Moses Rückkehr nach Ägypten

2.Mose 4,1 – 31
Leitvers 4,21

„Und der Herr sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe. Ich aber will sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lassen wird.“

Durch die Sonderlektion aus Galater 3 haben wir Abrahams Glauben kennengelernt, an der Verheißung Gottes festzuhalten. Viele junge Menschen und unsere Nächste Generation, die in den Fußtapfen des Glaubens Abrahams gehen, werden mit dem gläubigen Abraham gesegnet werden. Gott gebrauche uns als Helden und Heldinnen des Glaubens wie Abraham, dass durch uns Gottes geistlicher Segen an die junge Generation in diesem Kontinent weiterfließt und Deutschland als Hirtennation und Europa als einen Missionare aussenden Kontinent wieder gebraucht zu werden.

Im heutigen Abschnitt, Exodus Kapitel 4, geht es um die Rückkehr des Mose zu seinem Volk, den Israeliten, die in Ägypten unter der Knechtschaft des Pharaos so sehr litten. Gott hatte Mose etwa 80 Jahre lang vorbereitet, um ihn als Leiter für den Exodus der Israeliten aufzustellen und durch ihn seine Herrlichkeit zu offenbaren. Der heutige Text berichtet uns, wie Gott Mose geistlich, vor allem mit der geduldigen Liebe half, aus einem Leben in Unglauben und Ungehorsam herauszukommen und durch ihn sein auserwähltes Volk aus der Sklaverei des Pharaos zu befreien. Lasst uns heute lernen, Gottes geduldige Liebe zu uns anzunehmen, die wir uns immer wieder hinter den eigenen Schwächen, Fehlern und Sünden verstecken, und im absoluten Vertrauen auf die Führung Gottes zum Campus zu gehen. Gott möge jeden von Euch durch die Macht seines Wortes täglich stark machen und wie Mose als Befreier für den geistlichen Exodus der jungen Studenten an jedem Campus gebrauchen.

I. Der Herr wurde zornig über Mose (1-17)

Im vorhergehenden Kapitel hatten wir Moses Berufung studiert. Gott hatte sich Mose in einem brennenden Dornbusch als der „ich werde sein, der ich sein werde“, als der ewige Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs offenbart. Gott hatte Mose auch seine festen Zusagen gegeben: „Ich will mit dir sein“ (3,12a), „und sie werden auf dich hören“ (3,18a). Doch trotz der persönlichen Begegnung mit dem lebendigen Gott und Gottes klaren Verheißungen, hatte Mose immer noch Bedenken. Was hinderte Mose daran, Gottes Berufung einfach anzunehmen? Lesen wir Vers 1: „Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen.“ Trotz der Zusage Gottes behauptete Mose genau das Gegenteil. Dies offenbart Moses Unglauben, seinen Ungehorsam und auch sein tiefes Misstrauen gegenüber seinem eigenen Volk, den Israeliten.

Menschlich gesehen musste Gott von Mose sehr enttäuscht gewesen sein. Hatte Gott ihn nicht von Mutterleibe an bewahrt, geführt und geleitet? Hatte Gott nicht Moses Eltern den Glauben geschenkt, dass sie Gottes Hoffnung für ihr Kind sahen, Mose nicht in den Nil warfen, sondern ihn verbargen? Hatte Gott nicht Mose bewahrt, als seine Eltern ihn völlig in die Hände Gottes legten und er in einem Kästchen ausgesetzt wurde? Gott lies Mose von der Tochter des Pharao finden und führte ihn später zum Hof des Pharao, wo er die allerbeste Ausbildung in den Lehren und Wissenschaften der Ägypter genießen konnte. War es nicht Gott, der Mose auf seiner Flucht in die Wüste zu Jitro, seinem zukünftigen Schwiegervater führte und ihm Frau und Kinder anvertraute? War es nicht der allmächtige Gott, der Mose so geduldig begleitete, durch 40-jähriges Wüstentraining das Herz eines demütigen Hirten zu lernen und zu einem Leiter für etwa zwei Millionen Israeliten heranzuwachsen?

