Jesus beruft die Jünger

Markus 1,1 – 3,35
Leitverse 3,13.14

„Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen…“

Letzte Woche haben wir gelernt, dass Gott das Sklavenvolk Israel durch den Bundesschluss am Sinai zum Volk Gottes gemacht hat. Wir danken Gott, dass er auch mit uns durch das Blut Jesu den Bund geschlossen hat und wir zum heiligen Volk Gottes geworden sind. Zur Vorbereitung der Global Leaders Conference möchten wir durch das Markusevangelium Jesu dienende Leiterschaft kennenlernen. Jesus war der wahre Leiter, der in dieser Welt den Sündern mit seinem ganzen Leben gedient hat, wie Markus 10,45 sagt: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“

In den ersten drei Kapiteln lernen wir durch die dienende Leiterschaft Jesu die Hoffnung Gottes für die Sünder kennen. Jesus begann sein messianisches Wirken mit Gottes Hoffnung für die sündenkranke, verlorene Welt, indem er das Evangelium predigte, die Kranken heilte und die bösen Geister austrieb. Er berief die Jünger und setzte sie als Apostel ein, um durch sie das Weltheilswerk zu erfüllen. Die Jünger sahen durch Jesus diese Hoffnung Gottes und nahmen die Gnade der Berufung persönlich an. Gott segne uns in dieser Stunde, dass wir seine Hoffnung und Vision persönlich aufnehmen und zu den einflussreichen Leitern in Gottes Geschichte wachsen dürfen.

1. Der Anfang des Wirkens Jesu (1,1 – 2,28)

Sehen wir uns 1,1-15 an. Wie im Propheten Jesaja geschrieben steht, kündigte Johannes der Täufer das Kommen Jesu an. Nachdem Jesus von Johannes getauft wurde, kam Gottes Geist auf Jesus und trieb ihn in die Wüste, wo er vierzig Tage lang die Versuchungen des Satans überwand. Lesen wir 1,14.15: „Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ Jesus begann sein öffentliches Wirken durch die Predigt des Evangeliums. Nachdem es 400 Jahre lang keine Offenbarung gegeben hatte und die Menschen dachten, dass Gott sein Volk verlassen hatte, sprach Jesus: „Die Zeit ist erfüllt.“ Die Zeit war gekommen, dass Jesus, der verheißene Messias, die in Sünden verlorenen Menschen zum Reich Gottes führte. Mit dieser Hoffnung für die sündenkranke Welt predigte Jesus die Buße und pflanzte in dem Volk den Glauben an das Evangelium ein. Alle, die seine Predigt annahmen, wurden vom Heiligen Geist getauft und errettet.

Römer 1,16 sagt, dass die Sünder durch den Glauben an das Evangelium selig werden. Alle, die Buße tun und an das Evangelium glauben, nämlich dass Christus für ihre Sünden gestorben und auferstanden ist, werden von der Macht der Sünde und des Todes befreit und empfangen das neue, ewige Leben. Gottes Hoffnung ist, dass jeder durch die Buße und den Glauben an das Evangelium errettet wird. Wir dürfen mit der Hoffnung Gottes für diese sündige Welt den jungen Menschen am Campus Gottes rettende Botschaft klar verkündigen: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

In den Versen 16 und 17 sehen wir, was Jesus noch tat, um die Grundlage für sein Wirken zu legen: „Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ Am Galiläischen Meer rief Jesus die Fischer Simon, Andreas, Jakobus und Johannes zur Nachfolge. Sie waren keine vollkommenen Menschen, sondern Sünder wie alle anderen. Jesus aber berief sie mit der Hoffnung, sie zu Menschenfischern zu machen. Wie reagierten die Jünger? Simon und Andreas verließen sogleich ihre Netze (18) und Jakobus und Johannes ließen ihren Vater im Boot, um Jesus nachzufolgen (20). Gemäß der Verse 21 und 22 ging Jesus mit ihnen nach Kapernaum, um dort das Wort zu lehren. Die Menschen entsetzten sich über seine Lehre, weil Jesus im Gegensatz zu den Schriftgelehrten mit Vollmacht lehrte. Jesu Lehre hatte Vollmacht, denn er lehrte Gottes Wort und glaubte an die Vollmacht des Wortes. In den Versen 23 bis 34 sehen wir, wie Jesus mit der Hoffnung für die sündenkranke Welt und mit der Vollmacht des Wortes einen unreinen Geist in einem Menschen austrieb, die Schwiegermutter Simons und viele Kranke und Besessene heilte.

