Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

(Jesu Gehorsam bis zum Tod am Kreuz)

Markus 14,1 – 16,20
Leitvers 15,34

„Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Danken wir Gott für das gesegnete Genesis-Bibelstudium und den Vortrag über die Schöpfung von H. Christoph Tornau, M. Dr. Petrus Chang und H. Peter Schweitzer. Gott ist der allmächtige Schöpfergott, der Himmel und Erde und alles was darinnen ist, geschaffen hat. Alles, was wir sehen, ist ein Wunderwerk der Schöpfung, die der allmächtige Gott gemacht hat, sodass jeder darin Gott erkennt und keine Entschuldigung, keine Ausrede hat. Genesis 1,1 und Genesis 1,31 zeigen uns, dass der Mensch kein Zufallsprodukt ist, sondern von Gott geschaffen worden ist, ihn zu verherrlichen und seine Herrlichkeit zu offenbaren.

Danken wir Gott auch für das gesegnete Junior Leadership Camp. Dort haben wir das Markus-Evangelium in 5 Lektionen studiert, und Jesu geistliche Vollmacht kennengelernt, die aus seiner Hoffnung, aus seinem Hirtenherzen, aus seinem Leben als Lösegeld für viele, aus seinem Berge versetzenden, betenden und vergebenden Glauben und aus seinem Gehorsam bis zum Tod am Kreuz kommt. Heute geht es um Jesu Leiden, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Lasst uns heute Jesu Gebetskampf für Gottes Ratschluss in Gethsemane, sein Leiden und seinen Kreuzestod für die Erfüllung des Erlösungswerkes Gottes kennenlernen, dass wir in seinen Fußstapfen des Glaubensgehorsams treten und als globale geistliche Leiter gebraucht werden.

1. Jesu Leiden (14,1 – 15,20a)

Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest. Nun fassten die jüdischen Oberen den Plan, Jesus zu beseitigen, um das Passafest „ungestört“ feiern zu können. Währenddessen trug sich im Hause Simons des Aussätzigen eine herzbewegende Begebenheit zu.

Sehen wir uns Vers 3 an: „Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Glas mit unverfälschtem und kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Glas und goss es auf sein Haupt.“ Diese Frau hatte Jesu Vergebungsgnade und seine Heilungs- und Veränderungsmacht persönlich erfahren und war Jesus dafür sehr dankbar. Aus ihrer Dankbarkeit entschied sie sich, ihr Bestes Jesus hinzugeben, indem sie das wertvolle, kostbarste, unverfälschte Nardenöl über Jesus ausgoss. Sie goss ihr ganzes Herz auf Jesus aus. Wie reagierten die Umstehenden darauf? „Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an.“ Während alle anderen diese Tat missbilligten, verstand Jesus die Hingabe der Frau vollkommen und machte sie zu einer historischen Begebenheit. Sehen wir uns die Verse 6-8 an: „Jesus aber sprach: Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit.“
So wie diese Frau haben zahlreiche Knechte und Mägde Gottes ihre Dankbarkeit zu Jesus und seiner Gnade dadurch bezeugt, dass sie ihr Kostbarstes – ihr ganzes Leben – für Jesus und sein Heilswerk ausgegossen haben. Statt viel Lob zu erhalten, erhielten sie viele Missverständnisse, weil ihre Hingabe scheinbar zu radikal war. Ein Vorbild sind unsere Missionare und Missionarinnen aus Korea. Aus der Dankbarkeit für die Gnade Jesu haben sie ihr Kostbarstes ausgegossen, indem sie eine Lebensentscheidung für die Weltmission getroffen haben und ihr Leben bis heute selbstlos mit Freude für Jesus und für sein Werk hingeben. Aus Dank für die Berufungsgnade Jesu hat auch M. Sarah Chang in den letzten 49 Jahren in Deutschland ihr kostbarstes Nardenöl, ihr ganzes Leben, für Jesus ausgegossen und hingegeben. Für das Heilswerk Jesu öffnet sie seit 41 Jahren ihr Haus und ihre Familie für die Hoffnungsträger. Sie diente den Hoffnungsträgern auf verschiedenen Weisen und wohnte selbst mit M. Dr. Peter Chang in einem kleinen, kalten Zimmer im Keller. Jesus hat durch ihre Hingabe mächtig gewirkt und Campusstudenten und die Nächste Generation zu hervorragenden Predigern, Hirten und geistlichen Leitern verändert.

