Die Botschaft des Kreuzes (1. Kor 1,1-31)

DIE BOTSCHAFT DES KREUZES

1. Korinther 1, 1 – 31

Leitverse 1, 18

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren warden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.

Dank sei Gott, dass er unser Römerbrief­bibelstudium in diesem Jahr reichlich gesegnet hat, so dass wir die wahre Grundlage des Glaubens im Evangelium legen durften. Ich danke Gott, dass er uns auch die klare Orientierung geschenkt hat, das Evangelium in der ganzen Welt zu verkündigen durch unser Zweierbibelstudium. Möge Gott viele gott- und missionszentrierte Hausgemeinden wie die von Priska und Aquila unter uns aufstellen, die Gottes Werk mit Lebenshingabe einflussreich dienen. Möge Gott uns gebrauchen, jede Woche 480 mal ZBS zu führen und die ISBK 2009 mit dem tausendfachen gemeinsamen Gebet vorbereiten.

Von nun an möchten wir den 1. Korintherbrief studieren. Dieser Brief wurde von Paulus an die Gemeinde in der griechischen Hafenstadt Korinth geschrieben, die er selbst während seiner 2. Missionsreise gegründet hatte. Es scheint kein einheitliches Thema für diesen Brief zu geben, vielmehr geht Paulus auf eine ganze Reihe von Problemen ein, die in der Gemeinde in Korinth aufgetreten waren. Oftmals musste er sie tadeln und zurechtweisen. Trotzdem kommt Paulus von den Problemen zu vielen kostbaren geistlichen Lehren, so dass dieser Brief in der Tat voller lebendiger Worte Gottes ist, die in den Herzen der Gläubigen geblieben sind, wie z.B. das Hohelied der Liebe (Kap.13) oder das Kapitel über die Auferstehung (Kap.15). Möge Gottes Wort aus dem 1. Korintherbrief zu unseren Herzen sprechen.

I. Grüße und Danksagung (1-9)

Paulus beginnt diesen Brief mit den Worten: „Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, und Sosthenes, unser Bruder…“ (1) Paulus stellt sich selbst als Apostel Christi Jesu vor. Apostel Jesu zu sein war damals kein angesehener Titel, sondern eine Aufgabe das Evangelium zu predigen, und schloss in den meisten Fällen den Märtyrertod mit ein. Paulus hatte diese Aufgabe als Gesandter Jesu aufgenommen und als solcher gab er Gottes Wort in Vollmacht weiter. Sosthenes, der Helfer von Paulus und Schreiber dieses Briefes, war einer der ersten Gläubigen der Gemeinde in Korinth gewesen (Apg 18,17). Lesen wir Vers 2 gemeinsam: „…an die Gemeinde Gottes in Korinth, an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns.“ Paulus sprach die Christen in Korinth mit großer Hochachtung an und er erinnerte sich und sie an die Gnade Gottes, dass sie heiliggemachte waren. Früher hatten sie gemäß dem Muster der Welt ein sündiges Leben in Begierden, Unzucht und Ausschweifung geführt (1.Kor 6,11). Sie waren 3D-Leute gewesen. Aber durch die wunderbare Gnade Jesu waren sie von den Sünden errettet und zu Gottes heiligem Volk geworden. Paulus erwähnte in diesem Brief viele Dinge, wegen denen er sie tadelte. Aber über allem hatte er eine gewaltige Hochachtung vor ihrem Glaubensleben und vor dem Werk Gottes, das Jesus in ihnen getan hatte. Paulus war ihr Hirte. Seine Liebe und Hochachtung gegenüber seinen Schafen, war die Grundlage für ihre geistliche Gemeinschaft und auch die Grundlage, auf der Paulus sie in der Liebe tadeln konnte. Paulus segnete sie mit der Gnade und mit dem Frieden von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus (3).

