Waffe der Gerechtigkeit (Römer 6,13)

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WAFFE DER GERECHTIGKEIT

Römer 6,1-13
Leitvers 6,13

„Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“

Dank sei Gott, dass er unsere Young Leaders Sommerbibelkonferenz in Rehe gesegnet und unseren Kindern geholfen hat, mit ihren Sünden zu Jesus zu kommen und Gottes vergebende Liebe und seine Hoffnung durch Jesu Tod und Auferstehung persönlich anzunehmen. Gott möge jeden von ihnen als einen Zeugen der Liebe Gottes und zukünftigen geistlichen Leiter für die geistliche Erweckung Deutschlands und Europas kostbar gebrauchen. Im Text zur heutigen Sonntagsbotschaft erklärt uns Apostel Paulus, wie nun das neue Leben aus dem Glauben an Jesu Tod und Auferstehung praktisch aussieht. Kurz gesagt, leben wir verbunden mit Jesus. Das heißt, wir sind der Sünde gestorben und leben mit dem auferstandenen Jesus ein hingebungsvolles Leben für Gott. Gott helfe uns, dieses neue Leben durch den Glauben täglich zu ergreifen, indem wir uns Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung zu stellen.

1. Das neue Leben in der Verbundenheit mit Jesus (1-11)

Am Anfang dieses Kapitels stellt Paulus eine Frage: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Auf ähnliche Art und Weise fragen viele danach, wie das Leben eines Christen nachdem er die Vergebung seiner Sünden empfangen hat, aussehen soll. Darf ein Christ weiter sündigen, indem er auf die völlige Vergebung in Christus vertraut? Oder wird ein Christ durch die Gnade Gottes so vollkommen, dass er gar keine Sünde mehr begeht? Wie sollen wir mit der Realität der Sünde in unserem praktischen Leben umgehen?

Vor der Begegnung mit Jesus standen wir ganz unter der Macht der Sünde und lebten unter ihrem Einfluss. Jeder Bereich unseres Wesens, unser Denken, Fühlen und Wollen, wurde von der Sünde beherrscht. Wir mussten sündigen und lebten in Feindschaft mit Gott. Aber Gott erbarmte sich über uns und gab seinen einzigen Sohn Jesus dahin und erlöste uns von den Sünden. Durch den Glauben an das Blut Jesu haben wir nun die Vergebung unserer Sünden und ein neues Leben empfangen. Doch die Sünde ist immer noch gegenwärtig und wir werden ständig durch sie versucht. „Sollen wir in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde?“ Paulus sagt in Vers 2: „Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?“ Für Paulus ist es undenkbar, dass ein Christ weiter in der Sünde leben will. Das Christsein bedeutet gerade die Erlösung von der Sünde. Ziel und Zweck der Gnade des Blutes Jesu ist nicht, dass wir in der Sünde bleiben, sondern von ihr frei werden. Durch die Gnade haben wir das ewige Leben bekommen. Gott will jedoch, dass wir schon jetzt in einem neuen Leben in Freiheit von der Sünde wandeln.

Warum gibt es dann einige Christen, die in ihren Sünden beharren? Sollte das Blut Jesu bei ihnen vielleicht keine Wirkung haben? Was ist der Grund, dass sie von ihren Sünden nicht lassen können? Der Grund ist, dass sie vom Teufel betrogen sind. Wer in seiner Sünde beharrt, ist ein vom Teufel betrogener Mensch. In den Versen 3, 6 und 9 wiederholt sich mehrfach das Wort „wissen“. Um der Versuchung der Sünde durch den Teufel widerstehen zu können, müssen wir also das rechte Wissen bezüglich der Wahrheit Gottes haben. Sehen wir uns die Verse 3 und 4 an: „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“