Sehen wir uns die Verse 35-39 an. Jesus ging am frühen Morgen zum Gebet und empfing dadurch die Kraft Gottes, um weiterzuziehen und das Evangelium zu predigen (38.39). In den Versen 40 bis 45 begegnete Jesus einem Aussätzigen. Keiner wollte mit dieser kranken Person und diesem Außenseiter sein. Jesus aber betrachtete ihn mit der Hoffnung Gottes und berührte ihn, sodass er völlig geheilt wurde. Jesus heilte auch einen Gelähmten, indem er ihm seine Sünden vergab. 2,5 sagt: „Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Statt ihn direkt gesund zu machen, vergab Jesus ihm zuerst seine Sünden. Denn nicht die Gelähmtheit, sondern die Sünde war das wahre, grundlegende Problem. Die Sünde machte den Gelähmten nutzlos und hoffnungslos. Die Sünde ist eine gewaltige Macht, die das Leben der Menschen zerstört. Darum ist es die frohe Botschaft, dass Jesus die Vollmacht hat, unsere Sünden zu vergeben. Wir dürfen durch den Glauben zu Jesus kommen, wie wir sind, und von der Sündenmacht völlig befreit werden.

Sehen wir uns 2,13-17 an. Jesus ging wieder am Galiläischen Meer entlang, wo er einen weiteren Jünger Levi berief. Dieser war ein selbstsüchtiger und verachteter Zöllner. Er sah äußerlich besser als der Gelähmte aus, aber innerlich quälte er sich genauso wie er unter der Macht der Sünde. Jesus aber berief ihn und Levi folgte ihm nach. Die Schriftgelehrten unter den Pharisäern kritisierten Jesus, der sich Levi und weiteren Zöllnern und Sündern zuwendete. Wie antwortete Jesus darauf? Lesen wir Vers 17: „Als das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.“ Die Pharisäer verachteten die Sünder und verstanden nicht das Herz von Jesus, der Gemeinschaft mit ihnen hatte. Jesus aber kam in die Welt, um die sünden-kranken Menschen zu rufen, sie zu heilen und ihnen das neue Leben zu geben. Preiset Jesus, der seine Hoffnung für die verlorenen Sünder nicht aufgibt, sondern sie zu sich ruft und sogar Gemeinschaft mit ihnen haben will. Wegen dieser Hoffnung kann ausnahmslos jeder Mensch die Vergebung der Sünden, die völlige Heilung und Veränderung erfahren.

Wie konnte Jesus in so einer verzweifelten Lage sein Wirken beginnen? Er konnte dies tun, weil er Hoffnung für die sündenkranken Menschen hatte. In einer dunklen und hoffnungslosen Zeit betrachtete Jesus die Sünder mit Gottes Hoffnung. In einer Zeit, in der es den Schriftgelehrten an der Vollmacht der Lehre mangelte (1,22), predigte Jesus mit Vollmacht und trieb die bösen Geister aus. Darüber hinaus berief er Sünder wie Simon und Levi, indem er sie zur Nachfolge einlud und die Hoffnung in ihnen einpflanzte, sie zu Menschenfischern und Leitern zu machen. Mein Freund K. ist ein sehr fähiger und erfolgszentrierter Mann, der wie alle in seinem Alter für die Sicherheit in der Welt hart kämpft. In der Welt mag er einer von vielen sein, aber Jesus betrachtet ihn als einen Segen für viele junge Menschen. Jesus hat Hoffnung für einen guten Freund von mir, dass er gemäß Genesis 6,9 als ein einflussreicher Bibellehrer und Noah des 21. Jahrhunderts die Arche der Errettung baut. Gott segne uns, mit der Hoffnung Gottes gemäß Hesekiel 37,10 an jeder Fakultät das Gebetsgefäß zu bilden, die sündenkranken Menschen zu Jesus mit Gottes Hoffnung zu sehen und ihnen das Evangelium und die Buße mit Vollmacht zu predigen.