In den Versen 4 bis 9 drückt Paulus weiter seinen Dank wegen der Korinther aus, nämlich für die Gnade Gottes, die ihnen in Christus Jesus gegeben worden war (4). Sie waren durch Jesus reich gemacht, sowohl in der Lehre, als auch in der Erkenntnis (5). Die Predigt von Christus war in ihnen kräftig geworden (6). Gottes Wort hatte eine große Veränderungsmacht in ihnen gehabt. Nun hatten sie keinen Mangel an irgendeiner Gabe und setzten ihre Hoffnung ganz auf die Wiederkunft Christi (7). Dies war das Wirken Gottes in einer Stadt, deren sündiger Lebensstil so sprichwörtlich war, wie die Reeperbahn in St. Pauli. Aber Gottes Wort hat Veränderungsmacht, so dass alle Arten von Sündern zum Glauben an Jesus kamen und ein neues Leben begannen. Vergnügungssüchtige Menschen, die keine Sünde ausließen, wurden in heilige Kinder Gottes verändert. Kaltherzige Egozentriker wurden in hingebungsvolle Hirten für die Herde Gottes verändert. Charakterlose Menschen wurden zu Kämpfern des Glaubens verändert.

Als Paulus sich an Gottes Gnade an ihnen erinnerte, konnte er Gott allezeit danken. Er gewann Zuversicht, dass Gott sie bis ans Ende fest erhalten würde, so dass sie untadelig sein würden am Tage Christi (8). Hier setzte Paulus sein Vertrauen nicht auf die wankelmütigen Menschen, sondern auf die Treue Gottes (9). Lesen wir die Verse 8 und 9 gemeinsam: „Der wird euch auch fest erhalten bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“ Wir dürfen auch für alle unsere Hoffnungsträger Hoffnung und Zuversicht haben, nicht weil sie treu sind oder einen besonderen geistlichen Wunsch zeigen, sondern weil Gott treu ist. Dieser treue Gott wird auch unsere Missionare der 2. Generation fest erhalten bis ans Ende, so dass sie die Verantwortung für Gottes Werk übernehmen können. Er wird auch unsere Jugendlichen und Kinder fest erhalten bis ans Ende, so dass sie zu den zukünftigen Knechten Gottes heranwachsen.

II. Paulus Ermahnung zur vollkommenen Einheit (10-17)

Nach diesen Grüßen und auf der Basis dieser Gnade Gottes an ihrem Leben, kommt Paulus nun zu seiner Ermahnung für die Korinther. Betrachten wir den Vers 10: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet und lasst keine Spaltung unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.“ Apostel Paulus hatte durch die Leute der Chloë erfahren, dass Spaltung in der Gemeinde herrschte. Es bildeten sich verschieden Gruppen. Die einen sagten: „Ich gehöre zu Paulus. Er ist der hingebungsvollste Missionar unter allen Aposteln.“ Andere sagten: „Ich gehöre zu Apollos. Keiner kann so vollmächtig predigen, wie er.“ Der Dritte: „Ich gehöre zu Petrus. Er ist von Jesus selber als Leiter eingesetzt.“ Wieder andere: „Ich gehöre nur zu Christus. Ich höre auf gar keinen Menschen.“ Wahrscheinlich waren sie besonders Stolz auf diejenigen, durch die sie zuerst das Evangelium gehört hatten. Sie zeigten Geschichtsbewusstsein, wie unsere Missionare, die sich als Missionare aus Taehakno, Anam oder Chongno identifizieren. Jedoch, anstatt in Jesus eine Einheit für die Weltmission zu bilden, fingen sie an, ihre Eigenarten oder eigenen Vorstellungen zu betonten. Wenn es Meinungsverschiedenheiten gab, dann sagte einige: „Ich bin durch Paulus zum Glauben gekommen. Ich bin besser als du.“ Bald fühlten sie sich gegenüber den anderen überlegen. Und so entstand Spaltung zwischen den Christen.

