem Berg zu stehen, zu zweifeln und zu sagen: Nein, das ist unmöglich, dieser Berg wird sich nie bewegen. Wer Glauben an Gott hat, der wird Gottes Macht erfahren. Der Glaube versetzt Berge. Wer mit dem Glauben an Gott zum Berg spricht, der wird erfahren, wie sich ein riesiger Berg hebt und ins Meer versetzt.

Es gibt diejenigen, für die ein Glaubensleben denkbar ist, solange der Weg eben ist und sich keine Hindernisse auftun. Sobald aber ein Hindernis auftaucht, gehen sie nicht mehr weiter. Sie sind keine Leiter. So sind sie auch keine Mitarbeiter, sondern selber Hindernisse für das Werk Gottes. Leiter sind diejenigen, die Berge versetzenden Glauben haben. Der Glaube an Gott spricht zum Berg und erfährt Gottes Macht.

Als die ersten Missionare der UBF nach Bonn kamen, erfuhren sie, dass die Aufstellung eines Jüngers unter den Studenten wegen der Herrschaft des Humanismus so unmöglich war wie die Versetzung eines Berges. Sogar viele christliche Leiter rieten ihnen ab. Missionar Dr. Peter Chang aber hatte Glauben an Gott. Der Glaube an Gott machte ihn zu einem vollmächtigen Leiter für das Werk Gottes. Als er die Jüngererziehung durch das Zweierbibelstudium, die Lebensgemeinschaft und das Hirtentraining herausforderte, verschwanden die Berge, und der Weg für die Aufstellung von Weltmissionsmitarbeitern und künftigen Leitern öffnete sich. „Habt Glauben an Gott“ ist Jesu wichtigste Lehre für die Jünger, wie sie als Leiter der Mission Gottes dienen könnten.

Eine alleinerziehende Mutter wollte gerne mit ihrer Tochter zusammen dem Werk Gottes dienen. Doch sie sah sich von Bergen umgeben und wurde gelähmt. Durch Esra 7,10 lehrte Gott sie Glauben. Sie nahm Jesu Königsherrschaft an, stellte sich ihm als Bibellehrerin zur Verfügung und empfing die Vollmacht des Glaubens. Nun gebraucht Gott sie als eine Leiterin und Hirtin für sein Erlösungswerk unter den jungen Studenten und viele Menschen sogar bis nach Indien.

Zweitens: Der Glaube betet. Betrachten wir Vers 24: „Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden.“ Schon in der vorherigen Lektion haben wir die Wichtigkeit des Gebets gelernt. Hier beschreibt Jesus das Gebet des Glaubens. Der Glaube bettelt nicht. Der Glaube weiß, dass Gott die Bitte schon erfüllt hat. Hebräer 11,1 sagt: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Wer im Glauben bittet, hat schon empfangen, worum er bittet. Die Hausgemeinde von H. Jochen und M. Priska kommt vom frühen Morgen an im Gebet für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zu Gott. Der Glaube sagt, dass sie dort schon zwölf Jünger empfangen haben. Der Glaube sagt, dass wir schon 100.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter für die geistliche Erneuerung in Europa empfangen haben. Durch den Glauben an Gott haben wir auch drei Missionsstützpunkte in Istanbul, Kairo und Dubai für die Mission in den muslimischen Ländern empfangen.

Als ich Student war, nannte ich mich Christ, aber ich war unendlich stolz und unter der Herrschaft der bösen Geister der Begierde und der Selbstsucht. Durch den Glauben an Gott forderte der Knecht Gottes die Bösen Geister heraus. Durch die Vollmacht des Glaubens wirkte Gottes Wort in mir und ich wurde vom charakterlosen Chamäleon zu einem warmherzigen Hirten verändert. Gottes Werk ist ein Glaubenswerk, und ein Leiter muss Glauben haben. Durch Hebräer 11,6 hatte Gott meinen Hochmut getadelt und angefangen, am Juridicum zu wirken. Oft aber war mein Herz von Furcht ergriffen. Entscheidend aber ist der Berge versetzende, betende Glaube an Gott. Ich erkenne, dass ich keinen Glauben an Gott hatte. Ich war selbst das Hindernis. Ich lerne Glauben an Gott, der den Sieg gibt, in dem Pionierungswerk und der Jüngererziehung. Ich glaube, dass Gott einen Abraham, eine Sarah, einen gläubigen Bundeskanzler unter den Studenten durch das Einladen und das Bilden von Zweierbibelstudiumteams aufstellt und das Juridicum als Bethaus für alle Völker gebraucht und meine Hausgemeinde als jüngererziehende Hausgemeinde und als geistliche Mitarbeiter für die Weltmission gebraucht.

