Der andere Geist von Kaleb und Josua

4. Mose 11,1 – 17,15
Leitvers 14,24

„Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen.“

Wir danken Gott, dass er das Junior Leadership Camp an diesem Wochenende reich gesegnet und unsere Nächste Generation als Prediger und Vortragende kostbar gebraucht hat. Durch das Studium des Buches Nehemia durften wir ermutigt werden, den Wiederaufbau der zerbrochenen geistlichen Mauern in Deutschland und Europa in Angriff zu nehmen. Gott segne und gebrauche das Bilden von Zweierbibelstudium-Teams kostbar, um unser geistliches Erbe mit den jungen Menschen zu teilen und insbesondere die Heiligung des Sonntags, die Opfergabe des Zehnten und die biblische Heiratsanschauung in der Gemeinde Gottes aufzurichten.

Im heutigen Text steht das Volk Israel eigentlich kurz vor dem Einzug in das verheißene Land. Doch gerade zu dieser Zeit fiel das Volk Gottes in Unglauben. Als Folge davon konnten sie nicht nach Kanaan einziehen und eine ganze Generation musste in der Wüste sterben. Nur Kaleb und Josua hatten einen anderen Geist und sie würden durch ihren Glauben das verheißene Land einnehmen. Wir wollen in dieser Stunde auch Gottes Treue kennenlernen, der das wiederholte Murren und die Rebellion seines Volkes immer wieder trug und seine Verheißung nicht fallen ließ. Dieser treue Gott erfüllt auch heute seine Verheißung mit denjenigen, die mit seiner Verheißung leben. Lasst uns heute kennenlernen, welche ernsthafte Konsequenz der Unglaube hat und welche geistlichen Kämpfer Gott segnet und durch sie seine Verheißung für die Weltmission erfüllt.

1. Das wiederholte Murren der Israeliten (11,1 – 14,45)

Erstens: Das lüsterne Volk (Kapitel 11)

Nachdem das Volk Israel vom Sinai aufgebrochen war, zogen sie unter der Führung der Wolke des Herrn ihre Tagereisen in Richtung des verheißenen Landes. Doch es dauerte nicht lang, da klagte das Volk vor den Ohren des Herrn, dass es ihm schlecht gehe. Kapitel 11,1b sagt: „Und als es der HERR hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers.“ Die Israeliten klagten, dass es ihnen schlechte gehe und sie murrten vor den Ohren Gottes. Sie verleugneten all die Gnade Gottes, die sie erfahren hatten und erregten dadurch Gottes Zorn. Als daraufhin das Feuer des HERRN loderte und um sich fraß, schrie das Volk zu Mose. Und Mose bat den HERRN, sodass die Plage endete. Warum musste der HERR sein Volk so hart schlagen? Er musste sie schlagen, weil sie Gottes Volk waren. Gott hatte sie mit mächtiger Hand aus der Sklaverei in Ägypten geführt. Sie waren sogar Gottes Heerscharen, die von ihm für seinen heiligen Krieg berufen waren. Gott hatte sie mit allem versorgt, was sie nötig hatten. Gott selbst zog auf dem Weg zum verheißenen Land ihnen voran. Ihr Klagen war für Gottes Heerscharen völlig unangebracht.

Woher kam dann ihr Murren? Lesen wir die Verse 4 bis 6: „Das fremde Volk aber unter ihnen war lüstern geworden. Da fingen auch die Israeliten wieder an zu weinen und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna.“ Wegen des fremden Volks, das unter ihnen wohnte, waren die Israeliten lüstern geworden. „Lüstern“ meint, dass sie nach ihrer Lust, nach ihrer Laune, ja nach ihrer sündigen Gier handeln. Als Gottes Volk waren sie berufen, Gottes Wohltaten zu verkündigen. Doch wegen ihrer Lust nach den Speisen Ägyptens murrten sie und sagten, dass ihre Seele matt geworden war. Gott hatte sie so treu mit himmlischem Manna versorgt. Das Manna kam so reichlich und war so vielseitig zu verwenden. Doch sie murrten über diesen treuen Segen Gottes. Es ist eine ernsthafte Sünde, über den Segen Gottes zu murren bzw. den Segen Gottes zu verachten. Gott hat jedem von uns großen Segen geschenkt. Er hat uns aus dem sündigen und weltlichen Leben herausgerufen und für seine große Mission als Hirten und Bibellehrer berufen. Er bereitet auch uns jeden Morgen sein geistliches Manna, das tägliche Brot, vor. Aber wer den Segen des Frühgebets und des Täglichen Brots verachtet und wie die Israeliten dagegen murrt, zieht den Zorn Gottes auf sich. Dann können wir nicht als ein Königreich von Priestern und als heiliges Gottesvolk gebraucht werden. Zu Murren ist kein Bedingungsproblem, sondern ein ernstes Sündenproblem. Und unser Murren ist nicht allein gegen Menschen, sondern gegen Gott. Gott der Herr hörte genau, was das lüsterne Volk murrte. Gott hatte ihnen alles gegeben in Fülle. Aber sie dankten nicht, sondern handelten gemäß ihrer Begierde. Als Gottes Volk müssen wir über Lust und Begierde Buße tun und ein abgesondertes Leben im Gehorsam gegenüber Gottes Wort und Gottes Verheißung führen.