Aber solche eine Spaltung ist nicht das Werk Gottes, sondern das Werk des Satans, der dadurch die Gemeinde Gottes schwächen möchte. Er möchte, dass wir uns mit den Unterschieden beschäftigen und in nutzlosen Kämpfen untereinander aufreiben und so unsere ganze Kraft verlieren, anstatt die Mission Gottes von Herzen zu erfüllen. Gott möchte keine Spaltung. Jesus hat dafür gebetet, dass alle Gläubigen Eins sein würden (Joh 17,20.21). Er hat uns auch gesagt, dass die Liebe untereinander das erste Kennzeichen der Jünger Jesu ist (Joh 13,35). Darum ermahnte auch Paulus sie sehr ernsthaft, dass sie aneinander festhalten sollten.

Vor allem wendet sich Paulus dagegen, sich an einen Menschen zu hängen, selbst dann, wenn er ein großer Prediger oder hervorragender Knecht Gottes ist. Paulus, Apollos und Petrus sind alle wichtige Persönlichkeiten. Aber sie können uns nicht retten. Alleine Jesus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben. Alleine durch Jesus haben wir die Gnade der Sündenvergebung und das ewigen Leben. Paulus selber wollte nie eine große Fraktion von Gläubigen um sich scharen, sondern alleine Menschen für Jesus Christus gewinnen. Darum taufte er auch die neuen Gläubigen nur selten selber. Er wollte nicht, dass sich die Gläubigen auf seinen großen Namen verließen, sondern dass sie alleine auf Jesus Christus und sein Kreuz vertrauten (17).

Spaltung in der Gemeinde ist eine sehr ernsthafte Sache und wir wissen sehr gut, wie viel Schmerzen und nutzlose Kämpfe sie verursachen kann. Misstrauen, Neid, Hochmut, gegenseitige Beschuldigungen sind nicht die Dinge, die eine Gemeinde aufbauen, sondern zerstören. Als Paulus und Barnabas einmal unterschiedlicher Meinung über eine Personalfrage waren, da blieben sie nicht lange im Streit, sondern trennten sich und dienten jeder dem eigenen Pionierungswerk (Apg 15,39). So bewahrten sie die geistliche Einheit und blieben gute Mitarbeiter, die der Weltmission hingebungsvoll dienten. Lasst uns wie Apostel Paulus zuerst an die mächtige Gnade Gottes erinnern. Lasst uns eine geistliche Einheit bilden, so dass wir mit einem Sinn und mit einer Meinung dem Werk Gottes siegreich dienen können. Lasst uns wie Paulus ein klares Lebensziel haben, nämlich das Evangelium zu predigen und die Menschen zu dem Kreuz Christi zu bringen.

III. Der gekreuzigte Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit (18-31)

Sehen wir uns Vers 18 an: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.“ Was war der Kern von Paulus Botschaft? Es war das Kreuz Christi. Paulus predigte zuerst, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift (1.Kor 15,3.4). Paulus predigte, dass durch das Kreuz Jesu unser Sünden- und Todesproblem vollkommen gelöst ist und wir eine lebendige Hoffnung auf das Reich Gottes haben.

Es gibt aber zwei Reaktionen auf das Kreuz Jesu: Die einen lehnen das Kreuz Jesu ab, weil sie es für eine Torheit halten und gehen verloren. Die anderen aber nehmen das Kreuz Jesu an und erfahren Gottes Kraft und werden gerettet. Für die meisten Menschen scheint die Botschaft vom Kreuz Jesu eine Torheit zu sein. Menschlich betrachtet scheint das Kreuz Jesu ein großer Verlust zu sein, und eine Hingabe, die sich nicht lohnt. Das Kreuz Jesu begründet keine ausgefeilte Philosophie. Das Kreuz Jesu verspricht uns keine Verbesserung der Bedingungen. Mohammed war ein sehr pragmatisch denkender Mensch. Er hatte kein Problem damit, an die Jungfrauengeburt Jesu, seine vielen Wunder oder seine Wiederkunft zu glauben. Aber das Kreuz Jesu lehnte er ab. Er behauptete, dass Gott selber Jesus errettet habe und dass Judas gekreuzigt worden wäre.

