Hast du mich lieb? – Weide meine Schafe! (Johannes 21,1-17)

HAST DU MICH LIEB? – WEIDE MEINE SCHAFE!

Johannes 21,1-17

Leitvers 21,15

„Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!“

Wir sind dem Herrn sehr dankbar, dass er uns durch die vergangene Lektion aus Lukas Kap. 23 geholfen hat, Jesu Gebet am Kreuz neu zu hören: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Wir danken Jesus, der sich nicht selbst rettete, sondern bis zum Tod am Kreuz gehorsam war, um uns, die verlorenen Sünder, zu retten und für uns zu beten. Gott möge jeden von euch durch die vergebende Liebe Jesu zu einem Apostel der Liebe Gottes verändern und euch zu einer großen Errettung unter den jungen Menschen dieser Generation gebrauchen.

Im heutigen Text besucht der auferstandene Jesus Petrus und die ande­ren Jünger, stellt seine Liebesbeziehung zu ihnen wieder her und setzt sie als Hirten für seine Schafherde ein. Danach gibt er ihnen die heilige Mission Gottes, nämlich seine Schafe zu weiden. Gott helfe uns, durch Jesu absolute Liebe aus unseren Misserfolgen und Niederlagen herauszukommen und einen neuen Anfang mit Jesus zu machen. Möge Gott uns ein klares Liebesbekenntnis ins Herz geben und uns helfen, unsere Berufung als Hirten und Bibellehrer zu erneuern.


I. „Kommt und haltet das Mahl!“ (1-14)

1. Petrus ging fischen (1-4)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:“ Hier be­zieht sich das Wort „danach“ auf die herrliche Auferstehung Jesu und seine Begegnung mit den Menschen, die ihm treu nachgefolgt waren. Der auf­erstandene Jesus erschien zuerst Maria von Magdala und wusch die Tränen ihres Her­zens ab. Danach erschien er seinen ängstlichen und sorgenvollen Jüngern und gab ihnen seinen Frieden und den Heiligen Geist. Der auferstandene Jesus war auch Thomas, einem chronischen Zweifler, erschienen und hatte ihm seine Nägelmale und Wunden, die Spuren seiner Kreuzigung, ge­zeigt. Auf diese Weise wurde Thomas von allen seinen Zweifeln geheilt und konnte ein Glaubensbekenntnis ablegen. Nun kam der auferstandene Jesus früh am Morgen ans Ufer des Galiläischen Meeres, um seinen Jüngern erneut zu begegnen.

Sehen wir uns Vers 2 an: „Es waren beiein­ander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger.“ Vor nur wenigen Tagen waren diese Jünger dem auferstandenen Jesus begegnet, und sie glaubten an ihn. Doch nachdem Jesus aus ihrem Blickfeld wieder verschwunden war und sie mit der harten Realität der Welt konfrontiert wurden, wurden sie von Angst und Sorge um ihre Zukunft überwältigt. Darum suchten sie verzweifelt nach einem Weg, um irgendwie überleben zu können. Sehen wir uns Vers 3 an: „Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.“ Diese Begebenheit erinnert uns an die erste Begegnung zwischen Petrus und Jesus, die nun etwa drei Jahre zurücklag. Damals war Petrus am gleichen Ort und zur gleichen Zeit gerade dabei gewesen, seine Netze zu waschen, nachdem er zuvor die ganze Nacht erfolglos auf Fischfang gewesen war. Petrus war todmüde und hatte einen Bärenhunger. Da sprach Jesus, der gerade seine Rede an die Menge beendet hatte, zu ihm: „Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!“ Damit verlangte Jesus von Petrus, der ein erfahrener Fischer war, eigentlich etwas Unmögliches, ja sogar Unsinniges. Aber als Petrus und seine Gefährten Jesu Worten einfach gehorchten, fingen sie so viele Fische, dass sogar ihre Netze zu zerreißen drohten (Lk 5,1-11).