Obwohl Judas mehr als 3 Jahre lang Jesu Liebe und Vertrauen erfahren hatte, verkaufte er Jesus letztendlich für nur 30 Silbergroschen. Aber Jesus zeigte ihm seine bis zum Ende gehende Liebe. Sehen wir uns die Verse 22-24 an: „Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“ Beim letzten Abendmahl lehrte Jesus seine Jünger die tiefe Bedeutung seiner Leiden und der Kreuzigung. So wie er seine Jünger die Abendmahl-Gemeinschaft lehrte, würde Jesus als Gottes Lamm seinen Leib und sein Blut für das Heil der Sünder völlig hingeben. So zeigte Jesus dem Verräter Judas Iskariot seine Liebe bis ans Ende. Nach dem Mahl gingen Jesus und seine Jünger hinaus an den Ölberg. Dort sagte er etwas Erschütterndes voraus, dass sie alle vor Jesus fliehen würden; sogar Petrus würde Jesus dreimal verleugnen.

Am Fuß des Ölbergs befand sich der Garten Gethsemane. Jesus nahm seine Spitzenjünger Petrus, Jakobus und Johannes mit, die mit ihm wachen und beten sollten. Zunächst bekannte er zu ihnen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet!“ Jesus wurde, obwohl er Gott war, überwältigt von der Trauer und der Furcht, vor allem vor seinen bevorstehenden Leiden und seinem Tod. Er ging dann noch etwas weiter und ging dann selbst ins Gebet. Zunächst kam Jesus mit seinem eigenen Wunsch zu Gott. „Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; […]“. Jesus wünschte, die bevorstehenden Leiden nicht erfahren zu müssen, denn es war wie eine „rote Linie“, die er überschreiten musste. Jesus rang so hart, dass sein Schweiß sogar wie Blut war, das auf die Erde tropfte (Lukas 20,44). Doch zugleich war Jesus unbedingt bereit und willig, Gottes Willen höher zu achten als seinen eigenen. Darum betete er: „…nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“ Jesus wusste, dass es seine Aufgabe, die Gott in seinem souveränen Ratschluss geplant hatte, war, durch Leiden und Kreuzestod Gottes Heilswerk zu erfüllen. Darum traf er die Entscheidung des Glaubens für den Ratschluss Gottes. Er überwand seinen eigenen Wunsch und ordnete ihn dem souveränen Ratschluss Gottes und dem Erlösungsplan Gottes völlig unter. Jesu Gebetskampf stärkte ihn und bestärkte ihn in seiner Entscheidung des Lebens, dem Ratschluss Gottes bis zum Ende zu gehorchen, koste es, was es wolle.

An dieser Stelle lernen wir das liebende Hirtenherz Jesu kennen. Gewöhnliche Menschen würden sich nie wie Jesus für Gottes Ratschluss hingeben, für die Erlösung eines anderen sterben zu müssen. Doch Jesus liebte uns unliebenswerteste Sünder. So sehr vertraute er auf Gott, seinen Vater, dass er unbedingt wollte, dass wir gerettet werden – so sehr wollte er in Gethsemane, um unserer willen, eine Lebensentscheidung für den Ratschluss und den Welterlösungsplan Gottes treffen, damit alle, die an Jesus glauben, nicht verloren sind, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3,16).