Dass Jesus, der Sohn Gottes, anstatt seine Macht in der Welt zu beweisen, so hilflos wurde und sich von den bösen Menschen an ein Holzkreuz nageln ließ, scheint menschlich betrachtet wirklich dumm und töricht zu sein. Aber wir müssen wissen, dass gerade dieses Kreuz Jesu der Scheidepunkt für unsere Erlösung ist. Diejenigen, die das Kreuz Jesu ablehnen, indem sie es für eine Torheit halten, werden verloren gehen. Aber diejenigen, die an das Kreuz Jesu für ihre Errettung glauben, erfahren darin die Kraft Gottes zu ihrer Erlösung. In dem Buch „Die Pilgerreise“ beschreibt John Bunyan die Reise von Christ zur himmlischen Stadt. Anfangs wurde er von einer schweren Last niedergedrückt, die auf seinen Rücken gebunden war und die er nicht loswerden konnte. Es war die Last seiner Sünde. Aber als er zum Kreuz Jesu kam, fiel diese schwere Last auf wundersame Weise von ihm ab und er wurde befreit und konnte von da an seine Pilgerriese fröhlich fortsetzen. Im Kreuz Jesu ist die Kraft der Erlösung verborgen. Am Kreuz Jesu werden all unsere Sünden getilgt und unsere Herzenswunden geheilt. Darum bezeugte Petrus in 1.Petrus 2,24: „Der unsere Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ Apg 4,12 sagte: „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Kurz gesagt gibt alleine der Glaube an das Kreuz Jesu uns die Gnade der Sündenvergebung und der Erlösung. Preiset das Kreuz Jesu!

In gleicher Weise scheint das Kreuz der Mission zu tragen für die modernen Menschen eine Torheit zu sein. Der Zeitgeist lehrt uns, dass wir uns selbst verwirklichen, alles in der Welt genießen und das beste für uns herausholen sollen. „Das Leben ist kurz – genieße es!“ heißt für viele die Devise. Darum versuchte ein BWL-Student mir zu erklären, dass mein Einladungswerk mit so vielen Ablehnungen verlorene Zeit wäre. In der Tat sieht unsere Hingabe für das Einladungswerk und für das Zweierbibelstudium mit den Studenten oft wie ein Verlustgeschäft aus, das sich nicht auszahlt. Aber wir müssen wissen, dass das Kreuz Jesu nicht eine Torheit, sondern eine Gotteskraft ist. Wer das Kreuz Jesu auf sich nimmt, der erfährt wahre Freude und Frieden in einem seligen und fruchtbringenden Leben für die Ehre Gottes. In Matthäus 11,29 heißt es: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir…. so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Darum lieben wir das alt-rauhe Kreuz und halten bis zum Ende daran fest. Wir glauben, dass durch dieses Kreuz Jesu ein Mensch, eine Universität und schließlich ein ganzes Land verändert und selig gemacht werden kann. „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft.“

Warum aber erwählte Gott gerade den Weg des Kreuzes? Sehen wir uns Vers 19 an: „Denn es steht geschrieben: ‚Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.’“ Die Griechen strebten damals besonders nach Weisheit und Erkenntnis. Sie entwickelten viele interessante Philosophien. Doch diese Weisheit machte sie nur stolz. Trotz ihrer menschlichen Weisheit haben sie Gottes Weisheit nicht wahrgenommen, von der sie doch umgeben waren (21). In der Tat befinden sich unter denen, die menschlich weise oder mächtig sind, wie Professoren oder Politiker oder erfolgreiche Geschäftsleute, nicht unbedingt viele Gläubige. Solche menschlichen Qualitäten helfen gar nicht, das Evangelium anzunehmen. Anstatt durch menschliche Weisheit errettet Gott durch die Torheit des Kreuzes und die Torheit der Predigt, nämlich dadurch, dass wir das Wort Gottes persönlich annehmen und daran glauben.