Moses Anliegen war, dass er nach all der Erziehung Gottes sehr menschlich dachte und an seiner menschlichen Grenze stehen blieb. Moses Anliegen ist auch sehr oft unser eigenes Anliegen, dass wir unsere Lage und Situation, auch den Zustand der Menschen nur menschlich – aber ohne Glauben – betrachten. Wir schauen auf negative Erfahrungen die wir erlebt haben und begrenzen die Allmacht Gottes mit unserem Unglauben. Wir vergessen, wie mächtig Gott sowohl in unserem eigenen Leben als auch in unserem Volk und unter der nächsten Generation gewirkt hat und sehen nur auf das, was vor Augen ist. Haben wir Gottes mächtiges Schöpfungswerk in unserem Leben und in unseren Kindern und Hoffnungsträgern vergessen? Haben wir vergessen, dass Gott unser Land nach zwei verheerenden Weltkriegen aus der allergrößten Schmach und Schande errettet, uns vergeben und dieses Land wiederaufbauen lies? Haben wir vergessen, dass unser geteiltes Land binnen weniger Wochen eine friedliche Wende ohne Blutvergießen erfahren durfte und sogar in der einseitigen Gnade Gottes wiedervereinigt wurde? Haben wir auch vergessen, dass Gott seine Knechte und Mägde aus dem fernen Korea sandte, um unter den jungen Menschen den Evangeliumsglauben aufzurichten und Einheimische als Hirten, Bibellehrer und geistliche Leiter aufzustellen? Aber dies und vieles mehr hat Gott getan. Und doch schauen wir, wie Mose, so schnell auf unsere Lage und geraten in Verzagung und Unglauben.

Sehen wir uns die Verse 2-9 an. Lesen wir diese Verse gemeinsam: „Der HERR sprach zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab. Der HERR sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr. Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand. Und der HERR sprach: Darum werden sie glauben, dass dir erschienen ist der HERR, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs. Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in den Bausch deines Gewandes. Und er steckte sie hinein. Und als er sie wieder herauszog, siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Tu sie wieder in den Bausch deines Gewandes. Und er tat sie wieder hinein. Und als er sie herauszog, siehe, da war sie wieder wie sein anderes Fleisch. Und der HERR sprach: Wenn sie dir nun nicht glauben und nicht auf dich hören werden bei dem einen Zeichen, so werden sie dir doch glauben bei dem andern Zeichen. Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht auf dich hören werden, so nimm Wasser aus dem Nil und gieß es auf das trockene Land; dann wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trockenen Land.“ Gott gab Mose drei Zeichen, die ihm eine feste Gewissheit und die Zuversicht schenken sollten für seinen bevorstehenden Auftrag in Ägypten. Das erste Zeichen war, dass Mose seinen Stab auf die Erde werfen sollte. Da verwandelte sich der Stab in eine Schlange, sodass Mose schnell hinwegrannte. Dann befahl Gott ihm, die Schlange beim Schwanz zu erhaschen. Dies war Gottes Glaubenstraining für Mose, denn eine Schlange nicht am Kopf zu ergreifen ist lebensgefährlich. Gott half Mose dadurch, seine innere Furcht zu überwinden und auf Gott zu vertrauen und von ihm allein abhängig zu sein. Als Mose der Anweisung Gottes gehorchte wurde die Schlange wieder zum Stab in seiner Hand. Das zweite Zeichen Gottes war, dass Moses Hand im Bausch seines Gewandes aussätzig wurde. Doch als er sie ein zweites Mal hineinsteckte, wurde sie wieder ganz gesund. Durch dieses Zeichen half Gott Mose, Gott als den Souverän über sein Leben anzunehmen. Gottes Souveränität erstreckt sich über Gesundheit und Krankheit, auch über Leben und Tod. Das dritte Zeichen schließlich war die Zusage Gottes, dass Wasser, welches Mose aus dem Nil nehmen und auf das trockene Land ausgießen würde, zu Blut verwandelt werden würde. Dieses Zeichen bezeugt Gottes Macht über seine Feinde. Der Nil galt als die Lebensader des ganzen Volkes; aber Ägypten sollte sich nicht auf das Wasser des Nils verlassen, denn Gott würde es in Blut verwandeln können. Die drei Zeichen gaben Mose eine klare Orientierung, dass Gott der Herr mit ihm war. Er sollte bei seiner Mission, nach Ägypten zu gehen, eine feste Zuversicht auf den Beistand Gottes haben. Was auch geschehen würde, Gott würde mit ihm sein und hatte ihm dafür göttliche Vollmacht verliehen.

