Zu einer grossen Errettung (1.Mose 45,7) Bonn ubf

ZU EINER GROSSEN ERRETTUNG

1. Mose 42,1 – 47,31 ; 50,1-26

Leitvers 45,7

„Aber Gott hat mich vor euch her gesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.“

Wir sind dem Herrn sehr dankbar für das Bibelstudium aus der Genesis in den vergangenen 6 Monaten. Wir durften lernen, dass Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist. Gott schuf den Menschen sehr gut zu seinem Bilde und segnete ihn mit der Mission. Wegen des Hochmuts fiel der Mensch in die Sünde, aber Gott aber machte einen Erlösungsplan. Er berief Abraham und wollte ihn zum großen Volk machen und alle Geschlechter auf Erden durch ihn segnen. Gott erzog Abraham und begleitete Isaak und Jakob gemäß seiner Verheißung. Schließlich erfüllte Gott seine Verheißung und sandte Jesus Christus als den Erlöser von unserer Sünde. Die Genesis gibt uns die Grundlage unseres Glaubens. Lasst uns tüchtige Genesis-Bibellehrer sein und die Wahrheit der Schöpfung, der Sünde und der Erlösung unter den jungen Menschen unserer Generation aufrichten.

In der vergangenen Lektion haben wir erfahren, dass Gott Josef einen Traum gab. Josef wurde von seinen neidischen Brüdern in die Sklaverei verkauft und kam unschuldig ins Gefängnis. Doch Gott war mit ihm, so dass er ein Mann wurde, dem alles glückte. Zur rechten Zeit erhöhte Gott ihn und setzte ihn zum Regenten von Ägypten ein. Der heutige Text lehrt uns Josefs Glaube an die Souveränität Gottes und seine Liebe zu seinen Brüdern. Sein Glaube half ihm, seine Hoffnung nicht in der Welt zu haben, alle persönlichen Schwierigkeiten zu überwinden und Glaube und Hoffnung in seine Nachkommen einzupflanzen. Sein Glaube an den souveränen Gott half ihm, seine Brüder bedingungslos zu lieben und sie zur Buße zu führen, so dass sie Vergebung und das neue Leben als Stammväter Israels empfingen. Möge Gott jeden von euch mit Josefs Glauben segnen, dass er euch, eure Nachkommen und unseren Kontinent Europa zu einer großen Errettung gebraucht.

