Sonderlektion: Der Glaube Abrahams (Hebr 11,8)

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DER GLAUBE ABRAHAMS

Hebräer 11,8-22
Leitvers 11,8

„Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“

Wir danken Gott, dass er uns durch die letzte Lektion am Beispiel von Abel, Henoch und Noah den Glauben gelehrt hat, der ihm wohl gefällt. Es ist der Glaube an den allmächtigen Schöpfergott, der Himmel und Erde aus nichts gemacht hat. Es ist der Glaube an den belohnenden Gott, der sich allen offenbart, die ihn ernsthaft suchen und ihn zum Mittelpunkt ihres Lebens machen. Gott schenkt denen wahres Glück und ewige Freude, die ihn von Herzen lieben, die ihm treu sind und seinem Wort gehorchen. Heute geht es hauptsächlich um Abrahams Glauben. Wenn wir die Genesis studieren, erfahren wir, dass es mit Abrahams Glaubensleben ständig bergauf und bergab ging. Aber der Hebräerbrief zeigt uns, dass Abraham den Glauben hatte, der Gott gefiel. Lasst uns heute über diesen Glauben Abrahams nachdenken.

1. Der Glaube Abrahams (8-19)

Sehen wir uns Vers 8 an: „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“ Dieser Vers zeigt uns, wie Abraham auf die Berufung Gottes reagierte hatte. Als Gott Abraham berief, gab er ihm einen Befehl und eine Segensverheißung: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.” (Gen 12,1-3) Gott verhieß Abraham so viele Nachkommen zu geben, dass man daraus eine große Nation bilden könnte. Gott verhieß ihm auch, ihm einen großen Namen zu machen und ihm ein Land zu geben. Zu jener Zeit war Abraham 75 Jahre alt und hatte keinen Sohn, denn seine Frau war unfruchtbar. Gottes Segensverheißung für einen alten Mann, Abraham, ging weit über dessen eigene Vorstellungen hinaus. Abraham wollte eigentlich gar kein Land, weil er schon ein Zuhause mit einem eigenen Haus hatte. Selbst wenn er in der Lage gewesen wäre, das Land zu kultivieren und die Ernte einzubringen, so hätte er doch keine Kinder gehabt, mit denen er die Früchte hätte zusammen essen können. Abraham hätte ganz einfach stur bleiben und Gottes Verheißung ablehnen und sagen können: „Ach, lass mich doch in Ruhe!“

Aber Vers 8 sagt, dass Abraham durch den Glauben gehorsam wurde. In seinem hohen Alter musste es für Abraham wirklich nicht leicht gewesen sein, sein Heimatland und seine Verwandtschaft und den Großteil seines Besitzes zu verlassen. Es war für ihn schwer, ohne irgendeine Sicherheitsgarantie aufs Geratewohl in ein unbekanntes Land zu ziehen. Man sagt, dass zu Abrahams Zeiten Ausländer als Feinde angesehen wurden. Darüber hinaus gab es damals in den Bergen noch Tiger und Löwen. Daher war es für Abraham wirklich nicht leicht, sein Leben an Gott zu binden und seiner Berufung zu gehorchen. Heutzutage gibt es viele Menschen, die sagen: „Ich binde mich an niemanden. Ich binde mich nur an Gott.“ Aber die Wahrheit ist, dass sie sich auch nicht an Gott binden. Denn wer sich an Gott bindet, der kann sich auch an andere Menschen binden. Abraham band sein Leben an Gott und gehorchte der Berufung Gottes, weil er Gott als Gott ehren wollte.

In der Tat ist Gottes Berufung für jeden von uns eine große Herausforderung. Gott wünscht sich von uns, dass wir seiner Berufung absolut gehorchen, indem wir wie Abraham Gottes souveräner Führung einfach vertrauen. Gott will, dass wir alle unsere berechnenden Gedanken ablegen, dass wir ihm in allen Dingen völlig vertrauen und von ihm allein abhängig leben. Menschlich gesehen, war es für Abraham unmöglich, Gottes Berufung einfach zu gehorchen und nicht zu wissen, wo er hinkommen würde. Aber als er Gottes Verheißung durch den Glauben annahm, konnte er dies tun. Gottes Berufung ist eine hohe Berufung. Ohne jedoch ein Verheißungswort Gottes im Herzen zu haben und ohne eine absolute Haltung gegenüber der Berufung Gottes zu haben ist es nicht möglich, Gott zu gehorchen. Als ein junger Informatikstudent mit Gottes Verheißung aus Gen 12,2 durch einen Bibellehrer am Campus angesprochen wurde, nahm er dieses Wort im Glauben an und gehorchte ihm, indem er kurze Zeit später aus seiner Studentenbude auszog, um die Lebensgemeinschaft mit den Leuten Gottes zu beginnen. Hätte er damals diese Glaubensentscheidung nicht getroffen, wäre er ein elender Kneipenhase geblieben und müsste weiter ein bedeutungsloses Leben in der Welt führen. Nun aber hat Gott sein Leben über seine Vorstellungskraft hinaus gesegnet und gebraucht ihn als Prediger des Wortes Gottes und als einen globalen geistlichen Leiter für sein Heilswerk.

