Gottes Bund und der Regenbogen (1.Mose 9,11.12)

GOTTES BUND UND DER REGENBOGEN

1. Mose 8,1 – 11,26

Leitverse 9,11.12

„Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig.“

Durch die letzte Lektion haben wir Gottes Gericht durch die Sintflut gelernt. Gottes Gericht ist eine ernsthafte Realität. Aber Gott hat einen Weg der Rettung geschaffen hat. Gott rettete Noah und konnte ihn für sein Rettungswerk gebrauchen, weil Noah nicht dem gottlosen Zeitgeist folgte, sondern treu mit Gott wandelte und seinem Befehl absolut gehorchte. Lasst uns wie Noah mit Gott wandeln und durch das treu Bibelstudium die jungen Menschen vor dem Gericht Gottes warnen und sie in die Rettungsarche Jesus Christus einladen.

Heute lernen wir die weitere Menschheitsgeschichte nach der Sintflut kennen. Nach der Sintflut blieb allein Noah übrig und was mit ihm in der Arche war. Gott machte einen neuen Anfang mit ihnen. Aber die Sünde verbarg sich trotz der Sintflut noch weiter in den Menschen. Gott sollte die Menschen, die von Jugend auf böse sind, wieder vertilgen und nichts mehr auf der Erde übriglassen. Aber in seiner großen Barmherzigkeit setzte Gott sein Erlösungswerk fort, indem er einen Bund mit Noah und seinen Nachkommen schloss, dass sie hinfort nicht mehr durch die Sintflut verderbt werden sollten. Als Zeichen dafür setzte er einen Bogen in die Wolken. Der soll das Zeichen des ewigen Bundes zwischen Gott und allen Menschen sein. Der Bogen in den Wolken ist das Zeichen und der Beweis der unveränderlichen Liebe Gottes für die Sünder. Oft verzweifeln wir, wenn wir unsere sündige Innerlichkeit sehen und an diese gottlose finstere Welt denken. Gott möge jedem von euch durch diese Botschaft helfen, dem Gott der Liebe und der Gnade persönlich zu begegnen und mit Zuversicht auf seine Liebe mit ihm zu wandeln und als Übriggebliebene in seinem Weltheilswerk gebraucht zu werden, bis Jesus Christus wieder kommt.

I. Gott gedachte an Noah (8,1 – 9,7)

Durch die gewaltige Sintflut wurde alles, was Odem des Lebens hatte, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln, von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. Wie ängstlich und furchtsam war Noah in der Arche! Ich erinnere mich an eine Szene von dem Film „Der Tag danach (The Day After)“. Die Detonation der Atomwaffen verwandelt die Innenstadt von Kansas City und das Umland in eine Wüste und hinterlässt nur einige Überlebende. Der Schrei der Überlebenden blieb noch in meiner Erinnerung: „Ist jemand da, der uns helfen kann?“ Auch Noah wartete auf irgendein Anzeichen der Rettung. Er zählte die Tage in der Arche. Ein Tag war für ihn wie tausend Jahre. Obwohl mehrere Monate vergangen waren, gab es kein Zeichen der Rettung. „Wo ist Gott?“ „Hat er uns vergessen?“ Noch 150 Tage wuchsen die Wasser gewaltig auf Erden.

Sehen wir uns den Vers 1 von Kapitel 8 an: „Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind auf Erden kommen und die Wasser fielen.“ „Da gedachte Gott an Noah.“ Gott hat Noah nicht vergessen. Gott hat sein Versprechen für Noah nicht vergessen. „Gott gedachte an Noah“ bedeutet, dass Gott Noah seine Gnade erwies und ihn retten wollte. Gott ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser begannen zu fallen.