Damals war Petrus ein Mann ohne große Träume gewesen. Petrus musste sich tagein tagaus mit stinkenden Fischen abgeben und ein mühseliges Leben führen, um in der harten Welt überleben zu können. Als aber Jesus seine Allmacht durch den großen Fischfang offenbarte, wurde in seinem Herzen ein Traum geboren. Wegen dieses menschlichen Traums traf Petrus unmittelbar eine Entscheidung, alles zu verlassen und Jesus nachzufolgen. Dieser Traum zerplatzte jedoch wie eine Seifenblase als Jesus gekreuzigt wurde. Darüberhinaus war Petrus sehr von sich selbst enttäuscht, weil er seinen geliebten Meister dreimal vor einer Magd des Hohenpriesters verleugnet hatte. Es war ihm unbegreiflich, wie so etwas hatte geschehen können. Petrus konnte sich weder selbst ver­stehen noch sich selbst vergeben. Doch nun musste das Leben irgendwie weitergehen. Darum ging er hinaus und stieg in das Boot, aber in dieser Nacht fingen er und die anderen nichts. An diesem Morgen erschien Petrus sein Leben und seine Zukunft so schwarz wie noch nie. All sein Mühen, seine harte Arbeit, die letzten drei Jahre, alles musste ihm so sinnlos und vergeblich vorgekommen sein. Alle seine Hoffnungen waren dahin. Völlig verzweifelt war Petrus am tiefsten Punkt seines Lebens angekommen. Aber für den auferstandenen Jesus war diese Situation eine Gelegenheit, einen neuen Anfang mit Petrus zu machen. Der auferstandene Jesus kam in der Morgendämmerung ans Ufer des Galiläischen Meeres. So hatte er es seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung verheißen, dass er ihnen nach seiner Auferstehung in Galiläa begeg­nen würde (Mt 26,32). Doch seine Jünger erinnerten sich nicht an Jesu Worte. Als sie Jesus am Ufer sahen, erkannten sie ihn nicht. Weil sie sich in ihren Gedanken nur mit ihrem eigenen Problem, mit ihren leeren Netzen, mit ihren leeren Bäuchen und ihrem ganzen Versagen beschäftigten, waren ihre Augen geistlich erblindet.

2. Jesus machte ihren Mißerfolg wieder gut (5-9)

Sehen wir uns die Verse 5 und 6 an: „Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rech­ten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.“ Es war nicht die geeignete Zeit auf Fischfang zu gehen. Aber als sie Jesu Worten dennoch gehorchten, machten die Jünger einen riesigen Fang. Auch dieses Mal half Jesus Petrus aus seiner Niederlage herauszukommen. Im allgemeinen werden in der Welt diejenigen, die erfolgreich sind, belohnt, aber diejenigen, die versagt haben, gehen leer aus. Der auferstandene Jesus jedoch handelt ganz anders. Auch wenn er wusste, dass Petrus sowohl als Fischer als auch als sein Jünger völlig versagt hatte, gab Jesus ihn nicht auf, sondern half ihm, aus seiner schmerzhaf­ten Niederlage wieder herauszukommen. Jesus war Petrus treu bis ans Ende, so dass Petrus mit Jesu Hilfe seine Niederlage über­winden und als Jesu Jünger einen neuen An­fang machen konnte.

Wir lernen hier, dass es in dem auferstandenen Jesus keine Niederlage und keinen Mißerfolg gibt. Wer einen Mißerfolg erlebt hat oder wegen einer Niederla­ge in seinem Leben leidet, der muss zu Jesus kommen und Jesu Worte hören. Im auferstandenen Jesus kann jeder einen neuen Anfang machen. In dem auferstandenen Jesus können alle Menschen wiederhergestellt, erneuert und neu geschaffen werden. Darum sagt 2. Korinther 5,17: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Eine junge Frau wuchs in Korea in einer gläubigen Familie auf. Aber wegen ihres rebellischen Herzens war sie sowohl im geistlichen Leben als auch in ihrer schulischen Laufbahn gescheitert. Als sie aber nach Bonn kam, ermutigte sie der Knecht Gottes, einen neuen Anfang in Jesus zu machen. Als sie diese Orientierung annahm und zu Jesus kam, machte Jesus alle ihre Niederlagen wieder gut. Nun ist sie nicht nur eine der hervorragendsten Musikstudentinnen an der renommierten Kölner Musikhochschule, sondern auch eine herrvorragende Hirtin und Bibellehrerin für die dortigen Studenten. Schwester Joo Eun lernte durch das Bibelstudium Jesus als ihren Erlöser kennen. Aber als sie auf sich selbst schaute, geriet sie in eine geistliche Krise, weil sie erkannte, dass sie immer noch die alte, sündige, unveränderte Joo Eun war. Da kam sie zu Jesus mit nächtelangem Fasten und Beten. Schließlich erfuhr sie die verändernde Macht Jesu. In dem auferstandenen Jesus wurde ihr geistlicher Mißerfolg in Sieg verwandelt. In dem auferstandenen Jesus wurde sie in eine einflussreiche Bibellehrerin und Zeugin des Evangeliums verändert, die Gott nun sehr kostbar für die China-, Nordkorea- und Moslemmission gebraucht.