Sehen wir uns die Verse 22 bis 24 an: „Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ Die Griechen suchten Weisheit und hielten das Kreuz Jesu für eine Dummheit. Die Juden forderten Zeichen, d.h. sie wollten Wunder sehen und ihre Bedingungen verbessert bekommen. Aber als Jesus am Kreuz starb, hielten sie es für ein Ärgernis. Paulus aber glaubte an die Überlegenheit des Evangeliums. Er predigte weiter das Kreuz Jesu. Er glaubte, dass das Kreuz Gottes Kraft und Gottes Weisheit ist. Er glaubte, dass Gottes Torheit im Kreuz viel weiser war, als alle Professoren dieser Welt zusammen. Er glaubte, dass Gottes Schwachheit im Kreuz viel stärker war, als alle Machthaber dieser Welt zusammen.

Gott hat nicht die Weisen, Mächtigen und Angesehenen berufen (26). Vielmehr berief Gott die Schwachen und Unscheinbaren, die von der Welt verachtet wurden, um durch sie das Evangelium in der ganzen Welt auszubreiten (26-28). Weise oder intelligent zu sein ist gut. Aber das Problem ist, wenn sich ein Mensch nur auf seinen Verstand und seine Fähigkeiten verlässt. Dann wird er vom sündigen Stolz überwältigt und kann Gott nicht mehr erkennen. Gott macht solche Weisheit der Menschen zunichte. Die Folge ihres Stolzes ist, dass sie das Evangelium vom Kreuz Jesu ablehnen. Sie bleiben geistlich blind. Darum werden sie von Gott verworfen und müssen schließlich in die ewigen Verdammnis gehen. Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade (1.Petr 5,5). Gott erhöht diejenigen, die Gottes Wort demütig annehmen, die über ihre Sünde Buße tun und sich nicht ihrer selbst, sondern alleine Gottes rühmen (31).

Nun predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit (24). Paulus war ein intellektueller und fähiger Pharisäer. Er kämpfte so heftig wie ein Esel gegen das Evangelium von Jesus. Aber schließlich musste er vor Jesus kapitulieren und anerkennen, dass Jesus stärker ist als er. Er nahm das Kreuz Jesu an und erfüllte Gottes Aufgabe als Missionar für die Heiden. Ein junger Mann war sehr intellektuell und wollte mit seiner eigenen Philosophie sein Leben führen, aber sein großer Kopf machte ihn nur verzweifelt und hilflos. Aber als er an das Kreuz Christi glaubte und die Rechtfertigung des Glaubens aufnahm, konnte er erkennen, dass das Kreuz Christi die Weisheit Gottes zu seiner Erlösung ist. Diese Weisheit des Kreuzes stellte nicht nur sein Leben wieder her, sondern machte ihn auch zu einer Segensquelle für viele junge Menschen und für sein Land. Obwohl viele unsere Kommilitonen diese Botschaft als töricht oder als Ärgernis ablehnen, so ist sie doch Gottes Weisheit, welche diejenigen, die sie hören und annehmen, errettet und sie zur Seligkeit führt. Möge Gott uns helfen, an die Überlegenheit des Evangeliums zu glauben und diese frohe und seligmachende Botschaft mit Zuversicht als Gottes Kraft und Gottes Weisheit unter den Studenten zu verkündigen.

Dank sei Gott für die frohe Botschaft vom Kreuz Jesu, die Gottes Kraft und Gottes Weisheit zur Errettung der gesamten Welt ist. Lasst uns die Botschaft vom Kreuz mit demütigem Herzen annehmen und die Kraft Gottes zu unserer Erlösung erfahren. Last uns unser Leben auf die Botschaft vom Kreuz gründen und eine geistliche Einheit bilden, um diese selig machende Botschaft den Studenten in Bonn und in der ganzen Welt zu verkündigen.

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