Drittens: Der Glaube vergibt. Lesen wir Vers 25: „Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.“ Die Grundlage ist die Liebe Gottes, der unsere Sünde vergeben hat. Ein Hindernis für das Gebet ist es, wenn es in unserem Herzen noch Unbarmherzigkeit gegenüber einem Mitmenschen gibt. Dann können wir ein noch so großartiges Gebet sprechen, Gott wird es nicht erhören. Apostel Paulus war als Pharisäer ein unbarmherziger Richter aller derer, die aus seiner Sicht das Gesetz nicht hielten. Doch als Jesus seine Sünde vergab, bezeichnete er sich als den ersten der Sünder und betete von ganzem Herzen als ein Schuldner für Juden und Heiden. Wir dürfen nie vergessen, dass wir als vergebene Sünder zu Gott beten. Gottes vergebende Gnade durch das Sühneopfer Jesu Christi bevollmächtigt uns, vom frühen Morgen an mit dem Glaubensgebet für die Campusmission zu Gott zu kommen.

Betrachten wir 12,1-12. Jesus war von den religiösen Leitern mit der Frage nach seiner Vollmacht konfrontiert worden. Er erinnerte sie daran, dass sie die Vollmacht Gottes auch bei Johannes dem Täufer absichtlich abgelehnt hatten. Danach erzählt er das Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Wie der Besitzer im Gleichnis sandte Gott immer wieder seine Knechte, die Propheten, zu seinem Volk, um den Anteil an Frucht zu fordern, der ihm zusteht. Doch sie verspotteten, schlugen und töteten die Knechte Gottes. Schließlich sandte Gott sogar seinen geliebten Sohn zu ihnen. Doch auch den stießen sie hinaus und töteten ihn. Ihr unverschämtes Handeln hatte eine Folge. Der Besitzer kam, brachte die bösen Weingärtner um und gab den Weinberg anderen. Der Sohn aber wurde zum Eckstein der Erlösung. Lesen wir die Verse 10 und 11: „Habt ihr denn nicht dieses Schriftwort gelesen (Psalm 118,22.23): «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen»?“

Durch dieses Gleichnis konfrontierte Jesus die religiösen Oberen mit ihrer Sünde. Sie waren es, die wie ihre Vorfahren Gottes Eigentumsanspruch hartnäckig ablehnten. Ihre Verstocktheit ging so weit, dass sie Reich Gottes an sich bringen wollten, indem sie den Sohn töteten. Jesus sagt ihnen klar, dass sie so das Gericht Gottes auf sich zogen. Vers 12 sagt: „Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon.“

Wenn wir Kapitel 12 weiter sehen, so kämpfte Jesus auch in diesen letzten Tagen vor seinem Kreuzestod in Jerusalem, das Reich Gottes zu lehren und die Königsherrschaft Gottes aufzurichten, auch wenn ihm die Feinde keine Ruhe ließen. Sehen wir uns Vers 13 an. Einige Pharisäer und Anhänger des Herodes – die eigentlich gar nicht zusammen passten – fragten ihn nach der Steuer. Jesus zeigte ihnen das Bild des Kaisers auf der Steuermünze und sprach zu ihnen: „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ Dem Kaiser stand die Münze zu, auf der sein Bild war. Gott aber steht das Leben der Menschen zu, denn wir tragen als seine Geschöpfe sein Bild.

