Ich vermag alles durch Christus

Philipper 4,1 – 23
Leitvers 4,13

„… ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“

Wir danken Gott für das Philipperbrief-Bibelstudium in der Osterzeit, durch das wir sowohl das praktische Leben von Apostel Paulus, als auch seinen Glauben und sein Leben aus dem Glauben an die Auferstehung kennenlernen durften. In Kapitel 3 legte Apostel Paulus sein persönliches Glaubenszeugnis ab, indem er seine großartigen Werke und seine eigene Gerechtigkeit als Schaden, sogar als Dreck erachtete und seine Verbundenheit mit Christus in seinen Leiden, in seinem Tod und in seiner Auferstehung als sein Lebensziel bekannte.

Im heutigen Text ermahnt und ermutigt er im Gefängnis die Christen, die unter harter Verfolgung verleumdet, verachtet, bedrängt und zerstreut lebten, dass sie sich in dem Herrn allewege und in allen Dingen freuen sollten. Wir möchten heute Paulus reifen Glauben kennenlernen, der allein von Gott abhängig ist und durch die Verbundenheit mit Christus alles überwindet, um Gott und dem Heilswerk Gottes zu dienen: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ Gott möge uns segnen und jedem von uns solchen Glauben schenken.

1. Paulus‘ letzte Ermahnungen an die Philipper (1-9)

Erstens: Steht fest in dem Herrn. (1)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Also, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben.“ Wie wir in Kapitel 3 studiert haben, erkannte Paulus ernsthafte Gefahren für die Christen in Philippi. Lesen wir noch einmal aus Kapitel 3, Verse 17 bis 19: „Folgt mir, liebe Brüder, und seht auf die, die so leben, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich’s auch unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch, und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt.“ Unter den Christen gab es mitten in der Gemeinde solche, die Feinde des Kreuzes Christi waren und ganz offen ihrem Fleisch dienten, nach weltlicher Ehre trachteten und die schwächsten in der Gemeinde zum Abfall vom Glauben zu verführen versuchten. Paulus kämpfte aus dem Gefängnis heraus für die Christen, indem er sie ermahnte, nicht von ihnen verführt zu werden, sondern Einsicht für das Leben das sie führen zu haben und selber viel lieber fest in Jesus Christus zu stehen und fest in der Verbindung mit ihm zu stehen. Satan will nie allein in die Hölle gehen, sondern mit vielen anderen dabei Gemeinschaft haben. Christen können der Versuchung nur widerstehen, indem sie entschlossen und fest in Jesus stehen, d.h. in der Verbindung mit Christus, durch die Buße in seinem Tod und durch das neue Leben in seiner Auferstehung.

Zweitens: Seid eines Sinnes in dem Herrn (2-3)

Sehen wir uns die Verse 2 und 3 an: „Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, dass sie eines Sinnes seien in dem Herrn. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Gefährte, steh ihnen bei; sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens stehen.“ Evodia und Syntyche waren zwei Frauen des Glaubens, die bereits mit Paulus und seinen Mitarbeitern viele Kämpfe des Glaubens für das Evangelium geführt hatten. Nun aber stritten sie miteinander. Paulus betrachtete sie mit den Augen Gottes als Kämpfer-innen für das Evangelium und ermahnte sie eines Sinnes zu sein in dem Herrn. Lasst uns eines Sinnes in dem Herrn sein und eine feste Einheit in dem Herrn bilden, indem wir die demütige Gesinnung Jesu kennenlernen, gemäß Philipper 2,3: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst.“ Das Geheimnis für die geistliche Einheit in der Gemeinde ist die persönliche Verbundenheit mit Christus jedes einzelnen Christen.

Drittens: Freuet euch in dem Herrn allewege (4-5)

Sehen wir uns Vers 4 an: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Paulus, der in seinem Alter allein im kalten Gefängnis saß, forderte die anderen immer wieder auf „Freuet euch!“. Sein Geheimnis war „in dem Herrn“. Er forderte sie auf, in dem Herrn allezeit Freude zu haben. „In dem Herrn“ zu sein, bedeutet mit Christus verbunden zu sein.

