Schlachte und iss

Apostelgeschichte 9,32 – 10,48
Leitverse 10,12.13

„Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!“

Im letzten Abschnitt haben wir erfahren, wie der auferstandene Jesus mit der Feindesliebe seinen schlimmsten Feind, Saulus, besuchte und ihn durch die Zusammenarbeit von Hananias und Barnabas mit seiner wunderbaren Vision als auserwähltes Werkzeug Gottes aufstellte. Im heutigen Abschnitt wollen wir über das Hirtenleben von Apostel Petrus nachdenken. Petrus Leben als Hirte Israels war sehr fruchtbar und sehr einflussreich. Aber Gott half ihm, nicht damit zufrieden zu sein, sondern den Raum seines Herzens zu erweitern, Jesu Schafe unter allen Menschen zu weiden. Dafür bereitete er für Petrus eine historische Begegnung vor. Lasst uns heute Petrus gesegnetes Hirtenleben kennenlernen und durch den Gehorsam des Glaubens gegenüber der Führung Gottes solch ein einflussreiches Hirtenleben führen.

1. Petrus zog überall im Land umher (9,32-43)

Der Rest von Kapitel 9 berichtet über das Wirken von Apostel Petrus. Apostel Petrus zog im Land umher und kümmerte sich um die Gläubigen, die wegen der Verfolgung nun im ganzen Land verstreut waren.

Sehen wir uns Vers 32 an: „Es geschah aber, als Petrus überall im Land umherzog, dass er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.“ Lydda ist eine Kleinstadt etwa 20 km östlich von Tel Aviv. In Lydda „fand“ Petrus einen Mann mit Namen Äneas, der seit acht Jahren ans Bett gebunden und gelähmt war. Das Wort „finden“ bedeutet, etwas oder jemanden durch Suchen oder durch Zufall zu entdecken. Wir wissen nicht, ob Petrus Äneas aktiv gesucht oder durch Zufall entdeckt hat. Jedenfalls ignorierte Petrus Äneas nicht, sondern diente ihm mit dem Hirtenherzen und durch den Glauben. Sehen wir uns Vers 34 an: „Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.“ Äneas trug den großartigen Namen eines griechischen Helden, der als der Vorfahre von Rom gilt. Aber seit acht Jahren lebte er als ein gelähmter Mensch, indem er die ganze Zeit auf dem Bett lag. Petrus bliebt nicht hilflos, sondern pflanzte den Glauben an Gott in Äneas Herz ein, indem er zu ihm sagte: „Äneas, Jesus Christus macht dich gesund! Steh auf! Mach dir selber das Bett! Bleib nicht länger in deinem Murren und in deiner Selbstbeschäftigung. Schau auf Jesus, der dich schon gesund gemacht macht hat!“ Erstaunlicherweise stand Äneas sogleich auf. Es war, als hätte er nur darauf gewartet, dass jemand ihn ansprach und herausforderte, von seinem Bett aufzustehen. Als Petrus einem gelähmten Menschen mit dem Hirtenherzen und mit dem absoluten Glauben an Jesus half, wurde dieser geheilt.

Dann zog Petrus weiter nach Joppe, dem heutigen Tel Aviv. Dort lebte eine Jüngerin mit Namen Tabita. Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen. Obwohl sie ein Single war, lebte sie sehr hingebungsvoll, indem sie sich der Witwen und der Armen annahm und mit ihrer eigenen Hand viele Röcke und Kleider für sie nähte. Aber eines Tages wurde sie krank und starb kurz darauf. Der Leichnam wurde im Obergemach aufgebahrt. Es war ein Schock für die Gläubigen. Wie konnte es sein, dass eine so gute Person wie Tabita in jungem Alter starb, bevor sie ihr volles Potential, von Gott gebraucht zu werden, entwickeln konnte? Medizinisch gesehen war hier nichts mehr zu machen. Aber die Gläubigen in Joppe hatten Auferstehungsglauben. Vielleicht erinnerten sie sich an die Worte, die Jesus damals zu einem Vorsteher der Synagoge sprach: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ (Mk 5,36) Darum sandten sie zwei Männer, um Petrus aus dem nahegelegenen Lydda zu holen. Als Petrus in das Haus kam, fand er dort viele trauernde Witwen vor. Zuerst trieb er alle Trauernden hinaus, ähnlich wie Jesus es früher getan hatte. Dann kniete er nieder und betete. Schließlich wandte sich Petrus dem Leichnam zu und sprach: „Tabita, steh auf!“ Da schlug Tabita ihre Augen auf und setzte sich auf. Petrus reichte ihr die Hand und half ihr, aufzustehen.

