Wunder

Matthäus 28,16 – 20
Leitverse 20,19.20

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Einleitung: Wunder, die sich Menschen wünschen

Wenn wir in dieser Welt leben, erfahren wir häufig unerwartete und ungewollte Schwierigkeiten.
Die Menschen wünschen sich, dass die Schwierigkeiten durch ein Wunder alle auf einmal verschwinden. Ein Wunder, dass diejenigen, die finanzielle Schwierigkeiten haben, eines Tages plötzlich viel Geld bekommen. Ein Wunder, dass diejenigen, die Schwierigkeiten beim Studium haben, plötzlich erfolgreich studieren. Ein Wunder, dass diejenigen, die dick sind, plötzlich schlank werden, und diejenigen, die klein sind, groß werden, und vieles mehr. Auf diese Weise träumen die Menschen davon, dass ihr eigener Wunsch, so unwahrscheinlich er auch ist, eines Tages durch ein Wunder plötzlich wahr wird.

Hauptteil

1. Das Wunder Gottes, des Vaters

In der Bibel sind viele Wunder beschrieben. Das Wunder, dass Wasser in Wein verwandelt wird. Das Wunder, dass die Wellen im Sturm dem Befehl Jesu gehorchen und sich beruhigen. Das Wunder, dass der 38 Jahre lang krank Liegende geheilt wird. Die Wunder, dass dem Blinden seine Augen geöffnet wurden und dass der tote Lazarus wieder lebendig gemacht wurde. Solche Wunder, die in der Natur nicht vorkommen, die aber durch Jesus wahr werden, finden wir zahlreich in der Bibel.

Was ist das größte Wunder unter diesen vielen Wundern? Ich denke, dass es Gottes Offenbarung ist, dass Gott selbst als ein Mensch in diese Welt gekommen ist, um die Menschen zu retten, die den Sünden verfallen sind und ewig verdammt werden müssen.

Der Schöpfergott kam in diese Welt, indem er seine himmlische Herrlichkeit aufgab und sich selbst völlig erniedrigte, um unter uns zu wohnen und mit uns zu kommunizieren. Gott, der alle Dinge im Universum durch sein Wort geschaffen hat und der über alles regiert, wurde zu einem schwachen und hilflosen Menschen! Ich denke, dass gerade dies das größte Wunder ist, das Gott für uns, die Menschen getan hat.

2. Das Wunder der Jüngererziehung

Was hat Jesus, der ein Mensch wurde, getan, während er auf dieser Welt war? Vor allem hat Jesus in den drei Jahren seines Wirkens in dieser Welt zwölf Jünger erzogen. Weil er diejenigen brauchte, die das vollendete Erlösungswerk durch Jesus zu allen Völkern tragen. Jesus verbrachte drei Jahre damit, mit seinen Jüngern zu essen und zu trinken und sie zu lehren. Jesus hatte kein Privatleben. Jesus hatte nicht einmal Zeit, seine Mutter und seine Brüder zu treffen. Jesus hatte kein eigenes Haus, um sich auszuruhen. Jesus teilte mit seinen Jüngern sein ganzes Leben. Jesus hat sein ganzes Leben hingegeben, um seine Jünger zu erziehen.

Die zwölf Jünger Jesu widmeten sich der Jüngererziehung ihr ganzes Leben lang, genau wie Jesus. Wegen ihrer Hingabe wurde das Evangelium bis nach Deutschland und Kambodscha gepredigt, und schließlich konnten wir Kinder Gottes werden. Das größte Wunder, das Jesus während seines dreijährigen Wirkens tat, war die Jüngererziehung.

3. Die Wunder, die wir tun müssen

Unsere Schule betet dafür, Jünger zu erziehen, wie Jesus seine Jünger erzogen hat. Am 25. Januar durften wir zum ersten Mal einige Jünger aussenden, die wir selber erzogen haben. Das war sehr herzbewegend. Vor anderthalb Jahren haben wir gemäß der Führung Gottes begonnen, die Sonntagsschule in den nahe liegenden anderen Schulen durchzuführen. In den letzten vier Jahren, in denen wir der Sonntagsschule dienten, hatten wir eine glückliche Zeit, aber es gab noch viel mehr Schwierigkeiten. Erstens sollten die sowohl die Schüler lernen als auch die Lehrer lehren und der Sonntagsschule dienen. Zweitens mussten wir nicht nur die Schüler erziehen, sondern sie auch als Lehrer trainieren. Drittens wurden wir entmutigt, als wir keine Veränderung in einigen Schülern sahen.

