Jesus, der Herr und Christus (Apg 2,36)

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JESUS, DER HERR UND CHRISTUS

Apostelgeschichte 2,22-47
Leitvers 2,36

„So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.”

Der heutige Abschnitt berichtet von der ersten christlichen Botschaft, die nach der Auferstehung Jesu von Apostel Petrus gepredigt wurde. In der vorhergehenden Lektion hatten wir kennen gelernt, dass wegen des Wirkens des Heiligen Geistes einige Leute sehr verwundert waren, andere sich sogar über die Apostel lustig gemacht hatten und meinten, dass sie voll süßen Weines wären. Aber Petrus zitierte ihnen eine Stelle aus dem Propheten Joel und erklärte ihnen das Werk des Heiligen Geistes. Die Ausgießung des Heiligen Geistes würde zur Folge haben, dass Söhne und Töchter weissagen, dass junge Leute Visionen und Alte Träume haben werden. Insbesondere ist es das Werk des Heiligen Geistes, dass ein Mensch den Namen des Herrn anrufen und dadurch errettet wird. Aber Petrus hörte hier nicht auf, sondern er kam in seiner Botschaft auf Jesus zu sprechen, der von Menschen getötet, aber von Gott zum Leben auferweckt worden war. Petrus hatte sowohl von Jesus als auch vom Heiligen Geist eine klare und auf dem Wort Gottes beruhende Sichtweise. Heute wollen wir aufgrund der Botschaft des Petrus nochmal darüber nachdenken, wer Jesus für uns persönlich ist. Möge Gott uns helfen, Jesus als unseren Herrn und Christus anzunehmen.

1. Die Pfingstpredigt des Petrus (22-36)

Betrachten wir Vers 22: „Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst.“ Petrus erwähnt als erstes Jesu Leben, das von Taten, Wundern und Zeichen begleitet war. Auf diese Weise hatte Gott den Israeliten Jesus als den Sohn Gottes offenbart. Jesus von Nazareth tat Dinge, die kein Mensch jemals zuvor getan hatte. Das Johannesevangelium endet mit den Worten: „Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“ (Johannes 21,25). Wenn wir über die Taten, Wunder und Zeichen nachdenken, die Jesus getan hat, dann sind diese in der Geschichte der Menschheit einmalig und beispiellos. Einmal sagte Jesus: „Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen“ (Johannes 14,11). Jesus vollbrachte solche großartigen und übernatürlichen Wunder nicht an einem geheimen, verborgenen Ort, sondern mitten unter den Menschen in aller Öffentlichkeit. Bei einer Gelegenheit, als ihm eine große Menge Leute folgte, trug man eine Leiche in einem Sarg zum Friedhof. Es war der Sohn einer Witwe. Aber Jesus hielt den Leichenzug an, berührte den Sarg und erweckte den Verstorbenen wieder zum Leben. Da wurden die Leute von Furcht ergriffen und sprachen: „Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht“ (Lukas 7,11-16).

Was sagte Petrus weiter über Jesus? Sehen wir Vers 23: „Diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.“ Jesus wurde nicht deswegen gefangengenommen, weil er etwas Schlechtes getan hatte, oder weil er keine Macht dazu gehabt hätte, dem Unrecht, das man ihm antun wollte, ein Ende zu machen. Sondern es geschah alles nach dem Ratschluss und der Vorsehung Gottes. Obwohl die Menschen oft genug die Gelegenheit gehabt hatten, Jesus zu ergreifen, konnten sie es doch nicht tun, weil Gottes Zeit noch nicht gekommen war. Als aber die Zeit kam, die Gott in seiner Vorsehung bestimmt hatte, wurde Jesus gefangengenommen. Jesu Gefangennahme, sein Leiden und sein Tod am Kreuz waren Gottes exakter Plan. Und nun sprach Petrus zu der Menge: „Den habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.“ Sie hatten das Verbrechen begangen, dass sie den unschuldigen Sohn Gottes angeklagt und ermordet hatten. Was aber tat Gott, ungeachtet dieses schrecklichen Verbrechens? Sehen wir uns Vers 24 an: „Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte.“