Durch diesen Abschnitt lernen wir Petrus kennen, den Gott als Hirten Israels kostbar gebraucht hat. Überall zog er im Land umher, besuchte die Gemeinden und stärkte und ermutigte die Gläubigen. Er gehorchte Jesu letzter Anweisung: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber als mich diese haben? Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe! Weide meine Schafe!“ Petrus war kein arbeitsloser Hirte, sondern es gab so viele Schafe. Entweder fand Petrus die Schafe, oder die Schafe kamen zu ihm. Petrus erfüllte diese Aufgabe nicht mit eigener Kraft, sondern er praktizierte, was er von Jesus gelernt hatte. Er sprach dieselben Worte, die Jesus einst zu den Blinden und sogar Toten gesprochen hatte. Er kam auch zuerst im Gebet zu Gott. Als Petrus Jesu Schafe weidete und ihnen mit dem Auferstehungsglauben half, erfuhr er, was Jesus einst zu seinen Jüngern gesagt hatte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun…“ (Joh 14,12a) Petrus Schafe weidendes Leben zog immer größere Kreise. Zuerst half Gott Petrus, seine Schafe unter den ersten Gläubigen und unter den Juden in Jerusalem, dann in Samarien und schließlich in ganz Israel zu weiden. Schließlich half Gott Petrus, noch einen Schritt weiterzugehen, nämlich seine Schafe unter den Heiden, sogar den Römern, zu weiden.

Gott hat uns auch berufen, Jesu Lämmer und Schafe zu weiden. Das Schafe-weidende Leben ist wirklich ein gesegnetes Leben. Wir können das tun, indem wir von Jesus und von unseren Glaubensvorfahren lernen. Wir dürfen zuerst Jesu Lämmer und Schafe in der Familie und Gemeinde, an unserer Schule und Universität weiden, indem wir ihnen mit dem Hirtenherzen und mit dem Auferstehungsglauben dienen. Dann werden wir Werke wie Jesus oder Petrus oder noch größere Werke erfahren. Gott wird die Kreise unserer Schafe-weidens immer weiter vergrößern, bis wie Jesu Schafe an 1700 Universitäten in Europa, ferner in der M-Welt und bis an das Ende der Erde weiden dürfen.

Meine Eltern weideten viele Schafe. Sie dienten ihnen mit dem zerbrochenen Hirtenherzen und dem Auferstehungsglauben durch das Bibelstudium, die Lebensgemeinschaft und auch der leckeren koreanischen Speise. Sie weideten die Studenten, zuerst einen drogenabhängigen Hippie, einem sehr chaotischen Menschen, eine samaritische Frau, ein Problemkind, das gerne Sängerin werden wollte. Gott machte sie und viele andere gesund bzw. wieder lebendig wie Äneas oder wie Tabita und stellte viele hervorragende Hirten, NG-Missionare und Hausgemeinden auf. Gott machte die Kreise ihres Schafe Weidens immer größer. Gott half ihnen, einem Hoffnungsträger zu dienen, der als ein Missionar für die China-Mission ausgesandt wurde. Gott gebrauchte ihr Schafeweiden einige Zeit lang als ein Hauptquartier für die Europamission. Nun möchte Gott den Kreis ihres Schafeweidens für die M-Mission erweitern.

2. Petrus‘ Begegnung mit Kornelius
(10,1-48)

Sehen wir uns die Verse 1.2 an: „Es war aber ein Mann in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann der Abteilung, die die Italische genannt wurde. Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.“ Die römischen Kohorten und ihre Centurionen waren das Rückgrat und das taktische Erfolgsgeheimnis der römischen Armee. In der Geschichte besiegte die griechische Phalanx-Formation die zahlenmäßig überlegenen persischen Armeen. Jedoch waren sie der makedonischen Phalanx-Formation, die mit langen Speeren kämpften, unterlegen, sodass Alexander der Große mit ihnen sein Weltreich errichten konnte. Aber die flexibel und selbständig agierenden römischen Kohorten unter Führung ihrer Centurionen besiegten die bisher unbesiegten makedonischen Phalanx-Formationen, sodass das römische Imperium sein Staatsgebiet bis nach Palästina und Ägypten ausbreiten konnte, indem es die Reiche der Seleukiden und Ptolemäer ablöste. Kornelius war der Hauptmann bzw. Centurio der sog. Italischen Kohorte. Im Gegensatz zu vielen anderen Kohorten des römischen Reiches bestand seine Kohorte nur aus Soldaten aus dem römischen Kernland bzw. mit römischem Bürgerrecht. Es war vermutlich eine Eliteeinheit mit Hauptsitz in Caesarea Maritima, einer wunderschönen Stadt am Meer und einem bedeutenden Hafen, der von König Herodes erbaut worden war.

