Paulus‘ erste Missionsreise

Apostelgeschichte 13,1 – 15,35
Leitvers 13,47

„Denn so hat uns der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.“

Wir danken dem Herrn für sein Wort aus der Apostelgeschichte. Wir dürfen lernen, dass der Heilige Geist das Heil in Jesus durch die Zeugen Jesu bis an das Ende der Erde bringt. Dank sei Gott für die Bibelforschung von M. Dr. Peter Chang und die Dienerschaft von H. Peter Schweitzer und den Wortkampf der Prediger. Durch Lektion III (Kapitel 8-12) sahen wir, dass Gott in seiner Gnade und Souveränität die Weltmission vorbereitete und das Evangelium sich durch den Gehorsam der Bibellehrer von Jerusalem nach ganz Judäa und Samarien ausbreitete. Diejenigen, die aus Jerusalem vertrieben worden waren, predigten im Gehorsam gegenüber der Berufung Jesu das Wort, wo immer sie auch hinkamen. Durch den Gehorsam des Philippus gab es ein großes Werk unter den Menschen in Samaria und im Leben eines äthiopischen Kämmerers. Durch den Gehorsam des Hananias wurde der Verfolger Saulus bekehrt und getauft, den Gott als sein Werkzeug für die Heidenmission erwählt hatte. Durch den Gehorsam des Petrus kam Kornelius zum Glauben und wurde offenbart, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass ihm aus jedem Volk der angenehm ist, der ihn fürchtet und recht tut. Durch den Gehorsam schließlich der Bibellehrer in Antiochia hörten auch viele Griechen das Wort des Herrn, und es bildete sich eine lebendige, interkulturelle, missionszentrierte Gemeinde.

Der heutige Abschnitt beschreibt den Beginn der Weltmission in Antiochia und das Wirken Gottes auf der ersten Missionsreise. Wir lernen den Missionsgeist der Apostel kennen, ihren Auferstehungsglauben und ihren Evangeliumsglauben. Möge der Herr uns Gnade schenken, den Missionsgeist der Apostel anzuziehen und an den Hochschulen in Deutschland und Europa Licht der Heiden und das Heil bis an die Enden der Erde zu sein.

1. Der Beginn der Weltmission in Antiochia (13,1 – 14,28)

Die Weltmission begann in der Gemeinde in Antiochia. Die Gemeinde in Antiochia war von den zerstreuten Christen gegründet worden. Dort hatten jüdische Christen aus Zypern und Kyrene erstmals auch den Griechen gepredigt, und viele waren zum Glauben gekommen. Vers 1 sagt, dass es in der Gemeinde Propheten und Lehrer gab, nämlich Barnabas, Simeon, Luzius, Manaën und Saulus. Diese Gemeinde war von Gott ausersehen, den nächsten Schritt gemäß Apg 1,8 zu tun, nämlich den Schritt zur Weltmission. Lesen wir Vers 2: „Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe.“ Warum fasteten und beteten die Gläubigen in Antiochia? Wahrscheinlich baten sie den Herrn, ihnen zu zeigen, was sein Wille ist und wie sie seinem Willen dienen könnten. Der Heilige Geist antwortete und forderte sie auf, Barnabas und Saulus für die Mission unter den Heiden auszusondern. Vers 3 sagt, dass sie erneut fasteten, beteten, die Hände auf sie legten und sie ziehen ließen. Sie waren durch das Werk des Heiligen Geistes vorbereitet, das Beste für die Mission zu geben.

Hier lernen wir den Missionsgeist der Gemeinde in Antiochia kennen. Sie zögerten und berechneten nicht. Sie dienten dem Herrn, fasteten, beteten, segneten die Apostel und sandten sie zur ersten Missionsreise aus und unterstützten sie weiter mit dem Gebet. Sie erinnern uns an die Gemeinde in Herrnhut, die Anfang des 18. Jahrhunderts entstand, als Nikolaus Graf von Zinzendorf zahlreiche Glaubensflüchtlinge auf seinen Landsitz aufnahm. Bereits kurz nach seiner Gründung sandten sie Missionare in die Karibik, um unter den dortigen Sklaven zu wirken, und danach immer weitere. Sie beschäftigten sich nicht mit ihren konfessionellen Unterschieden. Sie sagten auch nicht, dass sie zu arm waren. Sie hatten wie Antiochia die klare Identität als ein Weltmissionszentrum.