Unser Gott ist absolut treu. Auf ihn dürfen wir vertrauen. Das Jahr 2000 haben wir mit großer Hoffnung für die Weltmission empfangen. Durch Jesaja 2,3 haben wir Gottes Hoffnung und Vision für unser Werk aufgenommen, dass Gott unser Werk als ein Bibelstudiumszentrum für die Europa- und Weltmission gebrauchen wird. Wir planten zuerst Ostdeutschland zu pionieren. Aber wir erfuhren bald schmerzhafte Begebenheiten. Von 2001 bis 2006 fühlte ich mich, als ob wir allein gelassen wären. Aber Gott hat uns nicht vergessen. Er hat seine Verheißung nicht vergessen. Gott berief Dr. Peter Chang als Direktor für Europa UBF und erlaubte uns, der Campusmission in Deutschland und Europa verantwortlich zu dienen. Unser Gott ist treu. Er hält seine Verheißung an uns treu. Auf ihn dürfen wir absolut vertrauen und auf die Erfüllung seiner Verheißung mit Geduld warten.

Sehen wir uns die Verse 2 bis 5 an: „Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde gewehrt. Da verliefen sich die Wasser von der Erde und nahmen ab nach 150 Tagen. Am siebzehnten Tag des siebenten Monats ließ sich die Arche nieder auf das Gebirge Ararat. Es nahmen aber die Wasser immer mehr ab bis auf den zehnten Monat. Am ersten Tages des zehnten Monats sahen die Spitzen der Berge hervor.“ Noah wartete noch vierzig Tage und öffnete das Fenster an der Arche zum ersten Mal. Fast 9 Monate lang blieb Noah in der Arche ohne einmal das Fenster aufzumachen. Um zu erfahren, ob die Wasser sich auf Erden verlaufen hätten, ließ er zuerst einen Raben ausfliegen. Der kam jedoch nicht zurück. Danach schickte Noah eine Taube raus. Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie in die Arche zurück. Noch weitere 7 Tage wartete Noah und ließ abermals eine Taube aus der Arche fliegen. Als diese mit einem Ölblatt in ihrem Schnabel in die Arche zurückkam, merkte Noah, dass die Wasser sich auf Erden verlaufen hatten. Noch eine Woche wartete Noah und tat das Dach von der Arche und sah, dass der Erdboden trocken war. „Wow! Endlich!“ Jedoch blieb Noah noch in der Arche und wartete geduldig auf Gottes Zeit und seine Anweisung. Sehen wir uns die Verse 14 bis 16 an: „Und am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken. Da redete Gott mit Noah und sprach: Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir.“ Wie lange war Noah in der Arche gewesen? Richtig! Ein Jahr und noch zehn Tage! Noah war sehr geduldig. Erst nach der Anweisung Gottes kam Noah aus der Arche heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den Frauen seiner Söhne und allem, was bei ihm in der Arche war. Hier sehen wir, dass Noah treu mit Gott wandelte. Er wusste, dass es der beste Weg für ihn ist, auf Gottes Zeit zu warten und seiner Anweisung zu folgen. Es gibt viele ungeduldige Menschen, die eilig ihr Vorhaben gemäß ihrem eigenen Plan erledigen wollen. Aber wir lernen von Noah, dass Gott uns Sieg und Segen schenkt, wenn wir auf seine Zeit warten und seiner Anweisung folgen.

Insgesamt ein Jahr und noch zehn Tage war Noah in der Arche gewesen. Fast 400 Tage ohne Verbindung zur Außenwelt, weder Handy, noch iPad, noch Internet! Keine Nachricht! Kein Drama! Kein Onlinegame! Noah hatte sicher vieles geplant und vorgehabt, was er tun wollte, wenn er aus der Arche rauskäme. Was tat Noah aber zuerst? Sehen wir uns Vers 20 an: „Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.“ Was tat Noah? Hat er zuerst Emails gecheckt? Oder ist er zum MacFit gefahren? Nein! Zuerst baute Noah einen Altar für Gott. Er nahm alles reine Vieh und alle reinen Vögel und opferte Brandopfer. Bevor er etwas für sich selbst unternahm, dankte er zuerst Gott. Noah opferte ein Brandopfer, denn er wusste, dass er ein sündiger Mensch war, unwürdig der Gnade und Erlösung Gottes. Obwohl er ein Jahr und noch zehn Tage lang in der lauten, stinkenden, schmutzigen und ruhelosen Arche gewesen war, dankte er zuerst Gott für seine Gnade der Rettung, indem er Brandopfer mit reinem Vieh und reinen Vögeln opferte.