Kornelius war der prototypische, gut erzogene, fromme, edle Römer. Vielleicht stammte er aus dem bedeutenden römischen Adelsgeschlecht der Kornelier, das 75 römische Konsule und viele hervorragende Generäle hervorgebracht hatte, u.a. Publius Cornelius Scipio Africanus, den Besieger von Hannibal, und Publius Cornelius Scipio Asiaticus, den Besieger von Antiochus III. Er war gottesfürchtig. Er gab dem Volk viele Almosen und betete zu Gott, wie es fromme Römer zu tun pflegten. Seine Gottesfurcht bezog sich nicht nur auf sich selbst, sondern er sorgte auch dafür, dass sein ganzes Haus in Gottesfurcht lebte. Er suchte von tiefstem Herzen nach der Wahrheit und seine Seele dürstete nach dem lebendigen Gott.

Sehen wir uns die Verse 3.4 an: „Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen, und er hat ihrer gedacht.“ Kornelius‘ Gottesdienst war sehr unvollkommen und von seiner römischen Erziehung gefärbt. Aber Gott ignorierte diesen gottesfürchtigen und suchenden Heiden nicht, sondern gedachte seiner Gebete und Almosen. Als Kornelius um 3 Uhr nachmittags betete, sah er einen Engel eintreten, der ihm befahl, Männer nach Joppe zu senden, um Simon Petrus einzuladen. Kornelius leistete sofort Folge und sandte zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten aus.

Sehen wir uns Vers 9 an. Am nächsten Tag stieg Petrus, es war um die Mittagszeit, ca. 12 Uhr, auf das Dach des Hauses von Simon dem Gerber, wo er wohnte, um zu beten. Wahrscheinlich war er sehr hungrig. Da geriet er in Verzückung und hatte eine Vision. Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!“ Gott hatte wahrscheinlich den lauten Ruf von Petrus‘ Magen erhört. In der Vision von Petrus wurde ein großes leinenes Tuch wie ein Tischtuch vom Himmel herabgelassen. Dieses Tuch war reichlich gedeckt mit allerlei vierfüßigen und kriechenden Tieren der Erde und Vögeln des Himmels, vielleicht Schweine, Pferde, Kamele, Hunde, Schlangen, Echsen, Adler usw. Petrus wusste sofort, dass alle diese Tiere unrein waren. Wahrscheinlich wurde ihm beim Anblick sogar übel. Doch er hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: „Steh auf, Petrus, schlachte und iss!“ „Guten Appetit!“

Das war für Petrus unmöglich. Er antwortete sofort: „O nein, Herr, denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen.“ Aber Gott tadelte ihn: „Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.“ Weil Petrus fixierte Denkweise und sein Widerstand so hartnäckig waren, geschah dieses Zwiegespräch insgesamt drei Mal. So half Gott Petrus intensiv, seine eigene fixierte Vorstellung abzulegen und Gottes Herz und Liebe für die Menschen aus allen Völkern und Nationen aufzunehmen. Im Geist gebot Gott Petrus, mit den Männern, die der Hauptmann Kornelius gesandt hatte und die bereits an der Tür des Hauses, wo Petrus wohnte, standen, mitzugehen. So vorbereitet folgte Petrus der Einladung von Kornelius und ging mit dessen Gesandten mit. Auch einige Brüder aus Joppe kamen mit.

Als sie am nächsten Tag in Cäsarea ankamen, wurde er bereits von Kornelius erwartet, der auch seine Verwandten und nächsten Freude in seinem Haus zusammengerufen hatte (24). Kornelius, der römische Hauptmann, fiel Petrus zu Füßen. Aber Petrus richtete ihn auf: „Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch.“ (25.26) Dann kehrte Petrus bei Kornelius ein, indem sie miteinander redeten (27a). In Kornelius‘ Haus waren viele zusammengekommen (27b). Petrus sagte Kornelius, dass es ihm nach jüdischen Satzungen unmöglich war, bei einem Heiden einzukehren, aber dass Gott ihn gelehrt hatte, keinen Menschen zu meiden bzw. unrein zu nennen (28). Darum hatte er sich nicht geweigert, zu kommen und wollte nun erfahren, warum Kornelius ihn hatte holen lassen (29). Kornelius berichtete über die Erscheinung, die er im Gebet gehabt hatte, die ihn dazu veranlasst hatte, nach Petrus zu senden. Und nun waren er und viele in seinem Haus zusammengekommen, um von Petrus zu hören, was diesem vom Herrn befohlen war (30-33). Es war eine historische Begegnung zwischen Petrus, einem Juden, und Kornelius, einem Römer. Es war „Global East West“. Diese historische Begegnung wurde möglich in Jesus.