Sehen wir uns Vers 10 an: „Als nun Mose das Volk weinen hörte, alle Geschlechter miteinander, einen jeden in der Tür seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr. Und auch Mose verdross es.“ Gottes Zorn entbrannte wegen ihres Murrens. Und auch Mose verdross es. Gott sah Moses Last der Leiterschaft und stellte ihm 70 Älteste als enge Mitarbeiter zur Seite, die mit demselben Geist seine Last mittragen sollten. Gott kündigte auch an, dem Volk Fleisch zu geben. Für Mose war es nicht nur eine große Herausforderung, sondern eine Unmöglichkeit 600.000 Mann mit Fleisch zu speisen. Gott erinnerte ihn aber, dass seine Hand nicht zu kurz ist. Er ließ einen Wind aufkommen, der Wachteln vom Meer heraufbrachte und sie auf das Lager fallen ließ. Unmengen von Wachteln lagen rings um das Lager, zwei Ellen hoch auf der Erde. Die Israeliten sammelten sie ein, Tag und Nacht, mehrere Tage lang, trotz des Wortes Gottes, dass er ihnen einen Monat Fleisch zu essen geben wollte (11,31). Sie dankten Gott nicht, sondern handelten gemäß ihrer Begierde. Gott sandte eine große Plage und sie starben, als sie noch das Fleisch zwischen ihren Zähnen hatten (11,33). Diese Stätte wurde „Lustgräber“ genannt, weil man dort das lüsterne Volk begrub.

Gegen Gott und Gottes Knechte zu murren ist kein „Kavaliersdelikt“. Murren ist eine ernsthafte Sünde, die geistlich behandelt und durch Buße gelöst werden muss. Apostel Paulus ermahnt in Römer 6,12.13: „So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Gott hat auch uns als sein heiliges Volk und als seine Heerscharen berufen. Gott hört genau, was wir sagen. Sehen wir uns 4. Mose 14,26-28 an: „Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach: Wie lange murrt diese böse Gemeinde gegen mich? Ich habe das Murren der Israeliten, womit sie gegen mich gemurrt haben, gehört. Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr: ich will mit euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gemurrt habt.“ Ob wir Siege gewinnen oder Niederlagen erleiden, hängt davon ab, welches Zeugnis wir ablegen. Gott helfe uns, uns nicht von den Lügen des Zeitgeistes verleiten zu lassen, sondern für die Begierde Buße zu tun und als sein heiliges Volk ein abgesondertes Leben im Gehorsam gegenüber seiner Verheißung zu führen.

Zweitens: Satan versucht Mirjam und Aaron (Kapitel 12)