Sehen wir uns weiter Vers 7 an: „Da spricht der Jünger, den Jesus liebhatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser.“ Normalerweise zieht man sich aus, wenn man ins Wasser springt. Aber Petrus gürtete sich zuerst das Obergewand um und warf sich danach ins Was­ser. Wenn wir zu Jesus kommen, sollen wir auch durch unsere Kleidung unsere Hochachtung und Liebe gegenüber Jesus zum Ausdruck bringen.

3. „Kommt und haltet das Mahl!“ (10-14)

Sehen wir uns Vers 10 an: „Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!“ Der herrliche auferstandene Christus bereitete für seine Jünger, die müde waren und großen Hunger hatten, das Früh­stück vor und sagte: „Kommt und haltet das Mahl!“ Der auferstandene Christus verhält sich hier wie eine liebevolle Mutter, die ihren hungrigen Kindern ein herzhaftes Frühstück vorbereitet hat und sie nun zum Essen einlädt: „Kommt und haltet das Mahl“. Ein Sprichwort sagt, dass man mit einem Verräter noch härter als mit seinen Feinden umgehen soll.“ Jesu liebster Jünger, Petrus, hatte Jesus dreimal verraten. Darum hätte Jesus ihn zumindest scharf zurechtweisen können. Aber Jesus tat dies nicht, sondern bereitete das Frühstück für ihn vor und gestaltete ihm und seinen Jün­gern einen herrlichen und hoffnungsvollen Morgen am See. Preiset Jesus, der sich hier als der Gott der Hoffnung offenbart.

Sehen wir uns Vers 12 an. Als seine Jünger seine Stimme hörten, wagte niemand unter den Jüngern, Jesus zu fragen: „Wer bist du?“ Denn sie wussten, dass er der auferstandene Christus war. An diesem Morgen erfuhren die Jünger die unbeschreiblich große Gnade Gottes. Jesus goss seine unendliche Liebe auf seine Jünger aus und erfüllte damit ihre Herzen. Als Jesus Petrus wieder und wieder geröstetes Brot mit frischem Bratfisch zu essen gab, wusste Petrus, dass Jesu Liebe zu ihm unveränderlich war und dass Jesus ihn trotz allem, was geschehen war, wirklich liebte. In diesem Moment blühte die Liebe Gottes in Petrus’ Herzen auf. Es war ein unvergeßliches Fest der absoluten Liebe Jesu für alle seine Jünger. Auf jeder von uns ist dazu eingeladen, das Liebesmahl mit Jesus zu halten. Lasst uns Jesu einladende Stimme hören: „Kommt und haltet das Mahl!“, indem wir zu Jesus kommen und seine absolute und vergebende Liebe annehmen.