Lesen wir Vers 12,28: „Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Und als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen?“ Über diesen Schriftgelehrten haben wir gestern abend durch Missionarin Sara und Hirtin Sarah Eunjie schon gehört. Dieser Mann hatte Jesu Antworten gehört und erkannt, dass ein Gott gefälliges Leben nicht darin bestehen kann, aus eigenem Bemühen jedes einzelne Opfergesetz zu halten. Er wollte wissen, was der Kern des Glaubens ist. Was antwortete Jesus ihm? Lesen wir die Verse 29-31: „Jesus aber antwortete ihm: Das höchste Gebot ist das: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften» Das andre ist dies: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst». Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“ Kurz vor seinem Leiden nahm Jesus sich die Zeit, einem Hoffnungsträger den Kern des Glaubenslebens zu bezeugen, nämlich Gott und seinen Nächsten zu lieben. Gott zu lieben bedeutet, ihm das Beste zu geben. Indem wir Gott lieben, geben auch das Beste für den Nächsten. Der Schriftgelehrte verstand, warum dies das höchste Gebot ist und dass darin das ganze Glaubensleben zusammengefasst ist. Jesus bescheinigte ihm: „Du bist nicht fern vom Reich Gottes.“

Danach tadelte Jesus diejenigen, die den Messias den Sohn Davids nannten und ihn damit auf die menschliche Ebene herabzogen. Er lehrte aus der Schrift, dass Jesus der Herr ist. Dann warnte er vor den Schriftgelehrten, die Ehre als Leiter haben wollten, aber für ihren eigenen Bauch lebten, und kündigte ihr hartes Gericht an. Schließlich hob er eine arme Witwe, die ihre ganze Habe Gott opferte, über all diejenigen, die ein bisschen von ihrem Überfluss gaben.

In diesem Abschnitt lernen wir, dass Gottes Werk ein harter geistlicher Kampf ist. Ein Leiter muss sich darauf einstellen, wegen des harten Widerstandes verleumdet und angegriffen zu werden. Doch der Glaube an Gott überwindet alles und gibt den Sieg. So wie Jesus, der verworfene Stein, zum Eckstein wurde, tut Gott sein großartiges Heilswerk in jeder Lage. Lasst uns den Glauben an Gott für die Campusmisison anziehen und durch das Bilden von Zweierbibelstudiumteams und die biblische Bildung der nächsten Generation und die Jüngererziehung die Herrschaft Gottes unter den jungen Menschen an allen Hochschulen in Europa aufrichten.