Die Israeliten standen kurz davor, das verheißene Land einzunehmen. Doch nun gebrauchte der Satan den menschlichen Ehrgeiz von Mirjam und Aaron, um gegen den Knecht Gottes, Mose, zu rebellieren. Sehen wir uns Kapitel 12,1.2 an: „Da redeten Mirjam und Aaron gegen Mose um seiner Frau willen, der Kuschiterin, die er genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine kuschitische Frau genommen. Und sie sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es.“ Mirjam und Aaron kritisierten Mose wegen seiner kuschitischen Frau. Doch eigentlich ging es nicht um Moses Ehe, sondern um ihren eigenen Ehrgeiz. Sie stellten Moses Leiterschaft in Frage und forderten die Souveränität Gottes heraus und wollten selbst Leiter sein. Gott hörte dies und es missfiel ihm. Er stellte sie zur Rede und tadelte sie wegen ihrer fehlenden Gottesfurcht (8). Vers 9 sagt: „Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen sie und er wandte sich weg.“ Mirjam wurde aussätzig wie Schnee. Aaron tat Buße und bat Mose um Vergebung. Mose schrie zum HERRN für sie. Sieben Tage musste Mirjam aussätzig außerhalb des Lagers bleiben, danach wurde sie wieder aufgenommen. Dieser Teufelskreis wiederholte sich unter den Israeliten immer wieder, sodass der Weiterzug ins verheißene Land immer wieder verzögert wurde.

Durch diese Begebenheit lernen wir, dass Mangel an Gottesfurcht und Rebellion gegen Gottes Knechte eine ernsthafte Sünde sind, die Gott nicht übersieht. In den vergangenen Wochen haben wir leider auch unter uns die geistliche Realität erfahren, dass Satan gerade in der Zeit des Segens, dass wir in diesem Jahr das 40. Jubiläum des Werkes Gottes feiern dürfen, zum Angriff auf das Werk Gottes geblasen hat. Wir erlebten, wie der Gottesdienst durch mangelnde Gottesfurcht geschändet und in der Folge sogar Hausverbote erteilt werden mussten. Lasst uns in dieser Zeit geistlich wachsam sein gegen alle Angriffe des Satans, indem wir mit Gottes Knechten zusammenarbeiten, die geistliche Einheit bilden und uns gemeinsam auf den 40. Jubiläumsgottesdienst herzlich vorbereiten, sodass wir Gott danken, ihn ehren und Gottes Vision und Hoffnung in unseren Herzen erneuern können.

Drittens: Die Aussendung der Kundschafter (Kapitel 13)

Die Israeliten waren bis nach Hazerot gezogen und lagerten sich nun bei Kadesch in der Wüste Paran, nicht weit von der Grenze zum verheißenen Land. Dort gab Gott Mose die Orientierung, Männer auszusenden, die das Land Kanaan erkunden sollten, aus jedem Stamm je ein Ältester. Lesen wir Kapitel 13,17-20: „Als sie nun Mose aussandte, das Land Kanaan zu erkunden, sprach er zu ihnen: Zieht da hinauf ins Südland und geht auf das Gebirge und seht euch das Land an, wie es ist, und das Volk, das darin wohnt, ob’s stark oder schwach, wenig oder viel ist; und was es für ein Land ist, darin sie wohnen, ob’s gut oder schlecht ist; und was es für Städte sind, in denen sie wohnen, ob sie in Zeltdörfern oder festen Städten wohnen; und wie der Boden ist, ob fett oder mager, und ob Bäume da sind oder nicht. Seid mutig und bringt mit von den Früchten des Landes. Es war aber eben um die Zeit der ersten Weintrauben.“

In den Versen 21 bis 26 erfahren wir, wie sie vierzig Tage das verheißene Land, die Stärke der Kanaaniter und die Beschaffenheit des Landes, seine Bewohner und Städte, auch die Früchte des Landes erkundeten. Von der Wüste Zin zogen sie bis nach Rehob, dann ins Südland bis nach Hebron, wo die Anakiter wohnten. Von dort durchzogen sie das ganze Land bis zum Bach Eschkol. Nach vierzig Tagen kehrten sie zurück in die Wüste nach Kadesch. Als die Kundschafter zurückkamen, berichteten sie und sprachen (13,27): „Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns sandet; es fließt wirklich Milch und Honig darin und dies sind seine Früchte.“ Und weiter sagten sie (13,28.29): „Aber stark ist das Volk, das darin wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr groß; und wir sahen dort auch Anaks Söhne. Es wohnen die Amalekiter im Südland, die Hetiter und Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, die Kanaaniter aber wohnen am Meer und am Jordan.“