II. „Hast du mich lieb?“ (15-17)

1. Jesus stellte die Liebesbeziehung mit Petrus wieder her (15)

Sehen wir uns Vers 15 an: „Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!“ Nachdem sich die Jünger satt gegessen hatten, hätte Jesus ihnen viele Fragen stellen können, z.B.: „Wo wart ihr gewesen?“, oder: „Was habt ihr gemacht, als man mich ans Kreuz nagelte?“ Aber Jesus wandte sich nur an Petrus. Und er stellte ihm nur eine einzige Frage, dafür aber gleich dreimal dieselbe: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben?“

In der Tat war Petrus derjenige unter den Jüngern gewesen, der bekannte, dass er Jesus am meisten lieben würde. Einmal sprach er zu Jesus: „Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir.“ (Mt 26,33) In einem anderen Fall sagte er: „Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen.“ (Joh 13,37) Aber Fakt war, dass Petrus Jesus dreimal verleugnet hatte. War­um hatte er dies getan? Der Grund war, dass er sich selbst mehr als Jesus liebte. Petrus liebte Jesus, aber er liebte auch seinen weltlichen Traum. Weil seine Liebe zu Jesus nicht rein war, erreichte er mit seiner menschlichen Treue in der brenzligen Situation seine Grenze.

Jesu Frage „Hast du mich lieb?“ war für Petrus schwer zu beantworten, weil sie gerade den wunden Punkt seines Herzens be­rührte. Darum konnte Petrus nicht einfach wie früher sagen: „Ja Herr, ich liebe dich“. Statt dessen antwortete er: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe.“ Was bedeutet dies? „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe.“ Durch diese Antwort bekennt Petrus einerseits, dass er selbst ein schwacher und sündiger Mensch ist und andererseits, dass er Jesus doch liebt, weil Jesus ihm seine Sünden bedingungslos vergeben hat. Durch das Liebesmahl, dass sie soeben mit Jesus gehalten hatten, wusste Petrus, dass Jesus ihn unver­änderlich liebte. Als diese Liebe in Petrus‘ Herz hineinkam, heilte sie alle seine Wunden. Petrus wusste nun, dass ihm seine Schuld bedin­gungslos vergeben war. Er erkannte, dass die Liebe Jesu all seine Fehler, seine Schwach­heit und Untreue bedeckte. Aber Jesus fragte nochmals: „Hast du mich lieb?“ und dann nochmals: „Hast du mich lieb?“

Es war auch für Jesus alles andere als einfach, Petrus diese Frage dreimal zu stellen, weil sie für Petrus mehr als unangenehm war. Beim dritten Mal schließlich wurde Petrus traurig. Musste Jesus ihn denn so quälen? War das wirklich nötig? Ja, es war nötig, weil Jesus Petrus auf diese Weise half, sein sündiges Wesen zu erkennen und Jesu vergebende Liebe anzunehmen. Früher wusste Petrus nicht, wer er selbst war. Er war ein Mann mit starkem Selbstvertrauen, der jedoch in seinem Herzen niemals zugab, dass er ein hoffnungs­loser, schwacher Sünder war. Aber durch die dreimalige Frage Jesu konnte er erkennen, wer er selbst und wer Jesus war. Später schrieb Petrus in 1.Petrus 2,24: „Der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ Dieser Vers zeigt, dass Petrus das sündige Wesen der Menschen, auch sein eigenes sündiges Wesen unter dem Licht der Gnade Jesu erkannt hatte. 1. Joh 4,10 sagt: „Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.“ Preiset Jesus, der uns hilft, unser Leben auf seine absolute vergebende Liebe zu bauen. Möge Gott uns helfen, wie Petrus auf dem Boden der Gnade Jesu zu stehen und unsere Liebe zu Jesus durch ein aufrichtiges Liebesbekenntnis zu bezeugen.

2. Jesus stellte Petrus als Hirten für Gottes Schafeherde auf (15-17)

Wenn wir diesen Abschnitt nochmals betrach­ten, fällt uns auf, dass Jesus jedesmal nachdem ihm Petrus auf seine Frage: „Hast du mich lieb?“ geantwortet hatte, zu ihm sprach: „Weide meine Schafe!“ Warum gab Jesus Petrus hier dreimal den gleichen Befehl? Jesus drückt dadurch seinen tiefsten Herzenswunsch aus. So wie er selbst Tag für Tag für die vielen Menschen um ihn herum ein guter Hirte war, so war sein dringlichstes Anliegen an Petrus und so ist auch sein dringlichstes Anliegen an jeden von uns, dass wir uns um seine Schafe kümmern sollen. Anders gesagt, sollen wir Hirten seiner Herde sein. „Weide meine Schafe!“ ist die Antwort darauf wie wir Jesu Liebe erwidern können und sollen. Derjenige, der Jesu vergebende Liebe von Herzen angenommen hat, reagiert darauf damit, dass er die Menschen zum Gottesdienst einlädt, dass er ihnen Gottes Gnade bezeugt oder mit ihnen die Bibel studiert und für sie betet. Ein Leben als ein Hirte für Jesu Schafherde zu führen ist Jesu innigster Herzenswunsch an uns, weil Jesus will, dass kein Mensch verloren geht. Wenn wir Gottes Schafherde hingebungs­voll weiden, dann bleiben und wachsen wir in der Liebesbeziehung zu Jesus.