Sehen wir uns Vers 9 an: „Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande, wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.“ Als Abraham in das verheißene Land kam, mag er erwartet haben, dass Gott ihn in ein Paradies führen würde, in dem er ein angenehmes und sorgenfreies Leben mit Gott führen könnte. Aber es war nicht das Paradies, sondern nur ein anderer Teil dieser Welt. Darüber hinaus lebten hier schon viele andere Menschen, nämlich die Kanaaniter, die groß und stark waren und um ihr Überleben kämpften. Abraham sollte nun als ein Ausländer unter Einheimischen leben. Ausländer sind meist einsam und leben unsicher, weil sie weder die Sprache der Einheimischen noch deren Kultur kennen. Abraham kehrte jedoch nicht wieder nach Hause um, sondern hielt durch den Glauben sein Leben lang an der Verheißung Gottes fest. Abraham passte sich auch nicht den verdorbenen Sitten und Gebräuchen der Kanaaniter an, sondern führte ein Leben aus dem Glauben mit der klaren Identität als ein Fremdling und Pilger. Wenn wir andere Teile der Bibel lesen, erfahren wir, dass Gott Abraham auch materiell reich gesegnet hatte, so dass er sich sein eigenes Haus auf einem großen Grundstück hätte leisten können. Aber Abraham begrub alle solche trügerischen Hoffnungen und entschied sich für ein Zeltleben. Solch ein Zeltleben mag für die ersten paar Monate sicherlich sehr abenteuerlich und interessant gewesen sein, aber auf Dauer war es unsicher, unbequem und auch nicht gerade ungefährlich. Durch seine Entscheidung für das Zeltleben war Abraham einerseits frei, Gott ungehindert dorthin zu folgen, wo Gott ihn haben wollte. Andererseits zeigt es auch, dass Abraham nicht nach irgendeiner Sicherheit oder nach der Verbesserung seiner Bedingungen in dieser Welt suchte. Vielmehr verlangte Abraham danach, mehr und mehr Gott zu erkennen und von ihm allein abhängig zu leben.

Abraham aber führte nicht nur selbst ein Zeltleben, sondern lehrte durch sein praktisches Vorbild im Glauben auch seinen Sohn Isaak und später seinen Enkel Jakob das gleiche Leben. Abraham versuchte nicht, etwas in dieser Welt festzuhalten und für immer in dieser Welt zu leben, sondern lebte mit dem Bewusstsein eines Pilgers, d. h. er hatte in seinem Herzen die lebendige Hoffnung auf seine wahre Heimat, nämlich das Reich Gottes. Sehen wir uns Vers 10 an: „Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ Abraham fand seine wahre Sicherheit und Hoffnung in Gott. Mit diesem Gott wollte er in der zukünftigen, heiligen und ewigen Stadt zusammenleben.

Als Christen sind auch wir dazu berufen, Fremdlinge und Pilger in dieser Welt zu sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht ewig in dieser Welt leben und dass es keine wahre Sicherheit in dieser Welt gibt. Die gegenwärtige Hochwasserkatastrophe in Ostdeutschland ist ein großes Unglück. Viele Menschen haben von heute auf morgen alles verloren. Sie müssen wieder ganz von vorn anfangen und brauchen Unterstützung von anderen. Aber dieses Ereignis zeigt uns auch deutlich, dass wir hier auf Erden keine wahre Sicherheit und keine bleibende Stätte haben. Lasst uns wie Abraham durch den Glauben als Fremdlinge leben, die zum Reich Gottes pilgern, indem wir der souveränen Führung und der Berufung Gottes von Herzen gehorchen. Lasst uns als Bibellehrer und Hirten leben, die die frohe und rettende Botschaft des Evangeliums einer vergänglichen und sterbenden Welt verkünden, um viele vor dem ewigen Verderben zu erretten. Vor zwei Wochen hat Gott die Hausgemeinde von H. Samuel und H. Holy-Maria mit dem Verheißungswort Gen 12,2 gegründet. H. Samuel hat die Entscheidung getroffen, Gottes Werk vollzeitig zu dienen, und H. Holy-Maria die Entscheidung, ihren Mann in allen Dingen zu unterstützen. Gott helfe ihnen, an Gottes Verheißungswort unter allen Umständen und bis zum Ende festzuhalten, so dass sie ein großes Zeugnis Gottes empfangen und als eine Quelle des Segens für die Rettung vieler junger Menschen gebraucht werden mögen.