2. Jesu Einsetzung der Apostel (3,1-35)

In 3,1-6 heilte Jesus einen weiteren kranken Menschen mit einer verdorrten Hand. Die Pharisäer lauerten nur darauf, ob Jesus auch am Sabbat ihn heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. Jesus aber diente auch diesem Mann mit der Hoffnung Gottes und machte seine Hand völlig gesund. In den Versen 7 bis 12 ging Jesus mit seinen Jüngern an den See und eine große Menge aus Galiläa und aus vielen Städten folgte ihm. Als Jesus die vielen Kranken und Besessenen mit der Hoffnung betrachtete, konnte er alle von ihnen aufnehmen und dem Heilswerk weiter dienen. Nun war die Zeit gekommen, die Jünger als Apostel einzusetzen und sie für die Fortsetzung des Weltheilswerkes vorzubereiten.

Lesen wir nun 3,13: „Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm.“ Jesus ging auf einen Berg, um im Gebet die Einsetzung der zwölf Apostel vorzubereiten (Lukas 6,12). Dann rief er zu sich, welche er wollte. Jesus berief die Jünger gemäß seiner Souveränität. Er erwählte und bestimmte die Jünger (Johannes 15,16). Die Berufung der Jünger war die einseitige Gnade und der souveräne Wille Jesu. 1.Korinther 1,27 sagt: „Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist.“ Jesus beschäftigte sich nicht mit den Schwächen der Jünger, sondern diente ihnen mit der Hoffnung Gottes. Sie waren nicht in der Lage und nicht wert, Jesu Berufungsgnade zu empfangen. Simon war ein furchtsamer Fischer und Levi ein selbstsüchtiger Zöllner. Doch Jesus rief diese stinkenden Fischer, selbstsüchtigen und furchtsamen Sünder zu sich, weil er sie wollte. Jesus sah die Hoffnung in ihnen, sie als die einflussreichen Apostel und geistlichen Leiter in dem Werk Gottes zu gebrauchen. Wie wir die nächste Generation und die Studenten betrachten, entscheidet darüber, ob wir ihnen als Hirten und Leiter dienen können. Von Jesus lernen wir, nicht auf die Schwachheiten der Menschen zu sehen, sondern die Hoffnung in ihnen zu sehen und so ihre als ihre guten Hirten gebraucht zu werden.

Wie reagierten die Jünger, die Jesus zu sich rief? Vers 13b sagt: „…und die gingen hin zu ihm.“ Diejenigen, die von Jesus gerufen wurden, gingen hin zu ihm. Sie waren die, die Gottes Hoffnung in Jesus gesehen hatten. Als Jesus sie rief, waren sie verfügbar, lernfähig und treu. Sie waren willig und nahmen die Berufungsgnade Jesu dankbar an. Als sie durch Jesus mit Gottes Hoffnung erfüllt waren, entschieden sie sich, ihr altes Leben völlig hinter sich zu lassen und im absoluten Vertrauen auf Jesus ihm nachzufolgen.

Jesus ist gekommen, um auch einen kranken Sünder wie mich zu rufen. Die Sünde der Jugendbegierde machte mich nutzlos und hoffnungslos. Täglich verletzte ich Jesus und nagelte ihn ans Kreuz. Jesus aber betrachtete mich immer mit der Hoffnung Gottes, mich gemäß Lukas 5,10b als einen Menschenfischer zu gebrauchen. Er hat mich von meinem elenden Doppelleben befreit und mich zur Nachfolge berufen, um mich als einen Hirten und Bibellehrer für die jungen Menschen zu gebrauchen. Aus der Dankbarkeit für seine einseitige Berufungsgnade habe ich mich entschieden, bei Jesus zu bleiben, ihm nachzufolgen und den jungen Menschen mit Gottes Hoffnung zu dienen.

Lesen wir die Verse 14 und 15: „Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen und dass sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben.“ Hier sehen wir, wie Jesus seine Jünger als Apostel erzog.