Im Dienst für unseren HERRN brauchen auch wir eine feste Zuversicht, dass Gott uns schon Vollmacht verliehen und mit allem ausgerüstet hat, was wir brauchen. Für einen geistlichen Leiter ist das Problem der inneren Furcht sehr ernsthaft. Furcht lähmt. Furcht verhindert Gottes Wirken. Furcht kommt sogar vom Satan, der uns auf diese Weise „Schachmatt“ setzen will. Darum müssen wir unser Furchtproblem in Jesus gelöst bekommen, indem wir über unsere Selbstbeschäftigung und unseren Unglauben Buße tun. Wir haben einen lebendigen, allmächtigen und wunderbaren Gott. Wenn Jesus in Matthäus 28,18.20b sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Und: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ – vor wem sollten wir uns dann noch fürchten und wovor sollte uns dann noch grauen?

Bald beginnt das Wintersemester 2017/2018. Gott sendet uns – wie Mose – neu nach unserem „Ägypten“ aus, d. h. zu unserem Campus, um dort den Pharao des gottlosen Humanismus und der verschiedenen falschen Lehren, wie z. B. Evolutionslehre und Genderlehre herauszufordern. Besonders nach dem zweiten Weltkrieg hat der gottlose Humanismus dazu geführt, dass in Deutschland viele Christen auf sich selbst schauen und durch Selbstbeschäftigung sogar die Mission Gottes aus ihrem Leben verloren haben. Viele junge Menschen werden besonders durch die Lehren der Evolution und der Genderideologie mit atheistischem Gedankengut beeinflusst. Doch wir sind inmitten dieser gottlosen und gottfeindlichen Umgebung nicht hilflos! Wie Mose, so hat Gott auch uns „drei Zeichen“ an die Hand gegeben, damit wir im Vertrauen auf Gottes Beistand und Allmacht am Campus das Wort Gottes klar verkündigen. So dürfen wir den Pharao des gottlosen Humanismus mit dem Stab des Wortes Gottes herausfordern und durch das Zweierbibelstudium junge Menschen zum geistlichen Exodus führen. Mit der Gewissheit, dass der HERR mit uns ist, dass er durch uns spricht und durch uns wirkt, dürfen wir Gottes Mission mit Zuversicht erfüllen und uns dem Werk des Zweierbibelstudiums und der Jüngererziehung widmen. Gott verstärke jeden von uns mit seinem Wort und Geist, sodass wir dem Pharao und allen Widersachern mutig entgegentreten und die jungen Menschen aus der Sklaverei des Teufels herausführen dürfen.

Wie reagierte Mose auf die Worte Gottes? Leider brachte Mose wieder eine Ausrede hervor. Wie musste Gottes Herz angesichts von Moses Ausrede geschmerzt haben: mehr als 80 Jahre Trainingszeit hatte Gott für Mose „investiert“ und dann sagte Mose in Vers 10 zu dem Herrn: „Ach, mein Herr, ich bin von jeher nicht beredt gewesen, auch jetzt nicht, seitdem du mit deinem Knecht redest; denn ich hab eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.“ Wie schnell machen auch wir Gott traurig, ja sogar zornig, mit unseren Ausreden: „ich bin zu schwach; ich bin nicht geeignet; mir fehlt diese Begabung“; und schließlich: „sende, wen du senden willst!“ Gott ließ aber Moses Ausrede nicht gelten. Sehen wir uns Vers 11 an: „Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der HERR?“ Gott gab Mose nicht auf. Mit großer Geduld und Liebe diente Gott Mose und ermutigte ihn, indem er Glauben an den Schöpfergott in sein Herz pflanzte. Gottes Frage „Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen?“ sollte Mose helfen, nicht auf sich selbst, sondern auf den allmächtigen Schöpfergott zu schauen. Mose sollte wissen, dass es keine Schwachheit gibt, mit der Gott nicht könnte fertig werden. Wenn Gott sogar Blinde, Taube, Stumme kostbar gebraucht und durch Sie seine Herrlichkeit offenbart – um wie viel mehr durch Mose, wenn er sich dem Herrn völlig zur Verfügung stellen würde. Ich danke Gott für seine große Gnade an meinem Leben. Weil ich die Schule nur bis zur 10. Klasse besuchte und nie an einer Uni studieren konnte, hatte ich eine schwere Zunge und schwere Sprache. Aber Jesus betrachtete mich mit der Hoffnung Gottes und berief mich mit Lukas 5,10b „Fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen!“ Er löste meine Zunge des Unglaubens und berief mich, um wie D. L. Moody intellektuellen Studenten mit dem Wort Gottes dienen zu dürfen.