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, begann das Volk gegen Mose zu murren. Kaleb versuchte das Volk zu beschwichtigen und ermutigte sie und sprach (13,30b): „Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen.“ Kaleb und Josua hatten genau dasselbe gesehen wie die übrigen Kundschafter. Aber während Kaleb und Josua die Verheißung Gottes im Herzen festhielten, sahen die übrigen Kundschafter nur mit menschlichen Augen. Zudem missachteten die übrigen Kundschafter Moses klaren Auftrag: 1.) die Stärke der Kanaaniter zu erkunden und 2.) die Ergiebigkeit des Landes festzustellen. Doch die zehn Kundschafter kehrten die Reihenfolge einfach um, indem sie zuerst sagten: „Das Land fließt über von Milch und Honig.“ An der Stelle bereits erkannte Kaleb klar, dass ihr Interesse darin lag, bei der Eroberung von Kanaan materielle Vorteile zu erlangen. Sie sahen nicht, dass Gott sie als ein Königreich von Priestern und als heiliges Volk gebrauchen wollte. Sie schauten darauf, ob und wie sie ihre materiellen Bedingungen im neuen Land verbessern könnten. Hier sehen wir auch, welch einen starken Einfluss ein kleines „Aber“ haben kann. Als die Kundschafter betonten, wie stark die Bewohner waren, war all das Positive vergessen. Glaube oder Unglaube machen einen großen Unterschied wie Tag und Nacht. Der Glaube baut auf. Der Unglaube reißt ein.

Sehen wir uns Vers 32 an: „Und sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht auf unter den Israeliten und sprachen: Das Land, durch das wir gegangen sind, um es zu erkunden, frisst seine Bewohner und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.“ Sie gingen sogar so weit, dass sie ein böses Gerücht in die Welt setzten, welches besagte, dass das verheißene Land seine Bewohner auffressen würde. Mit dieser Lüge widersprachen sie dem, was Gott verheißen hatte. Gott hatte schon Abraham dieses Land zum Besitz verheißen, ihm und seinen Nachkommen. Gott hatte auch ihnen allein im Buch Exodus sechsmal verheißen, die Völker des Landes vor ihnen her auszutreiben (2. Mose 3,8; 3,17; 23,23; 23,28; 33,2; 34,11). Gott hatte zu ihnen gesagt, dass er durch sie wirken und seine Herrlichkeit offenbaren würde. Sie aber sprachen: „Nein!“ Kapitel 14,1.2a sagen: „Da fuhr die ganze Gemeinde auf und schrie, und das Volk weinte die ganze Nacht. Und alle Israeliten murrten gegen Mose und Aaron.“ Die ungläubigen Worte der Kundschafter trieben das ganze Volk in den Unglauben, sodass sie die ganze Nacht schrien und weinten und davon redeten, einen Hauptmann aufzustellen und wieder nach Ägypten zurückzuziehen.

Viertens: Der andere Geist von Kaleb und Josua

Josua und Kaleb hatten dasselbe gesehen wie die anderen Kundschafter. Aber ihr Bericht war ganz anders. Lesen wir Kap 14,7b-9: „…Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der HERR aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen!“ Kaleb und Josua konnten so berichten, weil sie das Land mit den Augen des Glaubens sahen. Sie konnten gläubig berichten, weil sie mit der Verheißung Gottes lebten. Glaube ist nicht eine Frage der äußeren Umstände, sondern eine Frage, ob wir mit der Verheißung Gottes leben oder nicht.

Als Missionar Peter und Missionarin Sarah vor 40 Jahren dieses Pioierungswerk begannen, sah die Campusmission in Europa wie ein Ding der Unmöglichkeit aus. Die Hochschulen glichen uneinnehmbaren Festungen des Relativismus und des Hochmuts. Die Studenten waren so stark und sicher in ihren vom Relativismus geprägten Meinungen. Doch die Missionare hatten Gottes Verheißung (Markus 11,22): „Habt Glauben an Gott!“ Jahrelang erfuhren sie Entmutigungen. Doch sie glaubten an Gott. Und der souveräne Gott segnete ihren Glauben. Er bewegte die steinharten Herzen und ließ die mächtigsten Festungen zusammenstürzen, stellte Hirten und Bibellehrer auf und gebrauchte unser Werk als ein geistliches Hauptquartier für die Europamission. Gott tut sein wunderbares Werk unabhängig von den äußeren Umständen durch den Glauben.