Sehen wir, wie die erste Missionsreise von Barnabas und Saulus verlief. Sie fuhren los und kamen zusammen mit Johannes Markus nach Zypern und verkündigten dort in Salamis das Evangelium in den Synagogen der Juden. Dann durchzogen sie die Insel bis nach Paphos. Dort residierte der Statthalter Sergius Paulus. Dieser begehrte, das Wort des Herrn zu hören. Doch ein Zauberer namens Elymas widerstand den Aposteln und suchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten. Der Widerstand war eine Bestätigung dafür, dass die Apostel das Werk des Herrn taten. Der Heilige Geist gab Paulus Vollmacht. Lesen wir die Verse 9 und 10: „Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes, sah ihn an und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?“ Gott schlug den Zauberer mit Blindheit, und der Statthalter kam zum Glauben.

Dann folgten sie der Führung des Geistes über Perge in Pamphylien – wo Johannes Markus sie verließ – nach Antiochia in Pisidien, ein Weg von ca. 200 Kilometern und 1.000 Meter Höhenunterschied. In der Synagoge der Stadt ergab sich die Gelegenheit, nach der Lesung des Gesetzes etwas zu sagen. Paulus nutzte die Gelegenheit und predigte von Jesus. Er fing an mit dem Wort der Schrift, das gerade gelesen worden war, und bezeugte, wie Gott das Volk Israel in der Geschichte geführt hatte, um seine Verheißung zu erfüllen. Gottes Verheißung war es von Anfang an, den Heiland zu senden, der von den Sünden errettet und ewiges Leben gibt. Sie lasen 5. Mose und Jesaja und fanden darin, dass Gott den Heiland verheißt, der von den Sünden rettet und ewiges Leben gibt. Diese Verheißung ist in Jesus Christus erfüllt. Paulus belegte dies mit der Schrift: Jesus kam als der Nachkomme Davids, litt und starb und wurde begraben. Doch er hat die Verwesung nicht gesehen, sondern stand nach der Schrift von den Toten auf. Dann lud Paulus sie ein, zu glauben und Vergebung der Sünden zu empfangen und gerecht gemacht zu werden. Lesen wir die Verse 38 und 39: „So sei euch nun kundgetan, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt.“ Paulus lud sie ein und ermahnte sie auch, dieses große Heil nicht zu verachten und nicht zu versäumen (40.41).

Durch die Predigt des Paulus wirkte Gott mächtig. Viele hörten zum ersten Mal von Jesus. Sie kannten die Verheißungen, aber nun begannen sie, ihre wahre Bedeutung zu verstehen. Sie baten die Apostel, am nächsten Sabbat wieder darüber zu sprechen. Viele Juden und Judengenossen folgten den Aposteln und nahmen die Gnade Gottes an. Am nächsten Sabbat kam fast die ganze Stadt zusammen. Die Juden wurden neidisch und widersprachen und lästerten. Doch der Heilige Geist war mit Paulus, der sie klar darauf hinwies, dass sie, wenn sie das Zeugnis von Jesus ablehnen, das ewige Leben verwerfen. Paulus und Barnabas empfingen auch Einsicht, dass das, was geschah, dem Willen Gottes entspricht, dass er sich nämlich durch sie nun den Heiden zuwenden und den Heiden das seligmachende Evangelium bringen würde. Betrachten wir die Verse 46 und 47: „Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so hat uns der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.“

Wieder gab es Gottes großes Wirken, begleitet von weiterem Widerstand. Über das Wirken Gottes lesen wir in den Versen 13,48.49: „Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.“ Die Juden hetzten die vornehmen Frauen und Männer gegen die Apostel auf und stifteten eine Verfolgung an und vertrieben Paulus und Barnabas aus ihrem Gebiet. Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und heiligem Geist.

Bevor wir auf das Geheimnis des siegreichen und fruchtbringenden Wirkens durch die Apostel zu sprechen kommen, sehen wir uns noch den weiteren Verlauf der ersten Missionsreise an. Das Wirken Gottes setzte sich, immer begleitet von Widerstand, auch in Ikonion, Lystra und Derbe fort. In Ikonion konnten die Apostel in der Synagoge so predigen, dass eine große Menge Juden und Griechen gläubig wurden. Die Apostel blieben auch trotz der Hetze der Juden eine lange Zeit dort und lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn. Der Herr bezeugte das Wort seiner Gnade und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände. Erst als sich ein Sturm erhob bei den Heiden und Juden und ihren Oberen und diese die Apostel misshandeln und steinigen wollten, zogen diese weiter nach Lystra und Derbe und predigten dort das Evangelium.