Der gottlose Humanismus verführt uns, dass wir uns hinter unseren Schwächen verstecken und uns sogar als nutzlos für Gott betrachten. Von dieser Lüge des Humanismus sollen wir uns nicht verführen lassen, indem wir Buße tun und uns entscheiden, nicht länger auf uns selbst, sondern auf den allmächtigen Schöpfergott zu schauen und wie Mose als Gottes Berufene gebraucht zu werden. Wir dürfen von Apostel Paulus lernen, der bezeugte (2.Korinther 12,9b): „Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“ Und in Vers 10b: „denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“
Wir dürfen bekennen: „Ja, ich bin schwach; aber du Herr bist stark; lass darum deine Kraft in mir schwachem Menschen mächtig sein.“ Unser Gott ist der Schöpfergott – er hat Mose – und er hat auch mir und dir den Mund geschaffen. Gott hat nicht nur unseren Mund, sondern unseren ganzen Leib geschaffen, gebildet und uns genau so gewollt. Wir brauchen nicht über fehlende Gaben zu klagen, sondern Gott ergänzt und verstärkt uns mit allem, was wir nötig haben. Mose hatte eine schwere Zunge. Gott wollte aber gerade Moses schwere Zunge gebrauchen, um den Pharao dadurch zur Buße zu rufen, dass er das Volk Gottes, die Israeliten, ziehen ließe.

Sehen wir uns die Verse 12-14 an: „So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. Mose aber sprach: Mein Herr, sende, wen du senden willst. Da wurde der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, dass dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird dir entgegenkommen, und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.“

Wen Gott beruft, den rüstet er auch mit allem aus, was er nötig hat. Wir dürfen unsere Schwachheit anerkennen und zugleich darauf vertrauen, dass Gott uns trotzdem gebrauchen und gerade durch unsere Schwachheit seine Herrlichkeit offenbaren will. Ich darf wissen: „Ich bin schwach, aber mein Gott ist stark.“ Und: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht!“ (Philipper 4,13). Gott braucht keine „wortgewaltigen“ Männer oder Frauen, die mit eigener Kraft scheinbar alles tun können. Gott sucht vielmehr solche, die sich völlig von ihm abhängig machen, die ihre Knie beugen und mit der Kraft des Gebets und der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt sind. Der Gott, der den Himmel und die Erde schuf – ja der unzählbar viele Sterne auf ihre Bahnen setzte, sollte der nicht auch mein schwaches Leben gebrauche können zu seiner Ehre und zu seiner Herrlichkeit?

Wegen Moses Unglauben wurde Gott zornig. Gott entschied sich, Moses Bruder Aaron als Mitarbeiter aufzustellen, dass dieser an Moses Stelle reden sollte. Sehen wir und die Verse 15-17 an: „Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt. Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein und du sollst für ihn Gott sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst.“ Mose zusammen mit Aaron würden Gottes Auftrag gemeinsam erfüllen. Eigentlich hat Aaron Mose in den entscheidenden Stunden mehr geschadet als genützt. Aber Gott gebraucht die Zusammenarbeit in Zweierschaften. Wo ich schwach bin, da ist der andere stark – und umgekehrt. Unser Herr Jesus sandte seine Jünger je zwei und zwei zum Missionseinsatz. Gott schenke auch uns in jedem unserer Teams und in jeder Hausgemeinde die gute Zusammenarbeit, dass wir einander gut ergänzen und ein heiliges Gebetsgefäß bilden, durch das Gott an jeder unserer Schulen, Fakultäten und Hochschulen im kommenden Wintersemester mächtig wirkt.