Jeder Mensch quält sich unter der Macht des Todes. Niemand kann sich von der Qual des Todes selbst befreien. Aber Gott befreite Jesus von der Qual des Todes. Denn es war unmöglich, dass er vom Tode festgehalten werden konnte. Der Tod kann Menschen fesseln, aber nicht Jesus, den Sohn Gottes. Die Auferstehung Jesu ist daher die froheste Botschaft aller Zeiten. Es ist die froheste Botschaft für jeden sterblichen Menschen. Jesus selbst lieferte seinen Jüngern nach seiner Auferstehung viele überzeugende Beweise dafür, dass er der Lebendige, der Auferstandene ist.

Und dann bekräftigte Petrus die Wahrheit der Auferstehung Jesu anhand der Schrift. Betrachten wir Vers 25: „Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11): »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.“ Hier handelt es sich um nichts anderes als um Davids Zeugnis und Glaubensbekenntnis. David hatte den Auferstehungsglauben, der für ihn die Quelle seiner Kraft und Freude war. Wie verstand Petrus diesen Psalm? Betrachten wir die Verse 29-31: „Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, hat er’s vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen.“ Mit der Hilfe des Heiligen Geistes konnte Petrus diesen Psalm den Menschen erklären, nämlich dass David von der Auferstehung des Christus und nicht von der Auferstehung seiner selbst sprach. In dieser Hinsicht hatte Petrus aufgrund der Schrift die Auferstehung Jesu begründet. Gott erweckte Jesus nicht plötzlich von den Toten auf, sondern er erweckte ihn gemäß der Schrift auf. Dies unterstützt die Wahrhaftigkeit und die Echtheit der Auferstehung.

Und dann erklärte Petrus: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.“ Es war Gott, der Jesus zum Leben auferweckt hat. Jesus war in ein Felsengrab gelegt worden, aber Gott hat ihn nicht in diesem Grab gelassen. Mit diesen Worten „dessen sind wir alle Zeugen“ versicherte Petrus, dass die Auferstehung des Christus eine Tatsache ist. Niemand wird ein Zeuge aufgrund von Vermutungen oder Theorien. Menschen werden dadurch Zeugen, dass sie Ereignisse selbst erleben und wahrnehmen. Gott stellte die Apostel als Zeugen der Auferstehung auf. Sie waren notwendig, weil die Auferstehung für die sterblichen Menschen so neu und so unglaublich war. Während der Tod Jesu am Kreuz für die ganze Welt sichtbar gewesen war, wurde die Auferstehung Jesu nur von denen vernommen, die Gott dazu erwählt hatte. Und Petrus bezeugte mit aller Deutlichkeit: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.“

Betrachten wir weiter die Verse 33 und 34: „Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört. Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.“ In diesem Psalmvers schildert Petrus, wie Jesus den Heiligen Geist auf seine Leute senden konnte. Es war möglich durch seine Himmelfahrt und seine Erhöhung bei Gott. Auch die Erhöhung Jesu Erhöhung geschah ganz nach der Verheißung Gottes gemäß dem Psalm Davids.