Sehen wir uns die Verse 34 und 35 an: „Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.“ Als Petrus vor Kornelius stand und sein Zeugnis hörte, erkannte Petrus, dass Gott die Person nicht ansieht. Gott sieht nicht Jude oder Römer, Deutsche oder Koreaner, Mann oder Frau, Doktor oder nicht Doktor, usw. Sondern in jedem Volk ist Gott angenehm, wer Gott fürchtet und recht tut. Vielleicht erinnerte sich Petrus hier an Jesu Worte: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16)

Sehen wir uns die Verse 37 bis 43 an. Als Petrus Gottes universalen Plan für die Rettung aller Menschen erkannte, konnte er Kornelius und seinen Angehörigen das Evangelium weitergeben:

1) Jesus von Nazareth, gesalbt mit Heiligen Geist und Kraft, zog umher, tat Gutes und machte viele gesund, die in der Gewalt des Teufels waren. Jesu Ziel war nicht die Verbesserung der Bedingungen, sondern die Heilung von der Gewalt des Teufels. Die Menschen sind nicht wegen der Bedingungen unglücklich, sondern wenn sie unter der Gewalt des Teufels sind. Der Teufel bzw. sind unsichtbar, aber sie sind eine reale Macht, die die Menschen zu ihrem Unglück versklaven. Kein Mensch, Jude, Grieche oder Römer, konnte die Gewalt des Teufels abschütteln. Aber Jesus von Nazareth konnte diejenigen, die unter der Gewalt des Teufels waren, gesund machen, weil Gott mit ihm war (37.38).

2) Die Menschen, die unter der Gewalt des Teufels waren, haben Jesus gekreuzigt und getötet (39). Das ist die größte und schmerzhafteste Tragödie der Menschheit. Es ist auch das wahre Gesicht des Teufels. Der Teufel verspricht Großes, aber er ist ein Lügner und Mörder von Anfang an. Er trachtet immer danach, Jesus und schließlich diejenigen, die er in seinem Griff hat, zu töten.

3) Aber Jesus blieb nicht im Grab, sondern Gott erweckte ihn am dritten Tag von den Toten auf (40). Für ist Menschen ist der Tod endgültig und das Ende. Aber Jesus hat die Macht des Todes besiegt. Alle, die an Jesus glauben und ihm nachfolgen, sind auch Sieger über die Macht des Todes und des Teufels.

4) Die Jünger sind Zeugen des auferstandenen Jesus. Ihre Aufgabe ist zu bezeugen, dass Jesus von Gott bestimmt ist, der Richter über die Lebenden und die Toten zu sein (41.42). Jesus ist nicht nur ein guter Mensch, von dem wir etwas über Moral oder Ethik lernen können. Jesus ist darüber hinaus der endgültige Sieger über die Macht des Teufels und des Todes. Er ist der Richter. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

5) Alle, die an Jesus glauben, empfangen die Vergebung der Sünden (43). Sünde ist nicht nur ein moralisches Fehlverhalten. Die Sünde ist das Wirken des Teufels. Die Sünde zerschneidet unsere Liebesbeziehung zu Gott und trennt uns vom ewigen Leben. Darüber hinaus ist die Sünde eine seelische Krankheit zum Tode wie Krebs oder wie eine Sucht, die einen Menschen langsam von innen auffrisst schließlich tötet. Weder die Verleugnung der Sünde durch Atheismus oder Relativismus noch die eigene Gerechtigkeit durch gute Werke kann uns von der Sünde retten. Sogar Apostel Paulus schrie wegen seinem Sündenproblem: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem Tod verfallenen Leibe?“ Aber der Glaube an Jesus lässt uns die Vergebung der Sünden erfahren und öffnet uns den Weg zur Heilung und zum ewigen Leben. Darum ist das Evangelium auch heute noch die wichtigste Nachricht für alle Menschen.