Gott erwartet von uns nicht, dass wir wie ein „Superman“ alles perfekt erledigen können. Vielmehr dürfen wir – wie wir sind – mit unserer Schwachheit und Mangelhaftigkeit zu Gott kommen und Gott Raum geben, in uns und durch uns zu wirken. Lasst uns im Wintersemester an jedem Campus / jeder Fakultät entschlossen durch den Glauben kämpfen, sodass Gott unsere Schwachheit in seine Stärke verwandelt und uns als Bibellehrer und geistliche Leiter für den Exodus dieser Generation gebraucht.

2. Moses Rückkehr nach Ägypten (18-31)

Nachdem Mose Buße getan hatte, ging er zunächst zu Jitro, seinem Schwiegervater und bat ihn, ihn zusammen mit seiner Familie nach Ägypten ziehen zu lassen. „Auch sprach der Herr zu Mose in Midian: Geh hin und zieh wieder nach Ägypten, denn die Leute sind tot, die dir nach dem Leben trachteten“ (19). Gott hatte in Ägypten eine neue Umgebung für Mose vorbereitet. Alle Menschen, die Mose gekannt und ihm nach dem Leben getrachtet hatten, waren inzwischen nicht mehr am Leben. Doch der Hauptfeind gegen den Mose würde kämpfen müssen, war der Pharao. Sehen wir uns Vers 21 an: „Und der HERR sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe. Ich aber will sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lassen wird.“

Gott gab Mose einen klaren Auftrag zum Kampf gegen den Pharao. Dieser Feind Gottes würde nicht einfach zu besiegen sein. Vielmehr würde ein harter geistlicher Kampf notwendig werden, bis der Pharao das Volk Gottes würde ziehen lassen. In unserem geistlichen Leben erfahren wir, dass der Satan unser wahrer Feind ist, der nicht einfach aufgibt und der vor allem nicht einfach zu besiegen ist. Paulus schreibt in Epheser 6,12: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Wie können wir dann den mächtigen und gewaltigen Satan, der die jungen Menschen so fest mit seinen Lügen gefangen hält, bezwingen?

Erstens: mit der Macht des Gebets.
Das Gebet ist der geistliche Kampf, durch den wir die Lügen und Anfechtungen des Teufels zurückweisen. Im beharrlichen Gebet legen wir Fürbitte für die anvertrauen jungen Menschen ein, dass sie mit der Kraft des Evangeliums aus den Lügen und Fängen des Feindes herausgeführt werden.

Zweitens: durch das Zweierbibelstudium.
Wir dienen den jungen Menschen mit dem Zweierbibelstudium und mit dem Glauben, dass das Wort Gottes die Macht hat, ihre geistlich toten Gebeine lebendig zu machen.

Wie Gott Mose mit den „drei Zeichen“ verstärkte und ihn lehrte, absolut auf die Hilfe und den Bestand Gottes zu vertrauen, so verstärkt Gott auch uns, durch die Macht des Gebets und durch die Macht des Wortes Gottes, um die Lüge des gottlosen Humanismus mutig herauszufordern, sodass die jungen Menschen von der Sklaverei der Sünde befreit werden.

Gott sandte Mose und wollte ihn gebrauchen, die Israeliten zum Exodus zu führen. Gott sendet auch uns in „unser Ägypten“, d. h. zu unserem Campus / an unsere Uni und Hochschule. In der Vergangenheit habe ich mit meiner eigenen Kraft verschiedenes für Gott zu tun versucht. Ich wollte mit meiner eigenen Bemühung Studenten zum Bibelstudium führen und Jünger Jesu am Campus aufstellen. Aber viele gingen wieder weg. Doch Gott sendet mich heute neu in „mein Ägypten“, nämlich an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, um alle die Wunder, die Gott in meine Hand gegeben hat, zu tun und den jungen Menschen, angefangen von Emil und Nico mit der Macht des Wortes und Gebetes zu dienen und sie als Bibellehrer und Jünger Jesu aufzustellen.