1. Josefs zur Buße führende Liebe zu seinen Brüdern (42,1 – 44,34)

Sehen wir uns Kapitel 42 an. Wie Gott Josef durch die Träume des Pharaos offenbart hatte, kamen nach den sieben Jahren der Fülle sieben Jahre des Hungers. Alle Welt litt Hunger, aber in Ägypten war durch Joses Vorsorge genug Brot vorhanden. Auch Josefs Brüder zogen hinab nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Den jüngsten Bruder, Benjamin, ließ Jakob aber nicht ziehen, weil er fürchtete, ihn auch noch zu verlieren. Die Brüder kamen zu Josef und fielen vor ihm nieder. Sie erkannten ihn nicht, aber er erkannte sie wohl. In diesem Moment mussten starke Gefühle auf Josef einströmen. Dies waren die Männer, die ihn kaltherzig nach Ägypten verkauft hatten. Gleichzeitig waren es seine Brüder, die er über 20 Jahre lang nicht mehr gesehen hatte. Doch Vers 42,9 sagt: „Und Josef dachte an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte…“ Josef dachte an die Träume: dass die Garben seiner Brüder sich vor seiner Garbe verneigt hatten und dass Sonne, Mord und Sterne sich vor ihm verneigten. Seine Brüder hatten Josef und seinen Traum gehasst und wollten den Traum samt Josef vernichten. Doch nun wurde der Traum genau erfüllt. Josef dachte an den Traum, anders gesagt, dachte er an Gott. Er kämpfte im Glauben an Gott und überwand den Drang, über sie triumphieren oder sich an ihnen zu rächen und auch den Drang, sich ihnen gleich zu erkennen zu geben und ihnen um den Hals zu fallen. Stattdessen dachte er daran, was Gott wollte. Josef wusste, dass Gott ihn hierher geführt hatte und dass er auch mit seinen Brüdern etwas Besonderes vorhatte. Vers 7 sagt: „Und er sah sie an…“ Er erkannte ihre Not in der Sünde und wusste, dass dazu zuerst ihr Sündenanliegen gelöst werden musste. Solange ihr Sündenproblem nicht gelöst wäre, gäbe es keinen Frieden und keine Beziehung. Obwohl es ihm große Überwindung kostete, fing er an, sie geistlich herauszufordern. Zuerst warf er ihnen vor, Kundschafter zu sein. Lesen wir 42,9: „Und Josef dachte an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen zu sehen, wo das Land offen ist.“ Der Vorwurf, Kundschafter zu sein aus dem Mund des mächtigen Regenten war fast schon ein Todesurteil. Die Brüder, die erwartet hatten, dass er ihnen den Preis für das Getreide nennen würde, suchten schnell ihre Redlichkeit zu beweisen und erzählten von ihrer Familiensituation. Josef aber wiederholte den Vorwurf und ließ sie drei Tage gefangen legen. Dann sagte er: „Ich fürchte Gott“ und forderte von ihnen, einen von ihnen gebunden dazulassen und den jüngsten Bruder aus Kanaan zu holen. Seine Worte: „… denn ich fürchte Gott“ drangen noch nicht zu ihnen durch. Jeder von ihnen wusste, dass Jakob Benjamin nicht ziehen lassen würde. Was bewirkte diese unlösbare Aufgabe in ihnen? Lesen wir 42,21.22: „Sie sprachen aber untereinander: Das haben wir an unserem Bruder verschuldet! Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns. Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich’s euch nicht, als ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, doch ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert.“ Ihre Reaktion zeigt, dass auch nach mehr als 20 Jahren ihre Sünde immer noch präsent war. Wegen der Sünde waren sie voller Schuldbewusstsein. Als sie in Schwierigkeiten gerieten, schrieben sie es sofort ihrer Sünde zu. Sie hatten Josef in die Sklaverei verkauft, aber sie selber waren Sklaven ihrer Furcht und ihres schlechten Gewissens. Sünde ist nicht eine Tat, die man einmal begeht und dann vergisst. Sünde ist eine Realität, eine Macht, die unser ganzes Denken krumm macht und unsere Seele korrumpiert und verschmachten lässt. Sie kann nicht durch fleißige Arbeit überwunden werden, noch löst sich dieses Problem durch Zeitablauf. Es gibt nur einen Weg aus diesem Elend, nämlich dass die Sünde vergeben wird. Josefs Herz brach, als er ihr Elend sah. Er musste weinen, verbarg aber seine Tränen und blieb dann wieder hart gegenüber seinen Brüdern. Er ließ Simeon binden und die anderen ziehen. Ein weiterer Schreck wartete auf der Rückreise, als sie ihr Geld wieder fanden. Sie erkannten das nicht als eine Geste der Güte, sondern als neuerliche Bedrängnis und sprachen untereinander: „Warum hat Gott uns das angetan?“ Als sie Jakob von der Forderung Josefs erzählten, wollte dieser Benjamin nicht ziehen lassen. Auch Rubens Angebot, seine zwei Söhne zu töten, konnte ihn nicht überzeugen.

Sehen wir uns 43,1.2 an: „Die Hungersnot aber drückte das Land. Und als verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide.“ Sie wussten, dass sie nicht ohne Benjamin ziehen konnten. Da sprach Juda zu Jakob: „Lass den Knaben mit mir ziehen … Ich will Bürge für ihn sein; von meinen Händen sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.“ Hier sehen wir, dass Josefs geistliche Liebe schon gewirkt hatte. Juda war derjenige gewesen, der kaltherzig vorgeschlagen hatte, Josef als Sklaven zu verkaufen. Jetzt hatte er erkannt, dass Liebe Hingabe bedeutet. Als er sich für Benjamin verbürgte, wurde Jakob tatsächlich bewegt, seinen jüngsten Sohn mit ihnen ziehen zu lassen. Dies war ein Anfang auf dem Weg zur Buße.