Und schließlich schlussfolgert Petrus in Vers 36: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“ Nachdem die Hohepriester und Schriftgelehrten Jesus zu Pilatus gebracht hatten, hatten sie die Leute angestachelt und alle schrien: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Und als Jesus am Kreuz gestorben war, dachten sie, dass nun alles vorbei sei. Die Juden und die Römer betrachteten Jesus nur als einen normal-sterblichen Menschen. Aber Gott ließ Jesus nicht im Grab, sondern machte ihn wieder lebendig. Und Petrus sprach: „Diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, hat Gott zum Herrn und Christus gemacht.“ Es war und ist bis heute das revolutionärste Ereignis in der Geschichte der Menschheit, ein Ereignis, dass die ganze Welt erschüttert hat. Viele Menschen heutzutage halten Jesus aus ihrem Unglauben heraus nur für eine mythologische Figur. Sie relativieren die Bibel und leugnen die Fakten. Aber sogar außerhalb der Bibel berichten Historiker davon, dass Jesu Leben einzigartig und übernatürlich war. Josephus, ein jüdisch-römischer Historiker des 1. Jahrhunderts, bspw., berichtet in seinem Testimonium Favianum von den unglaublichen Taten Jesu, er bezeugt seine Kreuzigung und dass er am dritten Tag lebend gesehen wurde. Wer heutzutage Jesus nur als eine mythologische Figur oder nur als einen Sozialrevolutionär, guten Menschen oder Religionsstifter betrachtet, leugnet die Wahrheit und kreuzigt Jesus auf diese Weise. Jesus sagte selbst in Johannes 17,17: „Dein Wort ist die Wahrheit.“ Die relative Haltung der Menschen in Europa gegenüber dem Wort Gottes ist die Sünde mit der sie Jesus wieder und wieder ans Kreuz nageln. Aber ungeachtet dieser Sünde hat Gott Jesus vor 2000 Jahren schon zum Herrn und Christus gemacht.

Zur Zeit der Geburt Jesu erschien den Hirten auf dem Feld der Engel des Herrn und er sprach zu ihnen: „Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (Lukas 2,11). Es war die Botschaft eines Engels des Herrn. Aber hier verkündete nun Petrus erstmalig als ein Mensch die Botschaft, dass Jesus der Herr und Christus ist. Als Jesus noch als Mensch auf Erden war, legte Petrus einmal sein Bekenntnis ab und sprach: „Du bist der Christus Gottes!“ (Lukas 9,20). Jesus hatte seine Jünger gefragt: „Wer sagt ihr aber, dass ich sei?“ Und nach diesem Bekenntnis sprach Jesus über sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. Der Christus ist der von Gott verheißene Messias, der Erlöser von Sünde und Tod. Jesus ist der Christus, der in die Welt gekommen ist, um durch seinen Tod und seine Auferstehung die Menschheit von ihren Sünden zu retten. Schließlich ist er in den Himmel aufgefahren und hat sich gesetzt zur Rechten Gottes. Gott machte Jesus zum Herrn und Christus. Apostel Paulus sagte das gleiche von Jesus in Philipper 2,8-11: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Im ersten Jahrhundert war die Welt eine römische Welt. Kaiser Augustus regierte die Welt. Man dachte und glaubte, dass er der Herr der Welt sei. Jedoch musste auch er eines Tages die Weltbühne verlassen und ein anderer kam an seiner statt und ererbte seine Macht und Autorität. Eben zu jener Zeit wurde das Christentum geboren. Petrus war davon überzeugt, dass Gott Jesus zum Herrn und Christus gemacht hat und ließ dies ganz Israel wissen. Seit dem sind nun schon 2000 Jahre vergangen und die Botschaft von Jesus, dass er der Herr und Christus ist, ist bis heute auf der ganzen Welt verbreitet worden. Aber noch immer fragen sich viele, auch unter den Christen: ‚“Wer ist der Herr?“, und „wer regiert die Welt?“ In unserer Zeit werden die Naturwissenschaften und der technologische Fortschritt von den Menschen hoch angesehen. Dadurch kontrollieren einige wenige viele andere Menschen und herrschen über sie. Wir hören in den Nachrichten von Plänen zur Abschaffung des Geldes und von Chips, die man unter die Haut verpflanzen kann. Gottlose Leute verkündigen laut, dass es weit mehr als nur zwei Geschlechter gibt. Die Gender-Lobby in der EU hat so großen Einfluss, dass schon Kleinkinder mit solchen gottlosen Lehren infiltriert werden. Es sieht so aus, als ob gottlose Leute die Welt beherrschen und kontrollieren würden. Satans Ziel ist es, eine Welt zu schaffen, in der es für Jesus als den Herrn und Christus keinen Platz mehr gibt. Doch wir können getrost und absolut sicher sein, dass alles, was in der Bibel steht, auch sicher in Erfüllung gehen wird. Offenbarung 11,15b sagt: „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Dies ist unsere wahre Hoffnung, dass am Ende Jesus Christus wiederkommen wird. Und dann wird er mit seiner Liebe und Wahrheit regieren und herrschen bis in alle Ewigkeit.