Sehen wir uns die Verse 44 bis 48 an. Noch während Petrus das Evangelium dem Kornelius und seinen Angehörigen verkündigte, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten (44). Die jüdischen Brüder, die Petrus von Lydda nach Joppe begleitet hatten und nun mit eigenen Augen sahen, dass der Heilige Geist auf die Heiden ausgegossen wurde, entsetzten sich (45). Die Heiden, die den Heiligen Geist empfingen, redeten in Zungen und priesen Gott hoch (46). Als sie das Evangelium von Jesus annahmen, wurden sie in neue Menschen verändert, die Gottes Worte redeten und Gott hoch priesen, etwas wozu sie bisher nie in der Lage gewesen waren. Sie empfingen die Gabe des Heiligen Geistes und wurden eine neue Kreatur. Sie waren nun nicht mehr Heiden, sondern sie wurden Gottes Kinder. Petrus erkannte, dass die Heiden als Gottes Kinder auch das Privileg der Taufe erfahren durften und gab Anweisungen, sie auf den Namen Jesu Christi zu taufen (47.48).

Gottes Worte an Petrus „Steh auf, schlachte und iss!“ fordern uns heraus, unsere eigene menschliche Grenze zu überwinden, um Gottes Schafe zu weiden und ihnen das Evangelium zu verkündigen. Einem Hoffnungsträger zu dienen, ist, wie ein neues, interessantes Gericht, vielleicht etwas, was man vorher noch nie gegessen hat, zu essen. Man kann sehr viele Internet-Fotos und YouTube-Videos darüber anschauen und spekulieren, ob man es vertragen, vielleicht sogar genussvoll essen könnte. Aber am Ende des Tages muss man es essen. Am Anfang könnte der Geschmack sehr ungewohnt sein. Vielleicht bekommt man sogar Bauchschmerzen davon. Aber mit der Zeit wird das Essen immer leckerer. Als M. Sarah Barry den Studenten in Korea mit dem Bibelstudium diente, lernte sie auch, scharfes koreanisches Kimchi zu essen. Am Anfang brannte es in ihrem Mund und vielleicht bekam sie sogar Verdauungsschwierigkeiten. Aber mit der Zeit wurde ihr Magen stärker, und sie begann, koreanisches Kimchi sehr genussvoll zu essen. Auch ihr Jüngererziehungswerk, indem sie den intellektuellen koreanischen Studenten das Evangelium von Jesus verkündigte, war sehr fruchtvoll und breitete sich in ganz Korea und sogar bis in 90 Länder der Erde aus. Heute ist koreanisches Kimchi bei vielen Menschen in Deutschland und Europa sehr beliebt. Ich bin von Natur aus selbstzentriert und möchte mich nicht zu sehr mit den anderen Menschen beschäftigen, wegen der Befürchtung, dass ich sie nicht vertragen könnte. Aber ich darf täglich durch den Gehorsam des Glaubens meine Selbstzentriertheit überwinden und jeden Tag mindestens einem Mitarbeiter und Hoffnungsträger mit „Schlachte und Iss-Geist“ dienen, und das Evangelium weitergeben. Es gibt so viele hervorragende Hoffnungsträger am Campus wie den Hauptmann Kornelius. Sie brauchen das Evangelium. Alle Menschen brauchen das Evangelium. Lasst uns durch den Gehorsam des Glaubens Gottes Befehl „Schlachte und iss“ gehorchen, unseren geistlichen Magen trainieren bzw. erweitern, indem wir den hervorragenden und intellektuellen Hoffnungsträgern durch die Bildung von 10000 ZBS-Teams und Lebensgemeinschaften, auch Essensgemeinschaften dienen und ihnen das Evangelium verkündigen. Zur Zeit ermutigt Gott uns auch „Schlachte und iss“, so dass wir die Senfkorn-Mission, Lobpreis-Mission, K-Mission, Online-Mission durch neue Medien und die M-Mission durch die Errichtung von Missionsstützpunkten herausfordern dürfen, um das Evangelium zu verkündigen. So dürfen wir eine neue Geschichte durch das Wirken des Heiligen Geistes erfahren und als Jesu lebendige Zeugen in Deutschland, an 1700 Universitäten und bis in die M-Welt und bis an das Ende der Erde gebraucht werden.

Heute durften wir das gesegnete Hirtenleben von Apostel Petrus kennenlernen. Das Hirtenleben ist ein großer Segen. Indem wir Jesu Schafe weiden, hilft Gott uns Stück für Stück den Raum unseres Herzens immer weiter zu vergrößern, bis es die ganze Welt umfasst. Auch haben wir gelernt, dass alle Menschen das Evangelium brauchen und durch das Evangelium die Gabe des Heiligen Geist empfangen, sodass sie in eine neue Kreatur verändert werden. Gott segne jeden von uns, ein gesegnetes Hirtenleben zu führen und durch den Gehorsam gegenüber Jesu Befehl „Schlachte und iss“ in diesem Sommer historische Begegnungen mit den Hoffnungsträgern und der Nächsten Generation für die geistliche Wiedererweckung und für die Weltmission zu haben.

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