Betrachten wir Vers 10. Josua und Kaleb bezeugten ihren Glauben, dass der Schutz von den Kanaanitern gewichen war, weil der allmächtige Gott selbst sein Volk Israel führt und für sie kämpft. Aber das Volk sprach, man solle sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn über der Stiftshütte. Lesen wir die Verse 11 und 12: „Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? Wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? Ich will sie mit der Pest schlagen und sie vertilgen und dich zu einem größeren und mächtigeren Volk machen als dieses.“ Gottes Zorn entbrannte. Er wollte das ganze Volk vertilgen und mit Mose einen Neuanfang machen.

Lesen wir noch einmal Vers 11 und denken wir über die Ernsthaftigkeit des Unglaubens und dessen Konsequenzen nach. „Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?“ Gott bezeichnet hier den Unglauben als Lästerung. Die 10 Kundschafter lästerten Gott, indem sie gegen sein Wort sprachen. Ihr Anliegen war nicht, dass die Feinde so stark waren, sondern dass sie kein Wort Gottes im Herzen hatten. Sie lebten ohne das Wort der Verheißung Gottes, darum kamen solche lästerlichen Worte aus ihrem Mund. Gott sagte, dass sie trotz all seiner herrlichen Zeichen nicht glauben wollten. Gott wird nicht zornig, wenn wir Fehler machen. Gott wird aber zornig, wenn wir trotz seines wunderbaren Errettungswerkes sein Wort absichtlich ablehnen.

Betrachten wir die Verse 13-19. Mose legte brennende Fürbitte für das Volk vor dem HERRN ein. Es war eine Versuchung für Mose, dass Gott ihn zu einem großen Volk machen wollte. Aber Mose kannte Gottes Herz und kämpfte vor Gott für das Volk, indem er Gott an seine große Kraft und Allmacht erinnerte, mit der er die Israeliten aus Ägypten herausgeführt und in der Wüste mit der Wolken- und Feuersäule Tag und Nacht vor ihnen hergegangen war. Würde Gott sein Volk jetzt vertilgen, würden die umliegenden Völker den Namen Gottes verachten. Er bat um Gottes Barmherzigkeit und Gnade, ihre Missetat und Übertretung zu vergeben, damit Gottes Name groß werde!

Gott erhörte Moses Fürbitte. Betrachten wir die Verse 20-23: „Und der HERR sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast. Aber so wahr ich lebe und alle Welt der Herrlichkeit des HERRN voll werden soll: alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, von denen soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe; auch keiner soll es sehen, der mich gelästert hat.“ Gott machte ganz klar, dass sie zwar noch sein Volk waren, aber nicht mehr seine Heerschar. Sie hatten den Segen verloren, das verheißene Land einzunehmen. Gott strafte sie mit 40 Jahren Wüstenwanderung, bis sie ganz aufgerieben waren, bis die erste Generation, die Gott aus Ägypten herausgeführt hatte, in der Wüste gestorben wäre. Die Generation ihrer Kinder aber, von denen sie gesagt hatten, dass sie ein Raub werden würden, würde das verheißene Land einnehmen. Einige der Israeliten wollten die Sünde vergessen und ohne Buße zu tun und Gottes Anweisung zu folgen hinaufziehen und kämpfen. Mose warnte sie eindringlich des HERRN Wort nicht zu übertreten und nicht hinaufzuziehen, weil der HERR nicht unter ihnen war. Aber statt Buße zu tun, wollten sie wieder nicht hören und zogen mit eigener Kraft hinauf. Da kamen ihnen die Amalekiter und Kanaaniter entgegen und schlugen und zerstreuten sie.

