Jesus, der gute Hirte

Johannes 10,1-21
Leitvers 10,11

„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“

Dank sei dem Herrn, dass er den 40. Jubiläumsgottesdienst von Bonn UBF mit dem reichlichen Wort Gottes, mit herzbewegenden Zeugnissen aus jeder Hausgemeinde und mit geistlichen Vorträgen reichlich gesegnet hat. Wir durften uns dadurch an das mächtige Wirken Gottes in den vergangenen 40 Jahren erinnern und den Herrn von ganzem Herzen preisen. Wir danken dem Herrn, der durch die Lebenshingabe von M. Peter und M. Sarah sehr mächtig gewirkt und entschlossene Jünger Jesu und geistliche Leiter aufgestellt hat. Wir durften auch die Vision Gottes für nächsten 40 Jahre sehen, dass er Zweierbibelstudium, Jüngererziehung und Mobilisierung der nächsten Generation gebraucht, damit Deutschland und Europa geistlich wiedererweckt und als Hirtennation für die Weltmission, besonders die M-Mission, gebraucht werden.

Das Thema des Johannesevangeliums ist Jesus, der Gott ist und der uns das ewige Leben gibt. In Johannes Kapitel 10 offenbart sich Jesus als der gute Hirte, der die Menschen zur herrlichen grünen Aue des Himmelreiches führt. Die Pharisäer in Kapitel 9 waren keine Hirten gewesen, sondern nur Diebe und Räuber, die versuchten das Werk Gottes in dem Blindgeborenen zu zerstören und ihn aus der Synagoge ausstießen. Jesus war der gute Hirte für diesen Blindgeborenen, der ihn wieder suchte und ihm half, so dass er in Jesus die wahre Seligkeit finden, nämlich ihn als den Menschensohn bekennen und anbeten durfte. Das wunderschöne Bild vom guten Hirten und seinen Schafen macht deutlich, wie die Beziehung zwischen Jesus, dem guten Hirten, und uns, seinen Schafen, aussieht. Die Liebes- und Vertrauensbeziehung zu unserem guten Hirten gibt uns die wahre Geborgenheit und Lebenssicherheit. Lasst uns heute Jesus als unseren guten Hirten kennenzulernen und die Liebes- und Vertrauensbeziehung zu ihm tief anknüpfen. Lasst uns dem Beispiel Jesu folgen und als gute Hirten für die Schafherde Gottes in dieser Generation gebraucht werden.

1. Ich bin die Tür (1-10)

Sehen wir uns die Verse 1 und 2 an: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.“ Jesus macht hier eine ganz klare Aussage darüber, wer ein Hirte ist und wer ein Dieb bzw. ein Räuber ist.

Der Hirte und der Dieb unterscheiden sich durch ihr Herzensmotiv. Der Hirte hat ein ehrliches und reines Motiv. Er kommt auf dem ordentlichen Weg in den Schafstall, nämlich durch die Tür. Er kommt, um sich um seine Schafe zu kümmern und sie zu den besten Weideplätzen und zum frischen Wasser zu führen, so dass sie gesund und kräftig wachsen und gedeihen können. Im Gegensatz dazu hat der Dieb ein unaufrichtiges und selbstsüchtiges Motiv. Er kommt zu den Schafen, weil er einen persönlichen Vorteil durch sie bekommen möchte. Vielleicht ist er neidisch auf den Besitzer der Schafe oder er ist einfach nur hungrig und möchte sich ein Schaf stehlen, um es zu schlachten und dann zu essen. Er kommt auch nicht durch die Tür, sondern er steigt durch ein Fenster oder durch das Dach in den Schafstall hinein. Er greift sich ein wehrloses Schaf heraus und trägt es von der Herde weg.

Im Alten Testament wurde das Bild vom Hirten und seinen Schafen oftmals verwendet. Es ist zuerst ein Bild der fürsorglichen Liebe Gottes, der sich um sein Volk Israel kümmert und sie immer zur besten Weide führt (Ps 23). Gott wollte, dass die Leiter gute Hirten für ihr Volk und sogar für die ganze Welt sein sollten (Hes 3). Aber die jüdischen Leiter ignorierten Gottes heilige Mission und wurden wie Diebe und Räuber, die Gottes Schafe stahlen und sie zu ihrem eigenen Zweck, nämlich für ihre Macht und Ehre missbrauchten.