Betrachten wir Vers 11. Schließlich wurde Abrahams Kinderlosigkeit zum Prüfstein seines Glaubens. Er war zu alt, und seine Frau Sara war unfruchtbar. Aber Abraham glaubte dennoch, dass Gottes Verheißung wahr ist, auch wenn die gegenwärtigen Umstände völlig dagegen sprachen. Vers 11 sagt: „Durch den Glauben empfing auch Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte.“ Es schien lächerlich zu sein, dass Sara schwanger werden würde, aber Sara nahm die Verheißung, die Gott Abraham gegeben hatte an und erachtete Gott für treu. Sie war mittlerweile eine schneeweiße Oma geworden und obendrein unfruchtbar. Aber als sie an die Verheißung Gottes glaubte, erfuhr sie, dass für Gott kein Ding unmöglich ist. Als Abraham und Sara gegen die Zweifel des Satans geistlich kämpften und beteten, um unter allen Umständen an der Verheißung festzuhalten, schenkte Gott ihnen den Isaak. Wir sehen oft nur auf unsere gegenwärtige Lage und auf unser fruchtloses Leben und geraten in den Unglauben. Aber die Bibel sagt uns, dass wenn wir auf Gott schauen und unter allen Umständen an der Verheißung Gottes bis zum Ende im Glauben festhalten, wir die Herrlichkeit Gottes sehen werden. (Joh 11,40)

Nachdem Isaak auf die Welt gekommen war, war Abraham so glücklich, als hätte er viele Söhne bekommen, so viele wie die Sterne am Himmel oder wie der Sand am Ufer des Meeres. Tatsächlich sah Abraham mit den Augen des Glaubens so viele Söhne wie Sterne am Himmel und freute sich in Gott. Vers 12 sagt: „Darum sind auch von dem einen, dessen Kraft schon erstoben war, so viele gezeugt worden, wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählbar ist.” Die Welt scheint immer voll von gottlosen Leuten zu sein, die nichts anderes als Sklaven des Geldes und der Begierde sind. Aber der Verfasser des Hebräerbriefes betont, dass es nach Abraham viele fromme Männer und Frauen des Glaubens gab, die als Pilger ihr Leben mit der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes führten. Wegen ihres Glaubenslebens, war Gott froh, ihr Gott zu heißen. Viele sind gestorben, ohne das Verheißene gesehen zu haben. Aber sie waren voller Hoffnung, weil sie an Gott glaubten. Sie waren voller Hoffnung, weil sie an das Reich Gottes glaubten. Sehen wir uns Vers 13 an: „Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind.“

Menschlich gesehen scheinen diejenigen, die Reichtum in der Welt und Ehre haben, glücklich zu sein. Diejenigen, die keinen weltlichen Reichtum besitzen und kein Ansehen haben, mit dem sie angeben können, scheinen unglücklich zu sein. Aber in der Tat sind all diejenigen, die ihre Hoffnung auf weltliche Dinge gesetzt haben, elend, egal ob sie ihren Traum erfüllt haben oder nicht. Diejenigen, die in der Welt des Geldes leben, sind vom Geld abhängig und werden früher oder später elend. Michael Jacksons Tochter, hat viele Millionen Dollar von ihrem verstorbenen Vater geerbt. Aber tief in ihrem Herzen ist sie so verzweifelt, dass sie sich in der vergangenen Woche das Leben zu nehmen versuchte. Viele Menschen denken, mit Geld alle ihre Probleme lösen zu können und studieren und arbeiten sehr hart für dieses Ziel. Aber Tatsache ist, dass wir mit Geld weder unser grundlegendes Sündenproblem lösen noch durch Geld glücklich werden können. Im krisengeschüttelten Südeuropa hoffen die Menschen auf die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Aber diese Hoffnung ist trügerisch. Wir müssen uns durch Abrahams Neffen Lot warnen lassen. Er hatte sein Glaubensleben gut angefangen, indem er mit Abraham nach Kanaan gezogen war. Nach einiger Zeit jedoch schielte er nach der Anerkennung, der Bequemlichkeit und dem Vergnügen in der Welt. Er relativierte die Verheißung Gottes und gab das Zeltleben auf. Aber die Folge war, dass er trotz besserer Bedingungen mit seiner ganzen Familie sehr elend wurde und nur schlechte Frucht hervorbrachte.