Gott hat uns in seiner großen Gnade verheißen, die 1700 Unis in Deutschland und Europa, sogar in der muslimischen Welt als verheißenes Land einzunehmen. Wir können dies aber niemals mit eigener Kraft vollbringen. Entscheidend ist, ob wir unseren Campus / unsere Hochschule mit den Augen des Glaubens und mit der Vision und Hoffnung Gottes sehen. Wenn wir Gottes Verheißungsworte, besonders 1. Petrus 2,9 / Hesekiel 37,10 glauben und mit dieser Verheißung praktisch leben, dann werden wir Gottes mächtiges Wirken erfahren. Siehst du Deutschland aufgrund von 1. Petrus 2,9 als ein Königreich von Priestern und als heiliges Volk? Kannst du aufgrund von Hes 37,10 sehen, dass Europa von einem geistlichen Totenfeld lebendig und zu Gottes überaus großem Heer für die Weltmission aufgestellt wird? Gott hat bereits große und unfassbare Dinge getan, die sich vorher niemand hat vorstellen können. Dass Deutschland friedlich und ohne Blutvergießen wiedervereinigt wurde ist ein Wunderwerk Gottes. Das war nicht die Leistung von Politikern, sondern von Christen, die sich treu zum Gebet versammelten und für eine friedliche Wende beteten. In unserer Zeit scheint der gottlose Humanismus, der Relativismus, der Genderismus, der Materialismus zu mächtig und zu laut zu sein, als dass wir Gottes Wirken in Deutschland und Europa sehen könnten. Aber mit den Augen des Glaubens und mit dem anderen Geist von Kaleb und Josua sehen wir, dass Deutschland und Europa reif sind für eine geistliche Erneuerung und Wiedererweckung! Wir sehen, dass die jungen Menschen auf Bibellehrer warten, die ihnen das Wort Gottes weissagen, die sie einladen, an dem Jüngererziehungswerk teilzunehmen.

Sehen wir uns den Leitvers 14,24 an: „Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist, und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen.“ Statt wie die zehn übrigen Kundschafter ungläubige, entmutigende und destruktive Worte zu sprechen, dürfen wir gläubige Worte sprechen aufgrund von Gottes Verheißungswort. Es ist leicht, in die ungläubige, pessimistische und von sichtbaren Umständen abhängige Denkweise einzustimmen. Doch wir dürfen Augen des Glaubens und einen anderen Geist haben wie Kaleb und Josua. Mit dem anderen Geist dürfen wir an das Verheißungswort Gottes Hesekiel 37,10 absolut glauben, um das verheißene Land an unserer Schule, Hochschule und Uni, in Deutschland, Europa und sogar in der muslimischen Welt einzunehmen. Mit dem anderen Geist dürfen wir den jungen Menschen bis zum Ende dienen, um sie als Jesujünger und geistliche Leiter aufzustellen. Durch das Bilden der Zweierbibelstudiumteams richten wir den Glauben auf, wie Kaleb und Josua ihn hatten. Gottes wunderbares Heilswerk geschieht durch diejenigen, die wie Kaleb und Josua bezeugen: „Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der HERR aber ist mit uns.“

2. Die Rebellion der Rotte Korach (15,1 – 17,15)

In Kapitel 15 richtete Gott den Gehorsam gegenüber der Opfergabe und die Absolutheit seiner Gebote auf. Gott lehrte sie auch, dass es zwischen Israeliten und Fremdlingen einerlei Gesetz geben sollte.

In den Kapiteln 16 und 17 erfahren wir, welche böse Frucht Israels Rebellion hervor-brachte. Korach, einer der Kehatiter, dazu Datan und Abiram und On vom Stamm Ruben, sowie 250 Israeliten, rebellierten offen gegen Mose. Sie alle waren Leiter, namhafte Leute und Vorsteher der Gemeinde. Sie murrten darüber und klagten Mose und Aaron an, sich über die ganze Gemeinde zu erheben, um ihre Leiter zu sein. Korach hatte als Kehatiter das Privileg, sich um die heiligen Geräte des Heiligtums verantwortlich zu kümmern, aber er und die anderen begehrten nun auch das Priesteramt. Mose diskutierte nicht mit ihnen. Lesen wir Kapitel 16,11: „Du und deine ganze Rotte, ihr macht einen Aufruhr wider den HERRN! Es ist nicht Aaron, gegen den ihr murrt.“ Mose sagte klar, dass dies eine Rebellion war gegen Gott. Doch Korach und seine Männer waren schon zu tief verstrickt in ihrer Sünde, um auf Mose zu hören. Datan und Abiram gingen sogar so weit, dass sie nicht mehr zu Mose kommen wollten, sondern zu Hause blieben und per WhatsApp über ihn spotteten. Mose ergrimmte sehr, aber er legte die Antwort auf ihre Rebellion in Gottes Hand. Die Rebellen sollten vor dem HERRN, vor der Tür der Stiftshütte erscheinen, und auch Aaron, ein jeder mit seiner Pfanne und Räucherwerk. Korach zog die ganze Gemeinde auf seine Seite, sodass das ganze Volk gegen Mose und Aaron stand.