Obwohl wir in den letzten vier Jahren viele Male aufgeben wollten, konnten wir nicht, da wir erkannten, dass Gott selber dieses Werk begonnen hatte. Nur die Zahl der Schüler „200“ gab uns Trost. Aber eines Tages öffnete ein anderer Missionar in der Nähe eine ähnliche Schule mit Kirche, Schwimmbad und Spielplatz und übernahm unsere Schüler. Nur dreißig Schüler blieben bei uns. Manchmal war die Zahl der dienenden Schüler beim Gottesdienst ähnlich wie der Zahl der teilnehmenden Schüler. Es war eine schwierige Zeit für uns.

Sollen wir mit der Sonntagsschule aufhören? Sollen wir den Missionar besuchen und irgendeine Lösung aushandeln? Aber wir sagten: „Danken wir Gott, dass dieser Missionar auch fleißig arbeitet, indem er unsere Schüler mitdient. Dienen wir den übrig gebliebenen Schülern, die Jesus uns gegeben hat, obwohl die Zahl nicht hoch ist.“

Indem wir so unsere Schüler ermutigten, dienten wir weiter der Sonntagsschule. Am Silvesterabend im letzten Jahr hatten wir einen Dankgottesdienst mit fünfzig Schülern, indem wir Gott für seine Fürsorge das ganze Jahr hindurch dankten. Die Schüler zeigten, was sie selber gemalt hatten und sagten Dank:

„Wir danken Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat.“ „Wir danken Gott, der die Früchte, die wir jetzt essen, geschaffen hat.“ „Wir danken Gott für das Gemüse, das wir essen dürfen.“ „Wir danken Gott für den Gottesdienstsaal, in dem wir den Gottesdienst feiern dürfen.“ „Wir danken Gott, der meine Sünde reingewaschen hat.“

In dem Moment durfte ich sehen, dass die Wurzeln des Glaubens in den Herzen der Kinder sind. Gott tröstete mich dadurch in den vergangenen vier Jahren. In der Zwischenzeit hat der Satan uns ständig versucht: „Was bringt dies? Die Schüler leiden dadurch nur.“ Solche Gedanken kamen ständig. Darum kann ich nicht vergessen, wie ich an jenem Tag berührt war.

Im letzten Januar fand in der „Jesu Saesaengmyeong Somang Kirche“ in einem Dorf namens Sotzae eine Veranstaltung zur Evangelisation statt. Da dieses Kirchengebäude durch uns gebaut wurde, betete ich für diese Kirche mit besonderem Interesse. Wir hatten dort schon mehrmals Evangelisationsversammlungen abgehalten. Diesmal kamen aber besonders viele Kinder zum Gottesdienst. Vielleicht lag es daran, dass es nun ein ordentliches Gebäude gab. Auf jeden Fall hörten die Kinder das Wort Gottes mit viel mehr Aufmerksamkeit als die Kinder unserer Sonntagsschule und sangen sie gern mit. Nachdem ich diese Kinder gesehen habe, bedrückte mich während des dreitägigen Aufenthalts dort die Frage. „Was kann ich mit diesen vielen Kindern machen? Wenn wir weggehen, werden sie bestimmt nicht mehr zur Gemeinde kommen.“

Nachdem wir zurück zu unserer Schule kamen, schrieben die Schüler in ihrer Stellungnahme, dass sie auch gern den Kindern dort die Bibel lehren möchten. Tausende Gedanken kamen und gingen in meinem Herzen. Unsere Sonntagsschule zu veranstalten ist schon nicht einfach. Darum dachte ich mir, dass es zu leichtsinnig oder sogar unsinnig sei, noch ein neues Werk zu beginnen. Außerdem müssen wir bis dahin drei Stunden mit dem Bus fahren. Meine Vernunft sagte mir deswegen, dass wir weder verpflichtet seien, dorthin zu gehen, noch dass wir hingehen könnten.