Während wir in dieser Welt leben, hat jeder verschiedene, persönliche Probleme. Gemäß der Ermahnung von Petrus aus 1.Petrus 3,15 sollen wir jedoch anders als die Welt leben. Petrus fordert uns in diesem Vers auf, den Herrn Jesus in unserem Herzen zu heiligen und mit der wahren Hoffnung auf Jesu Wiederkunft zu leben. Dass ich Jesus als meinen Herrn annehme heißt, dass ich mich nicht mehr von meinen egoistischen Wünschen und Begierden leiten lasse, sondern dass ich mein Leben Jesus und seinem weltweiten Erlösungswerk ganz zur Verfügung stelle. Jesus ist der Herr und der Christus über mein Leben. Er ist der Herr und Christus über meine Familie. Er ist der Herr über die Studenten an der Uni, über mein Land und über die ganze Welt.

2. Die erste Christengemeinde (37-47)

Betrachten wir den Vers 37: „Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“ Diese Frage war ihre Reaktion auf Petrus‘ Botschaft. Sie wurden ihrer Sünde und ihres schlechten Gewissens überführt. Ängstlich fragten sie sich nun, was sie denn jetzt tun sollten. Und Petrus half ihnen. Betrachten wir Vers 38: „Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Petrus tröstete sie nicht mit leichten Worten. Er ließ sie auch nicht zwischen Christus und der Welt hin und her schwanken. Als sie mit der rechten Haltung zu Petrus kamen und ihn fragten, was sie tun sollten, gab er ihnen eine klare Antwort: „Tut Buße und lasst euch taufen auf den Namen Jesu Christi.“ Dies entspricht dem, was auch Jesus am Beginn seines messianischen Wirkens als erstes gepredigt hatte: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,15). Buße heißt, dass man sich von seinen Sünden und der Welt abkehrt und zu Gott hinwendet. Die Taufe ist der Ausdruck von jemandes Buße und seines Bekenntnisses gegenüber der Welt, dass er an Jesus als seinen persönlichen Retter und Christus glaubt. Buße und Glaube an Jesus ist der einzige Weg, die Vergebung der Sünden zu empfangen.

Wegen des Neides und Stolzes einiger Juden wurde damals Jesus ans Kreuz genagelt. Aber es war nicht nur ihre Sünde, sondern es ist auch unsere Sünde, die Jesus ans Kreuz genagelt hat. Wer sich mit anderen ständig vergleicht und sich für etwas Besseres hält und stolz und selbstgerecht wird, nagelt Jesus ans Kreuz. Er soll über seine Sünde Buße tun uns sich zu Jesus bekehren. Wer nach seiner Begierde lebt und nur nach immer mehr Geld und Sicherheit in dieser Welt strebt, bringt Jesus um. Wer mit Sorgen, Bitterkeit, Neid und Missgunst lebt, ist ein Mörder Jesu. Sie alle sollen darüber Buße tun und sich zu Jesus bekehren. Es gibt viele Christen, die wenn sie die Sünde der anderen sehen, einfach wegschauen und gleichgültig bleiben. Auch sie sollen Buße tun und statt weiter zu schweigen, den Menschen mit dem Herzen Gottes wie Petrus die Buße und das Evangelium predigen. In Vers 38b sagte Petrus weiter: „So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Wenn wir aufrichtig über unsere Sünden Buße tun und an Jesus glauben, vergibt uns Gott alle unsere Sünden und wir empfangen den Heiligen Geist, der uns führt und tüchtig macht, Jesus, unserem Herrn und Christus zu dienen. Gilt diese Verheißung nur für einige wenige, nur für einige Auserwählte? Nein, Petrus sagt: „Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“

Betrachten wir Vers 40: „Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!“ In unserem Glaubensleben sollten wir die rechte Sichtweise von den Menschen unserer Generation und von der Welt haben. Einmal fing Jesus an zu klagen: „O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht…“ (Matthäus 17,17). Diejenigen, die Buße tun und die Gnade der Vergebung ihrer Sünden empfangen haben, sollen nun alles tun, um anders zu leben als das verdorbene und verkehrte Geschlecht um sie herum. Paulus sagte in Römer 12,2: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Alle Christen haben, nachdem sie zum Glauben an Jesus gekommen sind, diese Orientierung nötig.