Lesen wir Vers 36: „Und sprach: „Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern, was du willst!“ Während Jesus den harten Gebetskampf kämpfte und dadurch im Ratschluss Gottes bestärkt wurde, blieben die Jünger passiv und schliefen ein. So mussten sie, als Jesus gefangengenommen wurde, alle fliehen. Ohne die geistliche Vorbereitung im Gebet und den intensiven Gebetskampf können wir auch dem Willen und den Ratschluss Gottes nicht bis zum Ende gehorchen. Wenn selbst Jesus, der Gott ist, solch einen harten und intensiven Gebetskampf führen musste, wie viel mehr sollen wir dann im Gebet kämpfen, um Gottes Ratschluss zu gehorchen! „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Die Entscheidung Jesu durch das Ringen im Gebet wurde die Basis dafür, dass Jesus Gottes Ratschluss bis zum Tod am Kreuz gehorchen konnte. Lasst uns das Gebet und besonders das Frühgebet lieben und dadurch die Hilfe und die Weisheit des Heiligen Geistes tiefgehend erfahren. Das Gebet ist unsere stärkste Waffe, den Ratschluss Gottes an uns zu erfüllen, seine Weisheit zu erlangen und um die Versuchungen des Satans durch unser Ego weit zu überwinden.

Jesu Gebetskampf in Gethsemane war der Glaubenskampf für die Erfüllung des Ratschlusses Gottes. Mein Gebetskampf in Gethsemane war fast immer die Selbstverleugnung, eigene Pläne zu überwinden und Gottes Herrschaft anzunehmen. Jesus hat mich seine unverdiente Vergebungsgnade erfahren lassen, der mich mit 1. Johannes 1,8.9 und Hebräer 5,8.9 von einem hoffnungslosen Fall zum Kind Gottes veränderte. Doch noch immer war mein Ego sehr stark in mir, sodass ich, anstatt mich dem Ratschluss Gottes unterzuordnen, oft nur mit einem langen Gesicht der Führung Gottes folgte und mich nicht mit Freude für das Werk Gottes hingeben wollte, sei es durch das GLEF oder verschiedene praktische Aufgaben. Doch von Jesus lerne ich seinen Gebetskampf in Gethsemane, der ihn stärkte, Gottes Ratschluss unbedingt zu gehorchen. Jesu Gebetskampf war vom geistlichen Niveau her eine Dimension höher. Durch das Bibelstudium, das Frühgebet und mit der Erkenntnis, dass ich durch die wunderbare Gnade Jesu schon durch den Kreuzestod Jesu in meinem Ego gestorben bin, durfte ich im wahrhaften Sinne den intensiven Gebetskampf in Gethsemane führen, für die Erfüllung des Willens Gottes mein Leben hinzugeben. Preis sei dem Herrn, der mir geholfen hat, mit Hebräer 5,8.9 eine klare Entscheidung des Glaubens für die Erfüllung des Ratschlusses und des Werkes Gottes zu treffen. Durch die Mathekurse, durch die Gartenarbeit und durch das Schafe weidende Hirtenleben darf ich nun mit Freude und mit all meiner Kraft und mit all meinem Eifer für das Werk Gottes gut zusammenarbeiten.

Nun kam Judas, der Verräter, mit einer bewaffneten Schar, um Jesus gefangen zu nehmen. Sogleich verließen ihn alle Jünger und flohen. Jesus wurde vor den Hohen Rat gebracht, um verhört und verklagt zu werden. Alle Widersacher sagten gegen ihn aus und versuchten, jeder einen Schuldpunkt zu finden, um Jesus töten zu können. Der Hohepriester fragte: „Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?“ Der Hohepriester fragte erneut: „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“ Darauf antwortete Jesus: „Ich bin’s, und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.“ Jesus identifizierte sich als der Christus und als der wahre Richter. Aber für die Oberen war Jesus nur ein Gotteslästerer. Sie verurteilten ihn zum Tode, fingen an, ihn anzuspeien, ihn zu schlagen und zu verspotten. Warum verteidigte Jesus sich nicht? Warum schwieg Jesus? Warum ließ er all das Leid über sich ergehen? Es bezeugt seine Entschlossenheit für die Erfüllung des Ratschlusses Gottes, sich der Erfüllung des Willens Gottes unterzuordnen. Jesus versuchte nicht, sich mit Worten zu verteidigen und dadurch die gegen ihn gerichtete Verurteilung irgendwie zu verhindern, weil er bereits eine klare Entscheidung für den Ratschluss Gottes getroffen hatte und fest entschlossen war, den Ratschluss Gottes für die Errettung der Welt bis zum Tod am Kreuz zu erfüllen.