Der Vers 2 sagt: „Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.“ Der wahre Hirte gibt den ganzen Tag lang auf seine Schafe acht. Wenn es Abend wird, führt er sie in den Schafstall, wo sie in der Nacht vor Gefahr sicher sind und ruhig schlafen können. Am nächsten Morgen kommt er wieder durch die Tür in den Schafstall. Er öffnet das Tor, um die Schafe herauszulassen und sie zur grünen Weide zu führen, wo sie nach Herzenslust grasen können. Genauso kümmert sich Jesus, unser guter Hirte, jeden Tag um uns, indem er uns täglich sein Wort gibt und uns auf gute Weiden führt, damit wir gut wachsen und unter seiner Führung glücklich leben können.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Dem macht der Türhüter auf und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.“ Ein weiteres Kennzeichen des Hirten ist, dass er seine Schafe mit Namen kennt. Für den außenstehenden Betrachter mögen alle Schafe einer Herde sehr ähnlich aussehen. Wir können sie kaum unterschieden. Aber der Hirte kennt jedes einzelne seiner Schafe ganz genau. Er kennt seine Stärken, seine Schwächen, seine Vorlieben und seine Abneigungen. Er weiß, welches Schaf verletzlich ist oder eine besondere Hilfe braucht. Er weiß auch, welches Schaf er antreiben und welches Schaf er manchmal bremsen muss. Der Hirte kennt jedes einzelne seiner Schafe mit seinem Namen. Darum ruft er sie liebevoll: „Lucas! Sarah! Noah!“ Dass der Hirte seine Schafe mit Namen kennt, bedeutet die ganz persönliche lebendige Liebesbeziehung des Hirten zu seinen Schafen.

David sagte in Psalm 139,2.3: „Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.“ Es ist wirklich erstaunlich und überwältigend, dass Gott, unser guter Hirte, jeden einzelnen von uns bei seinem Namen kennt. In Jesaja 43,1 heißt es: „Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Gott, mein Hirte, mein himmlischer Vater kennt mich persönlich und ruft mich mit meinem Namen. Viele Menschen leiden, weil sie die Liebe der Eltern nicht richtig erfahren haben. Dies kann ein großes Loch in ihrem Herzen bedeuten. Aber Gott, unser Vater, kennt uns und vergisst uns nicht. Stattdessen ruft er uns liebevoll mit unserem Namen, um uns zu sich, nämlich zu seinem seligen Reich zu führen, wo wir wahren Frieden erfahren.

Genauso ist es wichtig, dass wir unsere anvertrauten Schafe kennen, dass wir wissen, wer sie sind, was sie brauchen und wie wir ihnen dienen können. Unsere Beziehung zu den Hoffnungsträgern ist keine Business-Beziehung, sondern eine persönliche Lebensbeziehung, indem wir in ihr Leben kommen und sie so ihren wahren Hirten Jesus Christus persönlich kennenlernen und die Fülle in ihm haben können. Manche Gemeinden schauen nur auf die Zahlen, wie viele Mitglieder oder Gottesdienst-Teilnehmer sie haben. Aber ein Hirte kümmert sich um jedes einzelne Schaf persönlich, auch dann, wenn es nur ein einzelnes Schaf ist, so als ob es die ganze Welt bedeutet.

Sehen wir uns Vers 4 an: „Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.“ Dieser Vers sagt zuerst, dass ein Hirte treu sein muss. Schafe sind Schafe. Sie sind eigenwillig und kurzsichtig und lassen sich leicht von einer schönen Blume ablenken. Sie sind auch manchmal etwas stur. Aber der Hirte muss treu sein und sie beständig das Wort Gottes lehren, so dass sie den Weg zu dem Reich Gottes gehen können. Darüber hinaus soll der Hirte ein gutes Vorbild sein. Der Hirte ist nicht derjenige, der von den Schafen etwas erwartet, indem er sie losschickt: „Da hinten ist die Weide, versucht mal, den Weg zu finden!“ Nein, er geht vor ihnen her, so dass sie ihm dicht folgen können und sicher zur Weide gelangen. Wenn der Hirte vor ihnen her geht, fühlen sie sich sicher und folgen ihm gerne nach.