Wie reagierte Gott auf Noahs Opfer? Sehen wir uns Vers 21a an: „Und der Herr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen.“ Noahs Brandopfer gefiel Gott sehr. Gott nahm Noahs Opfer als seine Buße, Liebe, Dank und Anbetung an. Gott freute sich über Noah, der zuerst Gott dankte und ihn anbetete. Als eine Person Noah Gott von ganzem Herzen dankte und ihn mit rechter Haltung anbetete, wurde Gottes Herz, das wegen der gottlosen Menschen zerbrochen war, sehr getröstet. Aus Freude sprach Gott in seinem Herzen: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (21.22)

Noahs Brandopfer war ein lieblicher Geruch für den Herrn. Ich sehe, dass es auch unter uns solchen lieblichen Geruch für den Herrn gibt. Nach der anstrengenden Arbeit kommen unsere berufstätigen Mitarbeiter zuerst zum Zentrum, um zu Gott zu beten oder Gottes Wort zu studieren oder Hoffnungsträger zu besuchen, bevor sie nach Hause gehen, um sich zu erholen. Frühmorgens kommen viele Mütter mit ihren Kindern zum Zentrum, um das Tägliche Brot zu betrachten und zusammen zu beten, bevor sie ihre eigene Sache erledigen. Ich glaube, dass Gott sich über sie sehr freut. Gott freut sich, sie zu segnen. Gott wird durch sie die geistliche Erweckung in Deutschland und Europa kräftig in Gang setzen. Amen.

Sehen wir uns Vers 21 noch einmal an. Gott wollte Noah und seine Nachkommen nicht mehr durch die Sintflut vertilgen, nicht weil sie gut oder gerecht wäre, sondern ganz im Gegenteil. Gott weiß, dass das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens von Jugend auf böse ist. Von der Sicht der Heiligkeit Gottes her gesehen waren auch Noah und seine Nachkommen schreckliche Sünder und mussten durch die Sintflut gerichtet werden. Aber Gott wollte sie nicht mehr durch die Sintflut verfluchen. Nicht nur das, sondern Gott begann sie zu segnen.

Sehen wir uns den Vers 1 und 7 von Kapitel 9 an. „Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.“ „Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, dass euer viel darauf werden.“ Diese Verse erinnern uns an den Segen Gottes bei der Schöpfung (1.Mose 1,28). Die Erde war durch die Sintflut völlig zerstört. Aber in dieser verwüsteten und chaotischen Welt begann Gott einen neuen Anfang mit Noah und seinen Söhnen. Sie sollten sich vermehren und ihre Stellung und Mission als Krone der Schöpfung und als Verwalter des Universums erneuern. Durch ihr Leben sollten sie nun Gott erfreuen und ihn verherrlichen. Sie sollten das Leben der Menschen hochachten, denn Gott hat den Menschen zu seinem Bild geschaffen. Preiset Gott, der nicht aufgibt, die Sünder zu lieben, und einen neuen Anfang mit ihnen macht!

II. Gott schloss einen Bund mit Noah (9,8-29)

Sehen wir uns die Verse 8 bis 10 an: „Und Gott sprach zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren des Feldes bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.“ Normalerweise ist ein Bund beidseitig. Aber Gott schloss einen Bund aus seiner eigenen Initiative und verpflichtete sich, den Bund bedingungslos zu halten. Was war der Inhalt seines Bundes?

