Bonn UBF – Moses Fürbitte für sein Volk (2. Mose 32,31.32) – Exodus Lektion 17

Moses Fürbitte für sein Volk (PDF-Datei)

MOSES FÜRBITTE FÜR SEIN VOLK

2. Mose 33,1-35
Leitverse 32,31.32

„Als nun Mose wieder zu dem Herrn kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht. Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast.“

In der vergangenen Woche sind wir ermutigt worden, als eine königliche Priesterschaft zu leben, die das liebliche Räucherwerk des Gebetes jeden Morgen und Abend treu vor den Gnadenthron Gottes trägt. Lasst uns auch unserem Herrn Jesus täglich danken, dass er durch seinen Kreuzestod sein Leben als Sühnegeld für unsere Erlösung dargebracht und unsere vollkommene Erlösung vollbracht hat.

Heute lernen wir Moses Hirtenherz und Fürbittegebet für sein Volk kennen. Aaron versagte als Leiter. Das Volk machte sich ein goldenes Kalb als Götzenbild. Gott wurde zornig und sprach zu Mose, dass er dieses halsstarrige Volk vertilgen und dafür Mose zu einem großen Volk machen wollte. Lasst uns heute kennenlernen, wie Mose in dieser Situation mit zerschlagenem Hirtenherzen für die Errettung seines Volkes eintrat, so dass Gott Moses Gebet erhörte und die Israeliten nicht von der Erde vertilgte. Gott helfe jedem von uns zu einem geistlichen Leiter wie Mose heranzuwachsen, der beharrlich im Gebet Fürbitte für dieses Volk und für diese Generation einlegt. Möge Gott dadurch seinen Zorn abwenden und Deutschland als eine priesterliche Nation und Europa als Missionare sendender Kontinent gebrauchen.

1. Gottes Zorn (1-10)

Sehen wir uns Vers 1 an: „Als aber das Volk sah, dass Mose ausblieb und nicht wieder von dem Berge zurückkam, sammelte es sich gegen Aaron und sprach zu ihm: Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat.“ Mose und Josua waren auf den Berg Sinai gestiegen, wo Gott ihnen die steinernen Tafeln, Gesetze und Gebote für die Unterweisung des Volkes geben wollte. Dort auf dem Berge gab Gott Mose genaue Anweisungen für den Bau der Stiftshütte, der Bundeslade, des Brandopferaltars, des Räucheraltars, über die Kleidung der Priester und für die Erstellung der verschiedenen Gegenstände für das Heiligtum. Es wurden vierzig Tage und Nächte, die Mose auf dem Berg verharrte.

Wie wir früher studierten, hatte Gott die Israeliten mit starker Hand aus Ägypten aus der Knechtschaft herausgeführt. In der Wüste schloss Gott mit ihnen einen Bund am Sinai und gab ihnen die Zehn Gebote. Damals hatten sie eine klare Entscheidung getroffen, Gott zu gehorchen. Nun aber, als Mose vierzig Tage auf dem Berg blieb, länger als sie erwartet hatten, wurden sie ungeduldig. Sie bedrängten Aaron, den Stellvertreter Moses, dass er ihnen einen sichtbaren Gott machen sollte, der vor ihnen herginge.

Während Moses Abwesenheit sollte Aaron sich eigentlich praktisch wie geistlich um das Volk Israel kümmern. Zum Beispiel hätte er dem Volk helfen können, täglich die Zehn Gebote auswendig zu sprechen und so Gottes Worte zu verinnerlichen. Doch Aaron war geistlich schwach. Er wartete wahrscheinlich nur darauf, dass Mose schnell zurückkäme und die Verantwortung für die etwa 2 Millionen Israeliten tragen würde. Als das Volk ihn bedrängte, zeigte er keine Gegenwehr und gehorchte ihrem Willen. Sehen wir uns Vers 2 an: „Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die goldenen Ohrringe eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir.“ Aaron schien vom Volk genervt zu sein und wollte wahrscheinlich nur schnell seine Ruhe haben. Darum sagte er: „Reißt ab die goldenen Ohrringe …“ Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen, sie an das erste der Zehn Gebote zu erinnern: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Aber Aaron nahm den goldenen Schmuck des Volkes, bildete das Gold in einer Form und machte ein gegossenes Kalb. Dann sprachen sie: „Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat!“ Dann baute Aaron einen Altar und ließ ausrufen: „Morgen ist des Herrn Fest.“ Sehen wir uns Vers 6 an: „Und sie standen früh am Morgen auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar. Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.“ Hier wird eindringlich beschrieben, dass das Volk sehr verdorben und nur noch fleischlich gesinnt war. Sie sollten eigentlich ein Königreich von Priestern sein. Sie waren von Gott berufen, Gott anzubeten. Aber jetzt wollten sie nur noch das tun, was ihnen gut dünkte.