In der Verbundenheit mit Christus haben wir immer viele Gründe uns zu freuen. Wir freuen uns über die Liebesbeziehung zu Jesus, aus seiner einseitigen Gnade. Wir haben Freude, weil Gottes Wort uns bezeugt, dass er uns sehr gut geschaffen hat, dass er unser himmlischer Vater ist, der uns bedingungslos liebt und alle unsere Sünden bereits auf sich genommen und sogar den Preis dafür bezahlt hat. Wir freuen uns, weil er Wohnungen im Himmel für uns vorbereitet hat und wir auferstehen und ihn sehen werden. Wir freuen uns, weil er uns in allen Situationen sieht und hört und führt, um seinen besten Plan durch unser Leben zu erfüllen und durch unser Leben seine Herrlichkeit in der Welt zu offenbaren. Was wollen wir da mehr?

Wie unvergleichlich ist diese Freude im Gegensatz zur Freude der weltlichen Menschen, die sich über einen Spaß freuen, oder über einen Witz, oder wegen eines Hochgefühls auf einer Party mit Hilfe von viel Alkohol. Oder im Vergleich zu denen, die sich über Anerkennung von sündigen Menschen freuen oder über ihre Leistung im Studium oder im Beruf. Viele freuen sich sogar über das Unglück der Anderen. Gott möge uns segnen und Gnade schenken, die Freude in Jesus Christus kennenzulernen, die nicht von den Bedingungen abhängt, die nicht davon abhängt, ob ich heute gut gekämpft habe oder sogar alles falsch gemacht habe, ob ich meinen Zielen in dieser Welt näher gekommen bin oder nicht, ob die anderen mich anerkannt und geachtet haben oder nicht. Die Freude der Welt ist nicht nur kurzfristig, sondern hinterlässt Verlangen nach ihr und zerstört unser Leben durch die Begierde danach. Spielsucht und die Internetsucht sind Beispiele von kurzfristigen Freuden, die das Leben vieler junger Menschen zerstören, die sich voller Hoffnung und Vision auf ihre Zukunft vorbereiten sollten.

Die wahre Freude kommt aber von Jesus, aus der innigen Verbindung mit ihm. Es ist eine Verbindung, so fest, dass sie nicht getrennt werden kann. Paulus schrieb darüber (Römer 8,35.38-39): „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? … Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Wegen dieser unzerstörbaren Verbindung mit Christus, haben wir allen Grund, immer himmlische Freude in unseren Herzen zu haben.

So konnte auch der Knecht Gottes, Missionar Dr. Peter Chang, inmitten von Verleumdung und Ablehnung Freude in dem Herrn haben. Durch die Verbundenheit mit Jesus, dem lebendigen Stein, aufgrund von 1. Petrus 2,4, konnte er sich freuen und die Zeit der Anfechtung des Satans überwinden. Die Freude in Jesus ist viel größer und viel tiefer, als alle bitteren Pfeile des Bösen uns verletzen könnten. „Freut euch in dem Herrn allewege!“

Sehen wir uns Vers 5 an: „Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!“ Wie können wir gütig sein, die wir durch die Sünde egoistisch geworden sind? Mit Güte ist hier die Vergebungsgnade, die Sanftmut und die Warmherzigkeit Jesu gemeint. Wir haben sie in unserem Leben, an uns selbst erfahren. Wir sollen diese auch praktizieren, auch gegenüber unseren Feinden. Wir waren in der Sünde verloren.