Währenddessen sehen wir, wie Petrus, gefragt von einer einfachen Magd, Jesus panisch verleugnete, um sein Leben zu retten. Pilatus erkannte Jesu Unschuld, aber anstatt klar auf der Seite der Wahrheit zu stehen, versuchte er nur, Jesus durch politische Tricks und Kompromisse zu retten. Doch das funktionierte nicht. Weil er den Menschen gefallen wollte, anstatt auf der Seite der Wahrheit zu stehen, überantwortete er Jesus schließlich zur Kreuzigung. Jesus wurde von allen Seiten verachtet, verhöhnt, verspottet, geschlagen und gedemütigt. Doch nicht um seinetwillen – sondern für mich und für Dich, um unser Heil willen, trug Jesus all dieses Leid!

2. Jesu Tod und Auferstehung (15,20b-16,20)

Nun wurde Jesus zur Kreuzigung hinausgeführt. Wir sehen, dass Simon von Kyrene unfreiwillig am Leidensweg Jesu teilnahm, um Jesus zu helfen. Auf Golgatha gaben die Soldaten Jesus Myrrhe in Wein, zur Linderung der Schmerzen. Aber Jesus wollte es nicht trinken, denn er war entschlossen, alle Schmerzen für die Erlösung der Sünder auf sich zu nehmen. Die Soldaten schlugen lange Eisennägel durch Jesu Hände und Füße. Dann richtete man das Kreuz auf. Jede Erschütterung bereitete Jesus unbeschreibliche Schmerzen. Er wurde zwischen zwei Schwerverbrechern gekreuzigt, als wäre er der schlimmste von ihnen. Die Passanten verspotteten ihn: „Hilf dir nun selbst! […] Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen.“ So versuchte der Satan Jesus, vom Kreuz herabzusteigen. Doch Jesus rettete sich nicht selbst. So bezahlte Jesus das Lösegeld zur Erlösung der Menschheit, indem er sein heiliges Blut am Kreuz vergoss und seinen Leib restlos bis zum Tod hingab.

Lesen wir nun die Verse 33-34: „Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Welche Bedeutung hat Jesu Ruf am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“?

Erstens: Jesus wurde von Gott verlassen. Als Jesus am Kreuz litt und starb, musste die ganze Schöpfung weinen, und sogar die Sonne verlor ihren Schein. Drei Stunden lang herrschte eine Finsternis über das ganze Land. Doch zusätzlich zum unerträglichen körperlichen Schmerz und allen Versuchungen des Teufels musste es für Jesus am schlimmsten gewesen sein, von seinem Vater getrennt und verlassen zu werden. Jesus und Gott sind eins. Jesus ist Gott, und Gott ist Jesus, d.h. beide sind unzertrennlich. Es ist eigentlich unmöglich, sie zu trennen. Doch Gott ist heilig. Das Heilige kann nicht mit dem Sündigen zusammen sein. Als nun alle Sünden der Welt auf Jesus lagen, konnte Gott nicht mehr mit Jesus sein. Er musste ihn verlassen. Für das Heil der Menschen aus der Macht der Sünde wurde das eigentlich Unzertrennliche getrennt. Für die Befreiung des Menschen aus der Macht der Sünde wurde das eigentlich Heilige unheilig. Es war, als würde Jesus von Gott verflucht und ausgestoßen werden, weil er unsere Sünde trug. In diesem Moment war Jesus der niedrigste und meistverachtete Mensch der Welt. Jesus starb, in größtem Schmerz und völliger Einsamkeit für mein und für dein Heil, um mich und dich von der Macht der Sünden zu befreien.