Betrachten wir die Verse 22.23 „Und du sollst zu ihm sagen: So spricht der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn; und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lässt, dass er mir diene. Wirst du dich weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten.“ Gott nennt Israel seinen „erstgeborenen Sohn“. Dies zeigt, welch tiefe Beziehung Gott zu seinem Volk Israel hatte und auch welche Hoffnung Gott mit Israel verband. Gott hat Israel auserwählt, dass sie Gott dienen und Gottes Segen an alle anderen Völker auf Erden weitertragen können. Wie Gott Abraham in Genesis 12,2 und Genesis 15,5.6 verheißen hatte, wollte er alle Völker durch sein auserwähltes Volk segnen. Darum wollte Gott unbedingt die Israeliten als seinen erstgeborenen Sohn aus der Knechtschaft Ägyptens herausführen, um sie – wie 2.Mose 19,5.6 bezeugt – als ein Königreich von Priestern, als ein heiliges Volk und als Gottes Eigentum aufzustellen und alle Welt durch sie zu segnen. So kostbar betrachtet unser Gott auch unsere Mitarbeiter der Nächsten Generation. Er will sie als ein Königreich von Priestern für diese Generation aufstellen und durch sie alle Welt segnen.

Sehen wir uns die Verse 24-26 an: „Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten. Da nahm Zippora einen scharfen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und berührte damit seine Scham und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam. Da ließ er von ihm ab. Sie sagte aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen.“ Die Beschneidung war Gottes Bund mit Abraham gewesen. Auch Mose sollte diesem Bund sorgfältig gehorchen. Wir wissen nicht warum, aber Mose hatte es versäumt, seinen Sohn zu beschneiden. Wahrscheinlich hätte Zippora zu Mose gesagt: „Mose, du bist viel zu grausam, wie kannst du mit einem kleinen Baby so umgehen?“ Zippora aber erkannte ihr Anliegen und beschnitt ihrem Sohn mit Buße schnell die Vorhaut. So wendete sie den Zorn Gottes ab. Sie bezeichnete Mose als ihren Blutbräutigam. Anders gesagt, betrachtete Zippora Mose fortan als Gottes Knecht, den Gott als Leiter für den Exodus der Israeliten aufgestellt hatte. Als Hausgemeinden sind wir auch von Gott berufen, Gott nicht durch ein kleinbürgerliches und zu viel privates Doppelleben zu erzürnen, sondern mit heiliger Furcht sorgfältig Gottes Wort zu gehorchen und als Hirten, Bibellehrer und geistliche Leiter gebraucht zu werden.

Mose arbeitete nun mit Aaron gut zusammen. Aaron redete alle Worte des Herrn und Mose tat alle Zeichen, die Gott ihm befohlen hatte zu tun. Sehen wir uns die Verse 29-31 an: „Und sie gingen hin und versammelten alle Ältesten der Israeliten. Und Aaron sagte alle Worte, die der HERR mit Mose geredet hatte, und Mose tat die Zeichen vor dem Volk. Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass der HERR sich der Israeliten angenommen und ihr Elend angesehen hatte, neigten sie sich und beteten an.“ Als das Volk hörte, dass Gott mit ihnen gewesen war und ihr Elend angesehen hatte, wurden sie dankbar und beteten Gott als ihren Gott und wahren König an.

Heute durften wir Gottes geduldige Liebe für Mose kennenlernen. Gott trug Moses Schwachheit und half ihm, über Unglauben und Ungehorsam Buße zu tun und mit geistlicher Vollmacht zum Pharao in Ägypten zu gehen, um sein Volk aus der Sklaverei des Pharaos zu befreien. Lasst uns nicht immer wieder mit unseren Schwächen und Fehlern vor Gott entschuldigen, sondern vielmehr mit dem absoluten Vertrauen auf Gott und mit der festen Zuversicht zum Campus gehen. Lasst uns im Wintersemester mit Vollmacht des Wortes Gottes und mit den Wundern, die Gott in unsere Hand gegeben hat, die Lüge des gottlosen Humanismus herausfordern und die junge Menschen zum geistlichen Exodus zu führen. Lasst uns mit der geduldigen Liebe Gottes den anvertrauten jungen Menschen geduldig dienen und dadurch den geistlichen Exodus an den 1700 Unis in Deutschland und Europa bewirken.

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