Die geistliche Bedeutung der Taufe besteht darin, dass man über seine Sünde Buße tut und Jesu Tod am Kreuz für die Vergebung seiner Sünde persönlich annimmt. Die Taufe symbolisiert das Sterben des alten, sündigen Menschen mit Jesus durch die Buße, aber auch den Beginn eines neuen Lebens durch die Auferstehung Jesu. Sehen wir uns die Verse 6 und 7 an: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“ Unser alter Mensch, der Leib der Sünde, verlangt danach zu sündigen. Auf sich selbst gestellt wird dieser alte Mensch jedoch immer mehr zum Sklaven der Sünde. Weder aus seiner eigenen Kraft heraus noch durch ein politisches System, eine menschliche Idee oder Religion kann er von der Sünde erlöst oder befreit werden. Gott aber hat unseren Leib der Sünde mit Jesus ans Kreuz genagelt und begraben. Jesus hat unsere Sünden auf das Kreuz hinaufgetragen und mit seinem Tod den Leib der Sünde vernichtet! Also müssen wir hinfort nicht mehr der Sünde dienen oder ihr gehorchen. Weil wir der Sünde gestorben sind, sind wir von der Herrschaft der Sünde völlig frei. Einem Toten kann man nichts mehr befehlen. Selbst wenn man einem Toten etwas befehlen könnte, würde er nicht mehr darauf reagieren.

Der Teufel aber betrügt die Menschen. Er stellt die Sünde als etwas Gutes und Erstrebenswertes dar. Er betrügt die Christen und flüstert ihnen zu, dass die Sünde zu mächtig sei, um sie überwinden zu können. Tatsächlich ist die Sünde eine große Macht, die uns beherrschen will. Der Teufel erreicht sein Ziel vor allem dadurch, dass er uns das Wissen um Jesu Tod für unsere Sünden verschweigt. Gottes Wahrheit aber ist, dass wir mit Jesus der Sünde gestorben sind, sodass die Sünde uns gegenüber keinen Anspruch mehr hat. Wir müssen diese Wahrheit kennen und sie unter allen Umständen in unserem Herzen festhalten. Wenn wir das tun, dann hat uns die Sünde nichts mehr zu sagen. Wir brauchen ihr nicht mehr zu gehorchen, sondern sind frei, um Gott zu dienen.
Im Jahr 1975 entdeckte man auf einer kleinen Südseeinsel eine Gruppe von japanischen Soldaten. Während des Zweiten Weltkriegs waren sie dort eingesetzt, um diese Insel zu verteidigen. Diese Soldaten hatten jedoch nicht mitbekommen, dass Ihr Kaiser schon 1945 bedingungslos kapituliert hatte und der Krieg längst vorbei war. So dienten diese Soldaten noch weitere 30 Jahre ihrem bereits entmachteten Kaiser unter großen Entbehrungen und Ängsten. Als man ihnen sagte, dass der Krieg längst vorbei sei, glaubten sie es nicht und weigerten sich zurückzukehren. Erst als man ihren früheren Offizier in Japan ausfindig gemacht und dieser ihnen einen neuen Befehl gegeben hatte, kehrten sie in ihre Heimat zurück. So wie diese Soldaten aus Unwissenheit ihrem abgedankten Kaiser dienten, so gibt es auch unter den Christen noch immer diejenigen, die der Sünde gehorchen, obwohl diese durch Jesus schon längst besiegt worden ist. Wegen Jesu Sieg am Kreuz können und sollen wir zur Herrschaft der Sünde ein klares „Nein!“ sagen. Wir können alle nutzlosen Kämpfe aus eigener Kraft heraus gegen die Sünde ablegen und unter der Herrschaft Jesu ein neues, siegreiches Leben führen.