43,15 sagt: „Da nahmen sie die Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.“ Josef sah die Brüder kommen und ließ sie in sein Haus führen, um mit ihnen Mittag zu essen. Wegen ihrer krummen Gedanken empfanden sie dies aber nicht als Einladung zum Mittagessen, sondern als Bedrohung: „Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unseren Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und uns die Esel nehmen.“ Als Josef kam und Benjamin sah, konnte er kaum an sich halten und musste in seine Kammer gehen, um zu weinen. Dann aßen sie und wurden fröhlich mit ihm. Dennoch war ihre Prüfung noch nicht vorüber. Josef ließ seinen silbernen Becher in Benjamins Sack legen. Als dieser gefunden wurde, stand Benjamin wie ein Dieb da. Die Brüder kamen wieder zu Josef und bekannten: „Was sollen wir meinem Herrn sagen oder wie sollen wir reden und womit können wir uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden.“ Josef sagte, dass sie nach Hause ziehen könnten, nur Benjamin würde sein Sklave sein. Juda setzte sich nun für Benjamin ein. Sehen wir uns 44,18-34 an. Juda wollte selbst Sklave werden an Benjamins Statt. Lesen wir 33.34: „Darum lass deinen Knecht hier bleiben an des Knaben statt als Sklaven meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen. Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen Vater kommen würde.“ Hier erkennen wir seine Buße. Er dachte nicht mehr an sich selbst, sondern an seinen Vater und an Benjamin. Dieser kaltherzige Egoist wollte sich selbst als Sklave für seinen Bruder geben. Sklave zu sein hieße, dass er keine Rechte mehr hätte, seine Heimat nicht mehr sehen könnte und sein Leben lang unterdrückt werden und hart arbeiten und dann sterben müsste. Diese Liebe ist nicht mehr menschlich, sondern göttlich. Sie erinnert an die Gnade Jesu, der seine himmlische Herrlichkeit aufgab und sich entäußerte und Knechtsgestalt annahm, um mit uns Sündern zu sein, und an unserer Stelle wie ein Sünder und Schwerverbrecher am Kreuz starb, um uns von unseren Sünden zu erlösen.

Wie konnte Juda so verändert werden? Wenn wir den Text betrachten, finden wir einen Punkt, dass er sich als Sünder vor Gott anerkannte. Da empfing er die Vergebung seiner Sünden. Solange wir uns selbst rechtfertigen oder unsere Sünde verstecken, können wir die Gnade der Vergebung nicht erfahren. Wir müssen aufrichtig vor Gott stehen und bekennen, dass wir Sünder sind. Dann ist Gott treu und gerecht, dass er uns durch das stellvertretende Opfer Jesu unsere Sünden vergibt. Die Vergebung bewirkt wunderbares, dass selbstzentrierte egoistische Sünder zu warmherzigen liebevollen Glaubenseltern verändert werden.

H. Holy Maria Park litt früher sehr unter Ärger und Rebellion, so dass sie trotz Begabung nicht einmal richtig singen konnte und auch Eltern, Bekannte und Mitarbeiter belastet wurden. Als ihr Hirte sie sah, hatte er ein jammerndes Herz und begann, ihr geistlich zu helfen. Als sie sich dadurch vor Gott als Sünderin fand, empfing sie Vergebung in Christus und wurde zur liebevollen Glaubensmutter verändert. Sie denkt nun nicht mehr in erster Linie an ihre Karriere, sondern an die Hoffnungsträger und an das Werk Gottes, von der Veränderung der Musikhochschule angefangen. Möge Gott ihren Sieg im Studium in diesem Monat als Zeugnis gebrauchen, dass durch sie viele Musikstudenten für ihren Egoismus Buße tun und Vergebung und das wahre Leben empfangen.