Gottes Volk war zu Götzenanbetern geworden. Statt als Gottes heiliges Volk zu leben, lebten sie um zu essen, zu trinken und Lust zu treiben. Wir müssen auch unser Herz prüfen und uns fragen: „Mit welchem Ziel lebe ich? Ist der Inhalt meines Lebens auch: zu essen, zu trinken und meine Lust zu treiben?“ In Deutschland und Europa haben viele Christen ihre geistliche Identität verloren. Sie sind vom Zeitgeist verführt worden und viele leben ohne Gottes Wort und ohne die Gebote Gottes. Ihr eigenes Ego, ihre Karriere, ihr Haus, ihr Auto, ihr Partner, ihr Bankkonto oder das Internet sind ihr „Goldenes Kalb“ um das sie herumtanzen, statt Gott anzubeten und Gott zu dienen.

Als ich Jesus noch nicht begegnet war, lebte auch ich genau so. Ich war getauft, konfirmiert, zahlte meine Kirchensteuer, aber ich lebte nur für mein Ego, um zu essen, zu trinken und meine Lust zu treiben. Ich wollte mir selbst einen großen Namen machen, der Tag und Nacht von 360 Elektrogroßhandlungen in Deutschland leuchten sollte. Allein durch Gottes einseitige Gnade und initiative Liebe durfte ich Jesus als meinem Christus und König begegnen und seine bedingungslose, vergebende Liebe empfangen. Wegen dieser Gnade Gottes darf ich ein neues Leben als ein königlicher Priester führen und zu Gottes heiligem und auserwähltem Volk gehören.

Betrachten wir die Verse 7.8: „Der Herr aber sprach zu Mose: Geh, steig hinab; denn dein Volk, dass du aus Ägyptenland geführt hast, hat schändlich gehandelt. Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben’s angebetet und ihm geopfert und gesagt: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat.“ Gottes Herz war zerbrochen, dass das Volk so schnell von dem Wege gewichen und sich einen goldenen Götzen gemacht hatte. In Vers 10 sprach Gott weiter: „Und nun lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und sie vertilge; dafür will ich dich zum großen Volk machen.“ Gottes Zorn war über die Israeliten entbrannt, weil sie durch ihren Götzendienst, ihre Beziehung zu Gott einseitig zerstört und abgeschnitten hatten. Gott hatte sein Volk aus Ägypten, aus der Knechtschaft geführt. Gott hatte einen Bund mit ihnen geschlossen und sie hatten darauf geantwortet: „Alle Worte, die der Herr gesagt hat, wollen wir tun.“ Doch schon kurz danach sündigten sie wieder gegen Gott. Darum wollte Gott in seinem Zorn dieses Volk vernichten und mit Mose und seinen Söhnen einen ganz neuen Anfang machen.

Hier lernen wir: unser Gott ist ein heiliger und eifernder Gott. Gott hasst den Götzendienst und duldet hier keinen Kompromiss. In unserer Zeit verhalten sich viele Menschen sehr tolerant. Doch bezüglich der Anbetung Gottes darf es keine Toleranz geben. Entweder gehört unser ganzes Herz und Leben dem Herrn, oder aber wir sind Götzendiener und Feinde Gottes. Wir beten für die geistliche Erneuerung und Wiedererweckung unseres Landes. Gott ist sehr zornig, dass geistliche Leiter ein geteiltes Herz haben, ja dass sie Kompromisse mit dem Zeitgeist des Humanismus und des Relativismus geschlossen haben. Durch ihren schlechten Einfluss sind auch viele junge Menschen zu modernen Götzenanbetern geworden.