2. Das zweite Kommen des Menschensohns als der Richter (13,1-37)

In Kapitel 13 wendet sich Jesus seinen Jüngern zu, um sie für die Endzeit vorzubereiten. Lesen wir die Verse 1 und 2: „Und als er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm einer seiner Jünger: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten. Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.“ Zunächst half er ihnen, ihre Illusionen von der Unzerstörbarkeit großer Bauten und Institutionen abzulegen. Die Jünger erschraken beim Gedanken an die Zerstörung des Tempels. Sie wurden wachsam und fragten Jesus nach den Zeichen für das Ende. Lesen wir die Verse 5 und 6: „Jesus fing an und sagte zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe! Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin’s, und werden viele verführen.“ Das Erste und Schwerste, vor dem Jesus warnt, sind Verführungen. Verführungen sind oft schwerer zu entdecken als äußere Bedrängnis. Wir sehen aber auch in unserer Zeit, wie mächtig Verführungen sind und wie sehr sie das Volk Gottes zu hilflosen Marionetten des Zeitgeists machen, beispielsweise Lehren wie der Evolutionstheorie oder die Genderlehre. Weitere Zeichen sind die Nachrichten von Kriegen und Kriegsgeschrei, Erdbeben und Hungersnöten, die die Menschen verunsichern. Wie leben die Menschen in dieser Zeit? 2.Timotheus 3,1-5 beschreibt das Leben der Menschen in der Endzeit: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie.“ Die Menschen machen Geld und Wollust zu ihrem Gott. Ihr Glauben ist nur noch äußerer Schein und hat keine Kraft mehr. Dem gegenüber werden die wahren Gläubigen hart verfolgt. Jesus sagt ihnen voraus, dass sie den Gerichten überantwortet, angeklagt, geschlagen und verhört werden. Jesus sagt aber auch, wozu das geschieht: „ihnen zum Zeugnis“. Inmitten der großen geistlichen Finsternis der Endzeit erweist sich Gott als der souveräne Herr. Vers 10 sagt: „Und das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern.“ Die Verfolgungen dienen dazu, dass Gott das Evangelium ausbreitet unter allen Völkern. Die Jünger sollten sich in der Endzeit nicht sorgen, was sie sagen werden, denn der Heilige Geist wird ihnen beistehen. Vers 13 sagt: „Und ihr werdet gehasst sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig.“ Jesus lässt seine Jünger nicht im Unklaren darüber, dass diese Zeiten hart sein werden. Gemäß den Versen 14-23 wird die Bedrängnis am Ende der Zeit so groß, dass auch die Auserwählten durch falsche Christusse und falsche Propheten verführt werden würden. Schließlich aber wird Jesus unter großen Zeichen in Kraft und Herrlichkeit wiederkommen. Lesen wir die Verse 24-26: „Aber zu jener Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann werden sie sehen den Menschensohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ Jesus sagt, dass er wiederkommt in großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn Jesus wiederkommt, ist er nicht mehr ein hilfloses Baby oder ein schwaches Lamm, sondern der König und Richter. Wozu kommt er? Lesen wir Vers 27: „Und dann wird er die Engel senden und wird seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.“ Jesus kündigt hier sein Gericht an. Wenn wir die Welt sehen, denken wir manchmal, es gibt kein Gericht. Die Jünger dachten auch so. Doch Jesus kommt wieder als der Richter, wie er gesagt hat, um über das ewige Schicksal aller Menschen zu befinden. Was ist der Maßstab beim Gericht? Römer 2,6-10 sagen, dass Gott einem jeden geben wird nach seinen Werken: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; Ungnade und Zorn und Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun. Gottes Maßstab beim Gericht ist gerecht. Gutes tun heißt hier, durch den Glauben an Gott zu leben. Anders gesagt sind dies diejenigen, die Jesu Königsherrschaft im Glauben angenommen haben und den Weg des Glaubens konsequent bis zum Ende gehen. Sie werden das ewige Leben in der himmlischen Herrlichkeit ererben, die aber, die Jesu Herrschaft nicht angenommen haben und weiter Böses tun, werden zur ewigen Verdammnis gehen, in das Feuer, das nie verlöscht.

Dies lehrt uns die Dringlichkeit der Entscheidung für Leben des Glaubens. Die Menschen dürfen nicht denken, dass sie sich später auch noch entscheiden könnten, damit betrügen sie sich selbst. Nur diejenigen, die bewusst Jesu Königsherrschaft angenommen haben, gehen ein zum ewigen Leben. Als die Jünger dies erkannten, erkannten sie auch, wie dringlich es war, dass es Leiter gibt, die den Glauben an Gott haben. Jesus kündigt noch an, dass sein Kommen nahe ist. Für die Endzeit gibt er ihnen eine geistliche Orientierung (33.35.37): „Wachet!“ Er will, dass seine Auserwählten wachen und sein Heilswerk durch den Glauben an Gott tun und viele vom ewigen Gericht erretten.

Heute lernen wir von Jesus den Glauben an Gott als wichtigste Eigenschaft eines Leiters. Gottes Werk geschieht durch den Glauben an Gott, den allmächtigen Schöpfer, der Souverän der Geschichte und gerechte Richter, der einem jeden geben wird nach seinen Werken. Wo es einen Leiter mit dem Glauben an Gott gibt, da geschieht Gottes Werk, auch inmitten einer feindseligen Umgebung. Möge Gott uns helfen, als Leiter mit dem Glauben an Gott sein Werk zu tun und die Königsherrschaft Jesu unter den jungen Menschen an den Fakultäten der Bonner Uni, der Hochschule Rhein-Sieg, der Uni Mainz, der Uni Koblenz und allen Hochschulen in Europa und bis ans Ende der Erde aufzurichten.

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