Jesus ist unser guter Hirte, der vor uns hergegangen ist. Jesus hat sich selbst völlig verleugnet, indem er dem Willen Gottes gehorchte und sein Leben für die Sünder hingegeben hat. Weil Jesus sich selbst völlig verleugnet hat, und Gott bis zum Tode am Kreuz gehorchte, kann er auch uns sagen: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Ich kenne eine große Frau des Glaubens, die im Alter von 25 Jahren eine Glaubensentscheidung traf, ihr Leben für die Weltmission hinzugeben. Dafür verzichtete sie auf das angenehme Leben in Amerika, verzichtete darauf, eine eigene Familie zu gründen, und arbeitete 40 Jahre lang demütig in der zweiten Reihe mit M. Dr. Samuel Lee zusammen. Sie ist keine Frau von großen Worten. Aber ihr Glaubensvorbild, besonders ihr weites Hirtenherz, ihr tiefes Bibelstudium, ihr Gebetsgeist und ihre demütige Hingabe für die Weltmission übten den guten Einfluss aus, so dass viele junge Menschen sich entschieden, ihrem Beispiel zu folgen und ihr Leben für die Weltcampusmission einzusetzen.

Sehen wir uns Vers 5 an: „Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.“ Hier erfahren wir etwas über eine lebenswichtige Eigenschaft der Schafe. Es ist ihre angeborene Fähigkeit, die Stimme des Hirten zu erkennen. Schafe sind nicht unbedingt gelehrige Tiere. Obwohl man sie oftmals das gleiche lehrt, würden sie es am nächsten Tag wieder vergessen. Wenn ein Hirte zu ihnen sagt: „Setz dich“, dann stehen sie auf. Sagt er: „Steh auf“, setzt es sich. Schafe lassen sich auch leicht von den verschiedenen Leckerbissen am Weg ablenken und verlieren dann die Orientierung. Aber ein Schaf hat eine entscheidende Eigenschaft: Es kennt die Stimme des Hirten. Das Schaf kann sehr genau unterscheiden, wer sein Hirte ist und wer der Dieb ist.

Gott ist unser guter Hirte und wir sind seine Schafe (Ps 95,7). Unser Wissen ist sehr begrenzt. Selbst wenn wir mehrere Doktor-Titel erwerben, können wir nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Welt begreifen. Aber alle Menschen haben eine angeborene Kenntnis Gottes. Der Römerbrief sagt, dass Gott zu leugnen, eine absichtliche Ablehnung der Wahrheit Gottes ist (Röm 1,21). Das wahre Glück des Menschen liegt in seiner richtigen Beziehung zu Gott. König David war nicht glücklich wegen seiner Macht oder wegen des Reichtums. Er war glücklich, weil er Gott persönlich kannte. Inmitten der schlimmsten Verfolgungen hatte er Frieden in Gott und bezeugte in Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“ Weil David Gott als seinen Hirten kannte und liebte, liebte er auch alle Schafe Gottes wie seine eigenen Kinder.

Eine Missionsfamilie kam vor 40 Jahren nach Bonn mit dem Ziel, die Schafe Gottes unter den Studenten zu weiden, sie zu den Jüngern Jesu zu erziehen und sie in Gott selig zu machen. Dafür haben sie ihre Heimat verlassen und später ihre Karriere aufgegeben und sich dem Jüngererziehungswerk intensiv gewidmet. Mit diesem Herzen haben sie mit vielen Mitarbeitern zusammen gekämpft, die einheimischen Hoffnungsträger in Jesus selig zu machen und sie wiederum als Hirten für Gottes Herde aufzustellen. Bis heute kämpfen sie, globale geistliche Leiter unter den Studenten und unter der nächsten Generation aufzustellen. Auf diesem Weg einem Hoffnungsträger nach dem anderen intensiv zu dienen, erfuhren sie viele Schmerzen und Rückschläge. Aber Gott segnete ihr reines Hirtenherz und hat einige entschlossene Gott- und Missions-zentrierte Hausgemeinden aufgestellt, die mit einem Geist dem Werk Gottes gemeinsam dienen.

Vers 6 sagt: „Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagte.“ Die religiösen Leiter verstanden das Gleichnis Jesu nicht, weil sie es nicht verstehen und nicht Buße tun wollten. Trotzdem gab Jesus sie nicht auf.