Ein junger Mann betete früher eine Traumfrau mit langen blonden Haaren an. Er investierte sein Geld in die neuesten und hochwertigsten technischen HiFi-Geräte. Er kaufte auch unzählige Langspielplatten mit den gerade neuesten Hits. Diese Dinge waren für ihn wie ein goldenes Kalb, so dass er unter dem Zorn Gottes leben musste. Als er aber durch das Bibelstudium Jesus persönlich begegnete und Jesu Vergebungsgnade und seine Veränderungsmacht erfuhr, tat er über seine Götzen Buße und durfte zu einem Jünger Jesu verändert werden. Gott schenke jedem von uns die Entscheidung, nicht länger wegen unserem Götzendienst den Zorn Gottes auf uns zu laden, sondern unser goldenes Kalb zu zermalmen. Lasst uns Gott neu begegnen, seine Herrschaft annehmen und als ein Königreich von Priestern und als heiliges Volk Gottes gebraucht werden.

2. Moses Fürbitte (11-35)

In diesem Abschnitt geht es um Moses zerbrochenes Hirtenherz für sein versündigtes Volk. Sehen wir uns Vers 11 an: „Mose aber flehte vor dem Herrn, seinem Gott, und sprach: Ach, Herr, warum will dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus Ägyptenland geführt hast?“ Mose erinnerte Gott daran, dass er dieses Volk aus Ägypten herausgeführt hatte. Würde Gott dieses Volk nun aufgeben, würden die Ägypter Gottes Namen verspotten. Mose erinnerte Gott auch an seine Verheißung für Abraham, Isaak und Jakob. Sehen wir uns Vers14 an: „Da gereute den Herrn das Unheil, das er seinem Volk zugedacht hatte.“ Gott segnete das Gebet seines Knechtes Mose und wandte sich ab von seinem grimmigen Zorn. Hier lernen wir, dass aufrichtiges Gebet, das auf die Verheißung Gottes gegründet ist, das Herz Gottes zu bewegen vermag. Wenn wir mit Moses zerschlagenem Hirtenherzen zu Gott flehend beten, wird dies nicht vergeblich sein!

Sehen wir uns Vers 14 noch einmal an: „Da gereute den Herrn das Unheil, das er seinem Volk zugedacht hatte.“ Zur Zeit erfahren wir in Deutschland und Europa verschiedene Krisen, wie z. B. die Finanzkrise, deren Folge nicht einmal abzusehen ist. Wir sollen gerade in einer solchen Zeit Moses zerschlagenes und brennendes Hirtenherz anziehen, mit beharrlichem Gebet, das auf die Verheißung Gottes gegründet ist, zu Gott kommen. Beten wir, dass Gott sich über unser Land und diesen Kontinent erbarmt und Europa aufgrund von 1. Petrus 2,9 zu einer königlichen Priesterschaft aufstellt. Lasst uns wie Mose mit zerbrochenem Hirtenherzen beten, dass Gott alle 1700 Universitäten pioniert und Europa zu einem geistlich blühenden Kontinent macht, von dem 100.000 Missionare in die ganze Welt, bis nach Nordkorea, China und alle moslemischen Länder ausgesandt werden.

Sehen wir uns die Verse 15-18 an: „Mose wandte sich um und stieg vom Berge und hatte die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand; die waren beschrieben auf beiden Seiten. Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben. Als nun Josua das Geschrei des Volkes hörte, sprach er zu Mose: Es ist ein Kriegsgeschrei im Lager. Er antwortete: Es ist kein Geschrei, wie bei einem Sieg und es ist kein Geschrei wie bei einer Niederlage, ich höre Geschrei wie beim Tanz.“ Als Mose schließlich mit seinen eigenen Augen sah, wie die Leute das goldene Kalb anbeteten und hörte, wie sie sangen und ihre Lust trieben, entbrannte sein Zorn. Er zertrümmerte die beiden Steintafeln am Fuße des Berges. Dann nahm er das Kalb, lies es im Feuer zerschmelzen und zermalmte es zu Pulver. Dieses streute er aufs Wasser und gab’s den Israeliten zu trinken.