In Lystra wurde ein gelähmter Mann geheilt, woraufhin die Menge den Aposteln zuerst opfern wollte, dann aber Paulus durch den Einfluss der Juden aus Antiochia und Ikonion steinigten. Paulus aber stand auf und ging in die Stadt zurück. Am nächsten Tag zogen sie weiter nach Derbe, predigten der Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern. Von Derbe aus gingen sie zurück nach Lystra, Ikonion und Antiochia in Pisidien, stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.“ Sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren (14,23). Auf der Rückreise sagten sie noch das Wort in Perge und kamen von Attalia mit dem Schiff wieder nach Antiochia in Syrien, von wo sie ausgesandt worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten.

Preis sei dem Herrn für sein mächtiges Wirken auf der ersten Missionsreise des Paulus. Wir fragen uns: Wie konnten die Apostel so siegreich und fruchtbringend wirken? Zwei Aspekte:

Erstens: Ihr Missionsgeist. Als Paulus und Barnabas sagten: „Denn so hat uns der Herr geboten“, bezeugten sie, dass ihr Leben Mission war. Mission war nicht ein Teil ihres Lebens, sondern ihr Leben. Sie folgten Jesus, dessen Leben Mission war. Jesus kam in die Welt und wurde Mensch nach dem Willen Gottes mit einer Mission: als das Lamm Gottes die Sünde der Welt wegzutun. Er heilte die Kranken, predigte das Reich Gottes und lehrte die Jünger. Dann starb er am Kreuz. Sein Leben auf dieser Erde war seine Mission. Als Johannes der Täufer gefragt wurde, warum er das tat, was er tat, antwortete er (Joh 1,23): „Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.“ Sein Leben war Mission. Er bereitete sich vor, bis seine Stunde gekommen war, predigte dann ca. ein Jahr lang in der Wüste die Buße, wies auf Jesus hin und vollendete seinen Lauf. Mit demselben Geist predigte Paulus in den Synagogen das Evangelium von Jesus. Als die Juden widerstanden, wandte er sich zu den Heiden, um ihnen zu predigen, weil Gott ihm befohlen hatte, Licht der Heiden und Heil bis an die Enden der Erde zu sein. Unser Leben bestimmt sich nach der Mission, zu der der Herr uns berufen hat. Wir sind Zeugen Jesu bis an das Ende der Erde (Apg 1,8). Wir sind die königliche Priesterschaft, die Wohltaten dessen zu verkündigen, der uns berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht (1.Petr 2,9). Wir sind das Salz der Erde und das Licht der Welt (Mt 5,13.14). Ein Knecht Gottes bezeugte, als er wegen seiner Liebe zu Jesus und zu den Schafen Jesu Missverständnisse und Widerstand erfuhr: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Phil 1,21) „Christus ist mein Leben“ bedeutete: Seine Mission ist mein Leben, und so kämpfte er noch entschlossener für die Mobilisierung der nächsten Generation als geistliche Leiter und für die Errichtung von Missionsstützpunkten für die M-Mission.

Als ich bis in die Studienzeit hinein mein sündiges Ego mit seinen Begierden und der Ehr- und Anerkennungssucht herrschen ließ, wusste ich weder, wer ich war, noch, wofür ich lebe. Als ich aber mit Römer 13,14 Jesu Herrschaft über mein Leben annahm, konnte ich auch seine Mission annehmen, die mir eine klare Identität und klaren Lebensinhalt gab: als ein Bibellehrer, der das Wort der Wahrheit recht austeilt (2.Tim 2,15), und als eine Hausgemeinde, die geistliche Eltern für Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel ist (1.Mose 15,5.6). Zum Campus, zur Arbeit oder in die Onlinewelt gehe ich nicht mehr mit dem Bettlergeist, um anerkannt oder geehrt zu werden, sondern mit der klaren Mission: weil der Herr mir befohlen hat, Licht der Heiden und das Heil zu sein bis an die Enden der Erde.