Trotzdem sagte mein Herz schon ‚Ja‘. Wenn ich mit diesem Anliegen betete, war die Antwort schon da, bevor ich meinen Mund auftat. Bei der Lehrerversammlung haben wir uns entschieden, unsere Schüler als Lehrer dorthin zu senden. Vorübergehend wählten wir sechs Schüler aus und sandten sie abwechseln in Zweiergruppen aus. Beim Aussendungsgottesdienst habe ich sie beauftragt: „Stellt in drei Jahren dort Jünger auf, sodass sie selbstständig eine Sonntagschule abhalten!“
Es war eigentlich ein unvernünftiger Auftrag. Unsere Schüler haben alle einen christlichen Hintergrund und bekommen in der Schule hartes Training wie Theologiestudenten. Sie bereiten jede Woche das Wort Gottes und die Lobgesänge vor. Trotzdem ist es für sie nicht einfach. Wie kann es aber möglich sein, dass sie, wenn sie ihnen nur einmal in der Woche die Bibel lehren, in drei Jahren Jünger aufstellen? Es ist einfach unmöglich. „Wie lange sollen wir dann dieses Kreuz tragen? Vielleicht für immer?“ Mit der Begeisterung über das begonnene Wunder „Jünger stellen weitere Jünger auf!“ haben unsere Missionare und Schüler mit Tränen die Aussendungsgebetsstunde gehabt. Dabei konnten wir aber den Druck im Herzen nicht vertreiben.

Liebe Mitarbeiter,
ich bitte euch um eure Gebetsunterstützung, dass unsere Entscheidung keimt, Früchte bringen und Gott die Ehre geben kann. Die Wunder, die wir tun müssen, ist Jünger Jesu hervorzubringen, wie unser Herr Jesus. Den Weltmissionsbefehl: „Geht hin und machet zu Jüngern“ zu halten ist das Wunder, das wir tun müssen. Das Video, das wir schauen werden, trägt den Titel: „Wir sind Jesu Jünger.“ Die Interviews in diesem Video sind direkt so aufgenommen worden ohne Korrektur. Wir, die Missionare, waren überglücklich, als wir dieses Video sahen. Weil wir sehen konnten, dass die Schüler selber als Jünger Jesu wachsen und darüber hinaus in ihrem Herzen das Missionsbewusstsein haben, Jünger Jesu aufzustellen.

Es gab einen Chor-Wettbewerb in der Osterwoche. Sie priesen Gott sowohl mit ihren Instrumenten, als auch mit ihrer Stimmen, als auch mit ihrem ganzen Leib. Ein Team schrieb selbst ein Lied: „ein Leben für Jesus!“ und sang einen Lobgesang mit ihren Instrumenten, Gitarre, Klavier, Violine und Cajon. Sie hatten sogar Noten geschrieben, wenn auch unterschiedlich, z. B, Viertel-, Fünftel- oder Sechstel-Takte, aber die Akkorde hatten sie richtig notiert.

In der 9. Klasse gibt es einen Schüler namens Sita. Vor vier Jahren, als er eingeschult wurde, bei der Gebetsstunde, schaute er mit offenen Augen zu, wie die anderen beteten, aber er sang niemals mit. Als ich aber sah, wie er „mein Retter Jesus“ laut sang, klopfte mein Herz.

Kaimmulak, Klasse 7, spielte auf dem Cello. Früher war er die Person, die behauptete: „In meinem Wortschatz gibt es das Wort Tränen nicht“. Er war faul und sehr wild und rebellisch. Aber er wurde völlig verändert durch die Taufe des Heiligen Geistes. Sein Verhalten beim Reden, sein Gesichtsausdruck, sein Gehen, Arbeitsverhalten und Lernen sind demütig geworden. Seine Anbetungshaltung ist um 180 Grad verändert. Kurz gesagt ist er zu einem sanftmütigen Mann verändert.

Als ich ihr Wachstum sah, war ich zufrieden. Andererseits war ich enttäuscht, als ich sah, wie ihr sündiges Verlangen nach Erfolg, Ungehorsam, Selbstsucht, Neid, Hass und Verzweiflung in ihren Herzen wachsen. Darum brauchen sie Eure Zuwendung, Liebe und Gebetsunterstützung.