Zweitens: Jesus litt willig bis zum schändlichen Tod. Warum konnte Jesus dem Ratschluss Gottes bis zum schändlichen Tod am Kreuz gehorchen? Warum konnte er, sogar als er verlassen war, bis zum Ende, willig, die Leiden und die Qual ertragen und in Einsamkeit sterben? Er konnte dies, weil er uns, die Sünder, liebte. Jesus liebte uns absolut. Aber mehr noch liebte er seinen Vater und war ihm gehorsam. Aus seiner Liebe zu uns und aus seinem Gehorsam gegenüber seinem Vater im Himmel, konnte er willig stellvertretend für uns alle Leiden am Kreuz tragen. Jesus litt willig und ertrug alle unbeschreiblichen Schmerzen und Qualen, ja er litt sogar ohne Gott, verlassen, am Kreuz, weil er Hoffnung hatte, uns durch die Macht seines Blutes, von Kindern des Teufels zu Kindern Gottes zu verändern und uns als seine Zeugen aufzustellen. Weil er ein jammerndes Hirtenherz für uns und absolutes Vertrauen auf Gott hatte. Er wollte uns verlorenen Sündern unbedingt durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz für unsere Sünde das neue, ewige Leben geben und uns zurück zum sicheren Heim unter Gottes Schutz führen.

Deshalb starb Jesus allein und verlassen am Kreuz, damit Du und Ich, die wir auf Ewigkeit von Gott getrennt und verdammt werden mussten, Vergebungsgnade für unsere schmutzige Sünde empfangen und eine persönliche Liebesbeziehung zu Gott haben können. Jesus wurde von Gott verlassen, damit Du und Ich ein wahres, ewiges Leben in Gott haben können! Jesus wurde von Gott verlassen, damit Du und ich sogar den Zugang in sein ewiges Königreich haben und zu Gottes Erben und Miterben Christi erhoben werden dürfen (Römer 8,17). Jesus wurde von Gott verlassen, damit wir nicht mehr verlassen sind, sondern zu Gottes Kindern und Gottes Volk als Königreich von Priestern wiederhergestellt werden.

Vers 37 sagt: „Und Jesus schrie laut und verschied.“ In jener Stunde erfüllte sich das, was Jesaja verheißen hatte: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten und durch seine Sünden sind wir geheilt.“ (Jesaja 54,4-5). Weil die Strafe unsrer Sünde auf Jesus lag, weil Jesus an unserer Stelle von Gott verlassen wurde, weil Jesus trotz meiner Sündhaftigkeit willig bis zum Tod am Kreuz litt, sind wir frei geworden. Mit unserer eigenen Kraft können wir uns nicht von unserem Ego und von unserer Sünde befreien. Doch Jesus hat uns durch seinen Tod am Kreuz bereits vor 2000 Jahren freigemacht: Frei von der Sündenmacht. Frei von der Todesmacht. Frei von der Egoherrschaft. Frei vom Zorngericht Gottes. Frei, mit unserem neuen Leben fortan Gott zu dienen. Durch Jesu Gehorsam bis zum Tod am Kreuz wurde Gottes Heilsplan für die Menschheit erfüllt. Nun ist der neue, lebendige Weg in das Reich Gottes offen! Der Verfasser des Hebräerbriefes sagt dazu: „[…] den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist; durch das Opfer seines Leibes.“ (Hebräer 10,20) Jeder, der an Jesus und an sein Erlösungswerk am Kreuz glaubt, der kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen (Johannes 5,24).

Durch den Ungehorsam eines Menschen Adam kam die Sünde in die Welt. Doch durch den Gehorsam eines Menschen Jesus bis zum Tod am Kreuz, sogar bis zu dem Punkt, dass er von Gott verlassen wurde, dürfen wir Menschen mit Gott versöhnt leben und das neue, ewige Leben empfangen. Hebräer 5,8.9 bezeugt: „So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden.“ So wie Jesu Gehorsam in einem römischen Hauptmann, in Nikodemus und in Joseph von Arimathäa wirkte, wirkt Jesu Gehorsam bis zum Tod am Kreuz auch heute noch etwas Großartiges in jedem Menschen, der an Jesu Erlösungswerk glaubt. Jesu Gehorsam wirkte in H. Peter, H. Jochen Schweitzer und in unseren Hirten und hat sie von einfachen Studenten zu einflussreichen Hirten, Bibellehrern, Predigern und Leitern aufgestellt. Jesu Gehorsam hat letztes Jahr in Peter Josef und Sarah Grace gewirkt, dass sie über ihre Begierde der Bücher, YouTube und ihres Egos Buße tun und mit 1. Petrus 4,13 eine Entscheidung treffen durften, im Werk Gottes gut zusammenzuarbeiten, indem sie an den Leiden Jesu Christi teilnehmen. Jesu Gehorsam zum Ratschluss Gottes wird auch in Noah Schweitzer, in David Schweitzer und Peter Kösters mächtig wirken und sie als einflussreiche geistliche Leiter in dieser Generation aufstellen. Unter dem Kreuz Jesu haben alle Menschen Hoffnung auf Rettung.