Zweitens: Ihr Auferstehungsglaube. Paulus‘ Auferstehungsglaube zeigt sich darin, dass er keine Furcht hatte und dass er sein eigenes Leben nicht schonte. Er glaubte, dass, wie Jesus von den Toten auferstanden war, auch er leben würde, selbst wenn die Menschen seinen Leib töteten. Dieser Auferstehungsglaube bewirkte, dass Paulus nicht an sich selbst dachte, sondern an die Schafe. Nachdem er in Lystra gesteinigt worden war, stand er wieder auf und ging zurück in die Stadt und zog am nächsten Tag weiter nach Derbe. Von Derbe aus war Paulus‘ Heimatstadt Tarsus nicht mehr weit. Doch Paulus ging den ganzen Weg zurück durch die Städte, in denen er gesteinigt und verlästert worden war. Warum? Um die Seelen der Jünger zu stärken, sie zu ermutigen und zu trösten und unter ihnen Älteste einzusetzen. Sein Auferstehungsglaube machte ihn zum liebvollen Hirten für die Schafe, so wie auch der auferstandene Jesus Simon Petrus geholfen hatte, alle Selbstbeschäftigung hinter sich zu lassen und Hirte für die Schafe zu sein (Joh 21,15). Paulus und seine Mitarbeiter waren bereit, alles für die Schafe zu geben als die Überwinder, von denen es in Offenbarung 12,11 heißt, dass sie ihr eigenes Leben nicht geliebt haben bis hin zum Tod.

Am Ende der Reise gaben die Apostel Gott die Ehre. Lesen wir Vers 14,27: „Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hätte.“ Sie erzählten nicht, wie viel sie gelitten hatten und wie schwierig alles sei. Sie sprachen darüber, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hatte. Sie priesen Gott und ermutigten viele, der Heidenmission zu dienen.

Dank und Preis sei dem Herrn, der auch in unsere Zeit unter den modernen Heiden an den Hochschulen in Deutschland und Europa so mächtig wirkt. Er will Zeichen und Wunder tun, Seelen bekehren und Türen auftun. Dazu gebraucht er Menschen mit Missionsgeist und Auferstehungsglauben. Gott segnete bereits in der Vergangenheit den Missionsgeist und Auferstehungsglauben der Missionare und Hirten der UBF und wirkte mächtig im Herzen und Leben der jungen Menschen, machte sie gläubig und stärkte sie in der Gnade Gottes. Wenn wir an uns selbst denken, so segnete auch unser Leben der Mission über unsere Vorstellung hinaus und tat die Türen des Glaubens auf, so dass junge Menschen zum Glauben kamen und zum ewigen Leben gerettet wurden und den Herrn priesen.

Lasst uns das Missionswerk der Campusmission unter der Führung des Heiligen Geistes fortsetzen, indem wir 10.000 Zweierbibelstudiumteams bilden und Gottes mächtiges Wirken erfahren. Weil wir wegen seiner Gnade der Berufung unser eigenes Leben nicht der Rede wert achten, sondern es für das Heil der Schafe hingeben, wird Gott die Türen des Glaubens für die jungen Menschen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, der Medizinischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, dem EMA, dem HHG, dem CoJoBo, in den muslimischen Ländern und bis hin nach Nordkorea und China und Kambodscha auftun. „Denn so hat uns der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.“ Es ist mein Gebet, dass Gott in diesem Jahr durch jede Hausgemeinde und durch die jungen Hirten jeweils 12 Jünger Jesu aufstellt und durch die Hoffnungsträger weitere 12 Hochschulen erschließt.