Wir lernen hier, dass die wahre Liebe die geistliche Liebe ist, die andere zur Buße führt. Die Sünder kommen nicht von selbst zu Gott. Es gibt niemanden, der ohne geistliche Hilfe Buße getan hätte. Die Sünder müssen zur Buße geführt werden. Dies geschieht durch die geistliche Liebe. Geistliche Liebe auszuüben ist nicht leicht. Josef musste seine menschlichen Gefühle verleugnen und seine Brüder auf verschiedene Weise herausfordern, um ihnen zu helfen. Die Schwierigkeiten, die er ihnen bereitete, erinnerten sie an die Schmerzen, die sie Josef und ihrem Vater zugefügt hatten und halfen ihnen, sich selbst als Sünder vor Gott zu erkennen, seine Vergebung anzunehmen und einen neuen Anfang als Glaubensväter für das Volk Gottes zu machen. Als Bibellehrer sind wir berufen, diese Schmerzen zu tragen und die geistliche Liebe auszuüben, die zur Buße führt. Wenn wir die geistliche Not der jungen Menschen unserer Zeit sehen, können wir nicht gleichgültig bleiben. Wir müssen das geistliche Anliegen der Selbstsucht und Beziehungslosigkeit der jungen Menschen behandeln, indem wir ihre Selbstzentriertheit aktiv herausfordern. Ein junger Mann beklagte sich über seine schwierige Lage im Studium und bei der Arbeit. Seine Bibellehrerin gab ihm aber kein menschliches Mitleid, sondern fragte jedes Mal, um wen er sich gekümmert habe. Schließlich erkannte er seine Sünde der Selbstsucht und tat Buße; er erfuhr Vergebung und wurde zu einem herzlichen Gebetsmitarbeiter und Hirten für die jungen Menschen verändert. Lasst uns nicht gleichgültig und verantwortungslos bleiben, sondern in jeder Hausgemeinde und jedem Kreis zwölf jungen Menschen mit geistlicher Liebe helfen, sich als Sünder zu erkennen, durch die Vergebung wahre Freiheit zu empfangen und als geistliche Leiter aufgestellt zu werden.

2. Josefs Glaube an die Souveränität Gottes (45,1 – 47,31 ; 50,1-26)

Als Josef die Buße der Brüder erkannte, konnte er nicht länger an sich halten. Er ließ alle anderen hinausgehen und gab sich seinen Brüdern zu erkennen. Lesen wir 45,2.3: „Und er weinte laut, so dass es die Ägypter und das Haus des Pharao hörten, und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht.“ Als die Brüder hörten, dass dieser mächtige Mann Josef war, erschraken sie so sehr, dass sie kein Wort herausbrachten. Sie dachten, dass er sich nun sicher an ihnen rächen würde. Doch Josef tröste sie und sprach: „Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, dass ich darum zürne, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt.“ Wie konnte Josef seinen Brüdern gegenüber freundlich reden, die ihn doch so böse behandelt und in die Sklaverei verkauft hatten? Er konnte es, weil er an die Souveränität Gottes glaubte. Er sah sie nicht als diejenigen an, die über sein Schicksal bestimmten, sondern als Teil des großen Planes Gottes. Lesen wir 45,7: „Aber Gott hat mich vor euch her gesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.“ Gott sandte Josef nicht zufällig nach Ägypten, sondern mit einem bestimmten und konkreten Ziel. Dazu gab er ihm die Träume, gebrauchte den Neid der Brüder, schützte und bewahrte Josef in der Sklaverei und ließ ihn zu einem Mann werden, dem alles glückte; gebrauchte sogar den Hass der Frau des Potifar und die Vergesslichkeit des obersten Mundschenken des Pharao. Zur rechten Zeit erhöhte Gott Josef zum Regenten von Ägypten, und zur rechten Zeit führte er auch seine Brüder aus Kanaan herab. Die ganze Zeit über hatte Josef Glauben an die souveräne Führung Gottes. Er glaubte, dass Gott der souveräne Herr der Geschichte ist und sein Leben, das Leben seiner Brüder und das seines Volkes nach seinem großen Plan führte. Gottes Ziel war es, Josef und seine Brüder übrig zu lassen auf Erden und ihr Leben zu erhalten zu einer großen Errettung. Gottes Ziel war es, Josef als weisen Verwalter in Ägypten zu gebrauchen, die Israeliten vor der Hungersnot zu bewahren und sie zum Königreich von Priestern für die ganze Welt zu machen. Schließlich wollte Gott durch sie den verheißenen Messias senden. Gottes souveräne Führung hat immer eine große Errettung zum Ziel. Josef verstand die souveräne Führung Gottes im Glauben an Gottes Ziel. So konnte er alle persönlichen Schwierigkeiten im Glauben ertragen und auch seine Brüder annehmen und trösten und ihren Nachkommen in Blick auf Gottes Ziel Glauben und Vision einpflanzen.