Kapitel 16 berichtet uns schließlich vom herrlichen Sieg Jesu über die Todesmacht. Die Frauen machten sich viele Sorgen, wer denn den großen, schweren Stein des Grabes wegrollen würde. Doch das Grab war schon offen und der Engel sprach zu ihnen: „Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da, die Stätte, wo sie ihn hinlegten.“ Aber als Maria und die zwei Emmausjünger, die Jesus begegneten, den elf Jüngern den lebendigen Jesus bezeugten, der die Macht des Todes besiegt hat und von den Toten auferstanden ist, glaubten sie es nicht. Sie blieben verschlossen und resigniert. Sie hatten so viel Furcht, dass sie sich selbst in einen kleinen Raum einschlossen (Johannes 20,19).

Jesus besuchte sie und half ihnen, indem er sie tadelte, und gab gerade ihnen den Weltmissionsbefehl. Lesen wir die Verse 15 und 16: „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Wie konnte Jesus seinen furchtsamen Jüngern solch einen Auftrag geben? Jesus glaubte an Gott. Er glaubte an das mächtige Wirken des Heiligen Geistes durch sein Wort. Er glaubte an Gott, dass Gott seinen Jüngern, die jetzt noch furchtsam und schwach waren, die geistliche Vollmacht anzuziehen, hinauszugehen und das Evangelium in alle Welt zu predigen. Tatsächlich wirkte der Geist Gottes in ihnen mächtig, dass das Evangelium durch sie in die ganze Welt verbreitet wurde. Das neue Leben ist nicht eine Fortsetzung des alten Lebens. Nein, das neue Leben ist ein Leben mit der Mission, die aus der Berufungsgnade kommt, die ein jeder von uns durch die Vergebungsgnade empfangen hat.

Mein Opa gehorcht dem Ratschluss Gottes für die Weltmission unbedingt und unabhängig von den Umständen und hielt in der Zeit der Verfolgung absolut an Gottes Ratschluss aus Nehemia 2,17 und Hesekiel 37,10 fest. Er könnte sich in seinem Alter in die Rente zurückziehen. Aber er kämpft für die geistliche Wiedererweckung, indem er 2018 das GLEF initiierte. Gott wirkte durch seinen Gehorsam mächtig, dass zahlreiche Mitarbeiter der Nächsten Generation über ihr altes Leben Buße tun und eine klare Entscheidung für den Weg des Gehorsams bezüglich Gottes Ratschluss treffen durften. Gottes Vollmacht wirkt heute und hier durch das Markusevangelium-Bibelstudium, dass die Nächste Generation die geistliche Vollmacht anzieht und Schritt für Schritt zu den globalen geistlichen Leitern dieser Generation heranwächst. 2020 wurden fünf Täuflinge Samuel Chang, Josua Elsholz, Sarah Schweitzer, Peter Josef und Sarah Grace getauft. Sie waren eigentlich alle wie tote Gebeine wegen ihrer Rebellion, der Ablenkungen und der Späße durch Romane, YouTube oder ihrer Begierde. Doch als sie über ihre Sünden Buße taten und Jesu Liebe erkannten und aufnahmen, wurde die Vollmacht Jesu in ihnen sichtbar, sind sie zu neuen Kreaturen verändert worden. Im Jahr 2021 sehen wir Gottes Vollmacht, wie mächtig Gott in ihrem neuen Leben wirkt. Gott gebrauche sie und unsere Hoffnungsträger wie Olaf und Dasom und offenbare durch sie seine Herrlichkeit.