2. Die Apostelversammlung in Jerusalem (15,1-35)

Paulus und Barnabas blieben eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern in Antiochia (14,28). Dann tauchte ein neues Anliegen auf. Lesen wir 15,1: „Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden.“ Vers 24 sagt, dass diese Männer nicht von der Gemeinde in Jerusalem ausgesandt worden waren. Sie kamen aus eigenem Antrieb. Vielleicht dachten sie, die Heidenchristen in Antiochia leicht überreden zu können. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne Paulus und Barnabas gemacht. Vers 2 sagt, dass die Apostel einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten. Vielleicht gebrauchte Paulus ihnen gegenüber Worte wie in Galater 1,9, wo er jeden verflucht, der ein anderes Evangelium predigt. Warum reagierten die Apostel so heftig? Diese Lehre war ein Angriff auf das allein selig machende Evangelium von der Gnade Gottes. Man kann über alle Dinge reden, darüber, ob die Beschneidung sinnvoll ist oder nicht, darüber, welche Speisen man isst und welche Festtage man wie begeht. Aber alles muss auf der einzig wahren Grundlage geschehen, der Tatsache, dass wir durch das einmalige Opfer Jesu Christi ein für alle Mal gerecht gemacht sind und allein durch den Glauben an Jesus selig werden. Das Evangelium von der Gnade Jesu ist nicht disponibel. Im Heiligen Geist erkannten Paulus und Barnabas diesen Angriff und stellten sich schützend vor die Heidenchristen. Der Herr führte es so, dass die Diskussion über die Frage nach Jerusalem verlagert wurde. So bekamen noch viel mehr Menschen Gelegenheit, von Gottes gnädigen Wirken unter den Heiden zu hören.

Schon auf dem Weg dahin durch Phönizien und Samarien erzählten die Apostel von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude (15,3). Auch in Jerusalem verkündigten sie, wie viel Gott durch sie getan hatte. Betrachten wir Vers 15,5: „Da traten einige von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.“ Hier sehen wir einen großen Kontrast zwischen diesen gläubig gewordenen Pharisäern, die noch an der Beschneidung und dem Gesetz festhielten, und dem ehemaligen Master-Pharisäer Paulus, für den Jesus alles und alles andere Dreck geworden war. Paulus nannte alles, worauf er als Jude stolz gewesen war, sogar Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, seines Herrn (Phil 3,8).

Diese Pharisäer hatten noch nicht erkannt, dass in Jesus Christus das Gesetz vollkommen erfüllt ist, und dass der Glaube an Jesus einen Menschen frei macht, sein Leben für die Ehre Gottes hinzugeben und viel Frucht zu bringen, wie Paulus es tat. Anders als die Apostel und die Heidenchristen führten sie kein gebendes Leben und weideten keine Schafe, sondern belasteten die neuen Gläubigen. Letztendlich ging es ihnen um ihre eigene Gerechtigkeit. Weil sie einen gewissen Einfluss hatten, stritt sich die Versammlung eine lange Zeit. Doch Gott hatte seine Zeugen und Verteidiger schon vorbereitet. Als erster stand Petrus auf und ergriff das Wort. Jetzt zeigte sich, warum Gott ihn in Cäsarea zu Kornelius geführt hatte. Petrus hatte dadurch gelernt, dass Gott zwischen Juden und Heiden keinen Unterschied macht. Er tadelte die Versammelten und bezeugte das selig machende Evangelium. Lesen wir die Verse 15,10.11: „Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können? Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.“ Da schwieg die ganze Menge still. Erneut erzählten Paulus und Barnabas, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden. Dann stand auch Jakobus auf. Er belegte mit dem Zitat aus dem Buch Amos, dass auch in der Schrift die Heidenmission als der Wille Gottes offenbart ist. Seine Schlussfolgerung war: „Darum meine ich, dass man denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache, sondern ihnen vorschreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.“ Dies wurde als Beschluss von der Versammlung verschriftlicht und den Heidenchristen durch Paulus, Barnabas, Judas und Silas gesandt. Als die Heiden den Brief lasen, wurden sie über den Zuspruch froh. Sie waren froh, dass ihnen keine weitere Last auferlegt wurde. Sie waren froh, dass ihre Freiheit in Christus anerkannt wurde und dass sie ungehindert dem Willen Gottes, nämlich seiner Mission dienen konnten, das Heil bis an die Enden der Erde zu sein. Vers 35 sagt: „Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das Wort des Herrn.“ Und auch Silas gefiel es, dort zu bleiben.

Hier lernen wir, dass Gott sowohl in den äußeren als auch in den inneren Anfechtungen den Sieg schenkt und die Weltmission betreibt durch diejenigen, die mit dem Missionsgeist und dem Auferstehungsglauben und dem Evangeliumsglauben sich für die Schafherde Gottes einsetzen. Lasst den Sieg erlangen beim Bilden von 10.000 Zweierbibelstudiumteams und so Frucht bringen für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung unter den jungen Menschen in Deutschland, Europa und bis in die M-Welt, als Licht der Heiden und das Heil bis an die Enden der Erde.

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