Bis jetzt war Petrus nur ein Schaf Jesu gewe­sen. Er hatte von Jesus viel Liebe empfangen, indem Jesus geduldig alle seine Schwächen und Fehler trug. Aber nun sollte für Petrus ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Auf der Basis der vergebenden Liebe Jesu sollte Petrus nun ein Leben als ein Hirte beginnen und Jesu Schafe weiden. Warum war es für Jesus so wichtig, Petrus als Hirten einzusetzen? Es war für ihn so wichtig, weil er erkannt hatte, dass die Menschen unbedingt Hirten brauchen. Markus 6 berichtet uns von der Begebenheit, dass eine große Menge Menschen mit den verschiedensten Anliegen zu Jesus kam. Wie betrachtete Jesus diese Menschen? Mk 6,34 sagt: „Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.“ Jesus sah und erkannte, dass die Menschen viele Probleme und Sorgen hatten. Aber das ursächlichste Problem aller Probleme sah Jesus darin, dass es nicht genug Hirten gab, die sich um sie kümmerten. Darum wollte Jesus möglichst viele Hirten einsetzen. Jesus wollte Petrus als einen guten Hirten aufstellen, damit durch ihn viele Menschen Gottes lebendiges Wort hören und annehmen könnten. Jesus wollte, dass viele Schafe durch Petrus ins Reich Gottes kommen und das wah­re, ewige und selige Leben empfangen könnten. Jesu Worte: „Weide meine Schafe!“ kamen aus seinem brennenden Hirtenherzen und aus dem Erlösungs­willen Gottes, dass alle Menschen errettet wer­den. Wie wir wissen, wurde Jesu Hoffnung nach seiner Himmel­fahrt erfüllt. Unter der Leitung von Petrus wuchs die erste Gemeinde heran. Petrus weidete die Schafherde Gottes unter Einsatz seines ganzen Lebens, sogar unter der feurigen Verfolgung Roms und der jüdischen Autoritäten.

Wir sollen auch auf Jesu bedingungslos vergebende Liebe reagieren und Jesus Stimme hören: „Weide meine Schafe!“ M. Peter Kim hörte diese Stimme Jesu und entschied sich wegen der Liebe Jesu trotz der radioaktiven Verseuchung nach Kiev zu gehen, um dort Gottes Schafherde zu weiden. Gott segnete sein Hirtenherz und ließ dort ein großes Werk Gottes unter den Studenten entstehen. M. Peter Chang hörte auch diese Stimme Jesu, indem er seit letztem Jahr pausenlos unterwegs war, um nahezu alle Pionierungswerke in den europäischen Ländern besuchte und mit den Mitarbeitern die Bibel studierte und zusammen betete. Gott möge sein Hirtenherz segnen und durch seine Hingabe und geistliche Dienerschaft auch in Europa ein großes Werk Gottes entstehen lassen, indem dieses Werk bis 2010 verdoppelt und darüberhinaus an jeder Universität in Europa eine Hausgemeinde aufgestellt wird.

Durch den heutigen Text haben wir kennengelernt, dass Jesus seinen schwachen Jüngern mit endloser Liebe diente und ihnen half, ihr Leben auf die absolute Liebe Gottes zu bauen. Lasst uns unsere Liebe zu Jesus durch den Glauben bekennen und seine Liebe dadurch erwidern, indem wir ein Leben als ein Hirte beginnen und Jesu Schafe von ganzem Herzen weiden.

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