Sehen wir uns Vers 11 an: „Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.“ Gott entschied sich, die Menschen, die vom Wesen her sündig sind, nicht wieder durch eine Sintflut zum Tode zu bestrafen. Damit zeigte er den Menschen seine Liebe, die über ihre Sünde hinaus geht. Gott versicherte seinen Bund, indem er seinen Bogen in die Wolken setzte.

Sehen wir uns die Verse 12 bis 16 an: „Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“ Zum Schluss sagte Gott noch einmal zu Noah: „Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.“ (9,17)

Gott weiß, dass das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens von Jugend auf böse ist. Zu jeder Zeit könnte sein heiliger Zorn entbrennen und die Menschen mit allem Fleisch von der Erde vertilgen. Aber Gott hat sich entschieden, die Menschen zu retten und sie zu seinem Reich zurück zu führen, anstatt sie zu richten. In seiner großen Liebe richtete Gott einen ewigen Bund mit den Menschen auf und setzte einen Regenbogen in den Himmel als Zeichen dafür. Der Regenbogen ist das Zeichen der Liebe und Gnade Gottes für uns.

Denken wir hier einmal über die Liebe Gott tief nach, die er durch seinen Bund offenbart hat. Gott will uns lieben, auch wenn wir vom Wesen her durch und durch sündig und verdorben sind, und keine Hoffnung und Kraft haben, uns selbst zu verändern oder zu retten. Gott gab schließlich seinen einzigen Sohn Jesus am Kreuz hin, um uns zu retten. Aber traurigerweise verachten die Menschen bis heute immer noch diese tragende Liebe Gottes und lehnen sie ab. Unser Gott wartet geduldig auf ihre Buße und Umkehr, bis zum Jüngsten Gericht, indem er die Menschen, die wegen der Sünde und deren Folge so viel Leid tragen und sogar Gottes Leute verleumden, durch seine Knechte zur Buße führt.

Das geistliche Problem in Europa ist, dass viele Menschen, ohne Buße zu tun, in der Verbindung mit den Kirchen leben. Es gibt viele Kirchengänger, die Gottes tragende Liebe missbrauchen, indem sie die Sünde tolerieren und relativieren. In der Tat lehnen sie Gottes Liebe ab und fordern Gottes Zorngericht. Die geistliche Leiter haben keine geistliche Einsicht und Vollmacht, ihr geistliches Problem zu behandeln. So lassen sie ihre Hoffnungsträger in ihrer Kirche bleiben, aber in der Tat in die ewige Verdammnis gehen. Das Leben auf dieser irdischen Welt kann nicht alles sein.

Es ist Gottes Herz, dass er die Sünder rettet, statt sie zu richten. Jedoch ist Gottes tragende Liebe kein Freibrief, dass der Mensch weiter als Sünder bleiben darf. Gottes Bund ist vielmehr seine Aufforderung zur Buße und Umkehr zu seiner Liebe. Wir sollen die tragende Liebe Gottes zu den unverbesserlichen Sündern richtig verstehen, dass er sogar sein Zorngericht, das aus seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit kommt, zurückstellt, um die Sünder zur Buße und zur Rettung zu führen. Gott verfluchte seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus am Kreuz, um uns die Sünder zu retten. Jesu Kreuz ist das Zeichen des Neuen Bundes für uns. Wer diese Liebe Gottes ignoriert und ablehnt, der hat keine Rettung mehr. Gott möge jedem von euch helfen, Gottes Liebe tief zu begreifen und sie mit bußfertigem Herzen anzunehmen, damit Gott jeden von euch als Segen für sein Erlösungswerk gebrauchen möge.