Sehen wir uns die Verse 7 bis 9 an: „Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Dieser Vers sagt, dass Jesus die einzige Tür ist, durch die wir zum seligen Leben eingehen. Mit anderen Worten ist er der einzige Weg zum Reich Gottes. In Johannes 14,6 sagte Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ In der Welt scheint es viele Wege zu geben. Aber dieser Vers sagt, dass alle anderen nur Diebe und Räuber sind: Das Ziel der Diebe ist es, zu stehlen und zu schlachten und umzubringen. Sie führen die Schafe nicht zur Seligkeit, sondern gebrauchen sie für ihr eigenes Ziel.

Jesus aber ist die Tür zu den Schafen. Sobald wir durch die Tür Jesus hineingehen, verschwinden alle Sorgen und alle Ängste, die unser Herz schwer machen, und wir dürfen die wahre Seligkeit des Reiches Gottes erfahren. Jesus verheißt, dass alle, die durch ihn hineingehen, ein- und ausgehen und Weide finden werden.

2. Ich bin der gute Hirte (11-21)

Sehen wir uns Vers 11 an: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ Dieser Vers lehrt uns das ultimative Kennzeichen, warum Jesus der gute Hirte ist. Der Grund ist, dass Jesus sein Leben für uns, seine Schafe, gelassen hat. Jesus versuchte nicht, sein eigenes Leben zu retten. Um einen 38 Jahre Gelähmten zu heilen, riskierte Jesus von den Juden angeklagt und verleumdet zu werden. Obwohl der Satan Jesus immer wieder versuchte, sich selbst zu retten, rettete Jesus sich nicht selbst, sondern gab sein Leben als ein Sühnegeldopfer hin, um uns, seine Schafe, aus den Klauen des Satans zu retten und uns das ewige Leben zu geben.

Ein Mietling („Angestellter“) sieht äußerlich sehr ähnlich aus wie ein Hirte. In der normalen Zeit kümmert er sich gut um die Schafe. Aber er tut dies nicht für die Schafe, sondern um Geld damit zu verdienen, also für seinen Gewinn oder Ruhm. Wenn dann Gefahr droht, denkt er zuerst an sich selbst. Er läuft davon so schnell wie ein Hundert-Meter-Läufer. Der Hirte allerdings, lässt seine Schafe nicht im Stich. Er ist eher bereit sein eigenes Leben zu verlieren, als seine Schafe alleine zu lassen. David war ein guter Hirte, der bereit war mit dem Löwen und mit dem Bären zu kämpfen. Später stellte er sich dem Kampf gegen den Riesen Goliath, weil er Gottes Volk und Gottes Ehre verteidigen wollte. Er machte keinen Rückzieher aus Furcht, sondern erwies sich als der wahre Hirte seines Volkes. Die Verse 14 und 15 sagen: „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.“

Gemäß Vers 14 ist das Hirtenleben Jesu eine Folge seiner persönlichen Beziehung zu seinem Vater Gott. Jesus lebte in der engen Liebesbeziehung zu seinem Vater, der sein guter Hirte war, so dass er auch ein guter Hirte für die Menschen sein konnte. Gott sandte Jesus in die Welt, damit er den Willen Gottes erfüllen und als das Opferlamm Gottes sterben sollte. Jesus nahm diesen Willen Gottes demütig an und erfüllte ihn, indem er sein eigenes Leben am Kreuz gab. Jesus war nicht hilflos. Er sagte: „Ich lasse mein Leben für die Schafe.“ Auch David bezeugte, dass Gott immer sein guter Hirte gewesen ist, der ihn am besten Führt, so dass er Gottes Willen in seinem Leben gehorchen konnte.

Menschlich gesehen scheint die Aufgabe, Jesu Schafe zu weiden, in dieser Welt ein Verlustgeschäft zu sein. Sich um einen Menschen zu kümmern, bis er in Jesus geheilt und als ein Jünger Jesu aufgestellt werden kann, ist sehr mühsam. Oft erfahren wir, dass die Menschen nicht dankbar sind, dass sie Gottes Gnade ablehnen, oder selber nach menschlichem Vorteil streben. Manchmal verlassen die Schafe uns auch nach einiger Zeit. Wir müssen bereit sein, uns für die Schafherde Gottes hinzugeben.