Erstens: Jesus hatte Gemeinschaft mit seinen Jüngern.
Jesus setzte die Apostel ein, dass sie bei ihm sein sollten. Er wollte, dass sie von ihm sein Hirtenherz und seinen Glauben lernen und an seinen Leiden teilnehmen. Es ist die einseitige Gnade, dass wir als Jünger bei Jesus sein und von ihm lernen dürfen, wie wir als Salz und Licht in dieser Welt leben können. Wir dürfen bei Jesus bleiben, indem wir seinem Wort gehorchen (Johannes 14,24) und die Worts-, Gebets- und Lebensgemeinschaft bilden (Matthäus 18,20). Jesus erzieht uns als seine Apostel, indem er uns an der Gemeinschaft durch das Wort Gottes und mit den Glaubensgeschwistern teilnehmen lässt. Wir danken Gott, der unser Gideon-, Hesekiel- und Josiateam durch die Frühgebetsgemeinschaft und den Gebetskreis in der Schule zu den Jüngern Jesu und zu mutigen Zeugen des Evangeliums erzieht.

Zweitens: Jesus sandte sie aus zu predigen.
Jesus setzte seine Jünger als Apostel ein, die das Wort predigen sollten. Jesus wollte durch die Predigt der Apostel das Evangelium bis an das Ende der Erde verkündigen und alle Völker zu Jüngern Jesu machen. Durch sie wollte Jesus das Weltheilswerk erfüllen. Ein Jugendlicher bezeugt seinen Schulkameraden immer wieder Gottes Wort aus Genesis 1,1 und Lukas 23,34a. Gott wird seine treue Predigt des Wortes segnen und zahlreiche Gebetsmitarbeiter an seinem Gymnasium aufstellen.

Drittens: Jesus gab ihnen Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben.
Böse Geister sind gewaltige Mächte, die einen Menschen völlig beherrschen können und nutzlos machen. Aber Jesus gab seinen Jüngern seine Vollmacht, um diese auszutreiben. Jesus erzieht uns zu seinen Aposteln, indem er uns die Vollmacht des Wortes Gottes gibt, sodass wir alle Verführungen und Lügen des Zeitgeistes besiegen dürfen.

Durch die Berufung der Jünger lernen wir Gottes Hoffnung und Vision für die Sünder kennen. Vor Gott sind wir stinkende, schmutzige und selbstsüchtige Sünder. Doch Gottes Hoffnung ist so groß, dass er gerade uns beruft und uns als die geistlichen Leiter für sein Weltheilswerk gebrauchen will. Diejenigen, die zu Jesus hingehen, die Hoffnung in Jesus sehen und seine Berufungsgnade annehmen, erzieht Gott als die geistlichen Leiter und schreibt durch sie seine Geschichte. Gott segne uns, die Studenten und die nächste Generation mit Gottes Hoffnung zu betrachten und ihnen durch das Bibelstudium und die Lebensgemeinschaft von ganzem Herzen zu dienen, damit sie als die wahren Jünger Jesu und geistlichen Leiter für diese Generation aufgestellt werden dürfen.

Heute haben wir Jesus kennengelernt, der in die Welt gekommen ist, um die sündenkranken Menschen zu heilen. Mit der Hoffnung Gottes diente Jesus dem Heilswerk und predigte das Evangelium. Er berief die Jünger und setzte sie als Apostel ein, weil er die Hoffnung sah, sie zu den einflussreichen Leitern für das Weltheilswerk Gottes zu machen. Preiset Jesus, der seine Hoffnung und Vision für jeden von uns hat, uns von unseren Sündenkrankheiten völlig zu heilen und uns als die geistlichen Leiter und Jüngererzieher für sein Weltheilswerk zu gebrauchen. In Gottes Augen sind die Studenten und die nächste Generation schon ein überaus großes Heer und ein Königreich von Priestern. Gottes Hoffnung ist die geistliche Wiedererweckung in Deutschland und Europa. Wir beten, dass wir in diesem Wintersemester mit der Hoffnung Gottes den sündenkranken Menschen am Campus durch die Bildung von 10.000 Zweierbibelstudiumteams dienen, 100.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellen dürfen.

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