III. Noahs Nachkommen und der Turmbau zu Babel (9,18 – 11,26)

Die Verse 18 bis 29 von Kapitel 9 erzählen von einem Zwischenfall, der die Schwachheit von Noah offenbart. Noah trank zu viel Wein und wurde betrunken. Ham, Kanaans Vater, sah ihn entblößt und machte sich über seinen Vater lustig. Ham offenbarte den Fehler seines Vaters. Aber in Wirklichkeit offenbarte er seine eigene Sünde der Ehrfurchtlosigkeit und Leichtsinnigkeit. Die älteren beiden Söhne Sem und Jafet jedoch bedeckten ihren Vater mit großem Respekt, obgleich dessen menschliche Schwachheit offenbar geworden war. 1.Petr 4,8 lautet: „Denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge.“

Hams Nachkommen wurden verflucht, während Sem und Jafet und ihre Nachkommen gesegnet wurden. Wenn ein Mensch sich respektlos gegenüber jemandem verhält, dem er Hochachtung und Ehrerbietung schuldet, so kann er nicht gesegnet werden.

Kapitel 10 beschreibt die Ausbreitung der Nachkommen von Sem, Ham und Jafet. Von denen her haben sich die Völker auf Erden ausgebreitet. Nach der Sintflut wurde die Erde wieder bevölkert. Sehen wir uns die Verse 1 bis 4 von Kapitel 11 an. Die Menschen konnten nun mit ihrer Kraft und Fähigkeit Kultur und Zivilisation wiederherstellen. Sie wurde stolz auf ihre Errungenschaften. Sie versammelten sich und machten einen Plan: „Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.“ Hier sehen wir, dass die Sünde der Menschen ihren Höhepunkt erreicht hatte. Die Menschen forderten Gott absichtlich heraus, indem sie einen Turm in Babel bauten, um mit ihrer eigenen Kraft und Fähigkeit den Himmel zu erreichen. Sie wollten sich selbst verherrlichen und sich selbst einen Namen machen. Der Mensch ist eigentlich dazu geschaffen, Gott zu verherrlichen und für seinen heiligen Namen zu leben. Aber sie wurden sehr stolz und hochmütig und bauten einen Turm, um sich selbst zu verherrlichen. Sie wollten ohne Gott leben. Sie wollten selbst Gott sein. Als Satan Eva versuchte, belog er sie: „Ihr werdet wie Gott sein.“ (1.Mose 3,5) Er pflanzte Stolz und Hochmut in ihr Herz und verführte sie gegen Gott zu rebellieren. Hochmut kommt aber vor dem Fall.

Gott hätte nun sehr zornig werden und sie von der Erde wegfegen können. Aber er tat es nicht. Er erinnerte sich an den Bund mit Noah. Statt sie zu vernichten, verwirrte er nur ihre Sprache und zerstreute sie über die ganze Erde, damit sie ihr böses Vorhaben nicht vollbringen konnten. Wenn die Menschen aus Hochmut und Stolz gegen Gott rebellieren und eigene Ehre nehmen, zerstreut Gott sie, sei es eine Person oder eine Gemeinde oder eine Nation. Darum sollen wir über unseren Stolz, der in uns tief verwurzelt ist, von Herzen Buße tun und Gott um ein demütiges und reines Herz bitten, das allein danach trachtet, Gott zu verherrlichen.

Gott führte die Nachkommen von Sem und zu seiner Zeit berief er unter ihnen einen Mann, Abraham, der Stammvater einer neuen Geschichte zu werden.

Heute haben wir die Menschheitsgeschichte nach der Sintflut kennengelernt. Gott machte mit Noah einen neuen Anfang. Aber die sündige Natur der Menschen blieb unverändert. In seiner großen Liebe hat Gott sich entschieden, die Menschen zu retten und sie zum ewigen Leben zu führen, anstatt sie zu vernichten. Er schloss einen Bund mit ihnen und gab ihnen den Regenbogen als Zeichen seines Bundes. Der Regenbogen im Himmel bezeugt Gottes große Liebe und Gnade zu den unverbesserlichen Sündern. Gott möge jeden von euch segnen, dass jeder Gottes Liebe mit Buße persönlich annimmt und als Segen für die Europamission gebraucht wird.

share

Schreibe einen Kommentar