Sehen wir uns die Verse 5 und 8-10 an: „Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ … „Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott.“

Unser alter Mensch ist mit Jesu Tod am Kreuz gestorben. Doch nun sind wir mit dem auferstandenen Jesus auch zu neuem Leben auferstanden. Jesus, der auferstanden ist, stirbt nicht mehr. Der Tod ist besiegt und herrscht nicht mehr über ihn. Dieser auferstandene Jesus lebt nun auch in uns. Wie der Tod über den auferstandenen Jesus nicht mehr herrschen kann, so kann die Macht des Todes auch nicht mehr über uns herrschen. Wenn wir diese Tatsache wissen und fest daran glauben, herrscht die Macht der Auferstehung in uns. Paulus bekannte diesen Glauben und sprach in Galater 2,20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“

Sehen wir uns den Vers 11 an: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.“ Das ist es, woran wir als Christen unter allen Umständen festhalten sollen. Wir werden zu Siegern des Glaubens, wenn wir täglich dafür kämpfen, an der geistlichen Wahrheit des Evangeliums von Jesu Tod und Auferstehung festzuhalten. Nur durch das Festhalten daran, dass unser alter Mensch bereits mit Jesus Christus gestorben ist und dass wir durch Jesu Auferstehung ein neues Leben empfangen haben, wird die Macht der Sünde über uns nicht mehr herrschen können.

2. Waffen der Gerechtigkeit (12-13)

Wenn wir nun wissen, dass unser neues Leben mit Jesu Tod und Auferstehung fest verbunden ist, was sollen wir dann tun? Sehen wir uns die Verse 12 und 13 an: „So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Paulus gibt uns hier eine klare, praktische Orientierung für unser neues Leben. Statt uns von der Sünde beherrschen zu lassen, sollen wir unser neues Leben ganz Gott zur Verfügung stellen.

Paulus vergleicht im Vers 13 das menschliche Leben mit einer Waffe. Wir können entweder als eine Waffe der Ungerechtigkeit oder aber als eine Waffe der Gerechtigkeit gebraucht werden. Einige Menschen versuchen immer neutral zu bleiben, indem sie sich weder als Waffe der Ungerechtigkeit noch a!s Waffe der Gerechtigkeit gebrauchen lassen wollen. Aber hier gibt es keine Neutralität. Diejenigen, die meinen, neutral bleiben zu können, werden schon sehr bald feststellen müssen, dass sie keine Kraft haben, der Sünde zu widerstehen und dass sie gegen ihren Willen doch vom Teufel als Waffen der Ungerechtigkeit benutzt werden.

König David ist ein gutes Beispiel hierfür. Während seine Soldaten auf dem Schlachtfeld auf Leben und Tod gegen die Feinde Gottes kämpften, blieb David einmal zu Hause in seinem Palast. Er schlief lange und stand erst am späten Nachmittag auf. Ohne stille Zeit mit Gott zu haben, machte er einen gemächlichen Spaziergang auf dem Dach des Königshauses. Dabei beobachtete er eine schöne Frau, die sich in ihrem Haus badete. Seine Begierde wurde geweckt und schließlich beging er Ehebruch. David war ein frommer König gewesen. Aber als er einmal geistlich schläfrig war und sein Leben nicht entschlossen als eine Waffe der Gerechtigkeit Gott zur Verfügung stellte, wurde er automatisch zu eine Waffe der Ungerechtigkeit (2.Samuel 11).

Dass wir unsere Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit zur Verfügung stellen sollen, heißt, dass Jesus unser Haupt ist. Wir sind die Glieder, aber Jesus ist der Kopf. Dr. Ben Carson hat sehr begabte Hände, mit denen er schwierige Operationen durchführen und z. B. siamesische Zwillinge voneinander trennen kann. Aber ohne seinen Kopf zu gebrauchen, könnten seine Hände gar nichts tun. Josua Elsholz kann schon sehr schön Querflöte spielen. Aber ohne seinen Kopf zu benutzen, könnte er seinen Fingern nicht befehlen, hier und jetzt zur richtigen Zeit auf die Löcher seine Flöte zu drücken. Jesus, unser Haupt befiehlt uns, dass wir ihm unser ganzes Leben zur Verfügung stellen, damit das Evangelium aller Kreatur gepredigt wird und Jünger Jesu unter allen Völkern gemacht werden. Als „Waffe der Gerechtigkeit“ zu leben, bedeutet, dass man sein neues Leben für die Evangelisation der Welt Gott zur Verfügung stellt.