Wenn wir Schwierigkeiten erfahren, geraten wir leicht in den Fatalismus und fragen uns, warum Gott so etwas zulässt. Manchmal fangen wir dann an, zu hadern und zu zweifeln, weil wir nur unsere eigene schwierige Lage sehen. Als ich Ende 2007 meine Arbeitstelle verlor, schämte ich mich und haderte mit Gott und fragte: Warum? Aber im nachfolgenden Jahr lehrte mich Gott durch die Mitarbeit als Gebetsdiener bei verschiedenen Gelegenheiten, dass sein Ziel für mich und meine Familie nicht weltliche Sicherheit ist, sondern die Weltmission und die geistliche Erneuerung in Europa. Nach neun Monaten gab er mir eine neue, bessere Stelle, vor allem aber durfte ich dadurch Glauben an die Souveränität Gottes lernen. Josefs Beispiel lehrt uns, dass wir Glauben an die Souveränität Gottes haben sollen. Wir sollen uns nicht an dieses Leben klammern und nur uns selbst und unsere momentane Situation sehen, sondern das große Ziel Gottes. Was war Josefs Zeugnis von der Souveränität Gottes? Vers 7: „Aber Gott hat mich vor euch her gesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.“ Möge Gott uns helfen, unser Leben und das Leben unserer Kinder und diesem großen Ziel Gottes unterzuordnen und von Gott zu einer großen Errettung gebraucht werden.

Sehen wir uns 45,15 an. Josefs Glaube ermutigte seine Brüder, so dass sie ihre Angst überwinden und mit ihm reden konnten. Dann zogen sie nach Hause und brachten ihren Vater und alle ihre Kinder und ihre Habe und ihr Vieh hinab nach Ägypten. Bevor er Kanaan verließ, opferte Israel dem Herrn, und Gott erschien ihm. In 46,3 sprach Gott zu ihm: „Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen.“ Israel zog mit insgesamt 70 Personen nach Ägypten. Gott erfüllte an ihnen seine Verheißung, die er Abraham und Isaak gegeben hatte. In den nachfolgenden 400 Jahren wuchsen die Israeliten zum großen Volk. Als sie aus Ägypten auszogen, waren sie auf 600.000 Mann angewachsen.

Josef sah diese Zeit durch den Glauben voraus. In Kapitel 50 erfahren wir, dass Josefs Brüder nach dem Tod Jakobs noch einmal in die Angst gerieten, dass Josef sich doch an ihnen rächen würde. Josef weinte, weil sie immer noch nicht an Gottes absolute Liebe glaubten. Er bezeugte ihnen diese Liebe in 50,20: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ Josef glaubte, dass Gott ihm und ihnen alle Dinge zum Besten dienen ließ. Das Beste war, dass Gott seine Verheißung an seinem Volk erfüllte, die er Abraham gegeben hatte. Als Josef auf dem Sterbebett lag, nahm er einen Eid von seinen Nachkommen und den Nachkommen ihrer Brüder, dass sie seine Gebeine mit sich ins verheißene Land nehmen und dort bei Abraham, Isaak und Jakob begraben. Josefs Hoffnung für seine Nachkommen war nicht ein besseres Leben in Ägypten, sondern das verheißene Land. Es ist entscheidend, welches Erbe wir den Nachkommen hinterlassen: ein materielles Erbe oder ein geistliches Erbe. Josef pflanzte Glauben in die Israeliten ein, so dass sie sich 400 Jahre später daran erinnerten und seine Gebeine beim herrlichen Exodus mit nach Kanaan nahmen. Lasst uns geistliche Eltern sein, die ihren Nachkommen ein geistliches Erbe in Blick auf das ewige Erlösungswerk Gottes hinterlassen.

In dieser Lektion haben wir Josefs Glauben an die Souveränität Gottes kennen gelernt. Josef glaubte, dass Gott ihn mit einem großen Ziel vor seinen Brüdern nach Ägypten geführt hatte, um sie und ihre Nachkommen zur großen Errettung zu gebrauchen. Mit diesem Glauben trug er die Schmerzen, sie zur Buße zu führen und pflanzte Glauben in sie ein. Dieses Ziel der großen Errettung der in die Sünde gefallenen Menschen durften wir durch die Genesis erkennen. Dazu erzog und führte er Abraham, Isaak, Jakob und auch Josef und seine Brüder. Lasst uns für die bevorstehende Young Leaders Konferenz beten, dass die Leiter der neuen Generation durch die Genesis dieses Ziel Gottes aufnehmen und von Gott als Bibellehrer und Glaubensväter und –mütter zur großen Errettung gebraucht werden. Möge Gott jedem von uns helfen, mit geistlicher Liebe dafür zu arbeiten, dass Gott Europa als Missionare aussendenden Kontinent wiederherstellt und zu einer großen Errettung gebraucht.

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