Diejenigen nun, die Petrus Botschaft nun angenommen hatten, ließen sich taufen und an diesem Tag waren es etwa 3.000, die hinzugefügt wurden. Sie entschieden sich, sich von dem verkehrten Geschlecht abzusondern. Was sie jetzt brauchten, war eine neue Gemeinschaft, nämlich die Gemeinschaft der Gläubigen. Es ist sehr wichtig, dass wir in der Welt die christliche Gemeinschaft bilden. Die Bindung an Jesus bedeutet auch die Bindung an seine Gemeinde. Alle Gläubigen brauchen diese neue christliche Gemeinschaft. Sehen wir uns diese Gemeinde in den Versen 42-47 an: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“ Ein wichtiges Kennzeichen der ersten christlichen Gemeinde war das Bibelstudium. Sie alle lernten beständig aus der Bibel, der Lehre der Apostel. Aber sie studierten nicht nur die Bibel, sondern setzten auch das, was sie gelernt hatten, praktisch in die Tat um. Darüber hinaus beteten sie, wenn sie zusammenkamen, sie lebten in heiliger Gottesfurcht und teilten ihre Habe mit denen, die in Not waren. Sie versammelten sich im Tempel und feierten dort ihre Gottesdienste und beteten Jesus an. Sie trafen sich in ihren Häusern und hielten das heilige Abendmahl oder hatten Essengemeinschaft. All das taten sie mit Freude und lauterem Herzen. Und sie lobten Gott mit ihrem Gesang, aber auch dadurch, dass sie Gottes mächtiges Wirken in und durch ihr Leben bezeugten. Auf diese Weise predigten sie durch ihr Leben und ihre Worte anderen das Evangelium. Ihr Einfluss war groß, so dass der Herr täglich zur Gemeinde die hinzufügte, die gerettet wurden. Die christliche Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Sündern, denen vergeben worden ist. Je größer eine Gemeinde wird, desto größer werden auch die Probleme. Wie soll man damit umgehen? Das Charakteristikum der ersten Gemeinde war, dass die Lehre der Apostel, das Wort Gottes stets im Mittelpunkt war. Statt andere hinter ihrem Rücken wegen ihrer Fehler, Schwächen und Sünden zu kritisieren, sollen wir uns gegenseitig mit dem Wort Gottes ermahnen und ermutigen. Stolz und Eigenwille führen zur Spaltung, aber Demut und Selbstverleugnung zur Einigung. Die christliche Gemeinschaft war und ist Gottes Instrument für die geistliche Erweckung einer Stadt oder einer ganzen Nation. Gott helfe uns, durch das Bibelstudium Jesu Gesinnung mehr und mehr kennen zu lernen und anzuziehen und dadurch seine Gemeinde zu bauen.

Heute haben wir gelernt, dass Jesus von Gott durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten zum Herrn und Christus gemacht wurde. Gottes Werk geschieht nun durch den Heiligen Geist. Jeder, der über seine Sünde aufrichtig Buße tut und Jesus als seinen Herrn und Christus annimmt, empfängt den Heiligen Geist und hat Teil am Erlösungswerk Gottes. Wir sollen uns nicht dieser Welt gleich stellen, sondern als Gottes heiliges Volk leben und als Zeugen der Auferstehung wirken. Lasst uns weiter die christliche Gemeinschaft pflegen und die Gemeinde Jesu bauen, durch die Gott Deutschland und Europa geistlich wiedererwecken will.

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