Ich war verloren in meiner Gottlosigkeit und in meiner Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit. Ich hielt mich für anders als die anderen und weigerte mich, zu gehorchen und für die Schule fleißig zu lernen und wollte viel lieber in meinem Idealismus die Wahrheit finden. Ich kannte Gott nicht und doch folgte den Weg meines Egos und meiner Selbstanbetung. Aber Gott führte mich durch die Einladung zum Zweierbibelstudium zu sich und öffnete meine geistlichen Augen für das Evangelium und die Gerechtigkeit, die in Jesus Christus ist. Gott war bis heute so gut zu mir. Jeder von uns kann in Demut erkennen und bekennen, wie gut Gott zu uns ist. Diese Güte Gottes, seine endlose Geduld und Langmut mit uns rebellischen, hochmütigen, fleischlich gesinnten Menschen, diese Güte Gottes, die wir erfahren haben, sollen wir in dieser letzten Zeit dringend praktizieren und die Menschen diese Güte Gottes erkennen lassen. Wir sollen die Güte Gottes praktizieren, indem wir nicht gleichgültig sind, sondern die Güte Gottes aus unserem Leben heraus bezeugen und die anderen zur Buße führen. Der Herr ist nahe! Wenn wir gleichgültig zu ihnen sind, werden sie am Tag des Herrn von Gott gerichtet und ewig verdammt werden.

Viertens: Gottes Friede in allen Dingen (6-9)

Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“ Wir Christen vertrauen alle Sorgen Jesus im Gebet an, mit Flehen und mit Danksagung. Gebet ist der Ausdruck des Glaubens. Gebet ist das Bekenntnis, dass ich nichts tun kann, dass Gott aber alles tun kann. Jesus selbst lehrte uns, uns nicht zu sorgen (Matthäus 6,33.34): „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.“ Durch Paulus lernen wir hier aber das Gebet als geistlichen Kampf kennen. Das Gebet besteht aus Bitten, Flehen und Danksagung. Wir dürfen uns vor Gott demütigen und in Schwachheit und Zerschlagenheit kommen und ihn anflehen. Der Psalmist kam oft mit zerschlagenem Herzen zu Gott und bekannte: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben“ (Psalm 34,19). „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten“ (Psalm 51,19).

Gleichzeitig sollen wir durch den Glauben mit Danken zu Gott kommen, denn nichts freut Gott mehr, wie wenn wir ihm in unserer unmöglichen Situation absolut vertrauen. Deswegen können wir gleichzeitig, obwohl wir mit zerschlagenem Herzen zu ihm kommen, ihm auch danken, indem wir unsere Augen auf ihn erheben, auf ihn schauen, der uns nie enttäuscht hat, sondern immer seine Liebe, seine Treue und seine Hoffnung zu uns erwiesen hat. „Sorgt euch um nichts! Betet zu Gott im Flehen und mit Danken!“ Mit solchem Gebet wird stets Gottes Friede, der höher ist als alle Vernunft, in unsere Herzen einkehren und Gott nimmt alle unsere Sorgen weg.

Sehen wir uns Vers 8 an: „Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob darauf seid bedacht!“ Paulus lehrt uns hier, dass wir uns in dem Herrn nicht freuen können, wenn unsere Gedanken und Herzen voller schmutziger Dinge und Rebellion sind. Worauf wir bedacht sind, ist sehr wichtig. Worauf wir bedacht sind, ist wonach wir trachten. Der Kampf um die Reinheit in unseren Gedanken ist ein Kampf um Leben oder Tod. Lasst uns daran denken und danach streben, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert ist, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob, indem wir mit Christus verbunden bleiben. Im Zeitalter des Internets jedoch, gibt es ein Überangebot an giftigen Gedanken, mit denen jungen Menschen oft unkontrolliert ihre Seele füllen. Die Konsequenz davon, dass sie den Befehl Gottes ignorieren, ist aber innere Qual, Unfrieden und Unruhe in ihrer Seele. Sehen wir uns Vers 9 an: „Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein.“ Das ist Gottes Verheißung für uns. Dieser Vers ist ein Befehl, nach der Lehre der Bibel zu leben. Wenn wir dies tun, so wird der Gott des Friedens in uns sein.

2. Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht (10-23)

Paulus war sehr froh, dass die Christen in Philippi ihn unterstützten. Paulus war mit der Gemeinde in Philippi in Jesu Liebe eng verbunden, weil sie mit für das Evangelium gekämpft und ihn gestärkt und ermutigt hatten, gerade in der Zeit der Bedrängnisse. Sehen wir uns die Verse 15 und 16 an: „Denn ihr Philipper wisst, dass am Anfang meiner Predigt des Evangeliums, als ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein. Denn auch nach Thessalonich habt ihr etwas gesandt für meinen Bedarf, einmal und danach noch einmal.“ In den Bedrängnissen hatten die Christen in Philippi mit einer praktischen Tat der Ermutigung an der Seite von Paulus gestanden und mit ihm in einem Geist für das Evangelium gekämpft. Wir lernen dadurch auch, aus der Dankbarkeit für die Gnade Gottes, dürfen wir auch die Leute Gottes unterstützen und ermutigen in der Zeit der Bedrängnisse.

Paulus war dennoch von Gott allein abhängig. Er vertraute auf Gott und auf seine beste Führung und besten Plan, ob in guten oder in schlechten Zeiten. Ob im Überfluss oder im Mangel. Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ Hier lernen wir zwei Punkte.

Erstens: wir sollen allein von Gott abhängig sein.

Paulus bekannte „ich vermag alles, durch den, der mich mächtig macht“. Das Werk Gottes ist ein Werk des Glaubens. Es ist das Werk, die scheinbar unmöglich zu bewegenden Berge ins Meer zu werfen. Es ist daher der Unglaube, der die Christen selbstzentriert, visionslos, familienzentriert und faul für die Mission Gottes macht. Ohne Glauben können wir nichts tun. Aber mit dem Glauben an den allmächtigen Gott, mit dem Glauben können wir alle Dinge tun. Mit dem Glauben können wir für die Ehre Gottes und für Erfüllung der Vision Gottes, etwas Großartiges wagen, fleißig arbeiten und erfahren, dass es wahr ist: „ich vermag alles, durch den, der mich mächtig macht“.

Aber ohne Glauben, sind wir wie gelähmt, beschäftigen uns lieber mit Dingen, die wir uns vorstellen können und die in unserer Grenze liegen, sie zu tun. Wenn unsere Bedingungen gut sind, wenn wir stark, gesund und erfolgreich sind, dann haben wir Zuversicht und arbeiten fleißig. Wenn wir aber eine Niederlage oder eine menschliche Enttäuschung erfahren, wenn wir wegen diverser Aufgaben, wenig Zeit haben, dann verlieren wir schnell die Zuversicht und Vision, dem Werk Gottes dienen zu können, werden faul und gelähmt und geben den Kampf für die Vision Gottes auf, an die wir geglaubt haben. Wir müssen über unsere geistliche Krankheit, auf die Bedingungen und auf uns selbst zu schauen und davon abhängig zu sein, Buße tun und den Glauben haben, allein auf Gott zu schauen und von ihm abhängig zu sein.

Paulus war im Gefängnis aber er hatte Zuversicht für das Wirken Gottes durch ihn. Auch als ihn die Kraft verließ, die schlechten Gefängnisbedingungen an seiner Gesundheit nagten und die Christen unter innerer und äußerer Verfolgung und Anfechtung litten, verlor er weder die Freude, noch die Siegeszuversicht und konnte durch die Briefe die Christengemeinden ermutigen und stärken. Luther war von Gott allein abhängig, als er mutig zur Wahrheit stand und sein Leben in die Hände Gottes legte und konnte dadurch die Geschichte Gottes für Deutschland bewegen. Hirte Peter Schweitzer war von Gott allein abhängig, statt von seinen Bedingungen oder von seiner eigenen Kraft, als er in der Zeit seines Studiums konsequent Gott die erste Stelle gab und dem Werk Gottes verantwortlich diente. Durch seine Verbundenheit mit Christus konnte er die Macht Gottes erfahren und das Studium zügig und erfolgreich abschließen. Auch ich konnte die Macht Gottes im Studium und später im Arbeitsleben erfahren, mit der ich alles vermochte, als ich nicht von meinen Bedingungen, wie meiner eigenen Kraft abhängig war, sondern durch den Glauben handelte und Gottes Orientierung gehorchte.