Ich war ein Sünder der Jugendbegierde, des Stehlens, mit Tic-Problemen als Folge dieser Sünden. Statt der Orientierung des Knechtes Gottes zu gehorchen, folgte ich lieber meiner Begierde des Basketballspielens und wollte meinen Willen durchsetzen und zerstörte so viele geistliche Beziehungen. Doch Jesus starb auch für mich am Kreuz. Für meine Sünden betete er „doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“, um mir unbedingt die Erlösung zu geben. Am Kreuz nahm Jesus auch alle meine Sünden auf sich. Für meine Sündenvergebung erlitt er die größten und qualvollsten Schmerzen, und wurde sogar um meiner Errettung willen von Gott selbst verlassen. Er schrie um meinetwillen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Ich bin nun frei von der Sündenmacht, und der Weg zum ewigen Heil ist nun offen. Gott gab mir durch seinen Knecht Hebräer 5,8.9. Jesu Vollmacht wirkte in mir, dass meine Lebensgesinnung zu Gott erneuert werden durfte, sodass ich zu einem Mann des Gehorsams heranwachsen durfte. Gott wirkte in mir und erlaubte mir, durch den Glauben das Privileg der Taufe zu empfangen und die Schule sehr gut abzuschließen. Nun lebt nicht die Sünde, sondern Christus lebt in mir, wie Galater 2,20 sagt: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ Dank sei Gott, der mir in meinem neuen Leben seine Berufungsgnade und eine neue geistliche Identität gegeben hat. Es ist Gottes Ratschluss für mich, gemäß meinen Lebensleitworten Genesis 12,2 und 1. Samuel 3,19 als ein Segen für diese Generation wie Abraham und als ein geistlicher Leiter, Hirte und Bibellehrer wie der Prophet und Leiter Samuel in der Bibel gebraucht zu werden. Es ist Gottes Ratschluss für mich, mein neues Leben als Hirte für die Mobilisierung der Nächsten Generation und der verlorenen Schafe zur Verfügung zu stellen, mein ganzes Leben für die Campus-Mission und für die Weltmission hinzugeben. Dank sei Gott für diese Berufungsgnade, für die ich gut zusammenarbeiten und mein Nardenöl vor Gott willig und dankbar ausgießen darf. Den Ratschluss Gottes darf ich ergreifen, indem ich mit 1. Petrus 4,13 an den Leiden Jesu Christi teilnehme und mit Freude durch die tatkräftige Zusammenarbeit für das GLEF, die Geschichtsvorträge für die Masterkurse, der Online-Mission zur Campus- und Weltmission hingebungsvoll diene. Ich darf meinen Freunden Dan, Philip, Friedrich und Sebastian bei jedem Treffen Markus 15,34 weitergeben, dass sie das, was Gott für uns durch Jesus getan hat, erkennen und aufnehmen dürfen. Durch den Gehorsam des Glaubens darf ich in diesem Jahr als Bibellehrer und Segen für viele gebraucht werden.

Heute haben wir Jesu Gehorsam gegenüber dem Ratschluss Gottes bis zum Tod am Kreuz kennengelernt: „Abba mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir, doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“; „Eli, Eli, lama asabtani; das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dank sei Jesus, der uns zum Gebetskampf in Gethsemane führt und uns durch sein Wort hilft, eine absolute Entscheidung des Lebens für den Ratschluss Gottes zu treffen. Preis sei Jesus, der an unserer Stelle für unser Heil so viel gelitten und sein Leben hingegeben hat! Danken wir ihm, der unser Sünden- und Todesproblem ein für alle Mal gelöst hat und durch seinen Gehorsam der Urheber unseres ewigen Heils geworden ist! Lasst uns seinen Gehorsam lernen, dass wir Jesu geistliche Vollmacht anziehen und seinen Weltmissionsbefehl bis an die Enden der Erde erfüllen dürfen. Gott wird sicher durch unser Jüngererziehungswerk 1700 Universitäten in Deutschland und Europa erschließen, 3 Missionsstützpunkte aufbauen und seine Weltmissionsvision erfüllen.

Lasst uns den Leitvers gemeinsam lesen: „Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

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