Danach ermahnte er Aaron, der solches Treiben zugelassen und das Volk hatte zuchtlos werden lassen. Sehen wir uns Verse 25.26 an: „Als nun Mose sah, dass das Volk zuchtlos geworden war – denn Aaron hatte sie zuchtlos werden lassen zum Gespött ihrer Widersacher – , trat er in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem Herrn angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi.“

„Her zu mir, wer dem Herrn angehört!“ Mit diesem Ruf, bot Mose jedem die Hand, der Sünde den Rücken zu kehren und sich Gott wieder zuzuwenden. Vor dem Gericht gab es noch Raum zur Buße! Doch nur die Söhne Levi folgten Moses Aufruf. Erst als dies alles geschehen war, gab Mose dem treuen Stamm Levi den Befehl, mit dem Schwert den Abfall zu bestrafen. Heiliger Zorn vergisst nie die Geduld, die zuerst alles versucht, den Sünder zu retten. Dann handelte Mose konsequent und kämpfte dagegen, die Sünde auszurotten und die Ehre Gottes wieder herzustellen.

Wenn wir über Mose und Aaron nachdenken, erkennen wir, dass unsere Generation zu viele Leiter hat, die schwach und nachgiebig wie Aaron sind. Unser Land braucht darum unbedingt Leiter mit Rückgrat, wie Mose. Aaron erkannte seine Schuld nicht an und schob sie auf das Volk ab. Er verschwieg auch seine eigene Sünde und behauptete, dass das Kalb einfach so entstanden sei. Wegen solchen Leitern, die wie Aaron, der Schwachheit des Volkes nachgeben und von der Wahrheit des Wortes Gottes abweichen, ist unser Land und dieser Kontinent immer mehr dem Humanismus und Relativismus verfallen. Wegen solchen Leitern haben viele Gemeinden ihren geistlichen Einfluss verloren und sind wie ein kraftloses Gemüse geworden. In mancher Hinsicht brauchen wir sicher Nachgiebigkeit und Behutsamkeit. Aber bezüglich allen Dingen, die uns Gottes Wort relativieren lassen und uns zur Sünde verleiten, dürfen wir nichts zulassen, wodurch wir selbst, unsere Kinder oder Hoffnungsträger zuchtlos gemacht werden könnten.

Sehen wir uns nun das Leben von Mose an. Im Gegensatz zu Aaron stand Mose ganz auf der Seite Gottes. Nachdem wegen der schrecklichen Sünde des Volkes dreitausend Mann durch das Schwert umgekommen waren, gab Mose das Volk nicht auf und verzweifelte er nicht. Sehen wir uns Vers 30 an: „Am nächsten Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem Herrn, ob ich vielleicht Vergebung erwirken kann für eure Sünde.“ Welch ein großes Hirtenherz können wir hier in Mose sehen. Mose war ein alter Mann. Er war gerade erst vom Berg herabgekommen. Aber um der Schuld des Volkes willen, machte sich Mose erneut auf, stieg auf den Berg und betete für sein Volk zum Herrn.

Bist du bereit, auf deinen Vorteil und auf Bequemlichkeit, ja am frühen Morgen auch auf etwas Schlaf zu verzichten, um hinauf in das Haus Gottes zu kommen und wie Mose für dein Volk zu flehen?

Sehen wir uns die Leitverse 31.32 an: „Als nun Mose wieder zu dem Herrn kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht. Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast.“ Mose beschönigte die Sünde nicht. Er erkannte an, dass sie die Todesstrafe verdient hatten. Aber mit dem großen Hirtenherzen bot Mose Gott sein eigenes Leben, ja sogar seine eigene Seele an: „Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast.“ Hier sehen wir in Mose das Bild unseres guten Hirten Jesus, der sein Leben für seine Schafe gelassen hat. Wir werden auch an Apostel Paulus erinnert, der sich wünschte, selber von Gott verdammt zu sein, wenn dadurch das Volk Israel gerettet werden könnte.