Was tat Mose, als Gottes Zorn entbrannte und er Mose und Aaron aufforderte, sich vom Volk zu scheiden, um das Volk zu vertilgen? Mose legte erneut Fürbitte für das Volk ein. Vers 22: „Sie fielen aber auf ihr Angesicht und sprachen: Ach Gott, der du bist der Gott des Lebensgeistes für alles Fleisch, wenn ein einziger Mann gesündigt hat, willst du darum gegen die ganze Gemeinde wüten?“ Mose stand vor Gott, so dass er das Volk als Schafe sah, die durch einen einzelnen Rebellen verführt worden waren. Die Rebellen fanden ein furchtbares Ende. Sie wurden von der Erde verschlungen (16,31). 250 Leiter wurden vom Feuer verzehrt (16,35). Im Folgenden wies Gott den Priester Eleasar an, die Pfannen dieser Sünder, mit denen sie geräuchert hatten, zu breiten Blechen zu schlagen und damit den Altar zu überziehen. Dies sollte Israel künftig ein Mahnzeichen seien, eine klare Warnung, nicht gegen Gott zu rebellieren oder Gottes Souveränität in Frage zu stellen. Auf diese Weise schützte Gott das heilige Priestertum unter ihnen.

Betrachten wir Kapitel 17,6: „Am andern Morgen aber murrte die ganze Gemeinde der Israeliten gegen Mose und Aaron, und sie sprachen: Ihr habt des HERRN Volk getötet.“ Mose hatte für das Volk mit aller Kraft Fürbitte eingelegt und Gottes Zorn abgewendet. Gott hatte auf die Rebellion der Rotte Korach reagiert und sie gerichtet. Doch die meisten der Israeliten blieben einsichtslos. Wieder murrten sie gegen Mose und Aaron. Da kam der HERR selbst herab, und die Wolke bedeckte die Stiftshütte. Gottes Zorn war so groß, dass er die ganze Gemeinde durch eine Plage vertilgen wollte. Doch Mose sandte Aaron sogleich mit Räucherwerk vom Altar, um unter der Gemeinde Sühne für das Volk zu schaffen. Die Plage war schon in vollem Gange. Aaron lief mitten unter das Volk und räucherte und stand dabei zwischen den Toten und den Lebenden, bis der Plage schließlich gewehrt wurde. 14.700 Mann aber waren es, die durch die Plage starben.

Durch Mose sehen wir, dass die Israeliten selbst inmitten der geistlich finstersten Zeit einen Hirten hatten, der für sie betete. Allein im heutigen Abschnitt finden wir fünf Stellen, an denen Mose für das einsichtslose und rebellische Volk Fürbitte einlegte. Moses Fürbitte ist der Ausdruck seines Glaubens an den Gott, der seine Verheißung treu erfüllt. Unser Frühgebet ist auch der Ausdruck des Glaubens und liebliches Räucherwerk. Wenn wir vom frühen Morgen an zu Gott kommen, ist unser Gebet für unsere Bibelschüler und für die jungen Menschen dieser Generation wie das Gebet Moses und wie das Räuchern Aarons, auf dass Gott seinen Zorn abwendet und sie als sein Volk wieder aufrichtet. Weil Gott seiner Verheißung treu ist, dürfen wir auch für die jungen Menschen in Europa Fürbitte einlegen und die wahre Freude und den wahren Trost Gottes erfahren.

Lesen wir den Leitvers (Kapitel 14,24) gemeinsam: „Nur meinen Knecht, Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen.“ Der heutige Text hat uns gelehrt, dass Lüsternheit, Begierde, Unglaube, Ungehorsam und Murren ernsthafte Sünden sind, die Gottes Zorn nach sich ziehen. Lasst uns durch Buße unseren Geist erneuern und mit dem anderen Geist von Kaleb und Josua ein verändertes Leben mit dem Wort Gottes und der Verheißung Gottes führen. Mit der Verheißung Hesekiel 37,10 wollen wir das von Gott verheißene Land, die 1700 Unis in Deutschland und Europa bis hin in die muslimische Welt erobern und als Gottes heiliges Volk und als königliche Priesterschaft für die geistliche Wiedererweckung dieser Generation gebraucht werden.

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