Das Leben in Zelten und als ein Pilger ist oft schwierig und mühselig. Aber es ist der beste Segen für uns, weil man dadurch in der Beziehung zu Gott immer weiter wächst und am Ende das Ziel seines Lebens nicht verfehlen wird. Diejenigen, die nicht unterwegs aufgeben, sondern immer bereit sind, weiter den Glauben an Gott zu lernen, sind wahrhaft glücklich, weil Gott sich ihrer nicht schämen wird, ihr Gott zu heißen. Gott wird sie annehmen und sie als seine „treuen Kinder“ nennen. Sehen wir uns die Verse 15 und 16 an: „Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.“ Gott helfe uns, weiter zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten, indem wir mit der lebendigen Hoffnung auf das Reich Gottes leben und mit erster Priorität unser Leben für die Aufstellung von 500 Bibellehrern und 5000 Gebetsmitarbeitern einsetzen.

Betrachten wir Vers 17. Es kam die Zeit, da Gott Abraham auf die Probe stellte und zu ihm sagte: „Nimm deinen einzigen Sohn Isaak und opfere ihn mir zum Brandopfer.“ Gott hatte vor, viele Nachkommen Abrahams durch Isaak aufzustellen. Darum konnte Isaak eigentlich nicht geopfert werden. Denn die ganze Verheißung würde mit Isaaks Opferung zunichte werden. Aber wie reagierte Abraham in dieser extremen Situation? Vers 19a sagt: „Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken.“ Kurz gesagt, glaubte Abraham, dass selbst dann, wenn er Isaak opferte, Gott seine Verheißung erfüllen würde, weil Gott die Macht hat, Isaak wieder von den Toten auferstehen zu lassen. Dass Abraham willens war, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, zeigt, dass er Gott mehr liebte als den Segen Gottes. Wenn wir unsere Kinder wirklich lieben, können wir sie auch für das Werk Gottes hingeben. Wenn jemand Gott liebt, kann er Gott immer mehr geben. Aber wenn jemand Gott nicht liebt, stößt er alsbald an seine Grenze und wird seinen Ehepartner oder seine Kinder nur als sein Kapital betrachten. „Abraham opferte den Isaak“ ist der beste Ausdruck der Liebe Abrahams zu Gott. Dieses Ereignis erinnert uns an 1.Johannes 4,18a, wo es heißt: „Sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“

2. Der Glaube der Patriarchen (20-22)

Sehen wir uns Vers 20 an: „Durch den Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau mit Blick auf die zukünftigen Dinge.“ Isaak erbte Abrahams Segen. Aber obwohl er der einzige Sohn Abrahams war und verwöhnt hätte sein müssen, missbrauchte er Gottes Segen nicht, sondern bewahrte ihn gut und gab ihn an Jakob weiter. Isaak war ein Mann, der absolut an die souveräne Führung Gottes glaubte. Als eine Hungersnot über das Land kam, suchte er nicht bessere Bedingungen, sondern blieb im Land und vertraute auf Gott. Auch bezüglich seiner Heirat vertraute er völlig auf Gott. Statt sich selbst nach seinem eigenen Gutdünken eine Frau zu nehmen, heiratete er erst sehr spät die Frau, die Gott durch Abrahams Knecht zu ihm führte. Als sie 20 Jahre lang keinen Sohn hatten, stritten sie nicht miteinander und beschuldigten sich auch nicht gegenseitig, sondern beteten füreinander, dass ihnen ein Sohn gegeben werden möge. Dann gab Gott ihnen Zwillingssöhne, Esau und Jakob, durch den die 12 Patriarchen geboren wurden. Isaak kämpfte nicht um die von ihm gegrabenen Brunnen, als gottlose Leute sie ihm wegnahmen. Auch in materieller Hinsicht vertraute Isaak völlig auf Gottes Hilfe. Dadurch zeigte er den Gottlosen, dass er ein Mann Gottes war. Isaaks Leben hatte großen Einfluss.