Alle großen Männer und Frauen Gottes, die mit zerschlagenem Hirtenherzen für ihr Volk und ihre Generation beteten, hat Gott für sein Werk kostbar gebraucht. Charles Spurgeon, Englands bekanntester Prediger in der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts schreibt über Hugh Latimer, Bischof und späterer Märtyrer der anglikanischen Kirche: „Wenn wir lesen, dass Hugh Latimer ununterbrochen auf seinen Knien lag und rief: „Gott, gib England das Evangelium wieder! (O God, give back the Gospel to England)“; dass er zuweilen so lange betete, bis er sich nicht mehr erheben konnte, weil er ein alter Mann war; dass man ihn vom Fußboden des Gefängnisses aufheben musste und dass er trotzdem weiterflehte: „O Gott, gib dem armen England das Evangelium wieder!“, dann wundern wir uns mit Recht darüber, weshalb nicht auch einige von uns so beten.

Der große Reformator Martin Luther war ein Mann des Wortes Gottes. Aber er war auch ein Mann des Gebets. Veit Dietrich, der mit Luther im Jahr 1530 mehr als 6 Monate auf der Veste Coburg war, schrieb einmal an Melanchthon: „Ich kann mich nicht genug wundern, wie einzigartig in diesen harten Zeiten dieses Mannes Festigkeit, Freude, Glaube und Hoffnung sind. Er nährt sie auch ohne Unterlass durch eifriges Studium des göttlichen Wortes. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht zum mindesten drei Stunden – und gerade die zum Studium geeignetsten – auf das Gebet verwendet.“
Gottes Knecht Missionar Peter betete in den zurückliegenden mehr als 30 Jahren unserer Gemeinde mit dem zerschlagenen Hirtenherzen zu Gott. Oft konnte er Nachts nicht schlafen, weil er die Gebetsanliegen der Mitarbeiter und Hoffnungsträger im Herzen trug und damit zu Gott kam. Durch seine Dienerschaft durften wir alle ermutigt und auch herausgefordert werden, uns mehr dem Gebet zu widmen. Heute sehen wir, wie Gott seine beharrliche Fürbitte gnädig angenommen und gesegnet hat, so dass einheimische junge Menschen zu Jüngern Jesu verändert wurden und unsere Next Generation als kostbare Mitarbeiter und globale geistliche Leiter heranwachsen. Gott schenke jedem von uns ein solches brennendes Hirtenherz wie Mose, um für die Errettung unserer Hoffnungsträger, unser Volk und unseren Kontinent, mit dem zerschlagenen Herzen beharrlich im Gebet zu Gott zu kommen und die geistliche Wiedererweckung zu bewirken.

Wie reagierte Gott auf Moses Fürbitte? Lesen wir einmal die Verse 33-35: „Der Herr sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt. So geh nun hin und führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen. Ich werde aber ihre Sünde heimsuchen, wenn meine Zeit kommt. Und der Herr schlug das Volk, weil sie sich das Kalb gemacht hatten, das Aaron angefertigt hatte.“ Gott erhörte Moses Gebet und vertilgte die Israeliten nicht von der Erde. Aber auch Mose konnte für die Sünden seines Volkes nicht büßen. Dies konnte allein unserer Herr Jesus Christus, weil einzig ER ohne Sünde war. Jesus betete am Kreuz für unsere Vergebung: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34a) Als Mose nicht aufgab zu beten, gab Gott sein Volk auch nicht auf. Gott freut sich über diejenigen, die ein zerbrochenes Hirtenherz haben und mit flehendem Gebet für die Errettung ihrer Hoffnungsträger und ihres ganzen Volkes zu Gott kommen.

Heute haben wir kennengelernt, dass Gott das flehende Gebet, das aus dem zerschlagenen Hirtenherzen kommt, erhört. Gott wünscht sich, jeden von uns als einen geistlichen Leiter wie Mose zu gebrauchen, der klar auf der Seite Gottes und auf der Verheißung des Wortes Gottes steht. Lasst uns wie Mose täglich vom frühen Morgen an zu Gott kommen und Fürbitte für die geistlichen Leiter in Deutschland und Europa, auch für unsere Hoffnungsträger einlegen. Möge Gott dadurch die Vergebung der Sünden dieses Volkes erwirken und Deutschland als eine königliche Priesterschaft und Europa als Missionare sendender Kontinent für die Weltmission gebrauchen.

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