Ich erfahre, dass junge Christen, wie unsere neue Generation, hoffen, durch ihre Arbeit, durch ihren Erfolg, Zuversicht in ihrer Beziehung zu Gott zu bekommen. Aber wenn sie im Gegenteil, ihre eigene Grenze oder eine Niederlage erfahren, werden sie schnell niedergeschlagen und manchmal auch bitter oder rebellisch. Das ist falsch herum. Wir lernen von Paulus, nicht von den Bedingungen abhängig zu sein, sondern von Gott allein abhängig zu sein, auf Gott allein zu schauen. Dann ist uns alles möglich, wenn wir vom allmächtigen Gott abhängig sind.

Zweitens: Wir sollen in der Verbundenheit mit Christus stehen.

Wie konnte Paulus allein von Gott abhängig sein? Sein Glaube kam aus seiner tiefen Verbundenheit mit Christus. Er war nicht nur durch Christus gerettet worden, er hatte durch Herzensbuße seinen alten Menschen mit Christus am Kreuz gekreuzigt und war mit ihm auferstanden. Nun lebte er Gott (Römer 6,11). Christus lebte in ihm (Galater 2,20). Sein Lebensziel war, Christus in seinen Leiden gleichgestaltet zu werden und zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. In der tiefen Verbundenheit mit Christus war er frei von den Bedingungen und frei von seinen eigenen Umständen. Er konnte alles tun, weil er mit dem allmächtigen Gott verbunden war. Christus war die Quelle seiner Kraft.

Die Christen in Philippi hatten auch solchen Glauben. Obwohl sie nicht viel hatten, opferten sie aus ihrem Mangel und überbrachten Gaben an Paulus durch Epaphroditus. Paulus nannte ihr Opfer „ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig.“ Ein Opfer aus unserem Mangel gefällt Gott, denn es ist ein Opfer aus dem Herzen und aus dem Glauben. Paulus war bewegt und ermutigte die Christen. Sehen wir uns Vers 19 an: „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ Die Christen in Philippi hatten Paulus‘ Glauben gelernt. Sie waren nicht von ihren Bedingungen abhängig. Sie opferten aus ihrem Herzen und aus ihrem Glauben heraus. Paulus ermutigte sie, dass unser Gott reich genug ist, um für diejenigen zu sorgen, die hingebungsvoll dem Weltmissionswerk dienen.

Heute haben wir gelernt, dass Paulus auf Jesus völlig vertraute und von ihm abhängig lebte. Er bat Gott um dessen Hilfe, als er Not litt und als er Überfluss hatte. Sein Glaube an Jesus ermöglichte es ihm, alles zu überwinden und ein siegreiches Leben zu führen. Durch seine Verbundenheit mit Christus empfing Paulus inmitten des Leidens und der widrigen Bedingungen Kraft, um dem Werk Gottes fröhlich, siegreich und einflussreich zu dienen. Gott wünscht sich nicht, dass wir Supermänner oder Superfrauen werden. Gott will aber, dass wir nicht von den äußeren menschlichen Bedingungen oder Lagen oder von den Umständen, sondern von Gott abhängig leben. Gott schenke jedem von uns den Glauben, der allein von Gott abhängig ist. Er gebrauche uns kostbar für das Werk der Aufstellung von 10.000 Bibellehrern und für die geistliche Erneuerung Europas. Vom 12. – 14. Mai werden wir auf unserer Bibelkonferenz in Blankenheim über das Leben der Christen nachdenken und weiter die Geheimnisse der Verbundenheit mit Christus studieren und erforschen. Ihr seid dazu herzlich eingeladen, das Geheimnis des siegreichen Lebens von Apostel Paulus kennenzulernen und es mit uns gemeinsam zu studieren.

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