Sehen wir uns Vers 21 an: „Durch den Glauben segnete Jakob, als er starb, die beiden Söhne Josefs und neigte sich anbetend über die Spitze seines Stabes.“ Jakob war eifersüchtig auf seinen Zwillingsbruder Esau. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er seinem Bruder mit List sein Erstgeburtsrecht abnahm. Deswegen aber musste Jakob das Haus seiner Mutter früh verlassen und lebte für 20 Jahre unter seinem geizigen Onkel Laban. Er konkurrierte dort auch mit seinem Onkel Laban und nahm ihm zwei Töchter und zwei Mägde weg. Am Ende hatte er fast den ganzen Besitz übernommen und machte seinen Onkel zu einem Mann mit leeren Händen. Um Laban zu entkommen, musste Jakob nach Hause zurückkehren, wo sein verfeindeter Bruder Esau auf ihn wartete. Durch seine Konkurrenzkämpfe gewann Jakob das Erstgeburtsrecht, die Liebe von vier Frauen, elf Söhne, und Reichtum. Am Ende wurde ihm alles zu einer schweren Last. So wollten ihn z. B. seine vier Frauen jede Nacht in vier Stücke teilen. Zum Schluss kämpfte Jakob mit Gott einem Ringkampf am Fluss Jabbok. Er ergriff Gott und ließ ihn bis zum Morgengrauen nicht los, weil er Gottes Segen bekommen wollte. Jakob hatte gelernt, dass Gott die Quelle des Segens ist, und dass aller weltliche Segen letzten Endes nur eine Last darstellt. Als Jakob starb, betete er Gott an, indem er sich über die Spitze seines Stabes neigte. Dazu segnete er seine Nachkommen mit Gottes Segen.

Sehen wir und Vers 22 an: „Durch den Glauben redete Josef, als er starb, vom Auszug der Israeliten und befahl, was mit seinen Gebeinen geschehen solle.“ Josef war der zweitjüngste Sohn Jakobs, und Jakob hatte ihn am liebsten. Aber seine Stiefbrüder hassten ihn deswegen. Und so verkauften sie ihn als Sklaven nach Ägypten. Als ein Sklave wurde Josef der erste Diener des Generals des Ägyptischen Reiches, Potifar. Danach wurde Josef wegen der Verleumdung der begierigen Frau Potifars ins Gefängnis geworfen. Dort wurde er zum Hirten für die Gefangenen. Was auch immer Josef tat, er war erfolgreich, weil Gott mit ihm war. In Zeiten der Härte und des Leidens verfiel er nicht in Selbstmitleid. Durch die Gnade Gottes wurde Josef schließlich der zweite Mann von Ägypten. Aber Josef klammerte sich nicht an die Herrlichkeit des ägyptischen Reiches, sondern er gab seinen Brüdern und den Anwesenden Befehl, seine Gebeine mit ins verheißene Land zu nehmen, damit sie dort begraben würden. Diese kleine Begebenheit zeigt, dass Josef Sehnsucht nach dem Reich Gottes hatte. Er war ein Mann des Glaubens, der Gott liebte und auch seinen Brüdern half, diese Hoffnung und Liebe Gottes anzunehmen.

Heute haben wir den Glauben Abrahams und der Patriarchen kennengelernt. Abraham glaubte an die Verheißung Gottes und gehorchte der Berufung Gottes mit einer absoluten Haltung. Er schaute nicht auf sich selbst und suchte nicht seinen persönlichen Vorteil. Sondern er blickte auf den allmächtigen Gott und zweifelte nicht an dessen Liebe und souveränen Führung. Er setzte seine ganze Hoffnung auf Gott und glaubte, dass Gott seine Verheißungen treu erfüllt. Wie Abraham so behielten auch Isaak, Jakob und Josef ihren Glauben nicht für sich selbst, sondern gaben ihn an ihre Nachkommen weiter. Durch den Glauben lebten sie als Fremdlinge und Pilger auf der Erde und erwarteten das Reich Gottes. Gott helfe uns, in den Fußstapfen des Glaubens Abrahams und der Patriarchen zu gehen, indem wir wie sie mit der klaren Identität als Fremdlinge und Pilger zum Reich Gottes leben. Viele haben ihr Glaubensleben gut angefangen, aber sind dann durch den betrügerischen Reichtum, durch Wohlstand und Bequemlichkeit zu Fall gekommen. Der Glaube von Lot gefiel Gott nicht. Aber der Glaube von Abraham gefiel Gott sehr wohl. Gott schenke uns wie Abraham ein lernwilliges Herz, dass wir bereit sind, den Glauben an Gott immer weiter kennenzulernen. Gott helfe uns, unter jeglichen Umständen an seinen Verheißungen festzuhalten und der Berufung Gottes absolut zu gehorchen. Gott segne alle unsere Mitarbeiter der Neuen Generation, dass sie den geistlichen Segen ihrer Eltern und Glaubensvorfahren von Herzen annehmen, diesen gut bewahren und an die ihnen folgende Generation weitergeben.

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