Das Land Kambodscha befindet sich in der Tat in geistlicher Finsternis. Überall gibt es Gesetzlosigkeit, die von allen als normal akzeptiert wird. Von Erwachsenen bis zu den Kindern sind Ungerechtigkeit und Korruption nicht nur akzeptiert, sie werden darin sogar geübt. Außerdem häuft jeder Groll und Hass im Herzen an und verflucht die andern, statt Konflikte zu lösen. In jedem Dorf gibt es Schamane und Wahrsager, die Amulette des Fluches herstellen und damit Geschäft machen. Die meisten Menschen in Kambodscha kennen keine Vergebung. Lange Zeit kannte ich den Grund dafür nicht, aber zurzeit habe ich erkannt, dass diese Schamanenpraxis des Fluches, die im ganzen Land verbreitet ist, der Grund dafür ist. Dazu gibt es sogar Pastoren und geistliche Leiter, die sich von den Missionaren Geld erhoffen.

Kambodscha, wo Ungerechtigkeiten, Korruption und Schamanismus überhand nehmen, ein Land der Finsternis, braucht dringend Erntemitarbeiter Gottes, die Gottes Gerechtigkeit wie das Wasser des Flusses fließen lassen. Darum wurde unsere Schule „Good Tree International School“ (Internationale Schule „Der Gute Baum“) mit dem Ziel gegründet, solche Mitarbeiter Gottes zu erziehen.

Liebe Mitarbeiter! Habt Leidenschaft für Kambodscha! Tragt Kambodscha in eurem Herzen und vergesst es nicht! Lass Eure Aufmerksamkeit, Liebe und Gebete nach Kambodscha fließen! Betet mit Inbrunst dafür, dass die verlorengehenden Seelen in Kambodscha zum herrlichen Licht des Herrn kommen.

Liebe Mitarbeiter! Betet für die Internationale Schule „Der Gute Baum“, dass wir Kambodscha umarmen und weiter wachsen können. Betet, dass die Absolventen dieser Schule als das Licht des eigenen Landes Kambodscha wirken können. Ich habe die feste Zuversicht, dass Gott eure Liebesmühe für den Herrn gnädig annimmt und euch belohnen wird, wie es in Matthäus 25,21 steht: „Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“

Fazit: Lass uns Gottes Wunder tun!

Gottes Wunder ist es, dass er als Schöpfergott Mensch geworden ist. Jesu Wunder in seinem öffentlichen Werk ist es, dass er Jünger erzogen hat. Nun ist unser Wunder als Berufene Gottes, dass auch wir dem Jüngererziehungswerk dienen. Das ist es, was Jesus uns am Ende seines Werkes als allerletztes befohlen hat:
„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker … lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“

Lass uns Menschen sein, die Wunder tun, indem wir unser ganzes Leben für das Jüngererziehungswerk hingeben.

Zum Schluss möchte ich Dank- und Gebetsanliegen mitteilen.

I. Dankanliegen:

1. Dass Gott nötige Lehrermissionare für das Jahr 2017/18 geschenkt hat,
2. Dass 25 Schüler sowohl geistlich als auch intellektuell großen Fortschritt gemacht haben; besonders im Orchester,
3. Dass wir die Kreditratenzahlung für das Grundstück vollständig leisten konnten,
4. Dass eine Halle namens „Blessing“ (Segen) gebaut und eingeweiht werden konnte,
5. Dass unsere Schule von der Regierung Kambodscha als internationale Schule anerkannt und genehmigt werden konnte.

II. Gebetanliegen:

A. Schule
1. Für den Bau der Schulgebäude, dass wir im Mai beginnen können,
2. Für Missionare als Lehrkräfte für die Fächer (Mathe, Naturwissenschaften Englisch, Geige),
3. Für die Führung Gottes für die Auswahl der neunen Schüler, die Leidenschaft für das Glaubensleben und Lernen haben (2. – 6. Juli),
4. Für die Schulabschluss-Bibelkonferenz, dass die Schüler Jesus als ihrem Herrn noch tiefgehender persönlich begegnen können.

B. Schüler
1. Für die Schüler der 11. Klasse (Zandon, Zandi, Sle Ida), dass sie beim Koreanisch-Examen gute Ergebnisse bekommen
2. Für Zom (8. Klasse): Heilung des Vaters (Hirntumor)
3. Für Kongheng (8. Klasse): dass seine jüngere Schwester zum Glauben an Jesus kommt und von ihrer Furcht befreit werden kann
4. Für Km Pang (8. Klasse): dass ihr Vater Jesus aufnimmt und seine Arbeit als Amulette-Hersteller aufgibt.

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