M. Dr. Peter Kim in Kiew ist ein guter Hirte, der sein Leben für die Studenten hingab. Wegen des Reaktorunfalls in Tschernobyl wollte niemand in Kiew blieben. Aber obwohl er gesundheitliche Probleme in seiner Familie hatte, kümmerte er sich hingebungsvoll um die Schafe. Als er sein Leben für die Hoffnungsträger einsetzte, und wie ein Weizenkorn erstarb, stellte Gott viele tüchtige Hirten unter den Studenten auf, die nun wiederum Jesu Schafe weiden.

Schließlich ist Jesus auch der gute Hirte, der sich um alle Völker der Welt kümmert. Vers 16 sagt: „Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.“ Hier bedeuten die „anderen Schafe“ alle Völker der ganzen Welt. Damals dachten die Juden, dass Gott nur für sie da wäre. Aber Jesus kümmerte sich auch um die Heiden. Jesus wünschte sich, dass sie alle mit ihm im Haus seines Vaters wohnen sollten. Jesus kannte Gottes Willen, wie er in Jesaja 49,6 bezeugt ist: „Ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht.“ Jesus erfüllte den Willen Gottes, indem er seinen 12 Jüngern den Weltmissionsbefehl gab und sie als gute Hirten in die ganze Welt aussandte.

Das Hauptziel des Kommens Jesu war es, seinen Schafen ein Leben in Fülle zu geben. Ein Dieb möchte nur einen Vorteil durch die Schafe haben. Aber Jesus kam nicht, um etwas zu gewinnen. Vielmehr opferte er sein eigenes Leben für seine Schafe völlig auf. Er nahm die Strafe der Kreuzigung auf sich, um uns von unseren Sünden zu erretten, und uns den Weg zu dem Reich Gottes zu öffnen. Preiset Jesus, der sein eigenes Leben hingab, um uns das ewige Leben zu schenken. Vers 28 sagt: „Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

Ohne Jesus lebten wir nur selbstsüchtig und elend. Aber in Jesus haben wir die Kraft, auch andere zu lieben und Hirten für sie zu sein.

Ich kenne einen jungen Mann, der wie ein verlorenes Schaf Gottes ist, indem er in der Welt orientierungslos umherirrt, weil er seinen guten Hirten nicht kennt. Wegen dem Tod seines Stiefvaters zweifelt er an der Liebe Gottes. Aber weder die soziale Beziehung noch eine Freundin kann ihm wahres Glück oder wahre Zufriedenheit geben. Was er wirklich braucht ist Jesus, seinen guten Hirten kennenzulernen. Jesus hat sein Leben aus Liebe zu ihm hingegeben, um sein Lebensproblem zu lösen und sein Leben wahrhaft selig und glücklich zu machen und ihn zur ewigen Weide zu führen.

Gott wünscht sich auch, dass die Studenten an der Mat-Nat-Fakultät diesem Jesus begegnen. Alle Wissenschaft, menschlicher Erfolg oder Ehre kann ihr Lebensproblem nicht lösen. Aber Jesus kam in diese Welt, um ihr guter Hirte zu sein und sie zu der wahren Weide und wahren Seligkeit zu führen. Möge Gott unser Zweierbibelstudium gebrauchen, dass die jungen Menschen Jesus kennenlernen, ihm als ihrem guten Hirten begegnen und die wahre Seligkeit in ihm erlangen können.

Durch die heutige Lektion haben wir gelernt, dass Jesus der gute Hirte ist. Er kam, um uns zu weiden und zur wahren Seligkeit im Reich Gottes zu führen. Er kennt uns vollkommen, viel besser als wir selbst. Er rettete sich nicht selbst, sondern gab vielmehr sein eigenes Leben hin, um uns zu retten. Weil Jesus unser guter Hirte ist, dürfen wir auch durch diese Tür hineingehen und als Hirten für die jungen Menschen gebraucht werden. Lasst uns dem Beispiel Jesu folgen, indem wir unser Leben einsetzen, die Schafe zu ihrem guten Hirten Jesus zu führen und ihnen das wahre Leben und die wahre Seligkeit in ihm zu schenken.

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