Unzählige Menschen sind geistlich tot und von der Sündenmacht gebunden. Sie warten auf die frohen Boten des Evangeliums. Dass wir Waffen der Gerechtigkeit sein sollen zeigt, dass wir Befreier und Eroberer sein sollen. Wir sollen in alle Welt gehen und das Evangelium Jesu zu den Menschen bringen, um sie durch Buße und Glauben von der Herrschaft der Sünde zu befreien. Wir sollen Studenten und Hoffnungsträger zum Bibelstudium und Gottesdienst einladen und ihnen mit dem Wort Gottes dienen bis sie Jesus persönlich begegnen und dann als Jünger Jesu heranwachsen. Das ist das Werk das Jesus getan hat und es ist auch das Werk, zu dem Jesus uns berufen hat.

In Vers 13 fordert uns Paulus auf: „Gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit.“ Über diejenigen, die für Gottes Gnade danken und aktiv ihr Leben für die Rettung der anderen einsetzen, wird die Sünde nicht herrschen können! Die zwölf Jünger Jesu waren meist einfache, ungebildete Fischer. Obwohl sie mit Jesus zusammen waren, herrschte lange Zeit die Sünde über sie, weil sie das Evangelium nicht von Herzen angenommen hatten. Sie waren voller Konkurrenzgeist, Neid, menschlichem Ehrgeiz, Selbstliebe und weltlicher Hoffnungen. Aber nachdem sie Gottes Gnade und Berufung angenommen hatten, konnte die Sünde nicht mehr länger über sie herrschen. Durch Gottes Macht wurden sie zu Waffen der Gerechtigkeit verändert, die Gott dazu gebrauchte, um sein Evangelium in der ganzen Welt auszubreiten.

Heutzutage gibt es viele, die eine falsche Vorstellung vom neuen Leben in Christus haben. Sie besuchen regelmäßig den Gottesdienst und gehen einmal pro Woche zum Bibelstudium, aber den Rest ihrer Zeit verbringen sie nach ihrem eigenen Gutdünken. Ein junger Mann führte lange Zeit ein solches Doppelleben. Heimlich lebte er nach seiner weltlichen Begierde und belog seine Eltern, sodass die Beziehung zu Gott und zu seinen Eltern zerbrach. Schließlich wurde er von der Sündenmacht so sehr beherrscht, dass er in der Schule nicht mehr gut lernen konnte und eine Klasse wiederholen musste. Doch dann kam er mit all seinen Sünden zu Jesus und nahm seine bedingungslos vergebende Liebe auf. Jesus schenkte ihm neues Leben. Als er mit dem auferstandenen Jesus lebte, erfuhr er durch den Glaubensgehorsam gegenüber Markus 9,23 den Sieg über seine Sünde. Jesus schenkte ihm Heilung und auch den Sieg in der Schule und nun sogar im Studium und gebraucht ihn nun als eine Waffe der Gerechtigkeit für die Studenten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Als Waffen der Gerechtigkeit zu leben, heißt, sein ganzes Leben Gott zu geben, zu welcher Zeit auch immer und an welchem Ort auch immer. Lasst uns Gott unser ganzes Leben geben, indem wir in diesem Sommer als Waffen der Gerechtigkeit, als Bibellehrer und Hirten leben und das Bibelstudium mit den Hoffnungsträgern führen.

Durch den heutigen Text haben wir kennengelernt, dass wir das rechte Wissen brauchen, um ein siegreiches Glaubensleben führen zu können. Durch Jesu Tod und Auferstehung sind wir mit Christus verbunden. Unser alter Leib der Sünde ist gestorben und wir wandeln durch den Auferstehungsglauben in einem neuen Leben mit Jesus. Gott helfe uns täglich, ein klares “Nein” zur Sünde zu sagen und unser ganzes Leben Gott als eine Waffe der Gerechtigkeit zur Verfügung zu stellen. Möge Gott durch euch 10.000 Bibellehrer und fünf Millionen Gebetsmitarbeiter aufstellen und Deutschland in eine Waffe der Gerechtigkeit zum Segen für die Europa- und Weltmission verändern.

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